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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.03.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192203270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220327
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220327
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-03
- Tag1922-03-27
- Monat1922-03
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.03.1922
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Riesaer M Tageblatt und Aurriarr MtblM M Ameiaer). Vonnabend, den 1. «heil 1VKS bleiben die Nebendienfträume der unterzeichneten AmtShauptmannschaft im Grundstück verrmannstraße 28, in denen sich da« MeteinIanngSamt, da« Bezirksamt für Kriegerfürsorge, die Kohlenftelle, die Bezirkskaffe, der BezirkSarbettS» a bweis, da« Wohlfahrtsamt und dir Getreidestelle befinden, sowie Freitag, den 7. «nd Sonnabend, den 8. April 1822 die Geschäftsräume im amtshauptmannschaftlichen Dienstgebäude, Herrmannftraße 30, wegen Reinigung . . geschlossen, ES werden an diesen Tagen nur ganz dringende Angelegenheiten erledigt werden. Großenhain, am 24. Mär» 1S22. 244 4. Die AmtShauptmannschaft. «nd Anzeiger Meblaü u«d M-eiger). »m-tanschrift! Tageblatt «ttes» Diese- vlatt e»Mlt die amtliche« vekamttmachmlier» Sernrus Nr. so. «mtthatt-tmEschaft Srosjtnhai«, de» «mt-sericht-, der AmtSauwaltschaft beim Amtsgerichte und de» . Y ° «r. SL Rate- der Stadt Riesa, de» Finanzamt» Riesa und de» Haubtzollamt- Meiste«, sowie de» Semeinderate» Sröba. Sitzung vom 24. Mörz 1922 beschlossen, d:m Landtags 1. den Entwurf eines Gesetzes zur Abänderung des Gesetzes über die Tienstbezüge der Gemcmdebcamten, 2. den Ent- Wurf eines Gesetzes über die Hundesteuer vorzule'en. —* Neuer Tarif für Reisegepäck. Eine wesentliche Neuerung tritt zum 1. April iu den Preisen für die Beförderung des Reisegepäcks ein. Ter Tarif wird bedeutend vereinfacht, aber stark verteuert, etwa uni 40 bis 50 Prozent, die Gcwichtsstufeu fallen fort. Auch die Kilometcrtabclle, die jetzt Sprünge von 50 bis zu 50 Ki!o- Meter Vorsicht, wird geändert. Es werden von 10 Kilo meter an nur kleme Stufen von je 2 Kilometer ungeordnet. Die Berechnung erfolgt dann unter Zugrundelegung eines Gewichtssatzes von 10 Kilogramm. 30 Kilogramm kosten vom 1. Avril an für 300 Kilometer 32,40 Mark Oetzt 23 Marks, 50 Kilogramm für 500 Kilometer 90 Mark (jetzt 61 Mark). —* Ansichtskarten. Tie Nachrichtenstelle der Ober-Postdirektion teilt mit: Nich dem Gesetz über Post gebühren vom 19. Dezember 1921 werden An'ichrekirten, auf deren Vorderseite Grüne oder ähnliche Höflichkeit?- formeln mit höchstens fünf Wörtern inedergeicl rieben sind, gegen die Gebühr von 40 Pfg. befördert. Als „ähnliche Höflichkeitsformeln" gelten gute Wünsche, Glückwünsche, Danksagungen, Beileidsbezeigungen und dergl. —* Tie Landesgeschäfts st elle der deutsch demokratischen Partei in Sachsen ist laut Beschluß des Landcsvorsitzeuden von Leipzig nach Dresden verlegt worden. Sie befindet sich vom nächsten Mittwoch ab m Dresden, Dartburgstraße 21. —* Wirtschaftliche Auswertung der Normung im Bauwesen. Für die wirtschaftliche Auswertung der Normung im Bauwesen bat sich dar Arbeiten genormter Bauteile auf Vorrat als besonders wichtig erwiesen. Siedlungsgesellschaften, die auf Vorrat gefertigte, genormte Bauteile verwendet haben lz. B. die Mitteldeutsche Heimstätte in Magdeburg und die Westfälische Heimstätte i. Münster i. W.) beben hervor, daß dadurch die Baukosten erheblich vermindert, gute einwandfreie Hand- werkSware verbürgt und die unvermeidlichen Hemmungen im Baubetriebe wesentlich herabgesetzt werden. Wirtschaftliche Vorteile gewinnt namcntlich auch das Handwerk durch solche Vorratsarbeit. Verschiedene Tischlereibetriebe liefern z. B. laufend den Siedlungsgesellschaften die vereinbarten Bau normen, die von ihnen meist nebenher zur Regelung de» Arbeitsbetriebes als Ausgleich angefertigt werden. Selbst ganz kleine, oft nur noch von einem alten Meister allein geführte Tischlereibetricbe batten lohnende Arbeit während des Winters, indem sie z. Ä. Fensterbretter oder ähnliche leicht herstellbare Bauteile fertigten. —* Demokratischer Oftsachsentag in Bautzen. Der Wahlkreisverband Ostsachsen der Deutschen Demokratischen Partei hält am Sonnabend, den 1. April im Brauhausgarten in Bautzen einen Vertretertag ab. Reichstagsabgeordneter Dr. Petersen-Hamburg wird über die politische Lage im Reiche sprechen. Landtagsabgeord neter Dr. Dehne über die politische Lage in Sachsen, Fran LandtagSabgeordnete Julie Salinger-TreSden berichtet über Frauenfragrn im sächsischen Landtage, Reichstagsabgcord- neter Oberbürgermeister Dr. Külz-Zittau über die neue sächsische Gemeindevrrsafsung. Die Verhandlungen des Vertretertages sind vertraulich, aber für alle organisierten. Parteimitglieder zugängig. Abends wird Reichstags abgeordneter Dr. Petersen in einer öffentlichen Versamm lung in Bautzen sprechen. —* Der Ankauf von Gold für das Reich durch die Reichsbank und Post erfolgt in der Woche vom 27. März bis 2. April zum Preise von 1200 Mark für ein Zwanzigmarkstück, 600 Mark für ein Zehnmarkstück. Für die ausländischen Goldmünzen werden entsprechende Preise gezahlt. Der Ankauf von Reichssilbermünzen durch die ReichSbank und Poft erfolgt vom 27. März bis auf weiteres zum 21 fachen Betrag des Nennwertes. —* Eine lebendige Eidechse im Magen. Bezugnehmend auf die als „verbürgt" bezeichnete Meldung der „Dr. N." schreibt Lehrer Baumgärtel in Hohcnstein-Er.: Können Tiere im menschlichen Magen leben? Man sollte meinen, daß nach dem heutigen Stande der Naturwissen schaften solche Schauermärchen, die von lebenden Eidechsen, Kröten, Fröschen und Salamandern im menschlichen Magen erzählen, einfach unmöglich seien. Die Aufklärung geht eben noch nicht so weit, nm dies zu verhindern. Schon eine ein fache Ueberlegung lehrt die Unmöglichkeit des Fortlebens verschluckter Kaltblütler im Menschenmagen, weil sie schon durch die Temperatur «nd den Mangel an Lust getötet und nachher durch -en Magensaft aufgelöst würden. Vereit ln, Jahre 18S1 wurden am physiologischen Institut in Tü bingen Versuche angestellt, «nd einem Hunde eine Magens fistel angelegt «nd bürt« eine kleine silberne, feindurch-' löcherte Kanüle mit abschraubbarem Deckel vernäht. In' Liese Kanüle sind jeden Tag neue Tier« gebracht «vordem von denen man annehmen konnte, -aß sie zufällig einmal mit -em Wasser oder ungekochten Speisen l-> v. Salat) in -e« menschlichen Mage» gelan-W^MMd W» «arvey» W, Oertliches rmv Sächsisches. Riesa, den 25. Mär» 1922. —* Riesaer Bank. Die am vorigen Sonnabend im eigenen Gebäude unter Vorsitz des Herrn Kommerzienrat Schönherr stattgefundene Generalversammlung der Riesaer Bank, welche von 33 Aktionären mit 641 Stimmen besucht war, genehmigte die von der Verwaltung hinsichtlich der Gewinnverteilung gemachten Vorschläge, erteilte Nufsichts- rat und Vorstand Entlastung und wählte in den Aussichts rat wieder die Herren Generalmajor a. D. Ausschlaeger und Kaufmann Oswald RaffS. Ueber die Höhe der Gewinn- Verteilung enthält das Bilanz-Inserat der heutigen Nummer nähere Angaben. —* UnterhaltungSabend in der Elbterrasse. Der vom Kapellmeister Hermann Cerini veranstaltete UnterhaltungSabend bot uns einen nicht alltäglichen Kunstgenuß. Sowohl die ernsten, wie auch die heiteren Vorträge von Herbert Hübner, Mitglied des Leipziger StadttheaterS, fanden rauschenden Beifall. Kein Wunder — es waren Meisterleistnngen! Wir erinnern nur an „Germania irredenta" und die Geschichte von der Kaffeemaschine. — Meisterin auf der Laute mit drastischer DarstellungSkunft istAyneS del Sarto, die mit ihren Vorträgen ebenfalls stürmischen Beifall erzielte. — Ganz vorzügliche Abwechselung boten die Klaviervorträge von Hermann Cerini, der über eine glänzende Technik verfügt, dazu einen weichen edlen Anschlag besitzt. Besonders vornehm trug er die As-Dur- Ballade von Chopin vor, weniger geeignet für diesen Abend war die Wahl der Tannhäuser-Ouvertüre. — Alles in allem war es eine nicht gewöhnliche Kunst, die uns geboten wurde. —* Die AufklärungSvorträge des Herrn Dr. Büschina über Geschlechtskrankheiten und ihre Bekämpfung hatten eine zahlreiche Zuhörerschaft gefunden. ES ist schwer, auch nur kurz alle die Gedankengänge zu be rühren, die der Redner aus langjähriger Erfahrung und wissenschaftlicher Beschlagenheit heraus vortrug. Wohl jeder wird unter dem Eindruck der Verantwortung heimgegangen sein, die er mit seiner Stellung, zum Liebesleben gegen sich selbst, seine Angehörigen und Nachkommen, gegen sein Volk hat. — Erschütternde Bilder von zerstörtem Familienglück und vernichteter Lebensfreude zeigten die vor allem bet der Syphilis hervortretende unheimlich große Gefahr der Ansteckung. Bei der Ahnungslosigkeit der Meisten, bei ihrem Verlaß auf betrügerische oder ungenügende Schutz- mittel und bei der Behandlung durch zahlreiche Kurpfuscher ist eine erfolgreiche ärztliche Behandlung sehr erschwert, wenn nickt unmöglich gemacht. Die große Rolle, die bei der Verbreitung der Geschlechtskrankheiten das Dirmnium ebenso wie das leichtfertige Verhältnis spielt, sowie die un erhört große Zahl von Opfern des damit zusammenhängen den Mädchenhandels rechtfertigten des Redners Aufruf, in einen Generalstreik der Männerwelt gegen die Prostitution einzutreten. Eine gemeinsame Abwebr gegen den ekelhaften Kapitalismus, der sich des Kinos bemächtigt, der vergiftete Literatur. Kunst und Mode ins Volk bringt, mutz einsetzen. Erfreulich ist der Zusammenschluß der Jugend gegen allen Schund und Schmutz. Wertvoll waren die Mitteilungen aus dem Gutachten der medizinischen Fakultät der Universität Halle vom Jahre 1917, das dringend geschlecht liche Enthaltsamkeit bis zur Mitte der zwanziger Jahre anrat. Dann dem jungen Mann die Möglichkeit zur Ehe zu geben, bezeichnete der Redner als eine der dringendsten Ausgaben für den Aufstieg unseres Volkes. — Zusammen fassend ist zu sagen, daß Dr. Büsching eine durchgreifende, erfolgreiche Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten darin sicht, den Kampf gegen die Prostitution, sowie gegen alles andere ungebundene Geschlechtsleben zu führen, sowie, daß er eine Beherrschung des Geschlechtstriebes forderte, die nicht in einem zügellosen Geschlechtsleben mit seinen Verirrungen und Leiden, sondern in einer bewußten Abkehr von dem unverantwortlichen Treiben weiter Volkskreise die Rettung von unserem, Untergang al« Volk liegt. Der Weg zum gesunde»; Liebesleben geht durch geschlechtliche Erziehung und Zucht. — Wie ein Mann erhoben sich unter der Wucht dieser Ausführungen die Anwesenden auf des Redners Frage, wer bereit sei, »m Sinn« seiner Worte für Reinheit und Zucht «inzntreten. Gleitende Beiträge »u den Innungen. Eine für das gesamte Handwerk und Jnnungswesen wich tige und zeitgemäße Verordnung hat die sächsische Regie rung erlassen. Durch die fortschreitende Geldentwertung der Mark sind die Berufsorganisationen, Innungen und Bezirksausschüsse des Handwerks hinsichtlich der Bei tragsfrage in die größten Schwierigkeiten geraten, so daß crn erfolgreiches Weiterarbeiten gefährdet erscheint. Der Landesausschuß des sächsischen Handwerks hat "sich mit der sinanziellen Sicherstellung der Berufsorganisationen be reits vor längerer Zeit beschäftigt und hat an di« anae- schlossenen Mitgliederverbände die Anregung gegeben, so genannte gleitende Beiträge unter gleichzeitiger Verein- D«- sachsisM WirtschajtMnnistertunr hat zu dieser An 7.», Montag, 27. Mürz 1922, «Venus. 7S Jahrg. Da»'Riesaer Taaeblatt «ri»ei»t j«h«» ha« abend, Uhr mit Ausnahme der Bonn- und Festtage, «ezugsprew, gegen Barauszahlung, monattich 11.- Mart einschließlich Bringerlohn. ' Einzelnummer' V0 Vf. »«»<««« für die Nummer de» Ausgabetage» sind bi« » Uhr vonnittagS aufzuaeben und im voraus zu bezahlen; «ine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und vlätzon »lrd nicht übernommen. Drei, für die 4» mm »reite, »mm hohe Grundschrift-Zelle (7 Silben) 2.S0 Mark; zeltraubender und tabellarischer Sag 50«/, Aufschlag. Nach. wrffun.iS- 's!nmrtNlung««^Ütr t R- Wo r<nck«. vewilligter ltabatt erlischt, wenn der ««trag »«rfallt, durch Klage eingezogen «erden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerate KablunaSt und SrfüilungSori: «les«. SchttZglg« UnttrteatungSbeilag« .Erzähler an »er Elb« . — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder derBesörderung^inUchtuna.n- Hai der Bezieher keinen Anspruch auf L.efmmg oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de, Bezugspreises. MotationSdruik und vrrlaar Lange, - Winterlich, Riesa. «eschiistSstelle: voethestratze öS. Verantwortlich, für Redaktion: Arthur Hähnel, Rtrsa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrtch, Riesa. Georgplatz in Groba belr. In letzter Zeit haben wir erneut beobachten müssen, daß die Anlagen des Georg-, platze» keine genügende Schonung, besonders durch Kinder und »unendliche Personen, erfahren. Wir machen deshalb anderwrit darauf aufmerksam, daß das Betreten der Anlagen auf dem Georaolatz, das Abbrechen von Zweigen und Arsten von Bäumen und Sträuchern und das Abpflücken von Blumen verboten ist und Zuwiderhandlungen unnachsichtlich mit Geld bis zu 75 Mark bestraft werden. Tie gleiche strenge Bestrafung tritt ein, wenn die Einfriedigung als Sitzgelegenheit benutzt wird oder in den Anlagen und in sämtlichen Gemeindestraßen Papier achtlos weg geworfen wird. > Die hiesig« Einwohnerschaft bitten wir, den Anlage»» den erforderlichen Schutz mit angedeihen zu lassen und alle beobachteten Zuwiderhandlungen uns zur Bestrafung anzuzeigen. Grvba (Elbe), am 24. März 1922. Ter Gemeindevorstaud. regung des Lanbesausschusses des sächsischen Handwerks bereits Stellung genommen und folgende bemerkenswerte Verordnung erlassen: „Im Hinblick auf das Schwanken des Geldwertes haben die Innungen vielsach beschlossen, daß die Jnnungsmitglieder an ihre Innungen und v»s Innungen an die Orts- und Bezirksausschüsse des Hand werks oder auch an dre Svitzcnvertretungen (LandeSfachver- bände, Landesausschuß des Handwerks) keinen ziffernmäßig bestimmten Beitrag zu entrichten haben, sondern daß die ser nach der Höhe des jeweils in den betreffenden Ge werben zu entrichtenden Stundenlohnes bemesse» wird. So haben beispielsweise die Innungen in Plauen beschlossen, an den Ortsausschuß des Handwerks m Plauen für jedes angeschlossene Mitglied monatlich den jeweiligen Stauden- lohn eines höchstbezahlten ledigen Gehilfen als Beitrag abzuführen. — Dem sächsischen Wirtschaftsministenum er scheint dieses Verfahren äußerst zweckmäßig, da hierdurch der fortschreitenden Teuerung Rechnung getragen wird und gleichwohl das einzelne Jnnungsmitglied kerne un vorhersehbare und infolgedessen drückende Belastung zu erfahren braucht. Auch der Bestimmung in A 100 Abs. 1 Satz 1 der Gewerbeordnung kann hierbei Rechnung gc- tvabcn werden, indem etwa bestimmt wird, das; besonders Leistungsfähige ein vielfaches u. besonders Leistungsschwache nur einen Bruchteil des jeweiligen Stundcnlohnes als Bei trag zu entrichten haben. — Wenn nach den» Innungs statut die Festsetzung der Höhe der Beiträge dem Beschluß der Jnnungsversammlung überlassen ist, kann dieses ohne »veiteres die Festsetzung rn der dargelegten Weise vorneh men, so daß Anträgen auf zwangsweise Beitreibung der art festgesetzter Beiträge ohne »veiteres entsprochen werden muß, selbstverständlich, sofern in dem Antrag auf zwangs weise Beitreibung der geforderte Betrag ziffernmässig an gegeben ist. Etwaige Einwendungen gegen die Höhe deS Betrages würden nach 8 10 Abs. 1 des Gesetzes über die Zwangsvollstreckung wegen Geldleistungen in Verwal tungssachen vom 18. Juli 1902 von der Verwaltungsbe hörde zu entscheiden sein. Ist dagegen im Jnnungsstatut selbst die Höhe der Mitgliedcrbciträge ziffernmäßig be stimmt, bedeutet ein Beschluß der Jnnungsversammlung der genannten Art eine Abänderung des Jnnungsstatuts, die nach 8 84 Abs. 5 der Gewerbeordnung der Ge nehmigung der Behörde bedarf. — Da es dringend er forderlich ist, daß die Innungen die von ihnen benötig ten Beiträge auch baldigst tatsächlich einziehen können, wol len die Kreishauptmannschasten etwaigen Anträgen auf Ge nehmigung von Satzungsänderungen der bezeichneten Art mit größtmöglichster Beschleunigung stattgeben. —* Ständiger Ausschuß -es Landes- kulturrateS. In der Sitzung -es Ständigen Aus schusses -eS LandeSkulturrateS vom 21. März 1922 wurden u. a. folgende Gegenstände beraten bezw. Beschlüsse gefaßt. Dis große Zahl ider einmaligen und kaufenden Reichs- und Landessteuergesetze, zu Lenen der landwirtschaftliche Be triebsunternehmer steuerpflichtig ist, machen es -em ein zelnen Landwirt unmöglich, die oft sehr umfangreichen und nicht immer leicht verständlichen steuergesetzlichen Bestim? mungen in der erforderlichen Weife zu beherrschen, weshalb beschlossen worden ist, beim LanLeskulturrat eine Hauptstelle für Steuerberatung mit einer Anzahl Nebenstellen in den einzelnen Bezirken einzurichten, die dem Landwirt durch geeignete sachverständige Beamte in Men einschlägigen Fragen Beratung und Auskunft erteilen sollen. — M»t der Bewirtschaftung des Brotgetreides im kommenden Ernte ahr hatte sich der Ständige Ausschuß auf Grund einer Ver- ügung des Wirtschaftsministertums in ausführlicher Ver- sandlung zu beschäftigen. Hiernach steht der Ständige Ans chuß gemäß deS Beschlusses Ser 67. Gesamtsitzung grund- ätzltch auf dem Standpunkt, daß im kommenden Wirtschafts ahr eine Getreideumlage vor allen Dingen zu einem von vornherein festgesetzten Umlagepreis nicht wieder eingeführt werden könnte, nachdem alle Betriebsunkosten -es Land wirts sich den Weltmarktpreisen mehr oder weniger ganz angeglichen hätten. Für de« Fall jedoch, daß die ReichK- regterung trotzdem eine Getretdeumlage ausschreiben sollte» wird der Landeskulturrat nochmals bet dem Wirtschafts. Ministerium dahin vorstellig werden, Latz unter ketnen Um ständen der Preis deS Umlagegetreides endgültig für -aS ganze Wirtschaftsjahr, sondern in gewissen Zwischenräumen je nach der Veränderung der Wirtschaftslage festgesetzt wird »mb wetterhtn die Feststellung der Höhe -er Umlage in der Weise erfolgt, -atz Sachsen nicht'wieder wie im vergangenen Jahr besonders gegenüber -en süddeutsche« Staaten un gleich stärker belastet wird. — Z« dem umfangreichen Re? ferentenentwirrf einer Anleitung zur Wertermittelung für -te Grunbsteuerveranlagung auf Grund des 8 45 des Grundsteuergesetzes wird der LandeSkulturrat nach ein gehender Beratung entsprechende Abänderung»- und Er- gänzuugSvorschläae machen, di« geeignet sind, etwaige Härten bet -er Veranlagung zu vermeiden. —* Da» Goldaufgeld wird mit Wirkung vvm 1. April ab bis auf weiteres auf 5900 festoesetzt. —* Neue Gesetzvorlaa en. Das Gcsamtmimste- rtum hat« wie der Teluniou-Kachsendlenst meldet, In seiner
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