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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.10.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192210059
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19221005
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19221005
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-10
- Tag1922-10-05
- Monat1922-10
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.10.1922
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Riesaer O Tageblatt ««d Anrelarv Meblatt mü» Ameigrrt. Donnerstag, 5. vttovrr 1SS2, abends 7» Jahrg Postscheckkonto, Treib« IN» »ittlog, ««k« Ik. bL «nd Anzeiger MeblM mb ÄnMer). a^a-tanschrtst! LtgaLlatt ki«l» Dieft» Blatt euthätt die amülcheu vekauntnuchmrgeu Sernm» «r.«. hrr «mt»-a>chtm«mschast Grofsen-al«, de» Amtsgerichts, der «mtSavwaltschaft beim Amtsgerichte «Id de» Rate« der Stadt Riesa, de» Finanzamt« Riesa and des Hauptzollamt« Meiden, sowie de» Semeiaderate» Eröba. 2S3 'Da^Ri«satr^ä-Mö^^fcheM^«deI^?naabmdH^Üh^mitUÜänahmeder Sonn» und Festtage. LkjoaSprel«, argen Barauszahlung, durch die Po!t fr-i -au» 180.— Mark. Einzelnummer 10.— Mark. Anzeige» fiir die Nummer de« Ausgabetage» sind bi« S Uhr vormittag« aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine «bewähr für das Erscheinen ar bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Brei» sür di« SA mm breit«, 3 mm hohe Grundschrift-Heile (6 Silben) 12.— Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz ü0°/^ Aufschlag Nachweisung«- und V«rmittelung«geblihr 5.— Mark. Fest« Laris«. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettags verfällt, durch Klage «ingezogen werden muh oder der Auftraggeber in Konkurs geräi. Zahlung«- und Erfüllung«»»»: Riesa. Achttägig« UnttrhaltungSbrilag« „Erzähler an der Elb«". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Storungen d-S Betriebes der Dnickerti, der Lieferanten oder der B«föiderung«etnrtchtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung d-S Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich. Riesa. Geschäftsstelle: Goetheftroste SS. Verantwortlich für Redaktton: Arthur Hähnel, Riesa; ttir Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Nie^a. Voll»rllur8 (»wtlled): 2137 des dtesjährigen medizinischen Nobelpreises Bordet in Brüssel ist es m Gemeinschaft mit Gongou gelungen, den Keuchhustenerreger zu züchten. Eine praktische Bedeu tung für die Verhütung kommt der Entdeckung leider einst weilen nicht zu. Wir hatten dieses Jahr, was selten vor zukommen pflegt, eine sommerliche Epidemie des Keuch hustens zu verzeichnen. Wenn der Keuchhusten im Sommer auftritt, ist Gefahr, daß er iu der kühleren Jahreszeit erst recht wieder aufflammt. Für Kleinkinder unter einem Jahr bedeutet nun der Keuchhusten stets eine Lebensgefahr. Es ist daher dringend nötig, daß wenigstens die Kleinkinder — auch im Alter von zwei bis drei Jahren sind sie noch gefährdet, wenn auch in geringerem Grade — mit aller Vorsicht vor der Ansteckung geschützt werden. Das kann nur durch Beachtung auch „einfacher" Katarrhe und Hustencrscheinvngen als ansteckungsverdächtig in Keuchhustenzeiten geschehen. Eingehende Anweisungen sind eirthalten in dem vom L a ndes a u s s chu ß für hygienische Volksbe- lehrung eben hcrauSgegebenen Merkblatt über den Keuchhusten (Dresden-A., Schloß;. —* Bevorstehende Erhöhung des Zucker- preiseS. Die Rübensabrikanten sind mit ihrer Forderung auf Herabsetzung des Rübenpreises bis auf rund 40k! M. Pro Zentner bei der Negierung durchgedrungen. Dem gemäß dürste bereits in allernächster Zeit der Zucker preis von 2500 auf 5000 Mark pro Zentner steigen. In folge der Erhöhung der Sackspesen, der Frachtgebühren und der Provisionssätze wird man im Großverkehr mit einem Preis von rund' 7000 Mark pro Zentner rechnen dürfen. Da der Preis für Auslandszucker nur 7500 Mark beträgt, wird die Differenz zwischen beiden Zuckerartcn bedeutend verringert sein. — Der zur Zeit in Halle tagende große Ausschuß des Deutschen Gewerkschaftsbundes richtete ein Telegramm an das Neichsernährungsministerlum, in dem dagegen protestiert wird, daß der Zuckerwirtschaftsstelle, die lediglich ein Organ des Zuckersyndikates sei, Ver fügungsgewalt über die ganze deutsche Zuckerwrctschaft ge geben werden soll. Das Telegramm erneuert tue bereits angegebenen Vorschläge auf Bildung eines Gemeinschafts körpers unter entscheidender Mitwirkung der durch die Ge werkschaften vertretenen Verbraucher bei der Verteilung und Preisbildung. —* Unterstützung notleidender Klein rentner im Jahre 1922. Nachdem für das Jahr 1921 an Reichsmitteln 100 Millionen Mark zur Unter stützung notleidender Kleinrentner zur Verfügung gestan den hatten, sind in den Reichshaushalt für 1922 vor läufig 500 Millionen Mark für diesen Zweck eingestellt worden. 450 Millionen Mark werden an die Länder ver teilt. Diese bestimmen über die weitere Verteilung an die Gemeinden und Gemeindeverbände. Länder, Gemeinde verbände und Gemeinven haben ihrerseits mindestens 450 Millionen Mark für die Kleinrenlnerfürsorge aufzuwen den. Als Kleinrentner gelten bedürftige, im Jnlanve wohnende Deutsche, die selbst oder deren Ehegatten durch Arbeit ihren Lebensunterhalt erworben haben, sich vor dem 1. Januar 1920 für das Alter oder die Erwerbs unfähigkeit. eine Jahresrente von mindestens 500 Mark oder eine ihr entsprechende Sachversorgung sichergestellt haben und jetzt wegen Alters oder Erwerbsunmöglichkeit im wesentlichen auf diese Versorgung angewiesen sind. Ihnen können bedürftige Personen gleichgestellt werden, die wegen geistiger oder körperlicher Gebrechen keine Arbeit finden konnten, denen aber aus Vorsorge ihrer Ange hörigen, eine entsprechende Versorgung gesichert ist. Als Arbeit im Sinne dieser Bestimmungen wird auch ernc Tätigkeit in häuslicher Gemeinschaft bezeichnet, die üb licherweise ohne Entgelt erfolgt, aber im Falle der Ein stellung fremder Kräfte vergütet werden müßte. Ihr steht eine wissenschaftliche oder ehrenamtliche Tätigkeit im Dienste der Allgemeinheit gleich, wenn sie Jahre hindurch oie Arbeitskräfte wesentlich in Anspruch genommen bat. In zwischen hat das Reichskabinett beschlossen, die Erhöhung der für daS Rechnungsjahr 1922 zur Verfügung stehen den 500 Millionen Mark Neichsnntiel auf eine Milliarde Mark alsbald beim Reichstage zu beantragen. —* Eine Leihbücherei für hygienische Volksbelehrung. Der Reichsausschuk für hvaienische Dolksbelehrung (Sitz Dresden-A., Schloßstraße 25), der örtlich mit dem sächsischen Landesausschuß vereinigt ist, hat eine Bücherei einzur'.chten begonnen, die Vortragenden, insbesondere solchen in kleineren Orten, dienen soll. Sie sammelt auch solches Material, das sonst nickt leicht zugänglich ist. Zuwendungen an die Leihbibliothek: von nnschlägigen Zeitschriften oder Büchern, die irgendwo nicht mehr benötigt werden, von Sonderabzügen, Vereins- oder behördlichen Veröffentlichungen, würden dankbar begrüßt. Ein Verzeichnis der bisher vorhandenen etwa 1000 Nurn- mern wird nächste Woche in der Sächsischen StaatSzeitung veröffentlicht und späterhin auf demselben Wege ergänzt werden. Siedlung«- und Hetmstättenfraaen. Zn der pfltchtmäßigen Durchführung des Art. 155 der Reichsverfassung über Hetmstättenwesen und Bodenreform ist der Freistaat Sachsen, der seit langen Jahren boven- reformerisch war und der einer klaren, tatkräftigen Sied lungsleitung sich erfreut, vorbildlich. In Sachsen, als dem am^dichtesten besiedelten Freistaat rm Deutschen Reich, kommt dem Siedlungsgedanken, abgesehen von der land wirtschaftlichen Siedlung, besondere Bedeutung zu. Deshalb hat sich die sächsische Regierung, wie Oberregierungsrat Lr. Busch-DreSden auf der Tagung für Hetmstättenwesen in Karlsruhe ausführte, die Förderung oes SiedlungS- wesenS angelegen sein lassen. Zunächst tritt das in Er- scheinung der der Krage der Finanzierung des WodnungS- OertlicheS und Sächsisches. Riesa, den 5. Oktober 1V22. —* Wasserstand der Elbe. Die anhaltenden Ntedersckläae haben der Elbe starken Wasserwuck» gebracht. Die WafsrrstandSnachrichten verzeichneten gestern: Leitmeritz -s- 148, Aussig -s- 183. Dresden -s- 58, Riesa -s- 136. Heute wurde gemessen in: Leitmeritz 4- 128, Aussig -j- 168, Dresden -s- 40, Riesa 4- 126. ES ist demnach bereits wieder leichter Fall eingetreten. —* Das Herbstkonzert des EhorvereinS Riesa am 18. d. M. (siebe Anzeige in der heutigen Nr.) bringt Chöre der Romantiker Mendelssohn, Robert Sckumann, Jensen, alte Kunstlieder von Sans Leo SaSler (1564—1612) und Johann Stephani («m 1600), ölte« Volks- lieber und Cborlieder von Brahms, Albert Kranz usw. Für dieses Konzert ist außerdem Kammersänger Robert Burg verpflichtet worden, der, von Dr. Arthur Cbitz begleitet, Lieder von Schumann und Balladen von Loeme sinaen wird. —- Wochenbericht deS LandeSamtS für Arbeitsvermittlung. Die Lage auf dem Arbeits markte hat fick, abgesehen von einigen wenigen Bezirken, weiter verschlechtert. Die Zahl der Arbeitsuchenden stieg, die Zahl der Vermittelungen sank. Die durch den Kapital-, Rohstoff- und Materialmangel bervorgerufene Unsicherheit auf dem ganzen Arbeitsmarkte besteht weiter und kommt in der Einschränkung verschiedener Betriebe und Verkürzung der Arbeitszeit zum Ausdruck. Verschiedene Streiks und Aussperrungen griffen störend in den Arbeitsprozeß einzelner Berufsgruppen ein. In der Landwirtschaft wurde die An forderung von Arbeitskräften infolge der Hackfruchternte lebhafter. Der Gartenbau hat noch Bedarf an Leuten. Die Vermittelung im bergbaulichen Betriebe war sehr lebhaft, doch läßt die Aufnahmefähigkeit nach. Die keramische Industrie und das Steinmetzgewerbe zeigten im allgemeinen noch keine Veränderung ihrer günstigen Beschäftigungs möglichkeit. Die Ziegelei, und die Ofen- und Porzellan- induftrie ist noch gut beschäftigt. Neueinftellungen fanden aber nickt statt. Der verminderte Eingang von offenen Stellen tritt ganz besonders in der Metallindustrie in Er- scheinung. Die getätigten Vermittelungen beziehen fick fast ausschließlich auf sogenannte Wechsler. Fachleute blieben nach wie vor gesucht. In der chemischen Industrie gingen so gut wie gar keine Aufträge auf Arbeitskräfte ein. Auch in der Textilindustrie ging der Beschäftigungsgrad zurück. Die Einstellung neuer Arbeitsuchender erfolgte äußerst spärlich. Flott arbeiten noch die Handschuh-, Trikotagen- und Wirkwarenfabrikanten. Im Buchbindergewerbe machten sich Anzeichen eines beginnenden Rückganges bemerkbar. Im Sattler- und Tapezierergewerbe blieb die Vermittelungs tätigkeit teilweise günstig, im Holzgewerbe hielt der gute Beschäftigungsgrad an. Tischler werden allerorten gesucht. Das Nahrungs- und Genußmittelgewerbe zeigt« kein« Ver- änderung in der schlechten Arbeitsmarktlage. Namentlich in der Tabakinduftrie stieg die Zahl der Arbeitslosen weiter. Das Schneider- und Schubmachergewerbe verzeichnete eine Zunahme der Zahl der Arbeitsuchenden, aut« Schneider blieben dagegen gesucht. Der Bedarf an Putzmacherinnen und Weißnäherinnen konnte nicht gedeckt werden. Im Friseurgewerbe fehlt es ständig an Gehilfen. Im Bau gewerbe hat die Vermittelungstätigkeit etwas nachgelassen. Mangel besteht noch an Maurern. Die offenen Stellen für Zimmerer konnten im allgemeinen besetzt werden. Für arbeitsuchende Maler ist eine Verschlechterung eingetreten. Die Glaser und Ofensetzer blieben gut beschäftigt. Im Asphalt-, Steinsetz- und Dachdeckergewerbe herrschte noch lebhafte Nachfrage nach Arbeitskräften. Die Nachfrage nach Bauhilfsarbeitern war nur stellenweise etwas lebhafter. Recht ungünstig blieb die Lage des graphischen Gewerbes. Im Handelsgewerbe lag der ArbeitSmarkt ziemlich still. Die Unterbringung der großen Zahl älterer Kaufleute wird immer schwieriger. Gesucht blieben zuverlässige Buchhalter, Expedienten und Stenotypistinnen. Die Lage des Gaft- wirtSgewerbeS bat durch weitere Rückkehr aus Saisonftellen erneute Belastung erfahren. Mangel besteht noch immer an Köchen, Hausdienern und weiblichen Kräften aller Art. Für Ungelernte trat eine weitere Verschlechterung «in. Nur Post und Eisenbahn nahmen größere Einstellungen von Hilfsarbeitern vor. —* Arbeitsvermittlung für Strafgefangene. Das sächsische Landesamt für Arbeitsvermittlung hat Richt linien für die Zusammenarbeit der Strafentlassenenpflege mit der öffentlichen Arbeitsvermittlung und Berufsberatung aufgestellt. Die sächsischen Handelskammern beschäftigten sich damit und sie begrüßen es, daß wettere Schritte unter- nommen werden sollen, Strafentlassene so schnell wie möglich einer geordneten beruflichen Tätigkeit wieder »uzu- führen. Den ausgestellten Richtlinien könne man im allge- meinen »»stimmen. Die Vermittlung durch di« mit den Verhältnissen auf dem ArbeitSmarkt besonder» vertrauten Arbeitsnachweis« sei einer VermittlungStätigkeit durch die Landesstrafanftalt selbst vorruzteben, doch sei zu empfehlen, daß sich möglichst viel« Stellen mit der Unterbringung der Entlassenen befassen möchten, wetl dadurch die Erfolg»- Möglichkeit erhöbt werde. —* Z.weiselrfraaen t>e» RetchSmieten»e- fetzeS. Tie Wohnungsreserenten der deutschen RekchS- regierung und der einzelnen Länder tagten kürzlich in Bad Elster, um über Zweifelsfragen des ReichSmietenge- setzeS und anderer Gesetze aus den Gebieten des Woh nungswesen» Beratungen zu pflegen. Den Teilnehmern war trotz der vorgeschrittenen ZcchreSzeit Gelegenheit ge boten. di« mustergültigen Anlagen und Einrichtungen des sächsischen Staatsbades kennen zu lernen, das bekanntlich in diesem Jahre erstmalig einen vollen Mnterkurbetrieb durc^usühren beabsichtigt. ' —* Keuchhustenverhütung. Lab der Keuch- Liw MW. MW. Mer erst dem Mass baues. Sachsen hat weit über die ihm vom Reich auf erlegten Verpflichtungen hinaus Mittel für den Woh nungsbau aufgebracht, und zwar im Jahre 1920 99 Mil lionen Mark, im Jahre 1921 IM Millionen. Bei der Ver teilung der Baukostenzuschüsse ist dem Tievlungsbau nach Möglichkeit Rechnung getragen worden mit vem Erfolg, daß von den rund 14 000 Wohnungen rund 8090 als Sied lungsbauten anzusprechen sind, wenn man darunter den Flachbau bis zum Viersamilienhaus versteht, unter Bei gabe von mindestens 200 Ouadratmeter Gartenland pro Wohnung. Vor allem darf Sachsen für sich in Anivruck nehmen, der erste Freistaat zu sein, der das Reicksbeim- stättengesetz in die Praxis umgcsetzt hat. Mehr als ViO Reichsheimstätten sind im Jahre 192l errichtet worden, einige weitere Hundert werden in vielem Jahre fol gen. Einfamilienhäuser werden künftig ^ibechauvt nur in Sachsen bei der Bezuschussung in Form von Reickisheun- stätten oder im Erbbaurecht zugelassen werden.' Die säch sische Ausführungsverordnung zum Reicksheimstätlenceü'tz läßt ausdrücklich zu, auch Gartenheimstärren zu begrün den; von dieser Möglichkeit wird mehr und mehr Gebrauch gemacht. Unter diesem Gesichtspunkt wird das .4lelngarten- wcsen nach Möglichkeit gefördert. Eine bcsonde-e Zentral stelle für Kleingartenwesen wird mir staatlichen Eelaern unterhalten. Sachsen hat die Bestellung eines ständigen Geschäftsführers beim Heimskältenausfchuß der sächnicken Gewerkschaften ermöglicht mit der besonderen Aufgabe der Aufklärungstätiakeit. Die Aussichten für die Verwirk lichung des Ziedlungsgedankens in der nächsten Zeit > nd wenig gümtig, da nach den neuesten Kostenanschlägen eine Kleinwohnung annähernd 2 Millionen Mark erfordert. Trotzdem muß an der grulwiätzlicken Richtigkeit des L He llings- und Heimstättengedankens iestgehalten werden. Freiberg. Am Sonntag ist ein Teil des P'affen- vorwerks niedergebrannt. Ter nach Lößnitz zu gelegene Flügel des großen GutShokeS und ebenso der Flügel nach der HalSbrückner Straße fielen den Flammen znm Lv'er. Bis auf die Grundmauern brannten sic innerhalb einer Stunde nieder. Fast die gesamte Ernte ging verloren, ebenso beträchtliche Heu- und Strohvorräte. Vier Schweine, 15 Hühner und ein Hund kamen um. Tas tote Inventar wurde zum größten Teil vernichtet. Es wird Brandstiftung vermutet, indessen kann es sich auch um Fahrlässigkeit handeln. Eine Verhaftung ist erfolgt. * Kamenz. Trotz niedriger Temperatur trat am Dienstag in der zuzeiten Nachmittagsstunde ein heftiges Ge witter in Erscheinung, das neben zahlreichen elektrischen Entladungen auch starken Regen zur Folge hatte. Planitz. Ein eigenartiges Abenteuer ist einem in Oberplanitz wohnhaften jungen Mann widerfahren. Er reiste am Freitag letzter Woche nach Leipzig, um Be sorgungen zu erledigen. In der Nähe des Rosentales dort wurde er gegen 2 Ubr nachmittags von einem Auto ciu- aeholt und von den Insassen, zwei Herren, gefragt, ob er Auskunft über den Weg nach dem Bahnhof geben könne. Dies tat der junge Mann so gut er konnte. Inzwischen war einer der Insassen auSgcstiegen, machte fick am Auto zu schaffen, aus dem er einen prächtigen Blumenstrauß ent nahm, und bat den jungen Mann, den Strauß einen Augen blick zu halten. Von den herrlichen Blumen entzückt, rock der junge Mann an dem Strauß und mußte kurz darauf wahrnehmen, wie ihm die Sinne zu schwinden begannen. Die Autofahrer hoben den jungen Mann sofort ins Auto, um ihn ins „Krankenhaus" zu bringen. Von diesem Moment an fehlt dem jungen Mann jede Wahrnehmung, was mit ihm weiter geschah. Als er wieder zur Besinnung kam, saß er noch mit seinen Begleitern im Auto und las zu seinem Schrecken an einem Wegweiser „Nach Suhl", um nach weiterer Fahrt in Straßburg zu landen. Hier in einer Kaserne untergebracht, wurde ihm gesagt, er bekomme hier Arbeit und erhalte dafür so hohen Lohn, daß er aus Deutsch land pfeifen könne. Dies tat aber der Mann nicht, ergriff bet sich bietender Gelegenheit die Flucht und traf nun hier nach verschiedenen Beschwernissen wieder ein. Jedenfalls ist der junge Mann Werbern für die Fremdenlegion in die Hände gefallen, die ihn auf kürzestem Wege nach Algier abtransportieren wollten. Langenwolmsdorf. Eine unangenehme lieber- raschung erlebte ein hiesiger Landwirt, als er am Montag früh die Arbeit auf feinem Felde beginnen wollte. Am Sonntag nachmittag waren Diebe an der Arbeit gewesen und batten ihm von der Drillmaschine sämtliche Kapseln und Federn abgeschranbt, ebenso von dem Heuwender die Kapseln der Räder und alle sonstigen Schrauben. Glauchau. In der Nacht zum Dienstag wurden aus einer Niederlage in Glauchau 6 Kisten, 5 Wannen und 1 Kübel Margarine im Gewicht von 3V, Zentnern gestohlen. Flöha. Zwei über Leipzig Hierher gereist« Tschecho- Slowaken wurden wegen des Versuchs der unerlaubten Warenausfuhr nach Böhmen hier festgenommen. Die Waren wurden beschlagnahmt. Steinplei». Von der Blitzableitung des hiesigen Rittergut«» wurden die Platinspitzen im Werte von über 100000 Mark gestohlen. Al« Dieb« wurden jetzt zwei Zwickauer und «in hiesiger Arbeiter ermittelt. Schneeberg. Sonnabend und Sonntag beging da« hiesige Lehrerseminar in einfacher würdiger Weise die Feier seine« 50jährigen Bestehen« zugleich mit der Weihe der den Gefallenen im Weltkriege gestifteten Ehrentafel. . Leipzig. Immer wieder geschieht es, daß junge Bur- scheu, die im Auftrag« ihre« Arbeitgeber« von Banken oder dem Scheckamte größere Geldbeträge erhoben hatten, auf ge schickte und dreiste Weise um da« Geld betrogen werden. So ist «in 16jähriger Bursche, der hier im Postscheckamt« 10000 Mark erhoben hatte, auf die folgend« Weis« um diese« Geld betrogen worden. Er hatte da« Amt bereit« verlassen, al« er plötzlich von einem Menschen angehalten wurde, der ihm vorschwindelte, der von ihm Mrhrachte Scheck sei falsch,
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