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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.09.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192209254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220925
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-09
- Tag1922-09-25
- Monat1922-09
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.09.1922
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Riesaer D Tageblatt und Meblatt UN- Anzeiger). »ra-üm^cht. r-geblait «iesa. Diese« Blatt enthält die amtliche« »elanntmachrm-en ' «mtShaechtmannschaft Grogeuhain. des Amtsgerichts, der «mtSanwaltschaft keim Amtsgerichte «nd des States der Stadt Riesa, des SiuanzamtS Riesa «nd des HauvtzollamtS Meide«, sowie de- Gemeinderates Gröba. Postscheckkonto, Dratt«, NW »lrokaff. «los, Nr. U. 224. Montag, 2S. September IS22, abends. 7S. Jahrg. Dä^Meiae^rägedtäu^krfch«M^e»e«^?a^äben^^//^ihr niit ÄuSnahme der sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, monatlich SS.— Mark ohne Bringerlohn. Einzelnummer ü.— Mark Auietge» siir di« Nummer des Ausgabetages sind bis S Uhr vormittags aufzugeöen und im voraus zu bezahlen; eins Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für die 3S nun breite, S wm hohe Grundschrift-Zeile (ü Silben) S.— Marr; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. Nach. weisungS- und VermittelungSgebübr 3.— Mark. Yeste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch »läge eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. ZahlungS- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstrger irgendwelcher Störungen des Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der BesörderunaSeinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung del, Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. AeschästSstelte: voetheftratze 58. Verantwortlich sllr Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Die Genehmigungsfrist für die diesjährige Beschäftigung ausländischer Landarbeiter läuft am 15. Dezember 1822 ab. Zwecks Wetterbeschäftigung sowie Neubeschäftiguna ausländischer Landarbeiter für das Jabr 1VSS ist eS erforderlich, daß die Landwirte bis spätestens 10. Dezember 1822 im Besitze der Genehmigung des Landesamtes für Arbeitsvermittlung sind. Die neuen GenehmigungSanträge der landwirtschaftlichen Arbeitgeber sind daher bis spätesten» zum LV. Oktober 1VSL bei der unterzeichneten Amtshauptmannschast zur Vorprüfung durch den landwirtschaftlichen Fachausschuß einzureichen. Die Formulare dazu sind schleunigst von hier anzufordern, damit sie bis »um 10. Oktober 1822 rechtzeitig und ordnungsgemäß auSgefüllt wieder hier eingehen können. Großenhain, am 23. September 1922. 1587LI. Nmtsbauptmannschaft. M MM voll WevIMv U llklWNmWe Mv IMUMMW Miedk Wk siir Mmlelu süs das Winterhalbjahr 1922/23 erfolgt in der Zeit vom 27. bis 30. d. M. Im Rathaus, Zimmer Nr. 5, von 8—12 Uhr vormittags gegen Vorlegung der Brotausweiskarte. Der Rat der Stadt Riesa, den 23. September 1922. Alles Betreten der Felder und Feldwege, sowie das Kartosfelstobbeln ist verboten. Flurgenofsenschaft Leutewitz. Betrifft Annahmestellen für Zwangsanleihe. Hierzu sind im Finanzamtsbezirke bestellt: 1. Reichsbanknebenstelle Riesa. 2. Commerz» und Privatbank, Aktiengesellschaft, Zweigstelle Riesa. 3. Allgemeine Deutsche Creditanstalt, Zweigstelle Riesa. 4. Riesaer Bank, Aktiengesellschaft in Riesa. 5. Sparkasse Glaubitz. 0. Sparkasse Gröba. 7. Sparkasse Leuben. 8. Sparkasse Lommatzsch. 9. Sparkasse Riesa. 10. Sparkasse Strehla. 11. Spar- und Vorschuhverein b. H. Strehla. 12. Gewerbebank Riesa. Riesa, am 25. September 1922. TaS Finanzamt. MiilitMW, bell, gklvlverle Mlole iv »er MUMM. Mit Rücksicht auf die bisherigen Preisnotierungen ans dem Kartoffelmarkt wird der iu der Bekanntmachung vom 26. August 1922 festgesetzte Wert für 1 Zentner Kartoffeln auf SQO Mark anderweit festgesetzt. Diese Festsetzung gilt vom 15. September 1922 an. Dresden, am 25. September 1922. Landesfinanzamt, Abteilung für Besitz- «nd BerkebrSfteuern. vr. H o ch. « Oertliches und Siichsisches. Riesa, den 25. September 1922. . —* E i n V e r k e h r s s o n n t a g. Der gestrige Sonntag, der letzte vor den neuen Fahrpreiserhöhungen, die am 1. Oktober in Kraft treten, hatte einen starken Reiseverkehr anfzuweiseu. Der Andrang zu den Zügen soll schon an den Tagen vorher ein sehr starker gewesen sein. Am gestrigen Sonntag aber war jedenfalls ein Massenandrang zu be- waltigen, den man auch auf dem hiesigen Bahnhofe zu spüren bekam. Ohne zum Teil erhebliche Verspätungen ging es gestern daher im ZugSverkehr nicht ab und die meisten der Reisenden, besonders diejenigen, die in den überfüllten Ab- teilen der 3. und 4. Wagenklasse die Fahrt zurücklegen mußten, werden wohl haben konstatieren müssen, daß sie zwar noch einmal „billig" auf der Eisenbahn gefahren sind, daß aber im übrigen das Reisen gestern ein Vergnügen nicht war. —* E in Kindesleichnam aufgefunden. Am 23. d. M. nachmittags in der 6. Stunde ist am hiesigen Elbufer, unweit vom Stadtpark, in der Nähe des Ziegel- teicheS, ein männlicher Kindesleichnam, etwa fünf Monate alt, von einem hiesigen Einwohner aufgesunden worden. Offenbar hat die Kindesmutter heimlich geboren und das Kind in die Elbe geworfen. Sachdienliche Wahrnehmungen hierüber wolle man der hiesigen Polizei sofort zur Kenntnis bringen. —"Fahrraddieüstähle. Am 23. September d. I. vorm. gegen V,11 Uhr ist in dem Hofraume des Fremden hofes „Hövfner", hier, Bismarckstr. 13, ein Herren-Fahrrad, Marke und Nummer unbekannt, verrostete Speichen, etwas nach oben gebogene Lenkstange, Griffe von Papierstoff und sehr schadhaft, fast neue Gummibercmmg, auf dem Sattel rot-weiß karrierte Satteldecke, Wert 6000 M., gestohlen worden. Als Täter kommt eine Mannesperson, die etwa 25 bis 30 Jahre alt, 1,70 m groß, von kräftiger Statur und vermutlich mit einem dunkelgrünen Filzhut bekleidet gewesen ist, in Frage. Der Bestohlene hat für die Er mittelung des Täters und Wiedererlangung des gestohlenen Fahrrades eine größere Belohnung ausgesetzt. — An dem selben Tage nachmittags gegen V,7 Uhr ist vor dem Haus- grundstücke, hier, Schloßstraße 2, ein weiteres Herren- Fahrrad, Marke Torpedo, Nummer unbekannt, schwarzer Rahmenbau, dergleichen Felgen, brauner Ledersattel mit roter Satteldecke versehen, nach unten gebogene Lenkstange ohne Griffe, Wert 8000 M., gestohlen worden. Hierbei kommt eine Mannesperson als Täter in Frage, die etwa 22 Jahre alt, 1,65 bis 1,70 m groß und mit blauem An zuge, dergleichen Mütze (ähnlich einer Schiffermütze) bekleidet gewesen ist. (Es wird nochmals dringend ermahnt, die Fahrräder nicht aussichtslos stehen zu lassen, da dadurch die Diebstähle nur gefördert werden.) —* Ein Gartentisch gestohlen. In der Nacht zum 24. d. M. ist auf dem Konzertplatze des hiesigen Stadt- parkes ein Gartentisch, Wert 400 M., gestohlen worden. - —"Messerstecher. In der Nacht vom Freitag zum Sonnabend ist ein hiesiger Einwohner auf der Straße von einer jungen ManneSperson wiederholt belästigt und schließ lich mit einem Dolch gestochen worden. Der Täter konnte noch in derselben Nacht feftgenommen werden. — Auch dieser Fall zeigt wieder, daß die Klagen über fortgesetzte nächtliche Ruhestörungen und aus Uebermut und Schaden freude verübten groben Unfug nicht unberechtigt sind. Die Einwohnerschaft hat ein Anrecht auf Nachtruhe und Sicher- beit und es sollte daher mit der Verstärkung des polizei lichen Schutzes nicht länger gezögert werden. * Sächsische Landesbühne. Die frühere Künstlerische Schaubühne, jetzt Sächsische Landesbühne, beginnt am Dienstag, den 25. September, ihr erste» Gast spiel mit Lessing» dramatischem Gedicht „Nathan der Weis» . —"MilttärvereinS-BezirkSoersammlung. Im Gasthofe „Stadt Dresden" in Radeburg hielten gestern die Militäroereine de» BundeSbezirk» Großenhain ihre 48. Be»trk»oersammlung ab. Tie war bereit» sür den 2. Juli anberaumt, wurde damals aber auf Grund des Gesetzes zum Schutze der Republik von der AmtShaupt- mannschast verboten mit dem Bedenken, daß in der aufge regten Zeit Beunruhigungen bervorgerufen werden könnten. Das Verbot wurde in letzter Stund» aus erhobene Beschwerde bin vom Ministerium wieder aufgehoben, der Bezirk». Vorsteher vermochte die Absage an di« Verein« trdoch nicht wieder rückgängig zu machen. „Drutsch lein und zusammen- halten, alle» ander« laß Gott rvalttnl" Mit dtrsem den «.uz n«-Lsttloruck L«. UeutkKer vottarkurs (kmtliell): 1405 Aark. grüßte der Bezirksvorsteher, Herr Oberlehrer Körner-Großen hain, die Erschienenen, darunter Herr Bürgermeister Richter und eine Frauengruppe dec KriegShinterbliebenen-Ver« einigung von Radeburg. TaS Präsidium des Sächsischen MilitärvereinSbnndeS ist aus Svnrsamkeitsrücksichten von der früheren Gepflogenheit, Vertreter zu Bezirksver sammlungen abzuorduen, abgekommcn, sandte jedoch Grüße und beste Wünsche. Herr Bürgermeister Richter beleuchtete in seiner Begrüßungsansprache die tiefe Bedeutung des Militärvereinswesens in kameradschaftlicher Arbeit, forderte aber die Militärvereine auf, sich bei Wahrung ihrer alten Sitten und Gebühren von neuen Richtlinien leiten zu lassen. Namens des Radeburger Militäroereins begrüßte noch Herr Friedrich die von 40 Brudervereinen anwesenden Vertreter. In seiner Rück- und Ausschau erinnerte der Bezirksvorsteber an das, was Sven Hedin auf dem Aerzte- und Naturforscher-Kongretz in Leipzig über Deutschland sagte: In seiner Einigkeit sei das deutsche Volk unüber windlich! Zur Arbeit an der Einigkeit sind auch die Militärvereine mitbsrufeu. Seine Ausschau lenkte Körner auf die Prophezeiungen Dr. Kemmerichs aus München, der Verkünder einer neuen Idee, doch Träger alter Lehren sei. (Die Aeußerungen Sven HedinS und Kemmerichs waren vorige Woche auch im Riesaer Tageblatt wiedergegeben D. R.) Dem Vaterlande die ganze Kraft! Das sei der Wahlspruch der Militärvereine, die sich auf den Boden der Verfassung stellen und die Republik schützen und stützen wollen. Schwarz-rot-gold solle auch ihre Fahne sein. Der vom Bezirksschristführer, Herrn Oberlehrer Grimberg, abgefaßte Jahresbericht umfaßte die Zeit vom I.Mai 1921 bis Ende April 1922. Ein erfreuliches Wachsen ist zu verzeichnen. In 60 Vereinen zählte der Bezirk 4873 Mitglieder, 400 mehr als im Vorjahr. Wiedereingetreten ist der während des Krieges eingegangene Riesaer Verein „China- und Afrikakrieger". Non den neuaufgenommenen 571 Kameraden waren 483 FeldzugSteilnehmer. Zu Ehren mitgliedern wurden 15 ernannt. Gestorben sind 62 Mit glieder, darunter der frühere Bezirksvorsteher Herr Merker und das Ehrenmitglied Herr Geheimrat Ämtshauptmann Dr. Uhlemann, im neuen Geschäftsjahre noch Herr Vorsteher Knisse-Poppitz. Das Bundeszeichen für 40- bezw. 50 jährige Mitgliedschaft erhielten 131, die Kriegsdenkmünze bean tragten 537 Kameraden. Die Denkmünze für 50jähriges Bestehen bekamen die Vereine Zeithain und Priestewitz vec- liehen zum Befestigen an ihren Fahnen. An Unterstützungen gewährten die Vereine 2043 Mark bei Krankheits-, 4654 Mark bei Sterbesällen und 5061 Mark bei besonderen Fälle». Ter Bund zahlte 1550 Mark an bedürftige Mit glieder oder Angehörige. Aus der Bezirksnnterstützungskasse, deren Bestand sich auf 1903,70 Mark beziffert, erhielt eine Witwe 30 Mark. Die Jabresrechnung wies nach eine Ein nahme von 11538,48 Mark und eine Ausgabe von 11166,48 Mark. Auf der Tagesordnung stand ein Vortrag von Frau Hollan-Bautzen über „Unsere KriegShinterbliebenen- Fürsorge". Für die am Erscheinen behinderte Rednerin gaben Herr Rechtsanwalt Berthold und der BezirkSvorsteher über diese Frage Aufschluß. ES hat sich innerhalb des Deutschen Kyffhäuserbundes ein Reichskriegerbund gebildet, der sich mit der Fürsorge für die Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen befaßt. Demzufolge bildete sich auch beim Sächsischen Militärvereinsbund ein besonderer Ausschuß, der mit dem ReichSkriegerbund Hand in Hand geht. Den Vereinen wird angeraten, innerhalb ihrer Wirkungskreise ebenfalls solche Kriesbeschädigten- und Kriegshinterbliebenen- Organisationen zu bilden, die unter Leitung von Kriegs beschädigten oder Kriegrrwitwen in Anlehnung an die Mithilfe der Militäroereine aufklärrnd wirken sollen. Die Bundessteuer erhöhte die letzte BundeSgrneralversamm- lung in Freiberg auf 4 Mark. Zur Behebung der durch die rapide Geldentwertung entstandenen Not der Bundeskaff« ersucht da» Präsidium außerdem um sofortige Abführung von 3 Mark TeurrungS,»schütz pro Mitglied als Notopfer. Den Vereinen wird anheimgestellt, dies« Beträge von den einzelnen Mitgliedern zu erheben oder aus der VerrinSkasse zu bestreiten. Vom Bundesorgan „Der Kamerad" ist von jedem Verein auf 100 Mitglieder em Exemplar zu halten. Auf das 1823 in Dresden stattfindende 50jährige Bestehen de» Bunde» wird mit der Bemerkung hingewtejen, datz sich auch au» unserem Bezirk« möglichst viele Kameraden an der Festlichkeit beteiligen möchten. Der Militärvereinskalender kann vpm Bezirk für 1« Mark an die Vereine abgegeben werden. Die Bezirkssteuer wurde von 30 Pfennig auf 4 Mark erhöht. Anlaß hierzu gaben die erhöhten Porto« auSgaben, Spesen fürBezirkSvorftandsmitglieder und andere» mehr. Ter schwierigen VerkehrSverhältniffe wegen beschließt man, bis auf weiteres die BezirkSversammlungen in der Mitte des Bezirks, in Großenhain, abzubalten. Ter Be- zirkSvorsteber stellte die Abhaltung von Wanderversamm- luugen in Riesa und Radeburg in Aussicht. Er verpflichtete sodann drei neue VereinSvorsteber mit einem Hinweise auf die übernommenen schweren Vertrauensämter. Die aus- scheidenden stellvertr. BezirkSvorsteher Vogt, Schriftführer Grünberg und Beisitzer Burghardt und Herrmann werden wiedergewählt. Herr Friedrich widerlegte die Meinung der Amtshauptmannschast, daß die Abhaltung der Bezirks versammlung in Radeburg hätte Beunruhigung Hervorrufen können. Einem begeisternden Schlußwort des BezirkSoor- stehers auf unser liebes Vaterland folgte der Gesang de» Deutschland-LirdeS. Herr Bürgermeister Richter lud dir fremden Gäste zu einer Besichtigung des kürzlich geweihten Kriegerdenkmals in Radeburg ein. Dieser Einladung wurde nach der Versammlung Folge geleistet. —* Eine Wohnungs- und Heimstätte, tagung. In der Zeit vom 25. bis einschl. 28. September 1922 findet in Karlsruhe auf Veranlassung des badischen ArbeitSininisteriumS eine Tagung für Bau-, Wohnungs- und Heimstättenfragen statt. Zunächst werden am 25. und 26. September Ministerialrat Imhoff, Lberbaurat Gruber- Freiberg, Gartendirektor Scherer-KarlSruhe und Professor Probst-KarlSruhe über Bau-, Bauzuschuß-, Wohnungs- und technische Fragen sprechen, daran anschließend am 28. und 29. September 1922 Dr. Damaschke-Berlin, Professor Dr. Bamanu-Münster, Oberregierungsrat Äusch-DreSden, Land- IngSpräsident PeuS-Anhalt, Geheimrat Falkenberg-Berlin und Bürgermeister Schneider-Karlsruhe über Geschichtliches, Rechtliches, Volkswirtschaftliches der Heimstättenfragen und Gemeindepolitik und Siedlung. —"Der Ankauf von Gold für das Reich dur-S die Reichsbank und Post erfolgt in der Woche vom 25. Sep tember bis 1. Oktober unverändert wie in der Vorwoche zum Preise von M. 5000,— für ein Zwanzigmarkstück, M. 2500,— für ein Zehnmarkstück. Für die ausländischen Goldmünzen werden entsprechende Preise gezahlt. Der Ankauf von Reichs silbermünzen durch die Reichsbank und Post findet unverändert zum 100 fachen Betrage des Nennwertes statt. —* Keine neuen Baukostenzuschüsse. WolffS Sächsischer Landesdienst teilt mit: Die Nachricht, daß die Rcichsregierung drei Milliarden als Baukostenzuschüsse zur Verfügung gestellt hat, hat vielfach zu der Ansicht geführt, daß damit neue Mittel bereitgestellt waren. Tatsächlich handelt es sich lediglich um einen Zwischenkredit, der die Fertigstellung der bereits angefangenen Bauten, soweit dafür öffentliche Zuschüsse bewilligt worden waren, ermöglichen soll. Es Uegt somit lediglich eine Notstandsmaßnahme vor, die den gegenwärtigen Schwierigkeiten auf dem Geld märkte Rechnung trägt. Die Inangriffnahme neuer Baute» wird nicht mehr genehmigt. —* Der Staatsminister a. D. Gustav Gunther hat die ihm angebotene Landtagskandidatur für die Demokratische Partei angenommen. Er ist als Spitzenkandidat auf die Liste gesetzt worden. An zweiter Stelle wurde der srühere Kultusminister Dr. Seyfert vor geschlagen. —* Die Vergünstigung, Zwangsanleihr noch zu einemVorzugSkurs zu zeichnen, erlischt mit Ablauf dieses Monats. Bis dahin betragt dei ZeichnnngSpreis noch 98 vom Hundert des Nennbetrags der Zeichnungssumme. Gezeichnet werden kann nur bei den sür den Finanzamtsbezirk bestimmten Annahmestellen, die in der öffentlichen Bekanntmachung im amtlichen Teil auf geführt sind. - -"Zunehmende» Zigeunerunwesen. Wie aus Dresden gemeldet wird, hat da» Ministerium des Innern aus den Berichten der Landgrndarmerte entnommen, datz da» Ztgeunerunwesen in den letzten Monaten in allen Teilen Sachsen» in bedenklichem Umsang zugenommen hat. Da» Ministerium macht daher den Polizeibehörden die strenge Durchführung der hiergegen früher erlassenen An weisungen zur besonderen Pflicht. Ferner hat da» Wirt- schast-mtnisterium die Kreishauptmannjchastrn neuerding» auf die Notwendigkeit genauer Einhaltung, der Be stimmungen über die Erteilung von Wand,rgtzwerbrscheinr» an Zigeuner btngewtesen. Unbefugt geführte Waffen soll«» beschlagnahmt und Waffenschein« .zurLckgjtoM wrtd<a. da
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