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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192201242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-01
- Tag1922-01-24
- Monat1922-01
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1922
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— — Riesaer O Tageblatt und Anroiger (LlbtblM und Ämckaer). Postscheckkonto: Dresden Iltz» Dtrokajfr Riesa Nr. SL und Anzeiger iLldeblM und Artiger). ^'»ÜÄDKI-» »UN „IM »- -»»»« »«»»»«««MV» der AmtShauptmauuschast Großenhain, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft Helm Amtsgerichte und des Rate- der Stadt Riete, des Finanzamt» Riesa und des HauvtzollamtS Melke«, sowie des Gemeinderate» «röba. 7S. Jahr« S« er« Kleielieserung betr. Der Kommunalverband ist, da ihm durch die auierleate Ablieferung eines Teil«? der Getreideuinlagr an die Reichsgetreidestelle da» DerfiiaungSrecht über die au» diesem Getreide anfallende Kleie entzogen ist, gezwungen, auf den Zukauf von Klei« ans den ReickSgetreide-Müblen »nzukommen. um den Anlieferern von Nmlagegetreide gegenüber die »ugesichrrte Rücklieferung von 10"/. Kleie aufrechterhalten zu können. Damit der Kommunalverband in der Lage ist, fick rechtzeitig die benötigte Kleie zu sichern, wird hiermit angeorduet, daß Anträge auf Anweisung von Kleie für abaeliefertes Umlaaeaetreide in Zukunft spätestens 14 Tage nach erfolgter Ablieferung deS Umlage- getreideS unmittelbar bei der Wirtschaftskrise de« KoinmnnalverbandeS schriftlich oder mündlich zu stellen sind. Den Anträge» sind die AbliesernngSschrine beizufügen. zu nehmen. Die Fraktion wird beute nochmals zusammen treten. Auch die interfraktionellen Besprechungen sollen heute mittag 12 Nbr unter Hinzuziehung der Bayrischen Volkspartei fortgesetzt werden. Die «estrig« Kabinettssitzung hat sich, der „Deutschen Allg Ztg." ,«folge, nur mit laufen- den Ressortangelegrnheiten beschäftigt. Irgendwelche Be schlüsse über das der ReparationSkommissiou bis zum 27. Januar vorznlegcnde Tarantieprogramm und dcn Neparationsplan sind nicht gefotzt worden. Wie verlautet, soll das Reichskabinett heute darüber beraten. Hrr Reichskanzler über die Beziehungen ? zu Ruhland. Im Auswärtigen Ansschust deS Reichstage- berich tete der Reichskanzler eingehend über die wirtschaftlichen und Volttische» Beziehungen DentschlandS 5« Rußland. Die Ausführungen gipfelten in der Erklärung, datz Deutsch land de» baldigsten Wiederaufbau Rußlands wünsche. Auch wünsche Deutschland kein deutsches Wirtschafts monopol, sondern die deutsche Regierung sei bereit, mit den anderen Interessenten gemeinsam zu operieren im Einver nehmen nnd mit Zustimmung derienigen Gebiete, für die derartige Syndikate errichtet werden sollen. In dem hier- auf folgenden vertraulichen Gedankenaustausch kam trotz der natürlich verschiedenen Stellung ver einzeln«, Parteien zu dem russischen Problem allgemein der Wunsch »um Ausdruck, datz der weitere Ausbau der wirtschaftlichen Be- Ziehungen zn Nuhland aus das dringendste zu erstreben sei. An der Erörterung beteiligte» sich bisher die Abg. Gotbein (Dem.), Wels (Soz.), Stöcker (Komm.), von Rheinbaben (Deutsche Bp.). Die Verhandlungen dauern fort. Ein neuer Schritt der Kleine« Entente bei Ungarn. Mit Bezug auf den vom sugoslavischeu Minister deS Aeutzern zur Sprache gebrachten Schritt der Kleine« Entente wegen der -Habsburger Frage hat der „Best. Lloyd" au zuständiger Stelle in Budapest Ausklärung erhalten. Die Vertreter der Kleinen Entente haben beim Minister des Aeutzern, Grafen Bansfy, Vorgesprächen, um sich über die umlaufenden Gerüchte betr. die der früheren Königin Zita zugeschriebenen Absichten und über die Stellungnahme der ungarischen Regierung zu erkundigen. Graf Bansfy hat die notwendigen beruhigenden Aufklärungen erteilt, womit die Angelegenheit abgeschlossen ist. DaS eußlilchsfraszöstiche Abkomme«. HavaS verbreitet ein Telegramm au« London, wonach in amtlichen Kreisen der Wunsch »u bestehen scheine, in kürzester Frist die Absichten der sranzösischen Regierung in den gegenwärtig der Prüfung brider Regierungen unter liegenden Fragen kennen zn lernen. ES bestehe Grund zu der Annahme, datz da« Londoner Kabinett entschlossen sei, m dem englisch-französische« Abkommen folgendermaßen Stellung »u nehmen: Die englische Regierung würde sich damit einverstanden erklären, die Dauer de« Abkommen« »u verlängern und sie möglicherweise auf SO Jahre festzu setzen, obwohl sie diesen Zeitraum für zu ausgedehnt halte. Sie würde sich bereit finden, dem Abkommen gegenseitige Wirkung zu geben, obwohl sie die« nicht al« «»bedingt« Notwendigkeit ansehe. Eine Militärkonoention würde fi« ablehnen, ebenso die Ausdehnung des Abkommen» auf «inen gegen Polen gerichteten Angriff. So werde voraussichtlich die Antwort der englischen Regierung auf di« Vorschläge der französischen Regierung lauten, wenn die letzteren Io ausfielen, wie man in London annehme. Dienstag oder Mittwoch sollten im Foreign Office die Verhandlungen zwischen Lord Curzon und dem französischen Botschaster ausgenommen werden. Die Orientfrage. Wie Hava» mitteilt, sind in den letzten Tagen di« Unterhandlungen zwischen der französischen und der eng lischen Regierung über die Frage des Friedens im Orient wieder ausgenommen worden. Die vorgesehene Konferenz der Aufienmtnifter von England, Italien und Frankreich werde wahrscheinlich Anfang Februar in Paris ftattfinden. Rrnaudei an PotncarS, Der au» Deutschland zurückgekehrtr Pierre Menaudel bat an Potnear« «ine« Brief gerichtet, den er im Popu- laire veröffentlichen lätzt. Er wendet sich darin gegen die Behauptung Poincarts in seiner Parlament»«!)« vom Donnerstag, die Arbeiter von Heidenau in Sachse» hätten, nachdem Renandel vorher in Hetdrnan gesprochen habe, di« Haubitzen und Lanzen versteckt. Renandel erklärt, er habe na» dem Zwischenfall von Heidenau dort gesprochen. Di« Tatsachen hätten sich also ganz ander» vollzogen, al» Poincar« fi, im Parlament mitgeteilt habe. Englische Eli«»«» über di« Politik Frankreich». - Der .Observrr" veröffentlicht «in« Unterredung, di« Anatole France mit Philip Carr über di« politische Sag« t» Frankreich hatte. Anatole Franc« erklärte, »er Rück- Deutscher Reichstag. wtb. Berlin, 23. Januar. Einoeaangen ist die Benackricktiaunq non der Ein- ladung DentschlandS zur Konferenz in ttzenna. Der Gesetzentwurf über den Berkehr mit anSländische» AablunaSmittcln wird ohne Aussprache in zweiter nnd dritter Beratung angenommen. Es folgt die erste Lesung des Reichsschulffesftzt'vtwurkes Staatssekretär Schnlz: Der Entwurf ist in weiten Kreisen auf große Schwierigkeiten gestoßen, es wäre an» bedenklich gewesen, hätte er irgendwo vorbehaltloses Ein- Verständnis gefunden. In zahllosen Versammlungen ist die Zurückziehung des Entwurfes verlangt worden. Die Ver- abschieduna drängt ankerordentlich, nm wieder Ordnung zu schaffen. Schulstreiks bald von rechts, bald van links, lösen einander ab. Die Entscheidung über das Gesetz, das schon 1919 kommen sollte, mutz niögl chst bald sallen. DaS Gesetz will nur das Weimarer Schnlkompromitz ausführen. Der Entwurf will kraftvolle Charaktere in der Jugend heranziehe». Abg. Helman» (Soz.): DaS Beste an dem Gesetz ist, datz es der weltlichen Schule eine gesetzliche Grundlage gibt. Im demokratischen Staat kann es nur die »vcltliche Sckule geben. Die konfessionelle Schule verstößt^ gegen den Geist der Weimarer Verfassung. Ich beantrage Ueberweisung an einen besonderen Ausschuß. Abg. Rheinländer (Z.): Für uns ist in dem Schnl kompromitz das Wesentlichste der gemeinsame BildunqS- gedanke, der die deutsche Jugend zu charakterfesten Menschen erzieht, die Gottesfurcht besitzen. Durch das Schul- kompromiß ist es uns gelungen, auch die Konfessionsschule auf gesetzliche Grundlage zu stellen. Das Elternrecht auf Erziehung der Kinder mntz auch in diesem Gesetz ausdrück lich betont werden. Wir verlangen, datz durch Reichsgesetz bestimmt werde, datz die Zahl der NeligionSstundeu nur im Einverständnis mit den kirchlichen Behörden festgelegt wird. Das Visitationsrecht der Kirche mntz dnrch Reichsgesetz end gültig geklärt werden. Unerträglich ist es, daß die Bekennt nisschule im Entwurf geradezu als minderwertig bingeftellt wird. Auch wir sind für Ausschutzberatung. Wir wollen Gleichberechtigung der Bekenntnisschule (Beifall). Abg. U«. Mnmmr Wir werden der Äusschußbrratnng »«stimme». Wie in Weimar stehen die Deutschnationalen fest zur christlichen Schule. Wir fordern die Cbarakterschule und können uns für Mischmasch nicht begeistern. Die Kinder dürfen in der Schule nicht religiös ausgehungert werden. Wir bekämpfen »war die religionslos« Schule, denken aber nicht daran, sie durch Chikanen zu verhindern, da diese Schulen auf Grund der Verfassung zweifellos errichtet werden müssen. , Abg. Dr. Runkel (D. Dp): Der Gesetzentwurf ist insofern verfassungswidrig, als er die Simultanschule abbauen will. Ebenso ist die neue Gemeinschaftsschule voll kommen gegen die Verfassung. Kompromitzschulen sollen nach der Verfassung die christlichen Gemeinschaftsschulen sein. Die weltliche Schule einzusühren, wäre eine Katastrophe für den VolkSaeist, wenn sie auch 4 Stunden Religions unterricht vorsieht. Di« Schule ist die Tochter der Kirche, beide müssen nebeneinander bestehen. Darauf wird die Weiterberatung auf morgrn mittag 1 Uhr vertagt, autzrrdem klein« Anfragen. KBülr 1« SnmfMiM VMm. Wie die „Braunschw. Landes,tg." meldet, sind nach dem nun vorliegenden nichtamtlichen Ergebnis die Landtags wahlen wie folgt ausgefallen: LandeSwahlvrrband 100718 Stimmen, Demokraten 28373 Stimmen, Mehrheitssozial demokraten V240K Stimme», Unabhängige 74499 Stimmen, Kommunisten 10280 Stimmen. ES erhalten der Landes» wahlverband 23 Sitze, die Demokraten 6 Sitze, die Mebr- h«itsfo,ialdemokrat«n 12 Sitze, die Unabhängiaen 17 Sitze und die Kommunisten 2 Sitze, sodaß sich ein« sozialistische Mehrheit von zwei Stimmen ergibt. Besprechungen in »er Stenerfrage. Die gestrigen Besprechungen über di« Steuerfrei»» in der Reichskanzlei, an denen der Reichskanzler, der Reich»- finanzminister Dr. Herme», Dr. Ratbenau. Vertreter de» Zentrums, der Sozialdemokraten, der Deutschen VolkSpartei und der Demokraten teilnahmen, wurden ««geleitet durch Darlegungen des RetchSstnanzmintsterS über di« Gestalt, die die Struervorlaaen der Regierung durch die bisherigen Beschlüsse der Reichstagsansschüffe gesunden haben. An da» Referat schloß sich «ine lebhafte Aussprach», bei der die Frage der ZwangSanleihe eine große Roll« spielte. Die Besprechungen, die mehr al» drei Stunden dauerten, haken eine Lösung de» Tteuerproblem« noch nicht gebracht. Rach Schluß der interfraktionellen Besprechung trat dir fötal» »emolraitfche Fraktion zusammen, um auf Grund der Be- richt« ihrer Vertreter zu bestimmte» vorlchUtgea Stellung Dienstag, 24. Januar 1Y2S, abends. La« Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tee abend« '/,» Uhr mit Ausnahme der Lonn- und Festtage. BrzagSpre«», gegen «Vorauszahlung, monallich 8.— Mark ohiis Zustsllgeimyr. ^inzettrummrr 50 Vf- Anieiar« für di« Nummer de« Au«gabetagr« find bi« v Uhr vormittag« auszugeben und im voraus zu bezahlen; «in« Gewahr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätze» wird nicht übernommen. Preis für di» 48 mm breit«. 8 mm hohe Grundschrist-Zeile (7 Silben) 2.— Mark, OrtSprei« l.7ü Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz 5g'/, Ausschlag. Nach weisung«. und VermittelungSgeblihr 75 Pf- Feste Tarife. Bewilligter Rabat« erlischt, wenn der betrag verfällt durch Klag» «ingezogen werden muh oder der Auftraggeber in Konkur« oerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägig» UnterkaltungSbeilage .Erzähler an der Elbe". - Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder .anstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe» der Lnrckerel, der Lieferanten oder der visürderungSetnrichtunaen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung «der Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung de« Bezugspreise«. RotatlonSdruck und Verlag: Langer 4 winterlich, Riesa, weich äst« stelle: Gvetheftraße ütz Berantwortlich für Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Nickt rechtzeitig gestellte Anträge haben keinen Anspruch auf Berücksichtigung, «roh en Hain, am 20. Januar 1922. 14k-Der Kommunalverband ' ßchlMnW. Miss» ZtzMnSmitl. Rcknln! ö-W. 2. Februar IstSL, vorm. S Nbr Gasthof zu Gröditz. 118 w. Stämme 8'29 om, 16 b. Klötze 16 36 am, 20 m. Dcrbstangen 10/15 ow, 3 rm b„ 37 rm w. Nutzsckeite, 6 rm h., 12 rm w. Brennscheite, 34 rm h., 193 rm w. Brenn knüppel, 4 rm h„ 11 xm w. Äeste. Einzelhölzer Abt. 84/106. Aorftrevierverwaltung Weistig a. N., 21. Januar 1922. Forstrentamt Dresden. tritt VriandS sei nickt nur für Frankreich unaünstia, sondern auck für Europa. Frankreich stehe der großen Gefahr der Isolierung gegenüber. Briand habe auf das Einvernehmen mit Deutschland und insbesondere mit Rußland binaearbeitet. Briand sei als das Opfer der unwissenden und gewalt tätigen französischen Kammer gestürzt, deren internationale Politik der Hatz sei. Poiucars werde Frankreich zweifellos an den Rand des Abgrundes führen. Gardinrr schreibt in einem Leitartikel im „Sunday Expreß", indem PoinearS Deutschland. Rußland und Mitteleuropa zerstörte, habe dieser „gute Europäer" die englischen Märkte, die Kunden Englands und den Handel, von dem es irüher lebte, zerstört, und, um diese Politik, an der England verblute, zu vollenden, solle England ein 30 fäbriars Bündnis mit Frankreich schließen, soll eS sein eigenes Todesurteil unterschreiben, und solle es das Vor recht erhalten, sich selbst den Strick um den Hals zu legen. Zur Rede Lloyd George» schreibt die »Times": Lloyd George legte nickt mehr und nicht weniger als den fundamentalen britischen Standpunkt dar, indem er für die Wiederherstellung des Friedens in der ganzen Welt eintrat. Niemand in England unterschätzt den großen Wert der Konferenz von Genua. Tie Kriegsbeschuldigteufrage. ,New StateSman" schreibt, in London oder Paris ge führte Gerichtsverfahren gegen deutsche KriegSbefchnsdigw würden von der neutralen Welt nnd von Dentsckland al» nickt weit entfernt von einer Lynckjustiz angesehen werden. Die Aniickt der britischen Juristen sei bestimmt nickt zu gunsten der Wiederaufnahme dieser Frage. Wenn derOberste Rat, was unwahrscheinlich sei, die Auslieferung verlangen sollte, müßte die deutsche Regierung diese Forderung mit der Mißachtung behandeln, die sie verdiene. Die englische Wochenzeitschrift »Spectator" bemerkt, es würde keinen Zweck haben, wenn die seit langer Zeit stillschweigend auf gegebene Forderung einer Auslieferung der deutschen KriegS- bcscknidigten von neuem erhoben würde. Tie moralische Wirkung der Leipziger Verfahren würde dadurch aufgehoben werden. ' Zum Ablebe« deS Papstes. Auf dem PrterSvlatze in Rom nnd vor der Baiiliea de» Vatikans verkehrte am Sonntag den ganzen Tag über ein« grobe Menschenmenge. Trotz des großen Andranges ereignete sich kein Zwischenfall. Der Ministerpräsident hatte für Montag zum Zeichen der Trauer die Schließung aller Staatsschulen angeordnet. Am Sonntag waren alle Theater und Lichtspiele in Rom geschlossen. Die Leiche de» Papste» wurde vom 3. in dos 2. Stockwerk feierlich zum Lbronsaal geleitet. Bon dort wurde sie am Monta» vor mittag ',«10 Uhr nach der SakramrntSkavelle der PeterS- kathedrale zur öffentlichen Aufbahrung übergeführt. Die Kardinälr nnd Prälaten, das diplomatische Korps, die päpstlichen Hofchargen nnd die päpstliche Leibwache bildeten das Gefolge. Große Volksmnssen strömen nach der Peter»« kathedrale. Anläßlich des HinscheidenS des Papstes hat der Reich-« tag in Berlin Halbstock geflaggt. TnaesgeWchte. Deutsche- Reich. Die Konzentration der Kaltindnftrie. Die .«er»- arbeiterzeitung", das Organ des Deutschen Bergarbeiter- verbandrS, beschäftigt sich in einem Aufsatz mit der Kon- zentrattonSbewegnng in der Kaliindustrie, die neuerdings wieder mächtig um sich greift. Sie erblickt in der Jagd nach der BeteiligungSziffer eine allgemeine volkswirtschaftliche Gefahr nnd fordert die Errichtung einer öffentlich-rechtlichen Handelsstelle unter ReichSkontroüe zwecks Ueberleitung der Kalifchätze aus den Händen des Prtoatmonopols in den Besitz der Allgemeinheit. Ministerpräsident Braun zur Saargebietsfrage. Im Preußischen Landtag ergriff heute bei Beratung der großen Vorfragen, die Adresse an den Präsidenten der franzosischen Republik betreffend, in der die Wiedervereinigung des Saar« landeS mit Frankreich, sowie über die Einführung der Frankenwährung im Saargebirt verlangt wird, Minister präsident Braun da» Wort, um nachdrücklich gegen die Ver- oewaltigunae» und Qnä^rrien, die namentlich in den von o«n Franzosen drsetztenGebietSteilen zu verzeichnen find, zu protestieren. Der Ministerpräsident nahm zum Aus gangspunkt seiner Darlegungen di« Worte, die Clrmenceau nach dem Buche TardienS bei den Pariser FriedenSverhand- lungen gegenüber Wilson nnd dem Ministerpräsident«» Lloyd George gemacht hat: Es gäbe in der Gegend dort »entasten» ISO000 Menschen, di« Franzosen find, auch dies« Menschen, di« im Jahre 1918 Adressen an den Präsident«» Doinear« geschickt haben, haben für sich Anspruch auf Ge- recktiakeit. — Der Redner wie» darauf hin, daß wenigsten» dem «inne Nack diel« Wort« bestimmt gewesen seien, gl» sollten ISO 000 Einwohner de» Saargeviete» durch Gin» gab«» ihre Zuneigung ,u Frankreich und ihren Wunsch ans Angliederung de» Saargrbietes ?ilch ÄuSdouk aehtzÄtzL
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