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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.01.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070120029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907012002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907012002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-01
- Tag1907-01-20
- Monat1907-01
- Jahr1907
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Nickt eine neue Partei wollen wir bilden, jedoch verlangen wir von den Kandidaten der nationalen Parteien Stellungnahme zu den Wünschen und §ordorungen des erwerbstätigen Mittel standes. Ls gilt, die rechtschaffenen Erwerbs-Stände gegen zwei ?einde zu schützen, gegen das spekulative und monopol-fücktlge Orotzkapltal und gegen die Umsturz Partei« die die Massen aukwiegelt und alle Ordnung und Sittlichkeit zu untergraben sucht. Seide sind Staats- teinde, sind Volksfeinde« sind kulturkeinde. Ihre tückische Macht mutz gebrochen werden. Ehe diese 5lukgabe nicht gelöst ist, gibt es keinen inneren §rieden und kein ruhiges Oedeihen im Lande. ssllle die rechtschaffenen Erwerbs-Stände, die des Schutzes bedürfen, lassen sich zusammenkassen unter den lZegrisf »Mittelstand". Sie umschlietzen die grotze Masse des Sürgertums, das zwischen den Orotzkapitalisten und dem Proletariat mitten inne steht. Viesen Kern des Volkes gilt es zu erhalten. Wir können darum eine Wirtschafts Politik nicht billigen, die auf der einen Seite eine matzlase Llnhäukung grotzer Vermögen und auk der andern Seite eine Verarmung und Proletari sierung der Massen zur §olge hat. Übermäßiger Reichtum ist ebenso verderblich wie darbende Llrmut. Wir erstreben eine reicklicke Entlohnung jeder recktsckatfensn Arbeit, die eine» mäßigen Wohlstand für Viie ermöglicht. Vas verstehen wir unter einer gesunden Mittel stands Politik. vie Wünsche und Aufgaben des Mittelstandes sind niedergelegt in einer venksckrift, die in diesen Lagen den Negierungen überreicht worden ist. (Sie ist durch alle Suchhandlungeii zu be ziehen.) Vie Angehörigen des Mittelstandes mögen dafür sorgen, datz sie allen Kandidaten, die um ihre Stimme werben, vorgelegt wird, damit sie Stellung zu derselben nehmen. Man wird uns vielleicht schelten, datz wir in einen Wahlkampf, der vorwiegend beherrscht wird von einer §rage der Nutzen Politik, nun wirtschaftliche Interessen hinemtragen. vie Erfahrungen der letzten zehn jahre und der Notstand weiter Mittelstandskreiss zwingen uns aber dazu. Wir dürfen uns nicht länger mit leeren Hoffnungen vertrösten lassen. Wir brauchen zunächst eine Sickerung der eigenen Existenz! Wer unsere Stimme haben will, der mutz uns Oewühr dafür bieten, datz er eine Gesetz gebung befürwortet, die dem rechtschaffene» Mittelstände in Stadt und Land sein IZestehen ermöglicht. vber noch eine andere Anforderung müssen wir an ihn stellen: Wir können in wirtschaftlichen vingen nicht länger eine Politik des bequemen Oebenlassens gutheitzen, die doch nur den wirt schaftlichen Eroberungen des Orotzkapitals Vorschub leistet. Wandelt die Reichs Regierung weiterhin in vabncn, die dem Großkapital all zu günstige Lhancen gewähren, so verlangen wir von unseren Vertretern Bereitschaft zu entschiedener Opposition! ver Mittelstand ist national und monarchisch, aber gerade darum kann er eins Politik nicht gutheitzen, die das Volk enterbt, das l>eich in soziale Wirren stürzt, Ltnsehe» und Ltutorität der Krone untergräbt. ssllso: Unterstützung der Regierung in nationalen tragen» aber Oppo sition gegen talscke Wirtsckafts-Politik! vurch die einseitige Großkapitals Politik der Regierung ist in weiten Kreisen Mitzmut und Mitztraucn eingerissen und viele bürgerliche Elemente sind ins Lager des Umsturzes getrieben worden, hier tut Wandel not! Es besteht nun die Gefahr, datz allerhand Elemente die kolonial Parole als ein wohl feiles Sprungbrett benutzen, um in den Reichstag zu gelangen und dort auk's neue eine Mittelstands feindliche Politik und eine vegünstigung des Orotzkapitals zu betreiben. - 6lso: aufgepatztl ver Mittelstand stellt die grotzen Wählermassen für alle Parteien. Es ist Zeit, datz er sich endlich aus seine lZedeutung besinnt und nicht länger das Vsckendrödel kür fremde Interessen abgibt. ' Nur das Einlenke» der Negierungen in eine gesunde Mittelstands-Politik d. h. eine Politik der grotzen Volks Gesamtheit, nicht eins Politik bevorzugter Stände und Interessen-Gruppen, kann wieder Vertrauen erwecken und die aus Mißstimmung abtrünnig gewordenen kreise kür dis nationale Sache zurück gewinnen. Darum mag der Mittelstand bei den bevorstehenden Wahlen seine ausschlaggebende Stimm kraft nur kür solche Männer einsetzen, die sich zu den Forderungen der Mittelstands-Denkschrift be kennen. jetzt ist Gelegenheit, die künftigen I^eichstagsmänner auf ihre MittelstandsFreundlichkeit zu prüfen. Wähler des Mittelstandes! Von allen im 5. Wahlkreise aufgestellten Kandidaten siebt nur Herr lZuckbinder-Obermeistsr Paul Unrasck in vresden obns Einschränkung auf dem voden der Mittelstands venksckrift. Nur er kann deshalb als Mittelstands-Kandidat angesehen werden. Vuf ibn vereinigt Eure Stimmen! Die Mittelstands-Vereinigung im Kgr. Hachsen. Vorstand der sächsischen Mittelstands-Vereinigung: Leipzig, königsstratze 27. — Seschäftsstette: Dresden s). >9, Lzschimmerstratze I. Geldsendungen sind zu richten an Herrn Hugo Seikert, Leipzig, Srimmaische Strotze 13. Mttt«isian8»-V«r»tntsuna tm ktgr. öa«ds«n. vruär 0. Neusch«, ceipsig.
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