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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.03.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192203236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220323
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220323
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-03
- Tag1922-03-23
- Monat1922-03
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.03.1922
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Riesaer G Tageblatt «nd Anrria?p ElbeblaN and ÄMtiaer). 73. Jahrg Bekanntmachung. Die Flrma G. Moritz Förster in Riesa beabsichtigt auf dem an der Jahnamündung gelegenen Schiffbanplatz «ine . Preßluft-Nietonlage einznrichten, zugleich unter Veränderung der vorhandenen Anlage zur Erbauung eiserner Schiffe. Nach 8 16 der Gewerbeordnung fordern wir hiermit auf. etwaige Einwendungen hiergegen, soweit sie nicht auf besonderen DrivatrechtStiteln beruhen, bet ihrem Verluste binnen 14 Lagen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, bei dem unter zeichneten Rate anzubringen. Der Rat der Stadt Riesa, am 23. Mörz 1822. * Freital-Deuben. In der Nackt zum Dienstag wurde beim Kaufmann Johannes Dörrer einaebrochen. Die Diebe erbeuteten Kleider. Stoffe usw. im Werte von 150 ONO Mark. Leisnig. Am Montag vormittag ist bier der Ober» turnlebrer Louis Scklimpert, 57'/, Jahre, alt durch vlötz- licken Tod abbernfen worden. Aus dem Wege zum Bahck Hof überfiel ibn ein Unwohlsein. Er kehrte in seine Woh nung zurück und verstarb hier an Herzschlag. Scklimpert war ein tatkräftiger Förderer des freiwilligen FenerweicnS, Mitglied des LandeSauSsckuffes sächsischer Feuerwehren, Krrisvertreter der Feurrwehrbezirksoerbände Meißen und Döbeln, Vorsitzender des letzteren, Branddirektor und Feuerwehrhauvtinann in Leisnig. Ferner war er Vor sitzender des Leisniger Liederkranz. Auch auf anderen Ge bieten deS öffentlichen Leben? betätigte sich seine kraftvolle, impulsive, wortgewandte und vielgeschätzte Persönlichkeit. Dippoldiswalde. Auf dem Obertorplatz scheute der Hengst des Fuhrwerksbesitzers Pietzsch und raunte mit dem Wagen die Herrengaffe hinab, das zweite Pferd mit- ziebrnd. Pietzsch, der mit der einen Hand die Pferde hielt und mit der anderen die Deichsel, stürzte hin, die Pferd» rannten über ihn weg und er wurde tödlich überfahren. * Lößnitz i. Erzaeb. Ein Radfahrer, der in scharfem Tempo hinter einem Lastkraftwagen fuhr, und diesen bei einer Stratzenknrve, nach links abweichend, überfahren wollte, stieb mit einem entgegenkommenden Personenauto zusammen. Er wurde über den Kopf des Wagenführers in hohem Bogen auf die Straße geschleudert, wo er besinnungslos liegen blieb. Nach seiner Einlieferung ins Zwickauer Krankenstisi ist er seinen Derletzuimen erlegen. Schneeberg. Durch die Fahrlässigkeit eines jungen Arbeiters, der eine brennende Zigarette achtlos weggeworfen batte, entstand im sogenannten Hohen Holz im Schneeberger Stadtwalde ein Walobrand, der schnell großen Umfang an nahm. Hilfsbereit herbeieilenden Einwohnern von Auer- Hammer und Neudörfel gelang es, den Brand zu löschen. Immerhin sind dem Feuer über 7000 Quadratmeter wert volle achtjährige Kiefernbestände zum Opfer gefallen. OelSnitzi. B. Unter Hinterlassung von 700 M. Schulden für Kost und Wohnung verschwand hier ein bei einer hiesigen Behörde beschäftigter Schreiber. Auf telephonische Anfrage bei seinen in einem Nachbarorte wohnenden Eltern mußten diese feststellen, daß der ungeratene Sohn zwar kurze Zeit dort gewesen war, die Stunden aber benutzt hatte, ihnen Sparkassenbücher >u entwenden. Die auf mehrere tausend Mark lautenden Beträge waren bereits abgehoben, als di« Chemnitzer Sparkasse von dem Diebstahl in Kenntnis ge setzt wurde. * Leipzig. Der angebliche Ueberfall auf den franzö» fischen Konsulatssekretär Dubillon ist nunmehr durch di« Untersuchungen der Leipziger Kriminalpolizei völlig ge klärt, nachdem sich der Hauptaugenzeuge, der bis jetzt auf Reisen war, freiwillig zur Verfügung gestellt hat. Tie ein- gehenden Feststellungen haben ergeben, daß Dubillon nach dem Wortwechsel mit seiner Begleiterin wiederholt ver sucht hat, sich dieser Dame wieder zu nähern. Bei diesem Versuche ist Dubillon von einem der Herren, die sich schützend der Dame angenommen batten und die weitere Zudring lichkeiten des französischen Konsulatssekretärs verhüten wollten, beiseite gezogen worden. Dieser Herr, der mit seinen beiden Freunden die Dame bis zu ihrem Hause be gleitete, wurde dort von Dubillon in herausfordernder Weise zur Rede gestellt und erwehrte sich dann des sranzö- stschen KonsulatSjekretärs in der bereits geschilderten Weise. Die bereits berichtet, handelt es sich bei der Person deS Herrn, der gegen Dubillon tätlich wurde, und zwar gereizt durch das Benehmen des Franzosen, um einen Schweden. Es ist damit einwandfrei erwiesen, daß es sich im vor liegenden Falle nicht um eine nationalistische Ausschreitung handelt. Ukraine, das Zuknnstsland. Aus Bukarest wird geschrieben: Den sowjetrussijchen Handelsmissionen, die in Wesk. eurova bemüht sind, wirtschaftliche Beziehungen anzu knüpfen, gesellten sich in den letzten Monaten sowjet ukrainische Vertretungen, die sich m erster Linie mit der Wahrnehmung der besonderen ukrainischen Interessen be« fassen. Die besonderen ukrainischen Handelsvertretungen sind ein äußeres Symptom der eigenartigen wirtschaftlichen Struktur der Ukraine und der immer selbständiqer wer denden Wirtschaftscntwicklung des gesamten ehemaligen Südrußlands. Bestimmend kür diese Sclbständigkeitstendenz sind rem wirtschaftliche Umstände, die sich unter jeder Wirt schaftsform , kapitalistischer oder kommunistischer, durch setzen müssen, weil sie für sich die größere Rentabilität uich eine erhöhte ProduktionSmöglichkeit haben. , Bor dem Kriege, war die Ukraine als Lieferant von Getreide und landwirtschaftlichen Produkten, ferner von Rohstoffen bekannt, während man von ihr wußte, daß st« als ausgesprochenes Agrarland an dem Verbrauch der nach U."U2"^1"aestihrten Waren in starker Weise beteiligt war. Westländliche Waren gelangten m Utz»tu- mzd «kraß- pertliches nnd Siichsisches. Riesa, den 28. März 1822. —* MttGchneeund Frost Hat der Frühling seinen Einzug gehalten. Die Temperatur bewegte sich gestern und heute morgen ziemlich weit unter Nullpunkt. I» der ver- gangenen Nacht trat erneut Schneefall ein, -er auch am Tage in unverminderter Stärke anhielt und die Natur in eine dichte weiße Decke hüllte. Dazu wehte gestern und heute ein schneidender Nordostwtnd. Wollen wir hoffen, baß die Nachtfröste -en schon in Entwicklung befindlichen Knospen an Baum und Strauch nicht Schaden tun. Der Winter war hart und lang genug und die Menschheit hat allen Grund zu hoffen, -ach eine sich stetig bessernde Witterung den Winter endlich des Landes verweist. —* Unterrtcktsersatz für Kohlenferien. Das Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts verordnet, daß der infolge Kohlenmangel« in den letzten Monaten anSgesallene Unterricht vom 1. Avril an nackzu- holen ist. Die Osterferien haben jedoch spätestens mit dem 8. Avril zu beginnen. Die Schulentlassungen haben spätestens am 31. März zu erfolgen, die Neuaufnahmen erst nach den Ferien stattzufinden. —* Handelsbeziebunaen mitSpanien. Die jenigen Firmen, di« an der Neuregelung der Handels beziehungen mit Spanien Interesse haben, werden aedetrtt, der Handelskammer Dresden umgehend ihre Wünsche schriftlich oder mündlich mitzuteilen. Der neue spanische Zolltarif in spanischer Spracke kann in der Handelskammer Dresden in der Zeit von 6—1 Ubr einaeseben werden. —* Trockengäste in den Bahnhofswirt schaften. Der „Verband Sächsischer Babnhofswirte" schreibt: Im Publikum herrscht die Meinung, daß die Warterciume der Bahnhofswirtschaften beliebig ohne Ver zehrung benutzt werden können. Das trifft wohl auf Reisende »u, würde aber verallgemeinert dazu führen, daß Bahnhofs wirtschaften kaum noch Pächter fänden. Zur Aufklärung sei deshalb bemerkt, daß sämtliches Inventar in den Bahn hofswirtschaften Eigentum der Bahnhosswirte ist, die außer hohen Packtsummen auch die Kosten für Heizung, Beleuch tung der Wartesäle und alle Bequemlichkeiten, wie Telephon, Adreßbücher, Schreibmaterialien, und Zeitungen zu tragen haben, die dem Publikum den Aufenthalt in ihren Raumen erst angenehm machen. Da endlich die Kosten für die Versonalbaltung bekanntlich sehr hoch sind, wäre e« mit Trockengüsten unmöglich, die Betriebe aufrecht zu erhalten. —* Wie Gerüchte entstehe». Der in Zeulen roda erscheinende „Reußische Anzeiger" schreibt: Auch Lier war das Gerückt verbreitet, daß die Ernte 1822 an Auf käufer hier bereits verkauft sei. Dies war in einem Laden erzählt worden, und die Polizei ermittelte, daß der Urheber ein Landwirt war. Dieser wurde zur Rede gestellt und gab zu, daß er diese Lüge nur gemacht habe, um jemand »u „verkohlen", der sich abfällig über die Raifeisen-Organl- sation geäußert hatte. Die Polizei wird die Angelegenheit weiter verfolgen. Aehnlich wie hier wird auck manche andere Meldung über Ernteverkäufe entstanden sein. —* Ein Mittel gegen die Fäulnis der Kartoffel». Die Kartoffelfäulnis wird durch einen Pilz, den „Phtophtora insestans" bervorgerufen, der besonder« an feuchten Orten außerordentlich gedeiht. Man muß deshalb Sorge tragen, daß die Kartoffeln möglichst trocken lagern. Am zweckmäßigsten geschieht dies zwischen Üatteng,stellen, allenfalls genügen auch Kisten mit groben Löchern in den Wänden und im Boden, den man vorteilhaft erst mit einer Lage kleiner Steine bedeckt. Zwischen die Kartoffeln streut man etwas Sckwefelpulver in Menge von etwa 10 Gramm auf einen Zentner. Dieses Mittel verbürgt sickeren Erfolg, vorausgesetzt, daß der Lagerraum nickt Zeucht ist. Durch das einfache Verfahren kann man großen Verlusten entgehen —" Wertere erhebliche Besserung auf dem Arbeitsmarkte. Nach dem Wochenbericht des Landes amts für Arbeitsvermittlung (18.—18. März 1922) hat die Lage des Arbeitsmarktes in der BertchtSwoche durch- gängig eine erhebliche Besserung erfahren. Dre Erwerbs« losenziffern haben sick überall vermindert. Der Nachfrage nach Facharbeitern konnte nicht in vollem Umfange ent- sprachen werden. Die Besserung erstreckte sich vornehm lich auf die Gruppe deS Baugewerbes, der Metallindustrie, sowie auch auf die ungelernten Arbeiter. Dre Kwgen ein- zelner Firmen über unzureichende Kohlenzufuhr und teil- weisen Rohstoffmangel smd noch nicht gänzlich verstummt. Tie Landwirtschaft steht im Zeichen größter Leutenot. Auch Nir den Gartenbau werden viel Arbeitskräfte verlang. Ter Stollberger Bergbau ist weiterhin für gelernte und unge lernte inländische Arbeiter unter 85 Jahren für Unterlage, bau aufnahmefähig, während für den Bornaer Braun- iohlenbezirk größerer Bedarf an Abraumarbeitern besteht. Besonders bemerkbar machte sich aus dem Arbeitsmarkte der Betriebsbeginn der Ziegeleien. Die Metallindustrie zeigt das gleiche Bild der Vorwoche: Flotte Beschäftigung, aber auch Mangel an Fachkräften. Wegen Rohmaterial- mangels müssen in der Blechindustrie noch gegen 450 Per- sonen verkürzt arbeiten. Die Seifen- und chemische In dustrie war für ungelernte Arbeitskräfte aufnahmefähig. Auch ia der LtLtiünduüoe Lüstj ü« LkjMtrgunas. SklMMlW N MM MM AmmrWW«. Vom 3. April ab sind die Geschäftsstelle» von 7 Uhr norm, bis 12 Uhr mittaqS für den öffentlichen Verkehr geöffnet. Die Stadt- und Steurrkaffe bleiben an den Sonnabenden wie bisher für den Verkehr geschlossen. Die Geschäftszeit der Spar- und Girokaffe für den öffentlichen Verkehr wird festgesetzt von 8 Uhr vormittags bis mittags 12 Uhr; nach- mittags für die Sparkasse von 2—4 Uhr und sür die Girokasse von 2—3 ftbr. An den Sonnabenden sind diese Kassen von 8 Uhr vormittags bis mittags 12 Ubr geöffnet. Die Erledigung von Sacken, die bis zum nächsten Tage aufschiebbar sind, muß außer« halb der vorbezeichneten Geschäftszeiten ausnahmslos abaelehnt werden. Der Rat der Stabt Riesa, am 22. März 1822. Fnd. «nd Anzeiger (Eibeblatt MI- Achtigerf vl»n MM« w «»HI«» B-k-mim-«».«-» vtnmrs Nr. dn AmtShauptmantzschast Grokenhalu, des Amtsgerichts, der AmtSanwaltschaft beim Amtsgerichte rmd de» 70. Donnerstag, 23. März 1022» abrnvs La« Riesaer Laarhlatt erscheint jede« Tag abend» >/,- Uhr mit Ausnahme der (Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Borcmszaylung, monauich tt.— Mark eiafchlievlich Bniigerlohn. Ntnrelnummer sä' Ls. Aazetgeu für die Nummer de» Ausgabetage» sind bi« 9 Nhr vormittag» auftugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Laaen mck vläiun »ird nicht übernommen. Drei« für di« 48 mm breit«, 8 ww hohe Grundichrift-Zeve l7 Silben) Z.SO Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz SO»/, Ausschlag. Nach- weisurxia- «mmMUlung»a»«Lr 1 'N. An-« tanti«. bewilligter stabati erlischt, -venn der Betrag »erfallt, durch -klag« etngezogen »erden muß oder der Auftraggeber in stonkur» gerät. üablunaS- und Erfüllung«»»» Riesa. SchttZgig« Untersa»tang»b«ilazf» .Erz-thler an der Slbe". — Am Fall« -Sherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebe« der Dru»er«i der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung be» Dezuqspreise». Motaliontdruök und Berlaar Lana«r t winterlich, Riesa. GefchästSstrller Goetheftraße 50. Verantwortlich sür Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. grab bestehen. Im BuchLindergewcrbe blieb die Geschäfts lage unverändert mit. Im Srttlergewerbe wurden Fach arbeiter gesucht. Die Zahl der erwerbslosen Tapezierer ging weiter zurück. Im Holzgewerbe hielt die rege Nacklrage nach Facharbeitern der verschiedenen Branchen, namentlich nach Möbeltischlern an. Die Vürstenindustrie ist mit Au?- trägen versehen. Sehr gut beschäftigt ist die erzgcbirgische Svielwarentndustrie infolge großer Anzahl von Mcßauf- trägen. Es besteht noch Mangel an Böttchern. Am Bäcker« und Fleischergewerbe waren die Unterbringung?Möglich keiten gering. Die Brauereien stellten Brauer, Mälzer und Flasckenspülerinnen ein. In der Zigarettemndustrle war lebhafte Nachfrage nach werblichen Arbeitskräften. Auch rn der Zigarrenindnstrie hat sich die Lage etwas gebessert, trotzdem bleibt die Zahl der Arbeitsuchenden dieses Be rufes verhältnismäßig groß. Im Schneider-, Wetßnäh-, Puhmacherei- und Kttrschnergewerbe ist die Beschäftigung unverändert gut. Das Schuhmacherhandwerk zeigte nur teilweise eine kleine Besserung. Im Baugewerbe herrschte rege Vermittlung An verschiedenen Orten wurden Maurer und Zimmerleute bereits vergeblich gesucht. Auch dre Ein stellung von Bauhilfsarbeitern hat eine Zunahme erfahren. Jin graphischen Gewerbe hat stellenweise die Zahl der Ar beitslosen zugenommen. Im Handelsgewerbe glich sich Zu- und Abgang allgemein aus. Mangel besteht an männ lichen und weiblichen Stenotypistinnen und ersten Ver käuferinnen für fast alle Branchen. Das GastwirtSge- werbe zeigte eine lebhafte Vernnttlungstätigkeit. Unge deckter Bedarf herrscht an Büfett- und Küchenpersonal. * Mehltheuer. Ein bedeutungsvoller Tag war für die Gemeinde Mehltheuer der vergangen« Sonntag. An ihm wurde das Ehrenmal für die Gefallenen unserer Ge- meinde enthüllt und geweiht. Die Feier war begünstigt von herrlichstem Frühlingswetter und erfreute sich seitens der hiesigen Einwohner, Angehörigen und Freunde der Ge- fallenen einer überaus zahlreichen Betrilignng. Um 2 Uhr bewegte sick der Zug unter Glockengeläut« nack dem Denk- malsplatze. Nack den Sckulkindern und den weißgekleideten Jungfrauen folgte die männliche Jugend des Ortes, die trauernden Angehörigen, die Mitglieder des Denkmalaus- sckuffeS und die Gemeindeglieder. Bei der Ankunft an dem von der Jugend sinnig gesckmückten Denkmale nahm die Weihe mit dem erhebenden Gesang des Sckülerckors „Auf grüner Haide" ihren Anfang. Darauf hielt der Vorsitzende des DenkmalauSsckuffeS Herr Lehrer LeSke eine zu Herzen gehende Ansprache und nannte die Namen der 22 Gefallenen. Hierauf richtete er Worte des Dankes an alle, die die Mittel des Denkmals gespendet und sick um die Errichtung deS Denkmals Verdienste erworben haben. Ganz besonders ver dient gemacht hat sick der Vorsitzende durch seine rastlosen Bemühungen, und sei ihm an dieser Stelle herzlichst gedankt. > NachVortrageineSstimmungsvollen Gedichtes einer Schülerin folgte die Weiherede des Herrn Pfarrer Klopsfleisch. Er ge- dachte nochmals mit bewegten Worten der Gefallenen und richtete Worte de« Trostes an die Hinterbliebenen. Dem finnigen Vorträge eines 2. Gedichtes einer Schülerin folgte wieder Gesang eines Liedes und Ansprache vom Schöpfer des Denkmals, Herrn Raum-Lommatzsch. Im Namen der Gemeinde übernahm hierauf der Gemeindevorstand das Denkmal mit dem Versprechen, «S zu behüten als ein teure» Kleinod. Eine Füll« von kostbaren Kränzen wurde an den Stufen des Denkmal» niedergelegt von dem Militäroerein Prausitz und Umgegend, der Jugend zu Mehltheuer, dem Jugendverein Kasino und von den Hinterbliebenen der Ge- fallenen. Mit dem gemeinsamen Gesang des Liede» „Ein fest« Burg", und unter Glockengeläut« wurde dir erhebende Feier beschlossen. Seußlitz. Eine Ziege in der Sckloßgärtnerei brachte lech» Zickel zur Welt. Gewiß eine große Seltenheit. Die sechs Zickel wiegen zusammen 24 Pfund. Die Ebersbacher Ziege m der Lausitz, die kürzlich fünf Zickel zur Welt brachte, von denen eins bald nach der Geburt wieder eingegangen ist, ist also durch die Seußiitzer „Schloßgiirtnerri"-Ziege über trumpft worden! Kiebitz. Hier gelang «S dem GutSpSchter Maulhardt, einen völlig ausgewachsenen Dachs zur Streck« zu bringen. Obwohl da» Tier viermal geschossen war, so starb e» doch erst nach vier Stunden, nachdem man ihm das Blut ge- nommen hatte. E» wird angenommen, datz sich noch ein »weiter solcher Räuber in der Nähe brfindük MM ^Dresden. An mehrere hiesige Mid^MW Selige Zeitungen wurden Anzeigen verschiedenen s ein- aesandt, die mit dem Namen Therese Malte. mer- sängertn a.D„ Klein-Zschachwitz unterschrieben ivareft, Bel der Einziehung der EinrücknngSkoften stellte «S sich dann heraus, daß die Anzeigen von unberufener, unbekannter Sand eingrsandt worden waren, zweifellos, um der Künstlerin Unannehmlichkeiten zu bereiten. — Nachdem dem Gemeinde vorstand Morgenrots» in Leubnitz kürzlich 10p Dollar (18 800 M.) für die Kinderhils« in seiner Gemeinde von einem ihm befreundeten Brüderpaare in Amerika überwiese» worden waren, sind ihm von einem Freunde dieser Herren, ebenfalls ein Deutsch-Amerikaner, jetzt noch 50 Dollar (11200 M.) »»gesandt worden. Gemeindevorftand Morgen- rotb hat auch diese Spende der von ihm aearündeten Krippe tu Ukukuiv »»kommen lagen.
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