Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.11.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261104022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926110402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926110402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-11
- Tag1926-11-04
- Monat1926-11
- Jahr1926
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Oertliches un- SSchstsches. Der Arbeiksnrarkk 1« Sachse«. Da» Land«»amt für Ardettdvermtttlun» veröffentlicht dber dt« Lage auf dem sächsischen Arbeitsmarkt« für die Zeit vom 21. bis St. Oktober 1V2S folgenden Bericht: In der Landwirtschaft hat dt« Nachfrage nach Arbeit», kräften bedeutend nachgelassen. Verlangt werden nur noch sunae Burschen und Mägde, während ältere Kräfte und Land- arbeiterfamtlten nach wie ror zur Berfüguna Neben. Aber auch da» Gärtnergewerbe erwte» sich nur noch stellenweise und im geringen Umfange aufnahmefähig. Unverändert blieb dt« Arbeitsmarktlage im Bergbau. Angefordert wurden auch in dieser Woche gelernte Kräfte, insbesondere Häuer und Lehrhäuer. Wettere Entlassungen erfolgten in der .stleaelindultrte. während die Gteinbrurhbetriebe noch leidlich guten Geschäftsgang aufwtesen. Befriedigend rvar auch dies mal der Beschäftigungsgrad in der GläS» und ttellenwvetse in der keramischen Industrie. In der Metallindustrie bat sich die BermittlungStättgkeit weiter gehoben, jedoch entspricht die Zahl der Neuotnstellungen bet weitem noch nicht der der Arbeitsuchenden. Gut beschäftigt blieb die Textilindustrie. Die Kartvnnaacuindnstrte erwies sich weiterhin aufnahmefähig für weibliche Arbeitsuchende, und von Bestand war die Belle- rung der Arbeitsmarktlage im Buchbindergewerbe. Nicht ge- bessert haben sich die Aussichten aus Beschäftigung in der Lederindustrie, und in der Holzindustrie beschränkte sich die Nachfrage auf wenige Fachkräfte für die Möbelindustrie. Im NahrungS- und Genustmittelgemerbe konnten Zuweisungen nur für die Süßwarenindustrie getätigt werden, während in der Zigarcttcirind»strte Abgänge durch Neuanmelduugen wieder ausgeglichen wurden- Im Bekleidungsgewerbe war -aS Kilrschnergcwerbe weiterhin gut beschäftigt. Leicht ge» bessert haben sich die Verhältnisse im Schneidergewerbe nnd tn der Wäsche- und Konfektivnsbranche. Trotz der weniger günstigen Witterung herrschte im Baugewerbe auch diesmal rege Nachfrage nach Maurern. Im graphischen Gewerbe bat sich die Arbettsmarktlage weiter gebessert. Tie BermittlungS. tättgkeit war ziemlich rege. Für Musiker und B'edienungS- personal hat sich die Lage von Tag zu Tag verschlechtert. Auch Ausbissen wurden nur noch vereinzelt verlangt. Haus angestellte mit guten Zeugnissen konnten untergebracht wer den. dagegen boten sich für ältere Kräfte nur wenig Arbeits möglichkeiten. Nicht wesentlich verändert hat sich die ArbeitS- marktlaae für ungelernte Kräfte und für kaufmännische und Bureauangestcllte. Die Konkurrenz -er Reichsdruekerel. Vertreter des Buch, und SteindruckgewerbeS inLeIpzig protestierten in einer Besprechung mit der Leip- ziger Obcrpostdtrektion gegen die Herstellung der neuen Bor- drucke für Glückwunschtelegramme durch die NeichSdruckerei. Das Buch- und Gteindruckgewerbe ver- trat den Standpunkt, dass die Vergebung der Glückwunsch telegramme an die NeichSdruckcrei grosse wirtschaftliche Nach teile für die schon schwer danicdcrliegende Glückwunschkartcn- indnstric zur Folge haben würde. Mit der Einführung dieser Telegramme könne man sich nur dann einverstanden erklären, wenn die Herstellung nicht in staatlicher Regie erfolge, sondern der Privatindiistrie überlassen bleibe. Das früher so blühende graphische Gewerbe sei schon zu grossen Teilen stillgelegt, ev müsse also alles vermieden werden, ihm noch weiteren Schaden, als es schon durch die Pvstreklame erleide, zuzufügen. In anderen Ländern, wo diese Glückwnnschielegramme auch ein- gcsührt seien, würde» die Vordrucke von der Privatindiistrie hcrgcstcllt. — —* Die FestrSume des Lustschlosses Pillnitz werden vom lg November ab ans die Dauer der Wintermonate für die Besichtigungen geschlossen. Die üblichen Führungen kommen deshalb von diesem Tage ab in Wegfall. —* Eine neue Landwirtschaftliche Woche in Dresden. Wie mir von der Pressestelle der Landwirtschaftskammer erfahre», soll demnächst wieder eine grosse Landwirtschaftliche Woche in Dresden abgclmlten werden. In Aussicht genommen ist die Zeit vom 24. bis 28. Januar 1827. Wie bei de» früheren Landwirtschaftlichen Wochen soll auch diesmal eine Reihe von fachwisscnschastlichcn Vorträgen stattsiudcn. und zwar in den Vormittagsstunden, von der Landwirtschaftskammer ver- anstaltct, und nachmittags von den einzelnen Verbänden und Fachgruppen. —* Erdscnkungen in Strassen. Es Ist in letzter Zeit mehr, fach vorgekvmmen, baß in Strassen, unter denen sich von altersher Erdhöhlen oder unterirdische Gänge, auch nicht berg- baulichen Ursprungs, befinden, durch schnell fahrende Last kraftwagen tiefe Erdsenkungen entstehen. Wenn sich auch biS- her schwere VcrkehrSunfälle und starke Beschädigungen der «Hegende« Gebäude nicht ereignet haben, so macht e» sich doch, worauf da» Ministerium de» Innern Hinweis», nötig, dass bi« Gemeinden, in denen da» Vorhandensein unterirdischer Höhlen oder Gänge ortskundig ist, in geeigneter Weise in den Ver- kehr»strassen die gefährdeten Stellen ausfindig machen und die Mängel durch baulich« Herstellungen oder Umleitung de» Lastwagenverkehr» abstellen. —* Die Hohe vrttck« wieder frei. Die seit dem 18. Sep tember gesperrte Hohe Brücke ist für den Verkehr wieder fretgegeben. —* Der Gewerbeveret« hatte dt« Mitglieder und ihre Angehörigen für de» Mittwoch »u einem Ja milien» abend eingeladen, der den sehr zahlreich Anwesende» Kunst- genuss und Erheiterung in reichem Masse vermittelte. Ianka Wein kau ff und Georg v. Harten, die den Abend er- üffneten. zeigten sich durch die Wiedergabe von Kompositionen Bachs und Schumanns für zwei Klaviere als Pianisten von beachtliclxm Können. Zunächst wurde das E.-Dur-Konzert von Bach technisch sehr sauber dargebote», im zweiten Teile gletchermassen Andante und Variationen von Schumann. Die Opernsängertn Maximiliane Schneller, von Ianka Weinkauff verständnisvoll begleitet, brachte die Arte „Bald kommt Nadamas" aus „Aida* von Verdi zum Vortrag, später mehrere Lieder von Robert Schumann und Hugo Wolf, wo bei ihr trefflich geschultes schönes Organ bestens zur Eicltnng kam. Ferner hatten die Versammelten Gelegenheit, den Intendanten a. D. Friedrich Sch i ff« r m ül le r als Rezitator kenncnzulcrnen. Mit der Heranziehung dieses Künstlers hatte die Festleitnng einen besonders guten Griff getan. Schtssermttller, offenbar ein Süddeutscher von Geburt, ist zivciscllvS den besten Vortragsmeistern für österreichischen und banrischen Dialekt znznzähleu. Der alte liebe Peter Rosegger und der leider viel zu früh verstorbene Ludwig Thoma waren eS. die Schifsermilllcr in ihren Schriften lebendig werden ließ. Zunächst entführte er die Hörerschaft nach den steirischen Alpen in glücklichere idyllische Zeiten zurück, die längst entschwunden find. Dt« heitere Geschichte vom Windlichtsriedel, besonders aber die immer noch sehr wirkungsvolle Erzählung Roseggers „AlS ich das erstemal auf dem Dampfroß saß" wurden mit einer so souveränen Be- herrschunq des Mundartlichen wicdergcgrben, dass man daran seine Helle Freude haben musste. Fast noch besser schnitt Schifsermüllcr mit den LauSbubcngeschichten von Ludwig Thoma ab. Es wurden Tränen gelacht, und man stellte am Schlüsse des Abends mit Erstaunen fest, dass der Uhrzeiger unterdessen bis nahe an den Beginn der Mitternachtsstuud« herangerllckt war. Hoffentlich begegnet man dem Künstler bald wieder einmal. —* Die Mädchenortsgruppe i« Verein für das Deutsch, tum lm AuSlande begann die Reihe ihrer Wintervcranstaltun gen mit einem Tanztee tm Frcmdenhof Bristol. Ein ver heißungsvoller Anfang, der neben den zahlreichen Mitgliedern der Ortsgruppe gewiß viele Gäste vereinigte, denn der Fcst- saal des Hotels und auch die anstotzenden Räume hätten nicht gut stärker besetzt sein dürfen: Charlefton wäre sonst — auf mein Wort — lebensgefährlich geworden. Wie ein jeder der Abende unserer MädchenortSgruppc im Zeichen eines besonderen PslichtwerkeS für das Deutschtum jenseits der Ncichsgrenzen steht, so auch dieser: sein Ertrag war be stimmt, einem auslandödeutschcn Studenten die Fort bildung anf der Technischen Hochschule zu Dresden zu ermöglichen. Die Jazzkapelle des Abends wurde übrigens auch von aiislanbsdcutschen Studenten unter Leitung des Kand. Teutsch gebildet. Fräulein Antonie Dunkel mann, die Vorsitzende der Mädchenortsgruppe, benutzte ihre Begrüßungsansprache, um eine Vorschau auf die Wintervcr anstaltnngen zu geben. Neben dem Kostümfest am 8. Februar und den nachweihnachtlichen TanztecS am 8. Januar und 18. März beansprucht der Striezelmarkt am Sonntag, dem 13. Dezember tdas Programm sagt fälschlich 11. Dez.!, die ernstltchste Teilnahme. Dies Fest, das schon im Vor jahre den grossen Erfolg -er Gruppe darstellte, soll diesmal im Konzertsaal der Ausstellung stattfindcn und bringt u. a. eine Bunte Bühne, bet der die jungen Mädchen und Studen ten der Technischen Hochschule Mitwirken. Alle Mäulchen spitzen sich also schon. Die Künstlerin des Abends am Mitt woch, die Opernsängertn Magda Bauer, hatte leider abgesagt. Aber wer möchte behaupten, dass dcmungeachtet selbst die Zu schauer sich nicht unterhalten gefühlt hätten — im Zeichen des Charlekton? ES war reizend. —* Die Freie Bereinigung ehemaliger Schntztrnppe« und Kolonialdentscher sür Dresden und Umg. hielt im „Italie nischen Dörfchen" einen wohlgelungencn und zahlreich be suchten kolonialen Familtenabend ab. Die Feier wurde etngelcttet durch eine Begrüßungsansprache des 3. Vor sitzenden, Verwaltungsinspektor Otto Schulze, der be sonders hervorhob. dass das deutsche Volk nicht müde werden sollte tm Kample um die Wiedercrringnng seiner Kolonien Mit Werfel aber von -cm Alfred Simon fünf Gedichte sprach, postuliert er: Die Welt fängt im Menschen an. Also war innerster Seins- und WesenSgehalt deS Menschen Hanptthcma der ausgcwählten Dichtungen. Neben Werfel sprachen Fritz v. Unruh, Haringer, Loerke, Stehr, Zweig, Hairptmann und W. G. Hartmann zn den Hörern, und der Vortragende hatte tief und erschöpfend in die Seele des Dichters versenkt. Ja, fast zn erschöpfend. Im heissen Bemühen, gedanklich auch daS Letzte heraiiöznholcu und mit leidenschaftlicher Hingabe dem Hörer cinzuprägcn, verlor das ohnehin nicht allzu geschmeidige Organ den Klangrciz für lyrische Stellen. Und oft ist doch, die Melodie der Sprache rauschen hören, mehr als alles Ver stehen deS Verstandes. Besonders „Tempclahend" von Loerke war im Ton zu hoch genommen. Mitunter war es dem Sprecher auch schwer, sich a»S der Hingertssen-Heit wieder zn eviichcr Ruhe zu zwingen. StehrS erschütternde Novelle „Die Großmutter" litt barnntcr, so dass ans dem eigentlichen Höhe punkt keine Steigerung zustande kam. Allerdings ist auch dem Dichter die Bcrknüpfung von DicSseltS und Jenseits Helm Todgesicht der Neunzigsährtgen nickt voll gelungen. Trotzdem verstand es der Sprecher allcnthall'eii. die Hörer voll in seinen Bann zu zwingen, und ergriffenes Schweigen, wie rauschender Beifall ermutigten ihn auf seinem Wege zur künstlerischen Reife. —olr— 4* Kicker Herbstwockc sür Kunst «nd Wisscnschast. AuS Kiel wird »ns geschrieben: Im weiteren Verlaufe der viel seitigen Darbietungen sollte die Uraussührung einer Komödie „K i r schw a ssc r" von Fred A. Anger mayer die A»f- roärtsbcwegiing der kü'st'orischcn Leistungen sortsetze», doch sahen sich die Hörer in dieser Hoffnung bitter enttäuscht. Man hatte ganz etwas anderes vom Autor erwartet, der als fast internativnalcr Literat — er ist gebürtiger Oesterretchcr, t» Paris erzogen, hat mehrere Jahre in London gelebt nnd > wohnt jetzt in Berlin — eine längere Dramatiirgentätigkeit hinter sich hat, als Ucbcrsctzcr bekannt wurde, nnd dessen einaktiges Drama „Abschied" in Brünn wiederholt gegeben wurde. Aber was der Dichter hier vor das Forum der Ocsfcntlichkett zu bringen wagte, war so abseits jeglicher Kunst, das, man eS nicht bcarcist, wie ein solches Stück »eben l„Egmont, „Judith" und WcrselS „Iuarez und Maximilian" gestellt werden konnte. Schon die Bezeichnung „Komödie" ist eine Anmaßung. Es ist eine Groteske abwegigster Art, i» der nicht einmal die Grundidee des Autors geistiges Eigentum ist. Ohne literarische Bedenken entlehnte Nngermancr die Versüngiingskur eines „Sam Fox" nnd übertrug sic ans die ! unmögliche Ftgnr eines 83sälirigen BaronS, der den prahle- rischen Prospekten von „KlrschwasscrS Freude-Verleih" ver- siel und den ..Rest seines Leichnams frisch erhalten" will. MaS i da i» fünf Bildern a» wirklichem Nlödslnn ziisammcngctürmt ^ wird, lässt sich nickt beschreiben. Es ist die vollständige geistige Vankerottcrkläruiig eines:>7sährigcn Literaten, über die weder > geistvolle Apercus, noch beißender Wortwitz oder im Galvpp- trmpo auswirbelnde exzentrische SitnationSkünste bimveg- f täuschen können. Den besten Einfall hatte schliesslich der epiloglerende Pseudo-General, als er in Ertnnerungsdelirien an seine Gcfrcttenzeit den Rekrutendrill mit erhobenen Revolvern gegen das Publikum fortzusetzen sucht und mit keinem Kommando: „Wollt ihr nun klatschen!" die drohende» Zeichen der Ablehnung verhinderte und die Widerstrebenden sogar mit einem letzten Aufgebot von Humor zum Lächeln zwang. Alles in allem ein verlorener Abendl Pros. Dr. Heinrich Herne r. 4* Liebcrmann antwortet Holz. Max LIcbermann. der Präsident der preußischen Akademie der Künste, hat an Dr. Arno Holz ein Schreiben gerichtet, in dem eS n. a. heißt: „Ich wiederhole Ihnen, was ich Ihnen bereits ge schrieben habe, daß kaum einer von nnS gegen Ihre Idee, aus der preußischen eine deutsche Akademie zn machen, etwas zn erwidern hat. »nd Ich habe auch nickt I^re Idee ironisiert, in dem Ich sagte, dass zn ihrer Verwirklichung ein Bismarck von nöten sei, sonder» ich wollte damit sagen, dass ich Sic sür diesen BiSmarck nicht halten könne. Der Verlauf der Sitzung wird Sie überzeugt haben, dass meine Kollegen und darunter selbst Ihre speziellen Freunde mir darin znstlmmten. Sie haben, wenn ich mich so ansdrttcken darf, den Gaul am Schwänze crnf- zäumen wollen. Sie haben mit Ihrer paplerncn Revolution an gefangen, anstatt mit ihr anfziihören. Sie wären Ihrem Ziel nähergekommen, wenn Sie, anstatt die Akademie von aussen zn befehden, sic von innen hätten ausbauen Helsen. In Ihrem Appell glaube ich zwischen den Zeilen lesen zn können, dass Sic nun mit nnS positive Arbeit leisten wollen. Wenn dem so ist, sei die Streitaxt begraben. Ihr ganz er gebener Max Liebcrmann." 4* Die Nene Bach-Gesellschaft tn Leipzig wird daS nächste Stack-Fest in München abhalten. Die Gesellschaft folgt einer Einladung der Stadt München. 4* Internationaler Mnsikwettb«wcrb in Genf. In Genf ist ein Komitee gegründet worden, das für daS Jahr 1828 eine» grossen internationalen Mnsikivettlrewerb j„ der Stadt des Völkerbundes vvrbercitcn soll. Vorläufig werden Ausrufe er lassen, nm die Garantiesummen für die Kostendeckung zri- sammenznbringen. 4* Tod eine» schwedischen Komponisten. Der schwedische Komponist Professor Anton Andersen ist Im Alter von 8t Jahren gestorben. Seit 1882 war er Mitglied -er Musika. liska Akadcmia tn Stockholm und ist besonders durch mehrere Sinfonien und Tonschöpfungen für tiefe Saiteninstrumente bekannt geworden. 4* Stndienreise deutscher RnchhSndler nach England. Für t827 planen die deutschen Buchhändler den Besuch ihrer eng lischen Kollege» in Leipzig unter Führung LeS Studien direktors der Biichhändlcrlchranstalt, Prr4. Dr. Frcnzel, Leipzig, zn erwidern. Die Fahrt führt nach London zum Studium der dortigen grossen VerlagSanstalten. SorttmentS- buchhaudluugen und Antiguariate. Ferner sind Besuche von Windsor. Oxford und Cambridge rwrgosehen. Am Schlüsse seiner Ausführungen trug er daS von Kamerad Thiel«, Leipzig, verfasste Gedicht: .^Vergiss, mein Volk, dt« Kolonien nicht" vor. Anschliessend überreichte Frau Langer der Vereinigung ein von den Damen gestiftetes prachtvolles Tischbanner, das au» Asrtkatrophäen angeserttgt war. Der 3. Vorsitzende sprach den Dank der Vereinigung au» und würdigte die Tätigkeit der deutschen Frau in den Kolonien. Drei Damen, die lange Jahre tn Dcutsch-SUdwestasrika ge. lebt hatten, überreichte er die vom Deutschen Kolonial kriegerbund verliehene KolonialauSzeichnung tn Bronze. Den Mittelpunkt der Veranstaltung bildete der mit grossem Bei fall ausgenommen? Vortrag de» Majors a. D. v. Stübel über: „Der Stegeszug der Kompagnie Winkler tm Herero- Ausstand 1804", erläutert an Hand einer Karte, und „Selbst erlebtes im Bastardlande", erläutert durch Lichtbilder. Neichen Reisall fand eine der Vereinigung von dem Bunde der deut schen Togoländcr tn Accra sGvldküste) gestiftete Photographie, zu der Kamerad Kaiser die Erläuterung gab. Ferner wurde die Feier eingerahmt von Gesangsvorträgen deS Männer gesangvereins „Arlon" und Einlagen der Jazzkapelle, die ebenfalls dankbaren Beifall fanden. Ein Ball bildete den Schluss des herrlich von altem Schutztruppengeist durch drungenen Festes. —* Der Strafe durch Selbstmord entzogen- Wie berichtet. kam vor dem Gemeinsamen Schöffengericht Dresden ein grösserer Strafprozess Walther und drei Genossen zur Ver handlung- Einer der Angeklagten, der am 27. Juli 1888 ge borene Kaufmann Wilhelm Artur Fleischhauer, wurde wegen gemeinschaftlichen Betrugs z» drei Jahren Gefängnis verurteilt: er hat sich dann in der folgenden Nackt in seiner Zelle in der Gcfangenanstalt Dresden l das Leben ge nommen. —* Die Feuerwehr wurde Mittwoch Uhr nachmittag- wach WIkischstrabe 7 gerufen, wo im Keller eines Fabrikgebäudes Stearinöl übergekocht »nd in Brand geraten war. TaS Feuer wurde durch Ueberwersen mtt Talkum erstick». Ein Arzl wegen fahrlässiger Tötung un- fahrlässiger Körperverletzung bestraft. Wegen fahrlässiger Tötung in eine,» »nd fahrlässiger Körperverletzung in vier Einzelfällen hatte sich der 1873 zu Elausnih im Erzgebirge geborene praktische Arzt Dr. med. Paul Konstanz Frcdy vor dem Gemeinsamen Schöffengericht Dresden zu verantworten. Der Angeklagte, der sich seit Monat Mai tn Untersuchungshaft befand, betrieb in Dresden aus der Albrechtslrasse eine Praxis, dt« vornehmlich von sch-nxulgcrci, Frauen und Mädchen in Anspruch genommen worden ist. Miite April hatte Fr. auch eine Arbeiterin Plaschke als Patientin zu verzeichnen, die sich bereits im fünften Monat ihrer Schwangerschaft befand ,nnd die am 1». April verstorben ist. Ter Eingriff -es Angeklagten hatte zu einer schweren Schädigung der inneren Organe (Gebär mutter) geführt. Hätte Dr. Fredy die Plaschke sofort nach einem Krankenhaus überwiesen, dann wäre diese nach dem Gutachten deS ärztlichen Sachverständigen mit achtzig Prozent Wahrscheinlichkeit zu retten gewesen. Weiter hatte der An geklagte im September v. I. ein Hausmädchen in Obercolmnitz behandelt und dessen im sechsten Monate der Schwangerschaft befindliche Leibesfrucht entfernt. Diese in Freibcrg anhängige Strafsache ivar zur Aburteilung mit nach Dresden über wiesen worden. Von den weiteren drei Dresdner Einzel- sällen wegen fahrlässiger Körperverletzung führte nur die An gelegenheit einer Hutmacherin, die sich bereits im Oktober 1824 zugctragen hatte, zur Verurteilung, während das Gericht tu den beiden anderen Anklagcpunkten einen Kunstsehler, keine Verschuldung für vorliegend erachtete und insoweit auf Frei sprechung erkannte. Im übrigen waren für den Fall Plaschke wegen fahrlässiger Tötung z^hn Monate, für den zweiten Fall vier Monate nnd wegen der fahrlässigen Körperverletzung l»ei der Hntmgchcrin zwei Monate Gefängnis ansgeworfcn und hieraus eine Gesamtstrafe von einem Jahr Gefängnis ge bildet worden. Tie bisher erlittene Untersuchungshaft kommt mit fünf Monaten in Anrechnung, -er Haftbefehl wurde aus gehoben. . In der Begründung des ergangenen Urteils führte Amts- gerichtödircktor Dr. Ackermann u. a. ans — die Verhandlung war geheim — der Staatsanwalt habe eine dreijährige Gefängnisstrafe beantragt, aus die das Gericht nicht zugekom men sei, weil der Angeklagte eine Person sei. die vielleicht in folge widriger Umstände nicht auf der Höhe stehe, demnach milder zn beurteilen lei. Wellernachrichlerr aus Deulschlan- vom 4. November I92S Elation l bis S von 7 Uhr morgens, übrige Stationen von 8 Uhr morgens Slasion Te» 7 d,w. 8 Ukr morg. nperaiu höchst« d.gistr. Tages ren »eist« d. o»rgang Nach! Wi Richtung ou« Nd SlSrk. <»-I2> Melier 7 »zw. 8 Nh» morg. - * L-S A L S §§ Dresden ->- 6 8 4- « 1 8 i Riesa -4- 3 4- 9 -j- 5 Wdivv L 8 03 — Zitl.-Ktrschs. -i- « 4-14 4- 6 still — 4 7 — Lhemnih 4- 5 4- 6 4- 4 still — 8 i — Annaberg 4- 4 -j- 8 4- 3 80 0 8 1 — Fichlelbcrg ^ 7 4-10 4- 4 140 L i ? — Brocken -s- 5 6 4- 4 VV 5 1 — — Borkum 4- 4 ? ? 8 I 3 — Hamburg -i- 4 ? 4- 4 VV8VV 1 8 ? — Aachen 4- 5 4- 7 4- » still — 8 04 — Swmcmiindc 4- 4 4- 5 4- 4 slill — 5 01 — Danzig 4- 5 4- 6 4- 1 VV 2 8 3 — Berlin 4- 5 ? 4- 4 vvnvv 2 4 2 — Breslau — — — — — — — — Franklnrl 4- 4 4-N 4- 3 0140 1 8 — — München 4- 5 4- 8 -j- 5 0 1 ö ? — SrISuIeruna drlr. Well»r: 0 wolkenlos. »Keller, 2 dalbdkdeckt, .1 wolkla, ä b«de<»:, 5 Regen, k Schnee, 7 Graupel oder Hagel, 8 Dunst oder Redet iEichlwcst» weniger »I, 2 km, >» Gewitter. Temperaturen: -tz Wärmegrade, - Halleg,ade. ' In den leisten 2S Slunden Klier au: da» Quadratmeter. Lnftbrnckvcrteilnna. Tiefer Drink Nordwcstkiiropa mit Randstörnng Ostsee-Ostdeutsch land: eicntruni unter 74li Millimeter Europäisches Nordmccr: hol», Druck über 77i> Millimeter Osteuropa, mit iiber 7i>a Millimeter über Oesterreich nnd Mitteldeutschland bis nach Siidskandinavien vor- stostend: Hochdruckkeil iiber 7W Millimeter Golf von Biska»», Kanalgebict. Wetterlage. Der Nestern über Nordwestcuropa gelegene tiefe Druck hat nach Oste» an Raum gewinnen können. Die iiber der Nordsee vorhanden gewesene Teilstörung liegt heute morgen über der Ostsee und hat sich im Bereiche der vom Mittclmeergebiet »nd Schlesien vorstoßcn- dcn wärmeren Luit nach Süden bis z» den Karpatben ansbretten können: in ilirci» Rücken herrsch» in Sachsen bei schwache» nord westlichen Winden verhältnismäßig mildes, nebelig-trübes Wetter niit örtlichem Nebl-iricieln. Die gestern über dem Golf von BiSkana gelegene Depression ist durch kräftigen Lnfidruckanstieg ausgeiüllt worden: an ihrer Stelle liegt heute ein Keil hohen Druckes, der nom Azorcnlioch bis ins Kanalgebict vorgcsioßen ist. Da der Luftdruck tm Osten im Fallen begriffen ist, wird unser Gebiet allmählich in den Bereich der milden maritimen Wcstlust, die dem Slzorcnhoch ent flammt, gelangen. WlttcrnngSanSsschten. Meist stark bewölkt, besonders im Anfang noch Aelgnng zn Nebelbltbnng nnd Nebelrieseln tSprithregcn): Weiterhin mild: Flachland schwache bis mäßige. Gebirge zeitweise lebhafte Winde auS westlichen Richtungen. BoranSstchtlicher WlitcrungScharakter für Sonnabend. .Keine durchgreifende Aenderilng. Nachdruck und anderweitige Verbreitung dieser Weilernachrichten nur mit Gcncbmignng der Sächsischen LandeSwetterwarte ftaiihast. Wasserftand der Elbe und ihrer Zuflüsse. Ka. ! Mo- molk dran Arond-! M«>- »I» j nid m'r.-:! AEö Dresd.n s. Alwin. «. Aoodr.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder