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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 28.05.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020528023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902052802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902052802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-05
- Tag1902-05-28
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Abend Dirk» Blatt »trd de« Lesern vou Dresden »nd Umgebung am Lag« vorher bereit» al« Serugrgevlwr: «WMS»«N»- «»rck DK.Dr«ed«»r «»»ncklex' ert»Oi>»n tü« «nieder i« Dr^d« W» »«r «dckd«, timaet««,. »« dt« a»tra,»»a d»nd «,««« Beim oder Kom»iüi»««re «ivlai. erdaiien da« «t«I « W-ckexta««». dt« »Ich! «ul Ls»«- »der deirrto«, >»>,«». t» »»et Ldetla»«aadeu «de»»« «u» «»»,»»« ,u,«S»ü«. MV R1«»<rd« au«eto«d»er K»rtN- diick« Kitt» vr>b„,d»chlnl. Aegvündel 18LV A»r»»»r«ch«nst»l>tz: «Ml «r.u u,»d «r. »0GG. r»Iß«r»mm.«dreNe: «Ocheich s« Drrsde» Verlag von Airpset» L Urichardt ziigestellt. während e» die Post ?lbonneulen a:» Morgen in einer GefauuntauSgiibc erhalten. Anzeigen-5<u>f. DI? ?luualn», »o» Auküüi'wü.iae» er>ol»i iu k>n ^a>wlaeick>>ii»Iirl!-' >l«d !>> u Ncl"nnimalmirl»'ll»» in Ircstim lü» RiNlninUliüO Z lIIn Lonn u»d Nenrl»»« nur MarikMlrob» ^18 uoo II Mir Dir I !»»>»»>' Grund- zrilr «ca 8 Siidciii M Pia An. Iim!.>,ui»iicii aiii derPnvalirUe Heile N P'a die 2i!>nliiae Heile al» ..üiugciaudl' l>dk> au> Derlleüe so Pt, In Nlliiimer» nach To»» und i>eier- laaen l de- alnalliae Äruiidteile» sv, «v bkr. b> »iid »o Pia. nach drlondne,» Tarif. AuSwürliae Aullräae „nr ae-M L!oraiic'lik»al>lnna. Beleadlaller iuerbcu mit 10 Pf«, drrechnet. Lodert Lödmo juu. .mp»«».. LIviävrLloüo >> »iim-iiii. VsorspIatrlL. vussLrä8oet äu^°" L. Lodönroek» Luedt., Mklii'lillmli'. dbbtz» 1 ' Neueste Diabtbrrlchte. Hvsnachrlchten. AllerthumSmuseum. Sächsischer Müblenverbond. Allgki». Handweilkivercin. l Gtzi»SSt«,n«4» 1 „Der Bidlioibekar". Heiuv Gcäville st, Benjamin Constant st Ein originelle Idee für ein Thealcislück. f VtllllvUlH, <dO»VlU» Steuefte Drahtmeldungeu vom 27. Mai. Berlin. lPriv-Tel.l Dir Zolltariskommisjion deS Reichstage» nahm heute ihre Sitzungen wieder aus. ES wurde zunächst beschlossen, daß di« Sitzungen während der parlamentS- losen »Zeit am 28^ 29. und 30. Mai. sowie am 2. Juni aboehallen ivcrden sollen. Dann wurde die Beralhung de» Zolltarifs beim dritten Abschnitt deS Tarif», WachSwaaren, Leisen, Lichte und sest« Fettsäuren sortaeirtzt. Die Positionen zuberriteteS Bienen wachs 1b Mk., Abfälle davon zollfrei. Erdwach» und Ceresin tb Mk., Weißparast'lN 10 Mk., Lichte aller Art A Mk.. Wachs- waarrn, sein und geformt, 200 Mk., wurden nach der Regierungs vorlage angenommen. Die Positionen Stearin-, Palmitin- und Margarin-Läure-Paraffin wurden auf Antrag Gothein von 1b aus 10 Mk. herabgesetzt. Rach der Borlaar wurden weiter an genommen die Positionen Schmierseise 5 Mk., feste Seife 10 Mk., nicht besonder» genannte Seifen 3 Mk. Ebenfalls nach der Vor lage fanden Annahme Glycerin roh oder gereinigt. Unterlauchen von Seifensiedereien zollfrei. Parassinsalbe, Vaselin und Vaselin salbe. nicht wohlriechendes Lanolin und Lanolinverbindunge» 12 Mark. Für Wagenschmiere wurde ein Zollsatz von 10 Mk. pro Toppelceutner, sür andere Schmiermittel 12 Mk. verlangt. Die Sozialdemokraten plaidirten sür Zollsreihcit. Direktor v. Wcrmuth führt« au», die Einfuhr von Wagenschmiere sei minimal und be trag« nur 230 Doppclcentner, dagegen sei die Einfuhr der minera lischen Wagenschmiere ganz bedeutend, sie habe einen Werth von 22 Millionen Mark; hier müsse ein Zoll erhoben werden. Die Position wurde schließlich nach der Vorlage genehmigt, ebenso die Position Schuhwichse, schwarz nicht flüssig 3 Mk., Schuh wichse unter Verwendung von Ceresin und Wachs, Bohnermasse mit Zusatz von Terpentinöl 18 Mk. Hierauf trat Vertagung ein. Berlin. Aus der Rütkrrise de» ersten Geschwaders colli dirte aus der Höhe der Scilly-Jnsrln das Linienschiff „Kaiser Wilhelm II." mit dem kleinen Kreuzer „Amazone" bei czner Kursänderung in dichtem Nebel leicht. Der Torpedobreit- sciiraum der „Amazone" ist hierbei voll Wasser gelaufen. Der Kreuzer jetzt« seine Reise im Verband« de» Geschwaders mit U verweilen Geschwindigkeit bi» »um Feuerschiss von Borknmriss fort, von dort wurde er zur Reparatur nach der Kieler Werst geschickt. „Kaiser Wilhelm H." erlitt »ine nur unwesentliche Ver biegung der Außenkantplatten über Wasser. Bon den Schisfs- besatzungen erlitt Niemand Schaden. Kiel. Der Kreuzer „Amazone" ist in Begleitung des Kreuzers „Hela" heute Vormittag gegen halb 11 Uhr hier ein- getroffen und 'sofort in die Kaiieruche Werft gegangen. Köln. Das Domkapitel wählte den Generalvikar Tr. Krcutzwald zum Verweser des Erzbisthums. Köln. Schon seit de» frühesten Morgenstunden sind die Straßen, die der Trauerzug mit ocr Leiche des Erzbischofs >> Simar durchzieht, von einer zahlreichen Menschenmenge be- lebt. Von weither sind viele Geistliche und hohe Würdenträger zur Theilnahmc an dem Begräbnis; eingetrosfen. Als Vertreter des Kaisers wird der Obcrpräsidcnt Nasse der Leichenfeier bei wohnen. Erschienen sind ferner die Bischöfe von Trier, Pader born und Limburg. — Um 8 Uhr begab sich das Metropoliton- kapitel vom Dom nach dem erzbischöflichen Palais, wo die Ein segnung der Leiche erfolgte. Hieraus bewegte sich der Traucrzug. an dem viele auswärtige »nd einheimische Korporationen mit Fahnen und Standarten sich betheiligten, znm Dom. In dem Trauerzuge mit der Leiche des Erzbischofs v. Simar schritt rechts vom Oberpräsidente» Nasse Generaloberst v. Los in der Uniform der Bonner Königs-Husaren. Um 9Vr Uhr wurde der Sara mit der Leiche in den Dom getragen, wo Dompropst l> Berlage die Trauerrede hielt. Die Strohe», durch die der Zug sich bewegte, sowie der Domplatz waren durch katholische Mannschaften der Garnison, die sich freiwillig dazu gemeldet hatten, abgeiperrt. Stuttgart. Die Hauptversammlung des Verein» deutscher Zeitungsverleger ist gestern hier zusammenaelreten. Sie ist aus allen Theilen des Reiches zahlreich besucht. Au» der Schweiz sind mehrere Vertreter anwesend. Bei dem BegrüßungSabend im Stadtgarten hieb Jaenecke-Hannover die Erschienenen Namens des Vorstandes willkommen, während Redakteur Leopold Elben vom „Schwäbischen Merkur" die Gäste Namens der württembergi- schen Kollegen begrüßte. Paris. Die Regierung wird bei Zusammentritt der Kam mern einen Kredit von S Millionen Francs für Martinique beantragen. Petersburg. Der „RegierungSbote" giebt einen Erlaß deS Kaisers bekannt, »ach dem die Reichsrentei 800 000 Rubel Ent schädigungen für die Grundbesitzer in de» Gouvernements Charkow und Poltawa anzuweisen hat. die durch die Bauern unruhen Verluste erlitten haben. Eine bcsonvere Kommission unter dem Vorsitz der Gouverneure hat die Höhe der einzelnen Entschädigungen seslzusetze» und ferner die Höhe der Beiträge, für die die einzelnen Dorfgemeinden, deren Bauern an den Unruhen Theil genommen haben, auskommen müssen. Sie hat ferner die Zeit zu bestimmen, in der vie Bauern durch Zahlung einer ent sprechenden Jahreszuschlaassteuer die in diesem Jahre zum ersten Male erhoben werden soll, der Reichsrentci ihre Schuld obiragen sollen. — Wie die „Nowosti" schreiben, erhielten die russischen Eisenwerke von der Regierung einen Auftrag aus 15000 Pud Eisenbahnschienen zu 1,25 Rubel pro Pud zu liefern. Washington. Ter Deutsche Kaiser hat die Generale Corbin, ?)oung und Wood als seine persönlichen Gäste zur Tbeil- nahme an den deutschen Herbstmanövern eingeladen. Die Ein ladung wird angenommen werden. Pretoria. Betreffs derJriedensverhandlnngcn hegt man in Südafrika nach einer englischen Meldung vorwiegend hoff nungsvolle Aussichten und eS muh gesagt werden, dah dieselben eine solide Grundlage haben. Die Verlängerung der Konferenz ist nicht nothwendiger Weise ein hoffnungsvolles Zeichen. Wenn auch di« Delegirten die Hoffnung aufgeaeben haben, die Unab hängigkeit der Republiken zu wahren, so giebt es doch noch mancherlei andere Punkte, über d'e eine Einigung noch nicht er zielt worden ist. Es besteht immer noch eine hartnäckige Minder- beit, die thatsächlich die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten für den besten Ausweg aus der gegenwärtigen Lage ansieht. Jeden Auaenhlick können die noch nicht erledigten Streitpunkte zu einem Abbruch der Verhandlungen führen, und es ist höchst unwahr scheinlich, dah Diejenigen, die sür den Frieden sind, den Kamps ausgeben, so lange ein« hinreichende Minderheit veu Kamps fort zusetzen wünscht. Alle diese Punkte sind in Betracht zu ziehen, ehe man zu einem Urtheil über einen eventuellen Ausgang der Ver handlungen gelangen kann. OertlicheS und Gächfifches. Dresden, 27. Mai. —* Se. Königliche Hoheit Prinz Friedrich August nahm gestern Abend an einem Essen in dem Ossizierscasino des Leib- Grenadier-Negimenls Nr. 100 Theil, das daselbst aus Anlaß des 25jährigen Osfiziersjubiläums Sr. Königlichen Hoheit veranstaltet worden war. —* Ihre Königliche» Hoheiten Prinz und Prinzessin Fried rich August werden sich am Donnerstag, einer Einladung Seiner Majestät des Kaisers folgend, nach Berlin begeben, um der dies jährigen Frühjahrsparade der dortigen Garnison bcizuwohnc». —* Ihre Kaiserliche Königliche Hoheit Erzherzogin Mar garethe von Oesterreich hat gestern nach herzlicher Berab- sthiedung von Ihren Königlichen Hoheiten Prinz und Prinzessin Friedrich August Dresden wieder verlassen. —* Ihre Königl. Hoheit Prinzessin Heinrich von Preußen, die seit einigen Tagen mit ihren beiden jüngsten Söhnen, den Prinzen Sigismund und Heinrich, zur Kur nn Lah- mann'schen Sanatorium auf dem Weißen Hirsch weilte, reist heute Abend 7 llhr 30 Minuten vom Reustädter Bahnhose aus nach Kiel zurück. Die beiden Prinzen nehmen noch einige Wochen unter der Aussicht einer Hofdame auf dem Weißen Hirsch Aufenthalt. —* Gestern früh starb hier im 71. Lebensjahre Herr Obcr- Finanzrath a. D. Gustav Wilhelm Bergk, der viele Jahre als technisches Mitglied der Generaldirektion der Staatseiscnbahncn, dem technischen Prüfungsamtc uslv angchörte. —* Bei Sr. Exccllenz Herrn Slaatsminister v. Metzsch sindet heute Abend S Uhr eine Soirc-e statt, zu welcher an die Herren Minister, die Präsidenten und Direktorien beider Ständc- kainmern, die Kommissare der Ministerien für de» Landtag und sämmtliche Abgeordnete beider Kammern Einladungen ergangen sind. — DnS Hinschciden deSPrinzenAIlieltvonSakhie»- Al tend urg ulst die Elinneiung a» dessen mehrjährige» Aufent halt ans dem Schloß AlbrechtSberg bei Dresden zuiück, das er nach seiner Vermählung mit der Prinzessin Marie von Preuße», Tochter des Prinzen Friedrich Kail, bezogen hatte. Prinz Albert war ein häufiger Gast »uiirreS Königliche» Hanies und nahm meist an den königliche» Iagde» in, Scha»da>ier, Klingenberger und Moritzburgrr Reviel, sowie bei Rkhcsel!, Theil. —* Behufs Auszeichnung eines Mitgliedes der Berussseuer- ivehr fand heute Borinitkag »m 10 Uhr in Anwesenheit des Dezer nenten sür das Feuerlöschwesen, Herr» Stadtraths Leulemann. sowie der Offiziere des Korps aus der Allstädter Hauptseuerwache ein Appell der Feuerwehr statt. Nach einer Ansprache «m die Mannschaften überreichte Herr Stadtrath Leutemann dem Feuerwehrmann Maximilian Hartman» das Feuerwehr-Ehren- zeichen mit dem dazu gehörigen Dekret, indem er dem Jubilar die herzlichsten Glückwunfche des Rathes übermittelte und ihm noch eine lange, gesegnete Dienstzeit wünschte. Ten Glückwünsche» des Herrn Stadtraths schlossen sich die des Lsfizicrkorps an, woraus die Feier mit einem auf den Protektor der sächsischen Feuerwehren. Se. Majestät den König, vom -Herrn Stadtrath Leulemann aus gebrachten dreimaligen Hurrah ihr Ende erreichte. —* Die Sammlung des Vereins sür Sächsische Volks kunde im Königlichen Alterthumsmuseum ini Großen Garten ist lm verflossenen Halbjahre wieder durch einige interessante Neu- ausstellungen bereichert worden. Vor allen Dingen sind Holz schnitzereien, Typen und Scene» aus dem Jreiberger Bergmanns, leben darstellend, zu erwähnen: ein Häuer vor Ort. ein Häuer, der eine reiche Silberader entdeckt, ein Bergmeisler und ein Ober- Hüttenraiter, Letztere in Paradetracht. Den Mittelpunkt bildet ein Firstenbau. Rechts unten stößt der Huntslößer den mit Erz oder Berge gefüllten Hunt über die Wasserseige nach dem Schacht Die zweite Figur stellt einen Häuer dar, welcher übcrhängendes Gestein bohrt. Er spricht mit einem Obersteiger, der aus dem Kopfe die Fahrhaube mit Schleife und daraus die Filzkappe trägt. Weiter linw arbeitet ein anderer alter Häuer, der sich aus einem alten Pfostenstück einen bequemen Sitz gemacht bat. Die fünfte Figur ist oben im ersten Firstcnbau ein lungcr Arbeiter, der sich der Wärme wegen seines Mttels entledigt hat. Tie letzte Figur zeigt in knieendcr Stellung einen Zimmerling, der eine Stütze zu- schneidet, um Hangendes Gestein abzufongcn. Ter Vcrsertigei dieser lebendig geschnitzte» Darstellungen. Bildhauer Kastoscn- Dresden, war lange Zeit Bergmann und konnte daher ein bis in die Einzelheiten getreues Bild liefern. Ferner sind noch ausge- stellt zwei Wnnschelruthen aus Allenberg im Erzgebirge, eine drei- thcilige zum Aust'uchen von Erzadern, »nd eine zmeitbeiligc zum Aussucken von Wasser. Alte Holzschnitte zeigen die Handhabung dieser Ruthen. Einige neue Haube» und Schmnckgcgensiände aus verschiedenen Gegenden Sachsens, eine kleine dreisaitige wendische Hochzcitsgeige, ein buntbeinaltcs Kansmannszeiche», sowie eine Anzahl reizender, aus Papier verfertigter Koslümngürchc» iEndc des 18. Jahrhundertss haben in den Schränken Unterkunft ge sunde». Im Erdgeschosse ist die Sammlnng der Rcihenschank- zcichen und der erzgebirgischen Bcrgleuchter durch einige sehr hübsche Stücke vermehrt worden, und den Schluß bilden Nachtwächter spieße und Horner ans Dörfern der Dresdner Gegend. —* Im Anschluß an die Sektionssihnng hatte der „Säch sische Mühlenverband" gestern Mittag 12'/2 Ehr im Weißen Saale der „Drei Raben" eine Hauptversammlung, verbunden mit allgemeiner sächsischer Müllervcriaminlung, an gesetzt, die sich eines zahlreichen Besuches erfreuen konnte. Die Verhandlungen der Sektion 17 l.Königreich sachicn »nd Sachsen- Altenburgs der Müllcrei-Bernssgenossenschast zogen sich in Folge der vielen zur Bcrathung stehenden Punkte sehr in d'e Länge. Der der 18. Sekti0nsversoinmIung vorgclcgtc Bericht aus das Jahr 1901 weist einen Bestand von 1367 Betrieben mit 5692 versicherungspslichtigcn Pcrionen nach, Unsällc sind 240 zu Kunst «nd Lvistenfchast. s* »Sntgl. H«fsch«ustztel. Da Frl. Bleibkreu vom Stadk- theater i» Graz ihr Engagement an unserer Hoibühne e»st 1904 antikten kann, io ist die Frage nach einem passenden Erlab sür Frau Wolfs im Nrnslädter Hause wieder aktuell geworben, da da? namentlich sür das Lustspiel wichtige Jach ielbslversiändlich nicht zwei Jahie lang „„besetzt bleiben kann. Inwieweit Frau Marin Schmidt vom Deutichen VolkStyealer in Wien, die sich gestern Abend in Moser'S schier »nverwnNltchem Schwank „Der Bibliothekar" als Sarah Glidern ptäientiite. dafür in Frage kommen könnte. läßt sich heule noch nicht sage». Ist doch die Rolle der iür Spiritismus begeisterten Gouvernante, deren charak teristische Linie tauni z» verfehlen Ist. ganz und gar nicht dazu nngeihan. Diese »nd Umfang enies darstellerischen Talentes zu ermessen: die alte, verrückte Dame wirkt schon durch das, was sie zu sagen hat. komisch, und braucht sich mit dem Wie? nicht allzu viel Mühe zu geben, Jetlgestellt soll vorläufig nur werden, daß Frau Schmidt eine Künstlerin von sympathischen Allüren ist, die ihre komische» Wendungen unansdringlich zur Geltung zu bringe» weiß und sich ebenso gewandt wie geschickt ans der Scene bewegt Eine nicht unbeträchtliche Aehnlichkeit mit Frau Wolfs, die nur etwa» grüße» ivar. nimmt außerdem sür Fra» Schmidt ein, die auch mich und sicher den Kontakt mit dem Publikum fand und sür ikre liebenswürdige Repräsentation lebhaft applandirt wurde. — Ini Nebligen gab die Vorstellung, dir namentllch de» Herren Franz RenS und Gebühr, sowie Irl GaSny reichlich Gelegenheit bot, sich von der vortheildafttslen Seite zu zeigen, zu kritischen AuS- Nrllungen keinen weiteren Anlaß, ES wurde ebeniv lebbast wie lustig geivielt, so daß der alte Schwank, der tn mehr als einer Scene heute nicht mehr io recht schmecke» will, einen geradezu stürmisch zu neimrndrn HelterkeitSersotg davontrug IV. s Die .Akademisch« Gesellschaft der Schönen Künste" an der König! Sächsischen Technischen Hochschule giebt am Donnerstag ihren 8. dleSwinterlichen VoriraqSadend. der au», schließlich Dichtungen von Arno Holz, recittrt durch Frl. Mtlena Girat» und Herrn Fritz Häntzlchel, zu Gehör bringen wird. Eine »rientjrende Einleitung dazu, verfaßt von Dr, g. C. Benndors, wird Herr Han» Hagen zu Beginn der Veranstaltung lesen s Während der Sommerfelle» werde» in derWiener H 0 f - aper eine Reibe von technischen Umgestaltungen vorgenommcn werden. Da» Prinzip der Drehbühne (bei den „Lustigen Weibern" znm eisten Mat verwendet) wird nun auch für eine Reibe anderer Opern (in erster Linie iür .Fidelio") in Anwendung kommen. Die Holzmoniiiung wird durchweg durch Eisenkonslrnk- tion ersetzt werden; der Betrieb wird durch elektrische Kraft erfolgen. st* Aus Poris kommen zwei Trauerbotschaften auf einmal: die unter dem Pseudonym Henry Gröville schreibende bc- kannte Romanschriftstellerin Alice Durand und der berühmte Maler Benjamin Conslant sind gestern gestorben Das bedeutet zwei Verluste, von denen dieser beträchtlicher als jener ist, die aber beide gleich bcklagcnswcrth sind. Am populärste» von den beiden Größen war Alice Durand, wenn auch das Werk, das ihren Namen in die Reihen der Vielgenannten rücken solllc. schon mehr als zwei Jahrzehnte zurücklicgt: der Roma» ,,Dosia" ist 1876 erschienen. Das Buch, das in origineller Weise e>n Bild des russischen Gesellschaftslebens entrollt, erlebte nahezu 40 Auf- lagemist in alle Kultursprachen übersetzt »nd brachte Henry Gr,'Wille den Montyon-Preis der Akademie. Viel von sich rede» gemacht hat eines ihrer letzten Bucker, „Instruction n»or»lo vt oiviquo <1vs ßouno» killen" <1882), das die Ultramontancn wegen der Jreimüthigkcit der in ihm vertretenen Anschauungen so er- bost hat, daß es in Rom aus den Index geletzt wurde. — Größer Et der Verlust, den die sranzösische Malerei in dem Hin scheiden Benjamin Consta nt's erleidet, der ein After von nur 57 Jahren erreicht bat, und noch immer auf der ragende» Höhe einer an künstlerischen Qualitäten außerordentlichen Schaffenskraft stand. Er wurde vcrhältnißmäßig früh berühmt, da er bereits mit 22 Jahren den Hanptpreis der öcolo ck,-« bosux-urt» >1867) gewann woraus ihn Eabanel als Schüler an nahm. Einen weiteren Erfolg errang der junge Maler 1869 mit seinem großen Gemälde „Hamlet", das vom Staate angekanst wurde. Anfang» der 70er Jahre begab sich Constant auf Reisen, um sein Stofsgebiet zu erweitern und für vie Folgezeit vornehm- sich orientalische Sniets zu behandeln. Namentlich seine Bilder auS Spanien und Marokko sind in dieser Zeit berühmt geworden und haben noch heute trotz einzelner Ausstellungen als glänzende Leistungen einer hervorragenden Begabung zu geilen, die ihr Bestes im Koloristischen bietet, um damit starke und unmittelbare Wirk ungen zu erzielen. Von den späteren Schöpsunacn des Künsilcrs, die fast alle auch in Dcutschlaud dekann! geworden sind, verdienen noch Erwähnunq „Die Tochter des Herodias", i^in „Bcerdigniigs- Dag in Marokko" und „Beethoven s Mondschein-Sonate" Von seinen dekorativen Arbeiten ist das große Plasondgemäldc sür den Fcstsaol des Stadthauses von Poris, das das Tbema „Paris die Welt zu seinem Feste einladend" in originell vbantasiischer Weise und leuchtender Farbenpracht behändest, auch durch zahl- reichere Reproduktionen bekannt geworden. In den letzten Jahren bat Constant viel Portrails gemalt, und hierbei eine Kraft der Charakteristik entwickelt, die ihm zu einem der beste» Bildniß- maler des neuen Frankreich gemacht hat. Die groyen deutschen Ausstellungen setzten seit den beginnenden 60er Jahren eine Ehre darein, wenigstens ein Bild des Meisters unter ihren besten Be ständen zu haben, so daß der Franzose die große goldene Medaille von beinahe allen internationalen Ausstellungen des KonlmcnlS sein eigen nennen durste. Eine orisimclle Idee für et« Lheaterftülk. Von dem kürzlich verstorbenen Schriftsteller Eng.'mc Ehavctlc, dessen Bücher sich nicht sanimt und sonders für Schulbibliothckci, eigne», erzählt Ernest Blum in ieinem „,1»ur- »al <1 u» vaixlrvilliatc" einige Züge, von denen dcsi'ndcrs nach stehender recht lustig ist: „Ehavettc wollte einmal ein Stück mit mir zusammen schreiben. Er verlangte aber, daß der Ausgangspunkt sehr origi- ncll sein »nd nichts mit den alltäglichen Vaudevilles gemein haben sollte. Gincklicher Weise erbot er sich, diesen Ausgangs punkt selber zu finden. Nach einigen Tagen sagte er mir, er glaube, das Richtige entdeckt z» haben: „Hören Sie mal zu!" führte er aus. „Der Vorhang geht aus und Gil Pörez sein bekannter Komiker des Palais-Ro:,al- Theatcrs in den 70er Jahrens tritt an die Rampe und richtet an das Publikum folgende Ansprache: „Meine Damen und Herren! Mir ist etwas Eigenartiges passirt. Gerade im Augenblicke, da wir dieses neue Stück an-
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