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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.10.1908
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1908-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19081018010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1908101801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1908101801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1908
- Monat1908-10
- Tag1908-10-18
- Monat1908-10
- Jahr1908
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.10.1908
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' 6 Prafidcuteu. der prentzischc Gesandte in München vvn Schlözer nnd der sächsische Gesandte Freiherr v. Friesen. Zur Vage im Orient. Berlin. «Priv. Tei.j An hiestaer amtlicher Stelle geht. der «Tägl. Nnndsch." zufolge, dt« Aussassu»« dahin, »an kein Kvnserenzprogramm vvrltege, sondern nnr eine Mitkeilnna der delressende» Mächte an unsere Vertreter, die eine Anzahl na» Punkten enthält, die al» Grundlage sür einen vv» diese» Mächten gewünschten Meinungsanstausch anzuieben sind, aus der die Signatar- »nächte des Berliner Vertrage» über Sa» Programm, mit »ein sic ans eine Konferenz aehen können, beraten dürften. 'Vorderhand könne man sich über die Aufnahme, die diese Vorschläge aesunden habe», nach nicht äußern: so viel sei aber gewiß, öciß nach nicht alle Schwierigkeiten sür eine Konserenz behoben seien. Berki ». IPriv.-Tel.i Der König von Grieche n- la » » h«rtte I>ent« eine Besprechung mit dem StaatSsekreiär o. Schoen. F r a n k f n r t g M. lPriv.-Tel.i Die „Franks. Zig." meldet zur -lmlnina der deutschen »iegiernng gegenüber dem.gaufere».',Programm NnßlandS, Englands und Frank» reiche.: In der »iritlk des Programme verbält mau sich in Berlin sehr kühl und zurückhaltend, Es entspricht das der allgemeine» Stellung, die die deutsche Politik in dieser Orlentkrtsis entnimmt. Sie ball sich nicht sür nnmittel- bar beteiligt, nicht in dein Maße jedenfalls, wie die territo rial interessierten Machte, nnd ihre Haltung gegenüber der .Konferenz laut sich dahin zniammensasien. das, sie im grollen >nid ganzen nichts tun wird, was nicht Oesterreich-Ungarn nnd die Türkei billigen, nnd das, sie im allgemeinen dem zuuimmen wird, was die beiden Staaten sür annehmbar »allen. ES entspricht nicht ganz der Sache, wen» in einzelnen Blättern behängtet wird, das, Deutschland dies oder jenes als unannehmbar bezeichnet wird. Das wird vvn den weiteren Berhandlunge» in Berlin selbst und vvn der Stellungnahme in Wie,, und Koustaiitiiiopel abhängern Paris. iPriv. Tel.» Minister I s iv o l S k i er- ilarie, das, der von der „Agenee Havas" gegebene Entwurf des Konsereiiz-Prograinms jedes offiziellen Eliarakters entbehre. Die darin enthaltenen Angaben seien irrig oder unvollständig, in einem Punkte aber völlig falsch. Nur die non, „Foreign Office" anSgegebene Note sei zuverlässig. Paris, Der M i n i st e r r a t beschäftigte sich heule mit der änderen politischen Vage, sonne mit de», Stand der .wischen den verschiedenen Kanzleien gepflogenen Borbe- -vrechnngen. W , e n. lPriv.-Tel.i Das vom deutsche» Boiichaster Freiherr» v. Tschirichkn überreichte Handschreiben nasser Wilhelms an Kaiser Franz Joseph nimmt, dem „N. W. T." zufolge, zu der Mitteilung von der Aimerivii Bosniens in überaus günstigem Sinne Stellung. Kaiser Franz Joseph war nach Empfang des Schreibens »ochst erfreut und befriedigt. Die hiesige Presse stimmt in der Besprechung des russisch srauzonicheu Koittereiizvor- -chlages darin überein, das, dieses Programm in der Türlei berechtigte Bestürzung hervorgeruse» habe. Denn statt, wie erwartet, ein Pilaster ans die verlebten türkischen Ge fühle zu legen, wollte» die drei Mächte nur die Gelegen heit benutzen, um eigene W.iliiiche zu erfüllen oder an, Kosten der Türkei und Oesterreichs sich an den kleine» Balkanstaaten gute Freunde zu erwerbe». Namentlich richten sich die Borwüri'e gegen England. Sofia. «Priv.-Tel» Der diplomatische Berireter der :>k e > ch s r e g i e r n » g Freiherr von Nomberg hat neuer dings bei der Negierung des F ii r st e n F erdi n a n ü sehr nachdrücklich vor einer in der Lage nicht begründeten Störung des Friedens gewarnt. Die vvn ihm erhobenen Bvrslellungen waren veranlagt durch die nnisangreiche Ein berufung von Neserven, die Bulgarien vorniniml. Sofia. IPriv.-Tel.l Auf Anfuchen des dentichen und die Hoffnung auf Hilfe Kannen der Seile dadurch Seemeile weiter nach Norden schwand. Freilich kan« auch das Kappen der Seile dadurch veranlaßt fein, daß die schwer« Gondel die Hülle unter «aller zu ziehen ,m Begriff war. Die Insassen hätten dann also die Laue abgeschuttten uod wären ins Netziverk der Hülle geklettert, um sich länger über Waller halten zu können. Höchstens die Ermattung »der der Ma»-el an Proviant hätten in diesem -alle den Tod der beiden Un glücklichen verursacht. Denn eiu Stur». der sie herab- «eweht hätte, herrschte tn der Nordsee diese Woche nicht. Gegen die ganz« Annahme spricht aber der Zu» stand der au fgefundev« „Hülle: sie barg nvchdtehaldeyülluug und war somit auch tmftaude, den Korb übers Waller zu »testen. Die Gondel wird ein Lustschiffer erst im Falle der höchsten Nvt abschneiden. Im Falle der Nettung lägen die Dinge sv: Die Heiden Leutnants siird von eluem kleinere» Fischdaul-pser aufge- iipmme» worden und Iiäben den Korb mit den wertvolle» Instrumente» mitgenommen, während Ne den an und für sich schon alten Ballon dem Meere Preisgaben, in der Hofs« iiiing, daß >>)» ei» anderes, vielleicht gröberes Schiss aus- nohmen würde. Es kann aber aum lein, das, der Ballon beim Bergen den Hauben der Netter entwischt und -aoon- gefloge» ist. Ans jeden Fall beweist das Znbinden des Füllanfatzes »nd das Abschneiden der Taue, daß die beiden Lustschiffer biSzn in letzten A u g e n b l i ck ih r e G e t st e Sg e g e n- «vart nicht verloren nnd um ihr Leben bis zuletzt als deutsche Offiziere heldenmütig gekämpft haben. Möge gute Nachricht im Lause des heutigen Tages die große Spannung, die nicht nur in Deutschland, sviider» in allen zivilisierten Länder» der Welt über das Berbleiben der beiden jungen Offiziere herrscht, endlich lösen. Möge dieser Svnntag auch der Braut des BallvnsührerS, die heute mit ihm Berlvbnug feiern wvllie, beseligende Nachricht chenken .... Eine weitere Meldung besagt: B a r in o u t l>. Der Kapitän des Dampfers „Nadöod", de, den Ballon „H e r g e s e l l"hier einbrachte, berichtet, er snrchie, daß die Lnstschisfer, die de» Ballon gesührl hatten, ums Leven gekommen seien, da die Haltetaue der Gondel d n r ch i ch » i t l e u waren. »Diese Ansicht ist an- znzweisein. wie wir öden dargelegl hohen. Die Ned.l Der Ballon befand sich, als er aufgeslinde» wurde, z n m teil »nie r W a s s e r. Die H ülle ist » n v e r s e h r l. Lnftscstissabri. Berlin. iPriv.-Tel.i Graf Zeppelin mutz in folge Unpäßlichkeit sür einige Tage das Zimmer hüten. Die Ausstiege von „Zeppelin I" werden alsv wohi am 2«st d. M. »ichl stalisiiiden. Paris. Maleevt nntciiiahiu mit seiner Fing- Maschine eine» Ausstieg. Er nmslvg einen Teil vvn Paris, indem er seinen Weg beständig ui den Festungs werken entlang nahm. Nachdem er in den Artillerieschieß- siande,, vv» BiueeuiieS neuen Benzin eingenommen statte, mußte er bei St. O.uen plötzlich niedergehen. Das Fahr zeug und seine Fusasseii landeten glücklich. Paris. iPriv. Tel» Beim Flug über Paris wurde der L u s l ba l l o » „M'alccot" vom Gczweigc eines Baumes ersaßt und blieb hänge». Zur bstoleragcsattt. P eler s b n r g. In den letzlen 2i Slnnde» vis heute mittag wurde» »2 Neucrkrankiuigen nnd 2l Todesfälle an E I> v l e ra gemeldet. Die Gesamtzahl der Kranken betragt 852. Seit Beginn der Leuche in Petersburg erkrankten 7l2t> Perionen. ES narbe» :!»»», während götlh gesund wur de». Infolge des eingelreienen Frostes nnd Schiieefalls inu die Krankheit ihren epidemifchen Eharaklcr verloren. Berlin die Glückwünsche her Berliner Universität un» der Akademie der Wissenschaften und feiert« fn seiner Red« die B erd lenste Abels sür die Wissenschaft. Petersburg. Die « Nowoje Wremia " er klärt heute, daß sie die Ehre und persönliche Wurde des öfterreichtfchen Botschaftsrats Prinzen Fürstenberg nicht habe angreisen wolle». Prinz Fürstenberg hatte in einem Interview gesagt, Rußland wäre vv» österreichischen Plänen unterrichtet gewesen und hätte ihnen kein Hinder- niA in den Weg gelegt. Darauf hätte die „Nowoje Wrcmja" angeblich auf grund vvn Mitteilungen aus authentischer Quelle behauptet, Prinz KürstenbergS Acnberungen stün den mit der Wahrheit nicht im Einklang und das Be nehmen deS österreichischen Diplomaten sei nicht geiitlemau- like. Infolge einer Beschwerde des österreichische» Bot schafter» beim russischen Ministerium des Acubere» erfolgte die Erklärung der „Nowoje Wremja". Warschau. lPriv.-Tel.i In einem Haustvr der Nizixigasse ersch » ll eine verschleierte Da in e den Ober si- l e n t n a » t der Infanterie Meiiichikv-sf. Es stcllic sich her aus, daß die Täterin die Iran Menschlkofs war, den sie in der Wohnung seiner Geliebten aufsnchen wollte. Als man sie nicht hineinliest, rief sie ihren Mann an die -HanSInr und erschvs, ihn dort. A MV!». In Tschang-Tschv» sKwang- Tuiigj sind em>„ llvo Mensche» während eines Taifuns ums Leben gekvinineii. lStacht, etwa «ingedend, Dsveschea fteh, Seit» 1.) lk«ue Porluatesen KO.io. tztaatSbadn 78L. Parts. 8 Uhr nachm. ^ tHenls SS,V2. .Italiener 103.40 Loiline, S4.V2 Titrk-« 67.K» rUrtenlo" 164.50 PartS. PloduktlNinalkt. Weizen per Oktober »2,75, per Lmmar-Al'rll 28.70. stetig. LpirttuS per Oktober 25.25. per Ptat-Ättgust 2V.7S, fest. Vtuböl per Lktodrr 72.50, per Halluar-AprU ÜV.50, stetig. B erli n. iPriv.-Tel.i Prinz Eitel Friedrich wird am Dienstag als Berireter des Kgisers der Bei- osterreichischen Berireeers an die bulgarische Negierung, I setzung der Herzogin Mutter Anloinette von Anhalt in den O r i e n i b a h u e ii den ihnen von den bulgarischen Linien zuiäUeuöeu Bruiivertrag »uozu;ahlen, crliiell der deutsche Berireter eine Antwort, dahingehend, daß die Ne gierung provisorisch den Nettoertrag der Orientstrecke der Geiellschgst zur Beringung stelle. Budapest. Blättermeldungen über Mvhilisie- r ii ii g e n^iii einigen Gegenden des Landes werde» an zu ständiger Stelle für grundlos erklärt, um so mehr, als nach dem Wehrgesetz die Einberufung der Neservisten und der Enayrcservisteii. die der erste Schritt zur Mobilisierung wäre, nnr ans Befehl des Monarchen erfolgen könnte. Es fei offenkundig, daß ein fvlcher Befehl »ich! erlassen worden >ei, und wenn erlassen, natürlich nicht geheim bleibe» konnte. F rank i^i r t a. M. iPriv. Tei l Die „Franti. Ztg." meldet ans Sofia: Ans der Provinz kommen nnersren- ttchc Nachrichten. Der Gescliäslsvertehr stockt, denn alles bereit e t sich a n s K r i e g v v r Die Lage ist ziem lich kritisch geworden, der Kriegsminister vlant die Ein- bernsnng aller Lieservisien, die an Uebnngen nocl> nichl leilgciivmme» Iiaben. Alle Ministe,' sind vorzeitig heule nacht vom Hvslager des Fürsten hierher znrückgekehri. E e t i n i e. G e » e r a l I >1 n t o W » kvtitsch ist in außerordentlicher rvc'i'sivn nach Belgrad abgcreist. Triest. Die Geucraldircktivn deS österreichischen Lions erhielt ein Telegramm ans Smnriia. wonach der Dampfer „lkrano" seine Ladung gelöscht und ein Oaittnm Waren anfgenomme» hat. Ans der Meldung geht hervor, daß die B o n k v t t b e iv e g n u g abzuflane» beginnt. Der Ballon „Hergesell" aesunden! Wie unS gestern nachmittag ö llhr eine Depesche ans Narmonth an der Ostkstste Englands meldete, ist die Ballonhülle des allci n noch vermißte» „Hergesell" z w ische n H elgvland und E n g land norwegischen Dampier aufgefischl worden, düng lautet: N a r m o n t h. D er norwegische Dampier brachte den von ihm löst «Sec in eile n n v r d w e st - !,ch Helgolands aiisgesischtcn. noch fehlenden Ballon „Hergesell" liier ein. B v n de n L n s t s ch i s fern selb st »and der Tanipscr leine Spur. Tic Hstllc ivar oom iNise halb entleert. Zwei Möglichteilen gibt cS nur noch: Entweder die beide» Lenttiants F ö r t s ch. betannttich der Sbim des Neichsgerichissen.nsvräsideiilen Förtsch in Leipzig, nnd H n n>. m e l und den Anstrengungen der gnalvvllen Seefahrt aus dem treibenden Ballvn erlegen und ins Meer hiiiab- gesuuteii. oder aber sie sind vvn einem Schisse gerettet worden nnd haben das Wrack des Ballons seinem Schick sal iiverlancii. Ans dem Fehlen jeder 'Nachricht von ihnen braucht man. wie wir im gestrigen Abendblatte ausführlich dargelegt haben, noch nicht ans ihren Untergang ' ch l i c ß e n. 'Allerdings würde die Annahme ihres Todes dann an Wahrfchciiilichteit gewinnen, wenn nicht gar zur "> e w ißheit werden, falls im Lause des heutigen S » n n > ags leine K u n de von ihnen ko in in t. In dieicr .teil müßie nämlich auch ein Fifchdampser seinen Fang beendet lmbeir und zur Heimatstation zurück- gekehrt sein. Wie uns soeben — n Nh? abends — eine Privat- depetche aus Berlin meldet, ist der Ballon mit zugc- b ii n d e n e m F ü l l a ii s a tz nnd gekappten Tauen von dem Norweger gefunden worden: das bestärkt nun wieder die H v s f n » n g a n s N e t t n n g. Die Insassen iiaben durch Zubinden des FüllansatzcS erreicht, daß sich der Ballvn über Wasser hält. Den Korb abzuschnciöcn wäre aber, ohne daß Hilfe in der 'Nähe war. falsch gewesen: denn dadurch wäre ja der Bällvn vvm Winde noch schneller nach Norden hinaus getrieben worden, was die Lnstschisser natürlich um jeden Preis verhindern mußten, da mii jeder von einem Die Mcl- „N aüdv d" eua» beiivohncii. Berii n. sPriv.-Tel.i S ta a l s s e k re t ä r vo n Kveller hat sein Abschiedsgesuch eingcreicht. Er wird Anfang November seinem Nachfolger Zorn v- Bulach die Aiiusge > clia > > e nbergebe». B erli n. iPriv. Tel.! Ter d e n t s ch e G c sandte Eoates in ans Gesnudheilsrüclsichten vvn seinem Posten in Addis Abeba lAheninicni abbernsen und zu seinem Nachivlger der bisherige Legationsrat bei der Gesandtschaft in Ehristiania Dr. Scheller-Stciiiwartz ernannt worden. Berlin. iPriv. Tel.« Die Prouinzialsi>lic»öe der Provinz Sachsen bat beschlossen, beim Oberkircheiirat an- ziircgen, daß de» c > stii ch e » die amtliche Mittvirtnng bei F e ii e r b e st aitnng gestattet wird. Bcrli n. iPriv. Tel.t Das von einer hiesigen Korre spondenz verbreitete Gerücht, daß der Ban einer neuen K a i i e r i a ch t geplam sei. sür die bereits im nächstjähri gen Marineecat die erste Nä>e eingestellt werden solle, wird d e mentie r t. K i e l. i vrip. Tel.» Am Lstdnser der Schleis bei Iadbebr, wiirde ein W it > nge r b v v t g e s n n d e n, das etwa liiiiil Jahre all ist und das im Zusammenhang mit der Grab stätte des Königs Sigsried gebracht wird. Hamburg. Der G r o ß h e r z a g von Olden burg ist heute vormittag zur Teilnahme an der Ber- lammlung des Deutschen SchnlschissvercinS hier einge- trofse». Köln. sPriv.-Tel.> Ans der holländischen Insel Walchercn wurde durch vier junge Leute eine stark- slicßenöe P c t r v l e n m g u e l l e ent d e ck t. Ans Grund einer sehr günstigen Analuie des Laboratoriums in Middel burg haben die Beteiligten bei der holländischen Negie rung eine Konzession für die Ausbeutung der Quelle und weitere Bohrungen iiacl>gcsncht. München. iPrrv. Tcl.i Professor Schnitzer übernimmt nach -Sperrung seiner Bprlcsnngen in der theo logischen Fakultät in der philosophischen Fakultät ein Lehr amt für Neligionsgeichichtc. Stuttgart. iPriv.-Tel.i Tic BvllSschul- Kommission dcrZiveiten Kammer hat den An- trag der Bvllspnrlei, die Schnlpllicht allgemein und obliga torisch von 7 aus 8 Jahre z» erhöhen, abgclehnt und den Negierittigseiitwnrs. der diele Erhöhung nur fakultativ macht, angenommen. '.st e u e n b n r g. sPriv.-Tel.s Ter Bantier George Nikvlas ist Heine wegen Unterschlagung van «><it» Häg F r a ii e s zu li Jahre» ZiichlhanS verurteilt worden. In seinem Bankbrnch sind ülw'r 2>2 ststillivne» verloren gegangen. Tie Geschädigten sind meist allein stehende Frauen und Neiieiibnrger Ncntncr. Nikvlas spielte ai> der Pariser Börse. >W i c ii. Das „Landwehrvervrduungsblatl" veröffent licht die Ernennung des Erzherzogs Eugen zum Gr- neraltriippcn-Iiisveltvr und zum Oberkommandaitten für die Landesverteidigung in Tirol und Borarlbcrg. ^ Paris. Der König »nd die Königin von Spanien find heute vvn Wien hier eingetrossen. London. iPriv.-Tel.i Die „Times" berichtet, Prä sident Nvosevelt werde nach Beendigung seines afrikanischen Iagdausslugö im Frühjahr HU» aus einige Zeit nach England lammen und hier in Oxford eine Vor lesung halten, um dann, wie im vorigen Jahre Kaiser Wilhelm, von der Universität zum Ehrendoktor ernannt zu werden. Auch an der Pariser Sorbonne plant der Prä- sident eine Vorlesung. Ehristiania. Heute vormittag wurde hier ein Denk m al des Mathematikers 'Niels Henrik Abel enthüllt. Bei einem darauffolgenden Festakte, an dem auch der König ieilnahm, stberbrachle Prof. Schwarz- Mne offiziöse Auslafiunq zur neuen RtqiernrillS-C'rkliiruitg. Das „D rcsd n e r I v n r n a l" bringt in seiner gestri gen zweiten Ausgabe folgende» Kvmmeniar z» der vom lSrafen Hohentligl am vergangene» Mittwoch i» der Wahl r ech t s d r p ii t a t i v „ abgegebenen Erklär n n g: „Zur Walilrechlssrage. Nachdem die Königi. Siaais- regieriing — uitter dem ausdrücklichen Bcriangen aus Dnräiberatniig der ursprünglichen Negierniigsvoriage im Plc»»,,, her beide» Slnildelammerii — der WstihlrechtüSepu- tatio» für de» Fall der Ablehnung jener Vorlage ciucii E v c n t ii a l v o rschl ag hinsichtlich der Gestaltung des zukünftige» Wahlrechts unterbreitet hat, ist sowohl in der Wahlrechtsdevniatto» ivie auch in den Tageszeitungen die Frage ausgeworsen worden, warum die Negierung u <i vvn einer Ahstusung der Plnralslimmen — wie dies in dem Komprvmibvorichlage der Parteien vorgesehen war — al>geseheii und den Plilralstiminbercchtigteii schlcchi hin je drei Plnralslimmen zngcbilligt bat. Wen» sich auch die Wählrcchtsdcpiilativii, wie sich auS der am Ul. Oktober erfolgten Abstimmung ergibt, inzwischen mit diesem Boi 'chlage oer »tegierung befreundet und einverstanden e, klärt hat, sv durste es doch im Hinblick auf die Wichtigkeit dieser Frgge gngezeigt sein, die Gründe der Negierung für diesen Vorschlag in der Oesscntlichkeit nochmals hervvr- znhebe». Die Negierung geht davon anS, daß die politische Reise eines Menschen eine innere Eigenschaft ist, die sich a» äußeren Merkmalen nicht ohne weiteres messen lässt und daß beispielsweise ganz gewiß selbst ein einsacher Arbeiter unter Umstände» eine höhere politische Netse haben kann als einer, der sich vermöge seiner Bildung, seiner Stcuer- lcistnng, seiner Ansässigkeit usm. auS der großen Menge heroushehl: dem Gedankengaiigc oliv, der dem Kompromiß- Vorschläge der Parteien zugrunde liegt, Plnralstimnien um deswillen zu geben, weil der Gebildete, der Ansässige, der Vermögende nsw- ein größeres Verständnis und eine größere Bedeutung für das Staatsleben habe, hat die Negierung ans obigem Grunde nicht folgen können. Da gegen hat die Negierung — immer unter Ansrechlcrhaltung der ursprüngliche» Negicrungsvvrlage — auch durch die Pliiralstimmen erreichen wollen, daß die in der Minder heit vertretenen Vvlkskreise der großen Masse gegenüber, ganz gleich, welcher Partet rilh- Inng diese angchört. geschützt werden. Dies kam, aber nach Ansicht der Negierung, wenn man das nM gleichen Zielen strebende Silstein der ursprüngliche» Regie rnngsvvrlage fallen läßt, allerdings auch dadurch erreicht werden, daß den Wählern der großen Masse nnr sc eine Stimme, den in der Minorität vertretenen Wählern aber ei» Mehr vvn Stimmen gegeben wird. Derselbe lKcdaiike ist auch schon in der Begründung der ursprünglichen Regie rittigsvorlggc zum Ausdruck gekommen, wenn auch damals die Negierung geglaubt hat, bas gleiche durch die Einführung der Berhäliniswalii über das ganze Land -- neben »u> einer Plurälstimme -- erreichen zu können. Wvrttich heißt es dort in der Begründung: „Wer sich aver der Tatsache erinnert, baß von den bKUW, Urwählern der Fahre in»7, innii und »»» nicht weniger als L Arbeiter und Diensivvten waren, wird der Negierung darin za stimmen, daß der tzinslnsi dieses LtiiniiicngcwichtS zu der Bcdcu Hing, welche die in ihm vertretene» BollSlchlchten für das Gedeihen tcö Llaates haben, in tclnein richtige» Verhältnis siel», und ei wird dann auch angesichts der Geiahr, die aus diesem Mißverhält nisse fiir die übrigen Bvlksklasicn erwächst, die Notwcndigteit er Icnncn müssen, die minder zahlreiche», aber sür die allgemeine Wvhlsahrt gleich wichtigen Volksschichten durch eine Stärkung ihres iittiucrtschen Stlmmciigewichts gegen die vidrückung zu schiihcn. die ihnen andernfalls von selten der Masse» der Arbeiter bevblkernng droht." Beachtet man hierbei, daß die Industrie sich Voraussicht lich immer mehr und mehr entwickeln und destmtb die große Masse gegenüber den gekennzeichneten Minorstätcu immer mehr wachsen wird, so dürste die Nichtigkeit des Grundgedankens, welcher der Negierung auch bei ihrem Eventual Vorschläge vvrgeschwebt lmt, ohne weiteres ei» leuchten. Ist die Negierung aber hinsichtlich ihrer ärmst sätzlichen Zustimmung znm Pluralwahlsustcm von diesem Grundgedanle» ansgegangen, so konnte sie dem Kompim mißvorschlage der Parteien darin nicht folgen, daß eine Abstufung der Pluralstimmen je nach der Bedeutung der einzelne» Klassen dieser Wähler cintrcteu müsse, da der vvn der Negierung hinsichtlich der Berechtigung -cs Plnralwahlsnstems anerkannte Grundsatz des Schutzes dcc Minoritäten gegenüber der «roßen Masse eine solche Ab stufung nicht mit Notwendigkeit verlangt, eine solche Ab stnsililg aber ans der anderen Sette nur ttnziifric-üenhest in die als ein geschlossenes Ganzes anzuichende Minoriiai hineintrage» würde. Ungerechtigkeiten hinsichtlich der Ab stnsiing der einzelnen Pluralklassen untereinander würde» nicht zu vermeiden und cS würde schließlich von der z» schützenden Minvrität nur -derjenige zufrieden sei», dem die meisten Pluralstimmen zusallen. Nach alledem bat die Negierung geglaubt, allen denen, die an sich der Zahl nach in der Minderheit sind, »ulst nur ein höheres, svndern eben auch ein gleiches Wahlrecht geben zu sollen, um dadurch der Unzufriedenheit innerhalb dieser Gruppen von vornherein vorznbenge»." Durch diese offiziösen Erläuterungen wird bestätigst daß die Negierung bei der Ausbildung deS Pluralwahl siistems, insbesondere der Zuteilung vvn Plnralstimmen, von grundsätzlich verschiedenen Gesichtspunkten geleitet wor den ist, wir die in dem Kvmvromitzvvrschlage vereinigten Parteien. Während die Kompromißpartetc» davon aus gegangen find, die Pluralstimmen i» Abstufungen je nach der politischen Reife und der Wichtigkeit der Wähler für das Staatslebcn zuzntcilcn, steht -die Negierung auf dem Standvilnktc. daß politische Reise ei» inneres Moment sei. welches sich durch äußere Merkmale nicht feststcllen lasse: sie geht vielmehr davon aus. die Minoritäten, die für das
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