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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.10.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19151027019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915102701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915102701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-10
- Tag1915-10-27
- Monat1915-10
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- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.10.1915
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Griechenlands Anspruch gegen die Truppenlandungen ln Saloniki—Ankündigung griechischer Gegenmatzregeln—Die bulgarischen Wünsche an Griechenland. — Die deutsch-öfterrerchrsch-ungarrsch-türkisch-bulgarische Siutracht. — Die Kriegsgewinnsteuer. Sefterrelchisch-nugarischer Kriegsbericht. Wie«. Amtlich wird verlautbart den 26. Oktober: Russischer Kriegsschauplag. Die südwestlich oo« Czartorysk kämpfende« k. k. Truppen wehrte» mehrere Angriffe russischer Schützen divisionen ab, wobei sie zwei Offiziere uud 866 Mann g e - faugenuahmeu und ein Maschinengewehr erbeuteten. Deutsche Regimenter warfen de» Feind beiderseits der von Nordwestcn nach Czartorysk führenden Straße. Ins gesamt ließen die Rn sie« in diesem Raume gestern vier Offiziere, 1186 Mann und 1« Maschinengewehre in der Hand der Verbündeten. Sonst blieb im Nordosten die Vage ««verändert. Italienischer Kriegsschauplatz. Der gestrige Gchlachttag »erlief im Verhältnis z« de» ooraugegaugeneu an der Front der Hochfläche von Do- berd» ruhiger, dagegen «nrbe «m unsere Brückenkops- stellnngen von GSrz und Tolmciu» sowie im Abschnitt nördlich Tolmein bis zum Kr« wieder äußerst heftig ge rungen. Alle diese Kämpfe endeten mit dem vollen Miß erfolg des angreifcnden Feindes. Am Kru brache« drei Vorstöße der Italiener in «userem Feuer znsamme«. Bor dem Mrzli Brh scheiterte ei« feindlicher Nachtangriff. Gegen den Tolmciner Brücken kopf bereitete nachmittags ei» besonders lebhaftes Ar- tillerieseuer neue Angriffe starker Kräfte vor. Spät abends schlugen nufere Truppen einen solche« Angriff aus die Höhe westlich von St. Lucia, heute zeitlich früh einen zweiten gegen die Stellung nördlich von Kocarscc, der bis zum Handgemenge führte, unter schwersten Ver lusten für den Feind zurück. Der Raum von Descla stand zeitweise unter Trommelfeuer. Ein schwäch licher italienischer Angriff gegen Zagora wurde leicht ab gewiesen. Der M. Sabntiuo, vor dem der Gegner in den letzte« Tagen mindestens 2866 Mann verlor, wnrde gestern nicht mehr angegriffcu, wohl aber von der italienischen Artillerie hestig beschossen. Zahlreiche Granate« fielen auch i« den Südteil von Görz. Abends griffen sehr starke feindliche Truppe« die Podgora-Höhc au. Es half ihnen nichts, Latz sie Bomben mit giftigen Gasen verwendeten, sie wnrde» blntig znrückgeschlage«. Gestern lieben sich die Verluste der Italiener bei ihren Angriffen gegen die Hochfläche von Doberbo stellenweise übersehen. So liegen vor -er Front eines unserer Fn- fauterie-Negimentcr 3066 feindliche Leichen. Au der Tiroler Front miesen die Verteidiger der Lafraun-Stellnug eine» Angriff des italienischen 116. Jn- fanterie-RegimentS ab. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die östlich von Bisegrat vorgeheude» österreichisch-un garischen StreitkrLfte warfen den Feind an die Grenze zurück. Unter den Gegner» befinden sich nebst serbischen Bataillone« auch monteuegrinische. Die im Nordweftwinkel Serbiens operierenden k. u. k. Lrnppeu der Armee des Generals v. «oevetz nähern sicht der oberen Kolnbara und der von de« Serben vor unserer Reiterei geräumte« Stadt Baljewo. Die von Obrenovac südwärts entsandten österreichisch-nngarischen Divisionen entrissen dem Gegner nach erbitterten Kämpfen die starke» Höhenstellunge« südlich nnd südöstlich von Lazarcvac. Deutsche Trnppen trieben deu Feind über Arangje - Lovac zurück. In Topola uud auf de« Höhe« östlich davon stehe« österreichisch-ungarische Kräfte im Gefecht. Die beiderseits -er Morawa vordringeude bentfchc Armee bemächtigte sich der Höhe» nördlich von Raca, des Ortes Markovac und weiterer serbischer Stellungen südöstlich von Petrovae. Das Gebirgsland in der Donauschleisc östlich der Klis- snra-Enge ist zum größte« Teil vom Feinde gesäubert. Es wurden hier drei von den Gerbe» verlassene Geschütze ein- gcbracht, darunter ein schweres. Der Stellvertreter des Chefs des GeneralstabL: v. Höfer, Feldmarschall-Leutnant. Ereignisse zur See. Am 21. Oktober nachmittags suchte ei« italicuischer Flieger die Stadt Triest mit Bomben heim, wobei er, ohne einen materiellen Schaden auznrichtc«, drei Ein wohner tötete »nd mehrere verwundete. Der Besuch wurde wenige Stnnden später durch unsere Marineflieger in Venedig erwidert, wo sic von /411 Uhr nachts bis 1 Uhr früh in rascher Folge Arsenale, elektrische Zentrale» den Bahuhos, einige Festungswerke und andere militärische Baulichkeiten auögiebig und erfolgreich mit Bomben mitt leren nnd schweren Kalibers belegten und zahlreiche Brände verursachten. Am nächsten Morgen um 8 Uhr griff ein Secflugzcug-Gcschwadcr neuerdings Venedig an, wo noch ein vom nächtlichen Bombardement herrührender Brand emporlodcrtc. Außer den früher auf- gezählten Gebäude» wurden diesmal auch die Flugzeug halle nnd KrirgSsahrzenge erfolgreich bombardiert. Schwäch liche Versuche zweier feku-licher Flieger, unsere Aktion z« störe», waren durch unser Gewehrfeuer in kürzester Zeit vereitelt. Bei beiden Unternehmungen wurden unsere Flieger von starker Artillerie heftig, aber ganz erfolglos beschossen. Alle kehrten unversehrt zurück. IW. TB.) Das Flottcnkommando. Barbarei und Löge bei unseren Feinden. Das dunkle Kapitel, das von den zahlreichen, wider Völkerrecht und Menschlichkeit verstoßenden Handlungen und der fortgesetzten Lüge nnd Heuchelei unserer Feinde erzählt, will nicht zum Schluß kommen. Im allgemeinen haben wir uns an derartige Machenschaften wegen ihrer häufigen Wiederholung schon so sehr gewohnt, daß wir die einzelnen Vorkommnisse achsclzuckcnd zu den übrigen legen und uns mit einer kurzen Kennzeichnung und Verwahrung begnügen. Manchmal aber hebt sich ein Vorgang so nach drücklich von dem Nahmen der gewöhnlichen Geschehnisse der feindlichen Vcrgcwaltigungs- und Lügenpolitik ab, daß die Aufmerksamkeit des politischen Chronisten einen Augenblick länger durch ihn gefesselt wird, und zu den Ereignissen dieser Art gehört die Beschießung der offenen bulga rischen Städte Dedeagatsch und Porto Lagos durch die englisch-französische Flotte. ES handelt sich dabei um einen bloßen niedrigen Racheakt, der gegen wehrlose, mit keinerlei militärischen Widcrstandsmitteln ausgerüstete Ortschaften begangen worden ist, um das eng lisch-französische Haß- und Rachegclüst wegen der Nicht- bcugung Bulgariens unter das Joch des ViervcrbandeS durch einen Akt blinder Zerstörungswut zu befriedigen. Dies abscheuliche Verfahren ist von den leitenden Sofioter Stellen nicht einfach hingenommen worden, wie cs die englisch-französischen Nieüerkartätscher von internationalem Recht und Vülkcrmoral in ihrem Dünkel vielleicht erwartet hatten, sondern cs hat einen sehr scharfen Einspruch zur Folge gehabt, der in seiner ruhigen zivilisatorischen Würde einen ausgezeichneten Eindruck machen und wegen seiner zerschmetternden Kritik an dem feindlichen Verhalten zu den besonders bemerkenswerten diplomatischen Kund gebungen des Weltkrieges gerechnet werden muß. Die bulgarische Note spricht von einer „offen kundigen Verletzung der Vorschriften und Gebote des Völkerrechts", erhebt „ u a ch d r ü ck l i ch st Einspruch gegen eine so barbarische Handlungsweise" und weist darauf hin. daß ein derartiges Gebaren wenig dem Rufe von Schützern der Schwachen nnd Verteidigern des Rechtes angemessen sei- auf dessen Erringung Groß britannien «nd Frankreich so großen Wert gelegt hätten. Das sind moralische Kcnlcnschlügc, die auf die verantwort lichen Staatsmänner in England und Frankreich hcr- niebcrsauscn nnd die ihre Wirkung nicht verfehlen könnten, wenn nicht die völlige Unempfindlichkeit dieser Kreise gegen moralische Erwägungen und Rücksichten an gewisse Dick häuter erinnerte, deren körperliche Oberfläche durch ihre natürliche Stärke gegen die Wirksamkeit von Hieben gründ lich geschützt ist. Mag aber auch die Wnctit der amtlichen bulgarischen Kennzeichnnng an der eisernen Gelassenheit der Pariser und Londoner StaaiSlenler abprallen, so wird doch überall, wo noch ein Rest von Empfinden für die Kulturschmach eines solchen barbarischen Vorgehens vor handen ist. der Sofioter Protest gebührend gewürdigt wer den. Der Bulgare hat, wie der Türke, eine liefe natür liche Liebe zur Wahrheit, und alles lügnerische und heuch lerische Wesen ist ihm ein Greuel. Deshalb berührt ihn auch der offensichtliche Widerspruch, der zwischen den Taten deS Vierverbandcs und seinen fortwährenden Versicherun gen vom Schutze deS Rechtes und der Freiheit der kleinen und schwachen Völker klafft, in höchst widriger Weise. Es ist die ehrliche Empörung deS Wahrhaftigen gegenüber dem Lügner, die aus der Sofioter Note spricht, und die gerade von uns Deutschen mit besonderer Genugtuung und vollem Verständnis ausgenommen wird, weil sic uns die innere Wesensgcmeinschast zeigt, die uns in einem bedeut samen sittlichen Punkte mit dem bulgarischen National charaktcr verbindet. Wir können darin eine Gewähr dafür erblicken, daß unser Bündnis mit Bulgarien ebenso wie das mit der Türkei nicht bloß durch eine materielle Inter- csscngleichheit, sondern auch durch höhere kulturelle Ideale zusammengekittct wird. Dafür bürgt auch die überlegene Art, wie der Ministerpräsident Radoslamow, ein außer ordentlich kluger Kopf und gewiegter Staatsmann uud Diplomat vvn charaktervoller Festigkeit, die Anmaßung eines französischen Kinanzmannes zurückgewiesen hat, der sich vermessen hatte, dem Äabinettsches ins Angesicht zu behaupten, er wolle mit drei Millionen das ganze bulga rische Volk kaufen. NadoSlawow erwiderte daraus mit einfacher, edler Würde, daß Bulgarien zwar nicht reich sei, aber daß kein Geld imstande sein werde, cs zum Verzicht aus seine idealen nationalen Bestrebungen zu bewegen. Wie die Politik des VierverbamöeS mit den Mitteln brutaler und barbarischer Gewalt, mit Lüge und Heuchelei ungescheut arbeitet, das verspüren die Vulgaren nicht bloß am eigenen Leibe, sondern sie sehen die gleichen Treibereien auch überall in ihrer Nachbarschaft sich vollziehen, wie jetzt insbesondere Griechenland gegenüber, daS durch die stärk sten Drohungen und Gewalttätigkeiten in den Krieg hincin- gcpeitscht werden soll, um Asguith, Grcy, Viviani, Ssasonow und Salandra aus der „internationalen Patsche" hcraus- zuholen. Wenn ein Volk mit einer so ehrlichen natürlichen Denk- und Anschauungsweise, wie das bulgarische, Zeuge so unverhohlener Schändlichleiten wird, muß es sich unver meidlich aufbäumen in Hellem Zorn. Aus solchem Geist, aus solcher Stimmung ist die bulgarische Note entflossen, und wenn etwas ihre Wirkung noch drastischer machen, ihre moralische Stoßkraft noch vergrößern kann, daun ist cS der sich bergehoch auftürmendc Gegensatz, in dem sic zu der kurz vorher ergangenen Kundgebung des englischen Königs steht, worin dieser zu sagen wagte, daß die Feinde deS Viervcr- bands die Rechtsordnung mit Füßen träten. Hier zeigt sich wieder die Lüge in ihrer schamlosesten Gestalt. Frech, aus geblasen und boshaft steht sie da, ihrer Schändlichkeit voll bewußt, das Blut aufpeitschcnd in ihrer herausfordernden Niedertracht. Ein König, der angesichts der klaren Tat sachen seine Unterschrift unter eine solche ungeheuerliche Entstellung der Wahrheit setzen kann, ist jedes eigenen Ur teils bar und nur ein Schattcnsouvcrän, ein Gefangener in der Hand der Grcn und Genossen, die mit ihm umspringen, wie sie wollen, und ihn zu einem blinden Werkzeug ihrer finsteren Pläne erniedrigen. Das Dunkel dieser verpesteten Atmosphäre wird auf einen Augenblick durch deu Blitz der bulgarischen Note erhellt, die in Flammcnschrist zeigt, wer in Wirklichkeit die Barbaren und Rechtsbrecher, wer die Lügner und Heuchler sind. Griechenlands Einspruch gegen die Neutralitäts- Verletzung. b. Der englische Gesandte Sir Francis Elliot über reichte, wie bereits gemeldet, dem Ministerpräsidenten Zaimis eine neue Note, in der mit dem Abbruch der srenndschastlichen Beziehungen gedroht wird für den Fall, tzgß Griechenland nicht den Serben militärische Hilfe leiste. Zaimis suchte danach sofort eine Audienz beim König nach. Der König berief den G c n c r a l st a b s ch c f Dusmanis zu sich, der an der Beratung tcilnahm. Nach dieser Konferenz fand ein Ministerrat statt. Vor der endgültigen Beschlußfassung horte die Negierung die Aus führungen des GcncralstabschcfS an, der auch diesmal be tonte, daß der Aufenthalt der Enteiitciruppen i» Griechen land äußerst gefährlich sei. Wenn die Entente den Krieg gegen Bulgarien vvn Griechenland aus führe, so sei eS un ausbleiblich, daß Griechenland in die KricgLzonc ein- bezogen wird. Nach mehrstündiger Beratung des Ministcr- ratcs wurde über den Text der Antwortnote Beschluß ge- saßt. Nach dem Ministerratc hatte Zaimis noch eine längere Unterredung mit Gunaris, dem früheren Ministerpräsidenten und jetzigen Minister des Innern. Der Gcncralstabschef erschien später nochmals beim König, der den Wortlaut d c r A ntwvrtnvtc billigte. Der Ministerialdirektor Karadja vom Ministerium deS Aenßcrcn überreichte daraus dem englischen Ge sandten Elliot die Antwvrtnbtc der griechischen
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