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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.09.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192209052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-09
- Tag1922-09-05
- Monat1922-09
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.09.1922
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Riesaer G Tageblatt ««d A«-rig^r Medkatt md RuMgerf. Diese« Blatt ntthLtt die a«Mche« »ekamamaq«Mu wen«,. «ttttgaaMamlschast «ro^euhai». de« ««tß-erichtS. der «mttanwaltschaft teim Amtsgerichte imd de» " ' , «ate« der Stadt Riesa, de« Umuuamt» Riesa und de» Hanvtzollaml» Meiste», sowie de« Semeinderate« «röba. Hund «tugesanaen. Binnen 3 Tagen abzuholen, andernfalls über ihn vrr- Lügt werden wird. Der Rat der Stadt Riesa, am 4. September 1922. Für di« «idfädreu im M. (Meißner) ElbftromamtSbeztrke ist ein neues Gebühren- Verzeichnis ausgestellt worden. ES kann bei den betreffenden Fährmristern, an Amtsstelle der AmtSbauptmannschaft Meißen und der Straßen« und Wafferbauämter Meißen und Dresden l «ingesrhen werden. Meißen, den 1. Srptember 1922. Amtsbauvtmannschaft Meisten alS Elbftromamt. 207. Dienstag, S. September 1922, abends. 73. Jahrg. ^äs^Iüejalr^rääeoiä« rrschetu» jede» Lag abend« >/,6 Uhr mit Ausnahme der Sonn, und Festtage, vejNgsprri«, gegen Vorauszahlung, monatlich 95.— Mark ohne BrinnsclLyn. Einzelnummer ö.— Mark Anietgen für die Nummer de« Ausgabetage» sind bi» 9 Uhr vormittag« aufzuaeben und im voran» zu bezahlen; eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Prei» für di« 89 nun breit«, 8 mm hohe Trundsthrift-Zetle iS SUbrn) 9.— Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. Nach. Weisung», und Derniittelungrgebühr 8.— Mark. Fest« Laris«. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag verfällt, durch Klage eingezogen werden mutz oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägig« Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der Besörderunaseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goethestrast« 8». Verantwortlich für Redaktton: Arthur Hähnel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. OertlichrS und Sächsisches. Riesa, den 8. September 1922. Ermiißtoung derMargarinepreise. Wie »on maßaebender Seit« mitgeteilt wird, dürsten die Nieder« rkelnischen Margarinefabriken ihre Breis« um etwa 20 bis 30 Mark pro Pfund weiter kerabsetzen. Die unter hollän dischem Einfluß siebenden Margarinefabriken rechnen mit einem Preis auf der Basis von 32 Cent, was bei dem jetzigen Anldenstand einem Preis von ISO bis 160 Mark pro Pfund entsprechen würde. Der letzte Prei« für Margarine stand bekanntlich auf 178 Mark pro Pfund für die billigst« Qualität. —*DiePreiSerböbltNg fürJnlandSzucker, zu der die Zuckerwirtschaftsstelle des Vereins der deutschen Znckerinduftrie sich genötigt gesehen hat, beträgt pro Zentner 1200 Mark. Für den Rest der Ernte 1921/22 stellt sich danach der Preis des gewöhnlichen gemahlenen Zuckers iMeliS) bei Lieferung ab Fabrik in Magdeburg vro Zentner 2500 Mark, das ist kaum ein Drittel des Preises für Auslands zncker. —* Die Einweisung des neuen Super intendenten von Großenhain, Herrn Pastor Schersfig, erfolgte am Sonntag vormittag durch Herr» Konsistorialrat Dinier. An die EinweisungSrede schloß sich die Verpflichtung, worauf die Kirchenvertretung und die Geistlichen dem neuen Ephorus Glück- und Segenswünsche darbrachten. Seiner Antrittspredigt legte Herr Super intendent Schersfig die Schriftworte 1. Coloss. 4, 1—5, zu Grunde. Er betrachtet diese als rin Bekenntnis zum Glau ben seines Dienstes, als ein Gelöbnis der Treue in seinem Dienste und als eine Bitte nm Gnade für seinen Dienst. Zum Schluß wandte sich der Herr EphoruS an die Gemeinde mit der Frage: Was soll ich von euch halten? Laßt mich Treue unter euch finden! Treue gegen Äotteswort, gegen den lebendigen Herrn, gegen die Gemeinde. Wenn wir so zueinanderstehen, dann wird Gott unseren Bund segnen. Das Gotteshaus wies einen starken Besuch auf. —* Bellachini kommt! Nm Freitag, den 8. September, findet in HöpfnerS Hotel eine große Vor- stellnng dieses berühmten Experimentalkünstlers statt. Di« Vorführungen erzielten überall großen Erfolg. Sie sind nickt nur unterhaltend, sondern auch lehrreich, sodaß sich dieserAbend auch hierzu einem besuchenSwerten gestalten wird. —* Bundesfest des evang. Jungmänner- bundes in Mittweida, 2.—5. September 1922. Der Sonnabend Vormittag galt den Wettspielen, abgehalten auf dem Sportplatz Altmittweida, der Nachmittag den Schwimmmettkämpfen. Sonnabend abend fand in der prächtig geschmückten und dichtgefüllten Stadtkirche der BegrüßungSabend statt. 0. Buchwald, Sup. in Rochlitz, schlug mit seinen beiden Worten „Vertiefung und heilige Begeisterung" den reckten Ton an. Die ausgrgebene Parole fand eine vielfache Unterstreich»«« am Feuerstoß. — Der Sonntag Morgen rief eine andächtige Menge auf den neuen Friedhof zur Morgenandacht. Der Festgottesdienst um 8 Uhr brachte in dem weit überfüllten Gotteshaus die Auslegung der TageSlosuna: Matth. 23,8 durch den Mund des Bundesvorsitzenden, Ooerkirchenrat Reimer-Dresden in so schlichter und herzandringender Weise: 1. Christus euer Meister, 2. ihr alle seid Brüder. Len Höhepunkt brachte die Jugendtagung im dichtgefüllten Schützenhaussaal, in der der BunveSwart Vollrat Müller in feiner packenden und zündenden Weise über das Hauptziel in unserem Bunde sprach, und dazu das vielstimmige und doch einmütige Zeugnis: in unserem Bunde soll die Pflege des Evangeliums nicht bloß eine wichtige Arbeit, sondern die Zentralarbett werden. Der Appell an die Opferwilligkeit fand eine ein hellige Annahme und einen praktischen Ausdruck in der Saatfarnmluna von 12 000 Mark. Ein eindrucksvolles Zeugnis von der Lebendigkeit des religiösen Gedankens in der Jungmännerwelt legt« der fast nicht endenwollende Festzug zu den Wettspiele» auf dem Sportplatz zu Alt mittweida ab. Den Beschluß des Sonntags bildete nach einer Festversammlung am Abend in der Stadtkirche mit Ansprachen von Pf. W über sittliche Reinheit und Pf. v. Funke über Heima«ltebe ein Fackelzug durch die Stadt. —* Teuer» ngsmatznahmen für Militär rentner. Ter Reichsarbeitsminister hat mit Zustimmung des Reichsrats aus Anlaß -er am 14. August b. I. einge tretenen Brotpreiserhöhung und der weiteren Zunahme der allgemeinen Teuerung mit Wirkung vom 1. September d. I. im Verordnungswege die Teuerungszuschüsse für Militär,- rcntner nach -em Gesetz vom 21. Juli -. I. wesentlich er höht. Sie betrage» nunmehr monatlich für einen Schwer- öeschädigten bet einer Minderung -er Erwerbsfähigkeit um 50 bis 8V v. H. 8VV Mark, um mehr als 80 v. H. 1200 Mark, für eine Witwe 800 Mark, für eine vaterlose Waise 400 Mark, für eine elternlose Waise 500 Dtark, für einen Eltern teil Ovo Mark und für ein Elternpaar 1000 Mark, für Emp fänger eines UebergangsgeldeS oder eines Hausgeldes und für Empfängerinnen einer Wttwenbethilfe 800 Mark. Schwerbeschädigte, die nur auf Rente angewiesen und nach- veislich einen Erwerb auSzuüben «tcht imstande sind, er- halten 1000 Mark, eine Mtwe unter de« gleichen Voraus- setzungen 1200 Mark. Für Sinder von Schwerbeschädigten und Hausgeldempfängern wird ein Zuschuß von 850 Mark gewährt. Durch dte Erhöhung der Teuerungszuschüsse wer- s«, auch die Einkommen-gren-en. bi« für die vemeffung llsntlKer Voll»rkllr8 (»mtllrd): 1423 Llsrk. der Teuerungszuschüsse maßgebend sind, entsprechend erhöht, so daß ein gröberer Personenkreis als bisher zum Bezug eines Teuerungszuschusses berechtigt ist. —* Sachsens Kinde rseebad aus Rügen. Eine eigenartige und unerwartet segensreiche Verwendung hat eine der beiden im Kriege entstandenen Marineflieger stationen am Wieker Bodden im Nordwesten der Insel Rügen gesunden. Dort waren an dem gegenüber der be kannten kleinen Leuchtturminsel Hiddensee von einem ganz schmalen Landstreifen von der See abgetrennten Bodden die beiden bedeutenden Flugstützpunkte Wiek und Bug ent standen. Tas ausgedehnte und recht solid erbaute Baracken lager von Wiek ist nun in den letzten zwei Jahren zu einem Kiuderseeheim ausgcstaltet worden, das von sächsischen Städten, in erster Linie von Chemnitz aus, entwickelt und beschickt worden ist. Das Seeheim ist insofern sehr günstig gelegen, als es gegen Nord- und Ostwind völlig geschützt ist, was bei einem andern Plan, der die Errichtung eines säch sischen Kinderseeheims auf Hiddensee vorsah, nicht der Fall gewesen wäre. Ferner ist es wirtschaftlich dadurch besonders gut gestellt, als bei den Baracken etwa 15 Hektar frucht barsten Bodens vorhanden sind, so daß Gemüse und Kar toffeln zuwachsen und ein kleiner Viehstand gehalten werden kann. Ein Verwaltungsausschutz, an dem das Ministerium des Innern, das Landesamt für Kriegerfürsorge, die Städte Chemnitz, Dresden, Leipzig, Zwickau, der Landesausschuß „Stadtkinder aufs Land" und das Sächsische Rote Kreuz be teiligt waren, konnte 1021 schon in vier Belegungen je 650 Kinder in Wiek unterbringen, wo sie fast täglich in der See baden und so gut verpflegt werden konnten, daß sich ein sehr beachtlicher Kurersolg einstellte. 1922 wurde dte Belegschaft derart erhöht, daß in diesem Jahre in Wiek 4500 Kinder je vier Wochen lang Aufnahme finden konnten. Der Verpfleg satz stellte sich 1922 auf den sehr geringen Betrag von 26,30 Mark, was ungefähr ein Drittel bis ein Viertel der sonst von der Wohlfahrtspflege für Aufenthalte an der See aufgewendete» Verpflegsbeträge ausmacht. Nun beabsich tigen die genannten sächsischen Städte, dazu noch Plauen, Freiberg, Bautzen, Meißen, Zittau, bas Landesamt für Kriegerfttrsorge, die Landesversicherungsanstalt und -er Verband der Bezirksverbände, in die Bildung einer G. m. b. H. einzntreten, um das Barackenlager Wiek vom Reich für den Betrag von 12 Millionen Mark käuflich zu erwerben. Nachdem in einer am SO. August abgehaltenen Versammlung auch der Verband der Bezirksverbände dem Plan beigetreten ist, dürfte dieser gesichert sein. Außer dem Erwerbspreise sollen noch zwei Millionen Mark zu Lager verbesserungen und als Betriebskapital aufgebracht werden. Ein Arbeitsausschuß unter dem Vorsitz des Ministerialrats Dr. von Brescius als Vertreter des Ministeriums des Innern, mit Amtshauptmann Dr. Schulze für den Verband der Beztrksverbände, Ministerialrat Dr. Barnewitz vom Lanbesamte für Kriegerfürsorge und Stadtrat Schotter als Vertreter des augenblicklichen Verwaltungsausschusses des Kinderheims sowie der Stadt Chemnitz, wird die Ausfüh rung dieser wichtigen und interessanten Beschlüsse besorgen. —* Die sächsische Negierung und die Um wandlung des OrtszufchlageÄ in ein Woh- »ungsgelb. Auf eine Eingabe des Landesverbandes Sachsen des Deutschen Beamtenbundes, in der eine Reihe von Besoldungsforderungen, unter anderem dte Beseitigung des Ortszuschlagssystems und Lessen Ersatz durch ein ver edeltes Wohnungsgeld, die Beseitigung -er Ueberteuerungs- zuschläge und die Erhöhung der Grundgehälter gefordert wurden, hat das Personalamt unter anderm folgendes ge antwortet: „Dte Umwandlung des Ortszuschlages in ein Wohnungsgeld wird sowohl von der sächsischen Regierung wie von der Retchsregierung angestrebt. Die Maßnahme setzt aber, wenn sie nicht wiederum zu erheblichen Beschwer den -er Beamten führen soll, gründliche und gewissenhafte Erhebungen über die Wohnungspretse voraus, die ein brauchbares Ergebnis erst dann werden können, wenn das NeichSmtetengesetz -urchgeführt sein wird. Da dies erst nach dem 1. Oktober allgemein der Fall sein kann, war es nicht möglich, bei der jüngsten Erhöhung der Beamtenbezttge auf eine, solche grundsätzliche Aenderung zuzukommen. Die Wirlschaftsbethtlfen sobald als möglich aus dem System der Beamtenbesoldung wieder zu beseitigen, ist ebenso das Bestreben der sächsischen Regierung wie der ReichSregterung. Die Umgestaltung des OrtSznschlageS wird voraussichtlich dazu Gelegenheit bieten. Im gegenwärtigen Zeitpunkt wäre die Zustimmung der Gewerkschaften zu einer Beseiti gung der Wirtschaftsbeihilfen und UeberteuerungSzuschüfse zweifellos nicht zu erlangen gewesen. Ein einigermaßen be friedigender Ausbau des Systems der WirtschaftSbeitzilfen erscheint weder der sächsischen Regierung, noch der Reichs regierung möglich. Die Abgrenzung von Wirtschaftsgebieten begegnet im wesentlichen den gleichen Schwierigkeiten, wie die Bildung der Ortsklassen. Der Ausbau der WirtschaftS- bethtlfen würde übrigens die grundsätzliche Neugestaltung des OrtSzuschlageS nur erschweren und die darüber später aufzunehmenden Varhandlungen belasten. AuS Liefern Grunde ist auch im gegenwärtigen Zeitpunkte, wo mit einer baldtgen, grundsätzlichen Neuregelung zu rechnen ist, «ine Aenberung auf dem Gebiete der WirtschastSbeihilfen nicht für zweckmäßig gehalten worden." —* Dte Schnellzugszuschläge für die erste Klasse. Auf G*und einer Anregung des Netchseisenbahn- rates werden die Schnellzugszuschläge für die erste Klaffe in Zukunft höher festgesetzt als für die zweite Klasse. Vom 1. Dezember 1922 ab betragen die Schnellzugszuschläge für die erste Klaffe in Zone 1 75 Mark, in Zone 2 ISO Mark und in Zone 3 225 Mark. —* Wieder Friedenspolster in den Eisen bahnwagen. Tie Polster der neuen Personenwagen 1. und 2. Klasse sollen von der Winterlteferung 1922/23 an wieder mit dunkelrotem Eisenbahnplüsch bezogen werben., Dte 2. Klaffe erhält den schwarz- und braungestreisteu Plüsch, der in der Qualität wieder dem Friebensplüsch nahekommen wird. Es hat sich nämlich herauSgestellt, daß die Wirtschaftlichkeit der Leder- und Papierbezüge nicht im entferntesten an dte des Plüschmaterials heranreicht. —* FalscheReichSbanknoten zu 500 Mark. Von den seit Anfang August d. I. dem Verkehr zugeführten Reichsbanknoten zu 500 Mark mit dem Datum des 7. Juli, 1922 sind Fälschungen aufgetaucht, die al« solche, da es sich um rohe Nachbildungen handelt, unschwer zu erkennen find. Den Fälschungen fehlen teilweise di« Hauptkennzeichen der echten Noten und zwar: der rechtsseitig befindliche himmel blau getönte Grund mit den ringewirkten roten Pflanzen- fasern, sowie da« auf echten Noten in der Durchsicht gut erkennbar« Wasserzeichen, das sich aus zwei seilartig ver schlungenen Bändern zusaunnensetzt, von denen da« eine mit dunkler Randbrgremung dte Helle Wertzahl „800 M.*", das ander« umgekehrt mit Heller Randbegrenzung die dunkle Inschrift .500 M.*" trägt. Teilweise ist das Wasserzeichen sehr mangelhaft nachgeahmt. Dor Annahme dieser Nach ahmungen wird gewarnt und ganz besonders empfohlen, bei der Prüfung der Noten auf da« Vorhandensein de« echten, vorbeschriebenen Wasserzeichen« und de« echten Faserftreisens zu achten. Gleichzeitig wird in Erinnerung gebracht, daß daS ReichSbankdirektonum für die Aufdeckung von Falschmünzerwerkstätten und für zweckdienlich« Mit- teilungen, die zur Festnahme und Bestrafung von Herstellern und wissentlichen Verbreitern von falschen Reichrbanknoten führen, Belohnungen auSgrlobt bat, die im Einzelfall«, je nach der Gefährlichkeit der Falschstücke, dem Umfange des Münzverbrechens und dem Maß der Beihilfe bei der Auf deckung bis zu einer Höhe von 80000 Mark bemessen «er den und sowohl an Fahndungsbeamte als auch an Privat personen zur Verteilung kommen können. Auch in den Fällen werden angemessene Belohnungen gezahlt, in denen durch die Aufmerksamkeit de« Publikums und der Beamten Münzverbrechen verhütet werden. —* Tagung de» Äeichsausschusses für hygienisch« Volksbelehrung. Gelegentlich de» Naturforscher- und AerztetageS findet die diesjährige Ver sammlung des ReickSauSschuffrS für hygienische Volks belehrung statt, für die eine Ausstellung von hygienischen Anschauungsmitteln: Tafeln, Plakaten, Lichtbildern, Filmen, Präparaten und volkSbygienischen Schriften, einschließlich Merkblättern, Flugschriften u. a. geplant ist. Anmeldungen hierfür sind nach Dresden, Schloßstr. 25, zu richten. ES werden auf der Ausstellung Material von der Lingner- stiftung, dem Deutschen Hygienemuseum u. a. zur Vor» führuna kommen. —8Z Verbraucher und Preissteigerung. Der Verband der Landwirte im Erzgebirge rechtfertigt die jetzigen hohen Preise flir landwirtschaftliche Produkte lVieh, Butter, Milch, Eier usw.) durch folgende Kundgebung: Der Preis der landwirtschaftlichen Produkte mutz derart gestaltet sein, datz die Fortführung des landwirtschaftlichen Betriebes, die Erzeugung von Lebensmittel» im bisherigen Umfange, gesichert ist. Hierzu sind aber, so wenig dieses von der Landwirtschaft selbst gewünscht wird, die heutigen Preise not wendig. Die Landwirtschaft braucht zur Fortführung ihres Betriebes in erster Linie Düngemittel, in zweiter Linie Maschinen, die in der Hauptsache aus Holz und Eisen unter Zahlung teuerster Löhne und teuerster Frachten hergestellt werden. Die Preise für Düngemittel steigen von Woche zu Woche, desgleichen auch die Preise für Maschinen. Die Erhöhung erfolgt gewöhnlich im Ausmatz von 80 bis 50 Prozent. Auf die erst vor einigen Wochen erhöhten Löhne fordern die Arbeiter bereits heute wieder einen lOOpro- zentigen Zuschlag. Die Preise der Milchprodukte ent sprechen heute noch bei weitem nicht den Gestehungskosten. Die Milchwirtschaft soll aufrechterhalte» werden. Der Landwirt hätte unter heutigen Verhältnissen eine weit günstigere Verwertung aller in der Wirtschaft erzeugte» Futtermittel, wenn er diese nicht ans Vieh verfüttern, son dern verkaufen würde. Er mutz sich also für die Gestehungs kosten die Preise anrechnen, die er flir seine Erzeugnisse anderweit erhalten würde. Die Butterpreise stehen von jeher in einem gewissen Verhältnis zu den Preisen für Kunstspeisefette. Butter ist ein wertvolleres Produkt als Kunstspeisefett. Nach den neuen Preisfestsetzungen stehen jedoch die Preise für Butter und Kunstspeisefett ziemlich gleich. Die Fleischpreise werden nicht von -er Land wirtschaft gemacht, sondern auf den Schlachtvieh märkten durch Angebot und Nachfrage geregelt. Die sächsische Landwirtschaft ist hierbei fast gar nicht beteiligt. 78 Prozent des auf den sächsischen Schlachthöfen alifge- triebenen Viehes kommt von autzerhalb Sachsens. Zwischen dte Landwirtschaft und die Verbraucher fitgen sich eine An zahl Mittelspersonen, die bet dem heutigen geringen Ver brauch »nd den heutige» hohen Lebenshaltungskosten einen
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