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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.08.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192208053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220805
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220805
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-08
- Tag1922-08-05
- Monat1922-08
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.08.1922
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Riesaer K Tageblatt ««d A«r»ts^v Mtblatt md Tmeis«-. 75. Jahrs ««d A«-»fg«v Meblatt md IWÄger). Lrahfimschrtstr Mal» LWD Blatt enthält tzle S«sffflfff» VkfssUUftffsHffNDkff Postscheckkonto» DrMd«r I8W ' der AmtShauptmaanschast Sroßeuhai«, de» Amtsgerichts, der AmtSauwallschaft Helm Amtsgerichte »ad de» "««»» m«, Bäte» der Stadt Riesa, de» Stuauzamt» Riesa «ad de» HauvtzollamtS Meiden, sowie de» SemeiuderateS «röta. . 181. Sonnabend, 5. Aagaft 192S, abend«. La« Riesaer Tageblatt erf»eint jede» Laa abend« '/,« Ühr mit vuinahme der «Sonn- und Alltage. Bei«O»pre^, gegen Boraudzaytung, monatlich 41.— wtarl ohne Aringerloh». Einzelnummer 2.K0 Mark Amelsen für die Nummer de» Ausgabetag,« sind di« » Uhr vormittag« aukuaeben und im vorau« »u bezahlen; eine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Prri« für die 30 wm breite, 8 mm hohe Trundschrift-Zeu« (S SUben) 6.— Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz S<r°/, Aufschlag. Nach» Weisung«» und Bermittelung«gebÜhr S.— Mark. Fest, Laris«. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag verfällt, durch Nlag« etngezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkur« gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der BrfbrderungSeinrichtunaen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschäft«stelle: Goetbestraße 5». Verantwortlich für Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Auf Blatt 24 des VerelnSrrgifterS wurde beute der „Kleinsiedlerverrin Poppt» e. V. tu Poppitz bet Riesa" eingetragen. «mtSgrrilbt Riesa, den 81. IM 1922. Auf Blatt 21 de« GenosfenschaftSregifterS, den WarrnetnkanfSveretn in Riesa, e. G. m. b. H. betr., ist beute eingetragen worden: Die Satzung ist abgeändert worden. Die Haftsumme beträgt 2000 M. für jeden Geschäftsanteil. SlmtSaericht Riesa, den 31. Juli 1V22. Auf Blatt 6 de« GenoffenscbaftSregisterS, den BezirkS-Konsum- und Sparverein „BolkSwoLl", e. <S. m. b. H. in Riesa betr., ist beute eingetragen worden: Ernst Nitzschka in Riesa ist nicht mehr Mitglied des Vorstandes. Der Kassierer Iran, Otto Gustav Gäbe in Riesa ist Mitglied de« Vorstandes. Amtsgericht Riesa, den 8. August 1922. In das hiesige GüterrecktSregister ist beute eingetragen worden: Sette löl, den Fleisckermeister Karl Robert Dommitzsch in Nünchritz und dessen Ehefrau Hulda Martha geb. Naumann betr.: Die Verwaltung und Nutznießung des Mannes ist durch Ehevertrag vom 26. Juli 1922 ausgeschlossen worden. Amtsgericht Riesa, den 8. August 1922. Wasserpreis-Erhöhung. Mit Rücksicht aus die weitere außerordentliche Erhöhung der Selbstkosten des Leitungswassers haben die städt. Kollegien beschlossen, den in 8 8 Abf. 2 der Wasserwerks- Ordnung vom 16. Dez. 1895 festgesetzten Preis für 1 «dm Wasser — auch für Bauwafler und Wasser für gewerbliche Zwecke — ab i. Juli 1922 auf 5 M. zu erhöhen. Der Rat der Stadt Riesa, am 3. August 1922. Kr. Marktordnung. Der vom Rate nach Gehör des Stadtoerordneten-KollegiumS ausgestellte N. Nachtrag zur Marktordnung für die Stadt Riesa vom 29. Mär, 1912, vom 20. Juli 1922, liegt vom 8. August 1922 ab 14 Tage lang zu Jedermanns Einsicht im Rathause, Zimmer Nr. 3. öffentlich aus. Der Rat der Stadt Riesa, am 4. August 1922. Kr. Die weitere Steigerung der Kohlenoreise und Löhne veranlaßt uns, den GaSvreis ab 1. August 1VSL für 1 «dm GaS auf LS.— M. feftzusetzen. Der Breis für 1 «dm Wasser beträgt für das 8. Vierteljahr 4.20 M. und für Besitzer von EtgentumSwaffer» Messern 4.— M. Gröba (Elve), am 4. August 1922. Der Lemeiudeovrßaub. Bezirksarbeitsnachweis Großenhain, Nebenstelle Riesa - «abnhosftraste Nr. 17, Tel. Nr. 40. - Kostenlose ArbeitSvermitteluna und Stellennachweis sür Jedermann. Melde,eit für graue« »arm. 8—10, für Männer 10 ,-12 , Uhr. Offene Stelle« für: 5 Maler, 5 Maurer, 10 Böttcher, 3 Tischler, 1 Schuhmacher, 2 Klempner, mehrer« Schlosser, Schmiede, Dreher, kräftige Arbeiter, 2 Stenotypistinnen, 1 Handlungsgehilfe aus der Kurzwarenbranche, 1 Handlungsgehilfe aus der Trikotagen» branche, 1 Handlungsgehilfe aus der Hau«» und Küchengeratebranche, 1 Putz-Direktrice, 2 Hausburschen für Hotels, mehrer« landwirtschaftliche Knechte, Burschen, Mägde, Haus mädchen, 1 Tifchlerlebrling, 1 Sattlerlehrling. 1 Bäckerlehrling. Oertliches imd Sächsisches. Riesa, den 5. August 1922. —* Hundeschau in Riesa. Der Verein der Hundefreunde und des Tierschutzes zu Riesa und Umgegend bat sich entschlossen, Sonntag, den 27. August 1922 in den Hallen und auf dem Reitplatz der ehemaligen 32. Artillerie» Kaserne eine Katalog-Sckau von Hunden aller Rassen ab- zuhalten, welche vom Kartell der stammbuchführenden Svezial-KlubS Deutschlands und vom Mitteldeutschen Bund kynologischer Vereine anerkannt ist. Dieser Schau schließen sich auch Polizelhunde-Vorführunaen an, wa« um» so wertvoller ist, da endlich einmal das hiesige Publikum von der Intelligenz der Polizeihunde sich überzeugen kann. Der Verein gibt bekannt, daß er bereits für Spuren« arbeiten gut ausgebildete Hunde besitzt, die im Bedarfsfalls der Oesfentlichkett wertvolle Dienste leisten können. Wir werden mit der Hundeschau in Riesa etwas noch nie Ge botenes erleben, denn es werde» nicht etwa nur di« Rasse- Sunde der Riesaer Vereinsmitglieder, sondern auch eine beträchtliche Anzahl auswärtige der hiesigen Oeffentlichkeit noch wenig oder unbekannte wertvolle Rassehunde aus gestellt, sodaß wir eine großzügige Unternehmung zu er» hoffen haben. Alles Nähere ist aus den Reklameplakaten und dem Anzeigenteil ersichtlich. Heutzutage ist der Be» such einer entfernten Hundeausstellung oder »schau bekannt lich mit großen Kosten verknüpft. Den Besitzern von Raffehunden, welche ausftellen und eine Bewertung ihrer Tiere vor dem Preisrichter erfahren wollen, sowie auch dem schaulustigen Publikum wird also in Riesa mit der Ausstellung eine günstige Gelegenheit geboten, eine der artige Veranstaltung zu beschicken und zu besuchen. —* Die „Sächsische Landesbühne" (frühere „Kirnst- lerische Schaubühne") wird Ende September in Riesa wieder einkehren. Sie ist ein neues Unternehmen, das, groß- zügiger ausgebaut, noch trefflicher organisiert, mit neuem darstellenden Personal und literarisch 'hochwertigem Spiel» plan (Nathan der Weise, Gespenster, Vor Sonnenaufgang, Der eingebildete Kranke usw.) von bisher 13 Städten, darunter auch Riesa, subventioniert wird. Zwei Spielreihen zu je acht Abenden sind hier für September/Oktober und Februar nächsten Jahres vorgesehen. Es gilt nun, das Unternehmen tatkräftig zu stützen. Das kann jeder durch Erwerb der Mitgliedschaft tun. Di« Mitglieder sind Gründungsmitglieder mit 5000 M. einmaligem Bei trag auf Lebenszeit (in Riesa allein bisher 13), stiftende Mitglieder mit 3000 M. einmaligem Beitrag aus 10 Jahre, fördernde Mitglieder mit 500 M. jährlichem Beitrag, Einzelmitglieder mit 50 M. jährlichem Beitrag und körper- schaftl. Mitglieder (Vereine, Gewerkschaften, Innungen usw.) mit 100 M. jährlichem Beitrag. Für die Allgemeinheit kommen Etnzelmttglieder und körperschaftliche Mitglieder besonders in Frage. Die Mitgliedskarte, die mit der Gin- zahlung des Mitgliedsbeitrages in den unten angeführten Mitglieder-Werbestellen erworben wird, wird seinerzeit beim Kaufe der Eintrittskarten in der Kartenverkaufsftelle Buch handlung Joh. Hoffmann vorgezeiat. Dafür werden dort Eintrittskarten verabfolgt, die im Preise bis zu 50 Prozent ermäßigt sind. Die Vorteile sind also so wesentlich, daß jedem Theaterfreund nicht dringlich genug geraten werden kann, die Mitgliedschaft zur SL. zu erwerben. Dabei kommt es darauf, an, daß das schon jetzt und nicht erst in den Tagen des Mitte September beginnenden Vor verkaufs geschehe, da dann erfahrungsgemäß die Meldungen sich häufen. Es sind deshalb in Riesa und Gröba jüns Mitglieder-Werbestellen schon jetzt eingerichtet worden und zwar in Riesa: Städtische Sparkasse, Wettinerftr. 18; Buch- Handlung Job. Hoffmann, Hauptstr. 36; Tonsumverein Riesa, Goethestr. 821., Zimmer 2 (Sparkasse); in Gröba: Gemeindeamt; Coniumveretn Gröba, Georgplatz 6. —*Fahrraddiebftahl. Freitag vormittag gegen 7.12 Uhr ist aus dem Flur des hiesigen Volkshause« ein Damensahrrad (Marke und Nummer unbekannt, selbst» gemachter Kettenkasten von Schwär,blech, schwarzer Rahmenbau, dergl. Felgen mit je 2 schmalen grünen Streifen abgesetzt, Luftventile ohne Hütchen, Tretlager zusammengeschwetßt, mit großem Oelloche, in dem sich ein Holzpfropfen befindet, ohne Glock« und Handbremse- gr» stöhle» worden. Von sachdienlichen Wahrnehmungen über den Verbleib de« Fahrrad«» wolle man der Kriminal- Abteilung Mitteilung machen. —* Kamm »rltchts viel«. „Dr. Mabuse, der Spieler" der hslaEe Bowav.uonVAikrr^LüWi^mä^ d« Berliner Jllustr. Zeitung erschienen ist, ist nunmehr auch von der bekannten Schriftstellerin Tkea von Harbno für den Film bearbeitet worden und kommt dieser aufsehen erregende Großfilm, welcher in 2 Teilen zu je 10 Akten er scheint, auch bereits in den hiesigen Kammerlichtsvielen zur Aufführung. Der Film bat die Aufgabe, kraft der ibm eigentümlichen Unmittelbarkeit und Lebendigkeit, Zeitbilder sestzuhalten und z» einem Dokument für spätere Beschauer zu werden. Die Welt, die sich vor unseren Augen in diesem Filme auftut, ist die Welt, in der wir Heutigen all« leben. Eine von Krieg und Revolution »usammengefegte und zusammengetramvelte Menschheit rächt sich für die Jahr« guallvollen Ernstes, indem sie von Begierde zu Ge nuß, von Genuß zu Begierde taumelt, nicht schreitet, sondern tanzt, nicht lacht, sondern kreischt, nicht schafft, sondern spielt und in der Besessenheit des Spieles sich dem Verbrechen passiv oder aktiv überliefert. Ein ruhiger, besonnener Mensch geht unangefochten durch den Taumel der anderen, ein Mensch, der das Recht um seiner selbst willen ehrt — eine lebendige Bürgschaft für die Hoffnung, daß jenseits des Abgrundes schöneres Neuland liegen muß —, wenn es nur gelingt, die Brücke hinüber zu finde». Vielleicht trägt das lebendige Bild dieser Zeit auf seine Weise dazu bei, der Menschheit von beute zu »eigen, wie ihre Zeit an ihren Nerven schabt. Vielleicht mahnt es sie, stumm aber ein dringlich, mit den uralten „Tat twam ast — „Das bist Du"! —* Beförderung. Ter Kanzleianwärter Max Kockisch beim Amtsgericht Mesa ist zum Kanzleiassistenten befördert Horden. —* Gebäudeversicherung betr. Die Bekannt» machung der Brandversicherungskammer vom 12. Juli 1922, betr. die Einführung einer sogenannten Baunotversicherung, ist im Rathaus, 1. Obergeschoß, angeschlagen und kann dort eingesehen werden. Durch die Baunotversicherung sollen i ünstia auch diejenigen Kosten gedeckt werden, die zur ofortigen Wiederherstellung eines abgebrannten Gebäudes n den früheren Zustand erforderlich find und die nach den etzigen gesetzlichen Vorschriften nicht vergütet werden können. Im einen Ueberblick über die voraussichtliche Zahl der Teilnehmer an der Baunotversicherung zu erhalten, fordert die Brandverficherung diejenigen Grundstücksbesitzer, welche eine solche Baunotversicherung einzugehen wünschen, auf, schon jetzt die erforderliche Anmeldung unter Benutzunader in der Ratshauptkanzlei (Zimmer Nr. 2) .erhältlichen Vor drucke zu bewirken. —* Minister Lipinski über die Beamten im neuen Staat. In einer von der Beamtenoruppe der U. S. P. am Donnerstag nach dem großen Saale des Zoologischen Gartens inLeipzig einberufenen öffentlichen Beamtenversammlung sprach Minister Lipinski über „Die Beamten im neuen Staat". Nach dem Bericht in den „L. N. N." führte er aus: Der Beamte sei im neuen Staat nickt nur ein BefehlSorgan dieses Staates, sondern ein Glied in der Mitarbeit des ganzen Volkes. Der Beamt« des alte» Staates habe nur zu oft nach oben geliebäugelt und nach unten sein« Energie bewiesen. Im alten Staat sei Protektionswirtschaft betrieben worden, es sei nicht nach den Fähigkeiten, sondern nach den Familienbeziehungen, nach der studentischen Verbindung gegangen. Jetzt könne sich der Beamte politisch betätigen, aber dieses müsse außer halb des Dienstes geschehen. ES sei ihm (dem Minister) vielfach vorgeworfen worden, daß er eine Abneigung gegen die Beamten und namentlich gegen die höheren Beamten habe. ES sei töricht, wenn man denken wolle, er sei den Beamten feindlich gesinnt. Der neue Staat könne natürlich keine Personen in der Verwaltung dulden, die Sand in die Maschinen streuen. (Rufe: Sehr richtig l Aha!) Die Maschine könne nur funktionieren, wenn alle Teile reibungs los Mitarbeiten. Der neue Staat könne kein« Sandstreuer gebrauchen, außer bei Glatteis. (Heiterkeit.) Wer sich etwa unterfangen sollte, einen solchen Sandftreuapparat in Betrieb zu setzen, der werde «ine Sabotage verüben, die sich der Staat unter keinen Umständen gefallen lassen könne. Des halb müsse der Staat Wert darauf legen, daß in politisch verantwortlichen Stellen Männer Men, die Gewähr dafür böten, daß die Maßnahmen der Regierung restlos und reibungslos durckgeführt würden. Das habe mit der politischen Ueberzeugung de« Beamten nichts zu tun. Die Fähigkeit, ein Amt zu begleiten, erhalte man nicht nur durch «in« wohlgeordnete Beamtrnlaufbahn, dl« könnr man sich auch außerhalb dieser Laufbahn erwerben. (Sehr richtig! Unruhe.) Gr selbst glaube soviel rechtliche und LerwaltungS- kivotniffe zu HMrn, dgß er sein Amt brsser gntübtn könne. als mancher DerwaltungSbeamte. In einigen Fällen hätten sich die bürgerlichen Parteien der Sandstreuer liebevoll an- genommen. Zur Besoldungsordnung führte er aus, bei den Beratungen habe sich gezeigt, welche Schwierigkeiten der Titel verursache. (Heiterkeit. Großer Beifall.) Der Rang mache es nicht, sondern die Qualität. Erhübe einen Grund satz, den er bis zur letzten Konsequenz durchführ«: Ausstieg dem Fähigen und Zuverlässigen. Bei der BesoldungSord- nung habe man neben der Leistung das soziale Prinzip berücksichtigt und die Spannung verringert. Was das neue Beamtenrecht anlangt, so stellt« er besondere Schritte für Sachsen in Aussicht, wenn e« da« Reich nicht rechtzeitig zustande bringe. Von den Beamtenausschüffen habe man noch nicht richtig Gebrauch gemacht. Der Minister hofft, daß auch die Beamten die neu« Freiheit so würdigen würden, wie e« sich in ihrem und dem StaatSinteresse gebühre. Die Kommunisten und die Losung,.Nie wieder Krieg!" Daß die Annahme, alle links stehenden Parteien stände« hinter der in den letzten großen Kundgebungen in Berlin and dem Reichs vertretenen Losung: „Nie wieder Krieg!", nicht ganz richtig ist, beweist ein Aufsatz „Nie wieder Krieg!", der tn den kommunisti schen Blättern steht und R. R. (also wohl vom Landtags abgeordneten Renner- gezeichnet ist. Es heißt da (wobei an statt „Arbeiterschaft" oder „Proletariat" natürlich immer die kommunistische Anhängerschaft zu verstehen ist unter anderem: „Nur die Beseitigung des Kapitalismus durch die Arbeitermasse wird imperialistische Kriege unmöglich machen. Aber diese Beseitigung wird nicht möglich sein auf dem Wege der friedlichen Verständigung zwischen Arbeiter und Kapitalisten, sondern nur durch den rücksichtslosen Klassenkrieg. Auf diesen muß die Arbeiterklasse sich vor- bereiten und seine Kräfte sammeln. Ter Krieg der Ar beiterklasse gegen die Kapitalisten ist der Kampf um die Beseitigung aller Ausbeutung. Tie Farce „Nie wieder Krieg!" wendet sich aber auch gegen den Krieg gegen die Ausbeutung. Tamit wird diese Bewegung arbeiterfeindlich und reaktionär. Sie wünscht eine Stabilisierung der jetzigen Verhältnisse. Tamit ist die Arbeiterschaft von dieser Be- wemrng getrennt: sie ist ihr klassenfremd und -feindlich. Daß wir Svndikalisten und Unionisten bei den Demon stranten fanden, enthüllt nur um so deutlicher die Ver- Wirrung dieser Organisationen. Auch die Beseitigung des Kapitalismus wird Kriege erfordern, darüber muß sich das Proletariat klar sein. Deswegen gilt nicht für das Proletariat das Gestammel „Nie wieder Krieg". Die Losung des Proletariats, unter der xs seine siegreiche Befreiung antreten wird, heißt: Nie wieder Unterstützung eines Krie ges der Kapitalisten, aber Krieg des Proletariats gegen das Kapital, national und international." —* Industrie und Kreditnot. In der kürzlich abgehaltenen Sitzung des Gesamtoorstandes des Verbandes Sächsischer Industrieller fand eine eingehende Aussvrachc über die gegenwärtige Geldknappheit und Krcditnot statt der mich der erste Vorstanoder Reichsbankhauptstelle Lrcs- den beiwohnte. Dieser eröffnete die Aussprache mit einem interessanten Referat über die Gründe der gegenwärtigen Geldknappheit und über die Wege zu ihrer Behebung, ins besondere im Zusammenhangs mit dem von dem Mit glieds des Reichsbankdirektoriums, Geheimrat Tr. Friedrich, in der Oeffentlichkeit entwickelten Vorschläge, die Kredit not durch Wiedereinführung des Warenwechsels zu mildern Zn der Aussprache ergab sich, daß die Meinungen der Industrie über die Wirksamkeit dieses Vorschlages geteilt sind und daß mancherlei begründete Bedenken und Schwierigkeiten bestehen, dem Warenwechsel in den gegen wärtigen Zeiten der Unsicherheit und der wirtschaftlichen Ausnahmeverhältnifse, die ohnehin em ungemein großes iPsiko für die Produktion mit sich bringen, dieselbe Funk tion im wirtschaftlichen Leben zuzuwetsen, dis er vor dem skrieae besessen hat. Uebereinstimmung herrschte darin, daß jedenfalls damit den Hauptursachen der Kreditnot und Geld- knappheit noch nicht entgegengewirkt werden kann, da du äußerst bedenkliche Erscheinung der unaufhaltsam fort schreitenden Geldentwertung ausschlaggebend auf das Ver sailler FrtedenSdiktat zurückgeht. ES wurde daher von ver- schiedenen Seiten mit Nachdruck darauf htngetmesen, daß vor allen Dingen an diesem Punkte eingesetzt werden muß, um das Uebel an der Wurzel zu fassen. Auch -ruf die Tat sache des ständigen Anwachsens und der Verschärfung der deutschen Kreditnot durch die Auflage Loher Steuern, die zu erheblichem Teile für unproduktiveLwecke aufgewendet wechm« Wvd« ÄK ftrtt v» WVEE
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