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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.04.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010420019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901042001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901042001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-04
- Tag1901-04-20
- Monat1901-04
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.04.1901
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LS Y-^L Z Z!SN«>L L^^L-^Z^! »Nicht? Dann können wir fie ja auch stehen lasten, wenn st« uns un> geniestbar erscheint, weißt Do, Du vresöner Kunstbürger, ich glaube fast, die selige Pandora hat ihre unselige Büchse noch einmal geöffnet und diesen Bengel dort ausgefchüttet. um da» Maß unserer Leiden voll zu machen." »Lin Plakat ist kein Kunstwerk," warf ich ein. ,Dhv." entgegnete er, »das könnt' es aber sein l Und ein Künstler hat er auch gemacht. Ls ist ein Vexirspiel geworden, ein Rösselsprung, fast möchte ich sagen ein .R ö ß l e r"-Sprung. Aber sachte, es »Klemmt" sich! wir find jetzt unten durch; wir kommen bei der Unter-Kunst an." »Auffallen soll doch ein Plakat." »Ausfallen? Ganz gewiß I Aber wie traurig muß es um den Künstler bestellt sein, der nur durch Widerlichkeiten auffallen kann. Ueber einen kecken Scherz kann man lachen — hier fängt der Lkel an. warum ist diesem traurigen grünen Jungen dort nicht noch ein rechtschaffener Buckel zugegeben worden? Dem kam's doch nicht mehr darauf an." »Linen Buckel? wozu denn den?" »Na, um all« Die, welche auf dieses Plakat hin die Kunstausstellung besuchen, .aufsitzen" zu lassem" »Nibbernedsch, zetzt ist meine Geduld zu Ende. Dresden ist immer eine Kunststadt ersten Ranges gewesen und wird auch am Besten wissen, was Kunst ist und was nicht. Wenn Du hier nörgeln willst, dann fahre nur wieder nach Potschappel zurück." »Können wir ja machen." sagt« mein Freund pikirt und wollte gehen. »Na, Du könntest auch bald machen, daß Du von dem unkostümirten Mädel da wegkommst," wandte sich jetzt meine Frau an mich. »Ls ist ein Skandal, daß die Polizei so was erlaubt. Sie hält doch sonst immer so viel aus die Moral. Das ist unanständig." »Alte." sagte ich mit Nachdruck, »das ist doch kein Mädel, das ist ein Junge; stehst Du denn das nicht?" »Nein, das sehe ich nicht. So'n Jungen giebt's überhaupt gar nicht. Folglich ist es ein Mädel. Das must ich besser verstehen." „Nein, verehrte Frau meines Freundes," fuhr Nibbernedsch noch einmal dazwischen. »Lin Mädel ist es nun wohl nicht, denn er hat ja Bosen an." »Bosen ? Nibbernedsch, find Sie denn... Das Wurm ist ja ganz nackig!" »Hat aber doch die Hand in der Hosentasche. L; ist vielleicht eine hemboliftische Bose. Und wissen Sie, was Ihr grüner Kunstjunge mit der Hand auf der Hosentasche sagen will?" Ich sab mißtrauisch auf Nibbernedsch und zitterte. „Für Alle, die in die Ausstellung gehen: wenn Linem schlecht wird — Geld giebt's nicht wieder!" »Nibbernedsch I" Ls war fast ein wuthschrei: Ich kann nicht dafür; ich lasse nun 'mal Dresden als Kunststadt nicht; kommen. Mein Freund aber sah, daß sein Maß jetzt voll war und schlug sich seitwärts in die Büsche. Mit meiner Frau aber hatte ich noch eine furchtbare Auseinandersetzung über »Junge oder Mädel". Sie setzte ihren Kopf auf und ich liest mir meine künstlerische Ueberzeugung auch nicht nehmen. Sie fand es so tonnenklar, Last das Ge schöpf ein Mädel sein müsse — die Kunst wäre doch auch weiblich... die Kunst I Ich wollte mich noch zu Lcmcesfionen Herbeilaffen — vielleicht ge- körte der Junge dem „dritten Geschlecht" an, aber ein Mädel — niemals! Und so war der Krieg fertig. Meinen Freund Nibbernedsch Hab' ich bis heute noch nicht wiedergesehen; aber dafür drängt sich der grüne Junge bis in meine Träume und lästt mich keine ruhige Nacht mehr finden. Und das Alles hat die Internationale Kunstausstellung auf dem Gewissen. Darum klage ich sie an. Möge sie ihren grünen Jungen besser verdauen als ich I Ll . U. das auf wörtliche Auslegung. Dame (durch das Rauchen eines Mannes im Postwagen genirt): „Bitte, stellen Sie doch das Rauchen ein, ich habe Kopfschmerzen." — (Bauer raucht schweigend weiter.) Dame: „Ich ersuche Sie nochmals, nicht zu rauchen. Hier stekt doch angeschlagen: „Das Tabakrauchen ist nur mit Genehmigung Ser Mitreißenden gestattet." (Bauer raucht schweigend weiter.) Dame (auf der nächsten Station zum Postillon): „Ich bitte, verbieten Sie dem Herrn das Rauchen im wagen." Postillon: „Bier darf nicht geraucht werden, wenn die Mitreisenden protestiren. Nehnien Sie sofort die pfeife aus dem Munde! — (Bauer raucht schweigend weiter.) — was, Sie wollen nicht?" Bauer: „Neel" Postillon: „Dann muß ich den Berrn Postvorsteher holen." Po st Vorsteher (an den Wagenschlag tretend): „Ich frage Sie, wollen Sie das Rauchen gefälligst bleiben lassen oder nicht?" Bauer: „Nee!" postvorsteher: „Dann verlassen Sie den wagen!" Bauer: „Nee!" Postvorsteher: „Was, Sie wollen nicht? Postillon, holen Sie rasch den Gendarm!" — (Der Gendarm erscheint nach einigen Minuten.) Gendarm (wütheno): „was. Sie dämlicber Kerl wollen sich wider- sctzen? Bier steht doch groß und breit: „Das Tabakrauchen ist nur mit Genehmigung der Mitreisenden gestattet." Bauer (grinsend): „Ich rooch ja Kirschblätter!" Auch ein Lx-Bräutigani. verübnitc Dichter. A. : »Sie sehen aber gar nicht so beiter ans, wie ein glücklicher Bräutigam aosseben muß!" B. : „Das bin ich auch niht mehr." A. : »Da hat sich a!>o die Gestbi'bte wieder zerschlagen ?" B. : „Zerschlagen ? Nein — verkerrathet bi» ich jetzt! Gips Der klein cMar: „Papa, men b ist Du den» da gegrüßt ?" Vater: „Das war Berr Buderman».' M a r c »wer ist denn das ?" Vater: »Lin berühmter Dichter." M a r »Aber Papa! Berühmte Dinner lind Sa.t reu l i Lin guter Anfang. Vorbereitung. K 'kl- Man»: „Llise, nach Allem, was ich Dir eröffnet, siehst Du, daß uns nichts übrig bleibt, als einschränken. Du wirst Dir Mühe geben, mich darin zu unterstützen. Also verschone mich jetzt mit den großen Modistiniicii- Rechnungcn und de» Garderobe- Ausgaben !" Frau: „D, Männchen, Du kennst mich schlecht, Du sollst Dich über zeugen, daß ich sparen kann. Gicb mir 'mal schnell Geld, ich werde mir sogleich ein ganz billiges Kleid kaufen I" > Lehr glaublich. A. : „Denken Sie sich nur, lieber Baron, diesen Sommer ist die zweite Frau meines ersten Mannes mit dem dritten Mann der zweiten Frau meines jetzigen Mannes in Paris bei der geschiedenen Frau meines kürzlich vcrwittweten Sticfschwiegervatcrs zusammcn- getroffen." B. : „was haben sic denn da gemacht?" A.: „Lonfuston." Zu viel. Die Frau Majorin belehrt den neuen Burschen, wie er sich bei einem Diner zu be nehmen bat. Beim weinpräsentiren sagen Sic den Bcrrschaftc» de» Namen des Weines! leise in s Ghr ; z. B.: Raucnthaler Berg isc>8er, oder Hochheimer >8g5cr l" Der Bursche befolgt die Lehre und flüstert beim nächsten Diner dem Berrn General in's Ghr: »Johannesberger Auslese — famoser Tropfen!" Lehr erklärlich. Minna: „Denke Dir, Mali, ich habe meinem Franz eine pfcrdcflcischwursi vor. „wirst Du Dich auf Deinem ersten Balle auch mit den Damen unterhalten können?" Jüngling: „Und ob! Ich habe ja aus den Witz blättern über hundert Ballgespräche auswendig gelernt." Aus einer Gerichtsverhandlung. Vorsitzender: „was haben Sie denn da für Striemen auf der Wange, Angeklagter, ist das ein Muttermal?" Angeklagter: „Nein, Herr Gerichtshof, das ist ein Schwiegcrmuttermal für meinen letzten Affen l" Lehr richtig. Chirurg (sich an die Studenten im Spital wendend): „Die Muskeln des linken Beines dieses Patienten haben sich zusammengezogen, so daß das Bein viel kürzer ist als das andere und er deshalb hinkt, was würden Sie in diesem Fall thun, meine Herren?" Intelligenter Student: „Lbenfalls hinken." Aindcrmnnd. gesetzt und er hat nichts gemerkt. M ali: »Bei was dient er denn!" Minna: „Bei Ser Infanterie. M aI >: Na ja, dann ist'; kein Wunder; einem Kavalleristen hatt'st cs ml vor- tetzcn dürfen l" K a rlchc n (im Garten): „Vater, wie alt ist denn da» Bäumchen?" Vater: „Fünf Jahre." K a r I ch c n: „Dann kommt'; also nächstes Jahr in die Baumschule, gelt?"
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