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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.06.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160618015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916061801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916061801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-06
- Tag1916-06-18
- Monat1916-06
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.06.1916
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SV. Jahrgang. As 1S7. 18SS k - V^E2-^nSunf-8csz°k°I°ö-' vreH^kr«-^Lkm-Ackoko!aöe E v^r^-Äittel'-ZekokolLSL ^ vr«Eirs-^akas.Dessei-t. , Sanntag. 18. Juni ISIS. Schrlstleitung und HallptgeschSstsstelle: Marienstrcche 38/4«. Druck u. Verlag von Liepsch L Rclchartu in Dresden. »iertelirdrll- in Dr«,d«n bei »wkimaliger Zuiragung (an Sonn- und Montagen nur einmal» »,SS M., > DI- einlpailige Zell, (etwa S Silben) SS Pf.. BorzugopIStze und An,eigen in Mummen, na« Sonn» -OegUejS->L<e.eietcjt. in den Vorarien »,S0 M. Lei einmaliger Zustellung durch die Post S,S« M. (ohne Bestellgeld). > 44I1gviejvI1 und Feiertagen laut Tarif. — AuswLrlige AusnSge nur gegen Vorausbezahlung. — Belegblatt ,0 Pf. Nachdruck nur mit deutlicher Quellenangabe (.Dresdner Nachr.*) jullllstg. — Unverlangie Schriftstücke werden nicht aufbewahrt. Iltn r»n«»a>«n. ri»»> iiiimtiiiüf rum kinkoetien auck ohne 2uli<or ru empfehlen 4VHU. 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Nördlich von NiczwiSka scheiterte ein russi scher Uebergangöversuch über de« Dnjestr. Die Angriffe des Feindes gegen die Stellungen west lich von Wisnowczyk wiederhole« sich in unver minderter Heftigkeit. In Wolhynien wird an der Lipa im Raume von Lokaczy und am Stochod-Styr-Abschnitt neuerlich erbittert gekämpft. , ^ ^ An der Iso «zo front setzte gestern abend wieder sehr lebhaftes feindliches Artilleriefener zwischen dem Meere «nd dem Monte Dci Sei Busi ein. Ei« Angriff der Italiener von de» Adriawcrke« gegen unsere Stellun gen bei Bagni wnrde abgewiesen. Auf dem Rücken süd lich von Monfalcone kam cSzuMinen - und Haud- granatenkämpfe«. Im Nordabschnitte der Jsonzofront scheiterte ein feindlicher Angriff auf den Mrzli-Hrh. Ebenso erfolglos blieben die andauernden An strengungen der Italiener gegen unsere Dolo- miten-Stelluugen. Gestern brache« dort Angriffe bei Rufrcddo nnd vor der Groda dcl Ancona zusammen. Das gleiche Schicksal hatte» starke Vorstöße des Feindes aus dem Räume von Primolano gegen unsere Stellungen beim Grenzeck und gegen den Monte Melctta. Auch an unserer Front südwestlich Asiago wnrde ein Angriff beträchtlicher italienischer Kräfte ab geschlagen. I» diesem Raume fiele« 1» italienische Offiziere, 881 Man« «nd fünf Maschinengewehre in unsere Hände. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Unveräudort. Der Stellvertreter des Chefs des Gencralstabcs: sW. T. BI o. Höfer. Feldmarschall-Leutnant. Nie Lösung der italienischen Kabinettskrise. Die Zusammensetzung der neuen italienischen Negie rung, die nach übereinstimmenden Meldungen auf der im gestrigen Morgenblatt mitgetcilten Grundlage erfolgen soll, hat ihren ausgeprägtesten Zug in der Wiedcrttbcr- nahme des Ministeriums dcS Auswärtigen durch Son- nino. Bet der Besprechung des Rücktritts Salandras wiesen wir an dieser Stelle darauf hin. das, von englischer Seite Bemühungen im Gange sein sollten, um die in Lon don ganz besonders geschätzte Kraft des Herrn Sidncy Sonnino dem Auswärtigen Amte zu erhalten, und das; demnach das Fehlen oder Wiederauftanchen dieser Persön lichkeit im neuen Kabinett ein Gradmesser für die Ab hängigkeit Italiens von England sein würde. Sonnino kommt wieder und Sir Nennest Rodd, der britische Ge sandte in Nom, der augenblicklich in Wirklichkeit die Ge schicke Italiens leitet, sich dort als Herr und Gebieter auf spielt und seiner Anmaßung keinerlei Schranken aufcr- legt, behält -aS Heft in der Hand. Wenn italienische Blätter zu berichten wißen, die Wiederbcrufung Sonninos sei auf ausdrücklichen Wunsch dcS Königs erfolgt, so be stätigt diese Darstellung nur den Triumph des englischen Einflusses: denn Renncll Rodd geht im Quirinal ein und aus, als wenn er dort zu Hause wäre, und der offenbar ganz willenlose, zwischen schweren erneuten Errcgungs- anfällcn und hilfloser Schwäche umhcrgetricbene Viktor Emanucl tut gehorsam, was ihm der kaltblütige, geriebene, von keines moralischen Gedankens Blässe angekränkelte englische Vertreter an seinem Hofe mit der Macht eines stahlharten Willens zu tun zwingt. ' "" " ' Sehr bezeichnend für den Charakter des neuen Kabi netts sind auch die Herren Orlando und Nissolati. Orlando, der unter Salandra das Justizministerium verwaltete, ist im Kabinett Boselli für den Posten des Mi nisters des Innern auscrschcn, zur Belohnung dafür, daß er gegen die Ablehnung der Kriegserklärung an Deutsch land durch Salandra opponiert und sich öffentlich für die Teilnahme Italiens am Weltkriege auf allen Fronten ausgesprochen hat. Die Interventionisten, d. h. die Partei, die den Krieg um jeden Preis will und insbesondere auch von fanatischem Deutschcnhassc beseelt ist, glauben überdies in Orlando den Mann gefunden zu haben, der im Innern die eiserne Faust zu zeigen imstande ist, wenn cs gilt, die im Lande wachsende Stimmung gegen den Krieg mit rück sichtsloser Gewalt niederzuhalten. Daß das neue Kabinett es mit seiner schärferen Betonung der KricgSpolttik nicht ganz leicht haben wird, beweist der bereits offen einsetzendc Widerstand der sogenannten offiziellen, dem Parteipro gramm treu gebliebenen Sozialisten, die im Gegensatz zu den mit dem Kriege einverstandenen Ncformsozialisten be schlossen haben, jedes unter der Losung der Fortsetzung des Krieges gebildete Ministerium zu bekämpfen, da cs für Italien eine politische und wirtschaftlich-soziale Notwendig keit sei, dem Frieden den Weg zu bahnen. Daß Varzilai, -er „Minister der zu erobernden Provinzen", auSgcschisft worden ist, beweist für eine fried lichere Haltung des neuen Kabinetts gar nichts. Er ist einfach infolge eines persönlichen Skandals unmöglich ge worden und ist durch den Radikalen Girardini ersetzt worden. Der ausgesprochen kriegerische Charakter der neuen Negierung tritt neben der Wicdcrbcrusung Sonninos be sonders deutlich durch die Heranziehung des Rcformsozia- listcn Nissolati in die Erscheinung. Dieser Politiker, der als Führer der rcformsozialistischcn Partei zugleich die verschiedenen interventionistischen Gruppen beherrscht und als deren Sprecher im Parlament auftritt, ist ein leiden schaftlicher Republikaner, ein glühender Schwärmer für die Verbrüderung -er „beiden lateinischen Schwestcrnationcn" auf rcpltblikanischer Grundlage und ein blinder Deutschen hasser. der in Deutschlands politischen Einrichtungen das Haupthindernis für die Verwirklichung -cs Traumes eines demokratischen Europas erblickt. Beim Zusammentritt des Parlaments im März dieses JahrcS machte er seinen deutsch feindlichen Gefühlen in einer Rede Luft, worin er erklärte, dieser Krieg sei ein gemeinsamer Krieg, einig in den Zielen und den Empfindungen: er sei ein Krieg des gesamten Vicrvcrbandcs gegen die „deutsche Tyrannei": wie Frank reich bei Verdun nicht allein gegen Deutschland kämpfe, so dürfe auch JtaCen am Jsonzo nicht allein gegen Oester reich-Ungarn die Waffen führen. Daß auf seine „demokra tischen Ideale" die Knute dcS verbündeten „heiligen Ruß lands" nicdcrsaust, stört diesen Schwarmgeist nicht. Nissolati wird dem neuen Kabinett als eine Art von Kriegskommissar zur Beaufsichtigung des Heeres den eigent lichen Stempel aufdrücken: der altersschwache Boselli ist nur ein Platzhalter für den rcsormsozialistischen Führer, dessen Ehrgeiz schon längst nach der Würde des Minister präsidenten gestrebt hat. Er hat zwei Ziele im Auge, ein inncrpolitischeS und ein auswärtiges. Im Innern will er die hauptsächlichsten Negierungs- und Verwaltungsstellen in die Hände von Republikanern bringen, um die könig liche Gewalt mehr und mehr zu einer inhaltlosen Form zu machen, bis die Stunde zum Sturze der Monarchie ge schlagen hat. Nach außen hin ist sein Streben darauf ge richtet. den Anschluß Italiens an Frankreich und England immer fester und enger zu gestalten und dem italienischen Staate durch die Erzwingung der Kriegserklärung an Deutschland jede Möglichkeit zu rauben, von der deutschen Großmut »och irgend etwas zu erhoffen. Man sicht, die „Gewissensbisse", von denen Salandra sprach, guälen Leute vom Schlage VissolatiS nicht. Er und seine Gefolgschaft treiben mit ihren blutumnebcltcn Sinnen das unglückliche Land erbarmungslos dem Abgründe zu und haben weder Ohr noch Auge für die warnenden Anzeichen, welche die kommende allgemeine Zerrüttung, den völligen Zu- isammcnbruch dieses jeder festen Grundlage ermangelnden ! Staates vorausahnen lassen. Es rächt sich jetzt die Un fruchtbarkeit der Politik, die von den verantwortlichen italie nischen Stellen seit der nationalen Einigung des Landes be trieben worden ist. Wenn aus dem Siege des nationalen Gedankens in Italien dauernde Frucht erwachsen sollte, dann hätten die römischen Staatsmänner Len ihnen vom Dreibünde nach außen hin gewährten Schutz zu einer ernst haften und gründlichen Ncformarbcit im Innern in der langen Fricdcnszcit benutzen müssen. Doch nichts der gleichen ist geschehen. In Armut und Unbildung vegetierte die überwiegende Mehrheit des Volkes dahin, und die ge bildeten Schichten, statt ihre sozialen Pflichten zu erfüllen, ließen sich von der durch den Jrredentismus mit fran zösischer und englischer Hilfe geschürten nationalen Ver hetzung betören, bis sie reif waren für den schnödesten Tren- bruch, den die Geschichte kennt. Wir haben sogar allen Grund, zu vermuten, daß schon lange Jahre vor dem Auk- bruch des Krieges den Negierungen in Paris, London und Petersburg geheime Angelegenheiten verraten wurden, von denen die römische Diplomatie in Berlin und Wien auf Grund des Dreibundverhältnisscs Kenntnis erlangte. Wenn das Kabinett Salandra noch zauderte, diesen Sumpf von Korruption bis zum Ende zu durchwaten, nachdem Ser Krieg so bittere Erfahrungen gezeitigt hatte, so werden die Bissvlati, Sonnino und Genossen kein Bedenken tragen, das Acußcrste zu tun, was ihnen auf dem Wege einer völlig ver blendeten selbstmörderischen Politik überhaupt noch zu tun übrig bleibt. Wir können auch dieses Letzte ruhig ab- warten. Die Erschöpfung der britischen Reserven. b. In England müssen sich die Jahrcsklasscn von 24 bis 41 Jahren biö zum 24. Juni zum Militärdienst stellen. Das sind die verheirateten Leute, die auf Grund dcS zweiten DicnstpflichtgesctzeS ausgchoben wurden. Da mit sind die britischen Reserven vollkommen erschöpft. Maßnahmen gegen die Teuerung in England. Das englische Handclsamt hat einen Ausschuß er nannt, der die Aufgabe hat, das Steigen der L c b c n S- mittclprcisc seit Kricgsbeginn zu untersuchen und Maßnahmen zur Besserung der Lage vorzuschlagcn. tWTB.» Sir Roger Casement wurde, wie aus London gemeldet wird, auö dem Tower nach dem Brixtongcfüngnis übcrgcführt. Die Regierung hat genehmigt, daß ein irischer Anwalt, Toxlc, als Caseincnts Verteidiger auftritt. Es ist das erstemal, daß ein Nichtengländcr bei einem Hochvcrratsprozcsse in London als Verteidiger fungiert. Der irische Vulkan. b. Die Lage in Irland und das Verhalten der iri schen Soldaten bereitet den Engländern noch fortgesetzt große Sorge. Stellenweise sind neuerdings scharfe Maß regeln ergriffen worden. Die irischen Truppenteile sind zum Teil aufgelöst und in kleineren Formationen anderen Verbänden zugetcilt worden. Sie wurden teilweise nach Gibraltar, Malta, Dijon und Bordeaux geschickt. Eine An zahl irischer Offiziere wurde von der Westfront zurück- gcruscn und nach Indien und Afrika geschickt. Auch Zivi listen werden andauernd aus Irland fortgcschasft. Im schottischen Hochland befinden sich mehr als 200 dieser ab- gcschobenen Irländer. Auch nach den Bermudas-Inseln sind einige geschickt worden. Diese letzte Maßregel ist auf Veraiilassuug Kitchcncrs geschehen, der angeregt hat, alle unruhigen Elemente ans Irland nach den westindischen Ko lonien zu schicken. In London läuft ein ans Irland stam mendes Gerücht um, daß Sir Roger Casement sich nicht mehr in Tower befinde: er sei nach einem geheim- gehaltenen Platze gebracht worden, weil die Negierung ihn trotz aller ihrer gegenteiligen Versicherungen erschießen lassen wolle. In den mit der Lage in Irland vertrauten Kreisen ist man überzeugt, daß ganz Irland sich er- heben werde, wenn England diese Absicht ausführt. Die wenigen in Irland errichteten Munitionsfabriken werden nach England verlegt. Die Regierung hält diese Maßregel im Interesse der öffentlichen Sicherheit für erforderlich. Amerikanisches Geld für Frankreich. b. Dieselbe amerikanische Bankcngruppe, die der russi schen Negierung 80 Millionen Dollars vorschicßt, beab sichtigt, demnächst Frankreich 100 Millionen D o l l a rs zu leihen.
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