01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.05.1930
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19300530010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930053001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930053001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1930
- Monat1930-05
- Tag1930-05-30
- Monat1930-05
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.05.1930
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«.»»«»««. «e.»l Arritas. so. Mai 1»S0 »r«h<m>Ichrist! 8«rn>p»cher-S,mm«lnummer: -L-4I N« für «acht-elprLch«! Rr. »voll Lchrtstl-ttun, u. Haupt,«tck>LN»ftelle: l ««»ug^eLLHl »m, 1«. bt« »». «at t»»0 »et täglich »welmaUa«, Zu»«llm>g s«i H«M t.w UN. Ooftdchugäprrt« sür wooal Btat ».40 «I. «tnlchl. X« Big. Postgebühr c-hne Bosttustell>n>g»gebühi>. «t«jct»u»mer u» Big., »ußerh-üd »«««den» I» Big. «„»etgenpretle: Die Angetge« werde, «ach »oldmart berech««t: die rtirlpaUtge s« mm breite Zeile »b Big., tür oulwäri« 40 Big. giamilte»- «»etgen „d EteNengeiuche ohne Rabatt IS BI»-, außerhalb »» Big., die »0 mm breite Reklame,eile Druck ». Verlag: Liepich t «eichardt, reetden. B»ftich«L-»to. lv«> Dre«de» Nachdruck nur mit deutl.Quellenangabe <Lre«dn. »achr.lzulliitg. Unverlangt« tiisiber« ^is — ^isgslr-änks kiremms ouek in jsniiscpscicungsn rum ilitnikmsn Xennstspisipisrios s«I11S3-4 bsstbsv^/sii^tss (Zusiitstsssbrilcst Melken iVlaclinslraKs 12 ksks -sü/kert: ktsgss 8tt»ks lg Der vs-kon OrsrcisnL ksicks ^uswsfil in 2situngsn Fraf Zeppelins" Flug nach Mstln-len Au- halbem Wes nach Havanna «"»ork. SS. Mai. „Gras Zeppelin- überflog! Aatal am Mittwoch um 14,08 Uhr örtlicher Zeit (etwa 17,»II MEZ.) Sr beschrieb einen groben Kreis über der ktadt und warf zu Ehren des berühmten brasilianischen Fliegers Angusto Severo, dessen Denkmal hier steht, einen Blumenstrauß mit den deutschen und brasilianischen Kirben ab. Der Blumenstrauß fiel in der Näh« des Hauses, in dem Gevero früher wohnte, nieder und wurde unter Be teiligung einer großen Menschenmenge zum Denkmal ge tragen und dort niedergclegt. Am Donnerstagnormittag ist in Ncuyork ein Funkspruch von Bord des „Gras Zeppelin" ctngetrosscn, demzufolge sich das Luftschiff etwa 700 Meilen nordöstlich der Mündung deS Amazonenstroms befand und eine Geschwindigkeit von nahe zu M Stundenkilometer entwickelte. Etwa eine Stunde, «achtem der „Graf Zeppelin" Natal überflogen hatte, «tschwaud er de« Gesichtskreis der brasilianischen Lüste. „Gras Zeppelin" hat heute früh um r Uhr MEZ. beu Aeqnator aus 4V Grab westlicher Länge, ungefähr ÜSss Meile« lstlich der Mündung deS Amazonenstroms, überflöge«. Er befand sich um S Uhr morgens MEZ. auf 2 Grad 1l> Minute« nördlicher Breite und 4SM Grad westlicher Länge. I« dem Funkspruch hieß eS weiter: „Passieren üalmen-Gürtel, die Zone der Windstille, alles wohl." „Associated Preß" hat einen Funkspruch des britischen Dampfers „Wokingham" erhalten, der besagt, daß der Dampfer hente vormittag 11 Uhr MSZ. auf 5,85 Grad nördlicher Breite und 4K.S Grad westlicher Länge den „Graf Zeppelin" sichtete. Dampfer und Luftschiff tauschten Kunksignale aus. ES herrschte Windstille und klares Wetter. Das Luftschiff flog niedrig mit nordwestlichem Kurs. Die von dem Dampfer angegebene Position liegt 450 Meilen östlich von Cayenne und 500 Meilen nördlich von «ara (Brasilien). Kurs auf Lrtni-a- Um 17 Uhr MEZ. befand sich „Gras Zeppelin" 270 Kilo meter nordöstlich Kap Drange, und zwar SO Grad West» 7 Grad Nord. Das Lustschiss steuerte mit erhöhter Geschwindigkeit die Insel Trinidad an. Fm Lause des Bormittags hatte das Luftschiff stärkere Rcgensällc zu überwinden. Ser Havanna Rundflug abgesagt Wie „Associated Preß" meldet, ist der Havannarundflug, der über der Küste von Kuba und Miami fFlorida) aus- gcsührt werden sollte, abgesagt worden. Der dafür ent richtete Preis von 500 Dollar, der ebenso hoch ist, wie der Preis für die Fahrt von Havanna nach Lakehurst, wirb zurückerstattet werden. „Graf Zeppelin" wird in Havanna voraussichtlich gutes Wetter antreffen. Negenfälle sind wenig wahrschein lich. Man nimmt an, daß bas Luftschiff in der Nacht zum Sonnabend Kuba erreichen wird. Havanna in Erwartung Havanna, 29. Mai. Hier werden alle Vorbereitungen zum Empfang des „Graf Zeppelin" getroffen. Zahlreiche Sonderzüge nach Havanna sind eingelegt worden. Man er wartet 40000Zu schauer auf dem Flugfelde. Die deutsche Flagge weht neben der kubanischen und der amerikanischen. Sobald „Gras Zeppelin" an Kubas Küste gesichtet wird, wird ihm ein Geschwader kubanischer Armecslugzeuge ent- gegensltegen und ihn nach dem General Machado-Flugplatz geleiten. Kein Anstiegen Havannas? Bon Dr. Ecken er liegt folgender Funkspruch vor: „Da „Gras Zeppelin" beim Start in Pernambuko wegen des schlechten Wetters S bis 4 Tonnen Brennstoff weniger mit ans die Fahrt nehmen konnte, ist es fraglich, ob wir in der Lage sein werden, via Havanna zn fahren. Die Entscheidung hängt völlig von den Wind- und Wetterverhältnissen ab. denen wir unterwegs noch begegnen. Die Entscheidung sällt am Freitagmittag." Immer neue Gestan-niffe Kückens Düsseldorf, 29. Mai. In dem Poltzeibertcht vom Donners tag über die Vernehmung des Mörders Kürten heißt es, daß das Gutachten des Schriftsachverständigen Dr. Schneikert nunmehr vorltege. Es bestätige uneingeschränkt die Gleich artigkeit der vom Täter geschriebenen Briefe mit den von Kürten seht gegebenen Schriftproben nebst Skizzen. Als Schreibpapier verwendete Kürten zu jenen Briefen a lteS, weißes Einwickelpapier, das a»S einem Lebensmittel geschäft stammte, wo er seine Lebensmittel zu holen pflegte. Nach seiner eigenen Angabe schrieb Kürten diese Briese nur zu dem Zweck, ihre Veröffentlichung zu erreichen und dadurch die Bevölkerung Düsseldorfs stark zu erregen, nicht etwa zur Auf klärung seiner Verbrechen, obwohl sie viel dazu beigetragen haben. Die heute nachmittag fortgesetzten Verhandlungen und Er mittlungen brachten u. a. eine Feststellung des Tatbestandes zu den bereits bekannten Uebersällcn vom 20. August 1928, deren erstes Opfer ein Fräulein Goldhausen war. Kürten, der sie im Dunkeln verfolgt hatte, versetzte ihr im Vorbei gehen einen Stich, in der von ihm zugestandenen-Absicht, das Herz zu treffen. Sie brach zusammen, und er ging seines WcgeS weiter in der Ueberzeugung, tödlich getroffen zu haben. Auf der Erkrather Straße traf er dann Frau Mantel. Er versuchte, ihr seine Begleitung auszubrängen. Frau Mantel ging wortlos an ihm vorbei zur anderen Straßenseite. Kürten machte kehrt, folgte ihr und versetzte ihr einen Stich in den Rücke n. Er gibt an. noch ein zweite» Mal gestochen zu haben, weiß aber nicht zu sagen, ob er die Frau Mantel «in zweite» Mal getroffen hat Kürten solgte dem Gaterweg in dt« Wtl- Helm-Hetnrich-Straße, wo er den Zeugen Kvrnblum traf und diesem ebenfalls einen Stich in den Rücken versetzte. — Wetter wurden die Fälle Sühn. Ohliger und Scheer behandelt. Kürten gibt auch diese drei Fälle zu und schilderte e mit genauesten Einzelheiten. Da in diesen Fällen noch ganz ingehende Ermittlungen Wer die Richtigkeit der Angabe« KürtenS erforderlich sind, kann zunächst Näheres noch nicht be kanntgegeben werden. Schließlich gab Kürten eine Darstellung des NeberfallS auf KarolineHerstraß ans Neuß, die er gewürgt und in die Düssel geworfen hat. Seine Angaben stimmten mit den An gaben seines Opfers vollkommen überein nnd sind so beweis kräftig, daß Kürten auch in diesem Fall als Täter einwandfrei überführt ist. Ein weiterer, erst von Kürten erwähnter und bisher un bekannter Fall hat sich im März dieses Jahres abgespielt. Kürten sprach ans dem Bahnhofsvorplätze ein Mädchen an, dessen Namen er nicht kannte. fDas Mädchen ist inzwischen er mittelt worden.) Er besuchte zunächst mit ihr ein Bierlokal und lockte sic dann in den Wald. Hier siel er über das Mäd- chen her und versuchte es zu würgen. Die energische Gegenwehr der Uebcrsallcnen vereitelte seine Absicht, sic zn töten. Das Mädchen konnte sich seinen Griffen entziehen und ergriff die Flucht. In diesem Fall ist bemerkenswert, daß Kürten nach seiner durchaus glaubhaften Schilderung zum ersten Male die Durchführung seiner Absicht, das Mädchen z» töten, ausgcgeben hat. nachdem ihm ein zweimaliger Würgevcrsnch mißglückt war. Auch hat er das Mädchen bet dessen Flucht nicht verfolgt. Um für die Zukunft sicher zu gehen, hat Kürten für weitere von ihm beabsichtigte Morde zwei Tage vor keiner Festnahme zwei Hammer, die bereits in den Berichten der letzten Tage erwähnt worden sind, als Mordwcrkzenge versteckt. Fm Lause deS heutigen Tages ist es gelungen, diese beiden Hammer zu ermitteln. Sie wurden von zwei Knaben genau an der Stelle gesunden, die Kürte« als versteck bezeichnet hatte. Die Knaben hatten die Hammer inzwischen weiter verschenkt. Kürten erkennt die ihm vorgelegten beiden Hammer al» sein Eigentum an. Dr. Kopp und Krtminalrat Gennat sind von Berlin hier eingetrofscn. um dem Abschluß der Verhandlungen bei- znwohnen. Die Leitung der Verhandlungen und die sonst noch e> forderlichen Ermittlungen bleiben in der Hand de» Düffel- borser Krtmtnalbtrektor». Die Merparteilichkeit' -es Reichsbanners Magdeburg, 29. Mai. Eine Mitgliederversammlung deS Reichsbanners befaßte sich gestern mit der vom Ortsvcrein Halle erhobenen Forderung, die Uebcrparteilichkeit aufzu heben. Als Vertreter des sozialdemokratischen Partei vorstandes und im Aufträge der Sozialdemokratischen Partei gab Johannes Stelling -Berlin) folgenden Beschluß des Partetvorstandes bekannt: „Der Vorstand der Sozial demokratischen Partei Deutschlands mißbilligt die Versuche, bas Reichsbanner von seiner bisherigen überparteilichen Linie abzubringen. Bestrebungen, rein sozialistische Schutz organisationen oder an die SPD. angelehnte Einrichtungen ähnlicher Art zu bilden, lehnt der Parteivorstand mit aller Entschiedenheit ab." Als Vertreter des Bundesvorstandes erklärte Paul Crohn Magdeburg), daß die Reichsbannerbundcsleitung keine Verletzung der satzungsgemäßen Uebcrparteilichkeit zu lassen werde. Wer die Bundcssatzung nicht anerkenne, schließe sich von selbst aus dem Bunde aus. Einige Mitglieder des Ortsvereins Halle, die die Abgabe genügender Erklärungen verweigerten, wurden ihrer Aemter enthoben und zum Teil sofort ausgeschlossen. » Man braucht sich von diesem Theaterdonner nicht bluffen zu lassen. Wie es um die wahre Uebcrparteilichkeit des Reichsbanners bestellt ist, das zeigen die Taten. — Es wäre ja auch eine zu große politische Unklugheit, die man den Herren Hörsing, Scvering usw. nicht zutrauen darf, wenn sie aus die Leimrute verzichten würden, mit der sic Dumme sangen. Das Aushängeschild „Uebcrparteilichkeit" ist doch zu schön, und an den Tatsachen, sozialistische Machtpolitik und Propagierung sozialistischer Ideen bet politisch Indifferenten, ändert es weiter nichts . . . Severins will nicht abrüsten Magdeburg, 29. Mai. Der frühere Reichsminister des Innern, Scvering, hielt hier anläßlich der Eröffnung des Reichsbanncrstadions eine Ansprache, in der er u. a. zu dem Thema der inneren Abrüstung Stellung nahm. Er führte u. a. aus, es sei das Wort gesprochen worden, daß alle Wehr- verbände sich überlebt hätten, baß es an der Zeit sei, eine innere Abrüstung vorzunehmen. Er brauche kaum zu versichern, daß er diesen Gedanken an sich durchaus begrüße, denn er sei von Anfang an der Meinung gewesen, daß der Schutz des Staates Aufgabe des Staates selbst sei. Aber die anderen Wehrverbände hätten nie daran gedacht, sich aufzu lösen, und solange diese Organisationen sich nicht bereit er klärten, abzurüsten oder vollends von der politischen Bild fläche zu verschwinden, so lange habe das Reichsbanner keinen Anlaß, auch nur ein Jota seiner bisherigen politischen Be tätigung aufzugeben. Die Nankinger Front durchbrochen Schanghai, SS. Mai. Den letzten Meldungen vom Kriegsschauplatz zufolge, soll cs der Armee des Generals Je« gelungen sein, im Bormarsch gegen den Süden die Front der Nankinger Truppen zu dnrchbrcchc« und insgesamt 8 0VVV Gefangene zu machen. Die Verbindung zwischen Nan king und Han kan ist gestört. Innerhalb der Nankinger Armee soll es zu Truppenmentereien gekommen sei«. Die Rordarmee steht vor Tsinansu» der Hauptstadt der Provinz Schantung. Aufstau- in Brasilien? Paris, 29. Mai. HavaS berichtet auS RiobeJaneiro, daß ein politischer Konflikt in Caracol, einer kleinen Ort schaft im Staate Minas GeraeS auSgcbrochen sein soll. 18 Personen, darunter der Polizeiches, sollen ge- tötet und 30 verletzt worden sei. Die Llntersuchung -es Neuhofener Grenzzwischenfalls Martenwerder, 29. Mai. Die deutsch-polnische Kommission zur Untersuchung des Grenzzwischcnfalls in Neuhöfen hat am DonnerStagvormittag 9 Uhr mit der Zeugenvernehmung im PaßhäuSchen von Neuhöfen begonnen. ES wurde eine Reihe von deutschen Grenzpolizeibeamtcn und polnischen Grenzwach, soldaten vernommen, ferner ein deutscher und ein polnischer Schießsachverständiger. Im Saufe des Nachmittags wurde au der Grenze selbst verhandelt. Die Vernehmungen, die ohne Unterbrechung bis 7 Uhr abends dauerten, werden amFret- tagvormtttag fortgesetzt.
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