Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.01.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192201050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-01
- Tag1922-01-05
- Monat1922-01
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.01.1922
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer G Tageblatt und «Elbeblatt and Ämtiaer). 75. Jahr« Freiwilliger Abschlag auf Kirchensteuern. «n alle Glieder der «v. l«th. Ktrchgemeiade Riesa mit Poppi- «ad Mergendorf. Da die Ausschreibung der endgültigen Kirckenelnkommenfteuer für 1920/21 erst nach der Reickseinkommensteuerveranlagung erfolgen kann, befindet sich die Kirchgemeinde in bedrängter geldlicher Lage. Oertliches,md SiichstscheS. Riesa, den 5. Januar 1022. —* DieKirchgemeinden sind durch Verzögerung der Veranlagung der Reickseinkommensteuer wie auch durch die Aufhebung der kirchlichen Grund- und Körperschafts steuern in geldliche Schwierigkeiten geraten. In dieser Not- läge wendet sich unsere Kirchgemeinde an ihre Glieder (siehe Aufforderung im amtlichen Teil) in der Hoffnung, warmes Verständnis zu finden. Steuern nennt man ein notwendiges Uebel, sie find aber auch eine sittliche Pflicht. Ohne sie kann kein Gemeinwesen bestehen, auch die Kirche — wenigstens in ihren äußeren Einrichtungen nickt. Die Kirch gemeinde hat ihre bescheidenen Rücklagen ausgebraucht und Darlehen ausgenommen. Wer ihr jetzt einen freiwilligen Abschlag auf spatere Steuern leistet, hilft ihr über die Schwierigkeiten hinweg und erleichtert sich selbst die späteren Zahlungen. —* Konzert Charlotte Niereck-Kimpel. Auf das Freitag, den 6. d. M., abends 8 Uhr im „Stern" stattfindende Konzert der Dresdner StaatSopernsänaerin Charlotte Viereck-Kimpel, deren Stimme „zum wertvollsten jetzigen Besitze des Dresdner Kunstlebens" (Täcks. StaatS- zeitung 1920, Nr. 231) gehört, sei hiermit hingewiesen. Mitglieder des ChorvereinS, d«S Vereins „Erholung" und des Vereins für Volksbildung und Kunstpflege Riesa-Gröba (diese Vereine sind korporative Mitglieder des säcks. Künstler hilfsbundes), sowie alle Einzelmitgliedcr des SKHB haben ermäßigte EintrittSpreiie (8, 5 und 3 M.), die also so niedrig bemessen find, daß Konzerte auf so hervorragend künstlerischer Höhe (Lieder von Schubert, Brahms und Straub) Allgemeingut aller gebildeten und nach Bildung strebenden Kreise werden müßten! Karren noch in Hoff manns Buchhandlung und am Saaleingang. —* Riesas erster Schuldirektor gestorben. Am 2. Januar starb in Kassel Geheimer Negierung^, und Sckulrat i. R. Felix Theodor Mühlmann, Riesas erster Schuldirektor, der von hier aus im Jahre 1879 nach Konstantinopel als Rektor der deutschen Schule ging. Nach seiner Rückkehr war er Seminardirektor in Oranrenburg, später Regierungs- und Schulrat in Merseburg, zuletzt Ge- Heimer Rat in Kassel. Durch Herausgabe der ersten Chronik unserer Stadt (mit genauer Quellenangabe) hat er sich bleibende Verdienste um unsre Stadt erworben. F. —* Aufruf an die deutschen Landwirte. Der Reichslandbund erläßt einen Aufruf an die deutschen Landwirte, in dem die deutsche Landwirtschaft aufgefordert wird zur höchstmöglichen Steigerung der Erzeugung, durch die Deutschland vom Auslande unabhängig gemacht werden soll. Die Ernährung des deutschen Volkes aus deutscher Scholle müsse das Wirtschaftsziel der Landwirtschaft fei». Jeder Landwirt, auch der kleinste, müsse sich die Errungen schaften von Wissenschaft und Technik mehr denn je zunutze machen und sich von den hie und da noch geübten veralteten BewirtschaftungSmethoden freimachen. Nicht der größte Verdienst, sondern die höchste Leistung müsse das Ziel des deutschen Landwirts sein. —* Die religiöse Kindererziehung. Das neue Reichsgesetz über religiöse Kindererziehung, das am 1. Januar 1922 in Kraft trat, verdient um seiner weit tragenden Bedeutung willen allgemeine Beachtung. Die Sächf. evang. Korr. schreibt: Durch dieses Gesetz werden all« bisherigen landesgesetzlichen Bestimmungen außer Geltung gesetzt. Nach dem 14. Lebensjahre entscheidet nach diesem Gesetz jedes Kind selbst darüber, zu welchem Religionsbekenntnis oder zu welcher Weltanschauung es sich halten will. Die Kinder können also von diesem Älter an frei ihr Bekenntnis wechseln. Auch den Kindern von 12 bis 14 Jahren ist insofern eine Entscheidungsfreiheit gewährt, als sie sich gegen einen Wechsel des Bekenntnisses oder der Weltanschauung wahren können. Das Gesetz sagt darüber: „Hat das Kind das 12. Lebensjahr vollendet, so kann es nicht gegen seinen Willen in einem anderen Bekenntnis als m dem bisherigen erzogen werden. Bei Kindern bis zum 12. Jahre entscheidet über die religiöse Erziel, ing derjenige, der nach dem bürgerlichen Gesetzbuch das Recht und die Pflicht der Sorge für die Person des Kindes hat. Das ist in erster Linie der Vater, wenn dieser gestorben ist, die Mutter, bet Waisen der Vormund, bei unehelichen Kindern die Mutter. Während bestehender Ehe kann jedoch kein Elternteil ohne di« Zustimmung, des anderen bestimmen, daß das Kind in einem anderen Bekenntnis erzogen werde als in demjenigen, das die Ettern zur Zeit der Eheschließung gemeinsam batten oder überhaupt in einem anderen Be kenntnis als bisher. Ferner ist die Zustimmung des anderen Elternteils notig, wenn ein Kind vom Religionsunterricht ab gemeldet werden soll. Im übrigen entscheidet, wenn eine Einigung unter den Eltern vorhanden ist, der freie gemein- same Entschluß der Eltern. Bei Streitigkeiten entscheidet das Vormundschaftsgencht. Dieses bat vorher möglichst die Ehegatten, die Verwandten, di« Lehrer und auch das Kind, wenn es 10 Jahre alt ist, zu hören. * Postscheckverkehr. Neben der Erhöhung der Frergebühe für Zahlkarten und der Rückzahlungsgebühr für BarzahlungSschecke mußten auch di« Preise für Vordrucke z. T. erhöbt werden. SS kosten vom 1. Januar 1922 ab i») 1 Scheckheft mit 50 Blättern 10 Mk^ l>) i UeberweisungS- heft mit 50 Blättern 10 Mk„ o) 100 Vordruck« zn Ersatz. Überweisungen 4 10 Mk» ä) 100 Vordruck« zu Trsatzübrr- ! hin einige Tausende betrugen und auch eine Anzahl Personen der Grippe zum Opfer fielen, scheint der Höhepunkt bereits überschritten zu sein, sodaß, wenn nicht ein unerwarteter Rückschlag eintritt, augenblicklich von einem Abflauen der Grippe gesprochen werden kann. Aehnlich ist die Lage in den meisten anderen sächsischen Städten, wie Chemnitz, Plauen, Zwickau, Annaberg, Altenburg usw. Wo hier Grippe erkrankungen vorkamen, nahmen sie in den meisten Fällen einen gutartigen Verlauf, Todesfälle ereigneten sich nur ganz vereinzelt. Aus Thüringen wird von einem Zunebmen der Grippeerkrankuugen in Meiningen, Sonneberg und Greiz berichtet. Es liegt auch hier zunächst kein Anlaß zu Befürchtungen vor, da es sich zumeist um leichtere Fälle bandelt. In anderen thnringschen Städten, u. a. Weimar, Jena, Gera, hält sich die Zahl der Erkrankungen in mäßigen Grenzen. Dresden. Wege«: Kuppelei standen am Dienstag ein Dresdner Gastwirt, dessen Frau und das Hausmädchen vor dem Schöffengericht. Nach langer geheimer Verhand lung wurde der Schankwirt sreigesprocken, seine Frau zu drei Monaten, das Sausmädchen zu drei Wochen Gefängnis verurteilt. Nach Verkündung des Nrteiltz erlitt die im Zu- sckaucrraum anwesende Tochter des Schankwirts einen An fall; sie mußte wegen heftiger Sckreikrämpfe aus dem Saale gebracht werden. In denkbar größter Erregung sprang der Schankwirt auf eine Belastungszeugin zn. aus deren Aus sage hin seine Frau verurteilt worden war, und bedrohte sie in gröblichster und nickt wiede>-zugebcnder Weise, so daß es zu erregten Zwischenfällen kam. Mittelherwigsdorf (Lausitz). In der Silvester nacht entführte hier der Sturm einem jungen Mann den Hut, der über den Zann einer Gärtnerei flog. Ter junge Mann leuchtete deshalb mit der Taschenlampe den in Frage kommenden Teil des Grundstückes ab. Dabei wird er vom Grundstücksbesitzer bemerkt und anaerufen. Ter Grund stücksbesitzer ist der Meinung, einen Einbrecher vor sich zn haben und gibt mit seinem Tesching mehrere Schreckschüsse und dann einen Kugelschuß auf den Suchenden ab. Schwer verletzt mußte der Getroffene ins Krankenhaus gebracht werden. Hoffnung aus Lebenserhaltung ist nicht vorhanden. Jöhstadt. Hier wurde am Sonnabend ein Arbeiter bei dem Versuche, Lebensmittel, deren Ausfuhr verboten ist, nach der Tschechoslowakei hinüber zu schmuggeln, durch einen Zollbeamten schwer verwundet. Der Beamte hatte den Schmuggler unmittelbar an der Grenze anznbalten versucht. Dieser wollte sich aber durch die Flucht seiner Festnahme entziehen, und der Beamte machte von seiner Waffe Gebrauch. Oberwiesenthal. Auf der Unterwiesentbaler Chaussee kam Dienstag abend ein Privatauto aus Dresden inS Rutschen und fuhr in den Straßengraben, wobei es sich überschlug. Die Insassen wurden teils minder, teils schwer verletzt. Eine Dame trug zwei komplizierte Knochenbrüche davon. Im nächsten Hause wurde den Verletzten ein Not verband angelegt, woraus sie vorläufig in ein Hotel ge bracht wurden. Leipzig. Am 17. Januar werden die Fahr- und Speiseleitungen der elektrischen Zuaförderungsanlage auf den weiteren Streckenabschnitten Bitterfeld—Dessau und Lützschena-Leipzig (Personenzuastrecke» unter Spannung gesetzt, so daß vom genannten Tage ab die Fahr- und Speiseleitungen der Strecke Wahren—Schönefeld, Lützschena —Leipzig und Leipzig-Dessau sowie die Spciseleitung Wahren-Halle unter Spannung stehen werden. — Dienstag, gegen 9 Uhr abends, ist in der Pfaffendorfer Straße in Leipzig ein Raubüberfall verübt worden. Zwei junge Mädchen wurden in der Nähe des „Eldorado" von einem Unbekannten ««gesprochen, der ihnen einen goldenen Finger- ring (wie sich später herausstellte, einen schwach vergoldeten schmalen, sog. Nepperring mit eiuem Glasstein) zum Kaufe anbot. Auf sein wiederholtes Drängen blieben die beiden Mädchen in der Nähe des KickerlingSbergeS unter einer Straßenlaterne stehen, um fick den Ring anzusehen. Tas eine der Mädchen nahm den Ring in die Hand und über gab ihrer Begleiterin einstweilen ihre Aktentasche aus braunem Leder. Diesen Augenblick benutzte der Unbekannte, warf die Begleiterin zu Boden, entriß ihr die Aktentasche und entfloh damit nach dem Rosentale, wo er in der Dunkelheit verschwand. * » « Görlitz. Wie di« Blatter melden, hat sich am Neu- jahrSabend auf dem Kohlfurter Bahnhöfe eine Familien- tragödi« zugetragen. Dort wurde in seiner Wohnung der Marineleutnant a. D. Otto Geißler erstochen ausgefunden. Di« Untersuchung bat, wie der „Neue Görlitzer Anzeiger" meldet, nun volle Aufklärung gebracht. Ter Schwieger vater des ums Leben Gekommenen, der frühere Gastwirt und jetzige Rentier Brack, hat der zuständigen Behörde mit- geteilt, daß er in der Notwehr seinen Schwiegersohn durch Messerstiche verletzt habe, die dessen Tod berbeiführten. Die Ursache der Tat dürste in unglücklichen Familienverhält» ntssen zu suchen sein. und Anzeiger (LlbedlaN and Anzeiger). »rahtanschrist: ragevlatt «stsa. Dieses Blatt enthält die amMche« BekanutmachunM der AmtShlNchtmannschaft Sroszeuhai«, des Amtsgerichts, der AmtSanwaltschaft beim Amtsgerichte und des ° Rate« der Stadt Riesa, des Fimuuamt» Riesa und lstS HauvtzollamtS Melken, sowie des Gemeinderates «röba. Sie bittet deshalb alle Glieder der Gemeinde, ihr schon jetzt freiwillig einen angc- messen«» Betrag aus die späteren Kirchensteuern zahlen zn wollen und zwar an die Kirch- kaue, Georgplatz 11 (an der Trinitatiskircke), geöffnet werktags 8—3 Uhr, oder auf deren Girokonto 18 bei der Girokasse Riesa. Diese freiwilligen Abschläge werden angerechnct, Ueberzahlnngen erstattet. Die Krrcheusteuer beträgt S der Reichseiukommenfteuer. Der Kirchenvorftand. Friedrich. Weisungen v 10 Mk., s) lOO Vordrucke zu Zahlungsanwei sungen 10 Mk. Die Aufträge, die bei den Postscheckämtern bis Ende Dezember eingegangen sind, aber erst im Januar erledigt werden können, werden noch zu den alten Preisen bezw. kostenfrei auSgeführt. —* Die Erregung unter den sächsischen Eisenbahnern. AuS Eisenbabnerkreisen wird dem „Leipz. Tagebl." geschrieben: Die Leipziger Eisenbahner schaft hat in zahlreichen Betriebsversammlungen Stellung zu der jetzigen Gehalts- und Lohnbewegung genommen. Dabei wurde das bisherige Verhalten der Regierung in- bezug auf Aufbesserung von Gehältern und Löhnen überall verurteilt und erklärt, die Erregung unter den Leipziger Eisenbahnern sei bis zur Siedehitze gestiegen, und man sei sofort bereit, in den Streik einzutreten. Auch die mittler weile bekannt gewordenen Verhandlungsergebnisse hätten keine Beruhigung geschaffen, zumal da nach dem bisherigen Ergebnis für Sachsen nur sieben Orte mit UeberteuerungS- »uschlag in Frage kämen. Die Erregung unter den sächsischen Eisenbahnern sei weiter allgemein, weil die Reichsregierung sie nicht so behandle, wie es den sächsischen industriellen Verhältnissen entsprechend geschehen müßte. Die Forderung der sächsischen Eisenbahner, für Sachsen nur drei Ortsklassen zu schaffen, sei gerecht, und bevor diese nicht einaeführt seien, werde auch nicht eine wesentliche Be ruhigung unter den gesamten sächsischen Eisenbahnern eintreten. —"lOOprozentige Erhöhung der Hebam- mengebübren. Die Gebührensätze für die bernfs- mäßigen Leistungen der Hebammen, wie sie letztmalig durch die Verordnung vom 7. August 1920 festgesetzt worden sind, werden nach ministerieller Bekanntgabe mit Wirkung vorn 5. November 1921 ab bis auf weiteres verdoppelt. —* Fenster richtig einhaken! Der jetzt täglich herrschende Sturm bringt mancherlei Gefahren für den Straßenverkehr. Nicht nur, daß er Ziegel lockert und auf die Straße wirft, oder Reklameschilder abzureißeu ver sucht, mit Borliebe Packt er die Fensterflügel der Doppel fenster, die infolge der Unachtsamkeit mancher Leute nach außen geöffnet und nicht oder nur ganz oberflächlich ein gehakt werden. Wiederholt sind dadurch Fensterscheiben auf die Straße geworfen worden. Abgesehen davon, daß der WohnungZiuhaber infolge der jetzigen Preise für di- Erneuerung der Fensterscheiben beträchtlichen Schaden er- leidet, können auch Unfälle herbeigeführt werden, für die der betreffende WohnungSinhabcr schadenersatzpflichtig ist, und die ihm recht teuer zn stehen kommen können. —* Steuermarken. Tie Einlagebogen der jetzt zur Ausgabe gelangenden Steuerbücher sehen Steuer marken in Briefmarkengrötze vor. Und doch werden solche noch nicht ausgcgeben. Dem Vernehmen nach bestehen keine Bedenken, die bisher in den Lohnabteilnngen noch bestehen den alten Vorräte an Steuermarken weiter zn verwenden. Nur dürfen dieselben bei dem vorgeschriebenen Raum nicht übereinander, sondern nebeneinander geklebt und entwertet werden. Sollte ein vorzeitiger Verbrauch der dem Steuer buche beiliegenden Einlagebogen eintreten, so kann jeder zeit Ersatz von jedem Finanzamt nachgefordert werden. Tie Finanzämter sind verpflichtet, die Einlagebogen un entgeltlich abzugeben. Die mit entwerteten Marken voll beklebten Emlagebogen für die Zeit vom Beginne des Ka lenderjahres 1922 sind nach den Durchführungsbestim mungen zum Gesetz über die Einkommensteuer vom Ar beitslohn nicht mehr an die Steuerhebestellcn oder Finanz kassen, sondern au das für den Steuerpflichtigen zustän dige Finanzamt einzureichen. Gerade in Groß-Berlin wird in Arbeiterkrciseu darüber geklagt» daß keine Einteilung deS Stadtbezirks in seine Finanzämter erschienen ist. —*Die neue Grippewelle. Die Grippe, die seit dem letzten Kriegsjahr (1918) in einer mächtigen Welle die Bevölkerung der Erde überflutete, hat mit Beginn des jetzigen trüben Wetters von neuem ihren EuMa bei uns gehalten. Die Meldungen der täglichen Erkrankungen mehren sich aus allen Orten. Wie aber schon bei der letzten Welle im Frühjahr 1920 die einzelnen Fälle an Schwere nicht die Bösartigkeit der Erkrankungen in den vorauf- oegangenen Jahren 1918/19 erreichte, so scheint auch die jetzige Grippeepidemie im allgemeinen einen leichte» Verlauf zu nehmen. Es scheint, als ob durch die Erkrankungen der Vorjahre bereits eiue aewisse Immunisierung der Bevölkerung gegen diese rätselhafte und in ihrem sprung- haften Auftreten einzigartige Infektionskrankheit eingetreten ist. Zu Befürchtungen irgend welcher Art liegt daher bisher kein Anlaß vor. Immerhin aber wird es sich empfehlen, in allen fieberhaften Fällen die Hilfe des Arztes in Anspruch zu nehmen, da Komplikationen von Seiten der Atmungsorgane nach den Erfahrungen früherer Jahre niemals ausgeschlossen sind. Einen sickeren Schutz vor der Krankheit albt es in Epidemiezeiten kaum; wir wissen nur, daß das Krankheits- gift, dessen Natur noch nickt eindeutig bestimmt ist, außer- ordentlich von Mensch zu Mensch übertragbar ist, außerhalb deS menschlichen Körpers aber nicht lange lebensfähig bleibt. Non der jetzigen Welle der Grippe besonders scheint zn gelten, daß die einzelnen Erkrankungen meist rasch «nd glücklich verlaufen, lieber den Stand der Grippe im Freistaate Sachsen und den angrenzenden Teilen des Landes Thüringen ist zu berichten, daß hier von einem epidemischen Auftreten der Krankheit nickt gesprochen werden kann. In Leipzig und Halle, wo die Erkrankungen in den letzten Tagen immer- 4. Tounerstag, 5. Januar 1922, abends. Dai Riesaer Tageblatt «efchetut jede« Tag abend» '/,ü Uhr mit Ausnahme der Oonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, monatlich 8.— llliart ohne Zustellgebühr. Einzelnummer SO Nk -lnietaeu für die Nummer de» Ausgabetage» find bi» S Uhr vormittags aufzugcben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nickt übernommen. Preis für di« 4S nun breite, 8 ww hohe Grundschrift-Zeile (7 Silben) 2.— Mark, OrtSprei» 1.75 Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz SO"/, Ausschlag. Nach» w"isunaS» und BermittelungSgebühr 75 Pf. Fest« Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. fl-HIungS- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägig« Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen der Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der BeförderungSeinrichtunaen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. «efchiisttsteltt: Ltoethestraße SS. Verantwortlich für Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite