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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.01.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192201251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-01
- Tag1922-01-25
- Monat1922-01
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.01.1922
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Riesaer H Tageblatt und Anzeiger Eldeblatt UN-Ameiaer). 75. Jahr« Postscheckkonto: Dresden Itztztz Girolassr Riesa Nr. «. «ud Anzeiger (Llbeblatt «nd Anzeiger). Lra-tansaM: «los.. Diese« vlatt enthält die amtliche« Bekanntmachungen der Amt-hauptmanuschaft Grossenhain, de« Amtsgerichts, der «mt-anwaltschaft beim Amtsgerichte «nd des Rate« der Stadt Riesa, de« Finanzamt» Mela nnd des HauMollamtS Melken, sowie deS KemeinderateS Gröba. Brotmarkenausgabe in Gröba. Die Brotmarken fiir die Zeit vom 30. 1. bis 26. 2. werde» an den bekannten Tagen im hiesigen Gemeindeamt, Zimmer Nr. 6, auSgcgeben. Der Gcmeindevorftand. Kohlenverkaufspreise. In Abänderung unserer Bekanntmachungen vom 27. 9. und 23. 11.1921 werden hier mit mit sofortiger Wirkung sür Niederlausiber Salon- und JndustriebrikettS folgende Aleinverkanfsprelie festgesetzt: . . , . Preis ab Laaer Preis srei vor das Hans bei Zufuhr de« Kohlenhändlers: bi« 15 Ztr. von 15 di« 30 Ztr. über 30 Ztr. 24,50 M. pro Ztr. 26,50 M. vro Ztr. 26,10 M. pro Ztr. 25 80 M. pro Ztr. Kür da« Zukahren und Bringen der Briketts in dir Kellerränme de« Empfängers in Körben oder Säcken darf der Kohlenhändler zu den Preisen ab Lager einen Zuschlag von 3 M. für den Ztr. berechnen. Der Rat der Stadt Riesa, am 25. Januar 1922. namentlich infolge der schleckten WitterunaZverkiiltnifse. weiter gestiegen. Ter Bedarf an ledigen Knechten, Burschen und Mägden in der Landwirtschaft blieb ungedeckt, des gleichen iniolar WohnungSmangelS der des Stollberger Bergbaues. Die keramische Industrie hat Bedarf an Por zellan- und Elsenbeinmalern, Drehern und Formern, die Metallindustrie an Formern, Kernmachern, Eisendrehern, Bauschlosfern, Fräsern, Schivar,zblechklempnern, Metall formern. Schnitt- und Stanzenscklossern und anderen geüb ten Fachkräften. Tie Textilindustrie ist in der Hauptsache noch lebhaft beschäftigt, wenn sich auch stellenweise Anzeichen eines flaueren Geschäftsganges beme klar machen. Der Be darf an Arbeitskräfte» ilt im allgemeinen znruckgegangen. Für die Stickereiindustrie bleiben Aufpasserinnen und Fädlerinnen gesucht. Das Sattlecgewcrbe ist stellenweise wieder besser beschäftigt. Gesucht werden LuxnSwagenfattler nnd noch Arbeitskräfte für Neiseartikcl. Unverändert schlecht ist der Geschäftsgang im Tapezierergewerbe. In der Holz industrie lieh die DermittluugStätigkeit nach. Bedarf liegt vor sür Holzbildhauer. Drechsler und Spezialarbeiter für Karosserie und Pianobaucr. Tie Zahl der erwerbslosen »nd knrzarbeitrnden Tabakarbeitcr iit weiter gestiegen. An tüchtigen Sckneidergchilfcn, Putzmacherinnen nnd Strohhut- näherinnen besteht weiter Mangel. Im Baugewerbe ist die Zahl dec Arbeitsuchenden infolge der ungünstigen Witte rung weiter gestiegen. Im HaudelSacwerbr hält der Be darf an süngerem Personal und gewandten Stenotypistinnen unverändert an. Im GastwirtZgewerbc herrscht starke Nach frage nach weiblichem Hilfspersonal. Tie Beschäftigungs möglichkeit für Ungelernte hat sick verschlechtert. Die Nach frage nach Hauspersoual kann nicht befriedigt werden. —* Zweite Sächsische Landwirtschaftlich« Woche. Die DicnStagvechandlungen begannen mit einem Dortrage des NegierungSratcS Prof. Tr. Steglich« TreSdeii über «Zweck und Ziele des Pflanzen»' schuhe? und dessen Liga »Nation im Frei staate Sachse n". Er führte n. a. aus: Tie Bekämpfung der Pflanzenseinde gehöre zum Existenzkampf unseres BolkeS, sie sei die Voraussetzung für die ProduktionSerhöhung. Gegenwärtig sind etwa 30 Pflanzeuschutzhauvtstellen über das ganze Reich verteilt. Tie sächsische Hauptstelle ist di« Abt. 3 der staatlichen landwirtschaftlichen Versuchsanstalt Ter Redner gab einen Ucberblick über die ganze Organi sation und Tätigkeit dieser Pflanzcuschutzbauptstellen und richtete zum Schluß die Mahnung an die Landwirte, sich der Einrichtungen zur Bekämpfung der Pflanzenschädling« zu bedienen. Dor dem »weiten Vortrage richtete Regierung»- rat Neumann vom LandeSamt sür Kriegerkürsorge einen Appell an die Landwirte,noch mehr als bisher Schwerkriegs beschädigte in die Betriebe einzustellen. Tann sprach llniversitätSprofessor Dr. Za de-Leipzig über Maß nahmen zur Hebung desFutterüaueS. Es gelte, so führte er aus, aus eigener Kraft das zu ersetzen, wa» uns das Ausland früher in Hülle und Fülle geboten habe. Hierbei handele es sich nicht nm Bergrößerivrg der Anbau fläche, sondern darum, von der Flächeneinheit größere Futtererträgnisse zu erzielen. Wir batten alle Veranlassung, den Luzernenbau zu vergröbern. Ebenso wie die Luzern« sei auch der Rotklee eine sehr bedürftige Pflanze. Große Futtermassen könne man dem Boden mit dem Grünmai» adgrwinnen. Reiche Düngung, ja Ucberdüngung sek Bedingung. Der Redner legte in seinem interessanten Bor trage Vorzüge nnd Nachteile beim Anbau der einzelne« Futterpflanzen dar und stand mit Aufklärungen und Belehrungen auf Grund eigencrZiicktuugen und Erfahrung«» den Landwirten zur Seite. — Ministerialrat Prof. Dr. von Wenckstern sprach über Futterkonservierung und zum Schluß sprach Geh. Regiernngsrat Prof. Dr. Falke» Leipzig über Wi e s en düng u n g. —* Zweiter Verbandstag des Einheit»- verba ndeSDeutscher Kriegsbeschädigter. Der ganze zweite Tag «Montag) mar mit der Einigungsfrage ausgesüllt. Nachdem zwei Referenten ausführlich über de« Gang der VerschmelzunaSverhandlnugen berichtet hatten, trat man in die Diskussion ein. Dieselbe ergab, daß di« Delegierten einstimmig der Verschmelzung zwischen Einheit«, verband nnd Reichsbund zum .Reichsverband Deutscher Kriegsbeschädigter, Kriegerhinterbliebener und KriegStetl- nehmer" zustimntten. Dem Verbandsausschuß de» Einheit«- verdandrs wurde Generalvollmacht erteilt, unter Berück sichtigung der eingebrachtrn AbänderungSanträae zu« Satzungsentwurf, auf der am 12. Februar 1922 zu Eisenach stattfindenden gemeinsamen Konserenz des Einheitsvrrbandr« und Reichsbunde« die Verschmelzung zu tätigen. Somit ist den Kriegsopfern des EinheitSverbandeS und Reichgbunde« die Gewähr gegeben, daß ihre Forderungen, dank der Stärk« der neuen Milltonenorganisation, mehr al» bisher an dm zuständigen Reichastellen Beachtung finden. Di« Beschluß- sassuna über die Verschmelzung rief unter den anwesend« Delegierten des EinheitSverbandeS einen allgemeinen gub« hervor. —* Die Erhöhung der Mietsteuer auf 80 Vro- »ent der Friedensmiete. Dem Reichstag ist d« .Entwurf einer Novelle zum WohnungSabgabengesech vom LS. Juni 1S21 zugegangen, da» zur Deckung der Baukosten« beihnfr eine Abgabe tn Höhe von 10 Prozent der Sriöd«^ licken besuchte MeichStagnng statt. Besonders in Sachsen Ist freudiges Leben In vielen Vereinen zu spüren. Die berühmt gewordenen Posannenseste des evana. Jnnginänner- bimde« <340 Vereine mit 15 000 Mitgliedern) — da« 20. fand in Freibern 1920, das nächste 1921 in Aue stntt, während das diessährige am 18 Juni in Bautzen sta!t- finden soll — sind stark van Jugendlichen beknckt Von dein Meißner BnndeSfest am 3.-5. Sept. 21, das 2700 Jugend liche mit ihren Fahnen nnd Wimpeln in Meißens Manern vereinigte, ist ein trefflich aelnnaener Film ausgenommen worden, der die einzelnen Veranstaliunaen des Festes, wie den Festzim nnd die Sport- nnd Sckwimmwettkänsvse in lebensvollen Bildern zeigt. Dieser Film wird am Sonn abend, 28. Januar (siche Anzeige) im Wettiner Hof gezeigt. Ein Vortrag soll einen Neberblick über die Bewegung geben. Der Abend wird beschlossen durch Vorführung des als ganz hervorragend zu bezeichnenden FilmS: „Tas Wunder deS Schneeschuhs". Wir raten dringend, sick diesen Abend mit seinem reichen, vielversprechenden Inhalt nickt entgehen zn lassen. Eintrittskarten werden in den Häusern angcboten nnd kiud an der Abendkasse z» haben. —* Bienrnzncker. Vielfach findet man bei Imkern, die sich einem Jmkerverein nicht anacscklossen haben, die Ansicht, daß die Jmkervereine. wie in der KrieaSzeit mit ihrer Zwangswirtschaft, anck heute noch sämtliche Imker — also anck sie — mit Bienenzncksr versorgen würden. Diese Ansicht ist irrig. Der Vorstand des Hauptvereins ist froh, wenn er bei der fetzigen Lage auf dem Znckermarkte die Mitglieder der angcfchloisenen Vereine ausreichend ver sorgen kann. Den sogenannten wilden Imkern durch Zu wendung von Zucker einen Vorteil zu verschaffen, dazu hat kein Verein Anlaß. Nur ein kleiner Teil dieser während der ZwangSwirrschast mitveriorgien Imker bat sich dcssür dankbar erwiesen und ist einem Verein beigetreten. Tie anderen nabmen die Arbeit und die Geldkoften, welche der Verein ihretwegen batte, als selbstverständlich hin. Sie werden eS künftia au ihrem Geldbeutel spüren und lernen, daß es falsche Sparsamkeit ist, wenn man einem Verein srrnbleibt. nur um den Iahrcsbritraa an diesen zu sparen. S'e werden den nötigen Bienenzuckrr soviel teurer bezahlen müssen, daß sie von den Mehrkosten mehr als einen Vereins beitrag entrichten könnten. Und daß die Zugehörigkeit zu einem Dirnenzüchterverein nickt nur die!« nnd andere geld lichen Vorteile, sondern vor allem Förderung in der Dienen pflege, Anleitung In der Meisterschaft, Vertiefung der Freude an der Jmkerknnft nnd am Innenleben nsw. bringen kann, diese Erkenntnis nnd Beleuchtung kann man jenen Imker kollegen nickt ost genug vor Augen führen. H. —*Eine imposant« Kundgebung der ge samten sächsischen Landwirtschaft wird die am 27. Januar im Zirkns Sarrasani in Tresden-N. statt findende Jahrestaguna des Sächsischen LandbundeS werden. Der Tagung 1. Teil ist «ine Veranstaltung des RriLsaus- schusseS der deutschen Landwirtschaft unter dem Vorsitz des Präsidenten des LandeSkulturratrS, Wirk!. Geb. Rat Dr. Mebnrrt, in der der Präsident des ReickSwirtschasts- rateS, Edler von Braun, über das große und in den letzten Tagen viel erörterte HilsSwerk der deutschen Landwirt schaft sprechen wird. Ferner wird der bekannte früher« preußische LandwirtschastSminifter Frbr. v. Schorlemer sprechen, ebenso der Führer der katholischen (Zentrums-) Bauernvereine Frhr.v.Kerkering, der Vorsitzende derRrichS- landbnndes Frbr. v. Wangenbein« und der bekannte bayerische Bauernsübrer Dr. Heim. Die Versammlung dürste gerade im Hinblick auf die Anwesenheit der genannten hervor ragenden Führer der gesamten deutschen Landwirtschaft eine über den Rahmen einer LandeStaanng weit Hinausgrhende Bedeutung gewinnen und die iächsstchen Landwirte in großer Anzahl nach der Landeshauptstadt führen. —* Treibeis« ufderElbe. Infolge des scharfen ^rosteSs geht die Elbe in ihrer ganzen Breite stark mit *Dem Landtage ist «ine Anfrage des Abg. vluher lD. Vs.) zugegangen, dl« sich mit der von der Re- gterung beabsichtigten Schaffung einer Arbeitnehmer- kammer beschäftigt. Eine weitere Anfrage fordert Maß- nabmen zur Sicherstellung d,S Religionsunterrichte« in den Volksschulen. — Eine Anfrage der Deutschen Nolkspartei weist auf die veußerung de» Aba. Cri»vien auf dem Leip- ziaer Parteitage hin, er kenne ketnVaterland, da» sich Deutschland nenne. SS wird gefragt, ob die der säch sischen Regierung angehorenden unabhängigen Mitglieder dies« Ansicht teilen und welche Folgerungen der Minister präsident daraus zu ziehen gedenke. — Die drutschnationalen Abgeordneten Hoffmann und Gen. fragen an. ob die Regie rung bereit sei, eine zahlenmäßige Aufstellung über die Kosten der Entfernung kontglichrrHoheit« »eichen auf den öffentlichen Gebäude» zu geben. — Ein Antrag Dr. Rendtorff (Dntl.) fordert vom Gesamtministerium di- fchlrunlge Vorlage de» Entwürfe» eine» Pensions gesetze» für die Geistlichen und ihre Hinter bliebenen. —* Wochenbericht de» LandeSamt» für Arbeitsoermittelung, vom 15. bi» 21. Januar 1SL2. In der Arb«it»marktlaae ist eine weite« Ver schüchterung «ingetrrten. Die Zahl der Erwerbslosen «ft. 21. Mittwoch. 25. Jamiar 1922, «benSs. Da» Riekaer^äaeblatt erscheint letze« Tss abend» '/,« Uhr mit Ausnahme brr Ton», und Festtag«. HezUßSpreiS, gegen Vorauszahlung, monarttch 8.— Mark oyne Zustellgeöutzr. Einzelnummer zg Di Anieiarn fiir di« Nummer dr» Ausgabetage« sind bi« S Uhr vormittag« auszugeben und im voraus zu bezahlen; «in« Gewähr fiir das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plagen wird nicht übernommen. Preis für dir 4» nun breite, S nun hohe Grundschrist.geil» (7 Tilden) L- Mark. OrtSpreiS 1.75 Mark; zeitraubender und tabellarischer Sag Sü°/, Aufschlag. Nach- weisunaS- und DermittelungSgebühr 7» Pf. Feste Taris«. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber >>: Konkurs ger«, Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägig» UnterkaltungSbeilag» .Erzähler an der Elbe". - Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder onstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Trucker«!, der Lieferanten oder der vrförderungSetnrichtunaen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung oe? Bezugspreise«. Rotallontdruck und Berlag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goethrftraße 5S Verantwortlich für Redaktion: Arthur Hähael, Riesa; für Anzeigenteil! Wilhelm Dittrich, Riesa. Oertlickes «nd LiichsircheS. . Nies», den 25. Januar 1922 —* Der Eisenbahner streik in Sachsen. Ans Balmhof Friedrickbadt in Dresden sind Dienstag nack- mittac» von 800 Besckäftiaten mir 25 weanekssieben. Die Rangierdienstleitungen find dnrckwea besetzt, sodaß damit der Rannierdienst sickergestesst ist nnd der Güterverkehr sick reibungslos ainv'ckelt. — In Enaelsdork bei Leipzig haben von 4000 Eisenbahnern nur 200 an der Abstimmung über den Streik teilgenommen. Der Betriebsrat bat sick daraushin an dem Streik überbanvt nickt beteiligt. Nack Meld naen der Dresdner Abendblätter kann der wilde Eisenbahnerstreik in Dresden nnd Nmaebnna nnnmcbr als zusammen gebracken gelten. Das Personal ist größten- teils wieder zur Arbeit erschienen, obwohl von emer ae- rcgelten Durchführung des Betriebes noch nickt gesprochen werden kann. Die Güterbahnböse sind zum Teil verstopft. Die Koblennot erhöbt die Schwierigkeiten, sodaß bereits die Geiabr einer Einstellnna des GaSwerkSbetriebeS droht. — TieOrtsgriippePlaneii i.V. drSTeutlcken Eisenbohnerner- bnndes beschloß vorgestern abend in einer Versammlung, zunächst dir in Berlin fallende Entscheidung in der Lob»''age abzuwai len. Die überwiegende Mehrheit der Versammlung vertrat iedock die Ansicht, daß ein Streik kaum zu ver- meiden sein würde, wenn den berecbtiaten Forderungen der Eisenbahner nickt nachgekommen werde. —* Die Künstlerische Sckanb n h n e brachte gestern abend als letzte Vorstellung ihrer sünstänigcn Gast- spielreihe da? Kostüm-Lustspiel »Komtesse Gnckerl" von F. v. Sckönthan und F. Koppel-Ellfeld zur Aufführung. Inhaltlich hatte es uns von den diesmal gebotenen Stücken am wenigsten zu sagen. Ter bunte Glanz der RestaurationS- zeit — prunkende Uniformen, zartfarbene Gewänder und flatternde Scbleiertücber — nnd das Hineinsp'elen historischer Zusammenhänge müssen für eine magere Handlung ent schädigen. Aber ein netter, nnterhaitsamer Abend war auch der gestrige. TaS Stück spielt im Jabre 1818 und ist eme Karlsbader Badekomödie, in der russische und deniicke Helden des Befreiungskrieges anftreten. Auch an Goethe wird der Zuhörer erinnert. Die Hauptperson des Lustspiels ist die wienerisch planschende Gräfin Hermance van Trackau, wegen ibrer wunderbaren Angen anck .Komteß Gnckerl" ge nannt. Auf der Darstellung dieser an die „Madame SanS- Gene"erinnernden schalkhaften W-nerKomteß mit dem guten Herzen und natursriichen, rücksichtslosen Sinn rußt die Hanptwirkung des Stückes. Franziska Ren«. Hilpert gab der Komteß Gnckerl zwar von ihrer heroischen Persön lichkeit, aber sie war eine so liebenswürdige Komteß voll Geist, Witz und einem fröhlichen blitzenden Lachen, daß sie mit ihrem Spiel einen heiteren Genuß bot und einen neuen Beweis ibrer unerschöpflichen Gestaltungskraft ablegte. Di« Cilly der Charlotte Heyn war rin HofratStöcbterlein so schalkhaft drollig, von so erfrischender Natürlichkeit, daß Ihr die Herzen im Sturm zuflogen. Höchst amüsant, ohne in Uebertreidung zu verfalle», gestaltete Max Jähniq den Badekommissar. Und erst Mar Göthel als Horst von Neuhofs! Wer hätte bezweifeln wollen, daß dieser ritterliche und flotte Reiteroffizier das Herz der Komtesse eroberte? Wenn der Hofrat Mittersteig nicht weiß wie er sich „wenden nnd drehen" soll, Carl Zimmermann wußte die Sacke zu „drehen", er war voll köstlichem Humor. Der General Suwatsckeff des Otto Ottbert war eine vornehme, svmpathiscke Persönlichkeit und Gertrud Walter blieb als dünkelhafte SofratSgattin ihrer Rolle auch nickts sckuldig. Bon den Nebenrollen, die ebenfalls gut gespielt wurden, sei nock die der Kammerjungfrr er wähnt, die Charlotte Friedrich gab. Die Gäste haben in den nun hinter «n» liegenden fünf Vorstellungen wiederum von der Bühne herab jenen Zauber ««»geübt, den nur reife und reifste Darstellungskunst zu bringen vermag. Der zahlreiche Besuch der Vorstellungen lieferte den Beweis, daß die Künstler e» verstanden haben, sich hier «inen aroßen Krei« dankbarer Anhänger zu schaffen. Sie dürfen zufrieden mit der ihnen zuteil gewordenen Ausnahme unsere Stadt verlassen nnd können di» Gewißheit mitnehmrn, daß man in Riesa sich auf da» „Wiedersehen" freut. —l. —* Im Zeichen der christlichen Jugend soll der Lichtsvielabend stehen, den der evang. Jungmänner, verein am Sonnabend veranstaltet. Die evangelische Juaend, wie Ne sich in den evangelischen Jungmänner- und Jung frauenvereinen Deutschland» »usammrnsckart, hat jetzt da» Ziel, ihrem Volk Helfer sein zu wollen, klar erkannt. Sie hat die tatenlos« Eno« und Stille, In der sie viele Jahre wohl treu gearbeitet, aber nach außen hin brach gelegen bat. von sich geworfen und will jetzt ihre S Ziele unters da» Bolt tragen: einen in allen Stürmen de» persönlichen und völkischen Leben» unerschütterlichen Glauben an Gott — eine aufrichtige, herrliche Bruderliebe ru allen Menschen, um die furchtbaren Klassengegensätze in unsrem Volt an«- ,»gleichen — und «in freudige» Streben nach Gittrnrelnheit, «eil nur durch sie uuserm Volk geholfen werden kann. In straffer Organisation scharen sich i»tzt bst LOOO Jung- »ännerverein« Deutschland» mit Ihren 160000 Mitgliedern um ihren srldftgrwShltrn Führer, den Relch»rat 2« Stange. Mat fand tu Gaffel erstmalig «tu« von 2200 Jugend Tie Stromgelder sind bis 5. Februar 1922 zn bezahlen. Weida bei Riesa, am 25. Januar 1922. Ter veffentliche GemeinderatSNtzuna Sonnabend» den 2tz. Januar ISST, abend- 7 Uhr im (Sastkof Waltber. Tagesordnung hängt aus. Weida bei Riesa, am 25. Januar 1922. Der Gerneiudevarstanb.
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