01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.11.1917
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19171128012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917112801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917112801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1917
- Monat1917-11
- Tag1917-11-28
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lit !- 62. Jahrgang. 828. Mittwoch, r«. November 1M7. r «r. e» Ks^ürrdst 18SS Drahtanschrift: Nechrichtr» Dre«b«». Fernsprocher-Sammelnummer: LS »41. Nur für NachtgefprSch«: «011. »terMILHrltch «n Dre»d«> und «.rortsn d«i wiekoeliger Z<ür»»u»g <«n S«n»- und vl-ntamn nur einnuU) >m»i« »,t «iwoalt^r Zuftellung durch di« Post ,chne »chel»«ld) L.M M.. m-ualiich >.« M. >»»et«»»«Nr«tt«. Dt« rtniuatti»« Zetir <rUo» S Eildrn) dd Vs. Dwpirwtiltze u. »n«et^, tu Nuuimrrn nach «»»».». g»«er1»,»» It-Dartf. »»/«I«»«ru»^!ch>a». - «»»».»nstr. Nor»»»»««-!»!. — Brtr^ >oH». Schriftleitung und h-upigeschüftofteü«: «arienhratzr »8/4«. D««a u. »«log oo« «ir»,ch ch ««tchordt in Dreodr». Nachdruck nur »t« druNichrr Ourtleueuga»« <.Diwdn«r U-chk."» pcM» — Uuuerian^» SchrtftiUicke wrrdrn nicht aufboxchrt. 8vrvvU8edmvrrvu «»er Xri, Nruralgie, ltopk- unä ü»«<icrrel«,cn, rdeumatirrN« und ^ictiii.ck« chttarlw» rrerclen unxemein eeUnUeri und Meißens sctinell beru>»L> liurck „L»«»u«>7Vi»»-, nerveuiUirrcnllen u. nervenderudixeiilie» Urntkol-!>i>lrlius. Versault nrcli »usvLrt-. I-ÜHVVN- UpottiSke, Vrvsävn, ^Itin»rlLt. Konkeict.-Ndtecl. sseniinrnctpletr. lilsnilr Zeiclenksus Prager Strsöe 14. Kaffee 1^35130 Seestr. kiscümittsgs: Salon- uncl Opernmusik, abenlts: kteitere« Programm. Unsino-Kupette, l.eitung Konrertmeister ko»t. Im beliebten Welnsalon „Inanon": 2e!tgemäüe ^usikvorträge. Schwerste Verluste der Engländer bei kambrai. Stsrker fewdNcher Seuerüberfall aus dem ReU- und Pöhlberg. — Mißluugeue srauröfische Vorstöße östlich Reims. — Beschieß»«« d»u Westende-Bad «ud Sixmude. — Srsolgreiche Römpse der 1. uud s. Truppen bei Sismou. — stiu österreichischer Aeisterstleger. Der deutsche Abendbericht. Berlin. 27. Nov., abends. «Amtlich. W. T. B.» Auf dem Lchiachtscldc dci Eambrai sind starke eng- lische Angriffe zwischen Bourlon und Fontaine geschei tert. Erbitterte örtliche Kämpfe dauern noch au. I« Osten nab au der italienischen Front nichts Bc- fvudereS. vefterreichifch - ungarischer Kriegsbericht. Wie». 27. Nov. Amtlich wird oerlautbart: Italienischer Kriegsschauplatz. Die Lage blieb gestern unverändert. I» den die lekteu Tage ausfüllcndcn Kämpfen bei «5 ismon haben die alpen- läudischeu Truppen des Generals Alfred Kraus wieder mit «Hstter Tapfepkeit «ud Ausdauer gesochteu. Hatte das Grazer Gchitstenregiment im Ringen um den Monte Por ti« abermals seiner Vergangenheit würdige Taten voll bracht. s» fanden die Oberösterreicher vom Hcssen-Infan- terie Nr. 14 »ud Abteilungen der Tiroler Häger bei Fl Ter« tue «ad Dan Marino in der Brenta-Lchlncht Gelegenheit, »eueu Ruhm an ihre Fahnen zn knüpfen. Am SS. November hat Hanptmann BranowSky den 27,. Geg- »er i« Luftkampf besiegt. Oestllcher Kriegsschauplatz und Albanien. Nichts Neues. l«.T.B.f Der Chef des G en era lsta bS. Ser seelische Zustand unserer Feiude und der Friede. Bon einem Hamburger Grotzkaufmann gehen uns folgende Betrachtungen zu, di« besondere Beachtung ver dienen, weil unsere Ueberseekaufleute hervorragend gute Kenner der Psyche unserer Haitptscindc sind und weil cs stark ins Gewicht fallen muß, wenn gerade aus Hamburg, das wohl am meisten unter dem Kriege leidet nnd sich des halb auch am meisten nach dem Frieden sehnt, eine ernste Warnung vor einem schwächlichen Vrrzichtfrieden laut wird: Es liegt in der Natur des Deutschen, den eigenen Ai atz. Hab nur zu gern auch an fremde Nationen zu legen und die Welt mit Theorien und Idealen anzufüllen, welche der nüchterne« Wirklichkett nicht entsprechen, möge inan diese Eigenschaft nun Weltfremdheit, politische Unklughcit. Ge fühlsduselei oder sonst wie nennen. Wir sehen andere Völker gerne so, wie wir sie sehen möchten, im Gegensatz zu den politisch ungleich besser geschulten Engländern, die die Menschen und Völker nehmen, wie sie nun einmal sind, und fte entsprechend auch behandeln. In diesem National- fehler unseres Volkes liegt der Keim zu den folgenschwer sten Enttäuschungen, sowohl in politischer, als auch in wirt schaftlicher Beziehung. Es erscheint unsäglich, datz eS noch st, »tele Leute unter uns geben kann, die nach der schranken lose« Verhetzung und Vergiftung der Völker akS Folge der skrupellosen Kampfmittel nuferer Feinde an eine allgemeine Versöhnung und sogar Abrüstung glauben können. Der deutsche Zorn ist schnell verraucht, gallischer Hatz und bri tischer Hochmut aber stehen in einem anderen Kapitel. Aber witzig erscheint der Gedanke, datz nach diesem Kriege der Bölöersrtedc aus papiernem Fundament ruhen könnte. Man braucht sicherlich nicht schrankenlosen Annexionen das Wort zu reden: aber die Sicherheit der deutschen Zu kunft kann nur auf Machtzuwachs, eigener Grötze und eigener Wehr beruhen. Ziehen Volk und Regierung dann die Nutzanwendung aus den Lehren dieses Krieges, werden wir auf Grund dieser Macht dann solche Bünd nisse schließen können, daß der Weltfriedc mit Deutsch- » land als friedfertiger Borumcht einer Koalition am besten gesichert erscheint. Alle anderen Weltfriedensbestrebungen erscheine« auf Grund -er bitteren Lehren der Vergangen heit und der Gegenwart als Utopien und Selbsttäuschung. SS haben sich durch diesen Krieg grobe Kapitalien in den Hände» von Personen augehäuft, die auch später ihre uns feindliche« Ziete weiter verfolgen werden, wenn sie sie fetzt «icht erreichen sollten. Ich denk« dabei an die eng» lischen Reeder, an englische und amerikanische Rüstungsindustrielle, an gewisse Ftnanzkreise Ufo». Meiner Ansicht »ach hat man »och Vicht genügend ÜMchhgx Mochtzstzüch«, «esch^ isoh wach Kri^g*' „ist. die einsachstc Erkenntnis der Unzulänglich-! "bitterten. hin- und hcrwvgenden Nahkäm^en wurden die ,1- P>-Nr»„ E'iglander unter tchweriten Verlusten abgeschlagen. An der meriiMlichrii Natui, eie rchrcn cer Weltgeichichte —Vourlon-Waldcs war ein Engländernest ver- durch die Anhäufung dieser ungeheuren Kapitalien in ge-> wissen Händen drohen. Es steht doch wohl fest, datz die! Answüchse des Kapitalismus auch diesen Krieg mit vor- bereiten halfen. Denken wir dabei auch an die feindliche aus ländische Presse. Wir werden nach dem Kriege gegen Eng land und Amerika finanziell nicht nur stark zurückstehen, wir werden cs auch nie lernen, große Summen für groß zügige politische Propagandazweckc auszugebcii. Datz aber politische Gesinnung durch Geld leicht zu beeinflussen ist. wer zweifelt heute noch daran'? Wie man die Sache also auch dreht und wendet, man kann sich die gesicherte Zukunft unseres Vater landes an der Hand der Lehren dieses verbrecherischen Krieges nur auf der Basis einer erweiterten Macht vorskellen, eines Machtzuwachses, der eine starke VevolkerungSzunahmc und auskömmliche Telbsternährung im Kriegsfälle ermöglicht und das stärker« Deutsch land mehr denn je bündnissähig macht. Das sind wir unserer unglücklichen' geographischen Lage schuldig. Sich bei dem Wiederaufbau der Völkergemeinschaft auf den guten Willen unserer heutigen Feinde verlassen, deren Gedanken und Pläne sich «ns so nackt offenbarten, hieße die Vernunft leiten -er im allgemeinen und die der englischen Geschichte im bc- sonderen völlig beiseite setzen. Achtung und Gleichberech tigung erzwingen wir uns in der Welt nur durch unsere Macht, die natürlich nicht als Bedrückung empfunden wer den darf.' In der Beziehung können und müssen wir von der klugen englischen Diplomatie noch viel lernen. Man mutz auch die guten Eigenschaften des Feindes anerkennen »ud von ihnen lernen, so berechtigt auch sonst die Abscheu gerade gegen die englischen Kampfmethodcii und die cna- lischc Heuchelei ist. Wir dürfen unsere Augen nicht verschließen gegen das. was England in die Höhe brachte, nnd da empfehle ich vielen unserer heutigen Volksgenosse» mehr nationale Würde, S e l b st b e w u ß t s c i n und Stolz. Wollen wir unser Vaterland einer starken und gesicherten Zukunft cntgegenführen, müssen wir das Odium, ein Bedientenvols zu sein, energisch durch unser Auftreten und unsere Taten abschütteln. Wollen wir das Herrcnvvll der Engländer richtig behandeln, müssen wir uns selbst als Herren fühlen, sonst werden unsere Waffen ewig ungleich bleiben. In dem Zusammenhang« kann man nur bedauern,, datz so viele unserer Parlamentarier, so gut sic es auch meinen, noch immer so schlechte Völkerpsychologen sind, datz sie durch die ervige Wiederholung ihrer F r i ed e n s sch a l m e i e n glauben, dem Friede» zn dienen, die Atmosphäre bei unseren Feinden dem Frieden günstiger zu gestalten. Das Gegenteil ist der Fall. Wir Hamburger Kaufle » tc pflegen, wenn wir schmerverkäufliche Marc zu einem ge wissen Preise losschlageu wolle», diese nur sehr vorsichtig und nicht zu häufig auszubieteu. Sic verliert sonst in den Augen der Interessenten naturgemäß a» Wert und sic bleibt dann leicht ganz liegen oder man mutz sie wesentlich billiger hergebe». Wenn unsere Regierung und unsere Parlamentarier ihre Politik nach bewährtem englischen Vorbild etwas mehr nach merkantilen ErsahrungSgrund- sätzen cinrichten wollten, würden wir nicht so viele psycho logische Schnitzer machen und uns weniger dem Gespött des Auslandes auSsehen. Eine Regeneration unserer Diplomatie in dieser Richtung ist Sie Vor bedingung für eine sorgenfreiere Zukunft. Ein fester eiserner politischer Wille, entsprechend den herr lichen Leistungen unseres unvergleichlichen Heeres, würde die uns heute noch feindlichen Völker viel gefügiger machen und de» Boden für einen Frieden ungleich besser vorbcrciten als eine in Permanenz crtlärte Friedens offensive, wie die englische Spottlust die Bestrebungen unserer Mehrheitsparteien getauft hat. Nach den Erfolgen in Italien und nach der Erneue rung der Regierung an Haupt und Gliedern würde wobl jedem Deutschen, der es mit der Zukunft seines Vater- landes ernst meint, ein Stein vom -Herzen fallen, wenn Regierung und Volksvertreter auf die Nöte der Zeit psychologisch etwas richtiger und verständnisvoller reagieren würden. Noch ist e- nicht zu spät. Aber wie lange noch? Außerordentlich schwere Berlufte der SnMuder bei kamdrai. Berlin. -7. Nov. Bei Sturm und Regen verlief in Flandern der Vormittag des Ai. November mit geringer beiderseitiger Gescchlstätigteit. Erst nachmittags steigerte sich von Westrvosedcte bis Zanövvorde das Artillerieieuer zu grober Heftigkeit. Am Abend trat von der Küste bis Houthoulstcr Wald erneute Feucrsteigerun« ein. Wetz-' ende-Bad und Stadt Dixmude erhielten lebhaften Beschuß. Verschiedentlich vorstoßendc englische Patrouillen wurden restlos abgewleseii. Auf dem Hauptkampffelde von Cambrai wurden am Vormittag mehrfach erkannte feindliche Ansammlungen bet Bahnhof Masnicres unter wirksamstes Vernichtungsfeuer ge nommen. Am 'Nachmittag setzte besonders in Gegend Bourlon und Fontaine starker A r t i l l e r i e k a m p f ein. Auch hier faßte unsere Artillerie ihr Feuer gegen Ansammlungen bet Grincourt und Anneux zusammen. Sechs gegen Fontaine ausfahrendc Panzerkraftwagen wurden durch ihr Feuer zur schleunigen Umkehr gezwungen. Südlich Jnchv ent wickelten sich um v Uhr abends bei lebhaftem Feuer schiverer lKnIibcr für uns günstig verlaufende Hanügranaten- >käinpfc. Unter dem Schuhe der Dunkelheit bereikgestellte ! starke feindliche Infanterie brach um 7 Uhr M Min. abends gegen Bourlon, Dorf und Wald, zum Angriff vor. Iw Fm übrigen ist Dorf Bourlon, sowie der Vourlon- Waiü, entgegen dem Pvldhu-Bericht, fest in unserer Hand. An dieser Stelle des Hauptkampsseldes haben die Engländer bei ihren wiederholten mißlungenen Angriffen und in unseren ivucht igen Gegenstößen außerordentlich schwere Verluste erlitten. Ihre überlegene Zahl und Masse unterlag jedesmal dem Heldenmut unserer tapferen Infanterie. MM ej>6 NN 7--V /LEE? 4^ Ein in Gegend La Folie gegen 8 Uhr abends sich vor bereitender Angriff iam in unserem Vernichtungsfeuer nicht zur Durchführung. Aus dem zweiten Kamvsselde er leiden die Engländer vor jedem Angriffe schwere Verluste durch slanlicrendrs Artillericfeuer unserer Batterien, die jedesmal in dein übersichtlichen Gelände in der Lage sind, schnell ihr verheerendes Feuer auf die massierten Ansamm lungen zu richten. Nordwestlich Svissons nahm zeitweise die Artillerie tätigkett auf unserer Sttdfront zu und steigerte sich weiter hin am späten Nachmittag. Ocstlich Reims setzte von 7 bis 7 Uhr 30 Min. vor mittags ein starker feindlicher Feuerüberfall aus unsere Stellungen am Keil- u:U> Pöhlbergc ein. Nach starkem Artillerie- und Minenseuer auf unsere Stellungen nördlich Prunay erfolgte dort ö Uhr nachmittags ein starker frau»
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