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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192204044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220404
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220404
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-04
- Tag1922-04-04
- Monat1922-04
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1922
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Riesaer M Tageblatt und Anzeiger MtdlM M Meiller». Dienstag, 4. April 1922, abends Wegen Reinigung der Diensträume können Frei tun, den 7. und Sonnabend, den 8. Avril d. I. bei dem Amtsgericht« Riesa nnr dringltebe Tacken erledigt werden. Holzversteiqerung. Weikiger Staatssorttrevier. Revierteil Kleintrebniker Heide, 24. Avril 1V22, vorm. st Ukr. Gasthof ,» »reimt,. 220 w. Stämme 8 24 cm, 74 w. Klötze 12/29 em, 357» w. Derbstangen 8/18 vw, 38 rm w. Nntzknüvpel, 5 rm w. Brennscheite, 370 na w. Ärennknüppel, 120 rm w. Aeste, Abt. 111 «Kahlscblag), 107-129 (Einzelh.). Forstrevierverwaltung Weistig a. R„ 1. Avril 1922. Forstrcntamt Dresden. Attttbe voll Nartchln an behurslille Kleinrenlnkr uni» AckitsilivMtn. Die 2. Verteilung von Kartoffeln zu verbilligtem Preise an bedürftige Kleinrentner und NrbeitSinvaliden erfolgt demnächst. Diejenigen, welche Antrag ans Berücksichtigung bei dieser Kartoffelverteilnng stellen, werden hiermit amgefordert. lick bis spätestens Sonnabend, den 8. April 1922, vormittags 7—12 lthr, im Nathans, Zimmer Nr. 10, zu melden. Der Rat der Stadt Rieka, am 4. Avril 1922. Gßm. Fortsetzung des städtischen Kartoffelverkaufs. Bezugsscheine werden an jedem Montag. Mittwoch und Freitag von 7—12 Nbr vor mittags im Rathause, Wartezimmer, ausgestellt. Brotausweiskarte ist mit vorzulegen. Bezugsberechtigt sind nur die Familien, die über keine oder nur geringe Mengen Kartoffeln verfügen. Ter Rat der Stadt Niesa. am 4. Avril 1922. Kr. Bezeichnung der Fuhrwerke. Es ist vielfach wahrgenommen worden, daß die Bestimmungen üder die Bezeichnung der Fuhrwerke nicht allenthalben beachtet werden. Diese werden nachstehend in Erinnerung gebracht. Nach den Verordnungen der Ministerien der Finanzen und des Innern, die Bezeich nung der Fuhrwerke betr., vom 7. September 1870 und 16.' April 1880, hat jedes nicht anSfchliestlick zur Personenbeförderung bestimmte Fuhrwerk, einschließlich der Hunde fuhrwerke, mit Ausnahme der Ackerfuhren, den Namen und Wohnort oder die Firma des Eigentümers lund, falls derselbe mehrere derartige Fuhrwerke hält, überdies noch die Nummer) in deutlicher unverwischbarer Schrift von mindestens 8 em Höhe auf der linken Seite des Fuhrwerkes — das Geschirr ldaS Kummet) des Pferdes, bei Zweispänner des Sattelpferdes, eingeschloffen — und zwar so zu führen, daß die Bezeichnung beständig sichtbar bleibt. Hierbei wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß eS als den ungezogenen Verord nungen nickt entsprechend anzuseheu ist, wenn die Tafel mit der Bezeichnung unter dem Wagen lose hängt und daß der Jnbrwerkseigentümer sowohl wie auch der Geschirr führer für die genaue Beachtung der Vorschriften verantwortlich sind. Der Herr Bürgermeister zu Radeburg und die Herren Gemeindevorftände bez. Gutsvorfteber wollen die Fuhrwerksbesitzer ihrer Gemeinden bez. Bezirke auf die Be achtung der vorstehenden Bestimmung Hinweisen. Die Gendarmerie, Straßenanfsichts- und Grmeindeorgane erhalten Veranlassung, die Durchführung des Angeordneten sich angelegen sein zu lassen und etwaige Znwiderhand- lungen zur Bestrafung anzuzeigen bez. zu bestrafen. Großenhain, den 3. April 1922. 247 K. Die AmtShauptmanukchaft. und Anzeiger jElbedlatt M Melzer). ""'«WAN» vl»n mMN dk «»«Ich-» - der «mtrhauhtviannschaft Grokenhaiu, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft -elm Amtsgerichte und des " ' Rates der Stadt Riesa, des Finanzamt» Riesa «nd des Hauhtzollamt» Meitze«, sowie des GemelnderateS «rüba. 8«. Dienste«, 4. April 1922, abends. 75. Jahr«. Einzelnummer 80 Pf. Anzeigen für di« Nummer des Ausgabetage» sind bi» S Uhr vormittag» aufzugeben und im voraus zu bezahlen: «ine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für die 89 nun breite, 8 mm hohe Grunoschrift-Zeue (6 Silben) 8.— Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. Nach- «eisungs- und BermittelungSaebllhr 1 M. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage etngezogen werden muf oder der Auftraggeber tu Konkurs gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort; Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Fall- höherer Gewalt - Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebs» der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Berlaa: Langer t Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Gsetheftraße SV. Verantwortlich für Redaktion: Arthur Hähnel, Niesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Fichtner, Verwaltung»-! Pfarrer Friedrich, Vors. Halter Gäbler au» Pop mann Heppe, Kaufma... „„ aus Poppitz, EtfrnwerkSarbeiter Krüger, Platzmeister Kühne, Frau Gärtnereibesitzer Lehmann aus Poppitz, Frau Schneider meister Liefche. Pfarrer Llltbardt, Rechtsanwalt Dr. Mende, stellv. Bors» Studienrat Müblmann, Maler Naumburger, tztadtv't Röhrborn, Organist Scheffler, Schwester Anna Schefter, Kommerzienrat Schönberr, Eisenbahn-Inspektor Sorge, Dr. med. Walcha, Direktor Winkler, Stadtbandirektor Lschau, Rriseprrdiger Mir schafft Oertllches und Sächsisches. Niesa, den 4. Avril 1922. —* Kirchliches. Der HauptgotteSdienst des letzten Sonntags stand unter dem Zeichen der Verpflichtung der Mitglieder der neuen Kirchgemeinde-Vertretung, die mit Anfang April d. I. an die Stelle des bisherigen Kirchenvorstands treten soll. Herr Pf. Luthardt wies in seiner Predigt darauf bin, welche Bedeutung der 1. 4. 22 für unsere Landeskirche und Kirchgemeinde durch das In krafttreten der neuen Kirchgemeindeordnung erhalte und wie groß die Hoffnung sei, daß durch sie die Gemeinde ihrem biblischen Vorbild näher gebracht werde. Auf Grund von Eph. 4, 11—15 zeichnete er das biblische Vorbild der Ge- meinde. die als der Leib Cbristi einen lebendige» Organis mus bilde, dessen einzelne Glieder le nach Kraft und Gabe willig und tätig sein müßten znm Aufbau und Ausbau des Ganzen. Als grundlegende Pflicht hob er im Anschluß an de» Text den treuen und regelmäßigen Besuch des Ge- meindegottesdiensteS und die lebendige Beteiligung an ihm mit Herzen. Mund und Händen hervor, unterstrich die Pflicht der im kirchlichen Leben Bewanderten, mitznbelfen, daß die beschämende Unkenntnis und UrteilSunsähigkeit in Fragen des kirchlichen Lebens mehr und mehr überwunden werde, sodaß alle Gemeindeglieder in männlicher Selbständig keit mündig und tätig sein könnten und stellte über diese Pflichten als Wichtigstes des Apostels Panlns' Mahnung: Laßt uns rechtschaffen sein in der Liebe. Wenn alle Ge meindeglieder es treu und gewissenhaft mit diesen Pflichten nähmen, werde Jesus Christus, der Herr der Gemeinde, zn unierm Tun seinen Segen geben und helfen, daß auch unsere Hcimatgemeinde in der Zeit kirchlicher Neuordnung dem biblischen Vorbild mehr und mehr nabe komme. Nach der Predigt stellte Herr Pfarrer Friedrich der Gemeinde die Kirchgemeinde-Vertreter vor und richtete danach an diese ein Wort der Begrüßung an der Hand von Psalm 46, 2—3: „Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben; darum fürchten wir uns nicht." Daran schloß sich die Verpflichtung mit Ja und Handschlag auf das von den Kirchgemeinde-Der- tretern abzulegende Gelöbnis. — Gestern hielt die Kirch- gemeinde-Vertretung ihre erste Sitzung ab. Sie setzte fol- gende Ausschüsse ein: «) Innerer Ausschuß: Pf. Friedrich, Vorsitzender, Pf. Beck, Frau Schuldirektor Fritzsche, Buchhalter Gäbler, Betriebsbeamter Große, Pf. Luthardt, Studienrat Mühl mann, Organist Scheffler, Schwester Anna Schefter, Dr. med. Walcha, Neiseprediäer Zschieschang. , b) Bauansschuß: Stadtbandirektor Zschau, Vor sitzender, Gemeindevorstand Kluge, Platzmeister Kühne, Maler Naumburger, Stadtrat Nöhrborn, Kommerzienrat Schonherr. .. «HNechnungSauSschuß: Direktor Winkler, Bor sitzender, Pf. Beck, Obersekretär Bergmann, Gutsbesitzer Bernhardt, Kaufmann Heppe, Kaufmann Heyn. °) Fried ho fsausschuß: Eisenbahninspektor Sorge, Vorsitzender, DerwaltungSinspektor Franke, Eisenwerks arbeiter Krüger, Pf. Luthardt, Studienrat Mühlmann, Dr. med. Walcha. Sodann wählte sie folgende Mitglieder in den Kirchenvorftandr Pf. Friedrich, Vorsitzender, Eisen- babninspektor Sorge, stellv. Vorsitzender, Pf. Beck, Guts- besttzer Bernhardt, Maler Fichtner, Verwaltungsinspektor Franke, Werkmeister Freier, Frau Schuldirektor Fritzsche, Grmeindeoorstand Kluge, Eisenwerksarbeiter Krüger, Platz- meister Kühne, Pf. Luthardt, Organist Scheffler, Direktor Winkler, Stadtbaudirektor Zschau. Die Mitglieder der K i rchgemeindevertrietung sind folgender Pfarrer Beck, Berwaltunasobersekretiir Berg- mann» Gutsbesitzer Bernhardt aus Mergendorf, Maler Fichtner, VcrwaltungS-Jnspektor Franke, Werkmeister Freier, Pfarrer Friedrich, Bors., Fran Schuldirektor Fritzsche, Buch halter Gäbler aus Poppitz, BetriebSbeämter Große, Kauf- —* Die Teuerung in Sachsen. Die vom sächsischen statistischen Landesamt errechneten Indexzahlen für die Lebenshaltung der Bevölkerung in Sachsen betragen, wenn die Indexzahl der Vorkriegszeit gleich 100 gesetzt wird, für Oktober 1137, November 1385, Dezember 1578, für Januar 1678 und für Februar 1987. —* Landwirts cbaftllche Warenbörse für Großenhain und Umgegend. Sonnabend, den 1. Avril 1922. Es wurden notiert (nichtamtlich), Weizen 810—820, Roggen 580—590, Hafer 590—600, Sommergerste 650-660, Mais 630, Maisschrot 660, Kleie 500, Roggen- und Weizenstroh 80—85, Hafer stroh 85—90, Heu 250—270. Die Preise verstehen sich für den Zentner in Mengen unter 5000 Kilogramm. —* Umgestaltung der Neichsschatzver» waltung. Das Londoner Ultimatum vom Mai 1921 hat es notwendig gemacht, die bisher dem Reichsschatz- ininisterium Nachgeordneten Behörden mit Ausnahme der Reicksvermögensverwaltung für die besetzten rheinischen Gebiete vom 1. Avril 1922 ab dem Reichsfinanzministerium zu unterstellen. An der sachlichen Zuständigkeit des Reichs schatzministeriums selbst wird hierdurch nichts geändert. Die Abteilungen Neichsschatzverwaltung gehen in den Präsidialgeschäftsstellen der Landesfinanzämter auf. An Stelle der Reichsvermögensämter treten, soweit erforderlich, Reichsbauämter. Die Reichsvermöqensstellen werden auf gehoben. Die Verwaltung des reichseigenen Besitzes wird, soweit sie bisher von örtlichen Dienststellen der NeichSschatz- verwaltung ausgeführt wurde, Finanzämtern übertragen. Für den Bezirk des Landesfinanzamtes Dresden tritt folgende Aenderung des bisherigen Behördenaufbanes ein: Aus der bisherigen Abteilung Reichsschatzverwaltung werden in der PräsidialgeschästSstelle des Landesfinanzamtes zwei Gruppen gebildet, die die Bezeichnung: 1. der Präsident des Landes finanzamtes Dresden, Gruppe Reichsschatzverwaltung, 2. der Präsident des Landesfinanzamtes Dresden. Gruppe Reichs- bauverwaltnng, führen. Die Reichsvermögensämter l, II und Ul Dresden werden unter Abzweigung der Angelegen heiten des Bauwesens zusammengelegt und bilden für die Weiterbearbeitung der VerwaltungSanaelegenheiten ein selb ständiges Finanzamt Dresden-Albertstadt (Reichsschatzver- waltung). Für die Erledigung der Bauangelegenheiten werden die Reichsbauämter Dresden I und II errichtet. Die Geschäftsräume dieser drei Aemter befinden sich in Dresden-Albertstadt im Verwaltunasdienstgebände am KöniaSplatze. Die Reichsvermögensstelle Zeithain wird in em selbständiges Finanzamt Zeithain (Reichsschatz- verwaltuna) umgewandelt. Das Reichsvermögensamt Bautzen bildet sür die Erledigung der VerwaltunaSange- legenheiten eine besondere Abteilung des Finanzamts Bautzen als Hilfsstelle dieses Finanzamts (Reichsschatzverwaltung). Die Bearbeitung der vom Reichsvermögensamte Bautzen bisher erledigten Bauangelegenheiten übernimmt das zu errichtende Reichsbauamt Bautzen. Alle übrigen Reichs vermögensstellen bilden bet den Finanzämtern, in deren Bezirk sie ihren Sitz haben, je eine besondere Abteilung als Hilfsstellen der betreffenden Finanzämter (Äeichsschatz- verwaltung). —* Die Maul-und Klauenseuche wurde am 31. Mär- 1922 im Freistaat Sachsen in 68 Gemeinden und 83 Gehöften gegen 39 Gemeinden und 42 Gehöften am 28. Februar 1922 amtlich festgestellt. Großenhain. Hier ist ein Fuhrwerksbesitzer durch ein Schwindelmanöver von mehreren Unbekannten um lovoo Mark geprellt worden. Der Betrogene wurde von einem Unbekannten, -er sich als Landwirt ausgab, aus einen ehemaligen Oberleutnant v. Keller von Frankfurt a. O. aufmerksam gemacht, der die Ablieferung der Pferde nach Belgien und Frankreich unter sich habe. Dieser habe andere bereits mit guten Pferden versorgt und er könne von diesem ebenfalls Pferde kaufen. Im richtigen Augenblick tauchte der Oberleutnant auf. In einem Cafs kaufte der Fuhrwerksbesitzer von dem Oberleutnant ein Pferd, zahlte 16VV0 Mark an und erhielt eine Quittung mit dem Vor druck „Kommission der Vieh- und Pferdeablteferung an Bel gien und Frankreich" über diese Zahlung. Er bekam auch einen Frachtbrief und baS Pferd sollte am Sonntag, 19. März, in Großenhain eintreffen. Bisher ist ein Pferd nicht etngetroffen und der Betrogene ist sein Geld loS. Dresden. Der frühere sächsische Juftizminister Dr. Harnisch ist zum LandgerichtSdirektor im Landgericht Dresden «rngnflt worden, Dr. Harnisch trat im Januar 1919 al» VolkSbeauftragter für die Justiz in die sächsische Negierung ein, der er als Justizminister ohne Unterbrechung bis zum Juni v. I. augehörte. Döbeln. Tie Eingemeindung dec drei Vororte Sörmitz, Kleinbauchlitz und Keuern ist au: 1. 4. erfolgt. Mittweida. Verhaftet wurde hier ein 25 jähriger Kürschner aus Oberhausen. Ec hatte sich uackts in ein hiesiges Gasthaus eingeschlichen und die Federbetten gestohlen, die er in Chemnitz für billiges Geld verkaufen wollte, dabei aber noch rechtzeitig erwischt werden konnte. Geyer. Ein weiteres Opfer der ZeitunaSnot ist das hiesige. „Tageblatt" geworden. Es sieht fick gezwungen, das tägliche Erscheinen einznstellcu und wird in Zukunst nur noch dreimal in der Woche erscheinen. Rochlitz. Wie falsch und oft zum Schaden der Be teiligten ausgehend, die schon oft gerügte Unsitte ist, das Geld zu Hause aufzustapeln, beweist wieder einmal folgender Fall: In Zettlitz ist Anfang voriger Woche eingebrochen worden, und dem Diebe fiel in dem erbrochenen Wäsche- schrank ein Körbchen in die Hände, in dem sich für annähernd 10 000 Mk. rotgestempelte Banknoten, meistens 100-Mark- scheine, «nd sür 300 Mark Silbergeld in 5-, 3- und 2-Mark- ftücken befanden. Leipzig. Ter Lokomotivführer Gustav Hüttner stand vor der dritten Strafkammer des Landgerichts wegen Gefährdung eines Eisenbahntransports. Es handelte sich in der Strafsache um das Eisenbahnunglück auf dem Haupt bahnhof am Mittage des 11. Februar deS vergangenen Jahres, bei dem die JngenieurSfrau Mädec aus Wurzen getötet, zwölf Personen schwer und 37 andere leicht verletzt wurden. Der Materialschaden war sehr bedeutend. Tas Gericht bat den Angeklagten Hüttner sür schuldig befunden. AIS er seinen Zug in Borsdorf übernahm, wurde er darauf aufmerksam gemacht, daß die Dampfdruckbremse nicht richtig funktioniere. Trotzdem hat er seine Geschwindigkeit nicht entsprechend vermindert, er ist sogar mit 47 Stundenkilo metern, anstatt mit den vorschriftsmäßigen 35 Kilometern in den Bahnhof eingesahrcn. Erst in der Mitte der Halle hat er die ihm noch zur Verfügung stehenden Bremsvor richtungen, wie die Schnellbremse und den Sandstreuer in Tätigkeit gesetzt, dagegen unterlassen, das Notsignal zu «eben, wodurch die Schaffner veranlaßt worden wären, die Wagenbremsen anzuziehcn. Ter Angeklagte Hüttner wurde zu 2 Monaten 2 Wochen Gefängnis verurteilt, welche Strafe auf Grund des Gesetzes vom 21. Dezember 1921 in 6000 Mark Geldstrafe umgewaudelt wurde. Leipzig. Ein Ueberzieherdieb, der sich seit etwa einer« Jahre, seiner Entlastung aus dem Gefängnis, seinen ziem lich kostspieligen Lebensunterhalt nur durch den Verkauf von gestohlenen Ulstern, Paletots, Hüten und der in den Ueberziehertaschen gefundenen Gegenstände erworben hat, ist in einer hiesigen Wirtschaft festgenommen worden. In Leipzig sind ihm gegen 20 Paletotdiebstähle, die er in den bekanntesten Kaffeehäusern verübt hat, nachgewiesen worden. In der Hauptsache bat er aber Berlin unsicher gemacht. Dort, wo er unter dem Namen Paletotharry unter seinesgleichen bekannt ist, hat er seiner Angabe nach mindestens 50 Pale tots und Pelze (es könnten auch 100 sein) gestohlen. * * * Mühlberg. Am Sonntag wurde von Fischern ein männlicher unbekannter Leichnam unterhalb Köttlitz aus der Elbe ans Land gebracht. Der Tote trug vollen Bart und schwarzen Jakettanzug, außerdem gute schwarze Schnür stiefel und graue Strümpfe. Jedenfalls ist es ein jüngerer Mann aus besserem Stande gewesen. Die komme«»«: Arbeitsgerichte. An die Stelle der Gewerbegerichte und der Kaufmanns gerichte will ein neues Gesetz, dessen Referentenentwurf jetzt vorlieat, einheitliche Arbeitsgerichte setzen. Das Streben nach einer solchen Bereinheitlichung der Rechtsprechung für die Streitfragen des Arbeitsgerichts ist alt. Der jetzige Gesetzentwurf überträgt den Arbeitsgerichten alle Einzel streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmer», ohne Rücksicht auf die Höhe des Arbeitsverdienstes. Die ArbeitS-' gerichte werden den ordentlichen Gerichten angegliedert und unterscheiden sich von diesen nur dadurch, daß die Beisitzer aus den Reihen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer gewählte Laien sind. Auch die Berufungen werden durch derartige Laiengrrichte entschieden, indem den Landgerichten Landes- arbritsgertchte angefügt werden. Oberste Instanz ist daH
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