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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.10.1910
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19101012018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1910101201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1910101201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-10
- Tag1910-10-12
- Monat1910-10
- Jahr1910
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.10.1910
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— ss« - „Hans, ick will zu ihr, ich muß hinauf auf da» Schloß, ich mutz noch einmal Abschied uehmen." Ich warf die Decke, dir über meinen Hüben lag, weit von mir. Hans deckte mich rnhig wieder zu. . „ „Vorläufig ist nvch an« kein (Gedanke, daft Du de» beschwerlichen Weg zu« Schlosse machen kannst, im verbiete es entschieden als Arzt. Ich werde Fräulein von llhlendvrf Deine Teilnahme ausipieche»." „Natürlich, ein Grund mehr, zu Dagnrar zu gehen." „Ich würde sv >vie sv hiligehen, sie bedarf meines Rates," entgegnete er wichtig. . . . .Den kann ich ihr auch geben! bitte sie, dgst s»e zu mir kommt. .Du scheinst t» Sitten und «üebränchen etwas »on den Hin du negern an- genommen zu habe».' lcherzle Hans. „Eine vornehme. i»ng« Dame kommt nicht " Ich lieh itm nicht aiisrcden. „D-ann will ich mich mit ihr am Meere treffen." ^ ^ «Gar teui oü'danke, wir haben seht sv raube Tage. Du darit n«cht heraus, verbot mein strenger Arzt- Ich tarn mir vvr wie ein gefesselter Prometheus und wütete «egen alles. Welt. Wetter and Menschen. Doch, was mich am meisten ärgerte, war das lächelnde Gesicht vv» Hans- ^ Das Wetter verschlechterte' sich, die Stürme lobten, und ich durste nicht aus dem Zimmer: meine Laune war nicht die beite, »ird dem Barometer, sowie dem Stand des Windes galt mein alleiniges Interesse, lösten beide doch einzig mein«: Fesseln und ließen mich hinaus zni» Schlosse. Aber sch sollte nicht mehr meinen Iuß dvrihin setzen, bevor der entscheidende Dag kam, wo ich die Schmach erleben innßte. daß mein Kinderparadies dem Meistbietenden anheim- »iel. Die Gläubiger drängle», und es ging allcs^ so schrecklich schnell. Ich vergrub das Gesicht in de» Händen vor Scham und Schmerz. „Na, nun sind die 'Würfel gesollt»," sagte Hans, in Hut und Magtel cin- irctend. „Der Kaui in abgeschlossen" ..Wer?" stieß ich nur tonlos hervor. „Ja. das weiß inan noch nicht, irgendein Makler hat es für einen Auftrag geber erstanden." ..Und das sagst Du so ruhig?" , „Mein .Himmel," Haus zuckle die Achsel», „das ist das Los des Schönen auf der Erde, es ist ein ganz kolossaler Preis erzielt worden." ...Hans, ick, tennr Dich nicht wieder, io leichtfertig bist Du nie gewesen." Nagte ich, „und wenn Du Dagmar lieb», müßte cs Dir »alle gehen, sic die Lieb lingoüatte ihrer.Kindheit verlassen zu lelien, und würden wie ich mit ihr darum Iranern." Hans wandle sich ab. „O. Du wirtt schon ganz nette Nachbarschaft hier bekommen, paß mal ans," tröstete er. „Irgend einen reich gewordenen Bäcker oder Schlächter, denn es neckt bekanntlich das meiste Geld bei solchen Leuten, der einen Teil des Parkes zur Gänse- und Schweinezucht eiiirichtet und Dich Sonn tag mittag zu diesem schmackhaften Braten entladet." „Hans, schweige, oder ich werde wahnsinnig." „Ich schweige nicht nur. ich gehe sogar und werde Dagmar von Dir grüßen." damit war er hinaus. Was aus mir und meiner Stimmung geworden wäre, hätte ich in dieser Stunde allein bleiben müsse», weiß ich nicht zu sagen. So aber kam bald die alte Mieten zu mir in daS Juni»er gestürzt: „Wissen Sie schon das Neueste. Herr Pastor'?" Wenn man in einer gewissen Gemütsverfassung ist. hat man eine zitternde Angst vor dem „Neuesten", hinter dem man irgendeine Hiobsbotschaft ahnt. „Die Verlobung von Hans" und der „Fleischer im Schloß", wie zwei Schreck gespenster drängten diese beiden Ereignisse sich sogleich vor mein geistiges Auge und säst unwillkürlich hielt ich mir die Ohren zu. „Herr Pastor, wissen Sie cs denn schon, wer das Schloß gekauft hat?" forschte Fieke aufgeregt. ^ „Nein, es interessiert mich auch nicht, ich kenne ihn sa doch nicht." . „Doch. Sie kennen ihn," nickte Ficken, „raten Sie nur mal." .Mein Kops ist nvch zu schwach, ich kann keine Rätsel raten." ..ES ist eine Dame." sing die Ficken wieder an. „Eine Dame?" „Ja," sie machte eine lange Panse, dann tagte sic mit Nachdruck: „Fräulein von tlhlendors hat SoUtudc gekauft!" - -«7 - Ach sprang tn die Höhr, meine Hände umkrampften da» Handgelenk der Alten. „Ist da» wahr. Fieken?" „Wahr und wahrhaftig. Herr Pastor. Ach, tch sage Ihne«, ist da» eine Freude im Dorf, datz der «Engel von Svlitude" dort oben dt« Herrin wird. Sie hat auch gleich bestimmt, daß der eine ganze Flügel »ur Aufnahme und Pflege kranker und verunglückter Fischer der ganzen Gegend eingerichtet werden soll. Aber Herr Pastor, Li« sa^en fa gar nicht»," unterbrach st« sich. Ich sagte nicht»: ich starrte wvrtlo» hinein tn da» Sonnengvld de» Früh- ling-tage». Kopfschüttelnd ging die Alte hinaus, um Hans Platz zu machen, der die Hand auf mein« Schulter legt«. „So weißt Du es alw »cho»? Schade, ich hatte Dich gern «och ein Weil chrn zappeln lassen," lächelte er. „Han», warum hast Du mir das nicht gesagt?" fragte ich vorwurfsvoll „Warum? Weil ich nicht nur Dein Leibdoktvr, sondern auch Leelenarzt bin. Und i» meiner Praris habe ich die Erfahrung gesammelt, daß es Krankt' gibt, bei denen man sehr tief mit dem Messer schneiden muß, um sie gründlich zu heilen: es tut im Augenblick wohl web, vernarbt aber schnell." „Ich verstehe Dich nicht. HanS." „Ist auch nicht nötig, sieh , verstehst Du die» besser?" und er hielt mir zwei halbrrschlvssrne Rosen hin, „ein Gruß von der schönen Schlvtzherrin, es sind die Erstlinge dieses Jahres aus Svlitude. Es ist heute übrigens «in herrlicher Tag. am Nachmittag darfst Du hinaus." „Endlich," entrang es sich wie ei« Iubelrus meiner Brust. „Um so mehr mußt Du heute noch einmal hinaus," fuhr Han» fort, „als die Damen morgen bereits abreisen wollen." „Morgen!" schrie ich auf. „Ja," entgegnete er ernst. «Dagmar hat noch viel in Berlin mit ihrem Bankier zu erledigen, sie ist stir die ganzen Schulden Horst Voraus eingetreten. Sic kommt aber bald wieder." „Als Braut?" fragte ich tonlos. „Das weiß ich nicht," antwortete Hans. „Das hängt nicht von mir ab." „Nun, von wem denn?" Hans iah mich an: groß, ernst, durchdringend, dann sagte er, jedes Wort betonend: „Bon dem Manne, de» Dagmar Ilhlenüvrs seit langen Jahren liebt, on dessen Krankenlager sie mich gerufen bat, den sie gepflegt hat mit aufopfernder Treue Lag und Nacht, und »m auch ipärcr von dessen Ergehen Kunde zu haben, sie sich täglich mit mir am Strande des Meeres getroffen hat, dessentwegen sie bis heute dort oben geweilt hat. dessen „Hans, höre aus. es ist viel zu viel, viel zu viel auf einmal." Ich bin an seine Brust gesunken und wir Volten uns lange fest uw- schlungen. „Hans, das hast Du alles gewußt und mir nichts gesagt?" „Ich habe es gewußt seit jenem Sommeriagr aus Svlitude, habe e» ge wußt, daß es einmal so kommen mußte, aber allein solltest Du r» merken, woher die Stimmen kamen, mit denen daS Dunkel zu Dir sprach, und Du hast sie ge hört. schon lange, »nd unbewußt in der schönen Hülle der andern doch Dagmars Seele geliebt, Du sahst ia nie eine ohne die andere und da schmolzen sie beide in eins zusammen. Du glaubst ja nicht, Marti», wie glücklich mich die Erkenntnis Deiner erwachenden Eifersucht machte." „Du hast mich zu toll geguält. ich habe cs in der letzten Zeit kaum noch ertragen." „Dagmar hat mehr ertragen und länger," entgegnete Hans. „So bist Du Deiner Sache ganz sicher, glaubst Du, daß sie mich nicht zurück- weist, dann laß mich zu ihr, Hans, in dieser Stunde noch." „Nein," er hielt meine Hand fest, „dort drüben ziehen dunkle Gewitter wolken heraus, schreibe ihr und frage, ob Du am Nachmittag kommen darfst." Das Gewitter ist vorüber, siegreich bricht die Sonne sich Bahn. Ich stehe am Fenster und halte einen geöffneten Brief in der Hand. Er enthält nur die wenigen bedeutsamen Worte: „Komm und nimm Besitz von dem, was Dir gehört von Kindheit au, meine Liebe, mein Leben." In übcrströmendem Glücksgesühl blicke ich hinüber zu dem Schlosse, von wo diese beseligende Botschaft mir kam. Bon ferne rauschte das Meer, es klingt so freudig erregt heute, und eine alte, längst vergessene Prophezeiung zieht mir Or», ^konZpson's SsifsnpuSr-Oll* stllt sick nsclt dem Urteil deutscher tdausfrauen, Wäscherinnen und fgclileule beväfn-l sls ein biüiZes unä ausZereickneleZ XVasck- unä keinizunLSmillel! Leit 38 jstieen überall beliebt! Isirei von Oklor und anderen acksrken Mitteln! Krösstv Lekonung der RfLsetl«. 5 ^ ... - » 3VVVVSllLsrLvwvr - 2vivdv1n hauste persönlich in blolümck ein uncl gebe in allkrrttiirltilvn »»rtma-HVsrv uoett oute» doltäiick. Orlxkoalprsl»«» »I». ^srinlken, lulpvn, vroou», Harris««». 8eilia, Leiinssglüvitviivn, Fnsmonvn, Ostia «tv. «tv. <r«k6ktet«8 8p«rt»I - iSenoALtt, itifiisltruif«? 81?»»»« 48 IL»It»i-anIvktontr u. Kntaln« xnackt«. fernspr. 9828. ineben Laie verstech. ^ilrliüts vom einfachsten bis elegantesten. fü»- voi-nekms l^ulmoclen. Ltiiks Lporlküts. lV!o6sl!s. Teilzahlung llkIILll ^'.»'Picismckjchlug veri. (man verl. Preis!.) 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