02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 02.09.1924
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240902024
- PURL
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924090202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-09
- Tag1924-09-02
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««.Jahrgang. ZS« AbenS-Ausgabe Dienstag. 2. September 1924 Dra-tanlckntt: Nachricht». Dr»,»»». Fenftpr»cker-öamn>»in»i»ni»r LS L-11. ?ivr ttir Nachlgrlprächr: 20 011. ». > di, I». S»pt«md«r >821 »«> tit,l. jwe>maU,«r guft.llun, Ire« Ziau» I.5V Rvldmarti. Pvftdezugrprei, t- Mono! Seplember 1 «Soldmartc. Einzelnummer l.DoldpIennt,. Die Anzeigen werden nach Woldinark berechne! i die e!»tpal!>,e ZV min drei!» 3«"' zu Psa., >ür auswärl» L P>g, yamil!enan»e!gen und Slellenaeiuche vkn« LtllguIIkll"Lls". Radoil >8-Plg-, auherdalb 2V Plg., die l>» mn, drei!» Reiilamezeile >dv Pi,., aukerdald 2l»i Pjg. VilcNengeduhr >v Pig. SIu,w. Aufträge gegen Dorausdezadl. Schristleiwnq und stmipkgelchilftsstelle: viarirnllrati» 38/40, Druck u. Verlag von Lteplch z- RetchardI IN Dresden. PoftIcheck»KvnIo 1088 Drrsdrn. Aachdriick nur mit deutlicher Quellenangabe «„Dresdner Nachr."> zulässig. — Unverlangt» Echrislltuck« werden nicht auidewahrt. Die erste Zahlung aus dem James-Plan. 20 Millionen an den amerikanischen Bevollmächtigten Leon Frazer. Die erste französisch-belgische Abgabe aus den Ruhrerlrägnissen soll am 10. September erfolgen. Das Neparalionskonlo bei -er Reichsbank errichtet. Aoung kommt am >3. September nach Berlin. Berlin, 2. Sept. Der gestern hier cingetrossene Ne- vollmächtiatt' des von der :>!c,,ko criiannten I c n e r a l- aaentcn für die Reparationszahlungen, der amerikanische Anwalt Veon Grazer, l,at sofort die erste Amtshandlung i>» »tat,men des Dawes-Plancs eingelcUet. Er ha« von den deutschen Reichsbehörden eine Batilnng von LN Millionen Mark erhalte», mit dene„ ans der :Ii e i ch s - dank ein Konto znaunsten des Eiencralaaente» für Rcva- rationszahlnnnen criissne« worden ist. Aus dem Fond von 2li Millionen werden zunächst die Sach li efcru n aen während des Dezember in Kohle und F-arbstosien, die nach England. Frankreich und Belgien und Italien aehcn. begliche». Tie französische und die b e l- a ische Regierung werden am lil. Seplember ihrerseits die e r st c n B ahlunaen zu leisten hahen, die sie ans den Er- träanissen des Rnbrgebiets erzielt hohen. loäiirend Deutsch land wettere Ba'ilnngcii in jeder Dekade his zur Hohe »o» 5 ll Millionen :t>! a r k noch zu zahlen hat. Die aesamlen zu nereinnahuicuden «Gelder hleihe» jedoch in Deuischiand und dienen ledialtch zur Ltezab!u.ng der Sachliesernng. In den nächste» Wochen bereits werden sländiae Bureaus für den tKeiicralagcnten und seinen Stab ein- aerichtet. Plan alanbt, dass man mit alten Hilsslrüsteii ölt bis a l l e r h ö ch st e n s l «Ul Beamte l!t notia haben wird. Nach Pariser Mcldunaei, von neilern abend wird sich der KontrolleurLloung am 13. September »ach Ltcrlin begeben, um mit der deutschen Neaieruna die Ein.eiheitcn des sinan ziehen Ueberwachilnqsinstems zu. besprechen. Die Liquidation der Regiebahnen. Elberfeld, 1. Sept. Die Pressestelle der Eisenbahn- direktion teilt mit: Die V i a u i d a t i n >, der Rente wird nach den in London netrossenen Bereinbarnnnen wie solnt vor sich gehen: 1. Lins die zweite Feststellung hin, am 7. Oktober l!t2T, wird die Kommission alle Reichsbahnen ans die im Dach- vcrständiaenplan vorgesehene neue deutsche Reichs- bahngesellschast übertragen. Bon diesem Beitpnnkle ab wird der Betrieb aller jetzt von der Deutschen Reichsbahn betriebenen Streiten ans diese Elesellschast übergelten. 2. 1k Tage später, am 22. Oktober 1!>2k, werden die jetzt von der Reaic betriebenen Strecken siir Rechnung der Etesell- j>-ast nnter dem Eiscnbahnorganisationskoinitec betrieben werden. Dieses wird sich mit der Regie in Berbin- Scheidung wegen des Garantiepakts. Paris, 2. September. Berlchiedcnc Blätter sagen, dass aus der Bölkcrbiindstagung bereits ein engliich-sranzösischcr Etegensatz zutage genclen sei. Nach dem ..Petit Parisien" ständen auf der einen Seite alle die Staate», die de» vom Bölkerbund ansgearbeiteten gegenseitigen U n t er st ü h u » a s v c r > r a g mit mehr oder weniger Reserve angenvinmen haben. (5s seien dies Frankreich, die baltischen Staaten und alle ..vom Pangeriiianismns" bedrohten Vänder Mitteleuropas un>d die ticine Entenlc. Alle diese Staaten würde» sich in der Frage des (sarantiepakles und der Ab- rüstnna um Frankreich scharen. — Ans der anderen Seite mache es den Eindruck, dass die Blicke der anderen Vcinder, die den Estiranticpglt des Bvllcrbnndes ablelinc», sich auf die britische Delegation richteten. Sin Antrag ans Deutschlands Eintritt in den Völkerbund? Schweizer Bcrmntnnaen. ltz i g n k r D r g b t b c r i ft> t der „Dresdner N a ck r i cl> t « n".l E^ns. 2. Sept Das „Journal" melde«, der d c u t! cb c Eicsandtc in Ltern ist acster» in <s c n s einaeirossen. Das Ereignis des gestrigen Tages war oie zweistündige linier rcduna des dcntschcn Eieiandte» mit dem amerikanischen «üesandie» Ei i b b o n »nd daran antäiliessend mit dem Bnn drSrat M o t t a. In Kreisen der schweizer Delegation verlautet, das, ent gegen alle» ossizicllen Bersichcrnngen doch »och ein über raschender Antrag zur (sinbeziehung Deutschlands in den Bölkerbund anlässlich der Abriistnngsdebatte zu erwarte» wäre, der aber nicht von Deutschland ansgel». Französische Pressestimmen zur Genfer Tagung. .Eigner T r a h t b e r > ch 1 der „Dresdner Nachrichten".» Paris, 2. Seplember. Inr (5rbssn»ng der Boiler bu » d s t a g u n g in e n f schreibt der „P etit P a r ii i e n": Niemals haben sich an der Küste des «seiner Sees soviele Staatsmänner, Minislerpräsidcnten »nd Aussenminisler zu einer Bvlterbundstagnng zitsammengcsiinden. Drob diesem grossen,'susammcntrcssen der leitenden Staatsmänner scheint es nicht, dass gestern in der .Kulisse Berhandlnngen von grossem Interesse statlgesunden haben. Man wartet ans die Ankunft der Heide» Tenorc. Bereits jetzt zeigen sich gewisse StrpmssNlss-> hinsichtlich der bevorstehenden Diskussion »bis Lv? dnng sehen, um die Einzelheiten der Ucbergabe zn regeln. Die tatsächliche ...ergäbe der Regie an die deutsche tüesell- schast wird unter Aussicht des Lrganisationskomitees Schritt siir Schritt vorgenommen werden, so schnell, wie das mit einer ordnungsgemässen Uebcrgabc vereinbar ist. Sie soll binnen sechs Woche» beendet sein, am 7. Dezember 1i»2k, wobei das Drganisationskomitee berechtigt ist, für die Regelung von Einzelsällen Iristverlängcrung zuzugcstehen. :i. Das ^rganisationskomitec wird die Regie und die Deutsche Reichsbahnvermaltnng anssordcrn, je einen Bertreter zn bestimmen, die die Uebergabe nnter Aussicht des Drganisa- tionskomitees vornehmen sollen. Die deutsche Berwaitnng hat seit langer Beit alle Borbereilungen getrossen nnd ist in der Vage, die Regicbahnen in eigenen Betrieb zn übern-hmen. Diese wird alles daranjetten, die Uebergabe möglichst zn be schleunigen. >W. T. B.» Die Auslegung der deutschen Anleihe. «Eigner Trahtbericht der „Dresdner Nachrichtc n".i Paris. 2. September. Das „Echo de Paris" meldet an» Vondon. dass Beitnngsmeldungcn zufolge die deutsche 8 ü ü - M i 11 i o n c n - Ei o l d m a r k - A n l c i h e am 13. Ok tober gleichzeitig in Nennork. Vondon und Southampton ansgelegt wird. Die Hälfte der Anleihe wird in den Ber einigten Staaten ansgelegt werden, zwei Innitel in England und ein Behntel aus dem Kontinent. Es ist sicher, dass die An leihe zum Teil von der Bank von England gezeichnet werden wird. Dr. Schachts Anleiheoerhandlungen in Zürich Berlin, 2. Sept. Reichsbantpräsidcnt Dr. Schacht ist ans Italien kommend in Bür ich eingctrossen, wo er sich sehr optimistisch über seine bisherige Mission änsscrie. Dr. Schacht verhandelt mit der 2k ativnaIbank über die schwei zer Uebcrnahme einer Anleihegnotc von 7ä Millionen Marl. Die Steigerung deutscher Anleihen in London und Neuyork. «Eigner Drob «bericht der „Dresdner Nachricht« n".> Rotterdam, 2. Sept. Der „Eouricr" meldet aus Neu nork, an der Nennorkcr Börse verdoppelten in drei Tagen die deutschen Anleihen ihre Kurse. „World" behauptet, dass säst ein Drittel aller Lpeknlationsgclder der Lienyorker Bank in deutschen Anleihen angelegt seien und dass ein Ende der Haussebewegung noch gar nicht abznscdcn sei. Auch Vondon notierte gestern die deutschen Anleihen mit einer Steigerung von über 3l> Prozent. Problem der Sicherheit nnd der Entwasjnung. In der Eirnppc der Staaten, die keine ernsthafte Be drohung fürchten und die mehr oder wenigcr direkt de» gegenseitigen Licherheitsvertrag zurüctgewieien hohen, zeigt man eine grosse Reserve. Man bat den Eindruck, dass die Haltung dieser Staaten von der endgültigen Haltung der englischen Delegation abhäugen werde. Lins der anderen Seite, d. h. also nnter den Staaten, die sich bedroht selten, nnd die direkt an der Llnfrcchterhaitung der durch die Berträge ncngcschasfcne» Ordnung interessiert sind, sind zwei Eirnppen in der Bildung begriffen, die beide ihre Haltung von der Haltung der sranzösischcn Delegation abhängig machen. Es sind einerseits Polen und die baltischen Staaten« nndersciis die Staaten der kleinen Entente. Hier muss gleich ein »»richtiges Eierücht berichtigt wer den.. Man bat behauptet, dass die S t a a t e n der klein e n Entente infolge der Ablehnung des Sicherheitsvertrags durch gewisse Eirossmachte einen anderen Sicherlieits- vcrtrag ansgcarbeitet hätten und in der Bvlterbnndsvcr- ianiniliing in Eiens vvrlcgcn wollten. Dem ist nicht so. Die kleine Entente bleibt vielmehr aus dem Standpunkt siehe», den sie bisher eingenommen hat und der vollkommen mit der Haltung Frankreichs übereinstimnit. Die These „Keine Reduzierung der Rüstungen" ist möglich, solange nicht gleich wertige «Garantien siir die Sicherheit gegeben sind, nnd bat leinen entschlosseneren nnd stärkere» Anhang als die Serben, Rumäne» nnd Slowenen. Dieselbe Stimmung ist ans pol bischer »nd baltischer Seite zn verzeichnen, »nd anch die süd gsrikanitchen Staaten scheinen geneigt zn sein, den sran zösnch belgischen Standpunkt zn unterstützen. Die Souveränität der Großmächte und -er Völkerbund. lT li r cb s » ii k s p r » cb.« Vondon, 2 Sept. „Times" schreibt in einem Veitariil.l anlässlich der Tagung der Bvllerbnndsoersammlnna. es iei ei» eitler ? r a n in . anziinelunen. dass im gegenwärtigen esu stände der Weit irgendeine der «srossmächie einen ivesent licheu Teil der souveräne» Rechte, die für ihre Sicherheit von Bedeutung seien, in die Hände einer Organisation legen wurde, in der eine Berbindung l l e i n e r e r § t a a t e n mög licherweise eine» wichtigen Einfluss ausnben könnte. Der Natur der Dinge nach müsste die Hauptentscheidung über wirkliche vitale internationale fragen nach wie vor Sache der Eirossmachte bleiben. 1Ä. D. B f Ein neuer Kurs in Polen? Steht Polen vor einem neuen Ausland- und Inland k u r s? Nnd bereitet es eine Ll n n ä h c r u n g an Deutschland vor? Manche Anzeichen scheinen dafür zu sprechen, dass die Politik Polens an einer Wende nnge laugt ist. Würde diese Irggc lediglich mit Eiründen des Intellekts entschieden werden, cs wäre nicht zweifelhaft, sie würde bejaht werden müssen. Aber in Polen werden solche Iragen ersahrungsniässig nach dem Eiefühl »nd nicht nach Eiründen des BcrstaiideS entschieden. Die Annahme, dass die Ansscnpolitik Polens in andere Bahnen einlenken wird, stützt sich offenbar ans den Wechsel in der Vcitung des Aussen ministcrtums: Ei r a f M v r i tz B a m o n s k i ist gegangen und Ei r a s Alcrandcr Skrznnski ist an seine Stelle getreten. Eiras Moritz Bamvm'li war vor dem Weltkriege in Petersburg durch gute höfische Beziehungen eine Persönlich keil, die für ihre Vandslenie mgncherlei zu erreichen vcr mochte. Nach dem Uiintnrz t!N7 verlegte er seinen Wohn sitz von Petersburg nach Paris, wo cr dank seines riesigen Bermögens imstande war, das Polnische Nationalkomitcc zn finanzieren. Vs war gleichsam selbstverständlich, dass cr dann die diplomatische Bcrtrctuiig der jungen Republik an der Seine übcrnabm. Nur ungern hat der i^raf, der politisch der Partei der Nativnaldeniokraten angchört, den Pariser Posten mit dem eines Ausscnministers in Warschau ver tauscht. Seine passive, aristokratische Art machte ihn znm Parlamentarier sehr wenig geeignet: er soll in den neben Monaten seiner Amtstätigkeit kein einziges Mal im Parla ment geredet baben! Sv wurde cr denn von seinen eigenen Parteifreunden ansgebovtet, »nd nach vergeblichem Bersuch, das Alissenministerinin mit Herrn Thngnit zn besetze», schliesslich Eiras Lllerander Skrznmli in dieses verani ivvrtungSvolle Amt berufen. Er war lein Nenling, so» dein Berussdiplomat der alten österreichischen Schule. Bom Dezember I««22 bis Mai 1!>2:> war cr im .Kabinett Sikoriii schvn einmal Llitssenministcr gewesen und hatte den grossen Erfolg blichen können, dass die Bvtschafterkonscrenz die An erkenninig der im Rigaer Frieden sestgelcgtrn polniichcn Ostgrenzen aussprach. Nach dem Rücktritt des Kabinetts Sikori'ki machte er eine politische Studienreise nach Vondvii, als deren Resultat er ein vielbesprochenes Buch in englischer Sprache hernnsgab: „Polen und der Iriede" ss'alanci «n-I pc-a,-c-l. Dann übernahm er die polnische Delegation im Bölkerbund, wo cr Polen mit Berständnis siir die heiklen Streitfragen vertreten bat. Die Nationaldcinokraten haben wenig Bntrancn zu ihm. der sich zur Eirnppe der Krakauer Konservativen rechnet. Er ist ihnen zn wenig chauvinistisch und wird der Anglvmanic bezichtigt Natürlich ist letzteres nur in ciiieni gewissen Eirade zutreffend, denn auch der neue Ausscnministcr ist sich darüber nicht im unklaren, dass Polens Anssenpvlitik in enger Berbindung mit Irankreicb stelle. Aber das Frankreich, dem er heute gegeiitibersteht, ist doch ein ivesenilich anderes, als das Pvinearös, mit dem Eiras Bainonski in engster persönlicher Freundschaft bedingniias los verbunden war. Es lässt sich doch nicht i» Abrede stellen, dass das Kabinett Her riet für Polen eine unlieb s a me Neberras ch n n g ist. Es ist zum mindesten zweisel Haft, ob Hcrriot, im Falle ansivärtiger Berwickelungen Polens, den Bündnisfall für gegeben halten wird, trotz der Bündnisverlräge, die Polen zwingen, als Drabcmi F-ranI reichs von seinem Iabresbildget über ilttttttlftüliftt Blot» für seine Armee ansznwersen. Herriot ist den Polen seiner als Poti iilcr verdächtig!, der eine Verständigung Franl r e i cb s mit S v w i c i r n ss l a » d offen nnstrebt, nnd damit de» Erbfeind Polens, der so vssenfnndigc Propaganda a» der polnischen Ostgrenzc treibt, in seinem Selbstbemnssisei» stärkt. Herriot hat iinn Skr-,nnski nach Paris aebctcn. nn> mit ihm die polnisch sranzösiiche» Frage» zn bereden. Dass ihm hierbei grössere Eiefiigigkeit Polens gegenüber dem Bölkerbiliide, Entgegenkommen gegen Mosla» und wohl anch mehr Sachlichkeit gegenüber Deutschland nabegclegt worden ist, wäre so unmöglich nicht. In der polnischen Presse ist ein gewisses Missbehagen gegenüber dem französische» Freund deutlich zn spüre». Bisher hat man so sicher geglaubt, ans ilm militärisch rechnen zu können, wenn man sich mit Deutschland ailseinandersetze und ebenso sicher darauf gerechnet, wie lü.'ü Hilse zn erbauen, wenn man mit Moskau abrechne, und »nn wird das alles mebr als fraglich. Polen siebt sich i m m e r m e h r isvli e r t. Wohin es blickt, nirgend findet es Bundesgenosse», ans die es sich verlassen lönnle. Es sei denn, dass man R n ma n i e n dazu rechnet, denen an sich »icin iebr hochstellende militärische» .Krittle im Eriisisall völlig durch Russland gebunden sei» würden. Mil der .Kleinen Entente sind die Beziehungen auch recht abgeküblt, in Sonderheil mit der Tschechoslowakei. Auch die seit Jahren mit Eifer betriebenen Beinühungeii Polens, durch Begrün dnng eines baltischen Staatenbundes unter seiner Führung die baltischen R a » d st a a 1 e » gegen Deutschland und gegen Soioietriissland ziisammenziisaHeii, sind am Widerstande Finnlands nnd am nnheilbaren .Konstill mit Vitanen über Wilna gescheitert. Trotz der Eikmeinsamkeit der Interessen gegen das rote Russland haben sie ancb leine Aussicht, im pol »ischrn Fahrwasser verivirklichi zn werden. Vielmehr suche» die baltischen Randstaateii eine wirtschaftliche Anlebunng an Slandinavicn Das pciiitichsie Kapitel aber bleibt Eng lau d. Die Vvndviier Regierung hgt nicht im Bweisel dgrüber gelassen, dass sie nicht daran denke, für Polens Existenz mili tärische Aufwendungen zn machen. Im Mrgenteil, England Englisch-französischer Gegensatz in Gens.
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