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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 11.12.1918
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19181211020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1918121102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1918121102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1918
- Monat1918-12
- Tag1918-12-11
- Monat1918-12
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ia.De». <Ei<k. Drahtmelb.) Dle..Ronvelke-Vorr«- «Mer dem Jubel von Tausenden von Männern und »raue« 'Gmibenee^ meldet: Präsident Wilsen «ird »« nächsten der Landeshaliptman» von Dentsch-Vöhm»« Dr. o. Soda- «vnvedend morgen in Pari» einrrassen. Sr wird am mann, der u. a. aussüßrt«: De» Kamps»» müd^ haben Bahnhof« vonr Präsenten Pvinearü und den Mitglie- wir an den Fronten draußen die Waffen um ö Minuten »er« der Regiert«!« empfangen. W11sv « «ad dem Wunsche zu früh au» der Hand „eiest. Im Kampfe um die bedrohte cknSdruL in die französischen Städte und Dörfer, die von Heimat wird da» dentsch-bbhmis-e Volt die Waffen niemals den Deutschen verwüstet wurden, aeflihrt zu werden. Diese Reife wird er in der nächsten Woche ausführen. ^ Dir interalliierte Konferenz, an der Präsident Wilson mit den Vertreter» FrankrstchS. tvrobbrltannlen» und Jta- Kens teftnehpien wird» scheint endgüllig auf den 17. Dczeitl- bcr kesögesevt zu sein. ^ Reu«ork, 8. De.,. fReuter Melünntn) Sin drahtlose» 'Telegramm de» 'Dapipse«» -George Washington". auf dem Präsident Wilson nach Frankreich fährt, berichtet, daß da» Schiss infolge schweren Seegänge» nur 17 Knoten macht. Cd «trs am Io. Dezember in Brest ei» treffen. Benizelock L«r Vario. (Gr,ue, Drahtder. der „Dretzdn. N«chr.">) Hmich 10. Dez. Hollands Riem»« v»ro meldet an» MH««: Bsnizelos ist zusammen mit dem griechischen Mitister des Aeutzeren nach Paris abgereist. strecken. »» wird sich selbst nt« ausgebcn. Deutsch-Böhmen erkennt die Mündigkeit der anderen Völker, auch des tschechische» Volke», an, ttnb Ist bereit, mit diesem in fried lichen Wettbewerb zu treten auf allen Gebieten sozialer Arbeit, de» Wirtschaft»« und Erwerbsleben«, aber als Freie unter Frei«», nicht oo» voNihereln mit dem Mantel s«r Knechtschaft angetan. Almosen, die man un» gnädig schenken will, lehnen wir ab. lStttrmischer Beifall) Der LondeS-anotma»» stellte fest, bah sich da» deutsch« Gebiet Böhmen» gutwillig niemal» dem tschechischen Drucke fügen werde. Es wisse, hast für sie Selbstbestimmung leben, unter Umständen auch sür di« Selbstbestimmung sterbe« heißt. «enrrnlstreik den deutsch-böhmischen Brbr«t»rfch«st. sDrabtmcldnng unsre» GoizberbertÄterßatttr») Wien. 0. Dez. Die deutsch-böhmische Arbeiterschaft kündigt an, beim Einmarsch der tschechv-slvwakischen Trup- ^ ^ pen in den Generalstreik zu treten. »« «mgret »er »e»tiae» »>i» S-RSte. ' Dr » htu,« lduns de- - 2 r « » d u. R a ch e. .) j^Drahtmelduno unsre» «»nberbertchterftatter«.) Beulin. S. Des. Zu t cm au: 1b. d. -llft 'tgiifindcndcn Wien. 9. Dez. Hiesige Regierungskreisr dementie. "ll': ^-T.' ! rk-1! die Berliner Meldungen über die bevorstehende Be- ^u folle» ach?Tage dauert?. Bon n OriSreten sind bereit!» zrnicntetruvmn Rntnäg« eingegarigen. der Koiyrrcß möchte keine Nationai» oersannnlrnig zulasscn. souderu sich als deutsches Parlament krmstitnicrei:. Die Eiaigmiq »wischen Baüzltgckrat aud BolkSßeanstrastten. Berlin. 8. Dez. Amtlich wird bekann.'gegebcn: In einer «vmeinsamen Sitzung des V v l I z u g s r a i s -er A.- und E^Räte und des Rats Ser Volks beauftragte n «mode folgende Vereinbarung getroffen: Beide, geschaffen durch sie Neiwlutioii. streben denr- OkVen politischen Ziele zu, dem deutschen Volke die iozia» Ästtfche Rev'rblik zu sichern. Der Slot »er Volksbcauftrag- te« hält unbedingt an der durch die Revolution Mgevcnen «eofassung fest, die ohne Zustimmung des Bollzugsrats Ser und U.-Näte nicht abgeändert werben kann. Au» der GlÄlttng des VollzugSratS ergibt sich da» Recht der Koni rolle: dem Rat der Volksbeauft ragten liegt die Om übertragene Exekutive ob. Beide sind überzeugt.s Zvß ehre Tärigleit nur durch vertrauensvolles Zusammen- urberte« sriprietz!«- ausgeüvt werden kann. Wir geben der! ^ _ . Zaoerftch« Ausdruck, dag unser Volk in Anerkennung der! ordentliche Gesandte schwierigen inneren und äußeren Sage rrn.S dabei tattr.ästig -V a r r e r vertreten. Di» Bast» der isterreichlsckt-unaarische» KriegSstrfangeiien in Rnkiland. ÜLigner Drahtter. der »DreSdn. N a ch Budapest» K). De». In einer Beratung Le» SriegS- mtnisterium», die sich mit der Lage der Srteg»gesongenen in Rußland beschäftigte, wurde festgeftellt. daß sich noch un- gesähr achthunderttausend Angehörige der ehemali gen österreichisch-ungarischen Armee in Sibirien im größten Elend befinden. Es wurde der Beschluß ge faßt, sc eine mit Hilfsmitteln versehene Misston nach Mos kau und Wladiwostok zu senden. Eine dritte Abordnung soll sich nach Amerika begeben, »m dir Regierung der Ber einigte» Ltaaie» zu einer U r> t c r st ü h u n a » a k t i o n zu veranlassen. Dcränderm«st»n im »mstarislde« Ministerium. Bnbapcst. 9. Dez. Ministerpräsident Karolot be stimmte den Staatssekretär Fosef Dincr-TcneS zu seinem Vertreter in der Leitung dcö Ministeriums des Aeußcrcn. Fn seiner Abwesenheit wird ihn der autzer- nnd bevollmächtigte Minister Franz Der Minister ohne Portefeuille Sig m >-. n d Kulisi wurde im gestrigen Minlstcrrat zum Mi nister für VolkSwoblsahrt und Arbeiter-Angelegenheiten bestellt. uRkrstüdeu wird. Der Rar der VolksVeaufiragten. Der Vollzugs rat der Arbeiter und Soldaten. JeierUche v»rpsticht>r«g »er heimkehrcade» Min denisch»» Nati»nalra« für Ivestmistarn Berliner Trnppen. Wien. io. Dkl». lSIg. Drahtmelb.i Die Parlaments Berlin. rv.Dez. Im Stealitzer NatliauS hat st»> Montag korrespondenz meldet: Nach den zwischen der ungarischen Re um 7 Uhr -in feierlicher Akt vollzogen. In Gegen- ^rnt-g und den Vertrauensmännern der Deutschen In . ro«t der Boltsoeauziragtkn Gderl. Haa!«. Lcheidcmann undk st u n g a r n getroffenen Vereinbarungen rrbalten die i Dtttm»»« und des KrlegSmtolsterS haben DMiicre. Unier-^putschen Bezitke Ungarns die Aiitonomie mit deutscher Ge > off^irre und Mannschaften ^ der Gar-esavallerieschützen «ertrrrenen Llauieraden «i»igr»deutschen R E» trapter Eteri leitete die kurz« Feier mit einer Ansprache ein. K^au deren Schl ritz er bat, folgendes Gelöbnis abzulegen: »K^Wir geloben zugleich im Namen der von uns vertreienen LV Truppenteile, unsere gamze Kraft für die einige deutsche M-» Repabtbk und ihre provisorische Regierung und den Rat der VolkSbearrftragten ein»»setzeu". Daraus ergriss Generab- leutnant LeqniL das Wort und wiederholte die Ge« 2^ lükmibsorm-er. sür alle anwesenden Milliärpsrsonen. Damit ist also die Begauptung von der Bildung des »d Generalkommandos Lequis zum Sturze der Arbeiter- und " Solbatenräte, öle tu der Berliner Versammlung der . SoSpteurät« am Gountag so große Unruhe hervorgerufen hatte, i« sich znsammengcsallen und mit ihr all die Rede reien von gegenreovlutionüre» Umtrieben auf bürgerlicher Seite S» Erschwerung dr»p«I«ischsschl»stschen Grenzverkehr». ^ lSigser Lrahtbee. der ^DreSdn. Nach r.''.) L» Warschau. 18. Dez. Wie aus Dombroma gemeldet wird, Huben die Behörden des polnischen Grenzgebietes die stete Durchreise und Leu Uebergang vou Polen nach Epeußtsch-Gchkeste» und umgekehrt verböte«. Die Grenze darf ln Zukunft »ur mit einem Passierschein des Militärkommandos Überschriften werden. Das Verbot dient in der Hauptsache dazu, die unkontrollierte Ausfuhr no« Lebeusmitteln, Vieh und Pferden aus Polen zu ver- jstobero. SerrllÄ-bShMischer DclöbNistag. Keichenberg i. B» v. Dez. In !0 größeren Städten Demsch-Böhmens fanden gestern massenhaft besuchte Volks» tage statt, in denen gegen die Vergewaltigung des deutschen Teiles Böhmens durch tschecho slowakische Truppen feierlichst Verwahrung ein gelegt wurde. Auf dem Volkstage in Reichenbcrg sprach Männer in den ungarischen Natlonalr« entsenden. Die gleichen Vereinbarungen wurden mit den Zipfer Deutschen, den Deutschen deö BanatL und den Sieberrbürger Sachsen getroffen. Mbbernfnnst de« spa«ische« Botschaft»»« ln Berlin. Madrid, 10. Dc^ Da» »Amtsblatt veröffentlicht ein Dekret, in dem das Sntlassungögesuch des spanischen Bot schafters in Berlin Polode Bcrnabe angenommen wird. Der Botschaftsrat hat seine Amtspflichten übernommen, da die spanische Negierung »inen Nachfolger erst ernennen kan», wenn die politische Lage tu Deutschlaub wieder normal geworden ist. Frankfurt a. M, lst. Dez. Die „Franks. Ztg." sagt zur Abberufung deö spanischen Botschafters: Dieser habe sich in den zwölf Jahren, i« denen er sein Vaterland in Berlin vertrat, «ur Sympathie erworben. Die Abberu fung falle nicht nur zufällig mit dem Regierungsantritt des Grasen NomanoneS zusammen, dessen Stellungnahme mährend des Krieges bekannt sei. Wenn die Meldung zu- trefse. daß die spanische Regierung die Ernennung eine» Nachfolger» bi» »ur Klärung der deutschen Verhältnisse zu vertagen gedenke, könne das als ernstlicher Hinweis darauf dienen, wie -ringend nötig eS sei, daß sich die Neichsleftung nach innen und außen befestig«. Mer drohend- Monstitt zwischen Ehll» nnd Pern. Rotterdam. 9. Dez. Der „Nieuwe Notterdamsche Cou rant" meldet aus Neuyork: Da die Möglichkeit eines K r i e ge s z w t s ch e n Chile und Peru immer drohen der werde, haben die Vereinigten Staaten auf diplomatt- schem Wege einen dringenden Appell an die Negierungen dieser beiden Länder gerichtet, und wenn möglich, werden die Bereinigten Staaten ihre guten Dienste anbieteu. SerMches mld Sikchfisches. Lre»ü,n> 10 Dezember. «ri»H»ha»»haU. Achtelpsnnd Margarine wird am 1». und 14. Dezember auf LandeSfettkarte De» abgegeben: auf Buttcrbezuslcheine gl-t e» öü v. H. Margarine. ° 77* dem Felde find eingetrossaor Das F«ger»vat. Nr. IS, oaS i» Mulda und Umgebung uuurgebracht ist, ferner ote 4. «btriluna des Feldart.-Regt». R». 12. unb zwar tu «ünigsorttck sNeue» Lager). F« «»kkanßport b^ "0 Ler Gegend von Stuttgart iErsatz-Neatmcnt 4«. R«s.-Jnf.-R»gt. »44 und Saudivebr- J>lf.-Ncgt. ll>3). während der Abtransport der 40. Fnf.-Div. IJnsantcrie-Reglmcntcr 104, 184. 181) bevorftedt. —* F» den SchnlanSschüß bar «labt Dr«»»», wählten die Schuldirektoren fast einstimmig ble Direktoren Karl Hende <12. Be»lrk»sch,ile). Lnnodale Bernhard Phlllpp IM. Vezirksschule) und Otto Augustin <3. und 7. Bürger schule). —* Die Stadtverordneten halten nächsten Donnerstag ein« össentllche Sitzung ab. Sie werden sich «. m «41 den NatSvorlagen beschäftige» betresfend die Errichtung einer dretklafstgen städtischen Gtubienanstalt und die Ge währung von Teuerungszulagen an die Angehöri gen der im Heeresdienste stehenden Hilfsarbeiter im Fahr dienst der Straßenbahn und der städtischen Arbeiter. —* Zur kirchliche» Renordnnn« in Sachse«. Sestern» Montag, versammelten sich in Dresden zahlreiche Ver treter der kirchlichen Organisationen und Vereine Sachsen» zu längeren Beratungen über dle Frage der Trennung von Kirche und Staat. Auch Frauen waren tu großer Zahl erschienen. Dle Leitung hatten abwechselnd die Vorsitzenden der beiden einladenden Körperschaften: Pfarrer D. Jeremias sLeipzigj im Namen des Landes verbandes Sachsen der Ktrchl.-soz. Konferenz und Pfarrer Her» (Leipzig) für di« Sächsisch« Evangel.-so»tate Ber einigung. Die Verhandlungen waren getragen von de» Entschluß, angesichts des Ernstes der kirchlichen Lag, und de» zu erreichenden Ziele» alle trennende« Unterschied« zurückzustcllen. Der Wille der Versammlung kam in fol gender einstimmig angenommene» Entschließ»»- zum Ausdruck: Die Dcrs<nnmll>ng konstituiert sich als feeter Arbeit»- Ausschuß der Landeskirche zur Mitarbeit au der bevorstehenden kirchliche» Neuordnung. Er so». der» alle girchgcmetnbci« aus, tu örtliche» Organisationen l« gleichen Sinne zu arbeiten. Der Ausschuß verfolgt folgende Ziele: 1. Unterstützung de« kirchlichen Instanz«« det der rnb- schiedencn Wahrnehmung der Rechte der Kirche gegenüber de» gegenwärtigen Machthabern; S. Erhaltung der Kirche al» einer einheitliche« PolkSklrchc: «. elnheMtchtS Vorgehen tu Frage« der kirchlichen Neugestaltung, soweit irgend möglich. Auch zur Frage der Mitwirkung brr Ardett«»- schaft tn der evangelischen Kirche nahm dir Ver sammlung in folgender Kundgebung Stellung: Di« Versammlung ist einmütig der Ansicht, dah bet einer ktech- lichen Neuordnung die Arbeiterschaft tu besonders hohe« Mahr heranzuzteben iü. Alle an de» Wahle» brtelltgten Körpro» schalten sollen nach Möglichkeit geeignet, Vertreter »er Arbeite» schaft obordnen. Auch erscheint r» nötig, bet de, Zusammrusronna einer Kircher.versammlnng der kirchlich gesinnten Arbeiterschaft al» solcher «ine größere Anzahl von Sitzen etnzurüumeu. Endlich wurde die von einem Dresdner Architekten angeregte Gründung eine» BolkSktrchltchen Laten» bundeS für Sachse» mit Freuden begrüßt und dt« vorgclegtcn Richtlinien diese» neuen Bunde» gutgeheiße«. —* Wahlniederlage der Chemnitzer Unabhängige«. Wie bereits einem Teile der Leser des Morgenblattes gemeldet, haben dle Unabhängigen ähnlich wie tn Dresden auch )« Chemnitzer Jnduftriebezlrk bei dr« Wahlen, die kür de» dortigen Arbeiter- und Doldatenrat stattfanben, eine ver nichtende Niederlage erlitten. Nach den bisherigen Fest- stellungen — nur einige Bezirke stehen noch auS — erhielt die Lifte der MehrhritSsogialiften 7SS79 Stimmen, während ans dt« Liste der Unabhängigen nnr «« Stimme« entfiele«. Also auch in einem industriellen Zentrum wie Chemnitz hat die werktätige Bevölkerung sich mit überwältigender Mehrheit für eine geordnete Fortentwicklung Ser Verhält nisse und gegen die radikalen Bestrebungen der Unabhängi gen ausgesprochen. —* Zum Eisenbahnunglück l« Dre-den-Nenstadt. Die Verletzten sind nun zum größten Teile aus dem Friebrich- städter Krankenhause nach Hause entlassen worden. Herr Stadtverordneter Baumeister Echümtchen befindet sich ebensall» nicht mehr im Krankenhause. E» geht ihm de« Verhältnissen angemessen gut: er «acht setzt zu Hanse Geh versuche. —* Grobe «nsschreitnnge» in Leipzig- In der «wert- Halle zu Leipzig fand gestern eine Versammlung der Demokratischen BolkSpartet statt, die gegen Schluß von den Unabhängigen lzum Teil Matrosen und Soldaten) unter Führung des Schriftleiters Geyer gesprengt wurde, lim das Rednerpult entstand eine große S ch l ä g e r c i. bet der die Bürgerlichen vom Redner pult herabgcstoßen wurden. Dabei gab es einige leichte Verletzungen und zum Schluß muhten die Bürgerlichen den Versammlungsraum räumen. Die Unabhängigen zogen später noch nach dem Augustusplatz, wo Ansprachen Mast and Wissenschaft. 's» Mitteilung der Sächsische« LamdeStheater. Ooerrr - H«,». Donnerstag <I2.) um 7 Uhr: „R i g o l e i t o". Brietz»»«: o. Echuch. v. Luffa», Eioegrmann, Vattirra. Lt« Programmhefte für da» Freitag ittz.i stattsinbenbe dritte 4Mnk»«tek»«zert, Reihe «»'.halten die Erläuterungen der Werke nnd da« Bild der SoHinn. 's* Da» S»»s«r»at»riu« veranitaltet Freitag, den lS. Dezember. «Oond» 7 Uhr. i» Anstattöiaal« eine Musikaussührung vor dem Vatrv »<rtV< r e r n. Schanspiekhans. LcsfinqS „N a th a n b r r W e i l e" ftr der n-euen Einstudierung, die wir kürzlich hier in ihren Vorzügen gewürdigt haben, wird gewiß kür geraume Zeit im Spielplarr bleiben, und eS ist deshalb wohl angebracht, einige Rollen dopoclr zu besetzen. Den Nathan spielt nun auch H a n S W a h l b e r g. Es ist erklärlich, daß sich nicht sede andere PersvnUMeir mit gleicher Eignung in den Ton einzrtpasten vermag, den die Gcsamiaufsgssuug durch den Spielleiter bestimmt hat. Wenn es zu den Vorzügen Ler j neue» Einstudierung gehört, das Luistspielmäßige an Lessings dramatisihrm Gedicht hcrvorzuhcderr und das philosophische Aelisionsgespräch durch frische Lebcnsschildrrung zu ergän zen. so kann sich das natürlich nicht auf Nathan erstrecke», »er in würdevoller Milde über dem Treiben umr ihn her steht. Für sein« Darstellung liegen die Möglichkeiten cni- «sder in Betonung orientalischer Züge, sei es denen der übrvlegtnen Rmhe. sei es im Unterstreichen der Merkmale seines Judentums, oder aber im Festhalten eines klassischen Stiles edler Sprechkunst und in Hervorhebung der gedank lichen Leite der Gestalt. Wahlberg, auch im Kaftan so un- ftddisch wie nur möglich, kann nur für die letztgenannte Auk- -sfiung einlreten und gibt dementsprechend ein Bild eines weisen., gütigen, alten Mannes mit dem Untergrund eines lsarMS» Gefühlspathos. In dem neuen Rahmen wirkt cS als alte SchiU«. Doch bleibt er dabei immer maßvoll, nur manchmal zu großer, prophelenhafter Gebärde sich anSreckcnd. Sein klassischer Stil geht nicht soweit, die Ningerzählung als große Einlage herauSzuheben, vielmehr befleißigt auch er stch gerade hier kluger Zurückhaltung. Was mit den Un stimmigkeiten seiner Auffassung, die allein seinem künstleri- fche» Wesen entspricht, innerhalb deS anderen Grundtcneü »eirfvGrt, das ist Sie herzliche Wörme und ehrliche Bieder.' krlt, die auch sonst so viele Gestaltungen de» Künstler» so er- freuklch macht. — Daß ErichPonto als Gegenstück zn Fischers Klosterbruder einen schweren Stand Hai. ist natürlich. Zu loben ist dabei, daß er nicht auf Nachahmung ausging, die unmöglich wäre, sondern lieber aus eigene Rechnung ein schüchterne». goängstlgtcS. leicht komisches, aber freundliches Mönchlein hinstellie. Fd aBardou-Müller, die schon früher die Daja gespielt hat. geht bereits über den Lustspiel ton durch manchmal fast possenhafte Bewegungen hinaus. Vor der Gefahr, den so sein angestimmten Grundton natür licher Lebendigkeit mihklingcnd zu verstärken, muß die Auf führung dauernd behütet werden. Der ^Nathan" muß letzten Endes doch immer Leasings ernstes und tiefes Reli gionsbekenntnis bleiben. kh X. ß* Molly v. Kostet»»«. Die In den weitesten musika lischen Kreisen bekannte und geschätzte Gcsangsmcisterin Ni o l l » v. K o tz e b u c begeht Mittwoch, den 11. Dezember, ihren 70. Geburtstag. Molly v. Kotzcbue ist im Jahre 1848 in Reaai alö Tochter des russischen General Georg von Kotzeonc und seiner Gemahlin geb. v. Staal-Greifenklaue geboren und ist eine Enkelin des Lustspieldichters August v. Kltzcbue. In der geistig belebten und kunstsinnigen Atmosphäre ihrer Familie erhielt Molly v. Kotzebue eine vorzügliche Erziehung. Ihre früh hervvrtrctende musika- ln'chc Begabung wurde in hervorragender Weise ausgebilbet und gepflegt, und sie selbst ruhte nicht, bis sie sich mustka- liichc Kennlnisse erworben, die weit über das Maß hinaus- ragten, das man sonst bei Sängerinnen zu finden gewöhnt ist. Nachdem auch die Ausbildung ihrer sehr schönen Stimme vollende: war und ihr Anträge von den größten Konzcrt- ins'ituten. u a. auch von dem Leipziger Gewandhaus, ge stellt wurden, wurde sie zwar auf Drängen ihrer Familie gezwungen die Koiizerisängerinnenlansbahn auszugeben, widmete sich aber, ihrem inneren Drange folgend, der Lehr- tätigkcit als Gesangslehrerin. So gründete sie im Jahre 1871 im Dt rein mit der Kammersängerin und» Schrift stellerin Almnste Götze eine Gesangs- und Opernschule. deren Leitung sie !m Jahre 188» allein übernahm. Ihr be deutender Ruf als vorzügliche Stimmbilvncrin drang bald über die Grenzen Deutschlands hinaus und brachte ihr Schülerinnen aus aller Herren Länder; zu ihnen zählten auch mehtere weibliche Mitglieder der höchsten deutschen Fürstenhäuser, und ihr Mustksaal in Dresden sah die be. deutendsten Künstler au» ganz Europa al» Gäste bei sich. Unter anderen zählten zu diesen Künstlern LtSzt und Rubinstcln. Im Jahre 1800 erschien von ihr eine Gesangs- ichu-; .Lehrbuch der Gesangskunst". Im Jahre 1808 folgte Molly v. Kotzebue einem ehrenvollen Ruf an das Königliche Konservatorium für Musik in Dresden: auch als Musik» schriiisicllerin ist sie vielfach tätia gewesen. So war sie Nerlchterstatterin der Leipziger „Signale sür die musika lische Welt", insbesondere über die Vorgänge tn dem Musik leben Dresdens, und ihre Kritike »zeichneten sich stets durch große Sachkenntnis und selbständige Urteilskraft aus. Bo« den vielen ausgezeichneten, teils hervorragenden Sänge rinnen. welche Molly v. Kotzebue ihre Ausbildung verdanke», seien hier nur u. a. genannt: Hofopcrnsänger Radcckc-Beck, Hannover. Oratoriensängerin Wally Stillet. Kammersänge rin Moran-Oldcn. Marga Neisch, BreSlau. und Margarete Schuster, Rassel. Im rein persönlichen Verkehr wirkte Moll» v. Kotzebue von leher und wirkt noch heute un gemein anregend, wodurch sie dauernd einen kleinen KreiS feinsinniger Kunstfreunde und Kunstfreundinnen um sich zu vereinig« versteht. Ihre außergewöhnliche Intelligenz, ihr wohltuendes offenes Wesen und ihr heiteres Tempera ment lassen die warme Zuneigung und hohe Verehrung, die ihr vvn allen Selten entgcgengebracht wirb, nur zu begreiflich erscheinen. Dabei ist das Gepräge ihres Wesens: Einfachheit, Wahrheit und Natürlichkeit. ß* Sin Pariser Prosesior Rektor der Universität Straßbnrg. Wie der „Berliner Lokal. Anzeiger" in- direkt auö Straßbnrg erfährt, wurde zum Rektor der Straßburger Universität der Pariser Pro fessor Coulet ernannt, der bereits in Straßburg etn- gctrosscn ist und mit dem bisherigen Ncssortchef,m Mini- sterium Rücksprache genommen hat. Coulet wird daS ganze Schulwesen in Elsaß-Lothringen unterstehen. Der bls- herige Oberschulrat ist damit ausgcschaltct. Präsident v. b. Goltz und Professor Nowack, die da» Direktorium der Kirche angöburgischer Konfession bildeten, haben ihren Rücktritt angezeigt. i* Kein Nobelpreis s r 1018. Das Nvbelkomitee hat. wie aus Chrlstiania gemeldet wird, keinen Anlaß gefunden, dem rv'-geschsagrncn Kandidaten den Robelv'ciS für 1018 zu ertci.er. Ter Preisbetrag bleibt oesüalk, den SrifMNL»- regri» grmäß für nächstes Jahr vorS-h,?.e«.
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