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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.01.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192201126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-01
- Tag1922-01-12
- Monat1922-01
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.01.1922
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Riesaer H Tageblatt und Anzeiger «Llbrdlatt Md Amckaer». nnd Anzeiger sLlbrbiatt and ÄnMger). Dra-tanschMr rag«bkatt »»«sa. Dieses Blatt eutdätt die gmtsfchen Bekututwechuuse« Postsch««onto» Dr«»b«n IS» s«r«uk r. tztr »mts-aichtmam>f«hast »roßeuhain, de» Amtsgericht», der «mttauwaltschaft Seim Amtsgerichte und de» ^'esa Mr. «L. Rate» der Stadt Riesa, de» Muamamt» Riesa und de» Sarchtzollamt» Melken, sowie de» GemelnderateS «röba.. 78. Jahr« 10 Herr Verwaltungs-Inspektor Gruft Anton Schufte» im Truppenübungsplatz Zeithain ist als Standesbeamter für den StandeSamtSbezirk des Truppenübungsplatzes Zeithain in Pflicht genommen worden. Großenhain, am 0. Januar 1922. 2067KS. Dl« AmtSbaupimannschast. L ble abends erscheinende SluSgabe dcS Riesaer Tageblattes TR HILbHHUbHI werdey bis spätestens früh ^g tlhr smogkichst tags zuvor) (W erbeten. Geschäftsstelle des Riesaer Tageblattes. Goethestr. es. « - « Kirchliche Bekanntmachung. Gemäß einer Anordnung der obersten Kirchenbebörde werden die Eltern nnd Erziehungs berechtigten der Kinder aus Riesa, Poppitz und Mergendorf, die Ostern 19LS konfirmiert werden und von Ostern 1922 an den Konfirn,andennnterrickt besuchen sollen, gebeten diese Kinder in den Tage» vom 16. bis 31. Januar d. I. in der Zeit von 9 bis 11 Ubr vormittags bei ihrem Bezirksgeistlichen anzumelden und das Taufzeugnis der auswärts geborenen Kinder oder das Familienstammbuch mitzubringen. Da» «v.-Iuth. Pfarramt für Riesa mit Poppitz nnd Mergendorf. Sri «deich. Dmmerswg, 18. Januar 1928, abends. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jrStN Tag abend» '/,» Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, monatlich 8.— Mark ohne Zustellgebühr. Einzelnummer SO Pf. Aneetae» für die Nummer des Ausgabetages sind bi» S Uhr vormittags aufzugebrn und tm voraus zu bezahlen; ein« Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis Mr di« SS ww breite, 8 mm hohe Grundschrift-Zeile (7 Silben) 2.— Mark, OrtSpreiS I.7S Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz L0°/, Aufschlag. Nach- weisungS- und BermittelungSgebüyr 7S Pf. Fest« Tarif«. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klag« eingrzogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort'. Riesa. Achttägig« UntrrbaltungSbeilag« „Erzähler an der Elbe". - Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreise». Rotationsdruck und Brrlag- Langer t Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goethestratze SS. Verantwortlich für Redaktion: Arthur HSHnel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dtttrich, Ries» Oertliches mr- Sächsisches. Riesa, den 12. Januar 1922. —* Kirchliches. Wir werden gebeten, auf die kirch liche Bekanntmachung im amtlichen Teil dieser Nummer auf merksam zu machen und darauf hinzuweisen, daß diese jetzt allgemein angeordnete Einrichtung schon seit einer Reihe von Jahren in vielen Gemeinden besteht und sich bewährt. —"Günstiger Stand der Geteeideliefe» runge n. Die Ablieferung der von der Landwirtschaft garan tierten Getreidemengen Kat sich bisher außerordentlich günstig gestaltet, sodaß Besorgnisse über die Brotversorgnng bis zur kommenden Ernte kaum bestehe». Die Mühlen sind augenblicklich auf viele Wochen hinaus beschäftigt. Man ist in unterrichteten Kreisen der Ansicht, daß zur endgültige» Sicherstellung der Brotversorgung keine umfassenden Käufe nn Ausland vorgenommen zu werden brauchen. —* Wochenbericht des Landesamts für Arbeitsvermittlung vom 7. 1. 22. Die Arbeits marktlage bat sich gegenüber der Vorwoche wiederum leicht verschlechtert. Die Zahl der Arbeitsuchenden ist langsam im Steigen begriffen. Die VermsttlungStätigkeit war trotzdem lebhaft. In der Landwirtschaft steigt die Zahl der offenen Stellen von Woche zu Woche. Dor allein fehlen jüngere Arbeitskräfte, namentlich Burschen unter 18 Jahren und Magde, die melken können. Im Stollberger Bergbau ist noch Arbeitsgelegenheit nach UnterkunftSbeschaffunq vor handen. Dagegen gelangen infolge Einstellung des Tage baues im Oberlaufitzer Braunkohlenwerl „Olba" eine größere Anzahl Arbeiter zur Entlassung. Güte Unterbringungs möglichkeiten bot wiederum die Metallindustrie. Gut aus gebildete Kräfte bleiben dauernd gesucht. In der Textil industrie hielt sich der Beschäftigungsgrad noch auf der Hohe der Vorwoche. Sehr gut beschäftigt ist noch die Hand schuh- und Trikotagenbranche. Gesucht werden Handschuh zuschneider und Kettenstuhlwirker. Teilweise herrscht Mangel an Trrkotagennöherinnen. Die Stickerei- und Spitzen fabrikation ist zwar unverändert tätig, aber die Anforderung von Arbeitskräften lmt wesentlich nachgelassen. Der Ge- schoftsgang im Buchbindergewerbe zieht erneut an. Es fehlt an Faden, und Radhefterinnen. In der Papier industrie macht sich stellenweise der herrschende Kohlenmanael ttnanacnehm bemerkbar. Im Sattlergewerbe bessert sich die Lage, während im Tapeziereraewerbe die Zahl der Arbeitslose» weiter stieg. In der Holzindustrie ist die Be schäftigungsmöglichkeit noch gut. Möbeltischler nnd Fach- arbeiter auf gute fournierte Möbel blieben gesucht. Im Nahrungs» und Genußmittelgewerbe bat sich namentlich die Lage für Bäcker und Konditoren nach Beendigung des Weihnachtsgeschäftes bedeutend verschlechtert. Auch die Süßwarenindustrie nimmt Entlassungen vor. Ganz be sonders schlecht liegt auch die Lage der Tabakindustrie. Die Lage im Schneideraewerbe blieb vorläufig noch günstig. Im Kürschnergewerbe ließ die Arbeit nach, im Schuhmacher gewerbe verschlechterte sich die Lage. Die Bautätigkeit flaute an einzelnen Orten etwas ab. Die Zahl der arbeits losen Maler ist weiter im Steigen begriffen. Im Handels gewerbe meldeten sich wiederum Arbeitskräfte aus AuShilfs- stellen zurück. Die starke Nachfrage »ach Stenotypistinnen und jüngerem Kontorpersonal konnte nicht befriedigt werden. Die Lage der Ungelernten wechselt je nach den Witterungs verhältnissen. —* Milch und Milckkvntrolle! Unter dieser Ueberschrift verbreitet eine Dresdner Korrespondenz die folgende Notiz. Eine der übelsten Erscheinungen in gegen wärtiger Zeit sind die Milchverfälschungen, die einen bis her kaum geahnten Umfang angenommen haben. Ter Hohe Preis der Milch reizt geradezu unlautere, habgierige Ele mente an, die Milch zu verfälschen, entweder durch Zusatz sogenannter entrahmter oder Magermilch und was nvch unverschämter ist, durch Zugießen von Wasser. In der Stadt Dresden wird die Kontrolle von der Wohlfahrts- Polizei ausgeübt, und soweit zu beobachten ist, in durchaus ungenügender Welse. Tie Milchverfälschungen haben einen derartigen Umfang angenommen, daß viel öfterer als bis her unverhofft derartige Kontrollen ausgeführt werden müssen. Um den üblen und verwerflichen Milchver. fälschungen zu steuern, ist erforderlich, daß in Zukunft ganz andere Strafen auSzuwerfen sind, als bisher üblich war. Der reelle und ehrbare Milchhandel mißbilligt und verwirft derartige, aus Habsucht begangene Handlungsweise entschieden, auch die Erzeuger zum allergrößten Teil — das sei anerkennend zum Au-druck gebracht — verab scheuen Milchverfälschungen und solche auf Gewinnsucht zurückzuführende Betrügereien. Folgt man den Dresdner Gerichtsverhandlungen so fallen jedermann die auSge- worfenen geringen Strafen auf, bi« für solche strafbare Handlungen ausgeworfen worden stnv, untz die den Gegen stand von Berufungsverhandlungen bilden. Die Milck- preise haben in letzter Zett eine unerschwingliche Höh« erreicht, und weite Kreise der Bevölkerung kaufen daher nur noch Mager- oder entrahmte Milch, nach ver stärkste Nachfrage herrscht, und die neuerdings, um eben den gro ßen Bedarf zu decken, durch Zugießen von Wasser gestreckt und verdünnt wird. ES erscheint angebracht, vaß die zu ständigen- Stellen ihre Kontrollorgane anweisen, auch Sie wird gegenwärtig nur noch in der Amtshaupimann- schast Dresden-Neustadt ausgeübt. Und wie nötig gerade auch auf dem Lande Milchkontrollen sind, kann mau au den Gerichtsverhandlungen ersehen. Erst in den letzten Tagen wurden in Moritzburg und Wcißig Milckvecftft- schungen aufaedeckt, die recht bedenklicher Art find. Tie Frage der Milchkontrolle muß von den zuständigen Stellen erneut und ernstlich erwogen werden, un Interesse des ehrbaren Milchhandels, der reellen und gewissenhaften Er zeuger, und nicht zuletzt auch der Verbraucher. —" Zum Fall Sch-Mitt —Le mV e. Tie „Ar beitsgemeinschaft der Vereine wissenschaftlich »or-ebildeter Beamter SachsenS lS. A. G.)" hat zum Fall Schmitt-—Lempe die nachfolgende Entschließung gefaßt. Tie Arbeitsgemein schaft vertritt als Landesverband mit über 70M Mitglie dern mehr >vie neun Zehntel sämtlicher höheren Beamten lm Reichs«, Staats- und Gemeinbedtenste .'Juristen, Philo logen, Techniker und andere Berufe) sowie dis Pfarrer: „Der Vorstand der 1. Abteilung im Ministerium des In nern, Ministerialdirektor'Tr. Schmitt, ist von seinem Amte entfernt worden. Tie Leitung der Abteilung wurde dem gleichzeitig als Ministerialrat in das Ministerium ver setzten Tr. Lempe übertragen, der Mitglied der Sozial demokratischen Partei Deutschlands geworden und vor etwa IV« Jahr als Amtshauptmann von TreSde»-Neustadt m den Staatsdienst übernommen worden ist. Diesen Personen wechsel hat der Minister des Innern bei der Einführung Tr. Lempes ausdrücklich damit begründet, daß Dr, Schmitt die Bestrebungen der Beamte,igewerkschiist ^nstxrstiitzt habe, die gegen eine varteivol. Zersetzung des Beamtentum? ge richtet waren. Die Entfernung Dr. Schmitts ist also eine Maßregelung aus politischen Gründen und zugleich ein An griff aus das Recht der Beamtenschaft, sich ebenso uns an dere Berufsstände gewerkschaftlich zu organisieren und z» betätigen. Tiefen Angriff zurückzuweisen, ist Sachs der Gewerkschaft. Die Arbeitsgemeinschaft aber, als Vertreterin der wissenschaftlich vorgebildeten Beamten Sachsens, kann nicht unterlassen, auch von sich ans zu dem Vorgang in der Oeffentlichkeit Stellung zu nehmen. Sie halt das ge übte Verfahren für unrecht und ist per Ueberzeugung, daß die dafür Verantwortlichen dabei die parteipolitischen Ge sichtspunkte über daS Staatsintercsss gestellt haben. Sie erblickt in diesem Verfahren in Verbindung mit den be kannten Vorgängen des letzten Jahres einen neuen Beweis für die Absicht, die Beamten tu leitender Stellung, dec Reichsverfassung zuwider, zu Dienern einer einzelnen Par te, herabznwürdigen. Sie sieht mit Bedauern, wie durch dieses Verfahren aufs neue die Beamten in ihren berech tigten Empfindungen verletzt werden, während sie ehrlich bereit sind, ihre Hingabe an das öffentliche Wohl durch parteipolitische Gegensätze nicht beeirrtrachtigen zu lassen." — Zn dieser vorstehenden Entschließung wird vom Bund Säa; fisch er Staatsbeamten, der sämtliche Staats-, Gemeinde-, Polizeibcamte sowie die Lehrer d-> Freistaates Sachsen umfaßt, gesKncbry: „Wenn rn vieler Entschließung davon die Rede ist, da» es Sache der Ge werkschaften sei, den vermeintlichen Angriff auf das Reckst der Beamtensckmft znriickznweisen, sich ebenso wie andere Berufsstände gewerkschaftlich zu organisieren und zu be tätigen, so ist oer Landesverband der Ansicht, daß em sol cher Angriff nicht vorlicgt. Damit entfällt für die Gewerk schaften jeder Anlaß zum Eingreifen, zumal die Versetzung Tr. Schmitts auf einen gleichwertigen Posten eine Berwal- tungsmaßnahme ist, die der Kompetenz der Gewerkschaf ten entzogen ist und für die der Minister die Verantwor tung trägt. Eine parteipolitische Zersetzung dcS Berufs beamtentums, die ine Gewerkschaften ablehnen, kann aus der Ernennung Dr. LempeS, also eines Fachmannes, -um Ministerialrat nickt gefolgert werden. Damit ist diese An gelegenheit für die sächsischen Beamten- »nd Lehrerge- werksckaften erledigt." —* Die zweite internationale Elbekon ferenz. Im Februar wird in DreSdeu die zweite inter nationale Elbekonferen» abgehalte» werden, sie sich mit der endgültigen Aufstellung der ElbescktffahrtSakte befassen wird, durch die die Elbe internationalisiert werden soll. —* Arbelterkammern in Sachsen. Wie aus Dresden gemeldet wird, hat das ÄrbeitSnttnistermm einen Gesetzentwurf über Arbeiterkammern nach bremischem Muster ausgearbeitet und ihn den Gewerkschaften als „Hanptinteressenten" zur Begutachtung vorgelegt. Die Handels- und Gewerbekammern werden nicht um Rat gefragt. Dresden. Bor dem gemeinsamen Schöffengericht Dresden batte sich der 87 Jahre alt«, aus Saalfeld gebürtige Kaufmann Hermann Karl Reinhold Hutschenreuther wegen Betrug» zu verantworten. Nach dem Eröffnungsbeschluß batte Angeklagter im Juni vergangenen Jahre» auch «inen Konzern, aber einen ganz kleinen, für sich «mfgemacht und diesem den Namen „Zctkaring" gegeben. Unter dieser Firma errichtete der Angeklagte in Roßwein «ine Filiale. Er vereinnahmte dort in drei Posten insgesamt 9100 Mk. und legte diesen Bettag mit angeblich eigenen Mitteln in verschiedenen Konzernen an. Nach feinem System wollt« Hutschenreuther in der ersten Klasse nach zehn Wochen SS Prozent und in der fünften Klasse nach Jahresfrist 800 Prozent vergüten. Al» die Konzerne krachen ginorn. war r» auch mtt dem „Zetkaring" vorbei. Rach dem Ergebnis der Beweisaufnahme erkannte das Gericht auf Freisprechung. * Sebnitz. In allen Blumenfabrikcu ist am Montag wegen Lohndiffereuzen der Streik anLgebrocken. )( Falkenbain bei Pirna. Ter 16 Jahrs alte Kurt Saacwitz verunglückte durck dis Explosion einer selbstgxl bauten Dampfmaschine so schwer, daß er kur; darauf ver starb. i Meerane. Die goldene Hochzeit feierte in erfreulicher Rüstigkeit das Ehepaar Webermeister Fr. Gräfe, Moritz« Oftivalt-Straße 44. Dieser Tag bedeutet ftir das Ehepaar ein seltenes Jubiläum: Herr Gräfe steht seit 80 Jahren im ArbeitSverhältniS zur Firma Strass L Sohn, für die er noch jetzt beschäftigt ist, weiter wohnt das Ehepaar seit 30 Jahren m ein und demselben Hanse. Leipzig. Die auf einem Bahnsteig des Leipziger HauptbahnhoieS angebrachte Hochspannungsleitung für die elektrisch betriebene Strecke Bitterfeld—Leipzig hat innerhalb kurzer Zeit den Tod zweier Lokomotivführer verursacht. Von einem gleichen Unglücksfall wird jetzt berichtet: Am Montag war auf dem Bahnsteig 15 der Lokomotivführer Theodor Höhne aus L.-Schönfeld mit den Fahrtvorbereitungen für den Dresdner Schnellzug beschäftigt. Er fuhr mit femer Maschine an den zur Abfahrt bereitstehenden Zug heran und. im Begriff au der Lokomotive etwas in Ordnung zu bringen, ging er auf dem Laufsteg der Lokomotive entlang, dabei be rührte er mit dem Kopfe die unmittelbar über der Loko motive befindliche Hochspannungsleitung «nd wurde im gleichen Angenblick getötet. Zer MrttdtM der MNiMiniMriom. TaS sächsische Finanzministerium gebt in seiner JahreS- rückschau in der „Sachs. StaatSztg." weiter auf die sächsisch« Finanzpolitik rin. Interessant sind die Ausführungen -es Ministeriums über die werbenden Betriebe, für die da» Finanzministerium die kaufmännische doppelte Buchführung eingefuhrt bat. Die Entwicklung der staatlichen Betriebe ist im Jahre 1921 erfreulich fortgeschritten. Tie innere Organisation der staatlichen ElektrizitätSwirtsckaft ist im groben und ganzen abgeschlossen, der Ban von großen Nenanlagen er folgt. Im Kraftwerk Hirschfelde sind die neuen Maschinen und Umspannnnge» mit einer Leistungsfähigkeit von 4000 Kilowatt betriebsbereit, die Stromlieferung nach Schlesien hat bereits begonnen. Ter Bau der Fernleitung Dresden—Silberstrahe ist in Angriff genommen, ebenso der Bau der Anschlußlettung Dresden—Großenhain. Auch in Westsachsen wird eine Anzahl Leitungsanlagen gebaut, ins besondere um die Elektrizitätswerke der Privatgesellschaften, an der der Staat beteiligt ik nntereinander zu verbinden lind sie an die künftige Hochspannungsleitung Hirschfelde— Dresden—HerlaSgrün auzuschließen. Sämtliche größeren Privaiunternehmnngen der sächsischen Elektrizitätswirtschaft sind nunmehr in die staatlichen Unternehmungen einbezogen. Für die nächste Zeit ist als Hauptaufgabe der Beginn de» Kraftwerks Böblen in Aussicht genommen, um baldigst die für Weftfachsen nötige Strominenge zur Verfügung stellen zu können. Bei deni neueröffneten Braunkobleuwerk Böhlen wurde Anfang 1921 der erste Spatenstich getan, und bis zum Jahresschlntz wurden rund 1 Million Kubiknieter auS- gebagaert. Außerdem wurden 30 Wohnnngen für Beamt« und Arbeiter durch Neu» und Umbauten bereitgestellt. Die Belegschaft bestund gegen Ende des Jahres aus 800 Mann, fast ausschließlich Arbeitslose des Leipziger Bezirks. Ferner wurden die Verhandlungen über die Finanzierung des Mittellandkanals »wische» dem Reich und den an diesem Unternehmen beteiligten Ländern fortgesetzt, an dem Dachsen namentlich wegen des Banes de» Elster - Saal«» Kanals interessiert ist. Die „Sächs. Staatszeitung" schließt die Reihe der au» den Ministerien stammenden JahreSrückblicke mit einem Jahresbericht über den Geschäftsbereich des Ministerpräsidenten und einem Schlußwort. In der Einleitung wird u. a. auf die Kritik der Presse eingegangen und gesagt: Auch die nunmehr veröffentlichten Tätigkeitsbericht« sind bereits in einer Reihe von Zeitungen kritisch behandelt worden. ES ist selbstverständlich, daß das Kabinett nicht erwarten konnte, sür seine Tätigkeit von allen Seiten Anerkennung zu finden, wurde doch selbst in den Reihen der dem Minister politisch Nahestehenden nicht ganz selten Unzufriedenheit über das Geschehene oder wegen des Nicht» geschehenen zum Ausdruck gebracht. Sachliche Auseinander setzungen über tatsächliche oder vermeintliche Fehler und Mangel waren und sind immer erwünscht, denn sie können anregend nnd vorwärtStreibend oder korrigierend und wohl tätig hemmend wirken. Das Kabinett fühlt sich bei seinen Arbeiten mehr wie jeder andere zu eingehender Prüfung und Beurteilung aller in Betracht kommenden Momente verpflichtet, um die Wirkung gesetzgeberischer nnd ver« waltungStechnischer Maß^bmm nach bestem PcVfstW«, abeuwäoen.
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