02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 13.05.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000513025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900051302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900051302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-05
- Tag1900-05-13
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verugrgedüdr: vierteil LNrllck r M. « Pk,.; durch die Post r Mt. 7» Ps,. Pie.Dre»d»erNaLricktrn" errchcmen »js,Uch «or,r»1; die Beiielxc in Dresden und der «üchstrn Umuedun,. «p die Zutraiuna durch eiacn« Boten oder Ikoni-MonSre «rsolat, erbau«,, das Blatt an Wochentagen, die uicht aus Lonn< oder Leiertage solgrn, u, »wei Tbeilaudaaben »bend« „nd «t,r,eu« iugeitellt. Vür Nlickgab« eingesandter Schrlst- stücke keiue Berdindlichkest. Kernlvrechanschluk: M»t I »r. U u. Lr. 20VS, Telearamm-Adresse: Vochrtchtrn »re«d«,^ Sonncrben^-Ä^enöausga^e stir Dresden und Umgebuns. ^eg^ürrSeL 185V Verlas von Kispfct, Reichnrdt. FsnLesgen.tLns. Die Limadma von Xickündigungen erfolgt in der bauvtaeichisttstell« und den Nebenannabmcsiellen in DrrSdei' bis Nachmittag« 3 Ubr. Somi-onb Leiertaa« nur Marienstratzc W von II bis'/,lMr. Tie livaltisc GauiS »eile (ca. s Silben) IS Psg., An tündlgungen aus der Pridatieite Zeile ra Psg,: die ssvaltlge Zeile als »Eingesandt" oder am T-rtieirc so Pig, rZ» Nummern nach San» und Kein lagen l bei. rivaltige GrundMen Sb, SV bei, sc> und so P,g, «ach besonderem Tarif. Andwiirtla» Ansträg« nur gegen Poraubbemblun«, Brlegbliitter werde» mit io Pig. ' berechne,. keiliigl ll»8 litt l« litt ?rik. vn^uedm Kkdmveltsaö, »leUer ^rlceo^ vvö xar»ttr1 1 411 Lnisaos' Neueste Drahtnachrichten. Hofnachrichtcn, Schlich des Landtags. Berein zur Förderung Dresden? und des Fieindenverkehrs, j Toit»»<-«»«» 1 4 1 All» 4SV» Ipiltzkk. Hauptveihnndluiigeu des Schwurgerichts. „Goldfische" als Moser-Feier. Einweihung des Buchgeweibebciuses in Leipzig.! Dvaalli^f 11. AfftzU» Lei W. Fernschreib- und Ferusprech - Berichte vom 12. Mai. Berlin. In der heutigen Sitzung des Reichstags gab Präsident Graf Ballestrem eine ziemlich scharfe Erwiderung aus die gestrigen Anfragen des sozialdemokratischen Abg. Singer. Er betonte dabei, daß ein sog. Seniorenkonvent als amtlicher Bestand- theil des Reichstags überhaupt nicht existire. Wenn der Herr Abg. Singer sich entweder persönlich an ihn gewendet, oder ihn hier im Reichstag interpellirt hätte, so hätte er ihm dieselbe freund liche Antwort zu Theil werden lassen, die er auf die Anfragen der Mitglieder anderer Parteien stets crtheilt. lieber die Geschästs- vcrtyeilung habe das Präsidium nur Vorschläge zu machen und der Reichstag dann zu bestimmen. Er bofse. daß vor den Pfingstferien die I» Hcinzc und die Unfallversichcrungsvorlagen u. s. w. er ledigt würden und das; nach der Psingstpausc sofort die Flottenvor lage ernstlich in Angriff genommen werde. Vorläufig seien die Arbeiten der Kommission noch in vollem Flusse und es sei kaum möglich, vor Pfingsten in die Plcnarberalhuna cinzutreten. Leipzig. Bei der Vorfeier der 5Mten Wiederkehr deS G e - burtstages Gutenberg'S hielt Staatssekretär Gras Pola- dowskn eine Rede, in der er auslührte. die Schristzeichen Guten- bcrg's stellten ein mächtiges Heer der Kampfer dar, das schlieklich die ganze Welt crorberte. Die Erfindung Gutenberg'S sei eine wahrhaft geistesbefreiende That. Es sei nicht zufällig, daß gerade in Leipzig, wo auf jedem Fußbreit Erde eia Hauch geschichtlicher Erinnerung liege, das deutsche Buchgewerbe zu solch' hoher Blüthe sich entwickelte. Tic Hochschule weise eine glänzende Reihe be rufenster Gelehrten auf. Die nmstergiltigcn Schulen förderten die ästhetische Erziehung der Jugend. Die Kunst habe hier ihre Hei- math. So lei Leipzig eine der hervorragendsten Stätten für Litteratm und Kunst geworden. Wenn der Kaiser ihn beauftragt habe, hier zu erscheinen, um dem Buchgewerbcverein seine Glück wünsche auszulprechcn, so wollte er damit bekunden, welch' hohe Achtung er für die Thätigkeit des Buchgewerbcvereins empfinde. Als äußeres bleibendes Zeichen habe der Kaiser dem Verein seine Marmorbüste verehrt. Mögen die gegenwärtigen und kommenden Geschlechter, so schloß Redner seine Ausführungen, in dem Bildniß des Kaisers stets ein Sinnbild deS in Fürsten und Völkern ge einten Reiches erblicken! Wien. Das gemeinsame Budget weist ein Mchrerford e'r- n i ß von 16 Millionen Kronen ans, welches zum ivcitaus Uber- wiegende» Theil ans das Extraordinarium des Heeres und auf den Marine-Etat entfällt. Wien. Der Po lenk! nl> erklärt in einer Resolution, er gebe die Hoffnung aus Wiederherstellung der normalen parlamen tarischen Thätigkeit nickt auf und erachte es derzeit als die wich tigste Pflicht, die Rückkehr geregelter parlamentarischer Zustände und insbesondere die parlamentarische Erledigung des Budget- vwvisoriums und der Jnvestitionsvorlagen anzustrcben: er beauf trage seinen Vorstand, in diesem Sinne entschieden vor-ugehen. Wien. Das „Frcmdenblatt" ist in der Lage, mikzuthcilcn, daß die Stellung des ezechischcn Ministers Rezek im Knbinet unverändert ist. London. Das -Reuter'sche Bureau" meldet aus Geneva Siding von gestern früh: Die britischen Truppen sind hier, etwa l lt Meilen von Kroonstad entfernt, eingetroffcn. Die Truppen ! morschsten vortrefflich. General Jrench marschirt mit seiner Kavallerie den Truppen vorauf. Die Eisenbahn ist bis zum j Zandfluß fertig gestellt. Unmittelbar im Norden deS Flusses ist tdie Eisenbahn stark beschädigt, aber nicht darüber hinaus, da die 'Buren in zu großer Eile abzvgen, als daß sic zu großen Schaden hätten cmrichten können. Wie verlautet, ist der Feind um Kroon- Iffad hemm eifrig mit Schnitzarbeit beschäftigt. I London. Wie der „Dailn Mail" gemeldet wird, hat ani p. d. M. die Streitmacht, die zum Entsätze von Maseking be stimmt ist, Vrybilrg paffirt. Petersbu ra. Zn der Meldung agrarischer deutscher Blätter, Berlin sei die Nachricht eingetroffen, die russische Regierung /wäre damit einverstanden, daß die Zölle auf das nach Deutsch land ausgeführte russische Getreide erhöht werden, bemerkt die „Ruß. Telegraphenagentur", daß in Petersburg von einem der- artrgen Zugeständniß absolut nichts bekannt ist. Petersburg. In dem Prozeß gegen die 42 zur verbotenen , dem Helm bedeckend. auf den Throissejsel nieder. Die Königs. Sekte der Skopzv gehörenden Landleute des Petersburger Kreises , Prinzen nahmen rechts und links von Sr. Majestät, die Herren wurde gestern Abend das Urtheil gefällt. Acht der Angeklagten war- Staatsminister rechts von dem Throne Aufstellung. Nachdem sich den sreigesprochen. die übrigen unter strenger polizeilicher Aufsicht j der Eortvgc ai'igelöst und die Herren die ihnen angewiesenen Plätz- zu lebenslänglicher Ansiedelung in Ostsibirien verurtheilt. ^ eingenommen hatten, überreichte der Vorsitzende Minister im Ge Konstantinopcl. Nach dem Selamlik wurde der deutsche § iammtministeriui». StaatSmiiiistcr Dr. Schurig. Sr. Majestät den, Die Thron Botschafter Freiherr Marschall von Viberstein mit Gemahlin vom Sultan enipsangeu und stellte diesem die Freifrau v. Svitzem- berg, die WIttwe des früheren würtlembcrgpchen Gesandten in Berlin, sowie deren Tochter, welche augenblicklich bei ihm zu Be such verweilen, vor. Der Sultan verlieh der Freifrau v. Spitzem- bcrg den Mesakatorden erster und der Tochter denselben Orden zweiter Klaffe. OertlicheS und Sächsisches. Dresden» den 12. Mai. —* Heute Mittag 1 Uhr fand im Throniaalc des König!. Residenzschlosses durch Se. Majestät den K vnig der feierliche Schlnß des gegenwärtigen 28. ordentlichen Landtags statt. Auf Ansage des König!. OberhosinasschallamteS hatten sich hierzu Nachmittags 12"/« Uhr im Stncksaate der 2. Etage des König!. Schlosses die Herren Staatsminister, die Herren des König!, großen Dienstes, sowie die Herren der ersten und zweiten Klasse der Hosrangordnung. ingleichcn die nicht im Dienste befindlichen Königs. Kammerherrcn eingcsunden, um Sr. Majestät dem König vorzutreren bez. zu folgen, als er sich zum Throne begab und von da zurückkehrte. Die Herren Mitglieder der beiden Ständc- kammeni trafen 12"'« Uhr tm großen Ballsaale des Residenzschlosses ein. Dieser Feier wohnten die Herren des tlorpa ctiplowatigne und mehrere am König!. Hofe vvrgestellte fremde Cavaliere, sowie eine große Anzahl Herren der 8- -t. und <i. Klasse der H.prang ordnung bei, welche sich in dem GobelinSzimmcr vor der sog. Reitschule und in den Paradeiälen der 2. Etage des Residenz schlosseS versammelten. Tie Herren vom Civil waren in Uniform bez. Hoskleid, die Herren voni Militär im Paradeanzug erschienen. Der König!. Hos hatte zu dieicr Feier Gala angelegt. Im Vestibül vor der hmupltreppe war eine Kompagnie vom 12. In fanterie-Regiment Nr. 177, am Eingänge zur Galerie in der 2. Etage eine Ehrenwache vom König!. Garderciter-Rcgiment aus getreten, welche den erwiesen. Eine Haupttreppe siche Akt stattfand, war hierzu besonders eingerichtet worden. Der Thron befand sich deni Eingänge gegenüber. Bis zur Mitte des Saales waren an den beiden Längsseiten Podiums errichtet, welche von den Herren der4. und 5. Klasse der Hofcangoidnnng vor Eintritt des König!. Hofes eingenommen wurden. Die Mitglieder der beiden Ständekammmern. sowie die Herren voni ttorp« äiplo- matiqua wurden ebensalls vor dem Erscheinen Sr. Majestät des Königs in den Thronsaal eingcfülirt und nahmen elftere gegen über dem Throne, letztere links seitwärts desselben Aufstellung. Beim Passiren des Tyurmzimmers wurden den Herren vom tt»r>>8 ckiplomatigua und den Herren Mitgliedern der Ständeversammlung Von einer weiteren Ehrenwache deS Königl. Garderciter-Reglments die militärischen HonneurS erwiesen. Nachdem die Ausstellung der Erschienenen beendet war, begab sich Se. Majestät der König mit Ihren Königl. Hoheiten den Prinzen Georg, Friedrich August. Johann Georg und Albert unter Vertritt bez. Begleitung der Herren Staatsminister, der Herren der 1. und 2. Klaffe der Hos- rciiigokdnng, sowie der nichi im Dienst befindlichen Königl. Kammer- Herren und des gesammteii Königl. großen und des Prinzl. Dienstes im feierlichen Zuge, dem die König!. Pagen voraiisschrstten, nach dem Thronsaalc. Als sich der Zug dem Thurmzimmer nahte, er tönte der Parademarsch des dort ausgestellten Trompcterkorps deS Gardcrcitcr-Regiments. Beim Erscheinen Sr. Majestät im Tbron- saale brachte der Präsident der Ersten Kammer der Ständcversamm- lima. Wirkt. Geh. Rath Tr. Graf Könneritz. Etzrellenz. ein drei maliges Hoch auf Sc. Majestät aus, in welches die Versammlung begeistert einstimmte. Se. Majestät der König bestieg den Thron, begrüßte von hier die Anwesenden und ließ sich, das Haupt mit Könige die Thronrede, welche dieser sodann verlos, rede hatte folgenden Wortlaut: „Meine Herren Stünde! Tie sind nunmehr zum Schluffe einer langen und arbeitsvolleil Landtags-Session gelangt und stehen im Begriffe, wieder au Ihren häuslichen Herd zurück Mehren. Durch Ihre Beschlüsse zum Staatshaushalts-Etat ff> für die Bedürfnisse der Staatsverwaltung aus ollen ihre» Gebieten in der Hauptsache Vorsorge getroffen worden, auch wenn Sie geglaubt haben, einzelne Postulate mit Rücksicht am die Finanzlage zurückstellen oder dock abmindern zu müssen Leider ist cs nicht gelungen, über die Einführung des kombmirten Dienstaltersstttfeiiimtems eine Einigung zu erzielen und zu der Vorlage wegen Gewährung von Äohnungsgeldzuichiisseu an die Beamten zu einen, Beschlüsse zu gelangen, welcher die künftige Erledigung dieser hochwichtigen Frage hätte sördcm können. Du die Gewährung von Wolniungsgeldzuschüssen nach der von Mir geweilten Ueberzeugung Meiner Regierung als ein dringende- Bedürfnis; anznsehen ist. wird Meine Regierung Ihnen für die nächste Tagung den bezüglichen Gesetzentwurf anderweit vor legen. Ich darf Mich der Hoffnung bingebcn, daß es alsdann gelingen werde, über diese Frage eine Einigung mit Ihnen zu erzielen. Durch die Verabschiedung der beiden Novellen zuni Einkommensteuergesetze wird die Einkommensteuer iu vielen Be zichungen. namentlich durch Beseitigung von Härten, Gewährung von Erleichterungen und klarere Fassung der Gesetzesbestimmungen nicht unwesentliche Aendemngen erfahren, welche wohlthuend wirken werden. Dem mehr und mehr hervorgetrcteneu Be dürfnissc nach einem stärkeren Rechtsichutzc innerhalb der Ver Wallung wird das nunmehr vereinbarte Gesetz über die Be» waltungsrcchtspslege. durch welches thunlichste Erhaltung der be stehenden Verwallungsorganisation angeslrcbt worden ist» zu entsprechen geeignet sein. Mit den mehrfachen auf die RecktS- vilege bezügliche» Gesetzentwürfen, die Ihrer Berathung unier legen haben, ist die Reihe der zur Ausführung der neuen Reichs» Jüstizgcsetze erforderlichen gesetzliche» Bestimmungen im Wesent lichen abgeschlossen. Von der durch vas allgemeine Baugelett angebahnten zeitgemäßen llmgestaltung des Bauwesens darfeine nachhaltige gedeihliche Förderung der allgemeinen volkswkth» schafttichcn Interessen, die gerade aus diesem Gebiete <n mancherlei Richtung in Erscheinung treten, erhofft werden. Durch Revision der bisherigen, die Handels- und Gewerbekammerv betreffenden Bestimmungen wird ein Gesetz zur Verabschiedung gelangen, welches die Vertretung der Interessen des Handels, der Industrie und des Gewerbes in diesen Körperschaften in einer den gegenwärtigen Verhältnissen entsprechenden und umfassenden Weise regelt und zugleich die Ueberweüung der mit den reich? gesetzlich geordneten Handwerkskammern verbundenen Rechte und Pflichten auf die Gewerbekammeru ermöglicht. In der gesetz sichen Bewilligung lehr erbeblicher Ztaatsbeiüülsen zu den Alterszulagen der Volksfchullehrer sieht Meine Regierung eine erneute Anerkennung ihrer Bestrebungen zu Hebung der Volks" schule. Es ist Mlwffcn, daß diese Maßregel nicht nur eine Er leichterung der Schullasten und eine Besserung der Stellung des Lehrerstaudes herbeiführen. sondern auch in den Gemeinden das Interesse rür die Volksschule, in den Lehrern die Beritt? ircudigkeit und BerusStreue beleben und kräftigen werde. Und so lassen Sic Mich von Ihnen mit dem Wunsche Abschied nehmen, daß unser gemeinsames, auf die Förderung des Wohles unseres theurcn Sachscnlandcs gerichtetes Streben von dem göttlichen Segen begleitet sein möge!" Anschließend au die Thronrede trug der Vortragende Rath im Ministerium. Geh. Rath Dr. Rüger, oen Landtagsabschied vcn Nachdem dies beendet, wurde der Abschied durch den Herrn Ministerpräsidenten Sr. Majestät dem Könige überreicht, welcher ihn sodann den beiden Herren Präsidenten der Stände kammein aushändigtc. Ter Herr Vorsitzende Minister, Staats- minister Dr. Schnrig. erklärte hierauf km Aufträge und aus Befehl Sr. Majestät des Königs den 28. ordentlichen Kunst und Wissenschaft. ff* Wocheisspielplau der Königl. Hosthecrtcr. Opern haus: Sonntag : „Die Stumme von Portici": Montag: ..Der Offizier der Königin": Dienstag: „Götterdämmerung": Mitt woch : Figaro's Hochzeit": Donnerstag: .Fra Diavolo"; Freitag: ..Lucrezio Borgia": Sonnabend: .Tannhäuser"; Sonntag: „Der Rattenfänger von Hameln". — Schauspielhaus. Sonntag: „Robert und Bertram" : Montag: „Die Journalisten": Dienstag: Ligaro's Hochzeit"; Mittwoch: „Der Gelundtschafts-Attacb: Donnerstag: .Wallenstein'S Laaer", „Die Piccolomini": Freitag «Außer Abonnement): „Wallenstein's Tod"; Sonnabend: „Ein GlaS Wasser"; Sonntag (für die Freitags-Abonnenten des IL Maff: .Der Veilchensresser". ^ Im Königl. Hosschauivicl gab man gestern. Freitag. Nend zu Moser S 78. Geburtstag — Shönthan und Kadelburg's „Goldfische", eines der vielen .Lustspiele" von liebenswürdiger, harmloser Art, die in der Erfindung wie Führung der Fabel so ganz den Stempel Moser'schen Geistes an sich Nagen, daß man «S. ohne dem freundlichen Jubilar ein Unrecht anzutdun, dem noch immer aeseierten Autor von all' den lustigen Stücken wie Der das läßt »ch mm einmal nicht wegdemonstriren — der selig-unselige Kotzebue, dessen gesammelte Werke noch heute für große und kleine Dichter und Dichterlinge eine schier unerschöpfliche Fundambe zur Gewinnung von komischen Verwickelungen und Situationen oe- denten, die man nur einmal gründlich zu untersuchen braucht«, um einigen an Tantiemen reichen, aber Geist so herzlich armen neunen Schwank-Autoren den RuhmeSkranr nach Henen-lnst zu zerpflücken. Auf Kotzebue kam Benedix. am Benedßr mm Mos«, auf Mojer doS Geschlecht Blumenthal. Schünthan und Ikodelburg. da» noch jetzt am Ruder ist und die Mode von heute mit seinen Elaboraten beherrscht, die an Witz und technischem Rc zwar bisweilen die alteren Schwank-Lustspiele üdertressen m . dafür sich in geisttödtenden Wiedecholunaen der gleichen und Entwickelungen gefallen und auf s«rn komplizirten schkarckwea verzichte». Die Mache und die Austnachmi " »wdemer aiisgkfallen Mid pstMy Mvischng-M Modellen revidirt worden, der Geist ist derselbe geblieben, der vor hundert Jahren, schon zu Goethe'S Aerger. die Bühne im Bereich des Lustspiels beherrscht hat; es war ganz gewiß nicht immer ein guter Geist. Daß aber der Ton » lerer deutschen Schwänke in den letzten Jahrzehnten nicht so verroht sst. wie in den frenetisch applaudirten Erzeugnissen der französischen Schwank-Fabrikanten, daß die Voraussetzungen, auf denen vier Fünftel inoerer Bühnenarbeiten leichteren Genres basiren, nicht derart lasciv sind, wie man sie — Apoll ser's geklagt! — jetzt auf den Brettern beinahe als selbstverständlich hinmmmt, — das ist ein Ruhmestitel, den der alte, liebe Moser, wenn ihm auch heute nicht mehr so viel einfällr. wie vor zwanzig Jahren, mit berechtigtem Stolz für sich in Anspruch nehmen darf; anständig zu bleiben ohne fad zu werden im Lustspiel und Schwank, das Geichick hat sogar Gustav Frevtog an Moser anerkannt, ja bewundert. Unsere Theater vollends haben allen Gmnd, Moser dankbar zu sein, denn er hat ihnen mit seinen Stücken, die er. wenigstens in der ersten Zelt keiner SchaffenSveriode. mit leichter Eleganz vroduzirte, unzählige Male die Kassen gefüllt und über manche flaue Zeit mit einer Novität aus seiner Feder binweggeholfen. — Im klebrigen gab die gestrige Vorstellung zu kritischen Erörterungen keinen Anlaß. Höchstens Herr Stahl könnte Erwähnung beanspruchen, weil er den Erich von Felsen zum ersten Maie spielte, elegant, sicher und mit jenem überlegenen Humor, der ihn persönlich so gut kleidet, wenn er auch in jüngeren Rollen, die eine größere Lebendigkeit und Naivetat deS Empfindens verlangen, nicht immer ganz am Platze ist. Ausgaben dieser Art könnte der Künstler, der wirklich mehr kann als Bommrlbonvivants spielen, füglich Herrn Rens überlassen, der ja schon den Bodo in den Mindern der Erccllenz" übernehmen wird und mehrfach treffliche Proben seiner Verwend barkeit auch in diesem Fache schon gerben hat. Das Zusammcnspiel war gestern auSqezeichnrt; die Damen Salbach, Diarono «nd GaSny, sowie die Herren Müller, Swoboda. Bauer. Ganz «nd Winds «gaben unter Herrn Obercegisseur Lrdmann ein Ensemble, das für die Repräsentation derartiger Stücke als hervor» ragend Meelgnet zu gelten bat. DaS Publikum that darum Recht, seiner Geberlaune kein« Zugek anznlegen «nd munter den fröhlichen SpiSkem M applaudtrenT V. Die EiuweihungSfeier des Tcittschen Buchgewcrbehauses in Leipzig» 8. Leipzig. 12. Mai. Wie am Cantatesonntag <29. April) 1688 das Deutsche Buchhändlerhaus, so wurde am heutigen Sonnabend vor Cantate der in nächster Nähe des Deutschen BuchhändlerhauseK seitab vom Eilenburaer Bahnhof errichtete, von dem Gerichtsweg, der Tolzstraße und oer Platostraße begrenzte neue monumentale Prachtbau, der mir seiner Rückseite der Rückseite des Deutschen Buchhändlerhauses zuaewandt ist und eine nothwendige Ergänzung desselben bildet, dos Deutsche Buchgewerbehau s, feierlich eröffnet. Schon lange batte, gleich sein Börsenverein Deutscher Buchhändler, auch der 1884 begründete Centralverein für dos ge sammle Buchgewerbe, der seit 1899 den Mimen Deutscher Buch- aeweibeverein führt, beabsichtigt, sich ein neues Heim zu schaffen, so rasch wie letzterer sollte er aber nicht zu seinem Ziele gelangen und er hat bis letzt behusS Unterbringung seines Buchgewerbe mineumö die gastlichen Räume deS BcudervereinS benutzen müssen, die ersten Jahre in der alten Buchhändlerbörse, seit 1888 in den, neuen stattlichen Deutschen Buchhändlerhause. Nunmehr aber iff auch der sehnliche Wunsch des jetzigen Deutschen Buchgewerbe Vereins erfüllt und auch dieser in den BHitz eines eigenen statt lichen und schmucken Heinis gelangt, dos ihm selber zur Ehre und der Stadt, zumal dem Osten derselben, zur Zierde gereicht. -Den Platz für das Deutsche Buchgewcrbehcms stellte, wie seiner Zeit den für vaS Deutsche Buchhändlechaus. bereitwillig der Rath der Stadt schenkunaSweise zur Verfügung. Die finanziellen Grund lagen des Baues wnrden darauf durch freiwillige Gaben und Zeich nunuen von Anthellsckeinen seitens der bedeutendsten Firmen de? Buchhandels und deS Buchgewerbes geschaffen, mid so konnte denn der Bereln endlich ernstlichan die Ausführung de» Monnmental baue» denken, der nach Regelung der Platzlrage nothwendiaer Weise sich in gewisser Beziehung an den deutschen Renaissancestil des benachbarten BmderhauseS anschließen mußte, damit der inner liche Zusammenhang deS Buchgewerbes mit dem Buchhandel auch schon äußerlich zum Ausdruck gebracht ward- dem ausgeschriebene» Wettbewerb, cm de« chÄnghmrn, ging Eifljl.Haabrrg urWedxyarr cho
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