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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.03.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260317010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926031701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926031701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-03
- Tag1926-03-17
- Monat1926-03
- Jahr1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.03.1926
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Nr. 12, Selker lichcn Kenntnis. Btellclcht patz später, wen» dt« Archive ge öffnet werden, die Nachwelt darüber Erbauliches erfährt. Aus jeden Fall mntz der auSgeübte Druck ungewöhnlich stark ge wesen sein. Verschiedentlich wird augcdeutet. daß -er Nmfall Schwedens ans eigene dcnlsche Einwirkung zurückzuführen sei. Deutschland sali derartig hinter den Kulissen bearbeitet worden sein, das, es schließlich die schwedische Mannhaftigkeit als ..iiubeauem" empsunde» und selbst in Stockholm zum Verzicht geraten habe. Man kann nur hoffen und wünschen, das, diese Darstellung sich als glatte Elstndnna erweisen möge. Mit dem neuen Projekt, das aus den Ersatz Schweden- durch Polen zunächst als nichtständiges Mitglied abzielte, konnte sich Deutschland ebensowenig einverstanden erkläre«,, da e» dann seinen einzigen zuverlässigen Partner im Völkerbund verloren und dasiir seinen grimmigsten Gegner eingetauscht hätte. ES mus,te also noch nach einer anderen Lösung gesucht werden, und nun begann der Tanz der Marionetten. Spanien. Holland, Schweden. Tschechoslowakei. Belgien. Pole». Bra silien, daS aus dem Hintergründe zu erneutem Austreten wieder hervorgeholt wurde, milchten Shimmr, und Foxtrott exerziere», während der hohe Naf sich inzwischen mit den üb lichen kleinen Nichtigkeiten in öffentlicher Sitzung beschäftigte. Deutschland soll nun gezwungen werden, seine Zustimmung zu einer Entwirrung des Knotens ans der Grundlage zu geben, das; eS zwar zuerst allein in den Völkerbund aus genommen wird, das, dann aber sogleich einige nichtständige Mitglieder neugewühlt werden, unter denen sich auf jeden Fall Polen befinden soll. Schweden läßt sich übrigens nicht als Bagatelle einfach abtnn, als ob eS keinen eigenen Wille» hätte. Der Stockholmer Standpunkt geht dahin, daß Schweden keinesfalls bloß zu polnischen Gunsten verzichten darf, sondern daß noch ein anderes nichtständiges Mitglied auSscheiden muß, und daß an Stelle Schwedens Holland tritt, das eben falls gegenüber den Mcstmäcksten die nötige pupillarlsche Sicherheit besitzt. Auch will die schwedische Negierung nicht eher verzichten als bis sic Sicherheit dafür erlangt hat. daß sich gegen die Ausnahme Deutschlands kein Widerspruch er bebt. ES scheint, daß sich die deutsche Abordnung nach langem Sträuben bereitaesnnden hatte, auf diesen den deutschen LebenSnotwendlgkeitei, so wenig ciitft'rcchcn-en Lösungsvor schlag einzigelic» und mit einer halben Niederlage nach Berlin znrückznkchren. Der Tauschhandel zwiscizen Schweden und Holland einerseits, der T'checho-Slowakei und Polen anderseits war jedenfalls schon beschlossene Sache, und heute wären Tr. Luther und Dr. Strcscman» endgültig als Völker- bulröSmitglieder mit Ralssitz in den Neformationssaal ein- gezogen, — anders lann man die Andeutungen in dem Kom- — «Dresdner Ilachrlchlen" — muniquä der Loearno-Mächte nicht verstehen. — wenn nicht >m letzten Angenbltck wieder Brasilien mit seinem unmög lichen Anspruch aus gleichzeitige Autetlung ein«» RatssitzcS einen Strlch durch dir Rechnung gemacht hätte. Den ver einigten Vemühungen aller Interessierten scheint e» nicht ge- lnugc» zu sein, dt« Hartnäckigkeit Franco Mello« und seiner Hintermänner zu brechen; ein Nachgebcn Brasilien gegenüber hätte aber zweifellos ein« Reihe von neuen Ansprüchen zur Folge gehabt, die unter keinen Umständen bewilligt werden konnten. DaS war das Ende von Genf. Brian» rrtst heute ab. Chambcrlain wtrd ihm folgen — sic gehen den schweren Gang der Verantwortung vor ihren Parlamenten, die ihnen beiden nicht hold gesinnt sind. Die Sieger von Locarno wurden zu den Besiegten von tSenf. Mit ihnen aber hat der Völkerbund und seine Idee die größte Niederlage seit seinem Bestehen erlitten. In dem Augenblick, da die hohe Bersannnlung durch Deutschlands Etnvrdnnng ihren größten Triumph feiern sollte, geht sie mit Krach ans allen Fugen, um geschäftsordiiungsmäßiger Streitigkeiten wegen. DaS Instttnt. daS z»m Hort des Frte- denS in Europa und in der Welt werden sollte, versagte. alS eS galt, in seinen eigenen Reihe» Friede» zu stiften. ES Ist fraglich, ob der Bund diesen schweren moralischen Schlag jemals wieder ganz wird verwinden sönncn. Die deutschen Staatsmänner können von allen am Gcnser Spiel Beteiligten mit dem leichteste» Herzen hctmkehren. Ihnen hat daS unerwartete Ende — vorläufig wenlgstenS — eine schwere Verantwortung von den Schultern genommen. Wenn auch in dem schmähliche» AnSacing, in der Vertagung der Aufnahme nach all dem Warten und Verhandeln zweifel los eine neue Demütigung für Deutschland liegt, so ist doch dadurch vielleicht Schlimmeres für die Zukunft verhütet wor den. ES ist. als ob nnS daS Schicksal einen Wtnk gegeben, »nS gegen unseren Wille» vor einem übereilten Schritt be wahrt hätte. In den Verhandlungen, die setzt Monate hin- durch zwischen de» Kabinetten schweben werden, ist der Regie rung nochmals Gelcaenlv'it gegeben, die deutschen Interessen mit allem Nachdruck wnlirzunehmen. Die Fortführung der allgemeinen auswärtigen Politik ist aesichcrt durch die noch in Genf getroffene Vereinbarung der Mächte, daß daS Werk von Locarno mit seinen Rück- »nd Auswirkungen bestehen bleibt, lieber den Eintritt in de» Völkerbund »nd die Frage der NatSsitze aber ist daS letzte Wort glücklicherweise noch nicht gesprochen. ES wird jetzt Sache der Rcichsregierniig sein, die ihr zuteil gewordene Bedenkzeit »ach Kräften aiiSzniintzcn. um alle diese Frage» bis zum Herbst zu einer guten Lösung zu führen, die in diesen Genfer Tagen schon erheblich ge fährdet mar. Der Rückgang -er Reichseinnaymen. Die Mindereinnahmen -er Aeichshauplkasse. Berlin, l6. März. Nach einer Ucbcrsicht über die Gcld- bewcgung bei der Reichshauptkasse betrug die Summe der Einzahlungen für Februar diese? JahrcS 534698012 Reichsmark, für die Zeit vom Aoril 1925 bis Februar 1926 6 726 704 4941 Reichsmark. Die Summe der Auszahlungen betrug im Februar 5611824 974 ReickSmark, in der Zeit vom April 192.', bis Februar dieses IalireS 6 850 666 507 Reichs mark. Es ergibt sich somit ein Znschnßbedars für Februar von Sä 126 962 Reichsmark, für April 1926 bis Februar dieses JahrcS von 225 962 >67 Reichsmark. Ter Stand der schweben den Schuld am 22. Februar 1926 beträgt 76 766 860 Reichsmark. Zur Einnabmeübersicht für Februar ist folgendes zu be merken: Nach der vom ReichSsinanzminister im HanShaltS- auSschuß deS ReicbStaaeS vorgelcgten Einnahmcscbätznng für Februar sollten die Besitz- und Verkehrssteuern 320.4 Mil lionen NcicbSmark, die Zölle und Verbrauchsabgaben 453 6 Millionen Reichsmark erbringen. Tie Besitz- und Verkebrs- stenern sind gegenüber der Schätzung um 1.3 Million, die Zölle und Verbrauchsabgaben um 6 Millionen zurückgeblieben, so daß sich insgesamt ein M i n d e r a n f k o m m e n von 7.3 Mil lionen ergibt. Infolge höheren Auskommens an veranlagter E tnkominen - und an K ö r p e r s ch a f t § st c n e r erhöhen sich die Ucbcrmeisnngen an die Länder gegenüber der Schätzung um 2.1 Millionen, so daß die Mindereinnahme deS Rcickes im Februar insgesamt rund 9,4 Millionen Reichs mark beträgt. Berlin, 16. März. AuS der Uebersickst der Neichshaupt- kaffe über die Gcldbeipcgr.'ng ergibt sich weiter: Im Februar 1 9 26 sind aus den Besitz- und Lcrkehrsstcuern 319 Millionen RM.. ans Zollten und Verbrauchs abgaben 117.6 Millionen, abgerundet im ganzen 466,7 Mil lionen NM., aiifgckommen. Für daö laufende Stcncriahr vom 1. April 1925 bis 28. Februar 1926 betragen die Einnahmen ans den Besitz- und Verkehrs st euer» 4621.7 Millionen, ans den Zöllen und Verbrauchs- abaaben 1790.6 Millionen, abgerundet im ganzen 6413,l Millionen RM.. gegenüber einem Voranschlag für das ganze Rcchn.uigsjahr von 6770^ Millionen RM. Relriholds aussichtslose Finanzpolitik. Berlin, 16. März. Bon deutschnationalcr Seite erhalten wir Erklärungen. denen wir folgendes entnehmen: In den letzten Monaten sind die Einnahmen des Reiches fort gesetzt herabgcglilten, »nd eS ist fast zu befürchten, daß, bevor noch die Steuerermäßigungen ReinholLS in Kraft getreten lein werden, das Defizit da sein wird. Den Ncbcrschnß. den Finanzminister v. Schlicbcn hinterlassen hat. frißt die ArbcitS« loseuuntersttttzung auf. Wovon will Finanzminister Neinhold den Ausfall der von ihm berbcigcführten Herabsetzung der Umsatzsteuer decken? Durch einmalige Einnahmen, nämlich durch den Rest eines U c b e r sch n s s e S aus dem Jahre 1924. ans Münzprägungen und anS Anleihen. Die Ein nahmen sotten dauernd herabgesetzt werden, während die Deckung eben nur für kurze Zeit vorhält. Dazu wachsen die DawcS-Lasten bis znn, BcharrungSzustand aus min destens 2L Milliarden Mark. Herr Neinhold hat zwar schön über Drückung der Ausgaben gesprochen, positive Vorschläge nach dieser Richtung aber nicht gemacht. In Sachsen scheint er allerdings wegen der Sächsischen Werke wenig Ge legenheit dazu gehabt zu haben. Reinholds Finanzpolitik im Reiche ist jedenfalls mehr von parteipolitische» Srwägnngcu beeinflußt, als von staatssiuanz- politischen. Andernfalls müßte man fragen, weshalb er nicht gleichzeitig mit der Herabsetzung der Umsatzsteuer eine AuS- gabenhcrabsetzung erzwingen will. Vorläufig sind 426 neue Leute im Neichsfinanzministcrium mit der Bearbeitung der Fragebogen für die Vereinfachung der Verwaltung be schäftigt. Das Uebcl liegt an dem demokratischen System, welches alle Verwaltungsstellen durchsetzt. Ein amerikanischer Staatsmann hat mit Recht gesagt, daß die Demokratie selbst für Amerika zu teuer sei. für Deutschland aber sei sie ganz unerträglich. Es gilt das sowohl vom Reiche wie von Länder» und Gemeinden. Man kann wohl sagen, daß in keinem Lande der Erde seitens der Länder und Gemeinden ein solcher Luxus getrieben werde, wie derzeit in Deutschland. Koalilionskrife in Prag. Die Sozialislen machen Schwierigkeilen. Prag, 16. März. Die Krisis in der tschechischen Regie, rungskoalition ist, wie der Privatvcrtrctcr des W. T. B. er fährt, in eine akute Phase ciugctretcn. Bisher ist cö weder in der Fraac des Gesetzes, bctrcsscnd die Ge hälter der Staatsbeamten, noch in der Frag^ der festen Agrarzölle n»d der Bcibchaltnng der acht, zehnmonatigcn Dienstzeit zu einer Einigung zwischen den NcaicrnngSrarteien gekommen. Die tschechi schen Sozialdemokraten haben ihren Austritt and der Koalition angckiindigt, falls ihre« Forderungen in dieser Frage nickt nachgcgcbcn werden sollte. Für diese« Fall er wartet man die Bildung eines Neamtenkabinetts. Die Krise gestaltet sich nm so verwickelter, als Minister präsident Svchla krankheitshalber längere Zeit in Urlaub geben muß. Sein Vertreter, der Eisenbahnmtnistcr Vechyne, gehört der Sozialdemokratischen Partei an. Tie Verhand lungen zwischen den Parteien werden fortgesetzt. Abschluss -er Sprachen-eballe im tschechischen Parlament. Die Deutschen niedcrgestimmt. Prag. 16. März. Das Abgeordnetenhaus hat heute die dreitägige Debatte über den Initiativantrag aller deutschen Parteien, der Regierung wegen Verletzung des inter national garantierten Sprach enschuheS der nationalen Minderheiten durch Erlaß der Sprachen. Verordnung daS Mißtrauen auSzn sprechen, beendet. DaS Hans hat entsprechend dem Antrag der Ansschußminber- heit beschlossen. überbcnAntragziirTageSordnung Überzug eben. Die Abgeordneten der Slowakischen VolkSpa riet hatten vor der Abstimmung den Saal ver lassen. Für den Antrag stimmten 15S, dagegen 168 Abgeordnete. Im Verlaufe der heutigen Debatte erklärte der Dcutsch- Ehristlick'svziale Mayr-Harting, die Regierung habe in keiner Weile zur Beruhigung beigetragen. Die ganze Dis kussion drohe, sich in Zänkereien und Streitigkeiten auszulösen. Der Abg. K rainar lNat.-Dem.j erklärte u. a., eS sei unrichtig, wenn Präsident Svehla des Wortbruches geziehen werde. Die Sprachenverordnnng hätte auch nicht günstiger für die Deutschen auSfallen können, wenn man vorher mit ihnen verhandelt hätte, da alle Ihre Bedürfnisse und Wünsche auf Grund der ihnen günstigen Faktoren berücksichtigt worden seien. t!j Schlamperei in -er tschechischen Leeres- verwaltung. Aussprache über die ExplosionSkatastrophe. Prag, 16. März. Der WehrauSschuß desAbge- ordneten Hauses beschäftigte sich heut« mit der Ex- vlosionskatastrophc in der Ttschlergaske in Prag. In der Debatte wurde von den Oppositionellen Aufklärung darüber verlangt, weshalb Handgranaten in den Kasernen deponiert seien. Ferner wurde die Einsetzung eines parlamentarischen Unter suchungsausschusses zur Aufklärung der Katastrophe beantragt. Der Minister für nationale Verteidigung er klärte. cs sei dafür gesorgt, daß die Einlagerung von Hand granaten in oderan derGrenzeeinerStadt in den Kasernen nur unter Anwendung der sorgfältigsten Vorsichts maßregeln erfolgen werde. Der Minister verwahrte sich bann gegen de« Borwurs, baß bei der Militärverwaltung eine allgemeine Schlamperei herrsch«, «nd daß sei» Be, richt Unwahrheiten enthalte. Die Angehörigen der Opfer des Unglücks würden nach den Bestimmungen über Flieger angriffe entschädigt werden. Die Entschädigung betrage min destens 30 060 Kronen, wenn der zn Tode Gekommene aber eine Familie zu versorgen hatte, 50060 Kronen. Der Antrag der Opposition auf Einsetzung eines Untersuchungs ausschusses wurde dann abgelehnt. Forkgang der Londoner Ardettskonferenz. iDurch FnnksvruchI London, 16. März. Die Internationale Konfe- renz für Arbeitszeit setzte heute im ArbeitSministerinm ihre Beratungen fort. Art. 2 der Washingtoner Konvention, der sich ans die Ausdehnung deS Arbeitstage» be zieht. wurde dnrchgesprochcn. Die Konvention wird Artikel um Artikel erörtern. lW. T. BI Berlin, 16. März. Wie gemeldet wirb, sind die Verhand lungen über einen Freundschaftsvertrag zwischen Deutschland und Afghanistan so wett gefördert, daß nur noch die Ratifikation notwendig ist, damit da- Abkommen in Kraft treten kan». Mittwoch. 17. mir, 1«, Verlängerung -er Abgabesrisl skr -te Steuer-Erklärungen. Berlin. II. Mär». Da- ReichSsinan,»ln«fteri»» «eilt mit, -aß die Frist für die Adgad« der Ttener, erilürnng, die am 27. März adllins», pratttlch di» ,»» S. April, all» »»ei Tage nach Ostern, verlilnaer« «ir», d. h. eine Vcrlä»,««vna drr Frist «rfvlgt »ich«. «v»l «der i>»d die vehvrden a«»e»ief«», von der Keß setz«« g von Zn, sch lüg«» weg«» Frlftversäumai» ad-»l-hea. »en» di« Ltenererkärnng für Li»k»«»e«, »nd Körper, schaft-strarr di» z«m 8. April det« Finanzamt eingeht. Das gleiche gilt für dieUmfatzftenererklär»«-. Da» RetchSfinanzmlntsterium weist erneut darauf hin, daß nicht nur dt« Geiverbrtrribenden. sondern auch die An. gehörigen drr freie« Berufe verpflichtet sind, eine ltzesamterklärung für da» Jahr 1025 abzugeben. E» handelt sich diesmal um die Wiederherstellung der frieden-üblichen Einkommenstruerrrklärung. die als Grundlage für die künf. tigcn Vorauszahlungen dienen soll. Für die Vo rau-zah- liing. die am lll. April fällig wird, werden allerdings noch die Grundsätze de» GteuerüberlettiingSgrsetze» mafmebend sei», Dagegen wird versprochen, daß insbesondere diejenigen, die nach Ueberichns, der Einkünfte Uber dt« WerbungSkostrn ver. steuern, bis Ende Juni ihren Steuerbescheid in den Händen haben, ko daß die am lO. Juli und soäter fälligen Vorauszahlungen in Höhe eine» Viertel» der für da» Fahr 1925 ln, Steuerbescheid sestgestellten Steuerschuld entrichtet werden können, und eS dadurch de» Steuerpflichtigen erspart bleibt, ihre BorauSzahl-ungen jedes Vierteljahr wieder selbsttätig zu errechne n. Die jetzige allgemeine Ab. gäbe von Steuererklärungen bildet somit die Grundlage ftir dielleberlettung von dem bisherigen ln da» künftige BorauSzahlungSsystem. Dt« Gesamt- crklärung für da» Jahr 1925 unterscheidet sich, wie da» Reichs, siiianzministerinm hervorhcbt. in vielen Fällen dadurch, daß bei den Vorauszahlungen nicht alle Abzüge gemacht werden dürfen, die jetzt bet der Geiamtcrklärung zulässig sind, z. B. Absetzungen für Abnutzung, .Kirchensteuern und Versicherungs beiträge. Die inkernalionalen Eisenverhan-lmigen. Berlin, 16. März. Die Vereinigten Stablwerke-A.-G. teilen anS Esten unter dem heutigen Datum mit: I« den lebten Taaen ist eine Reibe von Aussätzen erschienen über ein Wrlt- etsenkartell. Alle Aufsätze aehen von trrlaen Voran», setznnge» aus. Gelegentlich der Besprechungen über die west europäische S cht e n e n syndiztcrung ist unter den Teil- nehmen, dieser Verhandlungen in Paris auch die allgemein« Lage deS europäischen nnd deS Weltmarktes in Eike« erörtert worden. VS hcrrlchle Uebercinstimmnnq nnter sämtliche» Anwesend««, daß es unsinnia und ans die Dauer ««tragt« sei. di« Erzeugnisse der Eisenindnftrie in de« Länder«, die eine solche Industrie nicht besitze», weit unter den Selbftkoste« z« verschleudern, und daß cö wünschenswert und erstrebens wert sei. einen möglichst einheitlichen Eisenpreil in sämtlichen verbrauchenden Ländern der Welt zu erzielen. Man war sich aber vollständig darüber tm klaren, baß der Weg zu diesem Ziele außerordentlich schwierig und lang, wterig sein werde, mrd daß cs insbesondere fast unmöglich er« scheine, bei allen Einzelvrodnkten Verkaussftindikate in» Leben zu rufen. ES ist daher erörtert worden, ob nicht viel, mehr die Möglichkeit bestände, die Erzeugung dem Bcrbranch« tunlichst anznpgsien. Diese Erwägungen sind aber über Vor besprechungen bisher nicht binanögekommen. Alle Aussätze, die. wie die eingangs erwähnten, non internationalen Kar tellen sprechen schießen weit über das Ziel hinaus. Die deutsche Regierung wird über diese Unterhandlung«« lausend informiert. Es werden keinerlei Abreden ohne Ihn Zustimmung Geltung bekommen. Auch dahin ist Vorsorge ge troffen. daß die zurzeit im Gange befindlichen de-tkch-sra«, zösischcn HandelSvertragsverhanblungen durch die Eiscnwirt- schaftsoerhandlungen in keiner Weise gestört werde»« Oeskerrelchlsch-lkalienische Wlrlschasls- verhan-lungen. Nom, 16. März. „Sccolo" schreibt: Der bevorstehend« Besuch deS österreichischen ScktionSchcfS Dr. Schüller t« Nom habe eine außerordentlich große politische Bedeutung, weil der Erfolg dieser WirtschastSnerhondlungen ein Erfolg der ttalie ntschen Politik gegenüber dem An schluß g c d a n k c n sei, denn das Wirtschaftsleben Oester reichs erleichtern heiße seine Selbständigkeit stützen und er halten. Dies sei die ttallenische Politik seit dem Kriege ge wesen. Aber als e» sich darum bandelte, Oesterreich eine Reibe von Zugeständnissen zu machen, sei dies an dem Widerstand der Tschccho-Slowakei gescheitert, weil Bcnesch dieselben Vergünstigungen Italiens auch ftir die Tschccho-Slowakei auf Grund der Mcistbegünstigunasklausel verlangte. Seine Obstruktion habe diesen ganzen Plan ver nichtet. Der Besuch Schüllers bcivcise, daß die damals unter brochenen Arbeiten hente recht und schleckst wieder ausge nommen werden nnd daß der letzte Besuch BeneschS in Wien hassen lasse, daß diesmal eventuelle italienisch-österreichische Vereinbarungen nicht wieder von Prag sabotiert würden. Nlnlschilsch und Mussolini. Eine Interpellation der snaoslawischen Opposition. Belgrad. 16. März. Die Vertreter sämtlicher Oppo sitionsparteien sind gestern bet dem Vertreter de» Außenministers Nintlchitsch im Ministerlum deS Aeußcre» erschienen und haben folgend« Interpellationen überreicht: 1. Ist eS wahr, daß der Außenminister Nintschtrsch mü Mussolini während seines Aufenthaltes in Rom ein Ucber- etnkommcn aetrosscn hat nach dem Iuaoslawien sich ver pflichtet. an der Adria keine Häfen zu bauen, die für Fiume eine Konkurrenz bedeuten würben? 2. Iist eS wahr, daß sich dafür Italien verpflichtet hat, Jugoslawien in der Frage des HasenS von Saloniki zu unterstützen? und 3. ist «S wahr, daß Jugoslawien sich verpflichtet hat. den Anschluß Oesterreichs an Deutschland unter allen Umständen zn verhindern? Der Vertreter deS AnßenminssterS erklärte den Intev- vellanten. daß er ihnen seine Antwort noch tm Laufe -er Woche aus schriftlichem Wege zukommcn lassen werde. lT.-U^ Scharfe jugoslawische Äriitk an Mallen» Minverhetlenpoltlll». Agram, 16. März. Der jngoslawilch-itaUcns/sche Pakt, den Nintschftsch mit Mussolini vereinbart hat. erweckt in der Oefsentlichkett große Opposition. Tie unabhängige Prelle, besonders die „Politika", unterzieht die bisherige Italienische Politik einer scharfen Kritik. Besonders kritisiert wird dal rücksichtslose Vorgehen Italiens gegen die nationalen Minder heiten. Das Schicksal drr Dentkchcn «nd der Ingoslawen ln Italien sei daö gleiche. Das Blatt hebt besonders den groß«! Unterschied zwischen der guten Lage hervor, die die Italiener in der Habsbvrgischen Monarchie hatten, nnd den nnhaltbire» Zuständen für die nationale» Minderheiten im heutigen Italien. Jeder Vertrag, der die Rechte «nd Freiheiten bet nationalen Minderheiten bedrohe, werde ln der ingoslawische» Ocsfentlichkcit verurteilt und abgelehnt werden. lT-U.) Oeffnvng der türkischen Archive. Paris, 16. März. Der Präsident der Republik. Mustaph« Ke mal. hat zwei Zeitungen in Angora und Stambnl er mächtigt, einen Teil der Dokumente zu veröffentlichen di« sich ans den Krieg, den Waffenstillstand und die anatoltsch» Nattonalbewegung beziehen. ,, ., . ^
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