Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.04.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192204278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-04
- Tag1922-04-27
- Monat1922-04
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.04.1922
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Donnerst««, 27. April 1SSS, abend» 75. Jahr« NetchSwasserschutzeS, der möglicherweise in einen LandeS- wafferschutz umgestaltet werben solle. Im Anschluß an diese reiche Tagesordnung hielt Oberlehrer Mörtzsch einen Bor trag über „Die Anfänge der E l b e sch if fa h r t". Er schilderte die Elbe von dem ersten Auftreten von Germanen an der sächsischen Elbe, bas etwa um 400 v. Ehr. anzusetzen sei. Es habe sich damals nicht um Schiffahrt, sondern nur um Ueberquerung bcS Stromes mit Furten und Flößen gehandelt. Viele Bezeichnungen von Anlagen, Orten und Uferstätten, sowie von Bootsformen und einzelnen Gegen ständen sind auf spätere slawische Besiedelung der Elbe zurückzuführen. Einen eigenen Schissahrtsverkehr habe es damals noch nicht gegeben. Erst kurz vor dem Jahre IM) habe sich ein wenn auch mäßiger dem Handel dienender Schissahrtsverkehr entwickelt. Erst im 13. Jahrhundert sei eine stärkere Schiffahrt im Zusammenhang mit der End wicklung des sächsischen Bergbaues urkundlich nachzuwetsen (Pirna als Umschlags- und Stapelhafen). Eine ausführliche Darstellung über die auf der Elbe verfrachteten Güter liege ans dem Jahre 1825 in einer Zollrolle für Pirna vor. Ter Redner verfolgte sodann die Entwicklung der Elbeschtffahrt durch die Zeiten von 1400 an. —* ZurFrageder Landtagsauflösung ver öffentlichen die sozialistischen Blätter folgende gemeinsame Erklärung: Die drei Arbeiterparteien haben gestern in ge meinsamer Sitzung zur politischen Lage in Sachsen Stel lung genommen. Sie waren einmütig der Ausfassung, das; den reaktionären Treibereien der bürgerlichen Parteien der schärfste Widerstand entgegengesetzt werden müsse- D'e drei Parteien sind nach wie vor der Meinung, daß die Mehr heit des Landtages sich von der bürgerlichen Minderheit nicht ihre Hrndlungen vorschreiben läßt. Deshalb werden sie den Antrag Blüher auf Auslösung des Landtages ab lehnen. Ueber die im Parlament einzuschlagende Taktik sowie über die Stellung zum Volksentscheid schweben zur Zeit noch Verhandlungen. Einmütig kam jedoch in der bisherigen Aussprache zum Ausdruck, daß die Arbeiter parteien mit aller Energie die proletarischen Interessen in den Vordergrund ihrer Politik stellen werden. Dein Tel- union Sachsendienst tvird hierzu noch mitgeteilt: Wie schon mitgeteilt, sind gestern die Fraktionsvorstände der drei Linksparteien des sächsischen Landtages zu einer eingehen den Beratung zusammengetreten, um zu der augenblick lichen Politischen Situation Stellung zu nehmen. Tie be sondere Schwierigkeit war darin begründet, daß die Kom munisten bekanntlich erklärt hatten, daß sie für die Auf lösung des Landtages eintreten würden, Werl sie der Mei nung waren, daß durch eine Neuwahl das Uebergewrcht des Proletariats m Sachsen bewiesen werden würde. Ten Bemühungen der beiden Regierungsparteien ist es jedoch Ml« M «MlMmrMm. SkNMbkstkM Ur., SM. Wir bringen hiermit zur Kenntnis, daß der >X. Nachtrag zur Gemrindesteuerordiiung für Gröba vom 30. 12. 1916, Gewerbesteuer betr., von der Amtshauptmannschaft mit dem Bezirksausschuß in Gtoßrnhain genehmigt worden ist. Gröba «Elbe), am 25. Avril 1922. Ter Gemeiudevorftand. Oertliches imd Siichslfches. Rieka, den 27. Avril 1922. -* Kleider, und Wäschediebstahl. Inder Leit vom 25. April nachm. bis zum 27. Avril vorm. sind aus einer Bodenkammer eines HausgrundstiickeS auf der hiesigen Schulstraße die nachstehend aufgeführten Gegenstände mittels Einbruches gestohlen worden: 1 weiße Tüllblnse, 1 weiße Schleierstoffbluse, Schoßschnitt, 1 weiße Schleierftoff- blnse mit blauen Punkten, 1 weiße Schleierstoffbluse mit rosafarbigen Blumen und grün umhäkelt, 4 Dutzend weiße Taschentücher, 9 kleine weiße Taschentücher mit bunter Kante, 3 Dutzend rotgemusterte Wischtücher, 1 Dutzend weiße Leinenhandtücher mit roter Kante, Dutzend weiße Damafthandtücher, in denen „Behüt dich Gott" eingewebt gewesen ist, 1 Dutzend weiße Handtücher, gestreiftes Muster, 1 weißes Kaffeegedeck mit gelber Kante und V. Dutzend Mundtücher von derselben Farbe, 1 DaMennachtbemd mit Einsatz und Spitze, 2 weiße Bettbezüge mit 4 Kopfkiffen, fertiggenäht, 2 weiße Bettbezüge mit 4 Kopskiffen, Stangen» «inen, ungenäht, 4 Damast-Tischtücher mit eingewebten Blumen, 3 Leinenbettijcher, 1 graue Militärdecke, 3 Damen beinkleider mit Stickerei und verschiedene andere Stickerei. Zweifellos werden die hier entwendeten Gegenstände vom Täter weiteroeräußert oder zum Kaufe angeboten. Es wird gebeten, alle sachdienlichen Wahrnehmungen hierüber der hiesigen Krim.-Abteilung zur Kenntnis zu bringen. Jede Mitteilung wird als vertraulich angesehen. —* Gestohlene Rosen stücke. In der Nacht »nm 26. d. M. sind dem Baumschulenbesitzer Pinkert in Pausitz etwa 25—30 Stück hochstämmige Rosenstöcke aus einem verschlossenen Schuppen mittels Einbruchs gestohlen worden. Bor Ankauf dieser Rosen wird gewarnt. Sach dienliche Wahrnehmungen wolle man der Gendarmerie zur Kenntnis bringen. -* Tödlicher Unglücksfall. Im hiesigen Eisen werk verunglückte der Arbeiter Pröhl von hier dadurch tödlich, daß ihm aus einer von einem Kran gehobenen Eisen last ein Stück Eisen auf den Kopf siel. —* Handelsschule Riesa. Da in diesen Zeiten wohl kaum an eine weitere Angliederung von Klaffen zu denken ist, mußte von de» zur Anmeldung gekommenen Schülern und Schülerinnen wegen Ueberfiillung eine größere Anzahl zurückgewiesen werden. Zu dein vom vergangenen Schuljahre verbliebenen Bestände von 1i8 Schülern und Schülerinnen kamen 133, von denen 12 (darunter mehrere Reiflinge von Realschulen) in die Oberklaffen, die übrigen in die 3 bisher bestehenden Unterklaffen ausgenommen wurden. Die Zahl der Besucher der Handelsschule beträgt mithin 251 gegenüber 192 am Schluffe des Schul jahres 1921/22. —* Beflaggung der staatlichen Dienst- gebäude am 1. Mat. Die „Sächs. Staatszeitung" bringt eine Bekanntmachung des Ministerpräsidenten, wonach die staatlichen Dienstqebäude und die staatlichen Schulen am 1. Mai zu beflaggen sind. —* Der Konzessionierte Sächs. Schiffer verein hielt am Dienstag in Dresden seine 77. ordentliche Hauptversammlung ab. Aus dem Jahresbericht ist be sonders zu erwähnen, daß für die Entwicklung der Binnen schiffahrt die Etsenbahntarifpolitik des Reiches von ein schneidender Bedeutung gewesen sei. Mit ihren Wünschen sei die Schiffahrt auf Widerstand gestoßen. Das Reich habe in der Binnenschiffahrt wohl nur einen Nothelfer gesehen, der einspringcn durfte, wenn der Eisenbahn die Abwicklung des Verkehrs nicht mehr möglich war. Es sei eine gründ liche Etsenbahntarifreform unbedingt geboten und zum min desten dem dringenden Wunsche der Schiffahrtskreise Rech nung zu tragen und Ausgleichstartfe zu schaffen. Ein schneidend sei auch der Schiedsspruch des amerikanische» Schiedsrichters über die an die Tschechoslowakei abzutretende Tonnage. Durch die Art der Regelung dieser Abtretung seien die Kleinschtffer nur wenig getroffen worden. — Der Verein umfaßte 212 ordentliche Mitglieder. Eingehend wurden nach Eintritt in die Tagesordnung die Eisenbahn- tarife besprochen. Es wurde die Zuversicht ausgesprochen^ -aß der Berkehrsminister Mittel und Wege finden werbe, der Schiffahrt auch außerhalb der Ernt«- und Hausbrand- kohlentransporte im Herbste Güter -uzuführen. In der Angelegenheit der Schtffsabgabe an die Tschechoslowakei wurde mitgeteilt, daß zwar zurzeit die abgevenden Schiffer noch nicht einmal eine Teilentschädtgung erhalten könnten, daß aber doch die Entschädigungen in ausreichender Höhe bewilligt werben würden. — Wetter gäb der Vorsitzende Bericht über den Entwurf eines BtnnewschtffahrtSgesetzes für die Tschechoslowakei. — Er berichtete ferner über den be gonnenen «au eines Schutzhafens an der Lachsbachmündung bet Proffen. Man erhofft für diesen auch «inen Bahnanschluß an die Sebnitzer Bahn. — Bet Besprechung der vom Reich geplanten Errichtung einer Wafferstraßendtrektion für die Elbe wurde lebhaft befürwortet, unter Be lassung der in DreSde« vorhandenen Wasserbau direktion auch die Wafferftrabendtrektion für die gesamt« Elbe nach Dresden zu verlegen, schon weil hier die größten ElbeschtffahrtSgesellschasten ihre« Sitz haben und weil die Internationale Elbekommisstv» hier ihre« Sitz haben werbe. Besprochen He. Mtzestaltung be» Arbeitnehmer- und Arbeitgeberorganisationcn gemeinschaft lich aufgestellten Tarifen für bestimmte Berufsgruppeu schon zugestanden worden sind, z. B. für die Arbeiter in der Land wirtschaft, in Gärtnereien usw., wo besondere Eigenarten dieser wirtschaftlichen Tätigkeitszweige ein Abwcichen von der Norm gebieterisch erheischen. Das Sächsische Wirtschafts ministerium hat daher mit der Auffassung des Direktors Schippel offiziell nicht das mindeste zu tun, sondern ist im Gegensatz zu Schippel der Auffassung, daß es sich beim Acht stundentag nicht um etwas handelt, was, um mit Schippel zu reden, „in maifeierlicher Stimmung und Erwartung bs» urteilt" wird, sondern um eine große Errungenschaft der Arbeiterorganisationen, die diesen mit das Heiligste ist, was ihnen die neue Zeit gebracht hat und zu deren Beseitigung keinerlei genügend begründete Veranlassung vorliegt. — Ist auch der Artikel zunächst eine reine literarische Privatarbeit, so ist die darin vertretene Stellungnahme zum Achtstunden tag und besonders die Begründung für Verlängerung der Arbeitszeit nach Auffassung des Wirt'chastsmiiiistcriums nur noch schwerlich mit den Pflichten und Ausgaben zu verein-' baren, die von dem Leiter einer Landesstelle für Gemein wirtschaft gefordert werden müssen. —* Nachdem das Reichsentschädigungs amt und die von ihm eingerichteten Spruchkammern ihre Tätigkeit ausgenommen haben, erscheint ein besonderer Hin weis darauf am Platze, daß die Möglichkeit gegeben ist, die unter bas Verdrängungs-, Kolonial- und Auslandsschädcn- gesetz fallenden Ansprüche in einem beschleunigten Eini- gungsversahren <8 31 der Entschädigungsordnung» .zu regeln. Von dieser Vorschrift ist eine ganz wesentliche Entlastung der Spruchkammern und eine erhebliche Beschleunigung des Entschädigungsverfahrens zu erwarten. Es kann daher den Geschädigten nur dringend nahegelegt werden, in möglichst großem Umsange von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen. Tie SpruchkammervorsitzenLeu sind mit entsprechen der Weisung versehen worden. —* Gau tag 1922 des G c w e r k sch a f t s b u n b e s der Angestellten. Ter Gau Freistaat Sachsen im Gc- werkschaftsbund der Angestellten hält am 29. und 89. April in Plauen den 4. Gautag ab. Rund 159 Lrtsgruppen werden durch Vertreter aff der Tagung teilnehmen und zu wichtigen gewerkschaftlichen, organisatorischen und sozialpolitischen Tagesfragen Stellung nehmen. Ten Mittelpunkt der Tagung bildet eine große öffentliche Kundgebung am Sonntag vor mittag tu der Zentralhalle, in welcher der Bundesvorsteher Gustav Schneider-Berlin über ,2Dirrschastsausbau und Sozialpolitik" sprechen wird. Tie Ansprache für den Fest abend hat der Vorsteher deö Verwaltungsbezirks Leipzig, Bundcsvorstandsmitglicd Josef Reif, übernommen. Außer den satzungsmätzigen Abgeordneten wird die Tagung nach den vorliegenden Meldungen mehrere hundert weitere Ver treter der Ortsgruppen vereinigen und so eine starke Ver körperung deS in der sächsischen Angestelltenschaft lebende» Willens zur Einheit darstellen. —* Kreistagung der Gewerkschaft deutscher Lokomotivführer, Kreis Sachsen. Am 23. d. M. tagte in Werdau der Kreis Sachsen der Gewerkschaft deutscher Lokomotivführer. Am Vorabend fand durch die Ortsgruppe Werdau im Rahmen einer sehr gelungenen Aufführung die Begrüßung der Delegierten statt. In der eigentlichen Tagung am 23. d. M. nahm der vergangene Kampf der ReichSgewerkschast einen großen Raum ein. Ter Vorsitzende Lokomotivführer Gottschalk stellte fest, daß der Kampf nicht Streik sein muß, sondern daß mit geistigen Waffen gekämpft werden kann, bei Aufzwingung desselben aber auch durch-' gekämpft werden müsse. Aus der Mitte der Versammlung wurde sestgestellt, daß in der Matzregeluugsfrage in der Eiscnbahnbeamtenschaft eine gesündere Atmosphäre vor handen sein könnte, wenn die Unterorgane der Verwaltungen loyaler handeln würden. In der Frage der Spitzen organisation wurde gefordert, daß der deutsche Beamten bund umaebaut werden muß zu einer Organisation, die die geistige Gewerkschaftsarbeit fördert und ausbaut. Die Ge werkschaft deutscher Lokomotivführer steht mit der Reichs- aewerkschaft nach wie vor auf dem Standpunkt einer reinen Arbeitnehmeroraanisation auf streng neutraler und politisch unabhängiger Grundlage. Zur Bcsoldungsfrage nahm der Kreistag eine Entschließung an, die besagt, daß die sächsischen Lokomotivführer die wenigen bewilligten Verzahnungsstellen nach Gruppe 7 ablehnen und fordern sollen, daß durch die Lokomotiv ührerprüsung den Lokomotivführern der Aufstieg in höhere Besoldungsgruppen in demselben Maße zuteil werde, als früher gleichgestellten Beamten. Neben wichtigen innerorganisatorischen Fragen wurde zum Schluß von der Versammlung betont, daß die Lokomotivführer in der Frage der Maßregelung um keine Amnestie bitten, sondern von- dem Reichskanzler erwarten, daß er sein Wort von Treu und Glauben einlöse, denn nur dort, wo Treue und Ehrlich keit sei, seien auch die deutschen Lokomotivführer zu finden.' —"AuSkünfteüberPflanzenschädigungen? Der herannahrnde Sommer wird neuen Anlaß zu Klagen i über da» Auftreten von Krankheiten «nd Schädlingen an Kulturgewächsen bringen. Cs sei deshalb erneut darauf binarwtesen, daß der von der Hauptstelle für Pflanzenschutz in Dresden, Stübelalle« 2, gepflegte amtliche Pflanzen schutzdienst in Sachse«, Auskünfte über die Art und Br- tämpsung von Pflanzenkrankheiten und -schädlingrn kosten?! «nd Anzeiger (Llbeblatt «nd Anzeiger). «N-TÄ"AN» s»« n>W< Ne »»UHn» »-«-»lmiOaM der »mt»ha«chtman«schafl Srosteuhgl«, de» Amtsgerichts, der «mtSauwaltschaft -eim Amtsgerichte «nd de» Rate» der Stadt Riesa, de» SinanmmtS Riesa «nd de» HanvtzollamtS Meiste«, sowie des SemelnderateS SrSba. wurden, Werl fie der Mei- . , . 2 Neuwahl das Uebergewrcht Proletariats rn Sachsen bewiesen werden würde.. Den im Laüfe der Beratungen gelungen, dre Kommunisten zu bewegen, von dieser Stellungnahme abzuwetchen. Es wurde daraufhin als wichtigstes Ergebnrs der Beratungen der Beschluß gefaßt, daß man an dem bisherigen Beschluß der Rearerungspartclen, sich den Zertvunkt der Landtugs auflösung nicht von den bürgerlichen Parteien vorschrcrben zu lassen, unbedingt festhalten werde. Aus diesem Be schlüsse geht mit Sicherheit hervor, daß, wenn der Antrag der Rechtsparteien auk Auslösung des Landtages in einer der nächsten Sitzungen des Landtages auf der Tagesord nung stehen wird, die Linksparteien geschlossen gegen den Antrag stimmen werden, sodaß also nut einer definitiven Ablehnung des Antrages zu rechnen ist. Diese Erledigung des Auflösungsantrages verhindert natürlich nicht, daß die Vorbereitungen für das Volksbegehren und den sich daran anschließenden Volksentscheid ungehindert ihren Fortgang nehmen. Ehe es aber zum Volksentscheid, der bekanntlich die letzte Entscheidung bringt, kommen wird, werden noch einige Monate vergehen, und die Regierungsparteien haben in der Zwischenzeit die Möglichkeit, sowohl das Gesetz über die Gemeindereform wie auch das Schulbedarssgesetz, zwei Gesetze, auf die sie aus parteipolitischen Gründen außer ordentlichen Wert legen, im Landtage mit Hilfe ihrer schwachen Majorität durchzudrücken. Sobald dies geschehen und der Volksentscheid unmittelbar vor der Tür steht, dürften die Regierungsparteien den Augenblick für ge kommen erachten, um von sich aus — es dürfte dies etwa im Herbste geschehen — den Landtag aufzulüsen, weil sie naturgemäß nicht das Bedürfnis in sich fühlen, sich der peinlichen Probe des Volksentscheides auSzusetzen. —* Wirts chaftsmtnt st ertum und Acht? ftunbentag. Die Nachrichtenstelle in der Sächsischen StaatSkanzlet schreibt: Das 0. Heft der Sozialistischen Monatshefte vom 10. April 1022 enthält einen Artikel des Direktors der sächsischen Landesstelle für Gemetnwirtschaft, Ma« Schippel, in dem sich dieser gegen -en Achtstundentag wendet. Da die Landesstelle für Gemetnwirtschaft eine staat lich, Einrichtung ist und dem sächsischen Wirtschaft-Mini sterium untersteht, kann der Eindruck erweckt werden, als sei die Auffassung deS Direktors Schippel auch die Ansicht deS Sächsischen WtrtschaftSmtnistertumS. Das Wirtschafts ministerium legt Wert darauf, festzustellen, daß eS sich bet dem Artikel um reine literarische Prtvatarbeit Schippel» handelt. Da- Sächsische Wirtschaft-Ministerium selbst nimmt »um Achtstundentag nach wie vor dieselbe Haltung ein wie di« groben deutschen Arbeiterorganisationen, d. h. es hält an Le« Erhaltung de- Achtstundentage» unbedingt fest und billigt Ausnahmen nur insoweit zu, «sie sie in den »wischen k für die abends erscheinende Ausgabe des Riesaer Tageblattes RI ? b U II b II werden bis spätestens früh NS Uhr lmöglichst tags zuvor) v erbeten. Geschäftsstelle des Riesaer Tageblattes, Goethestr. 59. Die Erholungsfürsorge des WoblfahrtSpfleaeverbande» erstreckt sich in erster Linie auf Kinder aus tuberkulösen Familien. Solche Kinder, wo Pater, Mutter, Gtoßrltern oder Geschwister lungenkrank find oder waren, wollen sich vorst,llen, und zwar die Kinder au» Riesa im Nebengebäude deS Rathauses in Riesa jeden 2. oder 4. Dienstag im Monat vormittags 9—10 Uhr, die Kinder aus Gröba, Weida, Merzdorf und Pochra in Gröba, Oschatzer Straßel, jeden 2. oder letzten Donnerstag im Monat nachmittags 2—8 Uhr. Der Rat der Stadt Riesa — Wohlfahrtsamt —, den 25. Avril 1922. Gbm. S8 Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abends '/,S Uhr mit Ausnahme der Sonn- uns Feurage. Bez«s«PretS, gegen Barauszahlung, monatlich 15.— uUurc ohne örmgecloqn.' Einzelnummer 80 Pf. Anzeige« für di« Nummer de» Ausgabetages sind bis s Uhr vormittag» aufzugeben und im voraus zu bezahlen: eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für di» 89 nun breit», S ouo hohe Brunvschrift-Aeu« (S Silben) S.— Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. Nach« «rsiungg- und ÄermittelungSgebühr 1 M Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden muf oder der Auftraggeber m Kontur» gerät. Zahlung», und Erfüllungsort: Riesa. Achttägig« Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten ober der BrsörderungSeinrlchtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Gsettzeftrstze 5», Berantwortlich für Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite