01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.09.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000916016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900091601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900091601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-09
- Tag1900-09-16
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berugsgedühr: OlakliLbrli» 2 Mi. 50 P'a : tmvL d« Loft 2 Ml. 75 Bi,. Dft Dresdner Nachrichten "Eklnen >«»„ch Morgen»; die Beileder in Dresden and der nächsten »maedunn, wo die Zutraauna durch eigene Boten oder «ominiilionäre ersolgt. crbalten das Blatt an Wochentagen, die nicht aut Sonn- oder Feiertage solgen, m zwei TdeilauSaaben «den»« und Morgen« ,»gestellt. Für Rückgabe einaeiandter Schrift- ducke leine Berdinütichtelt. tzernsvrechanichluftt Lmt I Lr. Il u. Sr. S0»S. Telegramm-Adresse: Snchrtchto» Drendn«. Segrülldtt 1856 NltzM'8 MÜZtz 8k!iUi licke? ?i>au6N8l»'. nui" 7. L Glinttn« I»n«»^»I«ea S! 4 nnLÜxltvI»«» ^Mtelsirmüs-Loteltz. ^ kür Oasabätt«- null ^ > A VsrxlnütkUM« -stvjssuä«. »zj »S knwtUftu >m«t Douristsu. ^: 7iün--nlr:>' Tclegr.-Adresse: Nachrichten, Dresden. NViiiuZrüWlllliiiHllNLi <He«rx k«W«I Irvk»iR>it vorLitxltvI»«» ^ A!«86l-, Klikill- u. Vorckvanx^voinv. I rndlrotnl»«- "Mg DM" T«I»pI>-»r> «,»»». <?:« § ^ 7» <nul«e, 11«>str»>ip»ut. " « Xnr oobis Ilisre- K <l-' ,'i Carl Tiedemann» Hoflieferant, Gegr. 1.882. KßLüdelllNlkrich ^iedemann s Bernsteinöllack mit gkarbc: schnell trocknend, nicht nachklcbend. Lltstadt: Marienstr. 1t), Amalientti. 18. Hwickauer Str. 52. ^ Neustadt: Heinrichstraße iStadt lstörlist). ßi 188 l L. sVMLs, WSI8LNllLII88ll'S88e lill. 34. ^ MssvLsrM Isscksr -Vit nun -I»n lioclcniisnckston OIa8liiittsn tlett Iri- UQä»E K iVnüIanckeft omploblen in rojcch>,a.It,i^sr ^uscvalck ^ i ^ INIll its biolin. Xö'ni^I. Ilc-tlietstrunttzp, »" ^ 8»e>«lnr»^Itt II. 4« ^neci»^«5^I>^1«iU»i 4. 1. »081. 7V^6»LvLLv« «04VL7r v^MTror" ÄL5aLLs^LÄLs in lmi'tchmnt mi>i>tnr^uiti»c>r Vimtsil,, NN!'. kvßvlmässisv, pvrsvllUedir LlllbjSllie Nllli Aoäestllälöll ill 3sr1w Mir S'-i- it-i Nr. 2LS Sviesiel: Reform des Böriengcsetzes. Hosnachrichte», Sächsischer Aliertlmmsverein, Pierdc rennen. Verband deutscher Handlungsgehilfen. Sächsisches Kunstgewerbemnienm. Mnthmnßl. Witternna: Auflieib'cnd, warmer. Svimrasio 16. Leptember 1666. Mt sein l. Oetobsr beginnt kiir ckis Vtielipleliteen^' ckio ,I»rv»«ln«dn i.VRl! ^ogvsickts cier «-1«»litltrvl» LrelKutej««, äio «icb nawontlieb an! ciom Osbists cior < I^ol ililL rollriobsn unci über «olcbs sednell untsrriebtvt rn veräsn liir -leäermann von böedstsm lotsrssso i8t, vsissn vir vjeckerbolt ciaran! bin, «isss ckio ,,I)>'Q8«In«i' IVa«»!»-. »leliteir^» ikron I-osorn in vroscisn nnck HwgobnvA vos sllen silllei'en ^ vi'Sblliiei' SIMmi änreli ciin raitimaljxe Z«8leIImiF Ma?Keii8 «a6 LI»vn68 an allen lVoobootagon. vslccho niobt auf einen 8onn- oäer Reisetags folgen, clen grossen Vortkeil äos 8kI»neIIdst«n Krrvl»ri«l»tvi,«lieii«tv« bieten. KesedättsstvIIo ävr „vresüner üksodriektöll" Zlarieostrasss 88. Iimllliin^fellen sii> 1i,7.s>iMu Ulli! kkriiNike8teI!uiiMii: 6n«8se KIndttorgasi»«' S, .todannss kassier; I.oUi«i-pIatL I, Karl Lioliok; IiünItr!>>t»i'ü«»It««'St<>r'. 8N, li'ritr 6ilbors; Nps»«II>nti'. 17 pl., ^Ivin Kummer; kük-sri-i'scti'. 44 (Vorstaclt ?iescken), Otto I-ist; t-inuoaei'8<i-. 17, 6eorg Tagner; L«k« I»IIInItLen- im,I 1II»n«oI»t8ln., tVIbvrt Kanl; .*ia<'I»8«dn-4II«;« I«, Lrckmann Hinäork; LüUn«r^ti'. 12, (Kcbo Striesenerstrasss), ülax tioll; I7ilonl»>ii'goi''sli-. 7, Ilintorbaus I. Ktago, am Aarkgrak llslnnetr-?latr iVorstacit 8triesvu), Otto l^ilr; Hlilai>«l!nt«-. 17, Otto Liscliott; bsekchlensctp. Ill;, Onst. 8svler: ln »las,«»« It2!: 1'aIItvvitL«»i'!>!l,'.^r, Ileinr. rsiebling; In I.o«eI,«jlL: I»lIIni<rep!st^.7, pt., t ustav I oipo; In I^Sdlao: 41 II-s«I^i,tIep-,tn. 4, 6 ^ Oötre; »<»lt,««4tr«i'8ti'. 81, L.rtkur 8ckmiät; In I'!aue>ii: »ixlie-lnn-,«,«; I nock »keltssvttner- tslina«!!«« Lv, chrtbnr ülattkaos. Refcrm des Börsengesetzes V Die Börsengesetzgebung auf reformatorischer Grundlage, wie sie mit Hilfe der großen nationalen Parteien einschließlich des ge mäßigten Liberalismus im Deutschen Reiche erst vor kurzer Zeit zn Stande gekommen ist. soll nach der temperamentvollen Ver sicherung zahlreicher Börsenorgane schon wieder .reformbedürftig" sein, aber dieses Mal im Sinne einer Rückwärtsrevision in der Richtung der früheren unbeschränkten Freiheit der Spekulation. Da bei der neu entfachten Agitation gegen das Gesetz hartnäckig die Behauptung auftritt, daß das legitime Börsengeschäft durch das geltende Recht geschädigt werde, so darf die börsenresorm- srcundliche Presse zur Verhütung einer schädlichen Lcgendenbildung nicht einfach dazu stillschweigen, sondern muß zur Steuer der Wahrheit darauf Hinweisen, daß die Börsenreform von vomherein nur als eine solche gedacht war, die gerade den reellen Börsen verkehr durch Beschneidung seiner illegitimen Auswüchse zur Lösung seiner wirklichen mirthschaftlichen Aufgaben befähigter machen sollte. Dieser Grundsatz ist seiner Zeit von den führenden Größen der Börsenreforni feierlich anerkannt worden und es kann daher gar nicht zweifelhaft sein, daß die nationalen Parteien jederzeit bereit willig zur Abstellung von thatsächlichen Unzuträglichkeiten gegen über dem legitimen Börsengeschäft die Hand bieten werden. Ist denn aber für die Unterstellung, daß das Bvrsengcsetz den reellen Geschäftsverkehr an der Börse beeinträchtige, bisher ein irgendwie überzeugender Beweis bcigebracht worden? Diese Frage muß nach dem gegenwärtigen Stande der Dinge niit Entschieden heit verneint werden. Laute Lamentationen, die mit einem ungeheuren Phrasenschwall Vvrgetragen werden, wie es in der Börsenpreise mit der idr «iAeaen Reigima.M UusachiichkeÜ auch jetzt wieder geschieht, können doch »nmönlich die Stelle von über zeugenden Gründen vertreten, wenn es sich darum handelt, eine gesetzgeberische Aktion in die Wege zu leiten. Entkleidet man die Klagen und Beschwerden der Börsenpreise des unnützen Wort schwalles, so bleiben in der Hauptsache zwei Vorwürfe zurück, mit denen die Börsenrcformgesetzgebung belastet wird: einmal soll die Börse überhaupt nicht mehr wie früher das getreue Spiegelbild des Efsektenverkchrs bilden, weil die Aufträge des Publikums, anstatt wie ehedem dem Markte zuzufließen, in Folge der Konzen tration des Geschäfts in den großen Banken direkt dort zu einem sehr erheblichen Theil durch Kompensation zur Abwickelung ge langen. und zum Anderen sollen die Bestimmungen des Börsen gesetzes über Differenzeinwand. Börienregister und Verbot des Terminhandels die jetzige Börsenkrisc verschuldet haben und da durch mittelbar auch eine lähmende Wirkung auf die gesamnite industrielle Thätigkeit ausüben. Beide Darstellungen der Börsenpreise sind falsch: in dem einen Falle liegt die Annahme einer falschen Ursache für die Wirkung zu Grunde und in dem andere» Falle werden Ursache und Wirkung miteinander verwechselt. Soweit nämlich der Uebcrgang eines Theils des legitimen Börsengeschäfts auf das Großbankenthum in Frage kommt, ist die Ursache dieser Entwickelung auch nicht entfernt in der hieran ganz unschuldigen Börienresormgesetz- gcbnng zu suchen, sondern vielmehr in de» eigenthüinlichen sinanz- wirthschaftlichen Verhältnissen, die den Konzcntrationsprvzes; im Bankwesen herbeigesührt haben. Hierzu gehören die große Sicher heit und alle anderen Vortheile, die eine Großbank in Folge ihrer Kapitalkraft und weit verzweigten Verbindungen dem Publikum zu bieten in der Lage ist, und ferner das Aklienwcien. Von berufener sachwissenschastlicher Seite wird der Standpunkt vertreten, daß .ohne das zentralisirende Prinzip der Aktie der Konzentrations- Prozeß im Bankwesen schwerlich in so intensiver Weise fortgeschritten sein würde." Ans die weitere Behauptung, daß die jetzige Börsenkrisc durch den Diffcrenzeinwand des Börscngesetzes hervor- gcrufcn worden sei, trifft der Satz zu: „Umgekehrt wird ein Schuh daraus." Die „Rhein.-Westf. Ztg." weist mit Nachdruck den Versuch der Börsenprcsse. die Industrie zur Vörie hinüber zu ziehen, zurück durch die Erklärung, daß „die Industrie nach wie vor gar kein Interesse an der Börsenspekulation habe", und legt dann überzeugend dar, daß die derzeitige Börsenkrisc keineswegs durch die in letzter Zeit vielfach vorgekvmmene Erhebung des Diffcrenzeinwandes, der sich auf die Nichterfüllung der ffir die Giltigkeit von Termingeschäften im Börsengelctz vorgeschricbencn Voraussetzungen stützt, verursacht worden sei. sondern daß gerade umgekehrt die aus anderen Verhältnissen heraus unabhängig vom Börsengesetz erwachsene Vvrsenknse der Gegenwart die vermehrte Erhebung des Disserenzeinwandcs seitens der Schuldner ans gesetzlich nicht gütigen Termingeschäften zur Folge gehabt habe. Co lange die Kurse steigen, wird sich der Käufer natürlich wohl weislich hüten, den Disserenzeinwand z» erheben, sondern seinen Gewinn ruhig ernstrcichen. Erst wenn die Papiere fallen und das Publikum gehalten wird, seine Differenzen zu zahlen, schlägt sich der Svekulant an seine ehrliche Mannesbrust, besinnt sich ans die „moralische Verwerflichkeit" des Spiels und bedient sich skrupellos der ihm gesetzlich gegebenen Handhabe des Differenzeinwandes. Thatiächlich hat man von Diffcrenzeinwänden erst gehört, nachdem bereits wochenlang die Kurie im Fallen gewesen waren. Schön ist natürlich eine derartige Handlungsweise nicht, aber das Börsen gesetz darf dafür nicht verantwortlich gemacht werden, aus dem einfachen Grunde, weil es den Interessenten selbst die Möglichkeit giebt. sich durch Eintragung der geschäslschließenden Parteien in das Börsenregister vor der Geltendmachung des Differenzeinwandes zu schützen. Wenn Diejenigen, die es angeht, eine solche einfache Maßregel naserümpfend verschmähen, als nicht verträglich mit der „Ehre des Handelsstandes". so haben sie es doch nicht dem Gesetz, sondern nur sich selbst zuzuschreiben. daß die Folgen des Differenz- einwandcs sich ihnen unangenehm fühlbar machen. Der wirkliche Zustand, wie er sich dem nüchternen Bcurthciler, der weder für noch gegen die Börse eingenommen ist, darstellt, ist der folgende: Es hat in den letzten Jahren und Monaten trotz des Börscngesetzes ein thatsächliches Diffcrenzspicl im großartigsten Umfange unverändert sich vollzogen. Zum Theil wurden diese Geschälte in den alten Formen auf Treu und Glauben gemacht, zum Theil wurden neue verschleierte Formen dafür anfgefunden. Bis in die letzte Zeit hinein war nach dieser Richtung das Börscngesetz nur auf dem Papier vorhanden. So lange das Publikum, das meist ü la kaussv spielte, keine Verluste hatte, ging Alles wohl voran, und von dem Differenzcinwand, wenn er auch vereinzelt immer Vorkommen mochte, hörte man in größerem Umfange nichts. Jetzt zun, ersten Male droht Gefahr: die Börsenkurse gingen zurück. Das Publikum und später auch einige Händler und Bankiers suchten sich nunmehr durch die Erhebung des Differenzeinwandes zu retten und so sah sich die Börse plötzlich vor den ganzen Ernst des Börsengesetzcs gestellt. Nachdem die Bvrle diese herbe Lehre einmal einvfangen hat, steht sie jetzt vor der Alternative, entweder das ungesetzliche Differenzspiel ganz auf- gcben bezw, stark beschneiden zu müsse» oder aber sich den gesetz lichen Anforderungen zu fügen. Angesichts dieser Entwickelung der Dinge hat sich eine ganze Reihe von Firmen neuerdings bereit finden lassen, sich in das früher mit Hohn und Spott überschüttete »nd weitab gewiesene Börsenregister eintragen zu lasse». Besonders bemerkenswerth ist eiü vou dem «Verein der Berliner Banken mrd Bankiers" gesüßter Beschluß, der alle Mitglieder dieser auch als „Berliner Stempel- Verein" bezeichnelen Körveckchasi zu der Eintragung in das Böcken regisier verpflichtet und ihnen überdies verbietet, mit solchen j Bankiers »nd Börsenbcsnchern, die nicht im Register eingetrggen sind, Zeitgeichäste cinzngehen ^oder z» prolongiren. Der bedeut same Beschluß des Berliner Stenwetvereins wird zahlreiche von ihm abhängige Bankmittel, und Bvckcnbeinchcr zur Nnchachtmig zwingen und für sie ebenfalls die Notbwendigteit der Eintragung . in das Böckemegistcr begründen. Auf der anderen Seile steht > aber eine Partei der Unversöhnlichen, die sich immer noch nicht i in die gegebenen Verbättnisse mgcn will, wenigstens nicht, che sie i nicht »och einen leideisichnfttichcn Versuch zur Umitoßnug des / Bölsenreformgeiches gemacht hat. Insbenniderc wird die Beieitig ^ »ng der angeblich bestehenden „Rechtsunsicherheit" verlangt und j zu dem Zwecke vorgcschlagen. daß. „dg eine Eintragung von' Vrivatkunden nicht erwartet werden dürfe", Termmgeichästc auch ! dann rechksgiltig sein lollen, falls nur der eine Theilnehiner ein ^ getragen ist, oder daß Termingeschäfte, sobald sie abgewickelt und ! von beiden weiten bestätigt worden sind, water überhaupt nicbt ' niepr, auch wenn eine Eintragung gar nicht stattgcsiinden ha!.' durch Tisserenzeinwand anfechtbar sind. Bei der agitatorischen Heftigkeit, mit der die Vertreter dicier Richtung Vorgehen, kann cs nicht Wunder nehmen, daß es älmlich aus dem Walde wieder heraussckallt; io erklärt beispielsweise die „Deutsche TngeSztg." kurz und scharf abwehrend, eine Aendernng des Böriengeietzes tonne höchstens im Sinne einer Verichärsung in Betracht tommen,, so zwar, daß alle Termmgeichästc. die thatiächlich solche seien, js) auch rechtlich nnnachsichtlich als solche behandelt würden. Nach.^ alledem dürsten die Heißsporne der Vörie in ihrem eigenen Inter eise gut thnn. sich mit möglichster Würde in das Unvermeidliche zu fügen und es nicht zun, Aenßersten kommen zu lassen, weil alsdann aller Wahricheinilchleit nach der Pfeil aus den Schützen zurückschnellcn würde. >Ü.L Z' .. s » Hernschrcib-und ^-ernkprech-Berichte v. 15. September. Der Kriea i» Clünci. Berlin. Anläßlich des gestern gemeldeten Angriffs einer Bcwer-Abrheilnng ans Kiantschou, womit wohl die Stadt Kiautschon aemeint ist. sich Befürchtungen wegen der Sicherheit des dentscheick Pachtgebiets hingeben zu wollen, muß, wie die „Post" erklärt, als völlig »nnöthig bezeichnet werden, da der Gouverneur dieses Ge biets, Kapitän zur See Jaeschke, schon vor Monaten derart um fassende Sicherbcitsmaßnabmen getroffen hat. daß man die Angriffe cnlsständiicher Banden nicht im Mindesten zu fürchten braucht. — Das Kriegs,niilisterinn, lheiit über die Bewegungen der Trnpven- transvortschiffc mit: „Andalusig" am I I. September in Suez nn- gekommen. — Dem „Lokalnnzeiger" wird aus Taku gemeldet: Der iavaniiche Oberst Sohibar war es. der kurz vor der Abreise der Baronin Kettelcr die Uhr des deutschen Gesandten in die Gesandt schaft brachte: sie war ihm von einem Chinese» zum Kcmsc an- aebotc» worden. Solnbnr hielt den Verkäufer sofort feit und ent deckte in ihm den Mörder, der den tödttichen Scbnß aus den Frei Herrn v. Kctteler abaegeben hatte. — Aus Shanghai wird ge meldet: Der Besuch Li Hnng-Tschgng's beim deutschen Geiandien Mumm v. Schwarzenstein wird znrnckgesnhrt ans den Wunsch, noch vor Eintreffen aller deutschen Slreitkräfle. wie von allen andere» Negierungen, so auch von Denischland als Unterhändler anerkannt zu werden. Die Reise Li's »ach Peking erfolgt ans ein von Taynensn datirtes. vom Kaiser in, Einvcrständniß mit der Kaiserin Regentin erlassenes Edikt, das ihn anmeist, mit den dortigen Vcr treten, der Großmächte zu verhandeln. Er bat volle Bollmachi, alle Maßregeln zur Unterdrückung der Rebellen zu ergreifen. Das Edikt verkündet außerdem, daß sich die Kaiscrin-Wittwe bei guter Gesundheit befindet. London. Aus Wei-chcii-wei wird vom 8. September ge meidet: Die anstmlsiche Marine-Brigade ist hier angekommen und nach Takn weitergegangen. * Berlin. Renter Meldung aus Hongkong vom II. Septbr. Der deutsche Kreuzer „Bussard", der hier eingetroffen ist, überbringt folgende Nachrichten ans Kanton: Die roben Elemente der Be völkerung werden immer feindseliger gegen die Fremden, sonst ist ^ Alles ruhig. 6 fremde Kanonenboote liegen vor Schainie». Von einer Thätiakeit in den Bocca - Forts ist nichts zu sehen. Tic 3. indische Brigade ist beordert, sofort nach Wei-hai-wei abzugcben. L » DN Ä-L- lll» « - i - * Paris. Heute Nachmittag gegen 1 Uhr e, plodirte aui dem Ausstellnngsplatze in einem Läden neben den, Restaurant bei der Jenabrücke ein Ballon mit einer brennbaren Flüssigkeit. Durch die Erplosion wurde die nach dem Restaurant führende kleine Fußgängerbrücke in Brand gesetzt und ist theilmeise abgebrannt; in dem betreffenden Restaurant wurde durch das Feuer nur un- dcdentender Schaden angcrichtet. Berlin. Ter Kaiser beabsichtigt, einer Iagdeiniadung des Erzherzogs Friedrich entsprechend, sich in den ersten Tagen des Oktober »ach Karabancza zu begeben. — Heute früh überfuhr der Lvkoinotivsührrr eines Militäckonderzngs ans Station Lichtenberg das a»f „Halt" stehende Abschlußsignal und traf auf den anfahrendcn gemischten Zug. wobei ti Wagen des letzteren entgleisten. Zwei Personen erlitten leichte Verletzungen. Ter Militärzug wurde nicht beschädigt. — Eine Brüsseler Firma kaufte die künstlerische Kollektiv-Attsstcllnng der Pariser Damenschneider ans der Pariser Weltausstellung, um sie in den Großstädten Europas, namentlich Deutschlands, auszuslellcn. — Ans den Berliner Straßenbahnen werden die Accumulatorcn beseitigt und an ibre Stelle tritt die oberirdische Stroinzuleitung. die nur an wenigen Stellen Lurch das unterirdische System ersetzt wird. Berlin. Da eine Beförderung von Feldpostpacketen noch nicht angängig ist, beabsichtigt die Heeresverwaltung, den An gehörigen von Mitgliedern des ostasiatischen Armeekorps und des Ober-KommandoS Gelegenheit zu geben, auf einem Ende September von Hamburg aus abgehenden Materialtransvorckchiffe Pallete zu entsenden. Die Pallete müssen bis spätestens den 22. September seetüchtig verpackt und bis Hamburg srankirt bei der Bahnhofs kommandantnr Han,bürg eingetroffen sei». Vor llcberiendnng überflüssiger Sachen wird ausdrücklich gewarnt: sie sind den Empfängern nur zur Last. De», Verderben ansacsetzte Gegenstände, wie Lebensrnittel, werden nicht befördert, solidem den Absender» LUlückgeiandt.
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