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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.03.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192203303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220330
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220330
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-03
- Tag1922-03-30
- Monat1922-03
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.03.1922
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Oertliches imd Slichsisches. Riesa, den 30. Mär» 1022. —* Dem Landtage ist eine Reibe weiterer Regierungsvorlagen »»gegangen und »war der Ent wurf eines Gesetzes »ur Abänderung des Gesetzes über die Dienttbezttge der Gemeindebeamtc». der Entwurf eines Gesetzes über die Hundesteuer, eine Vorlage betr. den Neu bau der llniverfitätsfranenklinik sowie eine Vorlage betr. die Weiterzahlung der Besoldung der Lehrer an den öffentlichen, allgemeinen, Volkse und Fortbildungsschulen. — Ein Entschließungsantrag der drei Parteien der Linke» »um Etatkavitel A, Forsten, ersucht die Negierung, angesichts der großen Holzknappheit in Deutschland auf die Neichsregierung einzuwirken, daß sie unverzüglich alle Wege beschreitet, die die baldige Holzabfuhr aus Rußland in - größerem Umfange ermöglichen, wenn nötig, seien der russischen' Regierung durch Vermittelung der deutschen Negierung die notwendigen Maschinen und Werkzeuge sowie Transportmittel von der deutschen Industrie bevorzugt zn liefern. — Eine Anfrage der Deutschnationalen fordert Maßnahmen von der Regierung, um den die Bau tätigkeit namentlich im Chemnitzer Jndustriebezirk lähmenden Mangel an Bauarbeiten abzuhelfen. — Eine kurze Anfrage der Deutschen Volkspartei wünscht die Er richtung von Parallelklassen am Reformgymnasium in Wurzen und an der Realschule in Löban. —* Die wirtschaftliche Frauenschule. Die Aufgaben der wirtschaftlichen Frauenschule sind noch viel zn wenig bekannt. Der Besuch solcher Schule ist eine gute, vielseitige Ausbildung für Haustöchter nnd Hausbeamtinnen. Sie ist zugleich die ministeriell vorgeschriebene Vorbereitung für das Seminar für Lehrerinnen der landwirtschaftlichen Haushaltungskunde, ein Beruf, der heute noch zu den aussichtsreichsten aller Frauenberufe gehört. Der Unterricht in der wirtschaftlichen Frauenschule erstreckt sich ans die gesamte Tätigkeit einer ländlichen Hausfrau. Im Mittel punkt des Betriebes steht die Küche, in der die täglichen Mahlzeiten von den Schülerinnen hergestellt werden, der Jahreszeit entsprechend Obst und Gemüse eingemacht werden und das Einschlachten nnd Backen gelehrt werden. Neben diesen bauswirtschastlichen Fächern, zu denen auch die Wäsche behandlung und Nadelarbeit gehört, erstreckt sich die Aus bildung auf rein landwirtschaftliche Gebiete. Die Frauen schulerinnen betätigen sich in der Molkerei bei der Her stellung von Butter, dem Melken und Füttern der Kühe. Sie lernen durch praktische Arbeit die Grundbegriffe der Geflügelzucht kennen, sie bauen den Garten, behandeln die Obstbäume und pflegen Ziersträucher und Blumen; auch die Feldarbeit wird nicht vernachlässigt. Diese praktische Arbeit wird durch Belehrung im Gartenbau, Ackerbau, Botanik, Milchwirtschaft und Geflügelzucht ergänzt. Dazu kommen Unterweisungen in Gesundbeitslehre, NahrungSmittellehre, Chemie und in allgemein bildenden Fächern wie Wohlfahrts pflege, Bürgerkunde und Pädagogik. Lehrfahrten in land wirtschaftliche, industrielle, soziale Betriebe gestalten den Unterricht noch lebendiger. Also eine wichtige Aufgabe hat die wirtschaftliche Frauenschule zu lösen, die Ausbildung der weiblichen Jugend, die beteiligt ist am Familienleben, und damit auch an dem Wiederaufbau unseres zerrütteten Vaterlandes. —* Die Wiederaufnahme des Personen verkehrs auf der Elbe. Tie Sächsisch-Böhmische Dampfschiffahrtsgesellschaft nimmt, wie schon gemeldet, ihren Personen- und Frachtdampfschifsahrtsbctrieb am Sonnabend, den 1. April auk der gesamte» Strecke Leit- merttz—Dresden—MühlbeLg wieder auf. Die außerordent liche Geldentwertung and damit die Verteuerung sämt licher Betriebsmaterialien, sowie Lohnerhöhungen usw., die jetzt gegenüber dem Betriebsjahr 1921 fast das Dreifache betragen, machen leider auch ihre Rückwirkungen auf die Gebührensätze sowohl für den Personen- wie auch für den Frachtverkehr bemerkbar. Tre Gesellschaft hat sich daher gezwungen gesehen, Fahrpreise und Frachtsätze zu erhöhen. Indessen ergibt sich trotz der Erhöhung doch immer noch ein wesentlicher Vorteil. Mr den Personen verkehr bleiben auch für das Jahr 1922 dre Rückfahrscheine bestehen, wodurch allen Fahrgästen em um so größerer Vorteil geboten wird. Auch in diesem Jahre werden Fahr scheinhefte zu 10 und 30 Stück für die verschiedensten Strecken zu bedeutend ermäßigten Preisen zur Ausgabe gelangen, sodaß besonders Familien nicht unbedeutende Vorteile dadurch erwachsen. In diesem Zusammenhänge ser auch darauf hmgewiesen, daß Jahres- und Monatskarten gelöst werden können. Weiter muß hervorgebvben werden, das; auch m diesem Jahre den Vereinen und Schulen Fahr preisermäßigungen gewährt werden, während endlich bet der Eisenbahn schon Kinder nach dem vollendeten 10. Lebens jahr vollen Fahrpreis bezahlen müssen, dehnt die Säch sisch-Böhmische Dampfschiffahrtsgesellschaft die Vergünsti gung der Kinderfahrscheine bis zum vollendeten 14. Lebens jahr aus. Wesentlich günstiger als bei der Eisenbahn liegen die Tarifverhältnisse bet der Güterbeförderung der Sach- slsch-Böhmi schon Tampfschiffahrtsgesellichaft. Uebär Einzel heiten erteilen die Betriebsstellen der Gesellschaft noch be reitwillig Auskunft. Es muß zweifellos mit großer Freude begrüßt werden, daß die Sächsisch-Böhmische Dampf- schifsahrtsgesellschaft Mm Betriebs wie. .ex. iy der gleichen Art und in deni gleichen Umfange auf keinem deutschen Strom zu finden ist, im vollen Umfange wieder aufnehmen kann. —* Wochenbericht des Landesaints für Arbeitsvermittlung, 19. bis 25. März 1922. Die Arbcitsmarktlagc hat in der Berichtszeit eine weitere merk liche Besserung erfahren. Tic Lage der gesamten Industrie muß infolge der äußerst günstigen Konjunktur als sehr gut bezeichnet werden. Die Vcrmittlungstätigkelt war aller orten sehr rege. TaS wiedcreinsetzendc Frostwetter warf wieder eine größere Anzahl Angehöriger der Außenberufe auf den Arbeitsmarkt, doch dürfte diese Erscheinung nur eine vorübergehende sein. In der Landwirtschaft ist eine Besse rung der Lage nicht eingetreten. In der Metallindustrie stieg die Nachfrage nach Arbeitskräften weiter. Auch die Anforderungen von Arbeitskräften für die Textilindustrie waren erheblich. Zum Teil gelang cs, dem Mangel durch Anlernling begegnen zu können. Im Holzgewerbe hielt der Mangel an Tischlern aller Art an. Tie erzgebirgische Tvrel- -waremndustrie ist weiter sehr gut beschäftigt. Tic Lage iin Fleischergewerbe hat sich infolge der steigenden V'eh- preisc verschlechtert. Auch die Unterbriuguug iin Bäcker gewerbe war ungünstig. Dagegen werden erstklassige Kon ditoren für Fabrikbetriebe und Sciisonstcllungcn in Bade orten gesucht. Tas Schneider-, Wcißnäh-, Putzmacher-, Kürschner- nnd Mützenmacher-Gewerbe verzeichnete weiter hin Mangel an Arbeitskräften. In der Schuhindustrie herrscht noch Bedarf an Zuschneidern und im Tckuh- macherhandwerk war etwas regere Nachfrage nach Aus hilfen. Tas Baugewerbe entfaltete eine lebhafte Vcrmitt- lungstätigkeit. Tie Nachfrage nach Facharbeitern konnte nur »um Teil gedeckt werden. Lebhaft war die Vermitt- lungstätlgkeit im Buchdrucker- und Schriftietzergewerbc. Im Handclsgewerbc herrschte starke Nachfrage nach jün geren, besonders weiblichen Arbeitskräften und erstklassigen Kaufleuten, Stenotypistinnen und ersten Verkäuferinnen für alle Branchen. Im Gastwirtsgewerbe ist die Ver mittlung speziell von Aushilfen an Sonntagen rege. Be darf liegt weiter vor an Wtrtsckastspersonal. Für die freien Berufe fehlt es an Arbeitsstellen. Für Ungelernte war die Lage durchweg günstig. —* Düngemittel für die sächsische Land wirtschaft. Die Belieferung der sächsischen Landwirt- schast mit Handelsdüngemitteln war infolge dec durch den zweimaligen Eisenbahnerstreik bewirkten Vcrkchrsschwierig- keiten bis vor kurzem so ungünstig, daß eine Beeinträch tigung der nächsten Ernte ernstlich zu besorgen war. Durch persönliche Vorstellungen des Wirl'chaftsministcriunis in Berlin beim Eisenbahnzcntralamt, Stickstoff-Syndikat und Kali-Syndikat ist es gelungen zu erreichen, daß durch Stellung von Soriderzügen nach Sachsen die Lieferung der in Auftrag gegebenen Stickstoff- nnd Kalidüngemittel noch rechtzeitig für die Frühjahrsbestellung erfolgen wird. Die allgemeine Eisenbahnsperre für Düngemittel hat nur wenige Tage gedauert nnd ist wieder ausgehoben. Großenhain. Ein Einbruchs-Diebstahl wurde in das Zigarrengeschäft von Puschel auf dem Steinweg verübt. Der Täter hat reiche Beute gemacht. Es sind ihm in die Hände gefallen: MO Zigaretten, Marke Hänsorn, in 50er- Hackung, 200 Stück Wicking in 20er-Packung, 200 Stück August der Starke, 50er-Packung, 3000 Stück Kenner (Gold), lOOerPackung, 1500 Stück Wrasil, 500 in 10er-, 250 in 20er-, 250 in 50er- und 500 in lOOer-Packung, 1500 Stück Salem- Gold, lOOer-Packung, 500 Stück Manolt-Aiso, lOOer-Packung, 500 Stück Toska, lOerPacknng, 2 Pfund Tabakschnttt in 25- Gramm-Packung, 12 Kisten Kios, H. Z., 50er-Packung, 200 Stück Kios Weltmacht, 20er-Packung, 2 Kisten Zigarre» je 50 Stück (Bachantin), 10 Kisten Zigarren je 25 Stück ver schiedenster Sorte, ferner für 10 Mark Aluminium- Fünfziger. )( Meißen. Als Täter des am 24. d. Mts. in der Steingutfabrik A.-G. Sörnewitz ansgeflihrten Kaffenraubes wurden ermittelt der 22 jährige Kanfmannslehrling Kurt Schatte in Sörnewitz und der 27 jährige Eisenträger Alwin Schneider in Coswig. Sie wurden am 28. März durch die Landrskriminalpolizei Dresden und die zuständige Gen darmerie festgenommen und dem Amtsgericht Meißen zu geführt. Das gestohlene Geld wurde bis auf wenige tausend Mark der geschädigten Firma wieder zugestellt. Die Räuber baden den Kassierer schon seit längerer Zeit bei seinen Arbeiten nach Kontorschlub beobachtet und auch mehrmals versucht, den Raub auSzusühren, bis er ihnen endlich geglückt ist. Sie haben an der Hinteren Seite der Fabrik die Um fassung des Hofes überstiegen und haben sich durch letzteren in das Kontorgebäude geschlichen. Dort haben sie schwarze Masken angelegt und sind mit voraehaltenem Revolver in den Kaffenraum etngedrungen. Wahrend Schneider unter dauerndem Vorhalten des Revolvers den Kassierer auf seinem Platz gehalten hat, hat Schatte den offenstehenden Kaffenschrank ausgeräumt. Darauf haben sie das Fabrik- gebäude verlassen und sind querfeldein in den Wald ge gangen, wo sie das Geld verborgen haben. Anschließend sind sie nach Dresden gefahren. Nach ihrer noch an» selben Abend erfolgten Rückkehr hat Schatte das Geld geholt und mit in di« elterliche Wohnung genommen. Dort wurde es von der Polizei im Kleiderschrank versteckt gefunden. * Dresden. Die Deutsche Volkspartei, Ortsverein Dresden, veranstaltet am Freitag, den 81. März, im großen ««d r Meblatt «ud Atyeiger). 7 Drahtanschrift: LaMatt «stsa- Diese» Blatt enthält die amtliche« BekarmtmachtMLNl Fernruf Ar. . her Amtsharchtmmmschaft Srotzeu-ai«, de» Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft deim Amtsgerichte ««d de» Rates der Stadt Riesa, de» R«a«p»mt» Riesa «nd de» Hauvtzollamt» Meitze«, sowie de» Semeiuderate» Sröba. Postscheckkonto, Dresden 1§d» Siro kaff« Riesa Nr. LL - 7«. Donnerstag, SV. Mürz 1SS2, abends. 7S. Jahrg. Das Riesaer Taaeblatt erscheint jeden Tag abend« V-6 Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Feittage. Bezngsprew gegen BorauSzaylung, monaNich 15.— Marc ohne Bringerlohn. Ein»elnumm„ si, m, AuietgtN für die Nummer des Ausgabetages sind bis S Uhr vormittags aufzugcben und im voraus zu bezahlen: eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Bläken wird nicht übernommen. Preis für die SS nun breite, S mm hohe Grundschrift-Zeile (S Silben) 8.— Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. Nach- weyung«- und BermtttelungSaebtihr 1 M. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden muß' oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebe« der Druckerei der Lieferanten oder der BcsörderungSeinruhtungen — hat der Bezieher keine» Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer ä° Winterlich, Riesa. TeschSjtSftele: Goetbesttaße öS. Verantwortlich für Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Die Nuf»eichnu»a sämtlicher steuerpflichtiger Hunde für das neue Steuerjabr vom 1. April 1922 bis zum 31. Mär» 1923 hat nach den, Stande vom 10. April 1922 »u erfolgen. Verordnung des Ministeriums des Innern vom 4. März 1920 — Sächsisches Gesetzblatt Seite 42 —. Die Gemeindebehörden werden veranlaßt, die Aufzeichnung vorzunehmen und bis spätestens Ende Pvril 1VSS die Hundesteuermarken gegen Bezahlung der Gebühren hier in Empfang »u nehmen. Die Hundeverzeichniffe sind dabei mit vorzulegen. Es ist jederzeit darauf »u sehen, daß die Lunde nur gültige Steuermarken tragen. Großenhain, am 28. Mär» 1922. SSO L l. AmtSbnnvtmaunfchaft. Geschäftszeit vom 3. Avril abr Montag» biS Freitag» 7—«nd 2—8 Uhr Sonnabends 7—'/,1 Uhr. Grundbuchamt, Gerichtsschreiberei, Gerichtsvollzieherei und Kaffe werden nachmittags 3 Uhr, Sonnabends mittags 12 Uhr für das Publikum geschloffen. Der Vorstand des Amtsgerichts. Saale des Ausstellungspalastes eine Bismarckseier. Reichs- tagsabgeordneter Tr. Everling spricht über „Bismarcks Ge dächtnis und Vermächtnis". Alexander Wierth, Spielleiter der Staatstheater, wird rezitatorische, Frl. Elisa Ttünzner von der Ttaatsopcr und die Kammersänger Ermvld und Lange werden Gesangsvorträge zum Besten geben. Tie Kapelle Feiereis spielt unter Leitung ihres Musikdirektors. * Limbach Ta. Tic Linksmehrheit der Ttadtverord- nctcn beschloß, die bürgerlichen Vertreter, die schon zum 3. Male den Sitzungen serngcbliebcn waren, in eine Ord nungsstrafe zu nehmen. Dem sozialistischen Stadtrat Nestler wurde, weil er gegen den Stachel „gelökt" hatte, ein Miß trauensvotum erteilt. * Luga». Wie wir bereits gestern meldeten, stürzte sich auf dem Gottessegcnschacht der 22jährige Fritz Bvttger in den 4M Meter tiefen Schacht. Bvttger, der bis zur Un- kenntlichkest zermalmt wurde, verübte die Tat, wie wir nun mehr erfahren, weil er wegen Lähmung stellungslos werden sollte. Lauta b. Marienberg. Tas vor einigen Tagen mit starker Heftigkeit ausgetretene Winterwetier mit Schnee,- sturm und Schneeverwehungen hat auch unter den gefieber ten Sängern des Waldes viele Spier gefordert. In den umliegenden Waldungen wurden zahlreiche tote Lerchen, Stare, Bachstelzen uiw. ansgesunden. Chemnitz. Von einem ihrer Beamten wurde einer hiesigen Firma nach nnd nach Florgarn im Werte von un gefähr 111- Millionen Marl gestohlen. Durch die hieraus von der hiesigen Zlriminalablcililng ansgenommcncn Er örterungen wurde ein hier wohnhg'tcr IGähriger Drogist sestgenommen, der das Garn an einen polnischen Juden ver kauft hat. Dieser versorgte den Dieb, einen 25jährigcn Handlungsgehilfen von hier, mit falschen Pavicren, damit er in das Ausland flüchten sollte Auf Veranlassung der hiesigen Staatsanwaltschaft wurde er aber in Berlin, wo selbst er sich unter falschem Namen anfhielt, sestgenommen und der hiesigen Staatsanwaltschaft zngesührr. Tas ge stohlene Gut konnte zum größten Teil wieder erlangt nnd der geschädigten Firma zugestcllt werden. Oederan. Schulknaben als Spitzbuben konnten hier durch die Polizei ermittelt werden. Vor einiger Zeit be merkten hiesige Geschäftsleute, daß ihnen wiederholt auf dem Ladentisch ansliegende Gegenstände abhanden gekom men waren. Ter Verbackt des Diebstahls richtete sich gegen Schulknaben. Ten Nachforschungen der Polizei ge lang es, vier elf- bis dreizehnjährigen Schnlrangen etwa elf Ladendiebftähle nackzuweisen. Außer Nahrungsmitteln fielen den jugendlichen Spitzbuben Taschenmesser, Gummi bälle und verschiedene andere Sachen in die Hände. Die Frühverdorbenen schreckten aber auch nicht zurück, vor der Sckmiedewerkstatt der Chemischen Bleicherei lagerndes Eisen mit dem Handwagen abzuiahren und an einen hiesigen Althändler zn verkaufen. Ter Erlös wurde unter sich verteilt. Bärenstein i. Erzgeb. Raffinierte Schmuggler manöver konnten dieser Taae bei dem Grenzüberqang in Weivert entdeckt werden. Täglich sah man einen reichs deutschen Invaliden, der vormittags von Bärenstein nach Weipert kam und nachmittags wieder zurückging. Er schleppte sich auf zwei Krücken mühsam fort. Gerade beim Grenz übergang brach eine der Krücken. Ter Mann stürzte, erhob sich aber rasch, warf zur Ueberraschung der Grenzbeamten, die in der Nähe standen, auch den zweiten Krückstock weg und lief davon, gegen Bärenstein zn. Als die Grenzbeamten die zurückgebliebenen Krücken betrachteten, sahen sie, daß der zerbrochene Krückstock innen hohl und mit Zwanzig- und Zehnkronen-Goldstücken gefüllt war. Ter Mann hatte sich als Invalide markiert, um so den gegenwärtigen schwung haften Goldschmuggel über die tschecho-slowakische Grenze nach Deutschland ohne Hindernis betreiben zn können. Schönau a. d. E. Um sich Bettfcdcrn zu verschaffen, hatten unbekannte Diebe dieser Tage dem Lattlcrmeister Nadisch eine Gans gestohlen. Ter Meister fürchtete schon, daß der Martinsvogel den Weg allen Fleisches gegangen sei. Doch siehe da, die Gans fand sich wieder ein, nur hatte sie einen Teil ihres Federkleidcs eingebtttzt. Taucha. Der Former Ahl aus Thekla war wege« Teilnahme an einem Einbruchsdiebstahl zn 2'/, Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Nachdem er den größten Teil tziner Strafe verbüßt batte, wurde auf feinen Antrag das Wiederaufnahmeverfahren eingeleitet. In der jetzigen Ver handlung erklärte der Angeklagte, daß er zur Zeit des Ein bruchs krank gewesen sei. Zeugen, die im ersten Prozeß gegen ihn ausgesagt hatten, konnten ihre damals gemachten Aussagen nicht mehr aufrecht erhalten. Der Schnldbeweil konnte nicht erbracht werden und der Angeklagte würd' daher freigesprochen. Leipzig. Die Lernmittelfreiheit in den Schulen ein« »»führen ist am Mittwoch von den Stadtverordneten abg»- lehnt worden. Der Antrag stand schon zum dritten Male auf der Tagesordnung. Die sozialistischen Vertreter sprachen sich für die Gewährung der vollständigen Lern mittelfreiheit aus, die bürgerlichen Stadtverordneten er klärten Ablehnung, da ihre mechanische Durchführung auch die Begüterten etnbcziehe, außerdem der Schnlbeirat bereits Richtlinien anSgearbeitet habe, die sonst hinfällig würden. Ueberdies müßten die Kosteil der Lernmittelfreiheit «pW
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