Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.11.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19031108010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903110801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903110801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 19-20, 29-30 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1903
- Monat1903-11
- Tag1903-11-08
- Monat1903-11
- Jahr1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.11.1903
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
» In de» tntnrssanken»Kavttelu au« Leben". dtk der früh«« am« Ikanische Gesandte Andrew D White im .Century Maaazinr" vrröfsentllcht. ist im Novemderheft ei» lmig« Abschnitt irlnen Erinnerungen an Bismarck aew'dmet. <tt handelt sich in der Hauptsache um Wieo«gaden von Unter haltungen mit dem ersten Kaiulrr. von denen Nniae» rm Au«,»ge wiedergegeden sei: .Ich sah BiSmaick ,um ersten Male," »chreibr Wdile. .wtihrrnb ein« Reite durch Mitteldeutschland, gleich nach hem Kriege von 1868. Al« «tr an dem Knotenpunkt «tlsingen ankamen, iahen wir vor den Schranken eine wartende Menge, und alle blickten aul eine» Wagen, der an unseren Zug gekoppelt «uchr. Bei näherem Zusehen erkannte ich da» Gesicht und die Gestalt he« «roßen norddeutschen Staatsmannes. Er stand damal» ln der Blüte leine« Leben« — kühn, kräftig und glückUch in der Gegen watt von Frau und Kind«». Die Leute aus dem Bahndol wusrrn augenscheinlich, wa» gebraucht wurde: denn kaum war er ange- kommen. so brachten die Kellner große Krüge mit schäumendem Bier: daraus nahm Bismarck ,wel «rüge und goß deren Inhalt augenscheinlich mit großem Wohlgefallen nacheinander die Kehle herunter. Ein stämmig« Bauer gerade hinter mir konnte nicht länge, mit seiner Bewunderung zurückhalten und sagte: .Aber, er sieht lehr gut aus". La» fand ich auch. Die Quellen Kissingen» hatten ihn augenscheinlich wirderhergesiellt. und er sah wie rin zur Schlacht bereiter Titan auS. Mein persönlicher Verkehr mit chm begann elf Jahre später, al« er mich als RelchSkaniler als Ge sandten der Vereinigten Staaten empfing. Als ich sein Arbeits zimmer betrat, ktand er aus, und e» schien mir, daß ich mit Aus nahme von Abraham Lincoin »och nie einen to große» Mann ge sehen halte. Al- er mir mit heiterem Lächeln die Hand reichte, schienen die beiden schwarzen .Rrickshunbe" freundlich sich dem Willkommen anzuichließen. Nach einige» Tagen erhielt ich eme Einladung z» einem Famillenduier. Die Tat« batte einen patri archalischen Charakter; obenan laß der Fürst, nur durch «inen Platz von ihm getrennt seine Gemahlin, und mir war der sitz zwischen ihnen angewiesen. Io daß ich beider Unterhaltung voll genießen konnte. Die Unterhaltung wurde von ihm geführt und wurde bald sehr interessant. Er kragte mich, ob man lemalS ernstlich be müht gewesen wäre, New-Kork zur ständigen Hauprstadk der Nation zu machen. Ich antworteie. daß New-Aork und Philadelphia zu Begum nnierer nationalen Geschichte eine kurze Zelt prvviiorlsche Hanvtstädte geweleu wären, aber daß man nicht wollte, daß die ständige Haupritadl eine volkreiche Metropole sei. unv das bei Washington nicht nur die zentrale Lage der Stadt, sondern auch die Tatiache. daß e» eine künstlerische Stadt sei, entscheidend war. Er antwortete, daß darin unsere Gründer Weisheit gezeigt hätten, daß die Franzosen einen Fehler begangen hätten. alS sie die regierende Korperschafr von Versailles nach Paris gebracht hätte»: daß der Bau de» menschlichen KörverS ernen guien Wink für die Anordnung in dem politischen Körper gäbe, daß, wie da- menschliche virn lsest eingeschlossen und von allen Körperteilen, die am längste» sind, entfernt gehalten werde, auch das Gehirn der Nation höchst sorgfältig geschützt und nicht inmitten einer aroxen lärmenden Metropole umergeoracht sein müsse. . . Nachdem die Unterhaltung noch verschiedene GeiprächS- tdcmen berührt batte, wandte sie sich der Bewirtschaftung von Gütern zu, Bismarck bemerkte freimütig, daß sein Barer ihn gern zum Geistlichen gemocht hätte; eine Pfründe, die, wenn ich mich recht erinnere. 1590 Taler ,ährlich brachte, sollte in der Familie bleibe». Tas führte zu einer lustigen U'iterha.lung zwischen ihm und der Fürstin, wie unier diesen Verhältnissen lein Leben ge worden wäre, und er sagte scherzend: »Tu denkst wahrscheinlich, ich wäre ein besserer Mann geworden, wen» ich Ponor geworden wäre?" Woraus sie antwortete, sie wolle daS nicht sagen, well es nicht böslich sei, »aber", fuhr sie sott. »Du wärest glücklicher ge worden . ." Seinen nächsten Besuch machte White in Begleitung mit Mr. William D. Kelley aus Pennsulvanien, dem Senior des Ncvräientantenhauscs und Vorkämpfer des Schutzzolles und der Doppelwährung, dem er eine Zusammenkunft mit Bismarck erwirkt hatte. Im Lause der Unterhaltung, bei der Bismarck sich so inter essiert zeigte, daß er die zum Mrnisierrat versammelten Minister warten ließ, besprach er die Ursachen, die zur teilweise» Entwertung des Silbers im Reiche führte, woraus Kelley ihn unterbrach und sagte: »Aber. Fürst, wenn Sie ganz daran gedacht haben, beide Edelmetalle zu gcdiauchen, warum liegen Sie die Entwertung des Silbers zu?' »Nun", sagte Bismarck, »ich batte damals so vrel zu denken, und da alle sagten, daß Camphausen und Delbrück grotze Finanzleure wären und alle» über diese Fragen verständen, ließ ich sie gewähren: ab« bald bemerkte ich, daß sie auch nur. wie unsere Bauern sogen, mit Wasser kochen." Bei einem der diplomatischen Diners, die Bismarck jeveS Jahr am Geburtstage des Kaisers gab. bat er White, ihm den große» Erfolg von Karl Schulz in Amerika zu erklären. Dieser antwortete, daß er bei Be handlung aller öfsentlichen Fragen, besonders der Sklavcnsrage. philosophisch, beredt und aufrichtig wäre. „Bismarck Hörle mir zu", schreibt White, »und sagte dann: »Als Deutscher bin ich stolz aus Karl Schurz." Dies war in der Ta> ein Zugeständnis; denn wenn Bismarck 1848 oder 1849 leine» Willen gehabt hätte, würde er Schurz haben hängen lassen." »Bon Zeit zu Zeit," erzählt White an anderer Stelle, »wurde die Stadt und selbst das Reich durch die Nachricht erregt, daß Bismarck krank sei und zurücktrelen wolle. Tann subr der alte Raii« nach der Wilhelmstrane und in seiner gütigen herzlichen A« brachte er den großen Mann aus dem Bett und versetzte idn wieder in gute Laune. Bei einer dies« Gelegen heiten traf Ich Rudolf Gneist und fragte ihn. was eigentlich der Grund gewesen lei. »Ach. er hat zu viel Kiebitzeier gegessen." Es schickien einige Bewunderer deS Kanzlers ihm jedes Jahr einen großen Korb voller Kieditzeier. die er sehr gern aß: und diese Diät soll der Verdauung niemals günstig gewesen sein. Gneist hatte on der Universität viele amerikanische Zuhörer, und er batte ameri kanische» Reisenden viele Aufmerksamkeiten erwiese». Er war deshalb bei einem der großen Tankfrste der amerikanischen Kolonie als einer der vornehmsten Gäste anwesend. Neben idm stand eine Flasche Hermitage, ein schwerer Dauphiiis-Wein. AlS er die Marke sah. lächelte er und iagte: »Da» ist von dem Wein, den kch Bismarck schickte, und die Sache lief nickt gut ab ' »Wie war das." fragte ich. »Eine- Tages traf ich BlSmarck und fragte, wie es ihm gehe. Er antwortete: »Ich bin elend: ich kann weder essen, noch schlafen." Ich antwortete: »Wen» Sie gestalten, will ich Ihnen etwas schicken, was Ihnen Velsen wird. Ich bade eben eine Sendung Hermitage er hallen und will Ihnen rin Dutzend Flaichc» zuichickeii Wenn Sie täglich zum Mittag ein paar Glaser trinke», ist dies das beste lo»i>che Mittel und wird Ihne» sehr gut tun." Nach einiger Zeit tras ich ihn wieder und siagte, wie chm der Wein bekommen. »Ach", sagte Bismarck, »gar nicht: er machte mich kränker als je." »Wieso, wie haben Sie ihn genommen?" »Genau so, wie Sie mir geiagt Kaden", erwiderte Bismarck, »täglich ein paar Flaichcn zum Mittagbrot." ** Mommsen war, wie erwähnt, nicht ganz frei von der sprichwörtlich gewordenen Professoren - Z e r st r e u t b e i t. Bei ihm war sie wohl die FNäe einer Vertiefung in seine geistige Arbeit, und sie hat zu manchen heileren Vorgängen Veranlassung gegeben. So passierte eS dem gelehrten Herrn oft. daß er Briefe, die er bei seinen Ausgängen mit sich nahm, um sie bei der Post auszugeben, am Abend in seinem eigenen Briefkasten an der Wo*i- nungstür, in den er sie geworfen, Wiedersand. So kam er auch einmal zu einem Friseur, um sich daS Haar schneiden zu lassen. AlS der Friseur die Operation für beendigt erklärte, betrachtete sich Mommsen im Spiegel und setzte sich wieder nieder mit den Worten: »Sie haben mir die Haare zu kurz geschnitten, ich wünsch« sie länger." Eine- Tages brachte ihm sein Diener vaS Mtttag- essen in sein Arbeitszimmer und bat Mommsen zu Tisch. Doch dieser war gerade in seine Arbeit vertieft, nahm keine Notiz davon und arbeitete ruhig weiter. Es wurde der zweite Gang aufge tragen. ab« noch stand der erste unberührt. Beim Anblick der Speisen kam dem auftragenden Dien« ein philosophischer Gehanke in den Sinn. Schnell stellt er den zweiten Gang hin. nnnmt den ersten Teller weg und verspeist mit Wohlbehagen seinen In- halt. So «ging eS auch dem zweiten und dritten Gang«. Nach einigen Stunden fühlte der Gelehrte eine gewisse Leere im Magen. Er begab sich in die Küche und fragte ärgerlich: „Warum be komme ich denn heute mein Mittagessen nicht?" Der Dien« erwiderte: »Der Herr Professor hoben ja schon gegessen." »Wie konnte ich nur so vergeblich sein!" murmelte Mommsen und setzte sich wieder an seinen Arbeitstisch. s»Irkf. Ztg."> "Ein Prozeß Hoensbroech-Dasdoch. In der nächsten Zelt wird sich das Landgericht in Trier mit einem Prozeß zu befassen baden, der tn seiner Borgeichichte >chon Monate zurück- siegt und die Oettentlickkeit in zahlreichen Zeitungsartikeln bereit» über Gebühr deschäfilgt hat. Der Abg. Kovlan Dasdach erklärte am 31. Mär, 1993 in einer VotkSvrrmmnilung zu Nixdorf: »Ick zahle ledem 2909 Gulden, der nacknveNl. b iß der Grundsatz »Der, Rrtsehn»! stehe «tchste Geste. In diesem Riefenfatz „100 VOO Liter Kupfer» berg Gold" vollzieht sich der Verschnitt (Cuvve) unserer Marke. Eine Füllung dieses Fasses ergibt etwa L8S 000 Flasche«, und eS mutzte in den vergangenen Jahre« ungefähr IS mal pro Jahr gefüHH werden, um den laufenden Bedarf zu decke«. Die Bestellungen auf „Kupferberg Gold" haben sich tu letzter Zeit jedoch dermatzeu gesteigert, datz unsere alten Bestäube merklich zusammeu- geschrumpst find. Wir find deshalb gezwungen, LS Füllungen vorzunehmeu mit einem Ergebnis von S «00 000 Masche», und gelangen damit zu einer Ziffer, die selbst von manchem der bekann testen französischen Champagnerhäuser nicht erreicht wtrd. Zwar befinden sich in unsere« Kellereien mmähernd 4 Millionen Wasche«; eS mutz aber tn Betracht gezogen werden, datz der Tekt für feinen Werdeprozetz über zwei Jahre braucht und datz er nach seiner Fertigstellung »och einige Monate bei uns lagert, damit er ganz ausreist. Denn erst dann befindet sich der Erst auf der Höhe feiner Entwicklung, wen« er die völlige Reife besitzt. Rur solche Ware und Qualität kommt von uns in de« Handel. Daher hat sich „Kupierberg Gold" einen achtung gebietende« Ruf erworben und erfreut sich ständig zunehmender Beliebtheit. Scklkcllcrti Llipstlbrrg Mainz. l» Vto oeveatv na« best« keNIamo t in üev MskvbLtwvLzvu «Lwilicbsr vrssänsr Vorortrüg«. Lllsmixo L.mmkws: Vres«tvn-8tr1vsvo, LilasNüttvr 8trn»»s LVV» Del. I. 2714. blau rvrstwx, krorpskt oäsr V-rtrstordosued. Qsbr. /^rnkolcl Alrusonlisusstr. lk LanIrdaUS »Lliptstrsssv 38 4». lwü Vsrksnk voll Stsstr- mul Vorlpsplsron. » Limskmo voll Ssläor» rur VorÄLLlws. Db rrlv»t1rosoro (olLrslll verwtotdor) mitor elßMSQ Versedlllss üor Wotor. § Seite 33 .Dr-sr,»« Seite 38 Smmtaa. 8. November IVOS ^ Nr. 30S
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder