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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.04.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150425019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915042501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915042501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-04
- Tag1915-04-25
- Monat1915-04
- Jahr1915
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.04.1915
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gr« II/, Venchrtcht««" I V v»r. ,,» «»»»tag. »s. Avril 1»rs Wette I» Verein»- ««» Si«mi»e«richte. — »I« «ch»ied».Zi»«»n».I»,n», ,, De»«»«» hielt M. «prtt i« Logensaal«. Ostra-NUe« 27. ihr Ofterquaeinl anter Borst» de» Obermeister» »lost ab. Dir Dirigent dir »ach. schul«. Lehrer Gör«». erstattete zunächst eingehend «ericht stb«r bo» atgelanfene ». »chuljahr und «ab «nregnng »« einer >u». sprach« üb«r verschiedene Vorkommniffr. Den vieche»schast»d«r>cht, sowie Bericht des NevtstonSau-schuisc» Uber dt« Abnahme brr Siech nun« auf da» Jahr lSll «rftattrt« der langjährig, Kassierer, Rieister »orte, wrlchrr «iu«u VermvgenSbeftand brr Jnnunn». kafi« oou 8»2« M. und der vearäbntbkasse vo» 52SV Ol. sestfteüt«. Dr« seterltchen Akt dr» LobsprrchrnS lrltete »er Vorsitzende b«b Lehrling»au»schuste», Meister Hantusch, mlt «tnrr «»sprach« «ln, woraus brr Borst»«»»« die 26 «»»gelernten unter Aub-Iubignnst de» Lehrbriefe« durch Handschlag zu Geselle» sprach. Hieraus er- folgt« rin« Aussprache Uber Ärmrelieserungrn, an de««« die Innung srtt Beginn dr» Kriege» in «»»reichend«» Weis« b«t«tligt ist. Auch Lieferungen sür da» TubmisstonSamt und die Arttllerie- werkstait und andere lohnende Arbeiten sind zugesaat, dedhalb be> klagte stch der Obermeister bitter über di« saumselig« Lieferung einiger Meister, worunter dt« pünktlichen Lteserauten t« vielen Beziehungen leiden, »ei den geschäftlichen Mitteilungen und der Besprechung von JnnungSangelegenheitea wurde «i«e Listen- sammlung fiir die im Felde stehenden unverheiratete« Gesellen au Liebesgaben angeregt, die ein recht erfreuliche» »rgebni» hatte. Für die verheirateten Gesellen und deren Familien waren bereit» früher au» der InnungSkaffe Beträge bewilligt worden. — Dt« angesertigten Gesellenstücke waren zur Besichtigung ausgestellt und wurde» von den Meistern mit grobem Interesse begutachtet. — Di« Dresdner Klempner- uud Inftallatcur-InnnuH hielt >m l2. April ihr« zweite diesjährige InnungSoersamm- lung in Anwesenheit von 18» Mitgliedern und vielen Angeh». rigen aufzuneümender und loszusprechender Lehrlinge im groben Saale der «Drei Naben" unter Borst» ihre» Obermeister» A. Schmidt ab. Zunächst wurden 51 Lehrlinge in beherzigender Rede ausgenommen und <3 Lehrlinge, deren Gesellenstück« und Zeichnungen ausgestellt waren, in gleicher Weis« zu Gesellen ge sprochen. 13 von ihnen wurden mit nützlichen Werkzeugen für vorzügliche Leistungen bedacht und allen Gesellenbrief und Füh- rungSzeugnis auSgehändigt. Dann wurden vier neue Mitglieder, Brandes, Zcsch, Schuster und Kraub, verpflichtet und vorgestern. Eine Sammlung für die Hindenburg-Spende und eine gleich« sür de» RcichSverbanb zur Unterstützung deutscher Veteranen er brachte etwa 150 M. Meister Gruün berichtete sodann über da» LehrlingSwcsen und den durch den Eintritt vieler Meister in den Heeresdienst bervorgcrufene» Wechsel von Lehrstellen. Auch zwei Lehrlinge hätten sich freiwillig zum Kriegsdienst bereitgesunden. Die unaleichmäbige Verteilung de» Petroleum» durch die liefern den Gesellschaften gab Anlab zu Beschwerden und wurde an- schiiebcnd ein Azetylenapparat, sür jede Tisch- oder Hängelampe passend, vorgeführt. lieber Manderlaqer und deren Lieferanten, Wechsel der Leitung der Fachgewerbcschule, 25jährige und tüjäh. rige Meistersubiläen, über die Beschäftigung von KriegSinvaltden fanden noch Aussprachen statt und innere Angelegenheiten bildeten den Schluß der Versammlung. — Uhrmacher-Zwangöiuuung. Am 15. April fand im Johanne», lios in Anwesenheit von etwa 60 Mitgliedern daS Osterguartal unter Leitung des Obermeister» Schmidt statt. Dieser gedachte zu nächst de- verstorbenen Kollegen Diedrich, zu besten Ehren sich bie Mitglieder von den Plätzen erhoben, ferner wurde den Kollegen Harzbeckcr und Konetzki zum 25jälirigen und dem Kollegen Stuckart sen. zum -iOjährigcn GeschästSbestchen der Glückwunsch dargebracht. Hierauf wurden in einer längeren Ansprache neun Lehrlinge, von denen nur sechs anwesend waren, zu Gchilsen ge- sprachen. Sämtliche Prüsungsarbeiten waren zufriedenstellend, und einem Lehrling konnte iür gute Leistung eine Bücherprämie zaerkannt werden. Sin weiterer Lehrling hatte die Prüfung nicht bestanden. Kollege Roth gab den PrnsungSbericht und teilt« bann den fetzigen Bestand der Fachzetchnengruppe mit. Beide» wurde mit Befriedigung entgegengenommcn. Kollege Felix Brückner gab bekannt, dass bie Sammlung sür die geschädigten Kollegen an den Reichsgrenzen bi» jetzt 236,8l> M. gebracht hat. Die Sammlung wir- noch fortgesetzt und dann dem Zentralverbanb zugestellt, lieber dt« Tätigkeit de» Zentralverbande» vom Juli ISIS bi» Juli 1S11 gab Kollege Roth Len Bericht. Zur Prüfung an der Uhr- macherschule in Glashütte am 23. d. M. war auch diesmal die Innung vertreten. — Der Bezirksverein für di« Iohannstadt hielt am 13. April in der Gastwirtschaft „Fürstenbos" eine M o n a tS v e r s a m m -! lung ab. Nachdem zunächst der Vorsitzende, Rechtsanwalt Dr.) Einenckel, die Erschienenen begrübt und über die Tätigkeit des Verein» während der Kriegsmonate Bericht erstattet hatte, hielt § Kunstmaler E. Boseck einen nahezu zweistündigen Vortrag über bie deutsche Flotte mit zahlreichen, von ihm selbst in auSgezeich- neter Weise hcrgestellten bunten Lichtbildern. Seine fesselnden Darbietungen fanden den reichen Beifall der Versammlung. — Die Dresdner Gesellschaft zur Firdernng der Umatenr- Photogrnphi«, E. B., hielt am 12. April im Künstlerhau» ihre 327. ordentliche Sitzung ab, in der da» VereinSmttglied Loui» Lang nach einigen einleitenden Worten „KriegSbilder aus Ost und West" an» dem reichen, ihm zur Verfügung stehenden Schatze rorsührte. Die deutsche Kameraiudnstrie bat in den Monaten seit Kriegsausbruch eine Unmenge photographischer Apparate ins Feld gesandt, die in den Händen unserer Feldgrauen, wenn man die entgegenstebcnden grobe» Schwierigkeiten bedenkt, Uebcrrafchcn- deS geleistet haben. Die kommende Geschichtsschreibung wird ein überaus grobes und wertvolles Bildermaterial verarbeiten kdnnen. ES schildert meist mit grober Anschaulichkeit die Bor- gange hinter der Front, das Hin und Her der Bagagen, Leben und Treiben der Reserveabieilnng, die Tätigkeit der Feldpost, den «Verkehr der Soldaten mit den LandcSeinwoünern und andere». Daneben erscheinen Landschaften und vanwerke ans Belgien. Bil der von gesprengte» und wiederhergestellten Brücken und Anstch- tcn aus zerstörten Franktireurnestern. Sie sind meist harmlos geqenüber den Bildern sinnloser Zerstörungswut, di« da» ver wüstete Ostpreußen auszuweisen Kat und die glücklicherweise durch die photographische Platte so fesigebalten werden konnten, dab man sie in Zukunft als vollgültige Beweisstücke wirb betrachten müffen. Den Ausführungen des Vortragenden wurde aus dem Mitglieder kreise reicher Beifall gespendet. In der nächsten Sitzung Montag, den 26. AppU, wird Herr Dr. Daimer über „Alpine Landschaften" sprechen. Bereinsanktindigungen Die Hansvätervereinignng der FraneakirLgemeinde verau- haltet nächsten Donnerstag, den 2k>. April, einen Vortrags- Iamilienabend !n> groben Gcmeinbesaal, Moritzstrabe 4. Ans Grund seiner nach der Türkei ausgesübrien Reise, die sich bis ISmid und Eski-Schchr erstreckte, spricht Herr Martin Lüttich über das Thema: „Bosporus - Konsiantinopcl — Mar- mara-Meer". Die Besucher des zweifellos interessanten Licht- bildcr-Vortragsabends werden nach jenem Teile deS nnS befreun deten TürkcnrcicheS geführt, der gegenwärtig mit im Mittelpunkte deS Interesse? der ganzen Welt sicht. Die Gruppe „Dresden" des Vereins ehemaliger Fürstenschüler bält ihre nächste M o n a t s v e r s a m m l u » g Donnerstag, den 2ä. Avril, von nachmittags 5 llhr an, im Neustädter Bahnhof ab. Die Mitgliederversammlung nud Lehrlingsentlassnngsseier de» Dentschnativnaleu Haadluiigvqehilsen-Berbaul»«» im Seglerheim «Wettiner-Sälcl, Fricdrichsiraße 12, beginnt heute abend 7 Uhr inicht, wie ans den Einlabkarten steht, 6 U h r>. Vermischter. Haltet ans! Iriede? — Friede? — Immer wieder .Klingt und singt das sanfte Wort, Wie des Frühlings Lerchenlieder Hallt es durch die Lande fort. Lauscht ihr solchen Stimmen gerne. So gesteht doch tapfer ein: Roch ist uns der Friede ferne, Und er — muh noch ferne sein. Wacht und kämpfet unverdrossen Kie es deutscher Männer Art! Denn der Kreis ist nicht geschlossen, Der das Kommende bewahrt. Und die hunderttausend Leben, Die verröchelten in Pein, Heilige Opfer, hingcgeben Sollen nicht umsonst sie sein: Hört die starke Geisterstimme Derer, die der Krieg verschlang: Haltet fest am edlen Grimme, Vis er ganz die Feinde zwang! Vis als .Höllenüberwinder Heimwärts ihr die Fahnen tragt, Dah noch eurer Enkel Kinder Niemand zu bedrohen wagt! GinÄMay bei unseren velöynmea, wslm öieSrlLpost echte Moder ^ Argarettea bringt, vratsrwL»» S0 S V 2-h 4 SS S D rrrrstLrcLl NIi!lMIliN!lbsIt»i!!»!!!ilIIMNI!iiNlülI»>i!»IMli!!lü «MMMMslMsiM.Z „Hochgradig radioaktiv.* ^ > g«i°„k> geg, »Ich», »Heu- >, Lrfudat«, Ioqia» »sw. rch Zchlammpackmig. u. T ' ' Brio» der», mattoinu», Hellrrsolae durch ü kurru mit Baden« nmpackiiug. u. Trink. Z Siadtquelle. Frequenz: ^ rsd'O Kurgäste. Prolp. oder den Kurort u. die Kur- - dehelf« arali» durch di« Äurtannntstion. SlSdl Badehoiel ^ „Hrrzoghos-, Hau» I. Rang., erstklassig« Hotel, u. Pensionen. ^ Milüi:>iIl!lIM>bl!l!!lI!!!IlM!»III!!M!,i!!!!MiIlll>,NMMllIItNNli'il!llI,!Nsi; Vier ins Zck! Hermann Söilskk UFA ' WE1 nach Rsub^tud nicht na» vk>Ue Mag de» »dl«« »Ai« schau«. Doch für morgen soll da» Heut« Eine srste Mauer bau« Datz vor Sturm uud Unirwitter« Sicher sei der still, Flettz, Datz vor Raubzeug nicht erzittern Müssen Wrtb und Ktnb und Gret»! Dt« der Memel Land verwüstet. Hürde nicht geschont noch Hus. Die de« Meuchelmord gerüstet. Wo etnft Shakespeare Velten schuf. Die am Setnestrand mit frecher Stirne die Gerechtigkeit, Krieger strafend als Verbrecher vergewaltigt und entwetht — Diesen darf kein Deutscher reiche» Je zum Frieden seine Hand, RI» vor seine» Schwerte» Streichen Jeder Wahn der Toren schwand — Bi» vor Recht und Zucht und Sitte Beugte sich bie Frechheit still. Bi» Franzo» und Rufs' und Brite Müssen, wa» der Deutsche will! („Kladderadatsch.") k. (NachGalizien n. den Karpathen vorläufig ausgeschlossen.) , » Wir senden bis auf weiteres portofrei einschließlich Flaschen, Riste und Verpackung » 4 Flaschen Nronenbier (bayr. Art) für M. 1.S0 gegen Vorausbezahlung des Betrage». Bestellungen nehmen die durch Aushang kenntlich gemachtenLadengrschäfte entgegen, andernf. sende man den Betrag durch l S Pf.- " Postanweisung unter gleichzeitiger genauer A Aufgabe der Adresse unmittelbar an uns. Zorikialskrimmi WalWöPm : Dresden. »Ml daher mastige Breis« bei solider Bedienung. Lissiie ^aßSi'käusS»'. Ol*» mMkeliik WM l vielen »n^rleeene, SrüIiIIapIlrSniee» u. v«rb«ss. nach d. Grundsatz, de, neuen pkl»neenbel' . UeedMlrücbten, KVvknliren» daher ru jed. Jahre», wirst., sehr äugen, schmeckend, viel wirst, al« Wach, häldersaft. Pak. 1 M„ '/»Pak.L0 Ps. «lletiwerk. u. «ers. n. ou»a>. s kesle zu Meer«»»- und 4nAÜU«i>, ll*»Ietot», !h>So- t«Ia, 2«»pp«»i, MositSii»«!,, Iaelestt» usw. HVoII- und Selaeopla««!,, , klsnttär, D-«. rlppt«»» 8an>1. Anfertigung. Schnitte gratis. ttsfmsnn 8ekolr, vrtz8Ü6ll-L.. Lat0N8pl3lr 9. 2n ein deutsches Haus gehört ln dieser Zeit kein Kuchen. ** Unsere Pioniere unter der Erde. Welch ungeheure Anforderungen der „Minenkrteg" an den Mut und dt« Nerven stellt, kann auch der Lai« verstehen. Gtunbenlan» in einem engen, niedrigen Gang. 10 Meter unter der Erd oberfläche, bis 120 Meter weit vor die eigene Stellung vorgeschoben, arbeitet der Mineur, ständtg in Gefahr, von seinem grimmigen Feinde überfallen oder durch dessen Gegenmine zerquetscht zu werden! Trüb brennt da» Licht, dem nicht mehr genügend Sauerstoff zur Verfügung steht, fieberhaft arbeiten an der Ghttze die drei braven Männer, es gilt, den Gegner zu fassen, eh« eS ihm gelingt, seinen Gang unter unsere Schützengräben zu treiben.« Gehört schon zu den regelrechten Arbeiten eine ganz gehörige Dost» von Mut und Selbstverleugnung, so werben in brr Nähe des Feinde» diese Eigenschaften in höchstem Matze gefordert, wie die nachfolgend geschilderten Taten bayerischer Pioniere beweisen dürften. — 1. Der 28jährtge Leutnant Eduard Dostler saus Pottenstein a. d. Pegnitz) deS bayerischen Ptonier-Ncgiment» und die freiwillig ihn begleitenden Pioniere: Res. Dürrbeck au» Hausen o. Forsthetn und Landwehr-Pionier Michael Schedel aus Eohnberg bei Kronach haben am 5. März einen eigenartigen Kampf zehn Meter unter der Erdoberfläche bestanden. I« einem un serer Minenstollen war das Heranarbetten de» feind lichen ' MineurS „erhorcht" worden. Leutnant Dostlee lieh, da das Geräusch schon sehr nahe klang, die im Stollen arbeitenden Pioniere auSrücken und begab sich mit den ge nannten Pionieren an den bedrohten Punkt. Hier ließ er geräuschlos die Holzverschalung unseres Stollen» entfer ne», damit der Feind nicht vorzeitig auf das Vorhandensein unseres Ganges aufmerksam würde. Nun hieh e», ruhig warten, wie sich die Sache entwickelt. Nack) etwa einer Stunde erschien ein Spatenblatt von fenseitS tm deutschen Stollen und gleich darauf wurde der Durchbruch mit Spaten und mit den Fützen erweitert. Gegenüber unseren drei Helden standen vier bis fünf verblüffte Feinde. Sofort erösfnete Leutnant Dostler da» Feuer, wa» nicht fiel, ergriff die Flucht. Ein Verwundeter, der dicht an dem Durchbruch lag, wurde in unseren Gang hereingezogen. Etwa 15 Meter von dem Kampfplatz mündete der feindliche Stollen in den feindlichen Schützengraben. Auf das Schieben eilte« aus einem Seltenstollen noch einige Gegner herbei, wurden aber durch das wohlgezieltc Feuer DostlerS zurückgetrteben. Nun wurde rasch mit Hilfe anderer Freiwilliger unser Stollen geladen und gesprengt, so dah dem Feind das Ein dringen unmöglich gemacht war. — 3. Der Vizefeldwebcl und Offiziers-Stellvertreter vom bayerischen Pionier- Negiment Wilh. Heins aus Nürnberg hat mit dem Unter» Offizier Rudolf Nagel aus NiederrotterSbach in der Rhein- j Pfalz, mit den Pionieren Josef Amann aus WeichS bet Regcnsburg, Baptist Bauer aus Weiden, Anton Gotts- mann aus Maxhütte iBurglengenfeld), Heinrich Hofmann ' aus Mittclrembac^ iSalzbach), Ignaz Hirn au» Diebers- rieth iRoding) und dem Infanteristen Johann Lauxmann aus Tckiöneich iBöblingenj den Gegnern acht Meter unter der Erde eine geladene und zündferttge Mine von 300 Kilo gramm Sprengstoff weggenommen. Beim Bortreiben eines Angriffsstollens, der nahezu bis unter den feindlichen Schützengraben gelangt war, meldete der an der Spitze arbeitende Pionier, daß von links her durch eine klein« Ocffnung frische Luft in den Stollen dringe. Heins erwei terte sofort die Oeffnung und sah eine Zahl von Kästen und Pappschachteln. Sr nahm eine der letzteren zur Hand, es war Sprengstoff. Sofort ging er mit den obengenanntere Männern, die sich alle freiwillig zu diesem kühnen Stücklet» meldeten, an die Arbeit. Erst nach dreivtertel Stunde gelang es, die Zündleitung aufzufinden und unschädlich zu machen. Bis dahin war stch jeder der Beteiligten voll kommen klar, dah jeden Augenblick der Feind zünden konnte und datz dann alle begraben waren. Geräuschlos wurde der Rest der Ladung in unseren Stollen herüber« geschafft und dann der leergrwordene Raum mit Sand säcken schön wieder zugesctzt, wobei bie Zündleitung so ge legt wurde, datz der Feind keine Ahnung von der Beränbeä rung seiner Ladung bekam. (W. T. B.) ->» >>. Ein bemerkenswertes Beutestück. Eine mit dem Schweihtuch der Heiligen Veronica ges schmückte Georgs-Fahne des russischen 106. Jnfan- terie-RegimentS ist seht in der Herrscherhalle deS Zeug hauses in Berlin neben den anderen erbeuteten russischen, französischen und belgischen Feldzeichen ausgestellt worden. In der letzten Masurenschlacht entbrannte um dieses Feld zeichen ein schwerer Kampf. Der Fabnenschaft wurde ohne Tuch, Fahnenbänder und Stütze den Russen entrissen. Dei^ Zufall wollte es, dah die fehlenden Stücke vor einiger Zeit bei einem in Gefangenschaft geratenen russischen Soldaten in seiner Uniform eingenäht aufgefunden wurden. Sie sind dem Zeughaus überwiesen worden, dessen Verwaltung die Fahne jetzt wieder instand gesetzt hat. ** Vater kriegt Urlaub! „Vater kommt! Er hat ge schrieben, schon ganz bald kann er bet un» sein. Depesche schickt er noch, wenn er au» Polen wegfährt. Vater ist in Polen, schon furchtbar lange, und Vater ist vom ersten Tag an mit, und Vater hat so viel erlebt unb hat eine Meng« Siege mitgemacht. Und hat auch manchmal nicht» zu essen gehabt: gefroren hat er nachts, anch wenn er drei Mäntel übereinandcrgezogen hat! Aber nun soll er's mal gut kriegen, sagt Mutter, so gut! Und mich hat er noch nicht ge sehen mit meiner Sextanermütze. Ich bin doch seit Ostern aus dem Gymnasium! Un- Bella ist zur Schule gekommen und hat auch eine Mütze. Ja, in der Töchterschule tragen sie jetzt nämlich auch Schülermützen, das ist -a» Neuestej und das weih Vater auch gar nicht. Und, ja, was daS Schönste ist: Vater kennt unser Schätzte überhaupt noch nicht. Das ist erst angekommen, al» Vater schon im Krieg war. Es ist jetzt ein Vierteljahr alt, und wenn Vater erst da ist auf Urlaub, dann soll'» getauft werden. Wahrschein-s lich am nächsten Sonntag, weil wtr da keine Schule haben, die Bella und ich. ES hat natürlich schon einen Namem Anneliese heißt's, aber wtr nennen'» immer nur Schützlei weil Mutter sagt, die kleine Anneliese ist ein wahrer Schqst sür sie, wo sie sich doch so furchtbar nach Vater sehnt. Aber Schatz kann man dock zu dem kleinen Ding nicht sagem deshalb sagen wtr Schätzte. Früher hat man immer Baby zu solchen Dingern gesagt. Aber das ist doch englisch, unü das tut man jetzt nicht mehr. Sollt mir einfallen, unser, kleine Anneliese so zu schiorpfen! Vater wird Augen machen! wenn er das Srhatzle sieht! Es lacht schon, und es kennt mich ganz genau. Ach Gott, freu' ich mich, bah Vater Ur, laub kriegt! Furchtbar artig müssen wir sein, sagt Mutte» Ssrtsetzuug siehe nächste «eite.
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