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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.02.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192202272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-02
- Tag1922-02-27
- Monat1922-02
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.02.1922
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.. ' 7- .-V- 7.-'"^. -«c> --.-»V» - " 7" ' - Riesaer D TagedlaZi «nd Aniria?r Meblatt «n-Ameiser). Montag, 27. Acbriiar 1822, adeuvs 75. Jahr« Lieferung des Restes der Getreideumlage betreffend. Nach 8 8 der Bekanntmachung de« KommunalverbandeS vom IS. Juli 1V21, Getreide ernte 1921. ist der Rest der «etreideumlage spätesten« bt»,««»8. Oedruar IS»» zu liefern. Dieser Termin ist nach einem neuerlichen Schreiben de« Direktorium« der Reichsgetreidestelle in Berlin allgemein bis »um 18. MSr» 1VSS verlängert worden. . Die Amtsbauptmannschaft spricht hierbei di« Erwartung au«, daß die auf die Nm- lag« noch im Rückstände befindlichen Getreidemenaen nunmehr restlos bi« zu diesem Tage zur Ablieferung gebracht werden. Gegen die a» diesem Tage noch im Rückstände befindlichen Erzeuger mutz die AmtÄauptmannschaft nach der an sie ergangene» Weisnng. abgesehen von der Festsetzung de« Geldersatzes, mit der Enteignung der im Rückstände verbliebenen Mengen vorgeben. Die Gemeinden werden erneut darauf hingewiesen, daß sie nach der in Nr. 230 der Sächsischen Staatszeitung vom 22. September vor. Js. abgedruckten Verordnung des Wirtschaftsminifteriums vom 19. Juli 1921 dem Lande gegenüber für rechtzeitige Er- süllung der Umlage zu haften haben. Da« Wirtschaftsministerium wird jedenfalls den Gemeinden gegenüber, die mit der Erfüllung ihrer Umlage im Rückstände verblieben sind, unnachsichtlich mit dem ErsatzleiftungSverfahren vorgeben. An eine Aufgabe diese« Rechtes der Landesgetreidestelle ist unter keinen Umständen zu denken. Es liegt deshalb im eigensten Interesse der Gemeinden, den im Rückstände verbliebenen Erzeugern gegenüber mit Nachdruck auf restlose Erfüllung der Umlage zu dringen. Großenhain, am 24. Februar 1922. 163. I. ———Die «mtsbauptmauuschaft. Laaeblatt erscheint jede« Teo abend» '/,a Uhr mit Ausnahme der Sonn- und festtags. Bezugspreis, gegen Rocauezahlung, monalilch ll.— Mark em>L,ue>jUch 50 Pf. UvzetZen für di« stumm« de» Ausgabetage» sind bi« 9 Uhr vormittag» aufzuaeüen und in, vorau» zu bezahlen; eine Gewähr für das Erscheinen an besrittimlen Laarn und Mätzen eeird nicht übernommen. Brei» für dt« 4« mm breit«, 4 mm hohe Grundschrift-Zeil« <7 Silben) 2.50 Mark; zeitraubender und tabellarischer Sah S0°/, Ansicht--.:. Nach, ««uuna»- and vormM«lung»«r<Hr l M. -fest» Lari.'«. Bewilligter stabatt «lischt, wenn der Betrag »erfüllt, durch /klage »ingezogen werden muß »der der Auftraggeber in Ko.itnrZ gerät. Zahlung»- und Orfüüunglort: Kies«. AchttSgig« UnteebmUrngSbrtlag« .Erzähler an der Elbe". — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des -UetcieLcs der Druckerei, d«r Lieferanten odrr d« vesörderung«einrichtunaen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Begig.gueilcs. Rotationlbnuk und v«rlag: Lang«» tz Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Gsetheftraße LS. Verantwortlich für Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Ditieich, Riesa. 2. sämtliche Person«», die, ohne in: Deutschen Reiche zu wohnen oder sich auflnöalten, in dem Finanzamtsbezirke Riesa Grundbesitz haben, ein Gewerbe betreiben, eine ErwerbStättgkeit ausüben oder Bezüge aus öffentlichen, innerhalb bcd F iianz- amtSbezirks gelegenen Kassen mit Rücksicht auf gegenwärtige oder frühere Dienst leistung oder BernfStätigkeit erhalten, soweit die vorstehend Genannten nicht bei einem anderen Finanzamt eine Steuererklärung abgeben «nd soweit sie im Kalenderjahr 1921 oder in dein nach 8 29 des Einkonnnen- struergesetzeS an dessen Stelle tretenden Wirtschaftsjahr (Geschäftsjahr) ein steuerbare« Einkommen von mehr als S4VVO Mk. bezogen haben. Die hiernach znr Abgabe der Steuererklärung Verpflichteten werden am'acwrdert, die Steuererklärung unter Benutzung des vorgeschriebeneu Vordrucks in der Zeit vom 18. Februar bis zum 13. März 1VÄ2 bei dem unterzeichneten Finanzamt emzureichcn. Mit einer Verlängerung dieser Frist ist nicht zu rechnen. Vordrucke für die Steuererklärung können von der Gemeindebehörde oder von dem unterzeichneten Finanzamt bezogen werden. Die Verpflichtung zur Abgabe einer Steuererklärung besteht auch dann, wen» ein Vordruck nicht zngesandt worden ist. Die Einsendung schriftlicher Erklärungen durch die Post ist zulässig, geschickt aber auf Gefahr des zur Abgabe der Steuererklärung Verpflichteten und deshalb zweckmäßig mittels Einschreibebriefs. Mündliche Erklärungen werden von dem unterzeichneten Finanz amt während der Geschäftsstunden (werktags vormittags 8 bis 12 Uhr) zu Protokoll ent» gegengenommen. Wer die Frist zur Abgabe der ihm obliegenden Steuererklärung versäumt, kann mit Geldstrafen bis 500 Mk. zur Abgabe der Steuererklärung angehalten werden; auch kann ihm ein Zuschlag bis zn 10 v. H. der endgültig festgesetzten Steuer auferlegt werden. Wer zum eigenen Vorteil oder zum Vorteil eines andern nicht gerechtfertigte Steuer vorteile erschleicht oder vorsätzlich bewirkt, daß die nach dem Einkommensteuergesetze zu entrichtende Einkommensteuer verkürzt wird, wird wegen Steuerhinterziehung mit einer Geldstrafe im fünf- bis zwanzigfachen Betrage der hinterzogenen Steuer bestraft. Neben der Geldstrafe kann auf Gefängnis und unter Umständen auf Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte sowie auf Bekanntmachung der Bestrafung auf Kosten des Verurteilten er kannt werden (8 53 des Einkommensteuergesetzes und §8 359 ff. der Reichsabgabenordnung). Wer fahrlässig als Steuerpflichtiger oder als Vertreter oder bei Wahrnehmung dec Angelegenheiten eines Steuerpflichtigen bewirkt, daß die Einkommensteuer verkürzt oder Steuervorteile zn Unrecht gewährt oder belassen werden, wird wegen Steuergefährdung mit einer Geldstrafe bestraft, die im Höchstbetrage halb so hoch ist wie die für die Steuer« Hinterziehung angedrohte Geldstrafe (8 367 der Reichsabgabenordnung). Riesa, am 10. Februar 1922. Tas Finanzamt. —* Zum EiSaanaanf der Elbe wird uns aus Dresden vom Sonntag abend berichtet: Nachdem sich das EiS im Oberlauf der Elbe und deren Nebenflüssen bereits am Sonnabend abend in Bewegung gesetzt batte und zum Abschwimmen gekommen war, erreichte der sogenannte böhmische Eisgang bei einem Wasserstand von 50 Zentimeter über Null am Sonutag vormittag gegen 10 Uhr die Dresdner Brücken. Nur langsam hob sich im Laufe des gestrigen Sonntags der Wasserspiegel, nach Voraussage ist für heute Montag abend mit 170 Zentimeter über Null der höchste Stand zu erwarten. Damit ist der böhmische Eisgang in ganz normaler und glatter Weise vor sich gegangen. Auf der Strecke von Herrnskretschen bis kurz vor Meißen war der Strom völlig eisfrei, vor den Meißner Brücken war es zu einigen Eisverschlagungen, bezw. Eis stauungen gekommen. Bereits vor Wochenfrist hatten die Meißner Fischer unterhalb der Brückenpfeiler Luft gemacht, als sich vor einigen Tagen das Elbeis im Unterlauf des Stromes in Bewegung setzte, kam es auch in Meißen glatt zum Abschwimmen. Die Jser verzeichnete am Sonnabend bereits 213 Zentimeter über Null, der Wasserstand ging nach Abschwimmen des Eises bereits auf 60 Zentimeter über Null zurück. Die Moldau verzeichnete am Sonntag 540 Zentimeter, die Eger 304 Zentimeter, und die Elbe in Anssig 278 Zentimeter über Null. — Ei» interessantes Schauspiel gab es am Sonntag vormittag am Terrassenufer in Dresden zu beobachten. — Durch die Wucht der Eis schollen war auch der Landesteg des „Dresdner Ruder- vereinS" abgedrückt worden. Eine große Menschenmenge eilte am Ufer entlang, um die Bergungsversuche zu ver folgen. Wohl gelang es, den großen Landesteg an der Friedrich-A.igust-Brücke zu fassen, aber nicht anznhalten. Erst am Dampfschifflandeplatz in BrieSnitz-Kemnitz war es möglich, den Brückensteg an das Ufer zu ziehen, und dort erneut festzumachen. Nach Rückgang des Hochwassers wird der Landefteg durch einen Dampfer wieder nach Blasewitz zurückgeschleppt. —* Aufnahmeprüfung. Wir werden gebeten, hierdurch darauf hinzuweisen, daß am Mittwoch, den 1. März, früh 8 Uhr die Aufnahmeprüfung der neuen Sextaner für die Oberrealschule stattfindet. —* Veranstaltungen des Sächsischen Kttnstlerhilfsbundes (SKHB). Das am 6. Januar d. I. abgesagte Konzert Charlotte Viereck-Kim pel (Franz Schubert, Joh. Brahms, Richard Wagner, Rich. Strauß) wird nunmehr Ende April stattfinden. Die gelösten Karten behalten ihre Gültigkeit. — Das auf den 28. Februar d. I. angesetzte Kasper theater des Herrn Dr. Paul mußte ebenfalls verlegt werden. Herr Dr. Panl wird Freitag, den 17. März d. I., »achm. 5 Uhr und abends 8 Uhr mit jedesmal wechselnden Stücken im Saale der Elbterrasse spielen. Näheres wird in den demnächst erscheinenden Anzeigen bekannt gegeben. Der Jahresbeitrag für Einzelmitalicdcr mußte auf 20 M., für korporative Mitglieder auf 500 M. erhöht werden. Die Mitglieds karten für 1922. gegen deren Vorzeigung zu den Veranstal tungen des SKHB bedeutende Preisermäßigungen beim Kartenkanf erzielt werden, werden in den nächsten Wochen denen, di« sich für 1922 angemeldet oder die Beträge in der Buchhandlung Joh. Hoffmann schon entrichtet haben, zuaestellt werden. — Die Künstlerische Schaubühne gastiert hier vom 7. bis 14. April. Mitglieder des SKHB oder der angeschlossenen Vereine haben auch hierzu wiederum ganz bedeutende Eintrittspreis-Ermäßigungen. Anmeldung zur Mitgliedschaft nimmt Herr Oberlehrer Schönebanm entgegen. —* Töpfer- und Ofensetzer-ZwangS- Jnnung. Es ist die Errichtnng einer Zwangs-Innung im kreisbauptmannschastltchen Bezirke Dresden beantragt worden, per all« da« Töo»«r» »der Okenketzerbandwerk selb- > , ———»— > —... - . > >> ständig Betreibenden angebören sollen. Diele Gewerbe treibenden werden aufgesordert, sich schriftlich bis zum 6. März 1922 im Neuen Rathause. Dresden, Zimmer 298, für oder gegen die Innung zu äußern. Tie Liste über die Teilnahme an der Abstimmung liegt vom 7. 3. bis 22. März 1922 ebenda öffentlich aus. Nach dem 22. März an gebrachte Widersprüche werden nicht berücksichtigt. —* Die neue Elbeakte. Nach dreiwöchigen Verhand lungen hat die Internationale Elbekommission amTmmerstag abend um 9 Uhr die neue Elbcaktc abgeschlos e.i. Tie Zeichnung wird erfolgen, sobald das Vertragsiustrument fertiggestellt sein wird. Tie neue Elbeakte wird an die Stelle der Akte von 1821 nnd der Additionalakte von 1844 treten. Es handelt sich um einen Staac-vertre-g, der auf Grund des Vertrages von Versailles zwischen Großbritannien, Frankreich, Italien, Belgien, der Tschcchoilowarci und Deutschland abgeschlossen wird. Deutschland, das auf Grund des Versailler Vertrages zur Annahme verpflichtet ist, hat gleichwohl seine Bevollmächtigten bei den Verhandlungen gehabt nnd hat auch den Vorsitz geführt. Tie Internationale Elbekommission, die durch den Fricdensvertrag eingesetzt ist, besteht aus 4 Vertretern Deutschland?. 2 Vertretern dec Tschechoslowakeiuud je einem Vertreter der übrigen 4 Staaten. Sie wird ihren ständigen Sitz in Dresden haben. Ten Vorsitz führen die einzelnen Vertreter in einer jährlich wechselnden Reihenfolge. Tie Kommission wird jährlich zweimal zusammcntreten. Ein stündiges Gcueralsekretariat wird in Dresden errichtet werden; flir die ersten 10 Jahre wird der Generalsekretär ein Deutscher, sein ständiger Ver treter ein Tscheche sein. In der Zukunft werden dann in der Besetzung beider Posten Tschecben und Tcutsche sich ab wechseln. Für den Schriftverkehr dec Komminwu sind alle Sprachen gleichberechtigt, jedoch wird bei Ane-legungen der französische Wortlaut maßgebend sein. Tie gemeinsamen Kosten werden ans die vertretenen Staaten im Verhältnis der Zahl ihrer Vertreter umgelegt. Tic persönlichen Kosten der Vertreter zahlt jeder Staat selbst. Bcichlüssc werden im allgemeinen mit einfacher Stimuieninchrhcit gefaßt. Hält ein Staat eine Entscheidung sür rechtlich unzulässig odcc seinen Interessen zuwidcrlaüsend. so kann er Klage bei den: ständigen Gerichtshof des Völkerbundes erbeben, der vor wenigen Tagen in: Haag eröffnet ist. Znr Kompetenz der Kommission gehört das ganze internationale Flußgebiet dec Elbe, nämlich die Elbe selbst von der Mündung bis zum Einfluß der Moldau und die Moldau auswärts bis Prag. Die materiellen Bestimmungen der Akte dienen dem Zwecke, die Freiheit der Schiffahrt, die Gleichberechtigung aller Nationen in der Elbeschiffahrt sickerzustellen und der Elbe schiffahrt alle irgend möglichen Erleicbtcrnngcn zn gewähren. Insbesondere sind solche Erleichterungen für den reinen Durchgangsverkehr vorgesehen, nm der Tschechoslowakei, die ohne Meeresküste ist, einen möglichst ungehinderten Zugang zum Meere zu verschaffen. So ist die Freiheit des Transits von Abgaben festgelcgt, eingehende Vorschriften über die Beschränkung der Zollsörmlichkxiten auf ein Mindestmaß sind getroffen. Weiterhin übernehmen cs die beiden Ufer staaten, die Wasserstraße in gutem Zustand zu halten, an Nmladeplätzcn alle notwendigen Vorkehrungen zu treffen und unter gewissen Bedingungen auch Verbesserungen der augenblicklichen Wasserstraße vorznnchmcn. Zur Deckung der letzteren können mit Zustimmung der Kommission evtl. Sch.ffabrtsabgaben eingcsuhrt werden. Für die Unterhaltung der Häfen haben die Uscrstaaicn ähnliche Zusicherungen ge« geben wie für die Fahrrinne selbst. Die Bestimmungen über die c-chiffL- und Lchiffcrpapicre bleiben im wesentlichen unverändert. Tie allen Elbczollgeriebte sollen bestehen bleiben, um der Schiffahrt eine möglichst einheitliche und beschleunigte Rechtsprechung zu gewährleisten. Tic-Zuständig keit dieser Gerichte wird durch ei» späteres Abkommen neu geregelt werden. Unter gewissen Umständen soll «in- Be^ 4S La» Riesaer Einzelnummer «nd Anzeiger (Elbeblatt Mül Äiyeigtr). Ne-t» Vkltt «Witt die amtlich« Vekennrmachuvzka 5^'" - I der Amtshaichtmannschast Srotzenhal«, res Amtsgericht», der Amteanwaltschaft beim Amtsgerichte «nd de» Atzte» der Stadt Nies«, de» Finanzamt» Riesa «nd de» HauvtzollamtS Meitze«, sowie de» SemeinderateS Sröba. Auf Blatt 626 hiesigen Handelsregisters ist heute eingetragen worden: die Firma Otto Mühlbach in Riesa und als deren Inhaber der Schlosser Friedrich Otto Mühlbach in Riesa. Angegebener Geschäftszweig: Handel mit Fahrrädern und Gnmmiwaren. Prokura ist erteilt der Anna Hedwig Mühlbach geb. Klinge in Riesa. Amtsgericht Riesa, den 21. Februar 1922. Oeffentliche Aufforderung zur Abgabe einer SteuererklSrnng für die Veranlag»«« znr Einkommensteuer für daS Rechnungsjahr 1VS1. Auf Grund dieser öffentlichen Aufforderung sind zur Abgabe einer Steuererklärung yerpflichtet: 1. alle im FinanzamtSbezirke Riesa wohnenden oder sich dauernd oder nur vorüber gehend anfhaltenden selbständig steuerpflichtigen Personen (Deutsche oder Nicht- deutsche); OerMcheS und SiichsischeS. Riesa, den 27. Februar 1922. —* Urnenfunde in unserer Helma k. Dank der Aufmerksamkeit des Herrn Administrator Lehmann, der einem Vorstandsmitglied deS Museum-Vereins berichtet hatte, daß am Freitag Urnen auf einem Sandhorst hinter dem Rittergute gefunden worden seien, begaben sich am Sonnabend nachmittags einige Mitglieder oeS genannten Vereins nnd einige andere Herren nach dem betreffenden Gelände, das südlich vom Kiefernwäldchen liegt, um Nach grabungen vorzunehmen, die auch von bestem Erfolg ge krönt wurden. ES gelang, drei Urnen auSzugraben, die bei sachgemäßem Vorgehen tadellos geborgen werden konnten. (Wie viel« Urnen sind schon durch unsachgemäße Behandlung zerstört worden!) Diese Funde mit ihren Bet- gaben werden wieder einen wertvollen Beitrag zur Be siedlung unserer Heimat in vorgeschichtlicher Zeit geben, sobald sie ein Prähistoriker besichtigt haben wird. Jeden falls sind diese keramischen Erzeugnisse über 1000 Jahre alt. Sie lassen auf eine verhältnismäßig Hobe Kulturstufe schließen. Das größte Gefäß zeigt ein schönes zweireihiges Ornament mit schachbrettartigen Feldern, die durch kurze scharfe Stiche markiert sind. Alle drei Urnen waren mit verbrannten Knochenresten gefüllt. (Bei manchen Volks- stämmen wurden früher die Toten auf einem Holzstoß ver- brannt nnd die Skelettreste in einer Urne aufbewahrt.) Außerdem befanden sich in ihnen Gegenstände aus Eisen Und Bronze, ein Ring, eine sog. Fibel n. a. m. Die Urnen wurden in einem provisorischen Raum des Heimatmuseums aufbewahrt, wo sie bald von der Allgemeinheit besichtigt werden können. Cs. . —* Das Eis der Oberelbe hat die hiesige Elb- flrecke in der vergangenen Nacht passiert. Ter Eisgang setzte gestern abend gegen 7 Uhr ein und währte bis Henle früh gegen 4 Uhr. Er ist glatt vonstatten gegangen. Tas Eger- und Moldaueis dürfte noch ausstehen. In den Nachmittag- und Abendstunden des gestrigen Tages hob sich der Wasserstand der Elbe beträchtlich. Er war mittags noch normal, zwischen 5 nnd 6 Uhr war er auf 98 und nachts gegen 11 Uhr ans 184 über Null gestiegen. Nach den Dresdner Wasserdepcschen würde in Riesa der Höchst stand für heute abend mit 230 über Null zu erwarten sei». Eine Ueberflutung des Elbkais wird voraussichtlich nicht eintreten. Mit starkem Eisgang, der noch gefährlich wer den könnte, wird wohl nun nicht mehr zu rechnen sein. Tie Sache ist für, uns glatt abgelaufen, und die gehegten Be- fürchtuncol sind glücklicherweise nicht eingetreten. Viele haben von dem Eisgang wohl überhaupt nichts gesehen, denn der Aufbruch des hiesigen Eises am Freitag kam überraschend, nno . daß für gestern abend daS Eintreffen des böhmischen Elses, bevorstand, davon war hier nichts bekannt geworden. Wir wollen uns freuen, daß alles so gut abgelanfcn ist, und wünschen, daß mit der letzten abwärts treibenden Eisscholle auch der lange und strenge Winter endgültig das Land Erläßt. Ter Frühling schickt sich jeden falls ernstlich an, »hm die Herrschaft streitig zn machen. -Ain gestrigen Sonntag stieg die Temperatur auf 15 Grad Celsius, das 'st Ende Febrinr sicherlich eine Leistung, mit der fick der Frühling lehen lassen konnte. Ter sonnen helle warme Tag lockte die Menschen tn Scharen hinaus Tie Keckheit deS Frühlings hatte ansteckend gewirkt. Viel fach war bereits die Frühjahrskleiduug hervorgesucht wor den, in den Straßen und im Stadtpark erklangen die Lieber der Wandervögel und auch die Kinder sah man fröh lich singend in» Sonnenglanze schreiten. Wie vor 14 Tagen- als noch der Frost den Strom tn Fesseln geschlagen hatte und jeder seinen Spaziergang über das Eis der Elbe haben wollte, so bildete cnub gestern nachmittag die Elbe bas Ziel der meisten Spaziergänger»
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