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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.07.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192207107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220710
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220710
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-07
- Tag1922-07-10
- Monat1922-07
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.07.1922
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Riesaer M Tageblatt und A«feiger Meblatt nur Anzeiger). Lra-tanschrist; LageLkatt Nies«, grmmf Nr. SO. Dieses Blatt enthält -te amtlichen Bekanntmachungen der «lmtthmchtmanuschaft Srobevhain, de» Amtsgerichts, der KmtSanwaltschast beim Amtsgerichte und des Bäte» der Stadt Rieia. des Stnanmmt» Riesa »ad de» Han-tzollamtS Meide«, sowie de» GemeinderateS «röba. Postscheckkonto, Dretden ISS» Giro kaff« Niesa Nr. LL 158 Montag, 10. Juli 1SS2, abends. 75. Jahrg. La« Riesaer rageblatt erfcheiut jede» Lng abend« '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn» und Festtag». ÄrjogsprelS. gegen Borauszahlung, monatlich 32.— Mack ohne Briilgerlohn. Einzelnummer 1.1» Mark Anteile» für di« Nummer de» AusgabetageS sind bi» S Uhr vormittag» aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr siir das Erscheinen an bestimmten Lage« and Plätzen wird nicht Übernommen. Preis fllr di« SS mm breite, S nun hohe Grundschrift-Zeile (ö Silben) S.— Mark; zeitraubender und tabellarischer Sah 50°/, Aufschlag. Nach. Weisung»- md VermittelungSgebitbr 1.S5 Mark. Fest« Tarif«. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag lerfällt, durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«- und Erftillung-ort; Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der BesvrderunaSeinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Die Leihgebühr kür die Bezirk-ftraftenwalzen ist auf 50 Mk. für Gemeinden und Rittergüter i r, 75 Mk. für Privat. 1 festgesetzt worden. Grotzenbai«, am 8. Juli 1022. 453 Amttbauvtman»s«ast. Auf Blatt 886 de« Handelsregister«, die Riesaer Bank, Aktiengesellschaft zu Riesa betr., ist heute eingetragen worden: Prokura für die Hauvtniederlaffung in Rtesa ist erteilt: ») dem Kaufmann Johanne« Hiemtfch und d) dem Kaufmann Kurt Richter, beide in Riesa. Sie dürfen die Firma jeder nur in Gemeinschaft mit einem der Prokuristen zeichnen. Amtsgericht Riesa, den 6. Juli 1V22. Die städtisch, Gewerbesteuer, die bisher hier auf Grund de« Vlll. Nachtrag« zur Gemeindefteuerordnung erhoben worden ist. fallt infolge de« neuen StaatS-Gewerbefteuer- gesetze« mit dem 31. März 1822 weg. Sie ist aber auf Rechnungsjahr IV21, welche« mit Ende März 1822 abschließt, noch zu erbeben. Die städtischen Kollegien haben entsprechend Punkt 10 de« obengenannten Vlll. Nach- trag« die dabei zu erbebenden Hundertteile auf 200 festgesetzt. Die Steuerzettel werden in den nächsten Tagen zugestellt und ist die Hälfte de« Steuerbetrags binnen S Wochen, von Zustellung de« Steuerzettel« an bei Vermeidung der Mahnung und Zwangsvollstreckung, an unsere Steuerkaffe — Rathaus, Erdgeschoß — zu bezahlen. Die andere Halste ist mit gleicher Maßgabe am 1. September 1822 fällig. Der Rat der Stadt Riesa, am 7. Juli 1822. Gemeindegrundsteuer in Gröba. Lie auf die Zeit vom 1. April bis 30. Juni 1822 van der Gemeinde «och zu er- hebende Gemeindearnndstener ist auf t M. 8S Pf. pro 1««« M. gemeiner Wert und als Zahlungstermin der IS. Juli I0LS festgesetzt morden. Wir fordern daher alle Steuerpflichtigen ans die Steuer bis spätestens »I. Juli IVSS an unsere Steuerkaffe, Zimmer 6, zu entrichten. Nach Ablauf dieser Frist erfolgt zwangs weise Beitreibung. Die nachträgliche Erhöhung der Gemeindegrundtteuer auf die obengenannte Zeit wird bei Inhabern von Mietwohnungen eine nachträgliche Erhöhung des Mietzinses vom 1. 4. 1822 ab nach sich ziehen. Wir richten daher an die Inhaber von Mietwohnungen die Bitte, denjenigen Hausbesitzern, welche ans Grund der nachträglich zu zahlenden Gemrindegrundsteuer MietzinSerböbungen fordern, Schwierigkeiten nicht zu bereiten. Gröba (Elbe), am 7. Juli 1822. Ter Gemeindevorstaud. Hundesteuer in Gröba betreffend. Nachdem die Steuermarken eingegangen sind, fordern wir alle Steuerpflichtigen auf, die Hundesteuer bis spätestens St. Juli t»Sii an unsere Steuerkaffe, Zimmer 6, zu entrichten. Nach Ablauf dieser Frist erfolgt zwangsweise Beitreibung. Die Steuer beträgt für den ersten Hund 80 Mark, für den zweiten Hund 150 Mark und für jeden weiteren Hund 240 Mark. Außerdem sind an Gebühren für eine Steuermarke 5 Mark zu bezahle». Gröba lElbe), am 7. Juli 1822. Ter Gerueindevorstaud. Oertliches und SiichsischeS. Riesa, den 10. Juli 1822. —* Natbenau-GedächtniSfeier. Die Trauer feier für den Reichsminister Walter Rathenan. die die hiesige Oberrealschulein ihrer Aula mit der gesamten Lehrer- und Schülerschaft beging, gestaltete sich zu einer eindrucks vollen Kundgebung. Die Gedächtnisrede des Studien» affessorS Ettig war dem Leben und Wirken des Mannes gewidmet, mit dem so manche Hoffnung auf einen friedlichen Wiederaufbau Deutschlands zu Grabe getragen wurde. Nicht Gewalttat und Verhetzung, sondern planvolles Sinnen, Denken und Handeln, verbunden mit ernstem edlen Streben und unveränderlicher Treue gegen Volk und Land, da« sei Rathenau« Leben gewesen. In seinem Sinne zu wirken, das sei das Gebot und Gelöbnis der Stunde. Die Feier wurde eingelcitet durch den „Trauermarsch auf den Tod eines Helden" aus der Sonate Ov. 26 von Beethoven, den ein Oberprimaner darbot, und endete mit dem Trauermarsch aus dem Oratorium „Saul" von Händel, den das Schüler- Streichorchester spielte. —* Reit» und Fahr-Turnier. Trotz des am Nachmittag einsetzenden RegenwetterS kam das gestern in der ehemaligen 32 er Kaserne abgehaltene Reiter-Sportfest in allen Vorführungen dank der bewährten Festleitung gut U»r Durchführung. Mit Interesse folgten die zahlreichen Zuschauer, unter denen sich viele Landwirte aus den Nach» -barorten befanden, dem Gebotenen, das in seiner vielseitigen Abwechslung die Kunst des Reitens und die Dressuren der Pferde vor Augen führte. Den Herren, die sich an der Ausbildung der Jungreiter beteiligten und dabei viele Mühe anfwendeten, dürfte die zuteil gewordene Anerkennung Genugtuung bereitet haben und ein weiterer Ansporn zur Pflege des Reitsports sein. Die Einleitung bildete eine Reit-Quadrille. Ihr folgten, mit Preisen bewertet: 1) Eignungsprüfung für Jungreiter: 1. Preis Krauspe- Gröba, 2. Schumann-Ibanitz, 3. Oehmichen-Lorenzkirchen, 4. Zimmermann-Gröba; 2) ErmunterungSdreffurprüfung für alte Reiter: 1. Preis Fleischermftr. R. Wachwitz-Riesa, 2. Ltnt. Schween-Riefa, 3. K. Schmidtchen-Riesa, 4. Rendler- Heyda; 3) Leichtes Jagdspringen: 1. Preis R. Wachwitz-Riesa, 2. Rendler-Heyda, 3. Naumann-Zeithain, 4. K. Schmidtchen» Riesa; 4) Konkurrenzreiten:1. Preis R. Wachwitz-Riesa, 2. Ltnt. Schweeu-Riesa, 3. Werth-Riesa, 4. Töpfer-Riesa; 5) Schleifenreiten: 1. Preis Senf-Riesa, 2. Schumann- Ibanitz, 3. Töpfer-Riesa, 4. Nendler-Poppitz; 6) Schweres Jagdspringen: 1. Preis Rendler-Heyda, 2. Horn-Riesa, 3. Hanke-Heyda, 4. K. Schmidtchen-Riesa; 7) Eignungs prüfung für Zugpferde: 1. Preis N. Wachwitz-Riesa. Die zupesagte Beteiligung für dieses Fahre» wurde von aus wärtigen Herren teils wegen Pferdeschaden, teils wegen ungünstiger Witterung abgesagt. Ferner gingen als Preis- träger hervor Pose-Zaußwitz und Ost. Geyer-Riefa. —* Mutmaßlicher Diebstahl. Eine Mannes person bat am 10. dieses Monats früh 7 Uhr die hiesige Herberge verlassen und ist etwa 20 Minuten später wieder dorthin zurückgekehrt. Bei der Rückkehr hat sie ein Paar braune Damenhalbschuhe mit hoben Absätzen bei sich ge führt. ES wird vermutet, daß sie die Schuhe in hiesiger Stadt entwendet hat. Sachdienliche Wahrnehmungen wolle man der hiesigen Kriminalpolizei melden. —* Gestohlen wurden am 8. Juli aus dem Hof raume des Hausgrundstückes Elbstr. 2 ein schwarzer Knaben» badeanzug und vom Treppengeländer der 2. Etage de« ge nannten Grundstückes ein Mädchenbadeanzug blau mit weißen Streifen. In Frage kommen zwei unbekannte männliche, etwa 28 jährige Personen, die einen Handwagen bei sich geführt und in dem Hause Lumpen aufgekauft haben. Der eine ist mit blauem, der andere mit braunem Anzüge bekleidet gewesen. Sachdienliche Wahrnehmungen wolle man in der hiesigen Polizei-Wache melden. —* TerAnkauf von Gold kür das Reich durch die Reichsbank und die Post erfolgt in der Woche vom 10.—16. Juli »um Preise vo» 1700 Mk. für ein Zwanzig markstück, 850 Mk. für ein Zehnmarkstück. Für ausländische Goldmünzen werden entsprechende Preise gezahlt. Der An kauf von Reichssilbermünzen durch die Reichsbank und die Post erfolgt vom 10—16. Juli öS. Js. bi« auf weiteres zum 40 fachen Betrage de« Nennwertes. —* KultuAmtndster Fleitzner in Urlaub. Kultusminister Fleitzner geht M, MM» in Urlaub, «eine Vertretung übernimmt Finanzminister Heldt. Es empfiehlt sich daher, Eingaben in amtlichen Angelegenheiten während der Urlaubszeit des Ministers Fleitzner nicht an ihn per sönlich zu richten. Es ist sonst damit zu rechnen, baß der artige Eingaben bis zum Ablauf des Urlaubes zur Erledi gung liegen bleiben. —* Kirschenpreise. Auf Grund der in Dresden eingegangenen Eildienstmeldungen sind für den Bezirk Ost sachsen folgende Preise ermittelt worden, die im Durchschnitt am vergangenen Donnerstag im Kleinhandel mit Kirschen je Pfund gefordert wurden: In kleineren Gemeinden 5 bis 9 Mark, in Riesa, Meißen, Freiberg, Bautzen und Zittau 6,50 bis S Mark, in Dresden 5 bis 10 Mark. —* Herr Lipinski und die sächsischen Zei» tungsverleger. Der Verein Sächsischer ZcitungSver- leger hatte am 29. Juni dem Ministerpräsidenten eine Be schwerde unterbreitet gegen die Ausschreitungen, die fick einige Teilnehmer der Rathenau»Demonstration vom 27. Juni gegenüber ZeitungSvcrlegern und Redakteure» in fünf ostsächsischen Städten hatten zuschulden kommen lassen. In der Beschwerde wirrde erklärt, die Verleger und Redak teure seien in einer Art angegriffen worden, die nur in Lynchanschlägen gegen die schwarze Bevölkerung Amerikas ihresgleichen findet und daß diese Ausschreitungen systema tisch vorbereitet waren. Die Verleger hatten zum Schluß dem Ministerpräsidenten anhcimgcgeben, einen Minister in ihre Versammlung zu entsenden, damit er dort eine Er klärung der Regierung abgebe. Darauf haben die Verleger, wie der Telunion-Sachsendienst hört, auf Veranlassung des stellvertretenden Ministerpräsidenten Lipinsk' durch die Staatskanzlei folgende Antwort erhalten: „Tie Regierung bedauert, daß auf Zeitungsverleger und Schriftleiter An- arisfe vorgekommen sind. Sie achtet die Meinungsfreiheit der Presse, wie sie dies auch in ihrem aus Anlaß der Ermordung des Rcichsministers Tr. Natbenau an die Reichsregierung gerichteten Telegramm zum Ausdruck ge bracht hat. Sie muß aber betonen, daß Meinungsfreiheit nicht ein Recht cinschließt, die Regierung oder einzelne ihrer Mitglieder zu beschimpfen. Tie in der Presse nicht selten beobachteten Verdächtigungen von Ministern und anderen politisch führenden Persönlichkeiten haben mit Meinungs freiheit nichts »u tun. Ob zu den Ausschreitungen die Schriftleiter durch den Inhalt ihrer Blätter einen An laß gegeben haben, kann die Regierung von Tresden aus nicht ohne weiteres nachprüfen. In jedem Falle verurteilt sie die Roheitsausschreitungen. Gegen solche cinzuschr.iten muß aber den örtlichen Dienststellen überlassen bleiben. Tie Regierung muß es grundsätzlich ablehncn, durch eines ihrer Mitglieder persönlich in Versammlungen privater Natur Erklärungen abgeben zu lassen. —* Personalveränderungen in -er inne ren Verwaltung. Auf Beschluß des Gesamtmini- stertums ist -er Dresdner Polizeipräsident Dr. Grille von seinem Posten enthoben worden. Neber seine ander weitige Verwendung wird noch Beschluß gefaßt werden. Mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Dresdner Polizei präsidiums ist der erste Staatsanwalt Tr. Thomas, bisher Htlfsreferent im Justizministerium, beauftragt wor den. Außerdem sind aus dem Dresdener Polizeipräsidium versetzt worden Oberregierungrat Edler v. d. Planitz sowie die Regierungsräte v. Römer und v. Schönberg- Rothschönberg, dieser an die Amtshauptmannschaft Löbau, sie werden ersetzt durch Negierungsrat Dr. Oster von der Amtshauptmannschast Löbau, Regie rungsrat Dr. Pusch, bisher Htlfsreferent im Mini sterium des Innern, und Regierungsrat Dr. Schubert von der Amtshauptmannschaft Kamenz. Der Regie- rungSrat v. Römer wird an die Amtshauptmannschaft Kamenz versetzt. — Die politische Abteilung des Polizeipräsidiums Dresden ist nunmehr dem Ministerium des Innern unmittelbar unterstellt und ihre Leitung an Stelle des zur Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt ver setzten Regterungsrats Dr. Groß dem Staatsanwalt Dr. Wacker, bisher in Leipzig, übertragen worden. Ferner ist an Stelle des OberregierungsrptS Dr. Gärtner der Obcr- regierungSrat Georg Schulze für die Leitung des Per sonalamtes in Aussicht genommen worden. —* Die Personenschiffahrt auf -er Elbe, die in den letzten Tagen mit denkbar größten Schwierig ketten zu kämpfen hatte, konnte am Sonntag infolge des weiter zurückgegangenen WafferstandeS kaum noch den Be trieb aufrecht erhalten. Durch den niedrigen Wasserstau- fuhren die Dampfer verschiedentlich seit, es entstanden mehr fach ganz empfindliche Verkehrsstockungen, iodaß oftmals stundenlange Verspätungen in den Fahrzeiten cintratcn. Infolge der außerordentlich schlechten Wasserverhältnisse ver mochten die Personendampfer ihre Lade-, bezw. Tragfähig keit nicht voll auszunüyen, an den Unterwegsstaiionen an gesammelte Fahrgäste konnten nicht überall ausgenommen und befördert werden. In Vorstadt Eoita kam es beispiels weise zu ganz ärgerlichen Differenzen. Ter morgens Uhr von Dresden nach Strehla verkehrende planmäßige Dampfer traf nm 8 Uhr derart besetzt ein, daß er gar nicht erst anlegte. Am dortigen Fahrscheinvcrkaus mußten für rund 8000 Mark gelöste Karten zurückgenommen werden, nachdem die zahlreichen Fahrgäste keine Aussicht hatten, aus Weiterbeförderung zu rechnen. Einen Sonderdampser bis Gauernitz oder Meißen zur Entlastung folgen zu lassen, wie -ieS ost geschieht bei stärkerem Verkehr, war auö den eingangs erwähnten Gründen eben unmöglich. Wie hieraus ersichtlich ist, sind größere und ausgebreitete Niederschläge nicht nur für die gesamte, ausgctrocknete Naiur, sondern auck im Interesse der Aufrechterhaltung der Schinahrt dringend erwünscht. —* Rückgang des Fleischverbrauchs. Infolge der Steigerung der Fleischpreiie ist der Fleischverbrauch, der gegenüber dem Frieden schon wesentlich eingeschränkt war, in den letzten Monaten andauernd stark weiter gesunken. In Dresden z. B. ist der Gelamtverbrauch von 1811600 Kilogramm im Januar auf 17(6 900 im Februar, aus 1583 000 im März und aus 1127 800 im April zurückgeaangen. Neuere Statistiken für Mai und Juni liege» naturgemäß noch nicht vor, doch dürste sich der Rückgang auch in diese» Monaten fortgesetzt haben. Aus den Kops der Bevölkerung entfielen im Januar nur noch 3,10 Kilogramm, im Februar 3,81 Kilogramm, im März 2,61 Kilogramm und im April 2,35 Kilogramm, also noch nicht fünf Pfund Fleisch im ganze» Monat. —* Seilstättenkuren kür versicherte tuberkulöse Kriegsbeschädigte. Jnvalidenver- sicherte tuberkulöse Kriegsbeschädigte können von zwei Stellen eine Heilstättenkur erhalten, und zwar sowohl von der Landesversicherungsanstalt als auch von den Vsri'or- gungsbehörden. Diele doppelte Möglichkeit birgt aber die Gefahr von Zuständigkeitsstreiligkeitcn in sich und hat ost zur Folge, daß daS Heilverfahren, statt beschleunigt zu werden, verzögert wird. Durch Vereinbarung mit den Landesversicherungßanstalten hat das Neichsarbeitsmini- sterium sich bereit erklärt, die Heilsrättenkurcu aller aner kannten tuberkulösen versicherten Kriegsbeschädigten selbst dnrchzuführcn. Tie LandesversichcrungSanstalte» übersenden alle entsprechenden Anträge sofort dem zuständigen Ber- sorgungsamt; sie selbst führen die Kuren nur in dringenden Ausnahmefällen im Auftrage der Versorgungsbcbörden Lurch. Ist Dienstbeschädigung für daS tuberkulöse Leiden noch nicht anerkannt, dann kann die Stelle, an die sich der kurbedttcstige Beschädigte wendet, die Kur bewilligen. Auf diese Weise ist Vorsorge getroffen, daß Heilstättenbchand- lungen mit der gebotenen Schnelligkeit durchgesührt werden —* Armenpflege und soziale Kriegsbe schädigten- und Kriegshinterbliebene nfiir- sorge. Für die Stellen der sozialen Fürsorge besteht keine rechtliche Verpflichtung, den Armenverbändcu Auswcuöun gen für Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene, die aus Mitteln der sozialen Fürsorge hätten gemacht werden können, zu erstatten. Tics ergibt sich daraus, daß auf Einzel leistungen der sozialen Fürsorge — abgesehen von der Berufsausbildung nach 8 21 des NeichSvcrsorgungsgcsetzeS — ein Rechtsanspruch nicht besteht und daß über ihre Ge währung die Stellen der Fürsorge nach pflichtmäßigem Er messen entsprechend der besondere» Lage des einzelnen Falles entscheiden. — Sächsischer Militärvercins stund. Tu 49. Hauptversammlung des Sächsischen Militärvcrcius. bundcS begann in Freiberg am Sonnabend mit einem Be» grüßungsabend. Im Mittelpunkt stand die Aufsüstrung des PergmaniiSgriißes von An acker. Tic Ausführung wurde eingelcitet durch die althistorische Bergparade. Tie fast 100 jährige Tondichtung wurde in ehemaligen Trachten der Freiberger Berg- und Hüttenleute durch de» Bürger singverein Liedertafel unter der Leitung des Bürgerschul» lehrcrs Liehe dargebotcu. Bei dem sich anschließenden ofst«
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