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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192201274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-01
- Tag1922-01-27
- Monat1922-01
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1922
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Riesaer G Tageblatt und Anzeiger Meblatt und Anzeiger). L'L" «->» «>- >x.»«*. v--«««»-»,«, -er AmtS-auhtmanuschaft «roheuhain, -es Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte und des " Rate» der Stadt Riesa, des AtmnuamtS Riesa und des Hauvtzollamtt Melken, sowie de- Kemeinderates Gröba. SS. Freitag, 87. Januar IS88, abends. 75. Jahr«. La« Ntesaer Lageblatl erichetot jede» Laa abend« '/,S Uhr mit ftzu-nahm, der Sonn, und Festtage. Uezu,»preis, gegen Borauszahiu.w, monauich ä.— Mack ohne Justeltg^ü!,:. Emzeinummer 80 Pf. Anietae» für die Nummer de« Ausgabetages sind bi« S Uhr vormittag« aufzugeben und im voraus zu bezahlen; ein: Gewahr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätze« wird nicht übernommen. Preis für di« 48 mm breite. 8 mm hohe Trundschrift-Zeile (7 Gilben) 2.— Mark, OrtSprei« l.75 Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. Nach weisung«- und PermittelungSgebühr 7b Pf. Feste Taris». Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der betrag verfällt, durch Klage «ingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebe« der Druckerei, der Lieseranten oder der Besörderungteinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer - Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goetheftratze 88. Verantwortlich für Redaktion: Arthur Häynel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. " 'Iii u Ten von de» städtischen Kollegien beschlossenen und vom Ministerium des Innern genehmigten I. Nachtrag »nm Ortsgesetz über die Gewähr»»« von Aufwandsentschädigungen an die ehrenamtlichen Mitglieder der städtischen Körperschaften geben wir nachstehend Ttadtrat Riesa, am 26. Januar 1V22. Kr. I. Nacktrag «um Ort-gesetz über di« Gewährung von Aufwandsentschädigungen an die ehren amtlichen Mitglieder der städtischen Körperschaften. In 8 2 wird die Zahl öl)O durch lOOk^und die Zahl 250 durch 500 ersetzt. In 8 8 wird die Zahl 5 durch 10 «»^1« Zahl 8 durch 6 ersetzt. Dieser Nachtrag tritt mit Rückwirkung aus 1. Oktober 1921 am Tage nach der Eeröffentlickung in Krakt. Riesa, am 20. Dezember 1921. Der Rat der Stadt Rieka. Die Stadtverordnete». ,1.8.) vr. Scheider. Bürgermeister. (0.8.) G. G ü n t h e r, Vorsteher. 44 n 0 Genehmigt. DreSden, am 10. Januar 1922. Ministerium d«S Inner«. Mr den Minister: (I- 8.) I. Ä.: vr. Koebe n. Str. Städtischer Kartoffelverkauf! Die von der Stadt beschafften Kartoffeln sollen nunmehr zum Verkauf kommen. Bezugsberechtigt sind lediglich solche hiesige Einwohner, die über keine oder nur geringe Mengen Kartoffeln verfügen. Bezugsscheine werden gegen Vorlegung der Brotausweiskarte an jedem Montag, Mittwoch und Freitag von vormittags 8 bis 12 Uhr im Rathause, Zimmer Nr. 8 (Wartezimmer) ausgestellt. Ttadtrat Riesa, am 26. Januar 1922. Kr. Brenntorf kann noch abgegeben werden, Ztr. 14 Mark. Dezugsscheinentnahme und Bezahlung im Rathaus, Zimmer Nr. 5. » Der Rat der Stabt Riesa, am 26. Januar 1922. Schbt. Morgen Sonnabend, den 28. d. M., vorm. 10 Uhr kommt im hiesigen Schlachthof ein guter, junger 8 o k A F «i» k u n «I gegen sofortige Bezahlung öffentlich zur Versteigerung. Riesa, am 27. Januar 1922. Der Vollftreckungsbcamte deS Rates der Stadt Riesa, Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 27. Januar 1922. —* Brotkarten« »Sgabe. Für die Bewohner der Stadt Riesa werden die Brotkarten nächsten Montag von 8—12 Uhr vorm. in den bekannte» Ausgabestellen aus- gegeben. —* Nach Beendigung des Eisenbahner streiks ist die Arbeit, wie aus Dresden gemeldet wird, in allen Betriebsstätten gestern ohne Störung wieder aus genommen worden. Der Personell- und Güterverkehr nimmt wieder mehr nnd mehr geregelte Formen an. ES wurde erwartet, daß im Laufe des gestrigen TageS auch in Leipzig und Zwickau die Eisenbahner die Arbeit wieder aufnebmrn würden. — In der „Unabhäng. DolkSztg." wird behauptet, die Genernldirektion habe entgegen ihrer Zusage, niemanden wegen des Streiks zn maßregeln, trotzdem einen Eisen- baünsekretär suspendiert und gegen ihn ein Diszivlinarverfahren eingeleitet, nur weil er seiner Verpflichtung nacbgekommen sei. UnglückSiälle zu verhüten. Diele Nachricht ist, wie Wolffs Sächs. Landesdienst von zuständiger Stelle erfährt, nicht richtig. Der Sekretär hat sich erheblich gegen die Strafgesetze vergangen, indem er ein Telegramm eigenmächtig als Dienfttelegramm abgeben ließ mit der Aufforderung an sämtliche Dienststellen, den ge- samten Güterverkehr einznstellen. Er hatte ferner Maß- nahmen in die Wege geleitet, um den gesamten Signal apparat lahmzulegen. Eine Durchführung dieses Vorhabens hätte unabsehbare Folgen nach sich ziehen können. — Die Eisenbahngeneraldirektion Dresden teilt mit: In der Press« ist die Mitteilung verbreitet worden, daß die General- direktion der Streikleitung für den Kall des Abbruches des wilden Streiks den Verzicht auf. jedes disziplinär« Ein- schreiten in Aussicht gestellt habe. Dies ist unzutreffend. Die Generaldirektion hat jede Verhandlung mit der Streik- leitnna, weil diese ungesetzlich war, abgelrhnt und hat lediglich einzelne Arbeitervertreter, die ihre Vermittelung anboten, wissen lasse», daß von einem Einschreiten argen die Arbeiter abgesehen werden solle, die nur ihre Arbeit niedergelegt hätten, ohne sich rechtswidriger Eingriffe in den Betrieb oder unzulässiger Aufreizung von ArbeitS- genoffen schuldig gemacht zu haben. —* An dem Lich tspirlabend, den der ev. Jung- Männerverein morgen abend '/,8 Uhr im Wettiner Hof ver anstaltet, soll neben kinematographischen Bildern vom letzt jährigen BundeSsest des ev. JungmännrrbundrS in Meißen auch der wegen seiner wundervollen Naturaufnahmen be rühmte Film: »Das Wunder des Schneeschuhs" gezeigt werden. In Süddcutschland ist er wochenlang vor ausver kauften Häusern gespielt worden. Seine erste Vorführung in Berlin im dichtgefüllten Saal der techn. Hochschule ries Helle Begeisterung hervor. Der Film stellt — nach dem Bericht eines Fachblattes — nicht nur filmtechnisch (eine 5 monatige Meisterleistung des Regisseurs), sondern auch sportlich durch die Waaehalsigkelt der beteiligten deutschen Skimeister das Seltenste an Schönheit, menschlicher Kraft und menschlichem Mut« dar. Der Mensch im Kampf mit den grausigen Gewalten der winterliche» Hochwelt — da bedarf eS keiner romanbckften Spannung und regiemaßiger Künste, nm Ange und Phantasie bis zum letzten Bild« mit- gehen zu lassen. Der Schwarzwald, Garmisch.PartenNrchen, Tirol und die Eiswelt der Jungfrau erschließen sich in wundersamer Schönheit und man erlebt das Fliegen auf den Schneeschuhen mit derselben herzpressenden Luft mit, die den Skifabrern ihre außergewöhnlichen Anstrengungen belohnt. So empfindet man nach langem Zuschauen nur bedauerlich, daß es schon zu Ende Ist. Die Schönheit der Alpenwelt, das grandiose Wehen der Echnreftürme, das Atme» über den tief unten wogenden Wolkenmassen, dar Gleiten durch die Unendlichkeiten — den vollen, überwälti genden Eindruck dieses schönen und edlen FtlmwerkeS ver güt keiner. ES darf erwartet werden, daß nicht nur die Freunde der Jugend, sondern ebenso di« Freunde der herr lichen GotteSnatur und de« edlen Sports sich diese Vor- sübrung ansehen. Wir verweisen auf die Anzeige in dieser Nummer. —* Vortragsabend. Der Gewrrbeverein veran staltet einen Lichtbildervortrag über die Schönheiten d«S Lausitzer BerglandeS. Da da« Reisen in Zukunft nur sehr Begüterten möglich sein wird, soll dieser Vortrag «inen Teil unserer engeren Heimat vor Augen führen, der rüstigen Wanderern zu Fuß zu erreichen möglich sein wird. Boer auch für all«, -k dürst« dieser Vortrag die Erinnerung an schöne Stunden wecken. Der Besuch ist für jedermann empfehlenswert. —* Aktensendunaen durch die Dost. Den Behörden gehen häufig Aktensendnngen zu, die als Päck chen ausgegeben worden sind, aber die für die Päckchen allgemein festgesetzten Abmessungen (25 «m lang, 15 em breit und 10 em hock, in Rollenform 30 em lang und 15 cm hoch) überschreiten. Aktensendungen dieser Art sind entweder als dienstlicher Aktenbrief von Behörden (Gewicht von 250 bis 500 e, Gebühr 5 Mk.) oder aber (bei einem Gewicht über 500 g) als Paket auszugeben; ihre Versendung als Päckchen bringt noch de» besonderen Nachteil mit sich, Laß die empfangende Stelle das Doppelte des Fehlbetrags an Post- gebühren zu entrichten hat. ES empfiehlt sich daher dringend, bei der Versendung von Akten auf die richtige Wahl der DersendungSart besonderes Augenmerk zu richten. —* Landtagsabgeordneter Karl sinder- mann ist in der Nacht zum Donnerstag seinem hartnäckigen schweren Leiden erlegen. Mit Sindermann, der nur 53 Jahre alt geworden ist, verliert die sozialdemokratische Partei Sachsens ihren Führer. Dieser Schlag trifft sie um so schwerer, als sie in berechtigter Sorge um einen ihm ebenbürtigen Nachfolger ist. Sindermann war rin Führer, der wirklich Einfluß besaß, Einfluß sowohl auf die Massen, als auch auf die Funktionäre und Abgeordneten der Partei. Er bat viele Jahre hindurch jene kluge Politik getrieben, die die sozialdemokratische Partei ebensosehr vor gefährlichen Experimenten als auch vor einer neueren Spaltung bewahrt hat. Wenn sich die SPD. Sachsens trotz heftiger Anfein dungen von links auf der bisher inneaehaltenen Linie frucht barer Politik gehalten hat, wenn sie sich serngehalten hat von Illusionen und allzu großen Konzessionen an die Schlagwort- und JllusionSpolittk, so ist das zu einem sehr großen Teile das Verdienst Karl SindrrmannS. Seine Poli tik entsprach namentlich in den letzten Jahren konsequent jener programmatischen Forderung, die in dem Bericht der sächsischen Regierung über ihre Arbeit ini verflossenen Jahre folgendermaßen umschrieben worden ist: »Die dem Lande verbliebenen Aufgaben können eine ertragreiche Lösung nur finden, wenn alle diejenigen, die Ansprüche an den Staat stellen, eine Politik des Möglichen verfolgen, Wirklichkeiten sehen und Wirklichkeiten berücksichtigen, Hemmungen und Hindernisse, denen wir als im Kriege unterlegenen unter worfen sind, in Rechnung stellen, Konsequenzen ziehen aus Tatsachen und Staatsnotwendigkeiten — da« wird Aufgabe aller derer sein müssen, die mitzuarbeiten haben am Wohle des VolkSg anzen." Im Interesse einer gesunden Entwicklung unseres Sachsenlandes, auf die die Sozial demokratie einen erheblichen Einfluß auSzuüben im Stande ist, wäre es zu wünschen, wenn der Nachfolger des Ver storbenen dieses Programm auch zu dem seinigen machen möchte. Sindermann war geboren am 22. Februar 1869 in Baumgarten in Schlesien. Er war lange Buchhalter im Betriebe der Dresdner Volkszeitung und wurde vor etwa 10 Jahren Geschäftsführer des gesamten Druckereibetriebes Kaden L Co. (Dresdner Volkszeitung). Er war seit 1899 Vorsitzender des Zentralkomitees der sächsischen Sozialdemokratie und bis zuletzt Vorsitzender der sozialdemotratiicheu Fraktion des sächsischen Landtages. 1908—1906 war er Mitglied de» Reichstages für den 2. sächsischen Wahlkreis Löbau-Ebers- bach—Neugersdorf. Abg. Sindermann war im Gegensatz zu vielen anderen sozialdemokratischen Abgeordneten aus der Kirche nicht ausgetreten, sondern entsprechend der sozialdemokratischen Parteisorderung, wonach Religion Prtvatsache zu sein hat, römisch-katholisch geblieben. Nach- folger Sindermann» im Landtage wird Bürgermeister Emil Nitzsche, der früher« Finanzminister sein. — Aus Anlaß'deS Todes des Abg. Sindermann hat Ministerpräsident Vnck namens der sächsischen Staatsregierung an den Landtags präsidenten Fräßdorf, sowie an die Familie des Verstorbenen herzliche Beileidsschreiben gerichtet. —* Vorführung einer neuen Polizei- Meldeanlage. Das Polizeipräsidium wird in einem demnächst stattsindenden TemonstrationSvortrag einem grö ßeren Kreise von Interessenten eine Polizetmeideauiaae vorfübren. die seit längeren Jahre» in einigen amerikani- schen Städten erfolgreich benM und zur Zeit von der Firma Siemens u. Halske für die Stadt Berlin im Berliner Poli zeipräsidium ausgebaut wird. Tie Vorteile dieser Anlage bestehen für das Publikum hauptsächlich in der schnellen von Irrtümern freien Bedienung uno der Möglichkeit, io- sort von jeder Zeit zugänglichen Stellen polizeiliche Hilfe Herbeizurusen. Dadurch wird sie auch für die Polizei selbst einem moderne« schnell und »uverläüia arbeitende» Hilfsmittel. Sie ermöglicht es vor gllem, unterwegs be findliche Sicherheitsmannsckaften au; ihrem Patrouillen« gange von wichtigen Borkommnissen zu unterrichten, weitere Lilie beziehentlich' Verstärkungen lwröeizurusen, die Be amten selbst auf ihrem Nundgang zu kontrollieren sowie jeden etwa beobachteten Vorfall sofort an das Polizeipräsi dium beziehentlich die Polizeiwachen zu melde«. Tie An lage besteht aus einzelnen Avvaraten, tue ähnlich den Feuermeldern an? öffentlichen Straßen und Plätzen aus gestellt und von den Beamten zur Erstattung von Meldungen benutzt werden können. Auch Zivilpersonen können unter bestimmten Voraussetzungen Schlüssel für diese Ävvarate erhalten. Jeder Apparat hat ein ihm e'g-mtümliches Zeichen nnd gibt cs an die Zentrale im Polizeipräsidium, die wie derum den Ruf durch andere Skraßcnavparat; mit Hilf« von lauttönenden Weckern oder Lamvcnblinkzeichen an die patrouillierenden Beamten weitergeben, beziehentlich Mann schaften von allen zunächst gelegenen Wachen an die um Hilfe bittende Stelle befehligen kann. Auch icder Privat mann und jede» Geschäft kann sich an die Anlage anschließen und bat dadurch ebenfalls den Vorteil, rui: der denkbar größ ten Sicherheit und Schnelligkeit bei Gemhr im Verzug Polizeiliche Hilfe zu erhalten. —* Schiedsspruch über die Gemeinde-, arbeiterlöhne. Aus Dresden wird gemeldet: Die Be- zirkSschiedSstelle für kommunale Arbeckertarfisachen rm Freistaat Sachsen fällte gestern einen Schiedsspruch über die Gemcmdearbeiterlöhne. Ter Schiedsspruch übernimmt grundsätzlich die im Reichs für die Rcichsarbeiter mit den Spitzenorganisationen vereinbarten Lohuzuschlägr, spricht aber darüber hinaus den Gemeindearbeitern zum Ten noch besondere Teuerungszulagen zur Ausgleichung an di: Jn- dustrielöhne zu. Tie Parteien haben sich bis zum 31. Jan. zu erklären, ob sie den Schiedsspruch annehmen. —* Zweite Sächsische Landwirtschaftliche Woche. Ten zweiten Vortrag auf dem LanoFrauentage hielt am Mittwoch nachmittag die Stadtverordnete Schul leiterin Fräulein Ohnesorge über: „Jugender ziehung als Wiederausbauarbeit". Tie Red nerin legte dar, daß uns der äußere Wiederaufbau allein nicht vorwärts bringen könne, wenn wir unser Volk nicht auch innerlich wieder zur Höhe führten. Dis Rednerin kennzeichnete mit treffend«» Worten den Unlerschicd zwi schen Stadt und Land, nnd faßte ihre eindrucksvollen Dar legungen dahin zusammen, daß an die Stelle des materia listischen Geistes wieder treten nrüsie Ehrfurcht vor Gatt und ewigen Dingen, an die Stelle der Genugsuch: und Selbst sucht, Selbstzucht, die sich auch zu überwinden weiß um der Pflichterfüllung willen, au die Stelle deS Klafien- geisteS das Gefühl der Volksgemeiuscha'k und an die Stelle der Vaterlandslosigkeit ein starkes, feste?, deutiche-s Volks- bcwuhtsein. — Am vierten Tage sprach der Tcichwirt Rudolf Linke in Edle Krone bei Tharandt über Prak tische Teichwirtschaft. Der Vortragende .erklärte den Charakter der Forellen- und der Karpfenteiche und führte daS mehr oder weniger gut: Gedeihen der Fische in den Teichen auf die verschiedenartige Rahrhastigkcir des den Teich speisenden Wassers zurück. Dir Beiitzfische müssen aus guten Zuchtansialtcn stammen und schnellwüchsig sein; an Beispielen wurden die Fehler einer zu schwachen oder zu starken Besetzung erläutert. Für Fütterung und Düngung wurden Anhaltspunkte gegeben und die Vernich tung der die Teichfische ungünstig beeinslufienden Schilf« und Rohrbestände dringend empfohlen. Im Ertrag zurück gegangene Teiche sollen durch ein- oder zweijährige land wirtschaftliche Bestellung wieder auf die frühere gute Pro duktivität gebracht werden. Belehrungen über die wirk samsten Einrichtungen, das Entweichen der Fische durch den Zufluß oder den Abfluß zu hindern, sowie über Teich verschlüsse solgtcn Ratschläge für di- Abfischung der Teiche und die Einrichtung von Fischhältern. Hervsrgrhooeu wurde die Anwendung von besonders für Fische konstruierten Sauerstossapparaten zur Vermeidung von Verlusten bei der Abfischung und beim Transport der Fische. Nach Erwäh nung der Fischfeinde und Fischkrankheiten, sowie der Schäd lichkeit industrieller Abwässer empfahl der Vortragend», bei teichwirtschastlichen Fragen die GefchästSstelle deS Säch sischen Fischerei-BerernS in Dresden fleißig zu benütze». —* Tagung de» Hansa-Bnnde«. Am 16. Aa» fand ein« Versammlung des Präsidium« nnd VorftKdes der Hansa BundeS, Landesverband Sachsen, in LeipzigHatt. Aus den wichtigsten Punkten der umfangreichen Tages ordnung seien folgende heroorgehoben: Stellungnahme zui Wohnungsnot» die eine lebhafte Enrdwgche auiftG^
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