Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192209207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220920
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220920
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-09
- Tag1922-09-20
- Monat1922-09
- Jahr1922
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1922
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Riesaer M Tageblatt HMd (Llbedlatt mü> Aiychey, «q» »l<« i»qii< M «m»» ved-»»««»»», -er »mtthau-tma««schaft vroßerhai«. de» «mt-gericht», der AmtSauwaltschaft beim «mttserichte m,d de» ° Sale» der Stadt Ries«, de» Mmmiamt» Riet« «ud de» vauhtrollauttS Meide«, sowie de» Semei»derateS Eröba. Zs». Mittwoch, 2». Teptrmber 1S2S, abends. 7S. Jahrg. ^DaS^tielöör^clgöniäa^arichätM^^^M^N^^ndS^^^hr^mit^^SnähmeEder^vönn^ind Festtag«. Ue;u,Spreit, gegen Barauszahlung, monarlich SS.— Mark ohne Bringerlohn. ' Linzelnumnwr S — Marl Anzet»«» für bi» Nummer de« «u»gabetage» sind bi« S Uhr vormittag» aukugeben und tm vorau» zu bezahlen; eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Prei» für die SS mm breite, 8 mm hohe Grundschrift-Zeile (S Silben) S.— Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz 56°/, Aufschlag. Nach. Weisung», und Berm1tt»lung»gebühr S.— Mark. Feste Larife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag verfällt, durch Klage eingrzogen werden mutz oder der Auftraggeber in Kontur» gerät. Zahlung», und Erfüllung»ort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle Höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebe» oer Druckerei, der Lieferanten oder der B«förd-rung»einrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise». Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschöfttftelle: Goetheftratze SS. Verantwortlich sür Redaktton: Arthur Hähnel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa DertlicheS «ud Sächsisches. Riesa, den 20. September 1V22. —* Nichtamtlicher Bericht über die gestern abend von S Uvr ab in der Oberrealschul« abgrhaltene öffentliche Sitzung der Stadtverordneten. Vom Kollegium feblten die Herren Stadtvv. Braune, Richter, Schinkel und Schneider, sowie Frau Stadto. Schlimvert. Am Ratstische batten Herr Bürgermeister Dr. Scheider als Vertreter de» Mats, sowie Herr StadtrechtSrat Quellmalz und Herr Stadtrat Fiedler Platz genommen. Der Zubörerraum war nur schwach besetzt. Die Sitzung leitete Herr Vorst. Güntber. Die städtische Betbilfe an den Riesaer Verein für Jugendpflege wird auf 6000 M. erhöht. Angenommen wurde daSLrtSgesetz über Tagegelder und Reisekosten der Mitglieder der städtischen Kollegien, der städtischen Beamten und Angestellten. Die Beträge sind nach denselben Grundsätzen und in derselben Höbe fest- gesetzt, wie sie die Staatsbeamten derselben BesoldungS- grupven beziehen. Die Sätze sind durch die Geldentwertung überholt, eine baldige Erhöhung steht aber zu erwarten. Die Sätze des neuen OrtSstatutS werden rückwirkend ab 1. Juni gewährt. Genehmigt wurde die neuvereinbarte Lohn- ordnuna für das Pflege-, Haus- und Küchenpersonal des Stadtkrankenbause«. Die im Haushaltplan des laufenden Jahres für die diesigen Volks- und Fortbildungsschulen zur Beschaffung non Lehrmitteln bewilligten Mittel in Höhe von V2 000 M. sollen angesichts der Geldentwertung sofort verfügbar gemacht werden. Die Forderung des Schul- betratS auf Bewilligung noch weiterer Mittel wurde zur Beratung an den Schulausschutz verwiesen. Die Abrechnung über den An- und Umbau der Spar- und Girokaffe, der 811 575,98 M. erfordert hat, sowie die Abrechnung über die Gemeindeeinkommensteuer 1919 wurden richtiggesprochrn. Angenommen wurde der 5. Nachtrag zur Wasserwerks- ordnung. ES bandelt sich nm die versuchsweise Ein führung des Inkassoverfahrens. Die jährlichen Aufwandsentschädigungen für die unbesoldeten Ratsmitglieder und die Stadtver- ordneten wurden rückwirkend ab 1. Juli wie folgt festgesetzt: Unbesoldete RatSmitalieder 2250 M., Stadtverordneten. Vorsteher 2500 M., Stadtverordnete 1 500 M. Für jede versäumte Sitzung wird 1 Prozent der jährlichen Aufwands entschädigung abgezogen. Herr Vizevorst. Mende erklärte, datz die bürgerliche Fraktion bisher die Aufwandsent schädigungen abgelehnt habe. Sie werde unter den heutigen Verhältnissen diese Stellungnahme nicht mehr aufrecht- erhalten können und stimme der Vorlage zu. Abgelebnt wurde ein Antrag Johne, die Aufwandsentschädigung für die Bürgcrmeisterstelle im OrtSgesetz festzulegen. Zugestimmt wurde der Ratsvorlage, die Gebühren fürdteLeichenfrauenwie folgt feftzusetzen: 200 M. für die Besorgung der Leichen Erwachsener, 150 M. für die Besorgung der Leichen von Kindern im Alter von 6 bis 14 Jahren, 120 M. für die Besorgung der Leichen von Kindern im Alter bis 6 Jahren, 80 M. für die Besorgung von Leichen, deren Bestattung aus öffentlichen Mitteln erfolgt. Von der S. P. D.-Fraktion des Kollegiums lag folgen- der Antrag vor: Das Kollegium wolle beschrieben: In den Haushalt- plan ist jährlich eine gröbere Summe (dieses Jahr erst- malig 100000 M.) einzustellen, die verausgabt werden soll an die Kinder minderbemittelter Riesaer Einwohner, die zum Erwerb einer weitergehenden Bildung aus- wärtige Schule» besuchen müssen (Universität, soziale Frauenschulen usw.). Der Rat wird gebeten, diesem Be- schluffe beizutreten. Herr Vorst. Güntber begründete den Antrag und führte u. a. aus, dab das Bildungswesen immer mehr das Mono- pol weniger bemittelter Kreise werde. Für die Kinder Minderbemittelter müßten soviel Mittel aufgebracht werden, datz sie nach dem Besuch der hiesigen höheren Schule sich noch auf der Universität weiter ausbildett könnten. Vor allem sei an Kinder gedacht, die in soziale Berufe gingen Wohlfahrtspflege). Die Arbeiterschaft habe «in grob«» Interesse daran, datz derartige Kräfte aus ihren Reihen ge« nommen werden könnten. Herr Vizeoorst. Mende erkannte an, datz infolge der Geldentwertung der Kreis der Minder- bemittelten immer gröber wird und dab die Kosten einer weitergehenden Bildung in keinem Verhältnis »um Ein kommen stehen. Au» diesem Grunde habe die Stadt schon gröbere Summen für Stipendien bereitg,stellt, die an hiesige Schuler der Oberrealschule gewährt würden. Diese Summen seien so hoch, daß bet der letzte« Verteilung «S schwer ge wesen sei, st« unterzubringen. In Riesa fit auch für die Volksschulen die Einführung eine» S. und 10. Schuljahres für Kinder, di« dazu die Fähigkeiten hätten, beabsichtigt. Es sei dies «in« Aufgabe, die direkt unser Schulwesen an- gehe und grob« Ausgaben erfordere. Wenn in der Ober- cealschule Schüler vorhanden seien, deren Ausbildung auf der Universität infolge der Kosten unmöglich fei, so halt« er das deshalb nicht für einen groben Schaden, weil auch das Handwerk und der Srbeiterftand Nachwuchs au» den gebildeten Kreisen brauchen könnten. Er gehörte heute ein grober Opfermut daw,.auf,die Universität zu gehen und wir wüßten nicht, ob soviel befähigte, gesunde und opfer- bereite Kinder in unserer Oberrealschule vorhanden seien. Die Summe, di« berettgAellt werden solle, bedeute auch gar nichts. Au» diesen Gründen heraus könne er sich mit dem Antrag nicht durchaus einverstanden erklären. Er solle erst im Finanzausschuß, gründlich durchberaten werden. Herr Vorst. Günther erklärte, di« Linke wolle mit dem Antrag nicht die Kinder auf die Gelebrtenlaufbahn drängen. Es müsse aber Arbeiterkind«» und den Lindern weuta be- 8eut1x«r Voll»rkur8 (»mittel»): 1463 mittelter Eltern di« Möglichkeit geg«b«n werden, sich die höhere Bildung zu erwerben. Solange diese Möglichkeit nicht geschaffen sei, dürften auch nickt Mittel aufgewendet werden, damit die anderen Kreise sich diese Bildung ver schaffen könnten. Viele Berufe verlangten nun einmal akademische Bildung, deshalb müffe diese auch den Arbeiter- kindern zugängig gemacht werden. Hinsichtlich der Stipendien bei der Oberrealschule versicherte er, datz diese durchaus be nötigt würden und auch Verwendung für sie vorhanden sei. Herr Stadtv. Johne erklärte, datz die unabhängige Fraktion dem Anträge zustimme. Herr Stadtv. Schumann erwähnte einige Fälle, die zeigten, dab unter den Schülern der Oberrealschule die für den Universitätsbesuch heute er forderliche Ovferwilligkeit vorhanden sei. Wenn diesen Leuten von der Stadt Hilfe gewährt werden solle, so könne er dieses Vorhaben nur gutheitzen. Persönlich sei er daher durchaus mit dem Anträge einverstanden und er werde ihn auch unterstützen. Für die Stipendien sei dieses Jahr die doppelte Anzahl Anmeldungen eingelaufen und man werde Not haben, die Bedürftigen zu befriedigen. Hoffentlich könne auch die Unterstützungsbücherei mit Mitteln bedacht werde». Der Antrag der SPD.-Fraktion wurde schließlich gegen 5 Stimmen angenommen. Herr Stadtv. Schönborn legte «inen weiteren Antrag der S.P.D.-Fraktion vor, m welchem der Rat ersucht wird, mit Vertretern des StadtoerordnetenkolleaiumS und der Sozialrentner die Fragen der Maffenspeisung, Errichtung von Wärmstuben und Beschaffung von Kartoffeln, Solz und Kohlen zu besprechen. Herr Bürgermeister Dr. Scheider erklärte, dab bereits Schritte unternommen seien, um die Arbeits- und Kleinrentner mit Kartoffeln und Hol» zu versorgen. Bezüglich der Kohlen werde sich rin« ÄorauSbeschaffung nicht ermöglichen lassen. Es werde den Bedürftigen mit den erforderlichen Mitteln an die Hand gegangen werden müsse». Auch an die Einrichtung von Wärmstuben sei schon gedacht worden. Auf Schwierigkeiten werde die Frage der Maflenspeisungrn stoben. Aus jeden Fall werde der Rat den Antrag freundlich aufnehmen. Der Antrag wurde angenommen. Herr Stadtv. Schön vorn fragte an, wie weit die Eingemeindungsfrage gediehen sei. In Gröba und Weida habe man sich mit dieser Frage beschäftigt, eS scheine nur an Riesa zu liege», datz sie nicht vorwärts komme. Herr Bürgermeister Dr. Scheider erklärte, es sei sür notwendig gehalten worden, dab von allen in Frage kommenden Gemeinden die Vermögensübersicht auf gemein samer Basis neu aufgestellt werde, damit über den Ver mögensstand von gleichen Gesichtspunkten aus geurteilt werden könne. Zu diesem Zwecke sei eine Sachverftandigen- Unterkommission eingesetzt worden. Es stehe zu erwarten, datz in 14 Tagen der größere Ausschuh wieder zusammen treten könne. Die Angabe, datz in den anderen Gemeinden alles fertig sei, stimme nicht. Herr Vizevorsteher Menüe erwähnte, datz in letzter Zeit nachts auf den Stratzen großer Radau herrsche und Satz vielfache Beschädigungen an den Häusern vorgekommen seien. Es scheine ein gewisser Plan vorzuliegen. Leider erstatteten viele Hausbesitzer über den ihnen zugefügten Schaden bei der Polizei gar keine Anzeige, so daß diese nicht wisse, wo sie eingreifen solle. Die Polizeiposten, die durch die Stadt gingen, müßten verstärkt werben. Es solle eine Statistik aufgestellt werden, die darüber Auskunft gibt, wie viel Anzeigen erstattet werben und was bei den polizeilichen Erörterungen herauskommt. Herr Borst. Günther er klärte, die nächtliche» Ruhestörungen rührten wohl von dem starken Alkoholkonsum her. Der Rat möge zur Unterstützung der Polizei die Sipo mit heranztehen. Herr Bürgermeister Dr. Scheider erklärte, daß in der letzten Sitzung über Polizetbeamte unrichtige Behauptungen aufgestellt worben seien. Er habe es für seine Pflicht erachtet, Doppelpatrouillen anzuordnen, die er auf die in der letzten Stadtverordnetem- sitzuug geäußerten Wünsche hin wieder eingestellt habe. Das Zusammenarbeiten mit der Sipo sei damals von dieser gelöst worden, weil sie nicht genügend Mannschaften habe. Es sei ausgeschlossen, datz mit IS Schutzleuten ei» ausreichender polizeilicher Dienst geleistet werden könne. Er halte eS auch für erforderlich, datz stets Anzeige bei der Polizei erfolgt, wenn Unfug verübt worden ist. Schlutz -er Sitzung gegen )l8 Uhr. * * * —* Deutsch« VolkSvartei. Auf die Anzejge in vorliegender Nummer, betr. Aufstellung der Kandidatenliste für die kommenden Neuwahlen, sei hiermit besonders aufmerksam gemacht. —* Kahrraddtebstahl. Am IS. September nach mittag gegen S Uhr ist auS -er S. Et. -eS HausgrunbstückS Klötzerstratze S ei« Herrenfahrrad, Marke „Germania", schwarzer Rahmenbau und Felgen, gestohlen worben. Sach, dienliche Wahrnehmungen wolle man -er hiesigen Polizei melden, —* Gestohlen worden find in dem Gasthof in Mautitz bet Seerhausen in der Nacht »um 20. September d. IS. die nachstehend verzeichneten Gegenstände: 3 wollene Bettücher mit roter Kante, b weibleinene Bettücher, davon ein» M. R. rot gezeichnet, 1 weißer Bettbezug, weiß gezeichnet A. R., 1 weißer Kopfkiffenbezug, rot gezeichnet S. R., 8 verschiedenfarbige Herrenobrrhemden, 1 weiße» Herrenoberhemd, 2 weißleinene Herrenhemden, gezeichnet A. R. in der Ecke unten, außerdem der Nam« Alfred R. eingenäht, 1 Normalhemd mit buntem Einsatz, 1 Trikot hemd, 1 blau-weiß geftreiste« varchentbemd, 1 weißes Damen- Nachthemd, 1 Herren-Trikotunterbose, 1 weitzleinenes Damenhemd, rot gezeichnet M. K., 1 weitzleinenes Damenbeinkleid (Deckelbose), 1 weißes Badetuch, «ingewebt der Name «Liebling-, s weiße Handtücher, 1 Baar grau wollene Herrrnftrümpfe, rot O. S. gez., 2 Paar Damen strümpfe, 4 hellblaue, ausgewaschene Damensckürzen, zwei mit und zwei ohne Lab. 1 rotwollenes Kindertleid mit weitzgettreifter Kante, 4 Pfund geräucherter Speck und eine kleine Menge Bratwurst. Di« gestohlene Wäsche bat sich mit Ausnahme der Strümpfe im nassen Zustande befunden. Für die Ermittelung des Täters und die Wiedererlangung der gestohlenen Gegenstände hat der Bestohlene 1000 M. Belohnung ausgesetzt. Sachdienliche Wahrnehmungen wolle man der Gendarmerie in Stauchitz oder der zu ständigen Polizei umgehend zur Kenntnis bringen. -* Diebstahl in Schänitz. Am 18. 9. 22 nachm gegen 3 Uhr sind bei einem Gutsbesitzer in Schänitz mittels Einbruchs 1 schwarz und weitz-karrierterJackettanzug, 1 Paar Herrenschnürschube und 6 Männerhemden gestohlen worden. Im Verdacht steht eine unbekannt« Mannsperson, etwa 20 Jahre alt, rote Gesichtsfarbe, schmächtig, dunkles Haar, bekleidet gewesen ist sie mit einer blauen Schlosserjacke, aelbblauer Sportmütze und grau-schwarz-geftreiften Hosen. Sachdienliche Wahrnehmungen wolle man der hiesigen Kriminalabteilung und der Gendarmerie in Zehren zur Kenntnis bringen. —* Der Verein für Volksbildung und Kunstpflege hält am Donnerstag, den 21. ds. Mts., abends 7'/, Uhr im Speisesaal des Bahnhofes Riesa eine Versammlung ab, in der an erster Stelle ein Vortrag des Schriftleiters Adolf Domnick, Meißen, über „Volksbildung und Äolkskultur" steht. Dem folgt rin kleiner geschäftlicher Teil. Der Vortrag wird zeigen, wie notwendig die Bestre bungen des Vereins sind. Im 2. Teil wird das Winter programm der angeschloffenen Volkshochschule bekannt gegeben werden — soweit eS bi» jetzt festfteht. Wenn irgend möglich, werden Wünsche von Hörern für den kommenden Winter berücksichtigt werden. Wer an der DolkSbildungsbewegung Interesse hat, ist «ingeladen und willkommen. (Siebe auch Anzeigenteil.) —*Der Landesverband aeaen de« Alko< Holismus hielt am Sonntag in Freiberg seine Jahres hauptversammlung ab. Der Vorsitzende. Dr. Kuhn- DreSden, Professor der GesundheitSlehre an der Technischen Hochschule, legte in kurzer Ansprache die hohe Bedeutung der Alkoholfrage für den Wiederaufbau Deutschlands dar. Geheimrat Dr. Esche-TreSden hielt einen Vortrag über „Reich, Länder, Behörden und Alkohol-. Er zeigte als letztes Ziel das völlige Alkoholoerbot Amerikas mit all den gesundheitlichen und wirtschaftlichen Segnungen, die jene» Land in der kurzen Zeit seit Erlaß de« Verbote» schon gehabt, und fordert« al» Brücke dazu für Deutschland dar „GemeindebestimmungSrecht", eine Art Volksentscheid über Neuerrichtung von Sckankftellen in den Gemeinden, und da» „Gothrnburgrr System-, das ihre Bewirtschaftung in die Hände gemeinnütziger Gesellschaften legt. Eine ein stimmig angenommene Entschließung an die sächsischen Ministerien brachte diese Forderungen »um Ausdruck; «ine ergiebige Aussprache förderte noch manchen wichtigen Ge sichtspunkt zutage. Der Abend brachte einen gutbesuchten Familienabend im großen Kaufhaussaale, sehr viel Jugend; doch ist bei der Alkoholfrage gerade deren Anwesenheit wichtig. Die Gesamtüberschrift des Abends hieß: „Wege zu neuer Freude". Prof. Kuhn kennzeichnete die Schäden der Trinkfreude, wie sie namentlich vor dem Kriege in Deutschland gang und gäbe waren, Missionsdirektor Peitzel« Chemnitz unter reicher Anführung von Beispielen aus seiner Arbeit di« sittlichen Schäden des Trinken», Frau Kopthani- DreSden die wirtschaftlichen Nöte, die daraus folgen, indem sie den Mißklang: „Unterernährung, Bierverbrauch, Quäkerspeisung- leidenschaftlich unterstrich; Oberlehrer Ulbricht zeigte witzig und fesselnd nun schlichte Freude in Familie und Freundeskreis, die kein Geld kosten und keine Schaden schaffen: Singen, Rätselraten, Puppentheater, Neckspiele, Erzählen und vieles sonstige. —* Die Milchkleinverkaufspreise im Großenhainer Bezirk. Die Amtshauptmannschaft Großenhain teilt mit: Tie Milchkleinverkaufspreise stellen sich unter Zugrundelegung der Feststellung von Erzeuger preisen durch den Milchwirtschaftlichen Landesverband Sach sen von heute ab zunächst bis 30. September 1922 nach hiesiger Berechnung für den Bezirk der Amtshauptmann schaft Großenhain mit Ausnahme der Städte Großenhain, Riesa und der Gemeinden Promnitz, Poppitz, Mergendorf, Gröba mit Rittergut, Wei-a, Naundorf b. Gr., Zschicschen und Großraschütz folgendermaßen: 1. bei Lieferung sauber gewonnener, gut gereinigter und gekühlter Vollmilch ab Stall an Händler, Molkereien und Sammelstellen Erzeuger preis: 22 Mark für das Liter, 2. im Großhandel 24M Mark für daS Liter, 8. im Kleinhandel 26 Mark für das Liter, 4. im Grob- und Kleinhandel in einer Hand 25 Mark für das Liter. —*EineKestschriftdeSSächsischenSandcs- gesundhettSamteS. Aus Anlaß der Hundertjahrfeier der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Acrzte in Leipzig ist vom Sächsischen Landesgesundheitsamt eine Fest schrift: „Einrichtungen auf -em Gebiete der Bolksgesund- heitS- und BolkSwohlfahrtspflege im Freistaat Sachsen 1922" bearbeitet und ihr Erscheinen mit Hilfe Hochherziger Spen de« der Industrie und Unterstützung der Sächsischen Staats,- rtgierung soeben ermöglicht worben. Das 403 Seiten um fassende Werk gibt einen guten Ueberbltck über die um fassenden Leistungen, die für den Ausbau der öffentlichen Gesundheitspflege von Staat, Gemeinden, privaten Vereini gungen u. a. in rastloser Arbeit bis zur Gegenwart voll bracht worden sind. ES behandelt die Organisation des öffentlichen Gesundheitswesens einschließlich Wohlfahrts, pflege in Sachsen, die Anstalten bet der medizinischen Fa kultät -er Universität Leimig, die Technische und Tierärzt liche Hochschule zu Dresden» die Einrichtung zur Fürsorge für Mütter, Säuglinge und Kinder im vorschulpflichttgen Alter, für Schulkinder und Jugendliche, die Einrichtungen
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