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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.09.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192209197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-09
- Tag1922-09-19
- Monat1922-09
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.09.1922
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Riesaer D Tageblatt rrrrd Anieiarr MeblM «a> T««i«r). 7S. Jahrg NelltiKer vollsirkurs (»mtliel»): 1473 Slark Lloyd George sei G gewesen, der d« Griechen ermutigte, die phantastischen Unternehmungen in Kleinasien zu be sinnen und fortzusetzen. La» ganz« Gebäude seiner Politik ket wie ein Karten««», «ttzunmeuaedrochen. ihm» und »em tiefen Wasser Var ihnen kauern, »ringt »eftiln- »tg et« Heulen unv Jammer» in die Lust, das von einem gerade,« irrsinnigen Schrecken zeugt und viele Lilometer »eit zu hören ist. In dieses Wehgrhenl mischt sich VaS häufige -rachen und Knallen der explodierenden Munitionslager, begleitet von dem Knattern der brennenden Granaten, das wie ein hestiger Jusanterirangriss klingt Vergegenwärtigt man sich die Glut »er Höllensarbcn an dem feurigen Himmel, die düster» Wolken der schwelenden Rauchmassen, Sen ekelhasten Gestank, der die Luft erfüllt — dann hat man eine Ahnung van diesem Schauspiel entsetzlicher und grandioser Zerstörung, das wir beobachten. Das Feuer begann als ein unbedeutender Ausbruch schwarzen Rauches, etwa um 2 Uhr nachmittags am Mittwoch im armenischen Viertel, das etwa 2 , bm landein wärts liegt. Nur wenige Leute beobachteten diese» kleine Feuer, da» sich dann in so surchtbarer Weise auSbrcitrn sollte . . . ." Nach einer HavaS-Meldunq aus Athen haben franzö sische und italienische Schiffe vorgestern ungefähr 10000 Flüchtlinge ans Kleinasien gelandet. Ter armenische Bischof, dessen Ermordung durch die Kemalisten gemeldet worden war. sei unversehrt in Athen angckommen. — Nach einer Meldung des „Jutransigcant" aus Smyrna wirten dort noch 300000 Menschen auf Abtransport. Sozialvenrokratischer Parteitag. Reichstagsabgeordneter Adolf Braun erstattete in dec Moutagssibung den Bericht des BarteivorstandeS und führte dabei u. a. aus: Wir dürfen nicht durch unerfüllbare Forderungen die Arbeiterschaft zn Enttäuschungen führen, denn mir brauchen nicht Fatalisten, sondern kämpfende Parteigenossen. Ter GroßkapitaliSmus ist heute mächtiger denn je. und der Kampf gegen ibn ist schwer. Es ist unberechtigt, wenn dem Parteioorstand und dec Neichs- tagSfraktion vorgewor^en wird, sie hätte nicht genug zur Linderung der wirtschaftlichen Not getan. In Tcutschland geht alle Gemalt vom Volke aus und nickt von den Abge ordneten. Tie Massen sollten sich mehr rühren. Wir müssen neben den Handarbeitern auch die Kopfarbeiter gewinnen, aber wir müssen erst die richtige Sprache finden, mit der wir zu der Masse der Kopfarbeiter sprechen können. Zur Frage der Arbeitszeit befürworten wir den Antrag Bielefeld: Ter Achtstundentag ist gegen jeden Angriff zu schützen. Ter Parteitag bedauert d'e Auslassungen einzelner Sozialdemokraten, die geeignet sind, den Acht stundentag zu gefährden. Braun wändle sich besonders gegen das von dem sozialdemokratischen Journalisten Kaliski im Neichswirtsckaftsrat abgegebene Sachvrrstäudigen- gutachtrn gegen den Achtstundentag. Im Anschlag daran kritisierte er den sozialdemokrarischcn Journalismus über haupt und führte aus, es ist leicht, in die Pariei hinein- zukommen, aber schwer, hiuausgebracht zu werden. Tas beweist uns der Fall Lensch, der glücklicherweise ein Einzel fall in der Partei ist. Lensch, der früher so radikal war, daß keiner mitkonnte, hat jetzt de» Stinnrs nbecstiunisiert. Ein Antrag, den wir empfehlen, erklärt die Mitarbeit von Parteigenossen an reaktionären Zeitungen mit den Partei pflichten für unvereinbar. Friedrich BartlirlS, der Partei kassierer, berichtet« dann über Agitation, Organisation und Kaffe. Ter wöchentliche Mindestbeitrag müsse ans 5 Mark erhöht werden. Ein Stundenlohn müsse durchschnittlich als Monatsbeitrag gelten. Die sozialdemokratische Lehrer bewegung habe besonders auf dem Lande werbend für die Sozialdemokratie gewirkt. Tie Organisation der sozial demokratischen Jugend habe sich günstig entwickelt. Ti» Gesamtpartei habe gegenüber dem Vorjahre einen Verlust von rund 47 000 Mitgliedern, also etwa um 4 v. H. er litten. Sie zählt gegenwärtig 1174105 Mitglieder. Frau Abg. Juchaez ergänzte den Bericht durch eine Darlegung der Entwicklung der sozialdemokratischen Frauenbewegung. — Die Frage der Einigung soll nach einem Parteitags- beschluß erst am Donnerstag zur Beratung kommen, zu der selben Zeit, wo über dieselbe Frage in Gera verbandelt wird. Ungar« i« Le« Völkerbund ausgenommen. Tie Völkerbund-Versammlung hat in ihrer gestrigen Vollsitzung einstimmig Ungarn in de« Völkerbund anf- grnomme», nachdem der tschechoslowakische Delegierte Osusti im Namen der gesamten kleinen Entente noch ein mal in einer längeren Rede allen Bedenken gegen die Auf nahme Ausdruck verliehen hatte. Im Verlauf der gestrigen Sitzung der Völkerbunds versammlung wurde ein Schreiben Nansens verlesen, in dem Nansen anregt, erstens den Flüchtlingen in Smyrna di« in Konstantinopel für die russischen Flüchtlinge geschaffene Organisation zur Verfügung zn stellen, zweitens eine Ber- mtttlnngsaktion d«S Völkerbundes oder andere Maß nahmen zu sofortiger Einstellung der Feindseligkeiten »wischen Griechenland und der Türkei zu ergreifen. Beide Vorschläge wurden dem Initiativkomitee übergeben, das über ihre Verweisung an di« einschlägigen A> «fchsssse der VölkerbundSversammlung zu beraten hat. und Anzeiger Metlatt Mtd Tiychrr). *"**Ä2»Dies- Blatt eMHLtt die ««tliche« vekamttmachm»e» her rlmtShaatztrmmnschaft Grotzerrhaiu, Le» «mttgerichtS, der dlmt-abwaltschaft beim «mtt-erlchte und de» Gate» der Stadt Riesa, de» Finanzamt» Riesa mid de» Hanvtzollamt» Meitze«, sowie de» SemeinderateS GrS-a. Die britische Regierung soll ein Telegramm Mustafa Temals erhalten haben, in dem er erklärt, er sehe England nicht als seinen Feind an, unv durch blicken läßt, daß er bereit sei, über den Fcieven zu ver handeln. — Nach einer Blättermeldnng aus Konstantin nvpel schreibt das dortige Blatt „Aksam" in einem inspirierten Artikel, die Kenialisten würden für b. n Augen blick die neutrale Zone nicht verletzen; die Alliierten müß ten ihnen jedoch den Frieden geben, den sie forderten. Andernfalls sei ein Krieg mit den Alliierten sicher. Wie Rcnter ans Bombay meldet, wird der Sieg der Kemalisten von den Mohammedanern in Indien festlich begangen. ! „Times" meldet ans Riga, angesichts der letzten tür kischen Operationen hätten die Bolschewisten eine außerordentliche Konferenz des Revolutionären Militär rates einberufen, auf der Trotzki den Borst» führe Tie Verhandlungen seien geheim, es werde ievoch versichert, daß die Konferenz beschlossen habe, unverzüglich alle Streit kräfte der Kaukasischen Republiken, die russischen im Kau kasus befindlichen Streitkräfte und die Sowjetflotte tin Schwarzen Meer zur Aktion vorzuberciten. Ein Korps der Sowjetstreitkräfte sei bereits an der Grenze der asiatischen Türkei ausgestellt worden, bereit, Mustafa Kemal bcim Vormarsch auf Konstantinopel zu Hilfe zu kommen. Anderen Mcldunqen zufolge verpflichtet der Vertrag zwischen Moskau und Angora die Sowjetregicrung, mit den türkischen Nationalisten bei der Wiedergewinnuna der Dar- dancllcn zusammenzuwirken. wofür Rußland als Kompen sation völlige Handelsfreiheit iin Schwarzen Meer erhält. Die russische Note über die Orientfragen. Die Note des gesckäftsführenden Kommissars für aus- wärtige Angelegenheiten in Moskau Karachan liegt jetzt im Wortlaut vor. Das 10 Seiten umfassende Schriftstück nimmt zunächst zu dem russischen Protest vom 19. Juli an die Mächte Stellung und führt des weiteren u. a. auS: Rußland kann keinesfalls zugeben, daß die Meerengen Kriegsschiffen aller Länder freigegeben werde» und insbe sondere nicht, daß England im Einvernehmen mit seinen Verbündeten di« Meerengenfrage löst ohne die Zustimmung und gegen die Wünsche der Staaten, die am Schwarzen Meer liegen und deren Stimme für das Schicksal der Meerengen- frage entscheidend ist. Die russische Regierung sieht in den durch die Türkei geiührtrn Kriegen einen Kampf des türkischen Volkes um seine Existenz und Unabhängigkeit gegen den Vertrag von SevreS. Rußland hat nicht nur das Recht dazu, sondern will auch nicht das türkische Volk in der Verteidigung feiner Daseinsberechtigung stören. Rußland ist gewillt, unter Berücksichtigung der brüderlichen Beziehungen zur Türkei, jede Anstrengung zu mache», um ein Einvernehmen »wischen der Türkei und seinen Feinden herbeizuführen. Bedauerlicherweise gebe die Politik der Ententemächte kaum Veranlassung zu der Annahme, daß sie die ernsthafte Absicht haben, auf friedlichem Wege den Konflikt im naben Orient zu lösen und damit den letzten Weltkrieg zu liquidieren. — Diese Note ist das erste offizielle Bekenntnis Rußlands zu der Koalition zwischen dein Ruffentum und dem Islam, die der Weltgeschichte neue Bahnen zn weisen vermag. Das in der Moskauer Note zum ersten Mal öffentlich festgestellte Zusammenwirken zwischen Rußland und dem Islam ist das größte politische Ereignis der letzte» Zeit und bedeutet die endgültige Liquidation der bisherigen russischen Politik, für die der Besitz Konstantinopels ein unerschütterliches Glaubensdogma war. Immer klarer wird es, daß die Gesamtheit der europäischen Probleme vom Balkan, vom Orient aus auf- gerollt werden wird. Eine siegreiche Türkei im Bündnis mit Rußland muß unberechenbare Folge» für die englisch französische Politik haben und wird auch für Deutschland von Wichtigkeit fein. Der Braud vou Smyrna. Der erste ausführliche Bericht von dem Brand von Smyrna, der eine »er größten Feuersbrünste der Weltgeschichte dar stellt, wird von dem Berichterstatter der „Daily Mail" beim türkischen Heere, Ward Pries, gegeben. Pries war der einzige englische Journaltft, der das tragische Schanspiel beobachten konnte. Bo« Bord des britischen Schlachtschiffes „Iran Luke" aus, das im Hake« von Smyrna liegt, entwirft er seine Schilderung: „Roch lecke« di« Flammen über alle viertel der Stadt -in im Umkreis einer englischen Meile von dem Ort aus, an dem ich schreibe. Las Schanspiel ist schrecklich schön. Die Szene« granfigen Schrecken», di« «ährend »es «acht» «nter der 85000« Seelen zählenden Bevölkern«, stattfandet,, wnrden «och schlim mer durch die Unfähigkeit der türkische« Behörden, einer solche« Katastrophe Herr ,« werde«, «nd durch die Furcht, die die Grieche« «nd Armenier vor den türkischen «roherer« habe«. Was ich hier an Deck de» „Iran Duke" sehe, ist eine ««unter brochene Feuermauer, an vier Kilometer lang, aus »er SO ver schiede«« «uttane vo« rase«»«« Flamme« da» Feuer i« die Luft schlendern, »essen äußerste Zungen bis ,« einer Höh« von 10« F«tz emporlecke«, «egen diese« feurig«« Vorhang, der de« Himmel i« ei« «lntmeer taucht, heben sich in scharfen Silhouet te« die Türme der griechische« Kirchen ab, dir Kuppeln »er vttscheeu «nd die Jache« viereckige« Dächer der Häuser. Alle die Warenhäuser, «eschäftSbauten «nd europäische« Wohnungen SmhrnaS bräunte« wie wütende Fackel«, die das Fener weit i« da» Hinterland hinein trüge«. Bau dieser glühe«»«« Masse gelbe«, orangefarbenen «nd scharlachrate« Feuers steige« dick «ballte Hanfe« ölige« schwarzen Rauche» auf, die de» Men» in s,i«e« Zenith verhülle«. Da« Meer glüht in «ine« tiefe« »»»strrot, ««» — der schrecklichste «indrn« vo« alle« - von »er dichtgedrängte» Menge der viele« Deusrnde von Flücht linge«. die «ik »em engen Kai »wische« de« iknerto» hinter Den Berliner Abendblättern zufolge überwies die deutsche Regierung 1v Millionen Goldmark, die ans Grund der letzten gemeinsame» Note der Alliierten als Abschlag zahlung auf die in Wirklichkeit fälligen AuSgletchzahlungen in Höhe von 28,4 Millionen zu zahlen waren-, den AuS- qleickämiern der Alliierten. Die Orienttrist. AuS London wird gemeldet: An der gestrigen Zu sammenkunft in der Downing Street, die um 12 Uhr be gann und zwei Stunden dauerte, nahmen Marine-, Mili tär- und Luftfahrt-Sachverständige teil. Die Blätter er- klären die Behauptung, daß das britische Kabinett einen großen Konflikt mit der Türkei vorbereite, für vollkom men unbegründet. Man suche durchaus keinen Krieg. Kein Krieg sei geplant, und man erwarte auch nicht, daß Kemal Pascha es zu einem Kriege werde kommen lassen. — In einer Darlegung der französischen Regierung über die Haltung gegenüber der türkischen Krise soll Poincarß bekräftigen, daß Frankreich mit Großbritannien zusammen auf der Aufrechterhaltung der Neutralität der Meerengen bestehe. Cs werde jedoch der kriegerische Ton der von der britischen Regierung veröffentlichten offiziösen Erklärung darin gemißbilligt. — Die Regierung von Neu seeland soll Lloyd George mitgeteilt haben, und dieser Be schluß sei durch eme Vollsitzung des Kabinetts bestätigt worden,- die Regierung von Neuseeland wünsche, sich der Negierung von Großbritannien bei jedem Schritt, ber unter nommen werden sollte, anzuschlieyen, und sei bereit, ein Kontingent zu entsenden. — Eine Klättermeldung aus Sidney berichtet, das australische Parlament werde am Dienstag den Vorschlag bekräftigen, ein austra- ttsches Kontingent wen» nötig nach den Dardanellen zu entsenden. Die einzige Opposition werde von der Arbeiter partei kommen, die ein Drittel deS Hauses ausmache. — General Monash erklärte, eine Brigade werde in drei bis vier Wochen zur Einschiffung bereitstehen. Nach einer Blüttcrmeldung aus Melbourne hat der australische Pre mierminister an Lloyd George telegraphiert, Australien werde an jeder Unternehmung teilnehmen, die nötig sein könnte, um die Unantastbarkeit von Gallipoli zu sichern. Es sei bereit, ein Kontingent zu stellen. Wie Reuter aus Ottawa meldet, wird wahrscheinlich eine Sondersitzung des Parlaments einberufen werden, um sich mlt dem Er suchen der Regierung des britischen Reichs um Entsendung von Truppen nach dem nahen Osten zu befassen. AuS London wird gemeldet: Der „Spectator" richtet anläßlich der orientalischen Krise scharfe Angriffe gegen Lloyd George. Die innere und äußere Politik Lloyd Georges habe Lu einer Reihe außerordentlicher Katastrophen geführt. Die Zett sei für die Nation gekom men, zu entscheiden, daß die Interessen des Landes in de» Händen Lloyd George- niemals gesichert sein werden. Lloyd George sei e» gewesen, der der Griechen ermutigte, t': 7"^- " — " . - ginnen lei wie Havenfteiu zuriickgelehrt. ReichSbankprästbent Ha»e«ftei« ist au» London »«rück, «kehrt. Montag nachmittag fand eine Sabinettssitzuna statt, In der die Frage der an Belgien auszustellcnden Schatz wechsel behandelt wurde. ReichSbankprüsident Havenstein teilte mit, daß die ReichSbauk nunmehr bereit ist, die sechs monatige« Schatzwechsel, füllig vom 15. Februar bi» tö. Juni 1023, mit ihrer Unterschrift zu versehen. DaS Reichskabinett nahm diese Erklürung deS ReichSbankpräsi- denten entgegen und beschloß, der belgischen Regierung sofort entsprechende Mitteilungen zu machen. Die Berliner Blätter begrüßen den vom Reichsbank präsidenten Havenstein in London erzielten Erfolg als eine wesentliche Entspannung unserer anßenpolitischen Lage. Da zu wiederholten Malen betont worden ist, baß die Reichs bank nicht gewillt sei, einen Teil ihres Goldbestandes dem Auslande zu verpfänden, so hält eS der „Berk. Lokalanz." für selbstverständlich, daß die Besprechungen in London unter dieser Voraussetzung geführt worden sind. Die „Voss. Zig." schreibt: Da nunmehr die Forderung der belgischen Unterhändler, von ber deutschen Regierung Schatzwechsel mit nicht längerer als sechsmonatiger Laufzeit und mit ber Unterschrift der Reichsbank zu erhalten, erfüllt ist, muß ber Konflikt über die Garantiefraae als beendet und die von der NeparationSkommission verlangte Einigung zwischen Deutschland und Belgien al» erzielt angesehen werben. Das „Berl. Tagebl." schreibt u. a.: Die NeichSbank würbe daduch, daß sie nun auf Grund der Besprechungen ihres Präsidenten mit der Bank von England und der mit dieser erfolgten Einigung ihre Unterschrift unter die vom 15. Fe bruar bis IS. Juli fälligen Schatzwechsel setzt, die Bürgschaft nicht nur für die erste Rate, sondern auch für den ge samten Betrag in Höhe von 270 Millionen übernehmen. Darüber, wie sich diese Summen auf die einzelnen Monate verteilen solle«, verlautet bis jetzt noch nicht». Die Lösung des Gesamtproblems wird in politischen Kreisen al» nicht ungünstig betrachtet. Der „Vorwärts" schreibt: Wir sind überzeugt, daß weite Kreise deS In- und Auslandes die Nachricht, baß Herr« Havensteins Londoner Mission erfolg reich gewesen ist, irr einem Gefühl ber Erleichterung auf- atmeu werden. Wir wissen aber, daß biesd Befriedigung keine allgemeine sein wirb, weder außerhalb noch innerhalb der deutschen Grenzen. Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" meint, immer noch auf ihrem ablehnenden Standpunkt ver harren zn müssen und sagt, die Rückversicherung ber Reichs bank bei ber Bank von England habe nur rein formalen Charakter. Die Vorschläge der deutschen Regierung bleiben nach wie vor unannehmbar und unbiSkutabel. Wilhelm H. heiratet wieder. . Die Meldung von der Verlob««- deS frühere« deut' scheu Kaiser- wird durch ein« Mitteilung des General- bevollmächtigten des königlichen Hause« Wirkl. Geheimrat« v. Berg bestätigt. Der Kaiser werde voraussichtlich im November d. I. die verwitwete Prinzessin Hermine vo» Schönaich-Carolatb geb. Prinzessin Rrnsi ff ? nls Gattin heimführen. Die „Rheinilch-Westsältsche Zeit»««" schreibt zu öS, Meldung -er bevorstehenden Wiebcrvermählung beb früheren Kaisers u. a.: Wollt« man diese Angeleaen-M SIS. Dienst««, IS. September 1922, «bends. '^as^tteiäw^raäeöüw^ttchei« l«»r» Daß abends Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, monatlich !>ü.— Mark ohne Bringertohn. Einzelnummer 5.— Mark Anzeige« für die Nummer de« Ausgabetage» sind Li» » Uhr vormittag» aufzuaeben und im voran» zu bezahlen; eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für die 39 ww breit«, 3 nun hohe Grundschrift-Zetle (« Silben) S.— Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Ausschlag. Nach- Weisung»- und BrrmiitelunaSgebühr L.— Mark. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage ringezogen werden muß oder der Auftraggeber in tkoickur» gerät. Zahlung»- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige UnterbaltungSbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im. Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebe« der Druckerei, ber Lieferanten oder der Beförderung-einrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreise». Rotationsdruck und Verlag: Langer-Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goethestratz« 8S. verantwortlich für Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrtch, Riesa.
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