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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.11.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192211309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19221130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19221130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-11
- Tag1922-11-30
- Monat1922-11
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.11.1922
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Riesaer H Tageblatt und Anrrtarr (Eldeblatt und Amtigtr). Postscheckkonto r Dresden ISS- Girokaff« Rtrsa Ste. VS. «nd A«xrlgrr Meblatt und Aiyelgert. r«,»k« »dl» Da« Mester TagktlaN rxthält die amnicht» Bklau»I»-ch»»--> der «mttyauhtmannschaft Großenhain, de- Amtsgericht», der «mttauwattschaft bet« Amtsgerichte «nd de» RnteS der Stadt Riesa, de- Fjnan,amtS Rteka nnd de» LttmdtzaNamtS Meisten, sowie de« Kemeinderntea Gräba. 278. Donnerstag. 81>. November I8Ä2, abends. 7ö. Aahrg. ^ä^Uejäe??ägeblär^r«lcheU"HveÜ^ö^äbenb^/^Üh^im^H^M^^Löntt^un^^eiuage. V^jüTsprris^geü^llcäÜLzüTmnä^nönartlch 45«).-^^äri^lrych^^rmgerü^i^rlnzelgeii^ü^ö!^ Nummer de» Ausgabetage» sind bi« S Uhr vormittag« aufzugeben und im vorau« zu bezahlen; em« Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plagen wird nicht übernommen. Preis für die 8S mm breit«, 8 ww hohe Grundschrift-Zeil« (8 Gilben) 40.— Mark: zeitraubender und tabellarischer Tag 50°/, Aufschlag. Nachweisung«» und Bermittelung«gebühr 8.— Mark. Feste Tarife. Bewilligter Nabatr erlischt, wenn der Betrag -»erfüllt, durch Klag« eingezogen werden »nutz oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«- und Erfiillung«ort: Riesa. Achttägige UnterhaltungS» beilagt „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt - Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich Riesa. Steicklüstseti-"«' <^'»»tk>ettrak>e 59 Berantwartlnb tiir Redaktion: Artbur Hädnel. Weia- M» --«-enteil' Wildeln» Dittrich. Rie«a Zuckerversoraung. Zu der bevorstehenden Ausgabe der Zuckerkarten wird auf Grund von 8 12 der ReiLSverordmma über den Verkehr mit Zucker im Betriebsjahre 1922/23 vom 3.10.1S22 (R.G.Bl. I S. 782) folgende» bestimmt: 8 1. Die Zuckerkarten werden durch di« zuständigen Stadträte nnd Gemeinde» behörden argen Vorlegung de« Einwohnerschelne» ausgegeben und zwar eine Zuckerkarte für jede Perlon gleichviel welchen Alter«. 8 2. Der Mundzucker darf nur gegen Vorlegung der vom Kommunalverband aus gegebenen Zuckerkarten abgegeben werden. DersorgungSberechtigt ist nicht, wer selbst oder als Hausbaltaiigehöriger auf Grund eine« RübenlieferungS» oder sonstigen Vertrags mit Zucker versorgt wird. 8 3. Die Znckerkarte besteht au« der Stammkarte, 4 BezitgSauSweise» 1—4 «nd 25 Abschnitten 4—2. Sie ist nicht übertragbar; verlorene Karten werden nicht ersetzt. Die Stammkarte und die BezugSanSweise sind auf der Rückseite mit dem Namen und der Wohnung de« Haushaltsvorstandes oder des EimelverbrancherS zu versehen. Für welche VersoranngSvrrtoden die BezngsauSweise gelten nnd welche Mengen Zucker in den einzelnen Monaten ausgegeben werden nnd auf welche Abschnitte, wird durch den Kommunalverband jeweilta bekanntaegeben. 8 4. Die Zuckerkarte ist vor Beginn jeder VersorgungSveriode dem Kleinhändler vorzulegen. Dieser trennt den für die VersorgungSveriode geltenden BezuaSauSweis ab und versiebt ihn auf der Rückseite mit seinem Namen oder Firmenstempel. Die Entnahme und Abgabe des Zucker« erfolgt gegen Abtrennung der für die Belieferung freigegebenen Abschnitte, die ebenkall« nur von dem Kleinhändler selbst vorgenommen werden darf; schon abgetrennte Abschnitte sind ungültig. Die Verbraucher sind in der Wahl de« Kleinhändler«, von dem sie den Zucker während einer VersorgungSveriode beziehen wollen, frei; etwa schon «folgte Eintragungen in Kundenlisten oder sonstige Zusicherungen bestimmten Kleinhändlern gegenüber sind ungültig. 8 5. Die Kleinhändler übersenden die BezngsauSweise gesammelt an die Groß händler oder Zwischenarotzhändler, von denen sie beliefert zu sein wünschen, di« Zwiscken- grotzhändl« an ihre Grobbändler. Die Großhändler haben die bei ihnen eingegangrnen BezugSanSweise zur Nachprüfung durch die Landeszuckerstelle aufzubewahren. Der Bezug des Zuckers von den Fabriken durch die Großhändler erfolgt auf Grund von Bezugsscheinen, die die Landesznckerstelle dem Verein Sächsischer Zuckergroßhändler und den in 8 8 Ziffer 2—4 genannten Großhändlern zuteilt. Das Nähere hierüber sowie über eine etwa zulässige Bevorschnffung de« Kleinhandels und Zwischengroßhandel« durch den Großhandel und Zwischengroßhandel bestimmt die Landesznckerstelle. 8 6. Die Versorgung der Apotheken wird besonder« geregelt. Zur Versorgung des WirtschaftSbetriebrS von Anstalten und zur Deckung de« dringenden Bedarf« von Gasthöfe«, Fremdenheimen und sonstige« Gaststätte« werde» vom Kommunalverbande Ve«ngSkart«n über je 5 Pfund Zucker lautend auSgegeben. Die Höbe der monatlichen Zuteilung wird vom Kommunaloerband festgesetzt. Diese Bezugs karten berechtigen zum Bezüge des Zuckers beim Kleinhandel, Zwischengroßhandel oder Großhandel. 8 7. Die Abgabe von Zucker darf von der Abnahme anderer Waren nicht abhängig gemacht werde«. 8 8. Als Grobbändler im Sinn« dieser Verordnung sind zugelassen: 1. die Mitglieder de« Vereins Sächsischer Zuckergroßhändler in Dresden, 2. die Grobeinka-lsSaeiellschast Deutscher Konsumvereine in Hamburg für ihren Geschastsbetrreb in Sachsen, 3. die Großeinkauf«»entrale Deutscher Konsumverein« in Düffeldorf-Reißholz für ihren Geschäftsbetrieb in Sachsen, 4. der Landesausschuß des Sächsischen Kleinhandel« in Dresden. Großhändler, Zwischenhändler oder Kleinhändler haben, soweit nicht bereits geschehen, eine VerpstichtnngSerkläruna nach Anlage 4, Voder 0 der AuSführungSbestimmnugen vom 2. 11. 1922 <Nr. 258 der Sächsischen StaatSzritnng vom 3. 11. 1922) abzuaeben. 8 9. Zuwiderhandlungen gegen die vorstehenden Vorschriften sowie gegen den Inhalt der PerostichtungSscheine unterliegen, soweit nicht Bestrafung nach den allgemeinen Strafgesetzen eintritt, den Strafvorschriften des 8 19 der Reichsoerordnung. Außerdem haben die Händler Ausschluß vom Zuckerhandel zu gewärtigen. 8 10. Diele AuSsührungSbestimmungrn treten mit Wirkung vom 1. Dezember 1922 anstelle der AuSsübrungSdestiinmungrn vom 2. November 1922. IX. 2 8» Kommunalverband Grostenbat«, am 29. November 1922. Gaspreiserhöhung. Mit Wirkung vom 1. November 1922 ab wird der Bezugspreis für 1 Kubikmeter GaS (durch GaSmrffer bezogen) auf 85 M. — und für Automatenaas ans 90 M. — erhöht. Di« neuen Preise gelten ohne weitere« für alle GaSabnebmer, die nicht bis spätestens den 30. November 1922 den Gasverbrauch einstrllen und dies behuis Absperrung der Prioatgasleitung der CaSwerkSoerwaltung bis zu dem genannten Zeitpunkt« fchristlich angezeigt haben. Die GaSmeffermirte wird ab 1. Oktober 1922 wie folgt erhöbt: für einen 8 flammigen Messer pro Monat 7 M. „ 50 „ . „ „ 40 . Der Rat der Stadt Rteka. am 29. November 1922. Fnd. Wasserpreis - Erhöhung. Gemäß 8 8 Absatz 2 der WafferwerkSordnung der Stadt Riesa hat der Rat beschlossen, den Preis kür den obm Wasser — auch für Bauwaffer und Walser für gewerb liche Zwecke — ab 1. November 1922 auf 30 M. festzusetzen. Die Waffermefler-Versicherungs-Gebühren werden ab 1. Oktober 1922 für 13 20 er Messer auf 10 M. , 25/30 er „ , 15 „ „ 40 er „ . 20 „ „ 50er „ „ 25 , , 60/80 er „ , 30 . monatlich festgesetzt. Der Rat der Stabt Rteka. am 29. November 1922. Fnd. Brotmarkenausgabe! Die Brotkarten für den Vl. Bezirk (Herberge zur Heimat) werden in Zukunft in de» Gastwirtschaft «Gute Quelle" auSgegeben. Der Rat der Stadt Rteka, am 27. November 1922. Kr. Die ÄuSzavtnng der neuberechneten Toztalrentuer-Unterftnvuugea erfolgt diesmal am Montag, den 4. Dezember 1922, vormittags. Versicherung«!»«« beim Rat der Stadt Riesa, am 30. November 1922. " -W— ... — Ocrtliclkes uns Sächsisches. Riesa, den 30. November 1922. —* Jubiläum. Ein allgemein beliebter und be kannter Mitbürger unserer Stadt, Herr Gastwirt Franz Kuhnert, feiert morgen sein 25jähriges Geschästsjubi- läum. Am 1. Dezember d. I. vollenden sich 25 Jahre, seit er das in seinem Besitz befindliche Hotel „Stadt Dresden" bewirtschaftet. Wenn diese Gaststätte in unserer Stadt und weit darüber hinaus sich des besten Rufes erfreut, so ist dies das Berdienst des Jubilars, der es jederzeit ver standen hat, seinen Gästen durch vorzügliche Bewirtung, die er obendrein noch durch seinen urwüchsigen Humor zu würzen wußte, den Aufenthalt in seinen Gasträumen so an genehm wie möglich zu machen. Nach Riesa gekommen ist Herr Kuhnert im Jahre 1890. Bon da ab bis zur Ueber- nahme des Hotels „Stadt Dresden" bewirtschaftete er das Hotel „Deutsches Haus". Möge es dem Jubilar auch ferner hin vergönnt sein, seinen Geschäftsbetrieb in der bisherigen erfolgreichen Weise fortzuführen. —* Gestohlen wurde am 29. November, nachmittags !n der 4. Stunde, vor dem HauSgrundstück, hier, Schloß- ,'trahe 18, ein Herrenfahrrad (Marke und Nummer unbe kannt, normale Lenkstange, schwarzer Rahmenbau, gelbe Felgen mit schwarzen Streifen, Torpedofreilauf, neue Gummibereifung). Di« beiden Schutzbleche sind mit Draht am Rahmenbau befestigt und der Rahmenbau selbst mit weißer Farbe bespritzt gewesen. Das gestohlen« Rad hat einen Wert von 40 000 Mark. Sachdienliche Wahrnehmungen wolle man bitte der hiesigen Polizei mitteilen. —* Alldeutscher Verband. Di« Ortsgruppe Riesa im Alldeutschen Verbände hielt am Dienstag einen Vortragsabend im Saal der Elbterraffe ab. Redner de« Abends war der langjährige Führer der Deutschen in Oester reich Rudolf Zeidlvr, früh« Mitglied deS öster reichischen NetchsratS und böhmischen Landtages. Viel- gereist, volkskundig und heimisch tu der Geschichte deS deut schen Volkes, hielt er di« Versammelte« im Banne seiner fesselnden Persönlichkeit. „Die Schicksalsfrage der Deutschen an der Donau und tm Reiche" behandelnd, erinnerte Redner an Hindenburgs Mahnung aus der KrtegSzeit: Wer bi« stärksten Nerven hab«, werde siegen. DaS set unser Schick- salSspruch auch für die Drangsal»,eit, die der Versailler Vertrag uns gebracht. Wir stünden noch vor den letzten Stürmen, di« hoffentlich ein starke« Geschlecht finden würden. Die Alldeutschen stünden durchaus auf verfassungstreuem, gesetzlichem Boden und würden in aller Zukunft da» Vater land im Verein mit der Arbeiterschaft schützen. SS ginge um die deutsche Kultur. Auch in Oesterreich sei die Schicksal» stunde da. Wahnsinnige Begeisterung und sehnsüchtiges Heimweh herrsch« bet den Salzburger und Tiroler Bauern, heimzukehren in» gemeinsame deutsche Vaterhaus. Da» Hungersterben in Oesterreich und schließlich auch bei uns set noch nichts im Vergleich mit dem Htnsiechen Frankreich». Die SchtcksalSstundc, di« mit großen Ereignissen kommen würde, werde da» Deutschtum Oesterreich», Balteuland» «nd Flau- Uvutixer vollkirkurs (amtlied): 763V derns mit uns vereinen. Frankreich nehme Len Mund so voll, damit man seine schlotternde Angst nicht merke. Frank reich mit seinem Volk ohne Nachwuchs set im Begriffe, von feiner Schaubühne abzutreten. Selbst in den 98 nicht vom Krieg berührten Departements Frankreichs überragten di« Todesfälle die Geburten bedeutend, trotz hoher Staatsgeioer für Eheschließungen und für Kinder. So habe auch Las alte Rom zur Zett Cäfars seiner Auflösung entgegenwirken wollen. Vergeblich damals wie heute — es ist nicht mehr. Unsere Entscheidungsstunde müßten wir in Geduld und Kraft erwarten, trotzten doch selbst die anatolischeu Bauern unter dem wehenden Halbmond einer ganzen Welt. Wollten wir Deutschen uns behaupten, müsse sich das ganze deutsche Volk -usammenfinden — Republikaner und Monarchisten, katholische Süddeutsche und evangelische Norddeutsche. Solle das gelingen, müsse rechts und links manches Vorurteil ab gelegt werden, um des gemeinsamen Vaterlandes willen. Edle deutsche Art hätten wir rechts und links, die set an keine Partei gebunden. Hofrat Friedrich Schiller, dieser Bannerträger der Menschheit, habe adlige deutsche Art in seinen Dichtungen niedergelegt, habe di« adligen Rechte der Menschheit von den Sternen geholt. Wir Deutschen seien sowohl LaS Volk der Persönlichkeiten-, als das Volk des Sozialismus. Gleichheit freilich gäbe eS nicht, Abstufung sei alles. Der Wellkrieg set von Frankreich nicht um des Elsaß, von England nicht um seines Handelsneiöes willen geführt worden. Im tiefsten Grund sei es im Weltkriege um den deutschen Sozialismus gegangen. Wir seien das Volk deS Sozialismus, des Genossenschafts- und Gemeinschaftsgeistes. Der habe nichts zu tun mit dem aus jüdischem Geiste ge borenen Sozialismus. Unsere SoztetaS sei nicht Stand oder Klaffe, sondern das Vaterland. Den wahren Sozialisten stünden die Mammontsten gegenüber, die gegängelt würden von den grüßten Kapitalisten, bi« in der Börse ihren Aus druck sänden. Die Ritterorden des Mittelalters und die Hanse hätten der SoztetaS gedient. Der Wille zum Sozialismus habe in hervorragenden Bürgermeistern wie Lueger in Wien, in Volkswirten wie Schultze-Delitzsch und in geborenen Ge werkschaftsführern wie Kehrenbach, wie Ebert ihren Aus druck gefunden. Vom Standpunkte b«S Historikers und VolkSwtrtschastler» ging Redner zum Schluffe in weitaus holenden und tiefschürfenden Zügen auf die drei furchtbaren Axthtebe von Versailles ein. Der erst« Hieb habe die mit wenig Ausnahmen sozial gesinnten Hohenzollern getroffen, der -weite die Offiziere, Unteroffiziere und pflichtgetreuen Mannschaften de» alten Heere», deren Taten erst nach tausend Jahren gewürdigt werden würden Der dritte Axt- hieb aber set in härtester Weise auf die deutsch« Lohnarbeiter, schäft niedergegangen. Um diese Schläge gegen die drei stärksten deutschen Wurzeln auffangen zu können, müsse jeder von un» brüderliche Gesinnung und Achtung allen Volks genossen entgegenbringen, die tu ehrlicher Arbeit stünden. Dann werd« un« di« Schicksal-Kund« der Zukunft, di« sicher komme, unter dem siegverheißenden Kampfruf Prinz Fried rich Karls vor Metz zusammensinden: „Das Ganze mutz avancieren!" Die sehr zahlreich Versammelten spendeten dem Redner reichen Beifall. Nachdem aus beredtem Munde Ernst v. Wildenbruchs ergreifendes „Deutschland und die Welt" dargeboten worben war, sprach Herr Zeidler das Schluß- und Scheidewort. —* Liederabend von Horst Krautze. Im aestrigen Liederabend im Saale der Elbterraffe bot Herr Horst Krautze seinen zahlreich erschienenen Kunstfreunden durch einen eignen Liederabend Gelegenheit, sich ein Urteil über seine nunmehr abgeschloffene gesangliche Ausbildung zu bilden. Tatz sich seine schöne, weiche Baritonstimme in der Jffertschule zu einem machtvollen Organ entwickelt bat. bewiesen die teilweise selten gehörten Lieder vom Romantiker Robert Schumann, vom Meister de« Liede« Franz Schubert und die zuletzt gesungenen Opernarien au« Offenbachs „Hoff, mann« Erzählungen" (Spiegelarie) und der bekannte Prolog aus „Bajazzo" von Leoncaoallo, die zugleich einen Prüf» stein für seine dramatische Begabung zeigten. Atemholung, Tonreinheit, musikalische Sicherheit, TextauSsprache usw. verdienen höchstes Lob. Dürfen wir einen Wunsch aus, sprechen, so ist es der, der Sänger möchte bei den Liedern mit lebhaftem Ausdruck, wie z. B. in Schumanns „Wohlaus noch getrunken", noch etwas mehr Schwung hineinlegen, damit der Hörer mit fortaerissen wird und das Lied selbst zu einem musikalischen Erlebnis wird. Die nicht immer einfache Begleitung am Flügel wurde von Herrn Kurl Hofmann ausgeiührt, der mit viel Fleiß und Gewandtheit seine Ausgabe löste. Der wohlverdiente große Beifall wird den Sänger zu weiterem Streben auimuntern. Nun, so rnsen wir »um Schluß Herrn Horst Krautze rin herzliches pflück aus!" zu, daß ihm bald ein Platz in der Reihe der Baritonisten zuteil werden möchte! F. —* Das vorläufige Heimatmuseum kann wegen Raummangel bis auf weiteres nicht besichtigt werden. —* Ein Landesverband Sachsen der Krie- gergräbersürsorge. Eine Versammlung von Ver tretern der sächs. Ortsgruppen des VolksbundeS Deutschk Kriegergräberfürsorge, die in Chemnitz tagte, beschloß, diese Ortsgruppen zu einem Landesverband Sachsen zusammen- zuschlteßen, der wiederum ein Glied des großen Deutschen BolkSbundeS ist. Als Sitz des Landesverbandes murkst Chemnitz bestimmt. In der Versammlung wurde erneut betont, daß die Gräber der deutschen Helden im Auslaut immer mehr der Vergessenheit anheimfalle». —* Beamtenbesoldung. Nach einer ministe riellen Bekanntmachung beträgt der allgemeine Ausgleichs zuschlag für die Beamten und Tarisangestcllten vom 16. November ds. IS. an 120 Prozent, die Ehefraubeihilfe vom selben Tage an 2000 Marl monatlich. Die Nach- zahlung auf die zweite NovemberhSlfte ist, soloeit möglich, mit der am 1. Dezember vorzunehmenden Zahlung der Dienstbezüge für Dezember zu verbinden. —* Die Verbraucherlammer für den Frei staat Sachsen hielt am 86. November tm Voll-Haus,
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