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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.03.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192203270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220327
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220327
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-03
- Tag1922-03-27
- Monat1922-03
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.03.1922
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' ' '' " E . ' !. - V , -. -- . ... Frösche«, Kröten und Salamanberni Sarve« vo« Nasser- käfern und Libellen, kleine Regenwürmer, klein« nackte und Gehäuseschnecke». DaS Ergebnis «ar fast immer da» gleiche: nach 10—IS Minuten Tob, «ach 1k—LV Minuten schon wesentlich fortgeschrittene Auflösung «nd Verdauung «Somit war der Bewei» für die Unmöglichkeit de» Vetter leben» solcher Tiere Im Mage« geliefert. Nur schmarotzende Vurmgeschlechter bilde« ein« Ausnahme. —* Platzkarten. Zur Vegnemltchkett der Reisenden werden vom 1. April 1922 an versuchsweise Platzkarten bei folgenden in Dresden Hbf. beginnenden D-Züaen au»« argeben: Richtung Berlin: D INK (Abf. 8,08). Richtung Leimig-Altona:D 84 (Abf. 1,55).RIcktuna Leipzig-Bremen: D 182 (Abf. 10,20), Richtung Leipzig-Hannover: D 144 tAbf. 7,20), Richtung Leipzig-Amsterdam: D 188 (Abß 7,08 abends), Richtung Leipzig—Frankfurt: D 202 (Abf. 8,14 abend«), Rlcktuna Breslau: Dllv (Abf. 8,51). Ferner werden iiir dir in Dresden Hbf. und Chemnitz Hbf. in D-Züge eingestellten Kurswagen Platzkarten verkauft, und zwar ab Dresden Hb?.: ,n den KnrSwaaen Dresden—München der Züge D1 lOtAbf. 10,47) undD110 (Abf. 10,48 abend«), DreS« den—Würzburg «nd Dresden—Karlsruhe de» Zuges D 116 (Abf. 10,48 abends), ab Chemnitz Hbf.: zu den Kurswagen Chemnitz—Berlin de» Zuges D 75 (Abf. 1,28). Zur Deckung der der Ciienbahnverwaltung durch die Dlatzvormerkung entstehenden Unkosten werden für di« Platzkarten Gebühren erhoben und »war 6 Mk. für die 1. Klasse, 4 Mk. für di« 2. Klaffe und 2 Mk. für die 8. Klaffe. Der Verkauf der Karten erfolgt in Dresden Hbf. durch FabrkartenanSaaben der Südballe für die Züge Richtuna Hof und durch Fahr kartenausgaben der Nordball« für die Züa« Richtung DreSden-Nenst.. i» Cliemnitz Hbf. durch den Schreibschalter. Die mit dem Vorkauf betrauten Fahrkartenausgaben sind durch Schilder »Vlatzkartenvei kauf für D-Züge Richtung . .." kenntlich gemacht. Platzkarten werden nur bei Vorlage oder gleichzeitiger Lösung von Fahrkarten ausgrgeben. Die Aus gabe beginnt drei Tage vor dem Reisetage und endet in Dresden Hbf. drei Stunden vor Abgang der Züge, in Chemnitz Hbf. zwei Stnnden vor Abgang der Züge. In den Wagen sind die verkauften Plätze derart gekennzeichnet, datz die Platznummern in den Nnminertafeln an den Türen der einzelnen Abteilnnaen auf „belegt" eingestellt sind. Die im Voraus bestellten Plätze muffen in Dresden Hbf. bezw. in Chemnitz Hbf. eingenommen werden, andernfalls erlischt der Anspruch auf den bestellten Platz. Abweichend hiervon brauchen bei den ab Dresden Hbf. in Richtung Dresden« Reust, fahrenden D-Zügen die bestellten Mätze erst in DreSden-Neust. besetzt zu werden. Eine Erstattung der Platzgebühr bei Nichtbenutzung de» Platzes tanch bei Um» tausch der Platzkarten) findet grundsätzlich nicht statt, so fern nickt ein eisenbahnseitigeS Verschulden vorliegt. In diesem Falle wird die Gebühr von der Ausgabestelle erstattet, wenn die Karte vom Auistchtsüramten des Abganasbabn- Hofes bescheinigt ist und innerhalb vier Togen »urnckgegeben wird. Die telegraphische Bestellung von Plätzen ist inner« halb der Verkaufefristen zulässig, und zwar gegen eine Telegrammgebühr von 10 Mk., wenn die Fällung des Telegramms dem EtationSbeamten überlassen wird. Ein Zwang zur Lösung von Platzkarten besteht nicht. Den Reisenden ohne Platzkarten stehen die als „frei" gekenn zeichneten Plätze auch weiterhin zur Verfügung. Dagegen find von ihnen die als „belegt" bezeichneten Plätze für di« Dlatzkarteninhaber freizulassen. Die Besetzung belegter Plätze durch Unberechtigte wird als bahnpolizeltiche Übertretung bestraft. —* Die „SächsifcheHeimat" gibt soeben da» Märzheft heraus. Ein lebenswarmer Hauch quillt un» au» dem Heft entgegen. Mit dem einleitenden Aussatz „Frohe Botschaft" spricht Alfred Müller über das Volkslied. O»kar Teyfferth gibt in seiner launigen Art rin Erlebnis „Im Marionettentheater" zum Besten. Dann folgt eine merkwürdige Szene ans den: letzten Akt de» Dreißigjährigen Kriege», betitelt „MinckenS Hochzeit" oder „Der Waffenstill stand zu Kötzschenbroda bei Dresden". Die Geschichte ist einem alten sächsischen Kalender entnommen «nd dürste wohl wenig bekannt sein. „Vom alten katholischen Fried hof zu Dresden und einem vergessenen Grab" erzählt Ernst Alfred Ne»unann. Zu diesem Aussatz schuf Paul Groh 5 Federzeichnungen alter Grabstätten mit bekannten Namen. Dann folgt von Emil Kaiser „Die ältesten vrr« fteinerten Lebewesen unserer sächsischen Landschaften" und anschließend Rudolf Hundt „Zwischen Sachsen und Thüringen", etwas Geologische». Zwei alte Sagen „Die schon« Adelma" von Cb. Engel und „Der Malzmönch zu Zittau" von Richard Blasius bereichern den Eagenschatz unserer Heimat. Einige kleine Sachen füllen das Heft noch aus. Zwei Kunstdeilagen sowie Zeichnungen von Alfred Hofmann, Stollberg, vervollständigen da» Hest. Di« „Sächsische Heimat", Halbmonatszeitschrift für die ober- mchfischen Lande, Herausgeber Kurt Arnold Findeisen, Verlag Oscar Laube, Dresden, ist durch jede Buchhandlung oder durch die Post zum Preise von M. 12.— vierteljährlich (S Hefte) zu beziehen. —" Nachttonzert im Frühlingswald. Der Frühling ist mit rauhen Winden und Schneegestöber ge kommen; aber trotz dieses grämlichen Aussehens regt eS sich doch in der Natur an allen Ecken und Enden mit neuem Leben und jungen Trieben. Auch im nächtlichen Wald be ginnt die „Stimme der Natur" zu erklinge». Zwar glaubt man vielfach, daß im Wald zu Frühlings Ansong des Nachts große Ruhe herrsche und höchstens ein im Schlaf aufgeschreckter Vogel sich rühre. Aber gerade das Gegen teil ist der Fall, wie ein Waldmann im „St. Hubertus" erzählt. Es gibt gar keine Zeit, wo so verschiedenartlge Waldtierstimmen laut werden als zu Beginn des Frühlings. So herrlich auch .im Herbst dos nächtliche Orgelkonzert erklingt, so bleibt es dock' eintönig. Im Frühiahr aber vereinigt sich ein reiches Orchester zu einer phantastischen Sinfonie: „Außer dem Keckern der Füchse und dem Mel den der Marder sind eS die verschiedene» Eulenarten, die ihr „Gimit uhubuhuh" sowie ihr darausfolgendes Kichern ertönen lassen. Dann klingelt wieder ein Flug Wildaanse vorbei, die auf dem nahen kleinen See einfallen. Ebenso quarrt ein Schof Enten vorüber, der aus dem Dee in die nahe Filze streift. Aber der schönste Nachtgesang bleibt immer der des großen und kleinen HahnS. Es glaubt man cher heute noch nicht, daß soivohl der Urhahn wie auch unser Birkhahn mitten in der Nacht balzen und rodeln, und manchmal sogar sehr lange. Denn je finsterer die Nächte find, desto öfter hört man ihren Balzgesang. Bei dem Birkhahn kommt es sogar sehr häufig vor, daß er fast zu jeder Nachtstunde rodelt; manchmal nur kur», manchmal aber viertelstundenlang. Bei dem Auerhahn aber habe ich meistens die Zeit von 11—1 Uhr nachts beobachtet, wo er regelrecht sang, ja, einer sang so eifrig, daß ich fern Flat tern hörte, als er daber von seinem Aste auSrutschte. . *Röd«rau. Bei der am Sonntag in der Kirch« «folgten Kirchgemeinde-Bertreterwahl wurden gewählt: für Röderau die Herren: Schuldirektor t. R. Fuhrmann, Gem.-Vorst. Haase, Eisenwerksbeamter Hergert, Gutsbesitzer Sans Kaul. EisrnwerkSarbeiter Seidel. Schmiedemeister Trichert, für Montz: EisrnwerkSarbeiter Händel, Gem-Äorst. RKHQnAar Ist «He beste 8vlka GntSbezirk. N aebniffe« trat der bisherige KirLenvorf nd berief in die Kirchgemeinde-Vertretung: Herrn Ritter- - ' ? Promnitz, den.jetzigen Kantor Herrn GutSbefitzer Urbigan, Fran d Frau Frieda Fran». Somit besteht Gutsbef. Kur»^ AK Promnitz: Schiffbauer Hendel, «afibofbes. Mertig, für Gutsbezirk: Landivlrt Ändolpb. Di« Wahl beteiligung betrug SO'/, in Möderau, 17'/. in Moritz, 50'/. in Promnitz, 78'/. Sntabrzirk. Nach Feststellung de» Wahl- «aebniffe» trat der bisherig« Kirchenvorstand zusammen und berief in die Kirchgem ' - —- antsdefitz« Rudolph auf Herrn Mar Vien,rt, Her MargareteErhardt und F.— — ..... di« Kirchgemeinde-Vertretung zu Röderau au« 17 Mit gliedern r dem Ortspfarrer, 11 gewählten und 5 berufenen Kirckgemeindeolkdern. * Zeitvain. GeweinderatsNtzuna-bericht vom 22. März 1V22. Anwesend der Gemeindeoorftand al» vor- fitzender, der Gemelndeälteit, und 10 Gemeindevertreter, sowie 14 Zuhörer. Nach Eröffnung der Sitzung durch den Vorsitzenden Herrn Gemeinhevorktand Haferkorn trat man in die vorliegende Tagesordnung ein und nahm zunächst unter Mitteilungen von «in« Reihe Regiftranteneingängen KenntniS.Etnftimmig wurde derFuhrlohn sür dieGemeinde auf 20 Mark pro Stunde für jede Fuhr« festgesetzt. Auf An trag de» Finanz» und VenvaltunaSanSschnffe» wurde die Anbringung einer Straßenlampe an der Teichstratze bei Röder beschlossen. Di« Nabrungsmittelkontrollgebübren von V48.— Mark auf 1922 wurden zur Auszahlung angewiesen. Die Mängel an der Straßenbeleuchtung sollen beseitigt und Kostenanschlag soll von Herrn Müller einarbolt werden. Di« Steigerung der Unkosten für die Quakeripelsnug der Schulkinder bedingt die Erhöhung der Portionsbeiträge, die einstimmig von 20 auf 40 Pfennige ab 15. März 1022 beschlossen wurde. Da» EinbürgerungSgrsnch des Flücht lings OSkar Grab, Truppenplatz, wurde adgelebnt. Von der Errichtung einer Gemeindegirokaffe soll abgesehen werden. Tie wesentliche Steigerung der lausenden und außerordent lichen Ausgaben im Etat der Gemeinde auf das Jahr 1922 macht die Erhöhung der Hundesteuer unbedingt nötig, die einstimmig auf 25.— Mark für den 1. Hund, auf 50.— Mark für den 2. Hund, auf 100.— Mark für den 8. Hund und auf 200.— Mark für den 4. Hund, «nd doppelten Zuschlag für jede» weiteren Hund festgesetzt wurde. In den Grund steuerausschuß wurden die Herren Willy Höhne, Alwin Krauß», Alwin Benkenftein, Louis Kümmel, Paul Knöfrl, Otto Müller »nd Bruno Brännia, Franz Mehle, Hugo Leuschncr, Cnrt Bennewitz, Louis Mucke und Ernst Hofmann als Vertreter gewählt. Don dem Sachstande der Brennholz- verforgung an Minderbemittelte nahm man Kenntnis. Die Gebühr für Gräbermachen wurde für den Trnppenplatz auf 50.— Mark für Erwachsene und auf 25.— Mark sür Jugend- liche festgesetzt. Anschließend fand eine nichtöffentliche Sitzung statt, in der Personal-, eine Armen-, eine Wohnung«., «ine ErwerbSlosenfürsorge- und «ine Bausache Erledigung fanden. Großenhain. Ans dem Wochenmarkt am Sonnabend stellten sich die Preise für das Pfund wie folgt: Butter, Stück 25-26 M., Eier, Stück 2,50-8,00 M., Kabeljau 8,00 M„ Karotten 2 M., Kohlrabi 1,50-2,00 M.. Rotkraut, hiesige«,5,00-6,00M., Weißkraut, hiesiges, 4,00M., Möhr»n 1,50 M., Schellfisch o. K. S M., Sellerie 8.00-4,00 M„ Kohlrüben 1,00-1,20 M., Zwirbeln 6,00-8,00 M. )( Meiße n. In der Steiugutsabttk in Sörnewitz sind Freitag gegen '/«8 Uhr abends zwei mit schwarzen Masken versehene Männer in den Kaffenraum eingedrunaen. Sie haben unter Vorhaltung von Revolvern den allein an wesenden Kassierer bedroht upd aus dem Kaffenschrank eine größere Summe Geldes entwendet. Einer der Täter soll etwa 1,70 w groß sein, Helle Bugen und blondes Haar ge- habt haben, drinklen Ueberzieher mit senkrecht geschnittenen Mufftaschen und schwarze Schuhe getragen haben: der andere soll etwa 1,55 groß sein. Beide haben bei ihrem Weggänge einen grauen Rucksack und eine schwarze Akten- tasche getragen, worin sich das Geld befunden hat. Hohe Belohnung wird für sachdienliche Mitteilungen »ugrsichert und werden an die nächste Po»,erstelle erbeten. Mei tzen. Der Betrieb au, der staatliche» Kraftwagen- link Meißen-Weinböhla wird am 81. März bis ans weiteres eingestellt werden, da die Betriebsausgaben in- folge der allgemeinen TeuerpugSverhältniffe derartig ge- wachsen find, daß sie von des Betriebseinnahmen in den letzten Monaten noch nicht znw dritten Teil gedeckt worden sind. Dl« Autolinie Meißen'-Coswig ruht bereits fett November. Dresden. Nachdem der „Dresdner Lokal-Anzeiger" infolge der schweren wirtschc-stlichen Lage im ZeitungS- gewerbe Anfang Januar vom täglichen zu wöchentlich nur emmaligrm Erscheinen übergehen mußte, steht sich das Blatt durch die immer weiter fortschreitende Gefährdung der Zeitungsbetriebe gezwungen, ,.m 1. April sein Erscheinen gänzlich einzustellen. )( Dresden. Der Kriminalpolizei gelang es Freitag abend, gegen 10 Uhr, den berüchtigten Einbrecher Willi Engelhardt, der am 17. Januar aus dem hiesigen GerichtS- qefängniS ausaebrochen war, festzunehmen. Nachdem ihr bekannt geworven war, daß sich Engelhardt in Dresden aufhält, entfaltete sie zu feiner Wiedererlangung «ine fieber hafte Tätigkeit. Schon seit einigen Tagen war st« ihm bart auf Len Fersen. Aber nur rin unglücklicher Umstand vereitelte die Festnahme. Engelhardt fühlte sich ziemlich sicher und besuchte öffentliche Gaststätten. Als er Freitag abend eine Schankwirtschaft in der Friedrichstadt betrat, wurde er von Kriminalbeamten, die schon dort auf seine Ankunft warteten, in Empfang genommen. Um sich unkenntlich zu machen, batte er sein dunkelblondes Haar und den Schnurrbart rot gefärbt. Sein Gesicht war den Beamten aber bekannt. Bet feiner Festnahme trug Engel hardt «inen scharf geladenen Revolver und 20 Patronen bet sich. Bis zu seiner Zuführung zum Gericht wurde er in Ketten geschlossen. Pirna. Noch glimpflich abgelaufen ist crn Unfall, den Mittwoch nachmittag gegen 3 Uhr ein Gutsbesitzer-Ehe paar aus Dorf Wehlen mit dem Geschirr auf der Garten straße in Prrua hatte. Vermutlich vor dem von Arnsdorf kommenden Zuge waren die Pferde in der Nähe LeS „Säch sischen Hofes" scheu geworden und gingen durch. Beim Etnbiegen in die Gartenstraße stürzte der Wagen um. Dw Frau und dann auch der Mann wurden aus dem Wagen geworfen und mit ihnen der gesamte Inhalt desselben, darunter ern großer Korb mit Eiern. Der Mann selbst wurde vom Wagen ein Stück mit firtgeschleift, kam aber schließlich loS und vermochte sich gleich der Krau wieder zu erheben. Beide waren ohne ernstlichen körperlichen Schaden davongekommen. Auf der Straße sah eS jedoch wüst au». Neben Decken, Körben u. a lagen eine große Menge Eier breit gestreut umher, zumeist angeschlagen, vielfach völlig zerstört. Die Pferde aber rasten mit dem umgestürzten Wagen weiter durch die Gartenstraße bis zum König-Platz, wo sie zum Stehen gebracht werden konnten. Löbau. DK Anmeldungen für di« blefige Realschule find so stark, daß die Stadt beim Unterrichtsmmistertum um Genehmigung zur Errichtung einer dritten Parallelklasse d« Sexta einkommen mußte. Das Ministerium hat ab« bk Genehmigung versagt und al« Grund hierfür angraeben, daß «»In der starken Änmeldeziffer «in« Flucht au» der Volk«, schul« sehr. Die Stadtverwaltuna hat diese Antwort be fremdet. E» haben sich 100 Schüler angemeldet, die etwa zur Hälfte au» Löbau, »ur Halste von auswärt» stammen. Bon ihnen haben 88 di« Prüfung bestanden. Auf Grund der ministeriellen Entscheidung müßten davon 80 Schüler »urückarwirsen werden. Die Stadt ist keinesfalls gewillt, die dritte Parallelklasse auf eigene Kosten zu errichten, weil in ihr hauptsächlich Schüler von auswärts Aufnahme Zv-ea würben, Hk Stadion I des sRjnlfierlumS »nnöchfi so an, als soll» durch Ne »iw Druck ans den Bezirk auggeübt werden. Gk will daher air de» Bezirk Herangehen, daß dies« die Klaffe rinricbtet. Sollte ab« da» Ministerium auf dem prinzipielle« Stand punkt stehen, daß ohne jede Rücksicht auf dk Zahl der An meldungen schemattfch immer nnr »«»1 Unterklasse« einge richtet werden dürfen, dann will lk auf den Entscheid, den sie im übrigen veröffentlichen will, «ine «harnischt« Ant wort ergeben lassen, da der Entscheid dk Losung vom Aufstieg der Begabten ganz außer acht lasse. Zittau. Eine von der Arbeit kommende Fabrik arbeiterin wurde mitten in Sturm und Schneetreiben aus offener Straße von ihrer Niederkunft überrafcht. Die Mutter wickelte den obne jeden Beistand und auf so plötz lich, Art in die Welt getretenen Srdenjünger in ihre Schürze und trat den Heimweg in ihre »um Glück nicht mehr allzu weit entfernte Wohnung an, da ihr die erste .Hilfe, um die iie in ihrer schweren Lag« in einem unweit d« Stelle der Niederkunft gelegenen Hause gebeten hatte — verweigert worden war. Hartenstein i. S. Im staatlichen Sürsorgegut »N Niedrrzschocken brock in der Nacht »nm Donnerstag an» bis setzt nock unbekannter Ursache im linken Gritengebönde «in Schadenfeuer an«, da« mit unheimlicher Schnelligkeit um sich griff und innerhalb kurzer Zeit auch da« Haupt gebäude in Asche legte. Zahlreiche Getreidüwrräte, land- wirtschaftliche Maschinen und ander« wertvolle Gegenstände wurden ein Rand der Flammen. Adors i. V. Dentschamerlkanische Glaubensbrüder, Farmer in der Nähe von Chicago, spendeten der Gemeinde Üntermürschnitz. wo vor etwa zweihundert Jahren nach weislich die erste» Kartoffeln seldmäßig angeoant wurden, 25 Dollar — 7500 M. nach heutiger Valuta, zur Einrich tung elektrischer Beleuchtung für die Kirch«. — Beim Spielen tödlich verunglückt ist die achtjährige Alice Hertel in HermS- grün. Ein an eine Maner qelehnter, unvermutet ab- rutschender Baumstamm traf di« Klein« so heftig an den Kopf, daß infolge einer Gehirnerschütterung d« Tod eintrat. Leipzig. Der Kreisausschuß grnebmiqte der Stadt Leipzig die Ausnahme einer Anleihe von 100 Millionen Mark, die yaiivtsäcklich für WohnungSzwecke Verwendung finden soll. Der Stadtverordnetrnvorsteber Seger machte in dee Sitzung außerordentlich interessante Angaben über die Ausgaben sür den Wohnungsbau. Die Herstellung einer Kleinwohnung (Stube, Kammer, Küche) koste heutH 240000 M. Diese Angaben wurden durch den Vertreter, der Stadt Oschatz bestätigt; auch dort komm« «ine Klein wohnung auf 200 000 M. zu stehen. Dabei sei die Nach- frage nach Wohnnnaen in Leipzig in der letzten Zeit wieder außerordentlich gestiegen; nach den Angaben des Wohnungs amtes seien etwa 17 000 Familien in Leipzig unterznbringen. )(Leipzig. Zum Gedächtnis Friedrich NaumanS wurde gestern in Störmthal bei Leipzig am Pfarrhause, in dem er am 25. März 1860 geboren wurde, eine von seinen Freunden gestiftete Gedenktafel mit einer schlichten Feier in Anwesenheit der Gattin und anderer Familienmitglieder des Verstorbenen einaeweiht und der Gemeinde Störmthal übergeben. Die Gedächtnisreden dielten Dr. Theodor Heuß (Berlin) und Neichstagsabgeordneter Geheimrat Professor Dr. Götz (Leipzig). Vermischtes. Ern polnischer Raubmörder erschossen. DnS Rattbor wird gemeldet: Ter steckbrieflich verfolgte Raubmörder und Bandenführer Warichewka ist in Nogau bei dem Versuch, tn eine Gastwirtschaft crnzubrechen, von der Gemerndewache gestellt worden. Es entspann sich ein Kamps, bei dem Warschewka durch Kopfschuß getötet und em Mann der Gemeindewache verwundet wurde. Zwei Kinder von ihrem Vater ermordet. Ein grausiger Kindermord ist in Danzig verübt worden. Der Malergehilfe Schalla hat seine beiden Kinder, einen siebenjährigen Knaben und ein zweijähriges Mädchen, durch Erwürgen nnigebrackt. Schalla war arbeitslos und lebt« mit seiner Fran in Unfrieden. Er hatte bereits im vorigen Jahre einmal den Versuch gemacht, Frau und Kinder zu ermorden, war aber damals von den hinzneilenden Eltern der Frau im letzte» Augenblick an der Ausführung der Tat' gehindert worden. Die Frau kam nun vor einiger Zeit inS- Krankenhans. Schalla unterschlug eine ihm von seinem Hauswirt zur Renovierung seiner Wohnung übergebene Summe vou 3000 Mark und verbrachte dieses Geld. Als' ihm schließlich die Verhaftung drohte.beging «diegrausigeTak Die KöppelSdorfer Porzellan fabrik Niedergebra nnt. Die Porzellanfabrik Marseille in Köppelsdorf bei Sonneberg wurde durch Großseuer zun^ größten Teil vernichtet. Durch den Brand wird nicht nnr, das Personal der Porzellanfabrik, sondern auch die in der Puppenindustrie der Umgegend beschäftigte» Arbeiter brot los, da die Puppenindustrie auf die Pnppenköpfe, die in der KöppelSdorfer Fabrik hergestellt werden, angewiesen ist. i Brand in der Münchener Löwenbräu erei. Im Kellerhause des alten Baues der Münchener Löwen brauern brach gestern früh aus bisher unbekannter Ursache Feuer aus. Der Braud hat mehrere Hallen und deren Dachstühle zerstört. Das Eingreifen der gesamten Feuer-, wehr mit 35 Schlauchleitungen konnte das Feuer begrenzen.» Ter Wert der abgebrannten Immobilien ist bedeutend,, doch durch Versicherung gedeckt. Der Betrieb der Brauerei erleidet keine Unterbrechung. Noch immer vom Eise eingeschlossen. Im Rigaischen Meerbuusen sitzen zwei der Hamburger Reederei Ernst Ruß und ein der Reederei L. F. Mathies u Co ge hörender Dampfer sowie ein Stettiner Dampfer im Eifa fest. Alle bisherigen Versuche, die Schiffe frei zu bekomm men, waren vergeblich. Einem in Hamburg eingetroffenen Telegramm zufolge gelang es, den Dampfer Rudolf der Reederei Mathies durch em Flugzeug zu erreichen. Wie der Flieger berichtet, befinden sich Schiff und Mannschaft tn guter Lage. Das Linienschiff „Hannover" ist Sonn abend aus Windau ausgelaufen, um das Schiff zu befreien. Voraussichtlich wird am heutigen Montag ein Eisbrecher von Hamburg nach dem Rigaischen Meerbusen abgehcn, um als HilfSschiff der „Hannover" tätig zu sein. Eine Hofdame der verstorbenen Zarin ist wegen Diebstahls in das Berliner Untersuchungsge fängnis emgeltefert worden. Tie Verhaftete, die in erste? Ehe mit einem russischen General verheiratet war, hatte spater einen deutschen Stabsarzt a. D. geheiratet, nach dessen Tode sie in Deutschland blieb. Da seit Ausbruch des Krieges die Zuschüsse aus ihrer russischen Heimat auS- blieben, erwarb sie sich als Dolmetscherin in Gefangenen lagern ihren Lebensunterhalt. Als mit Beendigung de» Krieges auch diese Einnahmequelle versiegte, geriet fie auf- die schiefe Ebene und beging eine Reihe von Betrügereien und Diebstählen an ihren Landsleuten. Der Taucher im versunkenen Goldschiff, Ein« der bedeutendsten Taucher-Expeditionen, die je aE gerüstet wurden, verläßt jetzt Portsmouth, um die noch nicht! gehobenen Goldbarren auf dem Boden de» Dampfer« „Laurentie" zu retten. Der Dampf« wurde während dr« Krieges torpediert, und Barren im Werte von 4—5 Millionen! Pfund konnten bereits gerettet werden. E» bleiben ab« noch 2—S Millionen Pfund in Goldbarren zn heben, und deshalb haben dir englische Admiralität und da» Schatz, kkretariat zusammen da« Bergungsschiff „Racer" ausgerüstet. Man nimmt mit Bestimmtheit an, daß auch diese Schätz» dr» Goidschiffr» dem Meere abgerunaen werden, denn dk Schüler von auswärt» Aufnahme Methoden der Schatzfuch« unter Wasser find tn letzter Zeit Stadtverwaltuna ürht tzjs.Wktt»ort^_LüR8ordenM4 onpoükommnet worden. U« hea rimchtztz
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