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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 18.05.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020518022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902051802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902051802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-05
- Tag1902-05-18
- Monat1902-05
- Jahr1902
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Liese» Blatt wird de» Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit» al» Abeitd-Ausgabr zngestellt. während es die Post-Abonnenten am Morgen in emrr Gesaimntuusgabe erhallen. VerugzgedUkr: viert^iiUiriich , vtt « : »ur« in« «oi, , Mt. Di» ,Pr«»snkr?tack>ri<l>len'eriitreln«! Holt« «,»,»>>«- l>i» V»,i»I,»r in Dresden und lxr nitM»» Uinsebun«, rrn di» Znira»»»« durch »iaene Boten oder Kommiikioiiäre ertoloi. erkalte« das Bia» au Wocheutaaeii. die 5« nrchi au» Lou» - oder verer ia,e ioiaeu. s in «wei rkeilaudaade» »de»»» und ,uaei,ellt. L- sür >ü<kaade eiiiaeiaudler Schritt» vülte teure iverbuidlichtett. ^ 0 tzernivrechanlchlufi: «mt I «». U und «r. L0»L Detearammüldreile: «»ch»«cht»n »»««dem KegvLrnSel 18LV Vertag von Ktepscti L Rrichardt. /s,Zeigen, canf. Die Ämialune von SlNkimtmumoen erioiai i» dertia>rvlaeichlii>oti?llk mio den Nedenamrakmeilkile» ill Dresden kr» Nachrrüttaos 3 Mir Soun und Verenaa» nur Mariensirakk M von II Ino" ,i Ulir Die iwaiirac Ärmrd teile ica s Silben! La rßia. A». tündrauuaen au> der PrroaÜeilc Zelle »° Pia. r die Lwaiüac Zeile als .Lmüciaudl oder aui LerNeitt so Bia An Nummer» »ach Sonn »nd geie, laac» I sivaltiac Grund»«!?» so. «o bei M und so Pi», nacil beiondcrcm Tarn. AusivärNae Aniiraae nur aeaen Lorauobctaklu»». Beleadlattcr »verdc» >nu io Pf,, berechnet. -lug. Mnrelml tr ZslM I»r«««Ivu - 8^«»»« I»!«««»«» ld« Ltt VordstLUon tttr ll»«nilon»!rnIlUoll«ll vnrl —, ^ ttlascüinvodsll — — . Lau n. Lnorisektosrorvi. Lnnstsvdwiecko. ^ »»»v. 8si^,i»I,rüt: lür kersoaeo, Vssreo, - 8pel86ll eto. .. mit vlolctrisehvm, dzüiituttbchc-m. '1i:u>8iui88lau8- uurt 1I,rn«»)dttieh, Nr. I3tt. rpieilkl: Neueste Drahtberichte. Hvfiiachrlchien. Pcilonaiveiändeninge», „Multinom" .Sirtliaiiische Baueuiehre". Berliner Lebe». „Häusel und Grethel", LonttlnA. 18. Mai 1W2. Neueste Dralstmeldungen vom 17. Mai Wildpark. Der Kaiser traf heute Vormiltaas 10>K Uhr mittelst SonderzugeS von Wiesbaden aus der Wildparksiation ein. Der Kronprinz, der kurz vvrher von Bonn un Neue» Palais angekommen war, war zum Empfang des Kaisers aus dem Bahnhöfe erschienen. Der Kaiser und der Kronprinz begaben sich in offenem Wage» nach dem Neuen Palais. Leipzig. ToS „Leipziger Tageblatt" meldet: Der akademische Senat der hiesigen Universität hat beschlossen, abgesehen von etwaigen ganz besonderen Anlässen, ossentlich «theatralische Ausführungen von Studirende 11 der Universität Leipzig, als unvereinbar mit den Zwecken und Zielen des akademischen Studiums, in Zukunft nicht mehr zu gestatten. Stuttgart. I» der Tariskommission des Landtags bean tragte der Vertreter des Eentrnms die Einsiihrang einer vierten Wagentlasse mit einem Dause von 2 Psennia pro Kilo- meter. Die Negierung machte keine prinzipielle» Bedenke» gel tend und sagte genaue Berechnung der sich daraus crgebenoen finanziellen Verschiebungen zu. Arad. Heule Morgen wurde» mehrere Erders ch älter- unaen verspürt, die einige Sekunden dauerten. Die theilweise starren Erdstöße haben kernen Schaden ungerichtet. Gens. Der Führer der hiesigen radikale» Partei, StaalS- rath und Nationalrath Georg Ja von, Ehesredaktcnr des „Genövois", ist gestorben. London. Die „TimeS" berichten aus Tokio, Rußland habe Korea vorgeschtagen, daß eine Telegraphenlinie von Korea nach der Mandschurei über W tsju gelegt werden solle. Korea habe es in seiner Antwort abgelehnt, den Vorschlag ohne Zustimmung Chinas in Erwägung zu ziehen. Diese Zustimmung sei ein wesent liches Erforderlich, da das Gebiet der Mandschurei chinesisches Gebiet sei. Inzwischen theilte der chinesische Konsul >n Söul mil. China müsse es ablehnen, auf den Plan einer im fremden Eigen- thum befindlichen Delegraphenlinie aus chinesischem Gebiet emzu- gehen, namentlich, da der Mandschurcivcrtrag nichts Derartiges in Betracht ziehe. Petersburg. Es wird amtlich bekannt gegeben, dcch die Verurtheilung Balmaschow's, des Mörders des Ministers Ssipjagin. zum Tode durch de» Strang am 9. Mai ersolgte. Das von Balmaschow eingereichte Kassalionsgesuch wurde am 13. Mai zurückgewicscn und das Urtheil am 16. Mai vollzogen Stockholm. Der Direktions-Ausschuß der Arbeiterpartei beschloß, den Generalstreik der Arbeiter heute Abend 6 Uhr zu beendigen. New nork. Einer Depesche aus Fort de France zufolge wurden in St. Pierre 5 0 Plü » dcrcr verhaftet und zu 5 Jahren Gefängnis; vernrtheilt. Nelvy 0 rk. Nach einer Meldung aus Habana hat Präsident Palma das erste cubanische Kab 1 net gebildet. Washington. Präsident Roosevelt entschied dahin, daß in der Angelegenheit der von dem Deutschen Kaiser gestifteten Statue kein Beschlus, des Kongresses erforderlich ist und daß, weil Friedrich der Große ei» großer Feldherr gewesen ist, es am an gemessensten kein wird, wen» die Statue in der Nähe der neue» Kriegsschule, die aus dem Grundstücke des Arsenals in Washington erbaut werden soll, errichtet wird. Hazlet 0 n lPennstilvanicnj. Die hier statlgehabte Versamm lung der Grubenarbeiter beschloß, ehe sie ihre Berathunae» beende, an die Vorstandsschast des Nationalvcrbandes der Kohlen arbeiter das Ersuchen zu richten, eine» Nationalkongreß der ge- sammten Grubenarbeiter von Amerika einzuberusen, »m die Lage im Anthracilgebiet zu priisen. Falls der Wunsch der Anthracit- grubenarbciter verwirklicht werde, würde zur Arbeitseinstellung in allen Kohlengruben Amerikas geschritten werden Chicago. In der Schmalzsiedcrei von Armour u. Co. brach gestern Feuer aus, wodurch 7 Personen schwere »nd 22 leichte Besetzungen erlitten. Der Schaden wird auf 750000 bis 900 000 Dollar geschätzt. Pretoria. Die Burensührer Beyers und Stab sind mittels Sonderzuges nach Vercciiigiiig abgereist. Jetzt sind alle Delegirten daselbst eingetrossen. Die Besprechung ist rein privat. Null»» und Wissenschaft. P* Wochen-Spielplan der König!, tzostheater. LpernhauS: Sonntag: „tzoffmann's Erzählungen". Montag: „Rienzc". Dienstag: „Ter Trompeter von Säknngen" Mitt- woch: „Hamlet". Donnerstag: „Die Fledermaus. Freitag: „Das Glöckchen des Eremiten . Sonnabend: „Tristan und Isolde". lJsolde: Frau Reuß-Belce a. Gj. Sonntag: „Die Glocken von Eorneville". — Schauspielhaus: Sonntag: Neu einstudirt: „Der Geizige": neu cinstudirt: „Die gelehrten Frauen". Montag: „Des Meeres und der Liebe Wellen". Dienstag: „Die Makkabäer". Mittwoch: ..Die Hochzeitsreise": „Der letzte Brief" Donnerstag: „Hamlet". Freitag: „Der Geizige"; „Die gelehrten Frauen". „Sonnabend: Des Pastors Ricke. Sonntag: Zum ersten Male: ^Madame Edouard". f* Im Konigl. tzosopernhause traten gestern zwei Gäste aus: Frl. R e ich vom Deutschen Landestheater in Prag als Gretcl der Humverdinck'scben Märchenoper, in Vertretung des indisponirt acmeldcten Frl Nost. und Frl. Berny vom Hostheatcr in Darmstadt, eine angehende Sängerin, der man, wie anzunehmcn ist, mit der Santuzza der „Sicllianischcn Bauernehre" Gelegen heit geben wollte, ihr hübsches Talent in den Wettbewerb eines eventuellen Engagements als jugendlich dramatische Sängerin zu stellen. Beide Damen hatten einen sogenannten Achtungserfolg. Frl. Reich, die kürzlich, in einem ähnlichen Verleaenheitsmoment, wie gestern, den Pagen in „Figaro s Hochzeit" schnell übernahm und als solcher gut bestand, hatte gestern einen weniger glück lichen Abend. In musikalischer Hinsicht entsprach sie, wenn man auf verschiedene Unsicherheiten kein allzu großes Gewicht zu legen gewillt ist, wohl leidlich der Ausgabe, wahrend sie in der Darstellung höhere» Ansprüchen nicht zu entsprechen ver mochte. zunächst nicht in der äußeren Erscheinung und noch weniger im Ausdruck des kindlich Naiven. Deutlicher gesprochen: Die Kinderschuhe der Gretel passen ihr nicht recht, und je mehr sic sich bemüht, in diesen natürlich gehen zu wollen, je mehr merkt man, daß sie ouS ihnen längst herausgewachlcn -st. — Wesentlich besser stand Frl. Berny die Santuzza zu Gesicht. Zwar noch ziemlich weit entfernt von dem, was wir hier von der Vertreterin dieser Partie zu hörm und sehen gewohnt sind, wies sie zum Mindesten doch den Besitz beachtcnswcrther Mittel nach, einen angenehmen, ausgiebigen Sopran, der größeren dramatischen Rollen mit der Zeit vielleicht zugänglich gemacht werden kann. Vorläufig singt Irl. Berny, allerdings noch ähnlich reiz- und interesselos, wie das Spiel nicht über die fleißigen Uebunaen der Anfangerschaft hmau-kommt. Z. gt. Kitchencr giebt de» Delegirten jede Gelegenheit, über ihre Ent scheidung sich vollkommen vertraulich zu derathcn. Es ist strengstens Sorge dafür gelragen, daß die Berathung völlig ungestört bleibt. Wie man Hort, ersolge» alle Abstimmungen durch Ballotage. Während der Berathungc» richten sich die englische» Truppen im Felde nach dem zwischen Kitchener und de» Bnrensiihrern ge- trosscnen Abkommen und greise» die Kommandos, deren Führer sich an der Zusammenkunft bctheii ge», nicht an Qertlichcs und Sächsisches. Dresden. 17. Mai. —* Aus Sibyllcnort wird berichtet: Se. Ma>cstät derKönig unternahm gestern Vormittag eine Pürichsahrt »nd erlegte einen Rehbock. — Ihre Maiesläl die Königin stattete Nachmittags dein Kardinal-Fnrstkstchos Dr. Kopp in Breslau einen Besuch ab. — Abends lrnsen Ihre Komgl. Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg »nd heute Nachmittag Gras Alerandcr v. WelSburg zum Belache des Kömgsvaares sür die Psinastscier. tage in Sibyllenort ein. Ferner wird sür das Pfingstfest das Mciittngcnsche Erbprinzenpaar erwartet. —* Ihre Kaiser!. König!. Hoheiten Prinzessin Friedrich August und Erzherzog», Margarete von Oesterreich be suchten heule das Etablissement der Hoflieferanten Hirsch u. Eo.. Pragcrstraßc. - * Der zweite Sohn Sr. König!. Hoheit des Prinzen Fried- rich August, Prinz Friedrich Christian, besuchte heute in Begleitung seines Erziehers, Herrn Hauptmanns Freiherrn O Byr», das Magazin für modernes Kunstgcwcrbe vom Hof lieferanten Georg Herrmann. —* Tie Oberhosmeisterin Ihrer Majestät der Königin Frau v. Pflugk ist acstcrn nach einen, mehrwöchigen Aurgebrauche in Karlsbad nach Dresden zurückgekebrl. —* Dem Obcrzahlmcislcr Glöckner ist der Charakter als Nechnnngsrath verliehen. —* Dem Leutnant Äonnengießer im 4 Infanterie- Regiment Nr. 103 ist die silberne Lebensrettungsmedaille vcr- liehen worden. —'Perionalverändernngenin der Armeen 44 Bikini, FntcnvaiUuOekieiär, bisver bei der Fetd-IniendaMur des Oüaliauichc» i!i:i>ck»ilom>korps — unler vorttiuvaer r'elaslung im Kommando bei der Feibiniendaniur dcS blSiuriacn Oitasiolücbe» i5rpedi1ionskori>s in Berlin — bei der Fiiicndannir >9. <r. K.S > Armeekorvs wieder angciielll, 44 Kulm, Noß arzi der Landw. r. «uch. de» 9a»bw -Be? Edemmtz. behuss UebcrsMuns zum Landü. 2. Vlutg der Abiwied bewill al. —* Sächsische Staatseilen bahnen. Die vorläufig sestgcstcllten Verkehrscinnahmen im Monate April 1902 betragen 9 287 790 Markt- 169 732 Marks, wovon 3060 090 Mark l— 363125 Marks ans den Personenverkehr, 6 217 700 Mar» l->- 193393 Marks aus den Güterverkehr entfallen. Von Einfluß auf den Bcrchelch mit dem Vorjahre ist das ungleiche Fallen des Osterfestes. Die Gesanttnleimiahiucn vom I. Januar bis 30. April d. I. betragen 33 7N 958 Mark f— 87380 Marks. Hierzu trugen der Personenverkehr 10910 107 Mark s-st 286 0!l Marki, der Güterverkehr 22801851 Mark l- 373 391 Marks bei. —* Dresden im Blninenschm » ck 1 902. Der Verein zur Förderung Dresdens und des Fremdenverkehrs lCecstraße 4, 1. Eiages hat nunmehr das vollständige Preisausschreiben für de» diesjährigen Blumenwettbewcrb veröffentlicht. Diesmnl sind auch die Boraärten in den Wettbewerb ciugczogcn. Diese Einbeziehung dürste für den Zweck des Unternehmens, Dresden im Sommer einen reichen Blumenschmuck zu verschaffen, ganz besonders vor- Iheilhaft sein. —* In diesen Tagen besichtigte im Aufträge des französischen Ministeriums für Handel und Industrie Herr Boyer-Gnillon, Inpidnieui- Oivil clos lilinos unk Olrot clu lakorntoirc clchssai» in Paris, die unter Leitung der Herren Geh. Hosraths Prozessor Lewicki und Professor Mollier stehenden neuen Moschinen- Laboratorien der hiesigen Technischen Hochschule. Die Be sichtigung hatte den Zweck. Erfahrungen zu sammeln für das i» erster Linie der Industrie dienende staatliche Versuchslaboratorium in Paris. Berliner Leben. L. Berlin, 15. Mai. In unserer sozialpollt»ch gerichteten Zeit, in der man alle möglichen und unmöglichen Pläne zum Schutze der wirthschast- lich Schwachen ausheckt, sollte man auch endlich an eine Ver sicherung gegen Arbeitslosigkeit der lyrischen Dichter denken. Eine Hauptnahrungsquclle bildete ehedem für diese Musensöhne die Massenansertlgung von fröhlichen Mailiedern. Nun sehen sich aber diese Bedaucrnswerthen in dem naßkalten Monat Mai auf's Trockene gesetzt, und zwar schon seit einer langen Reihe von Jahren. Nur noch die ältesten Zeitgenossen erinnern sich aus ihren ersten Jugendtagcii dunkel, einmal einen wirklich wunder schönen Monat Mai mit warmem Sonnenschein erlebt zu haben. Diese holde Erinnerung klingt wie eine Sage aus längst ent schwundener Zeit. Selbst der kühnste Poct wagt heute nicht mehr von Maienlust und Maicnpracht zu singen. Da heißt man cs doppelt willkommen, daß die winterlichen Vergnügungen hier noch immer ihren Fortgang nehmen. Namentlich die Theater-Ereig nisse überstürzen sich förmlich und lassen Diejenigen, die aus Be- ruf oder Neigung stets dabei sein müssen, gar nicht zu Athen, kommen. Hat uns doch allein der Monat Mai diesmal 21 Vor stellungen der sogenannten Verdi-Fest- und Mcifterspiele bc- schiede», von denen wir nunmehr den dritten Thcil mehr oder weniger glücklich hinter uns haben. Weniger glücklich waren bisher die Meisterspiele, von denen es einzig und allein die Ge- sammtdarstellungcn des Münchener und des Dresdner Hos- theaters zu thatscickliche» Erfolgen gebracht haben. Der Sieg der Dresdner ist um so höher zu veranschlagen, als er mit einem recht minderwcrthigen Sftick erfochten wurde. „Des Pastors Ricke", obwohl ein echtes Berliner Kind, hat den Berlinern nicht entfernt so gut gefallen, wie den Dresdnern. Um so besser ge fielen ihnen die Dresdner Künstler, denen schließlich unter all gemeiner freudiger Zustimmung ein Riesenlorbeerkranz mit einer Schleife in den sächsischen Landcssarben gereicht wurde. Dagegen haben die gemischten „Mcisterspicle" mit den aus allen deutschen Residenzstädten zusammengewürfelten Darstellern bisher nur ge- mischte Gefühle ausaelöst. Man hat daher klug gclhan, die ge plante „Lamlcst'-Aufführung noch in letzter Stunde „eingetretener Hindernisse" wegen unter den Tisch falle» zu lassen. Wie anders wirkte das Zeichen der Verdi-Fcmpielc aus die Zuhörer ein. „Maskenball . „Rigoletto" und „Aida" boten eine Kette uiigc- trübter musikalischer Genüsse, die mit Heller und berechtigter Be geisterung ausgenommen wurden und das Wort deS Unternehmers —* Der Deutsche Verein sür das Forlbildungs- schul wesen hnt sich durch seine zwar energische, in ihren :ffeleu aber maßvolle Thätigkcil düs Vertrauen weiter Kreise erarbeilei Ties folgt auch aus der Thalsachc, daß dem Vereine sür das Faür 1902 wieder ansehnliche Unterstützungen gewährt wurden, unü zwar vom Reichskanzler Grasen v. Bülow 3i>00 Mark, vom preußischen Handelsiiunisler Möller 1000 Mark, vom sachincheii Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts 300 Mark, von der Stadt Leipzig 300 Mark und vom Minister»«» sur El'aß Lothringen 100 Mark Unter den zahlreichen Mitgliedern, welch: in jüngster Zeit dem Vereine bcigctrelen sind, besindet sich cinch die Regierung des Fnrstenthnms Tchwarzburg-Tondershauiei' —' Im eisten Vieilelialne 1902 sind in 48 Biergroß- Handlungen und Bra »ereie». die sich mik dem Vertriebe von Fsalchenbier, dos sie selb» abzieben laste», besassen, 141 Re visionen hinsichtlich der giimdliche» Reinigung der Flaiche» und der oidnnngsmäßigcn Beschaffenheit der dabei benutzten Geräihe »nd Räume dmch AusstchiSbeamie der Waylsahrtsvolizei vor- aenoinmeu wviden. Dabei wurden in «i Fällen Mängel und Unztttiäglichkeile» unter gleichzeitiger rnllvrechender Verwarnung der Betheiliglen abgestellt Hiervon betrasen 2 Fälle die Beschaff ung »euer Flaschcmeinignngsbürstcii an Stelle stark abgenutzter dergl und je I Fall die Reinigung unsauberer Flalchenverschliisse. die Reinigung der Biernbziebvorrichtung, die Beseitigung von GlaSicheiben aus dem Finscheiiipuliaume und die seste Verschließ ung des AnsbewahrniigSranmcs sür gestillle Bierflaschen. —* A »s den amtlichen Bekannt m acbn » ge 11. Dem Maurerpolier Friedrich Hermann Herzog in Dresden bat der Rath das städlstche Ed re 11 z eugn i ß verliehen. — Das städtische BolkSdad — Annenstlaße 37 — bleibt am 2 Psinstieiertag, den 19 Mai geschlossen. — An der Stelle des bisherigen Hilss- arztes des städtischen Impsarztcs, Dr. med. Beichorner. ist Herr Tr. med. Willibald Volkmar Ovve, hier. Albrecht stiaße 9K. als lolcher in Pflicht genommen worden. — Vom 20. Mai ab wird die P 0 le n z st ra ße, zwischen der Altenbergcr- »nd Hosmnnttstiaße. wegen Beschotterung, und vom 2, Juni ab der a ch > e nv la tz, zwi'chcn der Albertorncke und dem Terrasse»- nier. wegen Gleiseriieueruiig ic. auf die Dauer der Arbeiten für den Fahr- und Nestvertel» gesperrt, —* Ter Alldeutsche Verband veranstaltet demnächst eine» Verbondslag >» Eisenach, der um so zahlreicher besucht zu werde» verspricht, als im vorigen Jahre der Plan einer Tagung in Planen nicht hat verwirklicht werden können. Nach den bis- herigcn Festsetzungen wird am Abend des 23. und am Vormittag des 24. Mar eine Sitzung des gcschästsführendeu Ausschusses, am Nachmittag des 24. eine solche des Vorstandes stattfinden, woraus am Abend Empfang und Begrüßung durch die Eisenacher Orts gruppe erfolgen werden. Für die eigcnilichc Verbandstagniig am Vormittag des 25. Mai ist folgende Tagesordnung fcjtgcstcllt: nach der Eröffnung durch den Vorsitzenden Professor Tr. Hasse wird der Geschästssübrcr Geiser den Geschäftsbericht erstatten: alsdann wird Herr Professor Dr. Samassa über die slawische Gesabr in den Ostmarke» und Professor Dr. Hasse über die bis herigen Erfolge deutscher Koloniglpolitik berichten. Am Abend soll dann cm großer Festlommcrs slastsmdcn. Für den 26. Mm ist ei» gemeinsamer Ausslng nach der Wartburg und der Hohen Sonne geplant. Außerdem soll Gelegenheit geboten werden, die vielerlei Sehenswürdigkeiten Eisenachs zu besichtigen. Auch der kürzlich hier gegründete Mittelsächstschc Gauvcrbond wird seine Vertreter nach Eisenach entsenden. —* Der Dresdner Rennvcrein bält morgen aus seiner Renn bahn bei Seidnitz diejenige» Rennen ab, welche ihrer Bedeut ung nach die größten des Jahres sind. Ter Große Sachsen- Preis mit einem cinsgcsctztcn Preise von 24 000 Mark ist die Scnsationsnnnttncr des Tages Es ist natürlich, daß ein so hoher Preis auantitatjp, wie analitatiti die besten Pserdc an den Starr lockt. Nicht weniger als 40 Pserdc werden stch dem Starter stellen, fo daß man wohl behaupten kann, daß der diesjährige Große Sachscilprcis das interessanteste Rennen werden wird, das auf der hiesigen Rennbahn je gelanscn worden ist. Die Neimen selbst beginnen um 2 Uhr, »nd die Souderzüge vom Hauptbakn- bose nach dem Rennplätze verkehren von 1,25 Uhr bis 1,35 Uhr. Wettausträge für de» Totalisator werden vom Sekretariat des Angela Neittnaim vollständig rechtfertigte, daß man diese Opern »ur von einem italienischen Ensemble und insbesondere durch die Vermittelung eines italienischen Kapellmeisters wirklich keimen zu lernen vermöge. Jedcnialls ist das gesammlc Unternehmen, ob auch im Einzelnen Fehlschläge mit unterlaufen, höchst interessant und lehrreich und hat zu einer Zeit, da sonst das Tbcatcrlebcn unheil- bar dcrhinsiccht, in dasselbe einen irischen, fröhlichen Zug gebracht. Auch lehrt es uns, daß trotz aller Klage» über wirthschastlichc Noth noch immer viel überflüssiges Geld bei uns vorhanden sein muß. Sonst könnten bei den gewaltig erhöhten Emtrrttsprciscn nicht diese vielen, stets gut besetzten, niltuntcr vollständig aus- verkauften Häuser zu Stande kommen. Auch sonst dictct das Berliner Leben augenblicklich an Unter- Haltung »nd Abwechslung vielerlei. Zu der gelungenen Aus stellung der Sezession ist seit Beginn des Monats die Große Berliner Kunstausstellung hinzuyckommcn. die stch vor- lheilhast von ihren unmittelbaren Vorgängerinnen unterscheidet »nd vorwiegend einen gediegenen, theilweise sogar einen vorzüg lichen Eindruck macht. Das will etwas bedeuten. Denn einen ungünstigeren Rabmcn, als den sogenannten AusslellungSpolasi am Lehrter Bahnhof, kann man sich kaum denken. Dieser Bau aus Eisen und Glas ist äußerlich öde und geschmacklos, die Jnnen- rüumc sind eS nicht minder und spotten auch der ausgesuchtesten Dekoraiionskünste. Ucbcrall starren uns die nüchternen eisernen Träger, die nackten Wände und die kalten Fliesen prosaisch ent gegen. Endlich, endlich scheint man sich »un an den cntscheidcn- vcn Stellen zn einem Heldenhafte» Entschluß ausgerafft zu habe». Plan will diesen jeder Großstadt »»würdigen Ansstcllungsbaii »iederreiße» und an seiner Stelle eine» wirkliche» AiiSstellungs- palast errichte». Das jetzige »nzuläiiglichc Gebäude war Ursprung- lich sür die Zwecke einer Hygienc-AuSstellung aufgesührt worden, nachdem kurz znvor ein leichter Holzbau nimiittelbar vor der Er öffnung der Ausstellung ein Raub der Flammen geworden war Man Halle daun, uni jede Feuersgcsahr zu vermeiden, eine Konstruktion ausschließlich aus Eisen und Glas gewählt. Wieder holt ist dann ein kostspieliger Um bau vorgenommen worden, aber oie ausgcwendcteil Hnnderttausendc wäre» zum Fenster hmauS- geworsen, ein geeignetes Kuiislansslelliingshaiis bat man auf diesem Wege natürlich nicht zu Stande bringe» können. Nu» endlich will man reinen Tisch machen und durch einen Neubau ein der deutschen Reichshauptstadt würdiges Kunstausslclliingsgebäudc er- richten Gleichzeitig ist auch der Beschluß gesoßt worden, innerhalb unseres weithin berühmten Zoologische» Gartens eine riesige
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