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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.06.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050616012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905061601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905061601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1905
- Monat1905-06
- Tag1905-06-16
- Monat1905-06
- Jahr1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.06.1905
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VeriigrgebW: , «d »«»n»«. a» «d M«n«« «r «>«»av !. dimd au»wtrti,e»o«. °«»r« , «». du. » «I. «o L'. v»t «dwialtier LiMLu», Nir» d» i»bn»v»i«lläD>. im«»»- >W» mit «nlivrrLnidrm Lutibiaa«. U»chdr»< »Lrr ArtSel». Vriaiiial- MUteilmioen »ar mit de»tti»er yuel >,«»«, ab« i,Dre»d>r«kr.') «»Ism,. La-lNra,nL« L«»»rar- «oirrüL« dieid» >mberüMLtt«t: »ver>«,i« vkanuNrivi« »nt» niLi auldewabrt. r«l««ra«»-«tr»N»: »«chetch«»» Gk,rl»dtl 1858. l>e«8e!inupfeWiNeI: krok. vr. vnnkar, »»«»Uanitii, tlüasiq 5 Llk.. knlvsr 6 All. „«Iitaltli»", bl-vodo 2 AK. 50 Lortteudunis«, parat üura 2 AK. Versanä naok anavLrta. S!i«!«r!»ev>: Lüilrl. Lo1»pvU>«k«u vrvLäou m»ä killaik. 4«Ua» L««Il«r, ImN», V»ll»tr. IS «mpüodlt in Urü«,ts» XusALdl: und Um»»-, liMvtiva» uaä V1«8«Lt chL L««lLV8 lUlemiier MlimKliiiie» »MD ^ kadoo ZVeltruk! ^ Uanpt-^tsllsrlas« doi M. 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Allg. Deutscher Schulverel», Maschinenbau- und vAltlN. Metallarbeiter, Gerichtsvcrhdl. PvssartS Rücktritt, Professor v. Radccki s. Lottericliste. WÄL'LLL'S-«.! Freitag, 16. Juni 1005. FriedenSkliinge. EiMtch gewinnt eS den Anschein, als ob die Bemühungen um die Wiederherstellung des Friedens zwischen Rußland und Japan von Erfolg gekrönt sein sollten. Die in den letzten Tagen ejngetrofsenrn telegraphischen Nachrichten aus Washington, Peters burg und Tokio gewähren die erfreuliche Perspektive, daß der Friede im Anzuge ist. Denn wenn auch noch geraume Zeit ver geben wird, ehe die Friedenswüusche vollkommen gesichert und erfüllt sind, so ist doch zweifellos die Bahn frei gemacht, auf der man bei gutem Willen beiderseits zum Ziele gelangen kann. Daß eS mit auch den Bemühungen unseres Kaisers zu verdanken ist. wen» jetzt die diplomatischen Verhandlungen betreffend Ein stellung der Jcindseligleiten in Fluß gekommen sind und in ihrem Verlaus zu einem befriedigenden Ergebnis führen sollten, verdient besonders hervorgehoben zu werden, da auch bei dieser Gelegenheit wiederum die ehrliche Friedensliebe unserer leitenden Kreise sich allen Verdächtigungen zum Trotz bewährt und betätigt hat. Die Betonung dieser Tatsache soll den wertvollen Verdiensten, die der Präsident der Vereinigten Staaten vo» Nordamerika, Roosevelt, sich um die Friedensaktion erworben hat, in keiner Weise Abbruch tu». Beide Bemühungen entspringen gleichermaßen lauteren und verständigen politischen Motiven und sind irur deshalb von Erfolg begleitet, weil sie auch den bloßen Schein einer direkten Ein mischung in die japanisch-russischen Händel peiulichst zu vermeiden bestrebt waren und die Entscheidung über die Friedensvorschläge den beiden Mächten allein überließen, die sich aus blutigem Schlachtfeld« gemessen haben. Durch dieses kluge und bedachte Vorgehen ist erreicht worden, daß, während Rußland und Japan bisher jede noch so diskrete Einmischung Dritter in ihre eigenen Angelegenheiten mit aller Schroffheit zurnckgewiesen haben, sie jetzt aus den Vermittlnngsvorschlag Noosevclts bereitwillig cinge- gangen sind. Es wäre vermessen, wenn man Voraussagen wollte, ob der so hoffnungsvolle erste Schritt aus dem Wege zum Frieden zwischen Japan und Rußland auch wirklich zum Ziele sichren wird. Man kann eben nur hoffen. Keine Frage — die gewaltige letzte Nieder lage Rußlands zur See hat innerhalb weniger Stunden das Ende des Krieges um vieles näher gerückt, als es die Kämpfe eines ganzen Jahres in der Mandschurei vermochten. Noch vor wenigen Monaten, als Port Arthur, das heißumstrittcne, den Japanern in die Hände fiel, verschwor man sich in Petersburg hoch und teuer, der Krieg dürfte nur mit einem siegreichen Erfolge der russischen Waffen enden. Seit der Seeschlacht in der Kvreastraße jedoch bleibt für Rußland nicht mehr viel zu hoffen, aber noch sehr viel zu verlieren übrig, und deshalb ist man in Petersburg jetzt offen bar geneigt, von den Jriedensbedingungen der Japaner Kenntnis zu nehmen, ja fast scheint es, als habe man sich endgültig damit abgefunden, aus den früher oder später in Aussicht gestellten „unvermeidlichen Sieg" vorläufig zu verzichten, um den endgül tigen AuStrag deS Kampfes um die Vorherrschaft in Ostasicn auf eine spätere, bessere Gelegenheit zu verschieben. Auch die inner politischen Verhältnisse tun das ihrige dazu, die russischen Macht haber dem Frieden geneigter zu machen. Es zuckt und gärt im großen Zarenreiche an allen Ecken und Enden, und kein Staatsmann ist vorhanden, der den rettenden Ausweg aus diesem revolutionären Labyrinth sieht. Keinen Augenblick ist man vor dem Ausbruch einer Katastrophe sicher, und gerade die Männer, die das am besten und klarsten beurteilen, wie z. B. Witte, raten schon aus dem Grunde zum Frieden, um alle Kräfte und Hänve frei zu bekommen für eine durchgreifende Verbesserung der innerpolitischen Situation in Rußland. Trotz dem kann <S keinem Zweifel unterliegen, daß die russische Diplomatie ihre Geneigtheit zum Frieden nicht eher hätte er klären lassen, als sie sicher war, bei den bevorstehenden Ver handlungen die Unterstützung besonders der europäischen Groß mächte -u finden. Diese Berechnung dürfte auch nicht fehl greifen. Daß Frankreich die Wünsche des russischen Ver bündeten, soviel es vermag, fördern wird, darf als selbstver- stänAich hingestellt werden. Die Niederlagen Rußlands im fernen Osten haben mittelbar auch auf das Ansehen und den Einfluß der Republik eingewirkt. Es ist die Frage, ob z. B. der Sultan von Marokko nicht durch die Vorgänge in Ostasien mit zu seiner „impertinenten" Haltung Frankreich gegenüber bestimmt worden ist. Und auch sonst in Sachen der hohen Politik wird naturgemäß den Worten der Republik nicht mehr die Bedeutung beigelegt werden, die sie bis jetzt glaubte bean- sprachen zu können, wenn alle Welt sieht, daß der russische Ver bündete zu kläglicher Machtlosigkeit herabgesunken ist. In Frankreichs Interesse also liegt es in hohem Maße, bei der Friedenskonferenz auf Rußlands Unterstützung bedacht zu sein. Daß auch andere Mächte — es seien hier in erster Linie Deutschland und die Vereinigten Staaten von Nordamerika ge nannt — sich bemühen werden, dem Zarenreiche Bedingungen zu vermitteln, die ihm die bittere Friedens-Pille etwa» zu yersüßen geeignet sind, kann ebenfalls als sicher gelten. ES er gibt sich das aus den Handelsinteressen, die beide Länder in Ostasien haben, und die durch ein zu mächtige» Japan nur geschädigt werden könnten. Japan hat sich in letzter Zeit zu einem Industriestaat« entwickelt, der in allen, gleiche Ziele vev- folgenden Völkern unbequeme Nebenbuhler sieht und ihre Aus fuhr nach Ostasien daher mit allen Mitteln zu schädigen trachtet, während Rußland in Ostasien als industrieller Ausfuhrstaat nicht ernstlich in Betracht kommt. Angesichts dessen wird es im Verfolg der Friedensverhand lungen darauf ankommen, wie Japan sich verhalten wird. Dort fehlt es nicht an Mißtrauen, daß Rußland nur Zeit gewinnen und die Friedensbedingungen kennen lernen wolle, inzwischen aber seine Rüstungen fortzusetzen gedenke, um den Kampf unter günstigeren Bedingungen seinerzeit wieder aufzunehmen. Hier und dort werden deshalb auch in der japanischen Presse ziem lich harte Bedingungen für den Mschluß eines Waffenstillstandes genannt. Gleichwohl ist es nicht unwahrscheinlich, daß Japan sich geneigt zeigen wird, sich im Siege zu mäßigen, um seine bisherigen Errungenschaften nicht aufs Spiel zu fetzen. Der Krieg, in dem es von einem Siege zum anderen geschritten ist, hat sein Ansehen überall ganz außerordentlich erhöht, besonders in China; die Japaner haben sich bisher unüberwindlich gezeigt, sie werden im tiefsten Grunde ihrer Gedanken sicherlich den Wunsch haben, diesen mühsam erworbenen Nimbus sich zu erhalten. Die russische Armee in der Mandschurei aber ist auch jetzt noch ein Faktor, mit dem Japan ernstlich zu rechnen hat, und weil der Gott der Schlachten launisch ist, so kann er immerhin Noch zu un° gunstcn der Japaner entscheiden, wenngleich dieser Fall — menschlicher Voraussicht nach — nicht gerade sehr wahrscheinlich ist. Es dürfte nicht ausgeschlossen sein, daß man in Tokio im Hinblick auf eine solche Möglichkeit die Friedensbedingungen so gestaltet, daß man dem Gegner goldene Brücken baut. Auch ist die Kriegsbegeisterung im japanischen Volke, wie zu verlässige Berichte melden, angesichts der ungeheuren, drückenden und sich stetig steigernden Lasten und Opfer an Gut und Blut so stark im Abflauen begriffen, daß die Regierung unbedingt damit rechnen muß. Es ist also von Japan zu erwarten, daß auch bei ihm die innere Geneigtheit zum Friedensschlüsse eine gemäßigte Tonart bei den bevorstehenden FriedcnSverhand- lungcn zeitigen wird. Nur das werden die japanischen Unter- Händler nicht außer acht lassen: Der Friede darf nicht ein kurzer Waffenstillstand werden. Er wird die Bürgschaft in sich schließen müssen, daß Rußland nicht nach wenig Jahren, besser vor bereitet, die Scharte auszuwetzen sucht. Wäre mit dieser Wahrscheinlichkeit zu rechnen, so würde Japan zweifelsohne vor ziehen, den jetzigen Krieg fortzusetzen. Aber der Wunsch, daß der Frieden von Tauer sei, wird Japan zugleich hindern können, den Russen so demütigende Bedingungen oufzuerlegen, daß der baldige Revanchckrieg unausbleiblich wäre, die nachhaltige Er bitterung zu ihm zwingen würde. Man braucht nicht blind dagegen zu sein, daß auch Kräfte am Werke sind, die eingelcitete Jriedensaktion zu stören, aber man braucht andererseits auch nicht an der Möglichkeit zu verzagen, daß es der Staatskunst der russischen und japanischen Vertreter doch gelingen wird, die Verhandlungen zu einem gedeihlichen Abschluß zu bringen und dadurch dem fürchterlichen Blutvergießen ein Ende zu machen. Neueste Drahtmel-nngeu vom 15. Juni. Schweden und Norwegen. Christiania. An König Oskar ist heute nachfolgendes Tele gramm abgesandt worden: Das norm egische Volk icndet Eurer Majestät durch uns herzlichste Glückwünsche aus Anlaß des für das Haus Eurer Majestät so freudigen und bedeutsamen H v ch - zeitsfestes, das heute gefeiert wird. Karl Berner, Storthing- präsident, Michellen, Staatsminister. An den Prinzen Gustav Adolf und Prinzessin Margarethe von Connanght wurde folgendes Telegramm gesandt: Das norwegische Volk sendet durch die Untcrrcichnetcn seine herzlichsten Glückwünsche zum Hochzcitsfcste. Karl Berner, Storthingpräsident, Michelseu, StaalSministcr. Marokko. Paris. Ueber die Unterredung, die der Ministerpräsident Rouvier mit dem Fürsten Nadvlin hatte, wird mitgctcilt: Der Botschafter war beauftragt, die Ansichten der deutschen Re gierung über die Einberufung einer internationalen Marokko- konferenz darzulcgen und bei Rouvier daraus hiiizuwirkcn, daß die französische Regierung ini Prinzip dieser Konferenz zustimmc. Wie verlautet, war die Antwort Rouviers keine definitive, indem er sich weder als Anhänger noch als Gegner der Konferenz zeigte. Er erklärte vielmehr, daß er die Frage dem Minislerrar unter breiten werde. Nach Ansicht uiiteruchtctcr Kreise glaubt man, daß Rouvier im Prinzip den deutschen Forderungen entgcgen- kommen werde. Fez. In seiner doppelten Eigenschaft als englischer Ge sandter und dänischer Geschäftsträger machte Lowther dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten Abdclkim ben Sliman am 12. Juni Vorhaltungen und verlangte die Festnahme und Bestrafung der Mörder Maddens, des dänischen und öster reichisch-ungarischen Vizekonsuls in Mazagan, sowie Maßnahmen, die die Sicherheit der fremden Untertanen in Mazagan ge- währleisten. Die Frage einer Entschädigung soll später erörtert - ^ -- ^ sultan persönlich die Ange- perwmicy vie Ange- legenheit besprechen. Die Vertreter von französischen Banken werden. Lowther wird mit dem besprechen. Die Vcrtre und industriellen Unternehmungen find nach der Küste wieder wie der arnia Diebe, abgcreist, da ihre Mission erfolglos geblieben ist. Tanger. Marokkanische Soldaten versolaten, „Eclair" auS Tlameen meldet, im Gebiete von Mari die Vieh gestohlen hatte», wobei sechs Algerier getötet wurde». 26M Stück Hammel waren gestohlen worden. Eine Schwadron Späht ist nach Marnia gesandt. Man hesnrchtct einen neuen Grenzzwischenfall. Köln. tPriv.-Tel.I Einer Meldung der „Köln. Ztg." aus Tanger zufolge sind k>00 Mann Sultanstruppe n, von Fez kommend, auf dem Regierungsdampfer ,,Turki" noch Adieruü eingcschisst worden, um die bei Udima kämpfende Ab teilung zu verstärken. Die Truppen werden wegen der be stehenden Politischen Spannung den Durchgang durch sran- zösisches Gebiet vermeiden. Deutsch-Tüdwestafrika. Berlin. Ein Telegramm aus Windhuk meldet: An Typhus sind gestorben: Reiter August Seidel, geb. 24. 7. 84 zu Kohlsdorf, am 8. Juni im Lazarett Kalksontein; Reiter Gustav Loyda, geb. 17. 8. 83 zu Kruklinnen, am 12. Juni im Lazarett Keetmanshop. Russisch-javanischer Krieg. Tokio. In dem heute vom Marincdepartement vcr- öffenllichten Berichte Togos über die Seeschlacht bei Tlnschuua heißt es: Der japanische Cchlachtbefehl wurde am 27. Mai um 1 Uhr 55 Min. nachmittags gegeben. Nachdem die japanischen Schisfsdivisionen ihr Manöver begonnen hatten cröffneten die Russen um 2 Uhr 8 Min. das Feuer. Tie Japaner erwiderten es erst, als sie aus 6000 Nords an die russische Flotte herangekommen waren. Dann konzentrierten sie ihr Feuer aus die beiden führenden russischen Schiffe mit solchem Erfolge, daß die Schlacht um 2 Uhr 45 Min. nach- mittags entschieden war. In der Schilderung der Ereignisse vom 28. Mai sagt Togo, seine Schlachtschiffe, Kamimuras Panzerkreuzer und Urins Schiffsdivision, sowie diejenige des jüngeren Togo, hätten Nebogatows Geschwader umzingelt und widerstandslos gemacht. Er, Togo, habe dann, nachdem sich Neboaatow ergeben, diesem und seinen Offizieren gestattet, ihre Säbel zu behalten. London. Der Minister des Aeußern Lord LanSdown« wurde gestern von der Admiralität über die Vernicklung des englischen Schiffes „St. Kilda" informiert. Lansoowne erhob sofort beim russischen Botschafter Einspruch und forderte nähere Aufklärung. Tie Friedensaktion. Petersburg. iPriv.-Tel.l Der Höchstkoinmandierende in der Mandschurei, General Linewitsch, ist mit der Ein leitung von Friedensver Handlungen nicht einver standen. Er hat an den Zaren folgendes Telegramm ge- richtet: „Als ich von den guten Diensten des Präsidenten Roose velt hörte und erfuhr, daß 'Ew. Majestät zur Eröffnung der Friedensverhandlungen die allerhöchste Zustimmung gaben, ver sammelte ich sofort einen Kriegsrat. Nachdem wir die Motive für den Jriedensschluß erörtert haben, habe ich die Ehre, Ew. Majestät darauf aufmerksam zu machen, daß alle meine Kameraden und ich selbst einstimmig und energisch für die Fort führung des Krieges bis zu dem Tage, wo der Allmächtige die Bemühungen unserer tapferen Truppen mit Erfolg krönen wird, eintreten. Der augenblickliche Moment nach den Schlachten von Mukden und Tsuschima ist nicht geeignet zu Friedensverhandlungen. Der Feind wird zweifellos, trunken durch die Erfolge, Bedingungen stellen, die die Ehre unseres Landes schädigen. Cs ist jedoch kein Grund vorhanden, diese Bedingungen anzunchmen, denn wir sind noch nicht in einer derartigen Notlage. Die Niederlage von Tsuschima war gewiß ein trauriges Ereignis, hat jedoch nichts zu tun mit unserer tapferen Armee, die sich in vorzüglicher Verfassung befindet und vor Verlangen brennt, durch einen Erfolg, der, wie ich hoffe, nicht mehr kern ist, an dem Feinde Rache zu nehmen. Die Stellungen, die unsere Truppen besetzt halten, sind vorzüglich befestigt. Das Regenwetter hat mich bisher daran verhindert, zur Offensive überzugehen, aber jetzt, nachdem unsere Verluste von MuN>en verhältnismäßig ersetzt wurden und nach dem unsere Armeen durch neue Korps aus Europa verstärkt worden sind, fühle ich mich in der Lage, mich dem Feinde gegenüber erfolgreich zu halten. Ich hoffe, im Verlaufe dieses Monats in der Lage zu sein, die Offensive zu ergreifen, durch die die ganze Sachlage geändert werden wird. Ich wiederhole noch einmal, daß Ew. Majestät volles Vertrauen in die Kraft unserer Truppen setzen können und daß unsere Lage keines- Wegs so kritisch ist, daß sie einen Friedensschluß, dessen Bedin- gungen für Rußland ungünstig fein würden, notwendig machte." London. iPriv.-Tel.) In einer Meldung der „Times" aus Petersburg heißt es. daß man sich infolge des zweideutigen Tones des gestrigen amtlichen Erlasses und infolge der Haltung der russischen Presse auf eine Verzögerung der Friedensver Handlungen gefaßt machen dürfe. London. (Priv.-Tcl.) Der Petersburger Korrespondent deS „Daily Chronicle" übermittelt eine aus amtlicher Quelle stammende Mitteilung, nach der als Ort der Friedensver- Handlungen Washington ausersehen ist. Der russische Bevoll mächtigte v. Rosen reist morgen von Havre ab. Präsident Roose velt wollte anfänglich von einer Friedenskonferenz in Washington nichts wisse»; auf das Drängen Rußlands jedoch gab er nach und hat es nun unternommen, Japans Einwilligling zu erhalten. In London sind die Ansichten über das Zustandekommen des Friedens weniger sanguinisch, da man die Aufrichtigkeit Rußlands stark in Zweifel zieht. Petersburg. Witte erklärte in einer Unterredung mit einem Vertreter des Blattes „Slowo", er lehne es ab, an den Besprechungen über den Frieden teilzunchmcn. Die Ereignisse gestalteten sich nicht derartig, daß er selbst eine nütz liche Tätigkeit entfalten könnte. Rußland könnte den Krieg noch fünf Jahre forisetzen, wenn die Loge im Innern nicht so wäre. * Ä SS S L-K s >, > 2 ZM- «sc- r>s
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