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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.02.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192202164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-02
- Tag1922-02-16
- Monat1922-02
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.02.1922
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Riesaer L Tageblatt «r»d Anrrta^k Mrblatt »ar Ameker). Donnerstag, 1«. Aebrn«r 1922, oben»« vertliche« nn» GöchsttcheS. Riesa, den 16. Februar 1N22. —* Da- KOj iibriae Dienstju btläum als An gestellter der Akt.-Ges. Lauchhammer in Riesa zu begehen, war gestern Herrn Hermann Etzlinger vergönnt. An diesem Ebrentag«, den der 75 jährige Jubilar in voller körperlicher und geistiger Frische feiern konnte, wurden ihm am Morgen an seinem geschmückten Arbeitsplätze durch Herrn Direktor Koppenbera im Beisein, zahlreicher Werks angestellter herzliche Glückwünsche und Wort« der Aner kennung für die der Firma in Treue und so lange Zeit rastlos und unermüdlich geleistete Tätigkeit znteil. Mit Ueberreichuna eines Geschenkes seitens der Aktiengesellschaft schlaft die swlickte Feierlichkeit. Am Abend veranstaltete der Beamtenverein des Eisenwerks zu Ehren des Jubilars einen Festakt, zu dem die Mitglieder dieser Vereinigung zahlreich erschienen waren, auch die Werksdirektion war an- wesend. Diese Feier wurde umrahmt von Ansprachen, Ge- sangs- und Musikstücken, daraeboten von Vereinsmitgliedern. Ein von diesen gestiftetes Geschenk wurde dem Jubilar mit dem Wunsche überreicht, daß eS seiner Gemabun und ihm selbst noch recht viele Jahre vergönnt sein möge, sich des- selben zu bediene». Beide Feierlichkeiten gaben ein beredtes Zeugnis von der Hochachtung und Wertschätzung, die dem Senior der Eisenwerksangeftelltenschast von dieser zuteil wird. —«FeuerwehrdienttjubilLum. Sein 25jährigeS Dienstsubiläum konnte am gestrigen Tage der stellvertretende Kommandant und Hauptmann unseres Freiw. RettungS- korpS, Herr Tischlermeister Paul Schumann begehen. Zu dessen Ehrung nahm daS Freiw. RettungSkorpS gestern abend in der Turnhalle der Älbertschule Ausstellung. Als Vertreter der Stadt waren Herr Stadtrat DomboiS, Herr Stadtrat Eichler und Herr Stadtverordneter Freier erschiene». Herr Stadtrat Dombois übermittelte dem Jubilar die berzlichsten Glückwünsche und überreichte ihm als äußeres Zeichen der Dankbarkeit ein vom Rate der Stadt und dem FeuerlSsckausschuft gestiftetes Ehrengeschenk, desgleichen beglückwünschte Herr Branddirektor Keßler Herrn Haupt mann Schumann im Namen deS Freiw. Rettungskorps und übergab ibn, unter herzlichen DanreSworttn eine vom Korps gestiftete Ehrengabe, sowie ein Geschenk seitens der Führer. Mit bewegten Worten dankte der Jubilar für die ihm zn teil gewordene Ehrung. — Möge auch dieses Jubiläum freiwilliger treuer Pflichterfüllung wiederum ein Ansporn sein für alle Angehöriqe des Freiw. RettungSkorpS, möchten sich aber auch noch jüngere Leute, und deren gibt «S in unserer Stadt noch viele, finden, die den Zweck und die Ziele unserer Freiwilligen Feuerwehr durch Beitritt unterstützen. Hdt. —* EvangelisationSvortrag. Dem gestern ge haltenen Evangelisationsvortrag des Herrn Sup. Etter, zu dem sich wieder eine zahlreiche Zuhörerschaft eingefunden batte, lag folgender Gedankengang zngrunde: Die wichtigste Lebensfrage. Wie heißt sie? Wen geht sie an? Etwa das Staats-, Volks-oder Familienleben? Ja, da liegen beute ernste Lebensfragen, ernste Existenzfragen. Möchte Gott uns Männer geben, die sie losen -um Heil des Volkes. Die wichtigste Lebensfrage bezieht sich nicht auf Dinge um uns, sondern geht uns selber an im Licht der Ewigkeit. Es handelt sich um unser eignes Sein oder Nichtsein im Lickt der Ewigkeit.. Die wichtigste Lebensfrage steht 1. Mos. 3, 9 und heißt: Wo bist du? ES ist die erste Frage auf der Welt und die erste Frage in jeder Hinficht. Gott stellt sie und legt sie jedem Menschen vor in seiner suchenden, rettenden Liebe. Er will den Menschen auf wecken aiiS dem Todesschlaf der Sünde, der Gleichgültigkeit und des Selbstbetrugs; er will uns zum Nachdenken über uns und zum Reden mit ihm bringen. Selbstbesinnung. Selbsterkenntnis! Wohl dem. der sich erkennt und der Wahrheit tue Ehre gibt. .Wer aus der Wahrheit ist, der höret meine Stimme." Gott hat in Ehristo sich geojfenbart. Jesus ruft und fragt: wo bist du? Komm her zu mir. armer verlorner Mensch, ich will dich erquicken. In der Sterbestunde wird jeder Mensch noch einmal dies« Frage Horen, was werden wir antworte»? — Heut« abend 8 Uhr wird der Herr Evangelisator über daS Thema »Der klug« Kaufmann reden. , Ortskartell des D. B. B. In d«r .Elbterrass«' sand gestern abend eine zahlreich besuchte außerordentliche Hauptausschußsitzung der Ortskartells Riesa des Deutschen Beamtenbundes statt, mit der DigeSordnnng: Stellung nahme -um Streikrecht der Beamten. Nach kurzem Vor wort des Vorsitzenden hielt Kollege Brandenburg «in aussnhrliches Referat, worin er nochmals eingehend auf di« Grundmotive des beendeten Eisenbahnerstreiks, sowie auf die in der Presse erfolgten verzerrten Stellungnahmen seitens der einzelnen freien Gewerkschaften. der Regierung und politischen Parteien ringing. Den Ausführungen des Referenten folgten die Anwesenden mit größtem Interesse. Reicher Beifall bewies, daß man allgemein mit den Darlegungen einverstanden war. Nach der hierauf folgenden sachlichen Aussprache wurde einstimmig folgend« Ent schließung angenommen: Da» Ortskartell Riela des D. B. B., versammelt in seiner außerordentlichen Haupt- ausickußsitzung am 15. Februar 1922. nimmt anläßlich des EisenbabnbeamtenftreikS Stellung zur Frag« des Streik«»» sür die Beamten und fordert von der BundesleMmg. 1. sich mit allen Mitteln gegen ein kommende» Ausnahmegesetz gegen die Beamten »u wehren, denn selbst wenn der Beamten- streik nicht zur Anwendung zu kommen brauch^ muß feine Möglichkeit doch hinter unseren Forderungen stehen, sollen dies« mit Erfolg durchgefochten «erden. E» ist deshalb «in, enge Umgrenzung zu geben für die Fälle, in denn, der Streik zu einer LebrnSnotwendigkeit wird und durchgefochten werden muß. Zur Bearbeitung und Schlichtung eingenichter Torb«rmm«» tst bto Einführung ums Schiedsgerichten « bewirken. Sollte hier kein« befriedigende Lösung gefunden werden, so ist vor dem letzten Schritt auf jeden Fall ein« Urabstimmung herbei,»führen. Don vornherein wird ge- fordert, daß die Besoldungsordnung durch «leitende Skala den jeweiligen Teuerungsverhältnissen angepaßt wird, unter Festlegung eines bestimmten KulturminimumS, 2. daß sie sich geschlossen dafür elnsetzt, daß Disziplinierungen von streikenden Beamten nicht stattfinden, soweit sie nicht durch Sabotageakte berechtigte Grundlagen habe». 3. daß sie da- für voll eintritt, daß das Beamtenrätegesrtz umgehend Wirklichkeit wird. Schm. —. Eine Freiballonfahrt veranstaltete der Sächsische Beretn für Luftfahrt am 29. Januar. Da die untere Wolkengrenze bis 50 Meter, als Nebel oft noch tiefer, herabreichte, war ein Fahren unter den Wolken teils unmöglich, teils gefährlich. So suchte sich der Ballon „FridanuS" sofort eine Sckwlmnlschicht über ihnen, die er anfangs schon in 300 bis 400 Meter fand, unter ihm ein nach allen Richtungen endloses und doch an Ab wechslung überre cheS Wolkenmeer, das die darunter be findlichen Geländewellen, vielfach auch die Wasserläufe, erkennen ließ, eine Erscheinung, mit der sich die wissen schaftliche Wolkenforschung jetzt viel beschäftigt: über dem Ballon tiefblauer Himmel und strahlender Sonnenschein bei einem Temperaturunterschied von 29 Grad Celsius, auf der Erde minus 10 Grad, in der Höhe plus 9 Grad. Ten Ballon begleitet immer sein Spiegelbild auf den Wol ke» mit allen Einzelheiten, bald fern und klein, bald riesen groß, wenn Wolken sich in seiner Nähe auftürmten, fast immer von einem Strahlenkranz in den Regenbogenfarben umgeben. Mit Sicherheit festgestellt werden konnte während der Fahrt nur Bitterfeld, dann diente lange Zeit als zu verlässiger Richtpunkt der das Wattenmeer m voller Klar heit Überragende Brocken mit UnterkunftShauS und AuS- sichtSturm. Langsam stieg der Ballon bis 1300 Meter, langsam sank er dann auch wieder abwär». Eine große Lücke im Wattenmeere ermöglichte einen weiten uebcr- blick über die Lüneburger .Heide. Nahe Mm durch Her- mann LönS bekannt gewordenen Städtchen Müden wurde nach 5U Stunden bei heftigem Bodenwind glatt gelandet. 308 Kilometer (Luftlinie) vom Aufstiegplah Nünchritz bei Riesa entfernt; der wirklich zurückgelegte Weg be trug 340 Kilometer, die Fahrtgeschwindigkeit schwankte von 40 bis 80 Kilometer in der Stunde Geführt wurde der Ballon von dem ältesten ausübenden deutschen Ballon- sühr«r, Geheimrat Tr. Poeichel. Mitfühlender waren Musik lehrer Maul aus Meißen und Tr. med. Teller auS Dresden. —* Wochenbericht des LandesamtS für ArbejtSvermittelung, 5. bis 11. Februar 1922. Tie Artzeitsmarktlage hat m der Berichtswoche eine wei tere Verschlechterung erfahren. Einerseits übt das an haltende Frostwetter einen starken Einfluß namentlich auf die Lage der Außenberufe aus, anderseits hat der Eisen bahnerstreik de» ständig bestehenden Kohlen- unk Rohstoff, mangel außerordentlich verschärft, sodaß an verschiedensten Orte» Betriebe aussetzen mußten. Die BermittlungStätig- keit war allgemein gering. Ter Mangel an jüngeren land wirtschaftlichen Arbeitern und Arbeiterinnen bleibt eine Dauererscheinung. Der Unterkunft-mangel im Stollberger Kohlenrevier konnte noch nicht behoben werden, sodaß der Bedarf an inländischen Arbeitern für Untertagebau unter 35 Jahren nicht gedeckt »oerden konnte. Tie Freiberger Hüttenwerke arbeiten voll. Tie Metallindustrie ist im allgemeinen noch sehr gut beschäftigt, doch zeigt sich ein Nachlassen der offenen Stellen. Zum Teil wird von einem leichten Anschwellen der Arbeitslosigkeit berichtet. Ter Mangel an Fachkräften bleibt dagegen bestehen. T'e Textil- Industrie arbeitet, soweit sie nicht durch Kohlenmangel gehemmt ist, noch voll. Im Leipziger Buchbindergewerbe ist starker Bedarf an Arbeitskräften. Im Sattlergewerbe wurden wieder Arbeiter für die Kofferbranche gesucht und zugewiesen. Tie Lage in der Holzindustrie blieb werter günstig. Bäcker- und Fleifchergewerbe liegen weiter still. Die Tabak-, Zigarren- und Zigarettenindustrie nahm weitere Entlassungen vor. Im Schneidergewerbe hielt dre gün stig« Konjunktur an. Schneidergehilfen blieben gesucht. Tie Schuhindustrie ist gut beschäftigt. Dagegen hat fick für den handwerksmäßigen Betrieb die Lage nicht gebessert. Im Baugewerbe stieg die Zahl der Aussetzer weiter. Durch das Frostwetter ruht die Bautätigkeit fast völlig. Im Landelsgewerb« besteht Bedarf nach jüngerem kaufmänni schen Personal und nach Stenotypistinnen. Gesucht werden Elektroingenieure. Für Ungelernte verschlechterte ftch die Lage Wester. —* Zeugenvernehmung im Fall Lotze Zur Untersuchung der Vorgänge, di« zur Berufung d«S sozia listischen Kanzlisten beim Amtsgericht Leipzig Lotze in das Justizministerium unter Beiörderung zum Justl-amt- mann geführt haben, war bekanntlich auf Verlangen der Deutschen Bolkspartei vom Landtag «r» Untersuchungsaus schuß eingesetzt worden. Dieser vernahm am Mittwoch eine ganz« Reihe von Zeugen. Zunächst wurde festgestellt, daß «S ein Irrtum war, wenn Dr. Zergner durch die Nachrichten stelle in der GtaatSkanzlei verbreiten ließ, die Akten über den Kanzlisten Lode und dessen mißlungenen Prüfungen seien aus dem Archiv verschwunden. Festgeyellt wurde vielmehr, daß sie wahrscheinlich durch eine nicht genügend sorgsam« Hilfskraft an einem falschen Platze untergebracht worden waren und also heute vorhanden sind. Wetter wurde festgestellt, daß der JustizmintNer einer Abordnung mitt lerer Beamten gegenüber die Berufung Lotzes damit be gründet, daß er im Ministerium jemand brauche, dem er unbedingtes Vertrauen entgegenbrmgen könne. Lotze sei ihm bekannt, er stehe ihm politisch nahe, zu ihm habe er die» Vertrauen. Unter den Beamten des Ministeriums tmss« er niemanden. aus den das zutress«. Es sei ihm wohl bekannt, baß di« Beiörderung «ins» Manu», der die Be- amtenvorvrüfungen zweimal vergeblich versucht hat. an di« höchste Stelle, die einem mittleren Beamten überhaupt »»gängig ist, Aussehen und Sturm Hervorrufen werde. Nickt ganz geklärt wurden durch die Zeugenaussagen dre Dor- gänge, die sich bei der Ernennung innerhalb der Ministe riums vollzogen haben. Insbesondere blieb ungeklärt, ob der Minister von vornherein sich darüber im reinen ge wesen ist, welcher Art die Tätigkeit des neuen Justizamt- mannes sein solle. Ein Zeuge hatte den Eindruck ge- Wonnen, daß Lotze innerhalb des Ministeriums selbst ein« Art Brivatsekretär sür den Minister abgeben solle Wenif günstig für Lotz« waren die Aussagen des Obersekretärj bei der Präsidialkanzlei dc? Amtsgerichts Leipzig. Nach dessen Darstellung h.it man Bedenken getragen. Lobe, wi- «8 mit anderen Kanzlisten geschah, aushilfsweise als Pro tokollant in Zivilsachen zu beschäftigen. Ter Zeuge b-legte seine Auskünfte durch amtliche Gutachten, d'e sich bei den Akten deS Amtsgerichts Leipzig beftiiden und noch beige zogen werden sollen. Nach diesen Gutachten kam Lobe in seiner damaligen Stellung für einen selbständigen Posten nicht bedenkenlos in Frage. Auisetzen erregte die Bekun dung deS obenerwähnten ÖbersekreiärS, der seinen Posten 20 Jahr« lang zu allseitiger Zuiricdenheit ausgefüllt hatte und dem Lotze dienstlich unterstand, der aber wicderbolr Zusammenstöße mit Lotze gehabt hat, daß ec im November 1921 plötzlich abkommandi«rt, nack> Bemühungen des AmtS- gerichtsvräsidenten wieder zurückberusen, aber seins Tätig keit mit einem der sozialistischen Parte'- angehörigen Kol legen teilen mußte, und xeuerdings endgültig aus dieser Stellung beseitigt werden soll. Es wurde dem Zeugen zuge- sichert, daß ihm die Ausschußangehörigen aller Parteien nötigenfalls zur Seite stehen, wenn ihm aus seiner offenen Zeugenaussage Unannebml-chke ten erwachsen Eliten. —* Ein abgelehnter kommunistischer An trag. Ti« kommunistische Landtagsfraktion hatte bei der Etatberatung den Antrag gestellt, die vorgesehenen Stellen der Oberstudiendirektoren (Leiter der höheren Lehranstglren, in Wegfall zu bringen, sodaß diese Lehranstalten eine Lei tung durch das Kollegium hätten erhalten müssen. Ter HauShaltsauSschutz A lehnte dielen Antrag gegen »wer Stimmen ab. —* Staatsbausch uleTresden Auf Vorschlag der Staatsbauschule Dresden hat das Wirlscha'tSmrniste- rium den ehemaligen Schüler dieser Anstalt Herrn Archi tekt B. T. A. Kurt Bärbig mit der Dr. Karl Roscher- Stiftung ausgezeichnet. Tie Stiftung bezweckt die Förde rung von Sachsens Handel und Gewerbe durch Unter stützung ausgezeichneter Schüler oder ehemaliger Schüler gewerblicher Lehranstalten des Landes, von denen eine her vorragend berufliche Tätigkeit im besonderen Maße er wartet werden kann. —* LandeSpoltzei und Eisenbabnerftreik. AuS Dresden wird gemeldet: In einer Versammlung der Fachgruppe LandeSpolizei Dresden im Verbände Sächsischer Polizeibeamten nahm man nochmals Stellung zu den Richt linien, di« der Verband gelegentlich des EisenbahnerstreikS herauSgegeben batte. Nack eingehender Aussprache wurde einstimmig eine Entschließung angenommen, in der eS heißt: Die Versammlung bedauert, daß die Richtlinien in de- stimmten Kreisen irrtümliche Anschauungen über die absolute Zuverlässigkeit der Landespolizei hervorgerufen haben. Sie würdigt die Lage der BerbandSleitung bei Ausbruch des Streiks und fordert für die Zukunft, daß in ähnlichen Fällen die erweiterte Verbandsleftung zur Beratung mit oerangezogen wird. Die Versammlung hält danach den Zwischenfall für erledigt. Ferner beschäftigte sich die Der- sammlung mit dem Verhalten der Bundesleitung des Beamtenbundes und beauftragte die Verbandsleftung, dafür zu sorgen, daß an die Stelle der jetzigen künftig verant- wortungS- und arbeitsfreudigere Männer für die BundeS- leitung des Deutschen Beamtenbundrs entsandt werden. — Wolffs Sachs. Landesdienst meldet ferner aus Dresden: Anläßlich des Ausstandes der Lokomotivführer batte der Verband Sächsischer Polizeibeamter an seine Mitglieder geheime Richtlinien erlassen, die eine Unterstützung der streikenden Lokomotivführer bedeuteten. Deswegen haben di« Polizeiosfiztere der sächsischen Landes- Polizei mit wenigen Ausnahmen ihren Austritt aus dem Verband« erklärt. —* Leipziger Messe-Briefmarken? Da die Reichspoftverwaltung ein Ersuchen, sür die Leipziger Mess« besondere Briefmarken herzustellen, adgelehnt, sür die ein malig stattfindrnde Gewerbeschau in München die Her stellung solcher Briefmarken aber gestattet bat. haben di« Leipziger Reichstagsabgeordneten aller Parteien eine gemeinsame Anfrage an die Reichsregierung gerichtet, ob sie bereit sei, bei der ReichSpoftverwaltung sür die Herstellung besonderer Briefmarken sür die Leipziger Messe einzutreten. Sie weisen darauf hin. daß die Gründe, die die Reichspost verwaltung für ihre Stellungnahme der Gewerbeschau gegen» über «»führte, auch sür die Leipziger Messe zuträsen, da e» sich bei dieser um rin Unternehmen außergewöhnlicher Art und von großer wirtschaftlicher und politischer Be deutung sür das ganze Deutschland und auch sür da» Deutschtum im Ausland handel«. —'DieBorgängeinderGiichs. Zentrum», »artet. Im Anschluss« an dir verschiedenen Nachrichten über eine Krisis in der sächsischen ZentrumSpartei und in»- besondere an di« Wolff-Nachricht de» Abg. Heblein gibt der aeschästssührend« Ausschuß der sächsischen ZentrumSpartei durch Rechtsanwalt Dr. Hille als Vorsitzenden bekannt» Der grschästsführende Ausschuß und die gesamte sächstsch» ZentrumSpartei flehen geschlossen hinter der Politik der Reichspartei und des Reichskanzler» Wirth. Di« demokra tischen Grundsätze dürfen nicht angetastet werden. Jeder Versuch, di« demokratische Gesinnung der Partei oder der Parteilrltuna anzuzwriftla. muß »ttzcückgewiei«n «rd« Et» «nd Anzeiger Meblatt and Äa-eigerl Drahtanschrift! Dagedkatt Riesa. Postscheckkonto: Dresden 1« «ernrui Ar.«. _ «'tst» Blatt «ttyiltt 0w «vvicht» >vt!«N»rmachMl»e» «irokasse Riesa Nr. 4« der rlmtthmchtnnumschaft Großenhain, des Amtsgericht», der AmtSanwaltschast beim Amtsgerichte »nd de» Rate» der Stadt Riesa, de» Finanzamt« Riesa and de» HauvtzollamtS Meißen, sowie de» Semetnderate» Gröba. 4V. Donnerstag, 1«. Aebrnor 1922, abe»s. 75. Jahr«. Da« Riesaer Lagedlast erscheint jede» Las abends '/,S Uhr mit Ausnahme der Sonn- und jMtage. «ezotzoprei», gegen BoraiMzaqluug, moimruch tl.— Marc einschlceslich Bringerlohn. Einzelnummer 50 Ps. Anzetoe» sür hi« Nummer des Ausgabetage« sind bi« 0 Uhr vormittag« aufzugeben und im voraus zu bezahlen; ein« Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen »ird nicht übernommen, vrei» für di« 4« mm breit«, S mm hohe Vrundschrift-Zell« (7 Silben) LSO Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz SO'/, Aufschlag. Nach. Weisung«- and A«in»ttelung«a»e0tr t M. KsS« Lartt«. vewilligter idabatt »ritscht, wenn der »«trag »«fallt, durch »lag, eingezogen »erden muß »der der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«- und ArsilllungSon: Riesa. achttägige UntertattungSbeilag» .Erzähler an der Elbe". — Im Kalle höher» Gewalt — Krieg oder sonstig» irgendwelcher Störungen der Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder d» vesördrrungSetnrichtungrn — hat der Bezieh» keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer » winterlich, Riesa. BeschiftSftele: Goethrstraße LS. verantwortlich für Redaktton: Arthur Hähnel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. um—---—«mm---—----- . . . . _
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