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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.12.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19151208010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915120801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915120801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-12
- Tag1915-12-08
- Monat1915-12
- Jahr1915
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.12.1915
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so. Jahrgang. O S40. Mittwoch. 8. Dezember 1918. Drahtanschrift: Slach richten Lre-d««. Fernsprecher-Lammelnummer: gtiTchl. I88G »««»,»> G«d»hr oieiiNIIHrltch t» Dreeden de» p-etmal»-«« Zutrap»»» <on Sonn- und Monta.en nur «tn- mal> 8.8» M.. tn den «eryrten »80 M. v«t «ininoliger Zuftellim, du»- dt« Post s VI. (»hne Bestellgeld». «»»««ch«i - Preis«. Die etntpalttg« Zelle <«tw« 8 Silben» 80 Vf.. v-rpigMNLst« und «n^tgen tn -lummem nach «.»n- und Metertag«» laut Torts.—«uewtlrtt^LustrSge nur gegen »oraudbe^hlung. — Betegdlat« tü PI. Schristleitung und Hauptgeschäft!stelle: Marirnftraste 88/40. DmS u. Verlag von Lirpsch ch Rrtchard« tn Dresden. Itachdmtt nur mit deutlicher Ouellenengod« t.Dr»dner Nachr.ch »ulllflg. — llnoerlangt« Schrtststücke werden nicht aufbewidrl. Siegreiches Vordringen der kund k Truppen in Montenegro Nrftürmllllg montmeirinischer Hauvtftellllugen nördlich v«n Berane. Ae Besetzung Aalodas durch die Bulgaren. Schlechte Lage der Suolünder aus vallipalk. - Ser Wartlaut des Fvus-Mchte-Ablammenr. - Ae SesamWrle der euglischea Heeres. Sefterrekchisch-ungarischer Kriegsbericht. Wien. Amtlich wird verlautbart den 7. Dezember 1»1Ü: Russischer Kriegsschauplatz. Seine besonderen Ereignisse. Italienischer Kriegsschauplatz. Die Lage ist ««verändert. Es fanden keine größeren Kämpfe statt. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Südlich von Plevlic schlugen mir montenegrinische Borstöbe ab. Im Grenzraume nördlich von Berane «rissen unsere Truppen die «ontvnegrinischen Hanptstellnnge» an. Sie erstürmte« gestern mittag die Berschanznnge» bei Snhodol. Südlich »>m Novipazar brachten mir abermals 139» G«f««g«ne ein. Der Ran« östüch non A p e k war aeltern neuerlich der Schauplatz heftiger Kämpfe. Der Feind mürbe überall ge. morse» und verlor sechs Geschütze. Heute früh drangen mir in Jpek ein. Diakova wurde von den Bulgaren besetzt. Der Stellvertreter des Chefs des Gcneralstabs: lW. T. B.j ». Hüfer. Feldmarschallentnant. Sin wertvolles französische» kingeftSnÜnir. An der Hindenburgschen Tafelrunde, an der unser genialer Heerführer die im gestrigen Morgenblatt mit- geteilten Aeutzerungen über die Kriegslage tat, siel von einem der Teilnehmer auch die Bemerkung von der furcht baren Macht des Wortes über die Tatsachen, die sich als Begleiterscheinung des Weltkrieges zeige. In -er Tat kann daS ehrliche, natürliche, germanische Empfinden e» noch Heute trotz aller bereits bergehoch aufgetürmten Erfahrun gen nicht recht fassen, datz die Wucht der Ereignisse, die eine so deutliche und nachdrückliche Sprache redet, noch immer nicht tmstande ist. das feindliche Lügengebäude zu erdrücken. Die auulichen deutschen Veröffentlichungen an der Hand der in den belgischen Archiven gemachten Dvkumentensundc haben den klaren unanfechtbaren Beweis geliefert, datz Deutschland bis zum letzten Augenblick im aufrichtigsten Friedenswillen verharrt und alles getan hat, um der Welt die Schrecken eincS allgemeinen Blutbades zu ersparen. Der belgisch«' Gesandte in Paris hat den Präsidenten Poin- carö direkt als einen gefährlichen Kriegshetzer gebranbtnarkt. der belgische Gesandte in Berlin hat seiner Regierung er klärt, der Deutsche Kaiser, der Kanzler und der damalige Staatssekretär des Auswärtigen Herr v. Kiderlen-Wüchtcr seien geradezu leidenschaftliche Anhänger des Friedens — und was sehen wir? Die von der feindlichen Presse ver breitete Lüge, Lab Deutschland aus Eroberungssucht den Weltkrieg vom Zaune gebrochen habe, erbt sich unerbittlich fort wie eine ewige Krankheit. Tag für Tag wird sie in der gegnerischen Presse in allen Tonarten wiederholt. Tag für Tag werbe» wir als Hunnen und Barbaren geschmäht und gescholten, und cS gibt keine Schandtat, die man u»S nicht mit dämonischem Behagen anbtchtet. Und alles daS wird von der öffentlichen Meinung in den uns feindlichen Ländern furchtbar einst genommen. Sobald es sich um einen schmählichen Anwurf gegen Deutschland handelt, wird alle- geglaubt, auch wenn die Unwahrheit, die krosse Bei- leumdung sür jeden halbwegs Vernünftigen und Einsichti gen so klar ist wie da» Licht der Sonne. Auf der anderen Seite zeigt sich die Macht de» Worte» über die Tatsachen darin, dab die falschen Vorspiegelungen über die dem Vierverbanbe angeblich günstige militärische Lage, die der feindlichen Oeffentlichkeit von de» gewissen- losen Inhabern der RegierungSgewalt gemacht werden, ebenfalls willigen Glauben finden, obwohl doch auf allen Fronten nnserc Heere siegreich vorgedrungcn sind und die Feinde nach fast N4 jährigem Ringen nicht vermocht haben, uns an» den besetzten GebiPcn wieder hinauSzntreiben. Am ärgste» in diesem tollen Hexensabbat von Lüge und leichtfertigem, kritiklosem Glauben an die Lüge treiben cs die Franzosen: bas hat Generalfeldmarschall v. Hindenburg mit Recht hcrvorgehoben. Um so bemerkenswerter ist es, wenn auch dort einmal die Wahrheit sich gelegentlich durch bohrt und eine von den führenden Persönlichkeiten des fränzosischen Volkes sich dazu aufschwingt, den üblichen Entstellungen und Verdrehungen der Tatsachen den Lauf paß zu geben und rund heraus zu sagen, wie sich die Dinge in Wirklichkeit verhalten. Ein solcher weißer Nabe ist Herr Hanotaux, ehemals langjähriger Leiter der auswärtigen Politik der dritten Republik. Herr Hano taux genoß während seiner früheren Amtstätigkeit bei uns eiucn gewissen Ruf als ruhiger und besonnener Staats mann, dem es darauf anzukommen schien, sich mit Deutsch land auf einen leidlich guten Fuß zu stellen und in erster LHie eju kojHnialeS Einvernehmen he^zuslellen. Jetzt lM setn^ükvWiten aber a» Feindseligkeit gegen Deutsch land tzichts zu witttschen übrig und er hat dies«. Gesinnung noch jüngst tn der Presse scharfen Ausdruck gegeben. Dabti ist er aber wenigstens ehrlich genug gewesen, rund heraus zu sagen, welche Rolle Frankreich im Weltkriege spielt und' von welchen Beweggründen cs geleitet würde. „Wir werden die Waffen nicht niedcrlegen," so schreibt Herr Hanotaux wörtlich, „bevor wir die Befreiung und Unab hängigkeit der Völker gesichert haben, angcfangen mit den beiden Provinzen, die uns entrissen worden sind. D a s i st d e r W »l l e K r a n k r c i ch s : d a s ü r h a t ^cS den Krieg begonnen." Also hier haben wir endlich einmal von hervorragender französischer Seite selbst das unmnwnndenc Eingeständnis, ' daß Frankreich mit Vorbedacht daraus ausgcgangcn ist, uns mtt Krieg zu überziehen, um sich wieder in den Besitz Elsaß- Lothringens zu setzen. Diese Wahrheit ist so einleuchtend, daß jeder nur halbwegs urteilsfähige Franzose mit ein klein wenig gesundem Menschenverstand von vornherein sich ihr nicht hätte verschließen dürfen. Wenn nun trotzdem die ganze französische Nation die ihr von falschen Aposteln über Deutschland ausgetischtcn Lügen mit gierigem Fanatis mus in sich ausnimurt und sich in den Wahn hinein ver setzt, Frankreich sei das unschuldige, friedliche Lamm, nach dessen Blut der gefräßige, deutsche Wolf lechze, — dann ist das. wie Hindenburg völlig zutreffend sagt, schon beinahe keine normale Geistesverfassung mehr. Das französische Volk macht den Eindruck eines Hnpiiotisicrtcn, der von feinem Hypnotiseur zu verbrecherischen Zwecken mißbraucht ivird. Dieser Zustand hat cs dem Klüngel Poincarö. Biviani. Delcasst-, Milleranü und Geuoffcu ermöglicht, das französische Volk, das durch jahrzehntelange planmäßige Lügen über den wahren Charakter des Einvernehmens mit England und deS Bündnisses mit Rußland in seiner poli tischen ErkcnntniSfähigkeit geschwächt und i» seiner natio nalen Willenskraft gelähmt war, am Gängclbande zu führen und e» in den unsinnigen Krieg gegen Deutschland hincin- zuhetzcn. Die Frage ist nun. ob eS für das französische Volk aus der kraukhastcn Schwächung seines Denk- und Urteils vermögens überhaupt keinen Ausweg mehr gibt, oder ob cs nur eines tüchtigen Arztes und des rechten Heilver fahrens bedarf, um der französischen Nation wieder zur Vernunft und Besonnenheit zu verhelfen. Wir wollen ab- warten, ob ein Mann vom Schlage Hanotaux' mit seiner derben Wahrheitskur. die bisher außer ihm nur einige wenige radikale und sozialistische Abgeordnete durch Hin weise auf die wirkliche Kriegslage versucht haben, irgend welchen Erfolg erzielt. Auch wenn das nicht der Fall ist. behält sei» Wort über den durch Frankreich um Elsaß- Lothringens willen herausbeschworenen Krieg geschichtlichen Wert und verdient, den zahlreichen, bereits vorhandenen Zeugnisse» über die wahren Ursachen des Weltkrieges bet- gesellt zu werben. j Der Wortlaut de» Fünf-Mächte-Abkommen». Der Berliner „Lok.-Nnz." veröffentlicht aus englischen Blättern den folgenden Wortlaut des Füns- Mächte-AbkommcnS: Nachdem die italienische Re giernng sich entschlösse», hat, der am 7. September 1914 in London zwischen der englischen, französischen und russischen Regierung Unterzeichneten Erklärung beizutrcten, der die japanische Regierung sich am 1». November 1915 anschloß, erklären die Unterzeichneten, die von ihren Regierungen dazu ermächtigt wurden, folgendes: Tie britische, fran zösische, italienische, japanische und russische Negierung ver- pflichten sich, iin gegenwärtigen Kriege einzeln nicht Frieden zu schließen. Tie fünf Regierungen ver einbaren, daß, sobald Friedcnsbedinguligen zur Diskussion gelangen, keiner der Verbündeten Friedcnsbedingungcn ausstellen »vird, ohne vorher die Genehmigung eines jeden der anderen Verbündeten dazu zu erhalten. Zur Be stätigung dieses unterschreiben die Unterzeichneten diese Erklärung und heften daran ihre Siegel. Gegeben in London den 30. November 1015. Gezeichnet: Edward Gren, Cambon. Jnouye, Imperial», Benckcnöorsf. sW. T. B.) Die Bedeutung der Besetzung Monastirs. Magrin» drahtet dem Mailänder „Sccolo" aus Florina: Man nerinutct, daß Monastir durch österreichisch-ungarische Truppen unter General Äoevcß besetzt wurde. (Nach dem amtlichen deutschen Bericht sind bekanntlich deutsche und bulgarische Truppen zuerst in Monastir eingezoge». Red ! Das serbische Heer unter General Vassitich habe Reöna er reichen können und den Engpaß besetzt. Bkan fangean , d i e R o t w e n d i g k e i t einzusehen, die Balkan» Expedition aufz»geben. (W. T. B.) Die Gesamtstärke des englischen Heeres. Der parlamentarische Mitarbeiter der „Daily News" meldet: Das Ministerium hat kürzlich begonnen, zu er örtern, wie groß die Gesamtstärke des Heeres während des Krieges sein solle. Erst wenn dies bestimm» ist, wird sich zeigen, ob das Ergebnis des Wcrbcscldzugcs des Lords Derby genügt. Einige Minister crachien cs als notwendig, für den Balkan und die anderen Kriegsschau plätze ebenso starke Armeen anfzustcllcn wie ans der West front. Wenn diese Ansicht durchdringt, »vird die Wehr- Pflicht unverincidlich. Gegenwärtig rönnen drei Mil lionen als unter den Waffen oder in Ans bildung befindlich angenommen werde». Tie Zahl der industriell nicht entbehrlichen Kricgstüchtigen ist aus I 200IM zu schätzen. Das Ergebnis des Derby-Feldzuges ist in» Verhältnis zu dieser Ziffer zu bcuricilen. lWTB.s Die englische Hauptaufgabe im Orient. Lvval Fraser sagt in einem Leitartikel der „Tailn Mail": Die Hauptaufgabe in» Orient ist, Aegnpte » zu behaupten. Aegypten und der Suezkanal sind für uns und deshalb auch für die Alliierte» weit wichtiger als der Balkan, die Dardanellen und Bagdad. Unser An sehen im ganzen Osten hängt nicht von einem Ersolge oder Mißerfolge an den Dardanellen, von dem Abenteuer an! dem Balkan oder kleinen Unternehmungen bei Bagdad und in Syrien ab, sondern vor allein von unserer Fähigkeit, den Suc.,ka»al zu behaupten. Wir müssen ihn behaupten, oder »vir sind verloren. Tic Unfähigkeit, ihn zu halten oder ilin uneinnehmbar zu machen, würde sofort Unruhen in Indien- Bestürzung in Australien und den sofortige» Zusammenbruch unseres Ansehens im ferne» Osten her vorrnfen. Unsere Lage wäre anders, wen» »vir »ns bei Kriegsbeginn entschlvsseu izättcii, den Weg durch das Mittelmoer nicht zu benutzen. Aber nachdem »vir den Suezkanal 1«> Monate behauptet haben, dürfen »vir jetzt dort nichts aufs Spiel setze». Fraser schließt: Die Grund »ätze des Krieges sind unveränderlich. Kriege werden durch Schlachten gewonnen. Dieser Krieg »vird wahrscheinlich in Frankreich entschieden werde». lW. T. B.s Die letzte englische Verlustliste nennt 46 Offiziere und 1593 Mann. lW. T. B.s Der Unterseekrieg. „Tailn Telegraph" meldet: Der britische Iiiöicilöampser „O in c d a" wurde, wie berichtet »vird, vom Feinde ver senkt. 49 Ueberlebendc wurde»» gelandet: 5 Offiziere und 47 Laökarcn werden vermißt. lW. T. B.s (Reuter.) Das englische Prcßburcau veröffentlicht folgende nichtamtliche Meldung über das Entkommen des britischen Handelsbampscrs „Japanese Princc" vor einen» deutschen Unterseeboote: Der Dampfer mar mit großer Be satzung und einer ansehnlichen Zahl von Reisenden kürzlich einem deutschen Unterseeboote begegnet. Das Schiff bc- mühte sich 51/2 Stunden lang, dein Untersee boote zu entrinnen. Es wurde den größeren Teil der Zeit über von diesem beschossen. Der Kapitän blieb tapfer auf seinem Posten und manövrierte mit ungcwöhn licher Geschicklichkeit. Dank seiner Bemühungen und der raschen Mitwirkung der Mannschaft konnte der Dampfer schließlich entkommen. Er wurde nach einem Hasen ge- bracht. Niemand an Bord wurde vermißt. (W. T. V.s Eine Wirk»«« des Nnterseekrieges. !>. Ans Rotterdam wird gemeldet: Ans der Börse von Nciv-Castlc wurden am 2. Dezember zwei mit Kohlen fii» Genna bestimmte Dampfer verfrachtet zu dem bisher »» erreichten Frachtsätze von 0 0 Schilling sür die Lonne. Vor dem Kriege betrug die Durchschnittsfrach» von den» Tync nach Genna 7 Schilling 6 Pence für die Tonne.
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