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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.11.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192211215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19221121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19221121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-11
- Tag1922-11-21
- Monat1922-11
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.11.1922
- Autor
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Riesaer O Tageblatt «nd A««e1arr iSlbedlatt »«r Ameiaer). Poftscheckkonto: Dresden 1SS- Eirokasir Riesa Nr. 52. «nd Anzeiger Medlatt und ÄnzrigerX »»E r«, r-l-»>-N «q«It «- »mtllchr» der Amt-Hauptmannschaft Srotzenhaln. des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte «nd des Rate« der Stadt Riesa, deS Finanzamt- Riesa «nd de« AandtiallamtS Melken, sowie des «emeinderafya mriida. 27t. Dienstag. 2>. November 1822, abenvs. ' 75. Jahr«. ^äs^ietäe^ägeblät^rscheiMjedenra^brndS^^UHr^t^lüsnahm^er^onn^un^Festtag^^veiuäs-retä/^^enVoraus-ahü^ Nummer des Ausgabetages sind bi« v Uhr vormittag« aufzugeben und im voraus zu bezahlen; «ine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für die 89 ww breite, v wm hohe Grundschrift-Zeile <8 Silben) 25.— Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Ausschlag. Nachweisungs- und VermittelungSgebühr 6.— Mark. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage einaezogen werden mutz oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Untcrhattungs. beilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Storungen des Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrirluüugcn hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung deS Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Gtsch ist« stelle: Gsetheftraße SS. verantwortlich für Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Im Handelsregister ist heute eingetragen worden ans Blatt 637 die Firma Ernst Mittag in Rie>a und als deren Inhaber der Kaufmann Friedrich Ernst Mittag In Kotitz bei CoSwig. Angegebener Geschäftszweig: Großhandel in Kolonialwaren, Lebensmitteln, Spirituosen und Tabaken; ans Blatt 576, die Firma Woldammer L Co. t« Riesa btr.: Die Zweigniederlassung in Gera ist autgehoben worden. Amtsgericht Riesa, den 17. November 1922. Die KonknrSverkabren über die Vermögen des Gmaillewarrnhändlers Oswald OSkar Tchieck in Riesa, des Ofensetzers August Ma» Cberwei» in Mieka nnd des Beamten. WobnungS - BauveretuS i» Gröba e. G. m. b. H. sind nach Abhaltung der Schlußtermine aufgehoben worden. Amt-gericht Riesa, den 20. November 1922. Ans Blatt 24 des GenossenschaftSregisterS, die Rohstoff, «nd Lieferungsgenoffen» schäft für dos Tchneidergetverbe ,»« Riesa, e. G. m. b. H. in Niesa betr., ist heute ringe- tragen worden: Die BertretungSbefugniS der Liquidatoren ist beendet. Die Firma ist erloschen. Amtsgericht Riesa, den 18. November 1922. Auf Blatt 20 des GenossenschaftSregisterS, die Werkgenoffenschast für das Hol,- gewerbe Riesa, e. G. m. b. S. in Riesa betr., ist beute eingetragen worden: Die Satzungen sind abgeändert worden. Die höchste Zahl der Geschäftsanteile, mit denen sich ein Genosse beteiligen kann, ist auf 100 erhöbt. Amtsgericht Riesa, den 20. November 1922. Zuckerversorgung. Nack den diesbezüglichen sächs. AuSsübrunaSbeftimmungen zur Reichsverordnung über den Verkehr mit Zucker im laufenden Wirtschaftsjahr sind für November 1922 pro Kopf 3 Psd. Mnndzucker überwiesen worden. Die Abforderung nnd Abgabe zu anderen Zwecken wie als Mundzucker ist streng verboten. Vorstehende Zuckermenge befindet sich bereits im Belitz des freie» Handels und ist bis zum 30. November 1922 zu verteile». Mehrabgabe und Mebrentnahme ist ver» boten, auch darf au Personen nickt geliefert werden, von denen der Händler weiß, oder annehmen mutz, datz sie sich schon anderweit entsprechend eingedeckt haben. Die Abgabe darf nickt vom Zukauf anderer Ware abhängig gemackt werden. Alle Zuwiderhandlungen unterliegen schwerer Bestrafung. Händler haben außerdem den AnS- schlntz vom Zuckerhandel zu gewärtigen. Ihnen gegenüber werden vom Ministerium des Innern dahingehende Vorkehrungen getroffen werden, datz bei etwaiger späterer ZuckerpreiS- crhöhnng rin solcher Mehrpreis nicht zum Vorteil des Händlers gereichen kann. Die eingangserwähnten Ansiührungsbestimmunaen liegen hier für Jedermann während der Dienststunden zur Einsichtnahme aus. Der Na« der Stadt Riela. nm 20. November 1922. Kbsch. Die Kirchgemeinde ist durch die Geldentwertung in lehr bedrängter Lage. Sie bittet deshalb ihre Gemeiudeglieder um Vorauszahlungen in angemessener Höbe auf die Kirchen steuern für 1V22. ES werden voraussichtlich als Gemeindekirckenstener für 1922 9 von der ReichSeinkommeusteuer von 1921 erhoben werden. Zahlungen erbeten an die Kirckkaffe lLutherpl. 11 tägl. 8—3 Uhr) oder au? Postscheckkonto Dresden 34 821 oder Riesaer Bank oder Stadtgirokonto. Ter Kirchenvorstand. Friedrich. Oertliches nnd Sächsisches. Riesa, den 21. November 1922. —* Obersustizrat Heldner 's-. In der Nackt ,«m Montag ist Herr Obersustizrat August Richard Heldner, AmtSgerichtSdirektor a. D., ans dem Leben geschieden. Er hat vom I.Juni 1886 bis Ende 1920, also über 34 Jahre, dem hiesigen Amtsgericht vorgestanden. Als er vor zwei Jahren in den dauernden Ruhestand trat, konnte er auf eine StaatSdienftzeit von mehr als 45 Jahren znrückblicken. Wohlverdient war daher der Dank, den ihm damals das Ministerium in einem an ihn gerichteten Schreiben für seine mit Treue und Hingabe geleisteten Dienste auSsprack. Wie er selbst es mit seinen Pflichten stets genau nahm, so ver langte er auch im gesamten Dienstbetrieb gewissenhaste Pflichterfüllung und bat so das ihm übertragene Änit als Vorstand unseres Amtsgerichts durch all die vielen Jahre mit Erfolg verwaltet. In den letzten beiden Jahrzehnten mar er hauptsächlich auf dem Gebiete der freiwilligen Gerichtsbarkeit tätig und ist dadurch im ganzen Bezirk bekannt geworden. Seine Entschließungen zeichneten sich stets durch Kürze, Bestimmtheit und Sicherheit aus. Viele Jahre bat er auch am öffentliche»« Leben unserer Stadt regen Anteil genommen. Vom 1. Januar 1893 bis 12. Januar 1909 gehörte er dem Stadtverordnetenkollegium in, in dem er eine längere Reibe von Jahren das Amt des Vorstehers bekleidete. Viel hat die Stadt auch seiner Tätig» keit iin Verschönerungsverein zu danken, dessen erster Vor» ätzender er war. Der Militärverein Jäger und Schützen batte ihn zu seinem Ehrenmitglied ernannt. Sein verdienst» volles Wirken im Staatsdienste und auf städtischen Gebieten wurde auch durch Verleihung bohre Auszeichnungen ge würdigt. Er war Inhaber des Ritterkreuzes 1. Klasse mit der Krone von» AlbrecbtSorden, des Ritterkreuzes 1. Klaffe des Verdienstordens, des Verdienftkreuzes sür Kriegshilse und des preußischen Verdienstkreuzes. Ende 1920 erst schied er aus seinem Amte, und nun hat ihm schon der Tod die Augen zugedrückt. So ist ihm leider nur ein knrzer Ruhe- stand beickieden gewesen, der außerdem durch schwere Krank heit getrübt war. Aber wenn er nun auch binübergegangen ist in den ewigen Ruhestand, so wird er doch fortleben im Gedächtnis derer, die ihn kannten und nahestanden. — Geboren war der Heimgegangene am 28. Mai 1851 in Dresden. Er hat dort das Gymnasium besucht nnd in Leipzig studiert. Seiner Militärpflicht hat er beim Schützen regiment genügt, bei dem auch seine Beförderung zum Reserveoffizier erfolgte. Seine erste Anstellung erhielt er 1875 als Hilfsreserendar beim Amtsgericht Neustadt i. Sa., 1877 kam er als Referendar an das Gerichtsamt in Sayda, vo er 1881 Assessor wurde. 1883 wurde er als Amtsrichter ind Gerichtsvorstand an das Amtsgericht Frauenstein ver hetzt, von wo er dann ain 1. Juni 1886 in gleicher Eigen schaft an unser Amtsgericht kam. 1894 wurde er »um Amtsgerichtsrat und 1897 zum Oberamtsrichter befördert. 1908 wurde ihm der Titel und Rang eines Oberjustizrates verliehen. Nach Eintritt der neuen Verhältnisse wurde er am 1. April 1920 zum Amtsgerichtsdirektor befördert. Ain 31. Dezember 1920 trat er, wie schon oben mitgeteilt, nach über 45 jähriger Staatsdienstzeit in den Ruhestand. — Di« Beerdigung des Heimgegangenen erfolgt am Donners tag nachmittag ^.3 Uhr auf hiesigem Friedhöfe vo» der Friedhofshalle aus. —* Tarifvertrag im Einzelhandel. Die Arbeitsgemeinschaft der Gewerkschaftsbünde schreibt uns: Die gestern stattgefundenen Verhandlungen über die Novembergebälter der Angestellte» im Einzelhandel zu Riesa führten zu einer Einigung. Die abgeschlossenen Sätze find von den Ang,stellten bei den einzelnen Ortsgruppen vorstehern zu erfragen. —* Bühnen schauturnen. Wir werden gebeten, darauf hinzuweisen, daß Karten für das Bühnen-Schau- und Werbeturnen am Buvtaa von nachm. 4Uhr an im „Stern" auch noch an der Kaffe ohne Aufschlag zu haben sind (s.Jns.). Wer sich einen guten Platz kichern will, dem sei «mpsohlen, noch heute abend in den 8 Verkaufsstellen vom Vorverkauf Gebrauch zu machen, da, wie wir hören, rege Nachfrage »ach guten Plätzen besteht. —* Wiederholung der Operette.Winzer» iirsel". Wie au» heutigem Inserat zu ersehen ist, hat sich der M.-G.-V. „Sängrrkranz" auf vielseitigen Wunsch ent» schloffen, die Operette .Winzerliesel" nächsten Freitag noch einmal, jedoch zum letzten Male, aufzusiibren. Dir Auf» fübuurg U wieder Hssentlt^ "»k «--fl der Neioertraa noch» NentlKvr vollarkur« (»mtliek): 6I5S mals zum großen Teil den Sozial» nnd Kleinrentnern von Riesa znflietzen. Der höheren Unkosten nnd des edlen Zweckes wegen ist für die ersten Plätze eine kleine Preiserhöhung eingetreten. Bemerkt sei noch, datz der Verein von keiner letzten Aufführung einen Ueberschnß von 22233,40 Mark abliefern konnte. —* Volkshochschule. Der Verein für Volksbildung nnd Kunstpflege teilt uns rmt, datz die Hörer des Musik- lebrganas in Riesa beschlossen baben. den dritten Vor trag nickt arn Vutztag, sondern am Mittwoch, den 29. No vember entgenenzuncbnien. Ter letzte Vortrag dieser Reihe wird demnach am 13. Dezember gehalten werden. — Ter Literaturkurs ns in der Gröbaer Schule wird am Freitag, den 24. November fortgesetzt, beginnt aber au? Wunsch der Teilnehmer von diesem Abend an schon nm 7 Uhr abends. Jeder Vortrag ist in sich abgeschlossen, so daß die Teilnahme auch im Laufe desLehrgangS beginnen kann. —* Fahrraddieb stähle. Heute vormittag ist ans dem Hofranm des diesigen Finanzamtes eiir Damenfahrrad. Marke und Nummer unbekannt, gestohlen worden. Das Rad bat schwarzen Rahmenbau und dergleichen Felgen, die Hintere Felge ist mit 2 roten Streifen abgesetzt, hochaebogene vernickelte Lenkstange, vernickelte etwas verrostete Speichen, neue Gnmmidereisung, Torvedofreilauf; Wert 15000 Mark. Gegen °/«12 Uhr ist aus der Hausflur des hiesigen Amts gerichts ein älteres Herrenfahrrad gestohlen worden, dessen Marke «nd Nummer ebenfalls unbekannt ist. Es hat schwarzen Rahmenbau, gelbe Felgen, am Hinterrad fehlen 8 nnd am Vorderrad fehlen 2 Speichen, Lenkstange leicht nach oben gebogen, rote Griffe, fast neue Gummibereisung, Torvedofreilauf, dunkelbraune dreieckige Satteltasche mit ebensolchem Sattel; Wert 6000 Mark. Etwaige Wahr» nehmungen sind bei der hiesigen Polizei zu melden. —* Zertrümmerung einer Schaufenster» scheibe. In der Nackt zum 21. November 1922 ist bei der Firma Ernst Müller Nackf. (Inh. Paul Wende), Wettiner» straße 12, eine Schaufensterscheibe zertrümmert worden. Wie festgestellt worden ist, liegt Diebstahl vor. Es wurden ge stohlen 5 bis 6 Dutzend weiße Hgudtücher, 50 bis 60 Stück rotkarrierte Wischtücher nnd einzelne Taschentücher, teils ge stickt und teils glatt weiß. Sachdienliche Wahrnehmungen wolle man der hiesigen Kriminalpolizei zur Kenntnis bringen. —88 Fürsorge für die sächsischen Klein rentner und Studenten durch die landwirt schaftlichen Hausfrauenvereine. Die kürzlich stattgefundene 9.Vertreterinnenversammlung des Verbandes landwirtschaftlicher Haussranenvereine im Freistaat Sachsen beschäftigte sich in eingehender Weise mit der schweren Not lage, in welcher sich die sächsischen Kleinrentner und Studenten befinden. Die Versammlung befaßte sich zunächst mit einem Aufruf des deutschen evangelischen Frauenbundes, der zur Linderung der Kleinrentnernot die Einziehung einer Roggen spende dringend befürwortete, und zwar in Höhe von 1 Pfund Roggen für je 50 Acker Land. Diese Roggenspende wäre durch die Vereinsoorstände einzusammeln, möglichst an Ort und Stelle zu verkaufen, um den Erlös an die dafür bestimmte Kaffe abführen zu können. Die Vertreterinnenversammlung erklärte, datz man sich der Ver pflichtung zur Mithilfe von Seiten der Landfrauen wohl bewußt sei und faßte folgenden Beschluß: Es wird jedem landwirtschaftlichen Hansirauenverein aufs wärmste empfoh len, in Gestalt einer Roggenfpende oder durch Beranftal- tungen anderer Art reiche Mittel znr Unterstützung der Kleinrentner, deren Notlage von Tag zu Tag in erschrecken dem Umfange zunimmt, anfzubringen. — Steden der Für sorge für die Kleinrentner soll auch die Studenten versorgung in weitgehendem Maße gefördert werden, wenn ihr« Durchführung auch infolge der hoben Porto kosten sehr erschwert ist. Es wurde betont, daß, je weiter die Geldentwertung fortschreitet, auch die Bedürftigkeit unter den Studierenden, die sich di« Mittel für Wohnung, Lebensunterhalt und Studium oft erst durch schwere Arbeit verdienen müsse», zunehmen. Eine sorgfältige Auswahl der Studierenden sei dringend erwünscht, damit die Leben», mittelspenden den wirklich Bedürftigen zugute kommen. Die Universität Leipzig habe ihre Mithilfe -»gesagt und befürwortet, daß; die bisher Versorgten erst in zweiter Linie Berücksichtigung finden möchten. — ES wurde hierauf von der Versammlung folgender Beschluß gefaßt: „Die anwesen- den Vertreterinnen lind einflimmiq der Meinung, daß die Studenten trotz der bestehenden Schmierigkeiten auch in dickem Winter wieder versorgt werde»» sollen. Tei» in der Nähe Leipzigs liegenden landwirtschaftlichen Hausfrauen vereinen wird empfohlen, ein pcnöulickeS Abdolen dec Vakete veranlassen zu wollen. Für die in dec Nähe Dres dens liegenden landwirtschaftlichen Hausfrauenvereine soll eine Vermittlung von Studierenden der Technischen Hoch schule einaeleitet werden." —SEK. Butz tag. l22. November.) Ist Butze ein Wort, bas unser Volk noch begreift? Ist nichr der ganze Löcr- flächenraumel, sind nich» die Fluten der geniessenden und be trogenen Betrüger unkähig, dieses Wort auch nur zu ver nehmen? Sie tragen nicht einmal die weltliche Busse, dic unserem Volke für wahre und erlogene Schuld ausgcbürder wurde; — sie tragen nicht mit Bewusstsein, und darum auch nicht mit Würde. Aber wir haben doch wahre Heerscharen Büssender inmitten unseres Volkes: wenn wir auch in schweigsamere Tiefen hinabschauen müssen, um diese Bussen den zu sehen! Ta sind die unabsehbaren Massen der Ent kräfteten, der Kranken und Verkrüvpclrcn; da sind die Ein samen, die um ihr Lebensglück oder ihre Lcbensmöglichlcit Betrogenen, da ^nd die wenigen Miilcidenden. „Was sollen wir mit einem Busstage anfangen!?" werden diese sagen. „Unser Jahr hat von jetzt ab 385 Busstage. Was sollen wir diesen einen besonders herausheben'? Was diese alle bühen, ist doch zunächst nur dic weltliche Busse, was diese traurig macht, die weltliche Traurigkeit. Wir können von dem tödlichen Nein unserer weltlichen Buhe nicht weiter leben. Drohend stehen Hunger und Frost, Niedergang und Armut, sittliches und körperliches Verkomme»: unseres ganzen Volkes vor unserer Seele, nnd kein Morgenrot steht dahinter. — Tie göttliche Buße aber rüst zur veim- kehr ins Varerhaus; sie fordert nur ein kurzes Nein gegen unsere Schuld und gegen die Finsternis der Welt und ein grosses, befreiendes Za gegen die wahren -Herrlichkeiten des Lebens. Tie göttliche Traurigkeit will uns wieder ein mal erkennen lassen die furchtbare Enge unserer eigenen Kleinheit, unserer Parteien, ja unserer Stationen. Sic will uns wieder einmal die Augen rein machen für die Größe und Wahrheit des Gottesrciches, bas seine Kräktc ergiessen muss in alle unsere irdischen Beziehungen. Von dort her strömt auch das wahre Leber» des Sozialismus. Wie könnten »vir brüderliche Gemeinschaft haben, wenn ivir nichr einen gemeinsamen Vater hatten?! Und eine Nation und eine Partei, die diese schreiende Frage unserer Tage nach wahrer Menschengemeinschaft nicht aus dem Geiste des Gottesrciches beantworten wird, kann keine Kraft und keinen Bestand haben. Gründen wir uns auf den Eckstein Zeins Ehristus, der längst gelegt ist, bitten mir am heutigen Tage mi» doppelter Inbrunst, dass Gott seine ewige Kirche wieder in neuer Herrlichkeit unter uns aufrichte, und nehmen wir unseren Wanderstab auf, traurig und selig zugleich: „Zch will mich auftnachen und zu meinem Vater gehen." —HZ SO Jahre Verein Sächsischer Tierärzte. Auf ein SOjähriges Bestehen konnte kürzlich der Verein der beamteten Tierärzte zurückblicken. Aus diesem Anlass fand im Auditorium maximum der Tierärztlichen Hochschule zu Dresden eine Festsitzung statt, an welcher als Vertreter des sächsischen Ministeriums Ministerialrat Geheimer Medi zinalrat Professor Dr. Edelmann, ferner eine grosse Reihe von Professoren der Tierärztlichen Hochschule zu Dresden mit Magnifizenz Geheim-Rat Professor Tr. Ellenberger an der Spitze, der Präsident des Lanöesgeiundheitsamtes Geh.-Rat Prof. Dr. Weber, Vertreter der tierärztlichen Kreisvereine in Sachsen, der Sachsengruppe des Reichsver bandes der praktischen Tierärzte Deutschlands sowie des Vereins der sächsischen Gemeinde- und Schlachthostierärzte und eine Anzahl von Ehrenmitgliedern des Zubelvereins teil nahmen. Nach Begrüssung der Festversammlung durch den Beretnsvorsitzenden Regierungsveterinärrat Dehne-Pirna überbrachte im Auftrage des Ministeriums Ministerialrat Professor Tr. Edelmann die Glückwünsche der sächsischen Ro- gierung, während Magnifizenz Geh.-Rat Ellenberger unter Betonung der guten Beziehungen der alma mater dresdensis zum Vereine der Bezirkstierärzte Sachsens den Jubelverein namens der Tierärztlichen Hochschule beglück wünschte. Für die tierärztlichen KreiSvereine Sachsens sprach Tierarzt Beterinärrat Dr. Jänicke-Sützschenbroda «nd Prüft- dent Dr. Weber für da» Landesgesunbheitsamt, während für den Reichsverband der Gemetndetierärzte in Sachsen Schlachthoftierarzt Stadtveterinärrat Meißner-Riesa und für hie Sachsengruppe des Retchsverbandes praktischer Tierärzte dessen Tierarzt Dr. Niernaun-NaarU
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