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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192210095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19221009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19221009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-10
- Tag1922-10-09
- Monat1922-10
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1922
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Riesaer G Tageblatt rrrrd Anzeiger MeblM and AnMger). " ' der «mtt-an-tmmnschaft «nchenhat», de» Amtsgericht», der «mttsnwallschast bet« Amtsgerichte >md de» Rnte» der Stadt Riesa, de« Finanzamt« Riesa mid de» Enmhtzollamt» Meitze», sowie de» Semeiuderate» »röba. 288. Monta«, 9. Oktober 1922. abcnbs. 7S. Jahr«. Da« Riesaer Tageblatterfchetnr je»e« L«, abend« >/,«'^!h^nj^lui!nahme der Tonn- und Festtag«. veiaa-pretS. gegen'Böräü-zählung, monatlich 17t).— Mark ohne Äringeclohn, durch die ,cs: Hau« 180.— Mark. Einzelnummer 10.— Mark. Anzeige»! für die Nummer de« Au«gabetage« sind bi« ö Uhr vormittag« aufzugeben und im oorau« zu bezahlen; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Drei« für die 89 mm breite, 8 mm hohe Trundschrift-Heile (8 Silben) 12.— Mark; zeitraubender und tabellarischer Sah 50°/, Aufschlag. Nachweisung«- und Vermittelungsgebühr 5.— Mark. Fest« Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag verfällt, durch Klage eiilgezogen werden muh oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. ZahlungL- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägig« Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungreinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Gefch»ft«ftele: Gorttjeftratzr SS. Verantwortlich für Redaktion: Artbur Hähnel, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. DouuerStao, de« LS. Oktober LSLS. vormittags v Uhr wird im Sitzungssaal« der unterzeichneten AmtShauptmannsckaft öffentliche Bezirksausschußsitzung «bgehalten. Großenhain, am 6. Oktober 1922. Die Amtshauvtmannschaft. Stadt Riesa. Getverbeliften für da» Rechnungsjahr 1S2S. Gemäß 8 9 der AuSfübrungSbestimmnngen »nm Gewerbestenergesetz vom 6. 10. 1921 hat gleichzeitig mit der für die Zwecke der ReichSeinkommensteuer ftattfindenden Personen- standsaufnahme nach dem Stande vom 1«. Oktober 1VSS eine Gewerbeaufnahme zu erfolgen. Den Grundstücksbesitzern geben deshalb zugleich mit den Vordrucken zur Personen- ftandSausnahm« auch die Gewerbelisten lGrundstückslisten) zu, die ebenfalls nach dem Stande vom LV. Oktober LNSS unter Beachtung vom Aufdruck auf Seit« l gewissenhaft auszufüllen, zu unterschreiben und binnen 1« Dage«. svätestenS aber mit den ÄohnungSlisten btS »nm SS. Oktober LVSS, an unsere Steuerkaffe — Ratbaus, Erdgeschoß — zurück,ureicken find. Die ordnungsgemäße Ausfüllung und rechtzeitige Rückgabe der Listen kann nach 8 202 der ReichSabgadenordnung erzwungen werden. , Der Rat der Stabt Riefa, am 7. Oktober 1922. Bk. MMWWkMMM U I»k Mk Im l. Arimdezirle. Genofsenschaftsversammlung Sonnabend, den LL. Oktober 1VSS, mittags LS Uhr im Ratdause zu Meißen, Zimmer 13. T.-O.: 1. Kassenbericht. 2. Jahres rechnung 1921. 3. RechnungSprüferwahl. 4. HauShaltvlan 1923. 5. Anträge. Ter Vorstand. Oertliches und Siichsisches. Riesa, den 9. Oktober 1922. —* * Großhanbelsinbexziffer des Sta tistischen Reichsamts September 1022. Die Be wegung der Großhandelspreise stand im September noch unter der Auswirkung des außerordentlichen Marksturzes im August, dem wichtige Warengruppen vor allem inlän discher Erzeugung, wie Kohle, Eisen, Fleisch im Berichts monat durch weitere Preissteigerungen gefolgt sind. Das deutsche Preisniveau hat sich daher nach der Großhandels indexziffer des Statistischen Reichsamts noch beträchtlich und zwar von dem 17S,gfachen im Durchschnitt des Monats August auf das 274,2fache oder um 52H v. H. im Durchschnitt des Monats September gehoben. Gleichzeitig erfuhr der Dollar kurs in Berlin eine Höherbewertung von 1135 Mark auf 1466 Mark oder um 2S,S v. H. Dieser Bewegung entspricht die Steigerung der Einfuhrwaren von dem 824,»fachen auf bas 431,1fache oder um 32,7 v. H., während das Preisniveau der vorwiegend im JnlanLe erzeugten Waren von dem 1S0,Sfachen auf das 242^fache oder um 61 v. H. empor schnellte. Im einzelnen stiegen Getreide und Kartoffeln von dem 161,7fachen auf das 215fache. Fette, Zucker, Fleisch und Fisch von dem 15»,2fachen auf das 261,2fache; Kolonialwaren von dem 3S3,4fachen auf das 411,6fache; Lebensmittel zu sammen von dem 173,1fachen auf bas 23S,5fache; ferner Häute und Leder von dem 3»5,4fachen auf das 416fache; Textilien von dem 852,1fachen auf das 523,»fache,- Metalle von dem L56,7fachen auf das 332,1fache, Kohle und Eisen von dem 123,6sachen auf das 286,2fache, Jn-ustriestoffe zusammen von -em 1»2Ffachen auf bas 388,2fache. —* In der Frage der Schaffung einer Ein heitskurzschrift fand am 5. Oktober im ReichSmint- sterium des Innern unter Leitung von Staatssekretär Schulz eine Konferenz der Reichs- und Länbervertreter statt, die einmütig den NegterungSentwurf als geeignete Grund lage für eine Einheitskurzschrift anerkannte. Die weiteren Arbeiten zugunsten leichterer Erlernbarkeit sollen so ge fördert werden, daß die Einführung in den Schulen zu Beginn des nächsten Schuljahres erfolgen kann. Für die spätere organische Fortentwicklung der deutschen Kurzschrift joll ein ständiger Sachverständigenausschuß sorgen. —* Wählerlisten einsehen! In der Zeit vom 8. bis 15. Oktober liegen in allen sächsischen Gemeinden die Wählerlisten zur Einsichtnahme aus. ES ist Pflicht aller Wahlberechtigten, das sind Männer und Frauen, die daS 20. Lebensjahr überschritten haben, sich an den amtlichen Stellen zu überzeugen, ob ihr Name in der Wählerliste steht. Ganz besonders notwendig ist die Einsichtnahme für alle Personen, die erst im Laufe -es vorletzten und letzten Jahres bas 20. Lebensjahr überfchritten ober die im Laufe dieser Zeit die Wohnung verändert haben. Wer nicht in -er Liste steht, darf nicht wählen. Eine Versäumnis der Einsicht nahme wäre bei den unglückseligen politischen Verhältnissen in Sachsen unverantwortlich. —* Wie können die Schulen dem notleiden den Alter helfen? In dem fünften Heft des von der Hauptgeschäftsstelle der Altershtlfe des deutschen Volkes herausgegebenen Nachrichtendienstes schreibt Herr Studien rat I. L. Müller-Hellerau: Neben der selbstverständlichen Pflicht, die Sammler zu stellen, scheinen mir gerade die Schulen die Aufgabe zu haben, eine noch offene Lücke im Plane der Altershilfe auSzufülleul Linderung der geistigen Not der Alten. Diese wird besonders von gebildeten Not leidenden ebenso hart wie die wirtschaftliche Not empfunden. Wie kann hier geholfen werden? Ich schlage vor: 1. Ver mittlung guter Bücher, Zeitschriften, stundenweise Ueber- lassung der gewünschten Zeitung (Umfrage auf Eltern abenden, Auslagen von Wunschlisten mit Angabe der Woh nung, Botendienste besorgen Schüler aus nahewohnenben Familien). 2. Hilfeleistung Jugendlicher, die den Alten die Benutzung öffentlicher Büchereien so bequem wie möglich machen sregelmäßige Nachfrage, Zustellung und Abholung). 8. Musikalische oder literarische Abende in -er Schule unter Mitarbeit von Eltern, Lehrern und Schülern. (Einladung durch Schüler im Auftrage der Schule.) Einzelne solcher Abende sollten so gestaltet werden, daß auch geistig an spruchslosere alte Leute ihre Freude hätten. 4. Ermöglichung des Besuches von Borträgen, Konzerten und Theater auS den durch freiwillig« Schülerarbeit aller Art (Ausstellungen, Aufführungen) erzielte« Ueberschüflen. 5. Borlesen in der Wohnung kranker, gebrechlicher oder auch verschämter Alter (besonders werden sich hier»« ältere Schülerinnen eignen). Noch sei hingewtesen auf eine Menge praktischer Hilfe leistungen, die nicht nur »er Altershtlfe, sondern auch der Erziehung zugute kämen: bi« Uebernahm« regelmäßiger wirtschaftlicher Besorgungen, Kohlentragen, häusliche Ar beiten zur Instandhaltung der Wohnung, Schreibarbeiten, Spazierenfahren kranker Alter «.«.«. SS wäre sehr zu wünschen, daß recht viele Schulen die Gelegenheit praktischen MoralunterrtchteS auSnützten. Die Borschläg« sollen t» iüoer «eile erschöpfend fei«, nur die Richtung weisen. llsstlxvr Voll»rtz»r8 (»mtlted): 23SS —* Blitz-Fahrplan. Im Berlage M. u. R. Zocher in Dresden erschien soeben die Wtnterausgabe 1S22/23 des allgemein beliebten Blitz-Fahrplanes und ist derselbe durch die Bahnhofsbuchhändler und alle einschlägigen Geschäfte für Len festen Preis von 60 Mark zu beziehen. Der „Blitz" enthält sämtliche Eisenbahn- und Kraftwagenlinien Sachsens, sowie alle wichtigen Linien von Thüringen, dem Harz, des Niesengebirges und der Tschechoslowakei. Er bringt zwei übersichtliche Etsenbahnkarten, Poftkurse, elektrische Klein bahnverbindungen sowie das Verzeichnis der Messen und Märkte. Die dem „Blitz" eigene Negiftereinteilung ver mittelt rasches Ausfinden jeder Strecke. —* Eine Bahnsteigkarte 2 Mark. Das Reichs- rerkehrSministerium teilt mit: Zur Erleichterung der Schal terabfertigung und mit Rücksicht auf den Mangel an Fünszigvfennigstücken ist der Preis für Bahnsteigkarten vom 1». Oktober ab auf 2 Mark erhöht worden. —* Saaten st and AnfangOktobcr. Ter Mo nat September war wie seine Vorgänger überaus reich an Niederschlägen, so daß immer noch ein Test der Halm früchte mcht geborgen werden konnte. Im Gebirge, wo das Getreide infolge der andauernden feuchtkalten Witte rung an und für sich langsamer reift, macht sich die un beständige Witterung bei der Ernte der Halmfrüchte be sonders fühlbar, denn es liegt immer noch ein großer Teil von Sommerweizen und Hafer auf dem Felde und ist bei der Nässe dem Verderben preisgegeüen. Aber auch in der Niederung sind Weizen, Hafer und Gerste nicht immer einwandfrei geerntet worden, und auch hier sind noch nicht aller Sommerweizen und Hafer eingebracht. In der Löbauer Gegend haben die größeren Güter infolge Landarbeiterstreiks ganz erheblichen Schaden durch Ver derben und Auswuchs des Weizens und Hafers erlitten, da der Streik gerade in eine Woche fiel, in der noch einigermaßen günstiges Erntewetter war. Tie Bestellung der Winterhalmsrüchte ist noch sehr im Rückstände, und bei der Nässe im Boden wird es noch einige Zeit dauern, ehe wieder damit begonnen werden kann. Tie Kartoffel erträge werden verschieden beurteilt. Auf den Schlägen, wo neuer Samen verwendet wurde, sind die Erträge in der Regel bedeutend höher, als wo alter gelegt wurde. Für das Ernten der Kartoffeln wäre nunmehr beständiges Wetter sehr nötig, da einmal der fortgesetzte Regen das Einernten saist zur Unmöglichkeit macht und anderseits die Nässe die Fäulnis der Knollen sehr begünstigt. Ten Rüben haben die reichlichen Niederschläge im allgemeinen sehr genützt; stellenweise sind sie etwas zu üppig ins Kraut gewachsen, wodurch die Knollen klein geblieben sind. Stoppelklee und Grünsutterpflanzen gehen gute Erträge; das naßgcfüt- terte Futter hat aber nicht den Nährwert, was sich mit unter im Milckertrag zeigt- denn trotz reichlicher Futter gaben will dieser nicht höher werden. Grummet ist viel gewachsen; es verdirbt aber zum Teil, weil für das Trocknen desselben der Sonnenschein fehlt. Ueber Mäuse- und In sektenfraß wird nur vereinzelt Klage geführt. Für alle Feldarbeiten ist schönes, und frostfreies Wetter dringend erwünscht. —* Tie demokratischen Landtags-Kan didaten im Wahlkreis Leipzig. Wie mitgeteilt wird, hat die Demokratische Partei un Wahlkreis Leipzig für die kommenden LandtagSwahlen 16 Kandidaten aus gestellt. Tie Namen der ersten sieben sind: 1. Finanzmlnistcr а. T. Peter Reinhold, 2. Oberlehrer Bernhard Clauß, 3. Malermeister Jaehnig, Mittweida, 4. Frau Stadtver ordnete Lasse. Wurzen, 5. Rechtsanwalt Weineck, Oschatz, б. Brauer Grethlein, Leipzig, 7. Studienrat Möbius, Borna. —* Deutsche Braunkohlen für die Elb- schif fahrt. Tie Elbsckiffahrt war bisher von den böh mischen Kohlen abhängig, die sie aber iu Anbetracht unserer Valuta nicht mehr bezahlen konnte und deshalb vor der Frage stand, den Betrieb stillzulegen. Tas Reichswirt schaftsministerium hat sich nunmehr mit dieser Ange legenheit beschäftigt und den Beschluß gefaßt, der Elb- schiffahrt dadurch zu helfen, daß ihr deutsche Braunkohlen zur Verfügung gestellt werden. —* D er A «kauf von Gold für das Reich durch die Reichsbank und Poft erfolgt in der Woche vom 9. bis 1b. Oktober zum Preise von 8500 Pi. für ein Zwanzig- Markstück, S2bO M. für ein Zehnmarkstück. Für ausländisch« Goldmünzen werden entsprechende Preise gezahlt. Der Ankauf vonReichsstlbermünzen durch die Reichsbank und Poft erfolgt vom 9. Oktober ab bis auf weitere» zum ISO fachen Betrag« des Nennwertes. —"Lohnerhöhungen im Buckdruckge- werbe. Nachdem am Freitag die Verhandlungen im Tarif ausschuß der deutschen Buchdrucker ergebnislos abge- krochen worden waren, ist am Sonnabend im Reichs« arbeitsministermm ein Schiedsspruch gefällt worden. Durch diesen erhalten die Gehilfen in den Svitzenlühnen der erst.» beiden Wochen eine wöchentlich: Zulage von 10'0 Mark und für die dritte und vierte Worte eine weitere Erhöhung um wöchentlich 400 Mark. Ter Schiedsspruch ist, w:e dis „Leipziger Tageblatt" hört, von beiden Seiten angenommen worden. Infolge dieser Lohnerhöhungen in Verbindung mit den gewaltig steigenden Preisen der Materialien und Betriebsunkosten erhöhen sich die Truckprcise ab 8. Ok tober um 50 Prozent. —* Weiterverkauf auSgemusterterPolizei- pferde. Von der Landespolizei auSgemusterte und ver steigerte Pferde dürfen vom Käufer nur mit Genehmigung des Landeskulturrats innerhalb Jahresfrist weiterverkauft werden. Diese Genehmigung soll nur erteilt werden, wenn der beglaubigte Nachweis der Unbrauchbarkeit erbracht ist und der neue Käufer sich den gleichen Bedingungen unter wirft, die der erste Käufer gegenüber der Landespolizei- verwaltung unterschrieben bat. Ter Landeskulturrat wird durch Nachschau darüber wachen, daß solche Pferde nicht unberechtigterweise weiterverkauft werden. Wird ein solcher Weiterverkauf festgestellt, so wird der Landeskulturrat die Eintreibung der verwirkten BertragSstrafe veranlassen. * Nünchritz. Der hiesige Obst- und Bienenzüchter verein, ein körperschaftliches Mitglied des BezirkSobstbau- vereinS Großenhain, hielt am 1. und 2. Oktober im Saale des GesellschastshauseS eine LbstauSstellung ab. Ter Vor- sitzende, Herr E. Heinrich, eröffnete unter begrüßenden Worten an die Erschienenen am 1. Oktober 11 Uhr die Ausstellung, worauf Herr Gemeindevorstand Zill in einer Ansprache auf die hohe Bedeutung des Obstbaues hinwieS und daß eS in wirtschaftlicher Hinsicht notwendig sei, den Obstbau tatkräftig zu fördern. Die ausgestellten Früchte, die in den Preisausgaben nach Art der Baumform getrennt waren, zeigten durchweg eine vorzügliche Ausbildung. Als größte Frucht war eine Birne der Sorte Marg. Marillat von 660 Gramm Gewicht ausgestellt. Viele Aussteller wurden nach Urteil der Preisrichter mit wertvollen Preisen prämiiert. Am 2. Oktober abends hielt der Obstbaubeamte der Amtshauptmannschaft einen Vortrag über: „Was lehrt uns die Ausstellung". Ter Vortragende wies darauf hin, daß eine LbstauSstellung bezwecken soll, die immer noch zu vielen Sorten zu verringern; die wirklich gut entwickelten Sorten sollen vermehrt angebaut oder minderwertig domlr umgepropft werden. Ter Lbstanbauer solle sich mit den Lage- und Bodenverhältnissen des Ausstellers vertraut machen, dessen Sorte er gedenkt anzupstanzen. Vorbedingung zu einem erfolgreichen Obstbau sei: die Sorten in den rich- tigen Boden zu bringen, Sorten, welche ihre Früchte gut ausbilden, zu wählen und nur solche, die widerstandsfähig bleiben, anzupstanzen. Diese obstbaulichen Fragen zu lösen, das sei das Hauptziel einer Obstausstellung. Lorenzkirch. In der Nacht zum Donnerstag ist hier eingebrochen und ein großer Diebstahl verübt worden. Besonders hatten es die Spitzbuben auf Silbersachen ab- gesehen, sie haben auch silberne Messer, Löffel und Gabeln, T. P. gezeichnet, gestohlen. —g. Dresden. Mitte Juli trat das am 17. 8. 1902 zu Weipert geborene Dienstmädchen Annamarie Langer bei einer KabrikbesitzerSehefrau in Oberlößnitz in Stellung, verschwand aber dort vor einigen Tagen heimlich, als die Herrschaft abwesend war, unter Mitnahme aller möglichen Sachen im gegenwärtigen Zeitwerte von mehr als einer Million Mark. Das unehrliche Mädchen war mit den voll gepackten Koffern »um Dresdner Hauptbahnhose gefahren Von dort aus fehlt jede Spur. ES wird angenommen, daß sich die Langer zum Zwecke der Verübung eines großen Diebstahls eingemietet hatte, und daß ihr Helfershelfer zur Seite gestanden haben. — Größere Diebstähle von Fern- sprechdrähten wurden seit einiger Zeit in der Dresdner Umgebung verübt, und dadurch oft erhebliche Störungen im Fernsprechbetriebe nach auswärts hervorgerufen. Vor mehreren Tagen konnten zwei erwerbslose Arbeiter als die jenigen Spitzbuben abgesaßt werden, auf deren Konto diese niederträchtigen Diebstähle kommen. Die beiden Spitzbuben wurden abgesaßt, als sie auf der Strecke nach Radeberg wiederum LeitungSdrähte abgeschnitten hatten. Die poli zeilichen Ermittlungen nach den Hehlern und weiteren Helfershelfern sind noch imgajige. Freiberg. Wie bereits mitgeteilt, hat das hiesige städtische Orchester den seinerzeit vom Stadtrat zum Kapell meister gewählten Lehrer Dehnert als solchen nicht an erkannt. Infolgedessen durfte die Kapelle nicht mehr den Namen „städtisches" Orchester führen. Als Gegenmaß nahme verhängte der Musikerverband über Freiberg die Musikersperre, der neugewählte Kapellmeister Debnert ist somit bis heutigen Tags ohne Musiker und das musikalische Leden droht dadurch zum völligen Erliegen zu kommen. Um nun diesem vorzubeugen und diesen für längere Zett unhaltbaren Uebelftänden abzuhelfrn, ist die Gründung eines Freiberger MusikvereinS von einer Anzahl Bürger beschlossen worden zum Zwecke der Neubelebuna und der Förderung der Mustkkunst im Ort«.
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