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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.12.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192212216
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19221221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19221221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-12
- Tag1922-12-21
- Monat1922-12
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.12.1922
- Autor
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Riesaer D Tageblatt ««d Anreiaer (Llbeblatt a«d Ämeiger). Polttchecktonto: Dresden 1588 »irolaff, Riesa Rr. S2. ««d Anzeiger Meblast u«r A«Mgerj. Drahtanschrift: r-ge»katt Riesa. Ds» «tesser DsMstt nithSlt die amtliche« Betaiwtmachml-e« der «mtrhimtztmaveschast «rotznchai«, de» Amtsgericht», der Ämt»avwaltschaft deim Amtsgerichte ««d de» Rate» der Stadt Riesa, de» Finanzamt» Riesa «nd de» Hauptzollamt» Meißen, sowie de» SemeinderateS ütrüba. 7S. Jahr« Ke. Hl. Dieser Nachtrag tritt am 1. Oktober 1922 in Kraft. Riesa. am 12. Dezember 1922. Der Rat der Stadt Riesa. (I. 8.) lgez.) lir Scheider, Bürgermeister. Nutz- und Brennholz-Versteigerung. Freitag, de« 22. Dezember 1922, aackm. 2 Ubr kommen im städtischen Grund, stück Bahnhofstraße 17 — Ecke Bahnhof- und Moltkeftraß« — 12 Akazien. L Virk«« ««d eine Anzahl Vre««bolz-Hanse« meistbietend zur Dersteiaeruna. Bedingungen werden vor der Versteigerung bekanntgrgeben. Treffpunkt am Eingang des Grundstückes. Der Rat der Stadt Riesa, am 21. Dezember 1922. Ham. Den nach Gebär de« Stadtverordneten-Kollegium« aufaeftellten VH. Nachtrag zur GaSbezugSordnung vom 24. Mat 1912 geben wir nachstehend bekannt. Der Rat »er Stadt Riesa, am 19. Dezember 1922. Vll. Nachtrag »«r GaSbezugSordnuna vom »4. Mai ISIS. Itz7 Absatz 1. Latz 2 und 8 erhalten folgende Fassung: Vie wird Wr den Monat berechnet und ist im Vorau« zu entrichten. Für den angefangenen Monat ist die volle Leihgebühr zu bezahlen. ll. 8 9 Absatz 8 erhält folgende Fällung: Weiter wird gegen Säumige, die auch die Mahnung unbeachtet lallen, da« Abstellungs verfahren «ingeleitet und dafür, gleichviel ob die Abstellung erfolgt oder nicht, eine Gebühr erhoben, deren Höhe vöm Rate der Stadt Riesa nach Anhörung des Gas- und Wasser» werksausschuffes jeweilig festgesetzt wird. fitzung ab. Den Vorsitz führte Geb. Oekonomierat Dr. Andrae. Im Auftrage des WirtschaftSminifteriumS wohnte der Sitzung Ministerialrat Dr. v. Wenckstern bei, vom Landes kulturrat Hofrat Dr. Schöne. Im Eingang der Sitzung gedachte der Vorsitzende der seit der letzten Sitzung des KreiSvereinS verstorbenen Ehrenmitglieder Exzellenz Dr. Mebnrrt und des mehr als 90 Jahre alt gewordenen Geh. Hosrat« Professors Dr. Nobbe. Darauf gedachte man des Umstande«, daß an diesem Tage 28 Jahre vergangen feien, seit Geheimrat Dr. Andrae Vorsitzender des Landwirt schaftlichen KreiSvereinS Dresden sei. ES wurde dem Vorsitzenden die von den Landwirtschaftlichen Vereinen ge sammelte Summe von 90000 M. überreicht mit der Bitte, sie zu einer Stiftung zu übernehmen. Ministerialrat Dr. v. Wenckstern überbrachte unter besonderer Anerkennung der ausdauernden Hingabe an di« übernommenen Pflichten auch in dem hoben Älter von mehr als 70 Jahren die Glück wünsche des Wirtschastsmtnitteriums. Geheimrat Dr. Andrae dankte mit einem Uebrrblick über die lange Tätigkeit, die zurzeit überaus schwierig sei. Er schildert« zugleich die Lage und kennzeichnete sein« Stellung dahin, daß es füt ihn undenkbar sei, Latz «S der Landwirtschaft, besonders der sächsischen Landwirtschaft, gut geben könne, wenn andere Kreise der Bevölkerung Not litte». Nach Vorträgen über allgemein« BrreinSangelegenheiten und einem Bericht über die Tätigkeit des Krrisverein« seit der letzten Hauptver sammlung wurde ein Bericht über die Lag« der Land- wirtschaft erstattet. ES wurde mitgeteilt, daß die Reichs behörden vorau«fichtlich einverstanden sein würde», daß etwa zwölf Kommunaloerbände der höheren Lagen in Sachsen von der Getreideumlage ganz oder teilweise befreit werde« könnten. Die schlechte Lage der Landwirtschaft sei vor allem durch di« ausnehmend ungünstige Witterung des Jahres verursacht. Bei einer so schlechten Futterernte wie in diesem Jahre sei der sächsische Viehbestand zu groß, um gut durch gehalten zu werden. Gutsbesitzer Flechsia-Schellerhau be richtete, daß binnen vier Wochen die Landwirte seines Bezirks keine Futtermittel mehr hätten, um ihr Vieh zu er halten; auch sei in dem Bezirk« kein Körnchen Saatgetreide vorhanden. Der Futtenrtrag in diesem vorwiegend viehwirt- schaftlichrn Bezirke habe nur die Hälfte eines normalen Er- träges erreicht. Für die Selbstversorgung sei kein Getreide erbaut worden. Alle Landwirte im dortigen Bezirk müßten ihre Viehbestände verringern. E« wurde der Vorschlag erörtert, Vieh aus dem Erzgebirge auf Güter de« niederen Sachsens in Pflege zu nehmen, um sie bis zur neuen Futter- ernte im Erzgebirge durchzuhalten. Nach dem Bericht über die landwirtschaftlichen Unterrichtsanstalten im Kreis» Vereinsbezirk sollen in Zukunft statt des Schulgeldes 1 bis 2'/, Zentner Roggen bezahlt werden. Einige Schulen hätten «inen starken Rückgang der Schülerzahl. —* Die neuen Eisenbahntirif e. Mit Wir kung vom 1. Januar werden bekanntlich die Personen fahrpreise gegenüber den Dezemberfahrpreiien erheblich er höht, so daß die Einheitssätze für einen Kilometer be tragen: in der 1. Klrsse 24 Mark, In der 2 Klasse 12 Mark, in der 3. Klasse 6 Mark, in der 4 Klasie 4 Mark. Mit dieser Neuordnung ist das Verhältnis der Fahrpreise der einzelnen Klassen wesentlich vereinfacht: die 3. Klasse kostet das eineinhalbfache der 4., die 2 das doppelte der 3., und die 1 das doppelte der 2.; Hundekarten kosten die Hälfte der 3. Klasse. Neben den Fahrpreisen für Personen züge sind auch die Schnellzugzuschläge erhöht, sie betragen für die erste Zone (bis 75 Kilometer! 1. Klasse 400 Märt, 2. Klasse 200 Mark, 3. Klasse 100 Mark; zweite Zone (bis 150 Kilometer) 1. Klasse 800 Mark, 2. Klasse 400 Marr, 3. Klasse 200 Mark; dritte Zone (über 150 Kilometer- 1. Klasse 1200 Mark, 2. Klasse 600 Mark, 3. Klasse 300 Mark. Die Bettkartenpreise betragen vom 1 Januar ab: in der 1. Klasse 5000 Mark, in der 2. Klasse 2500 Mark, für Liegewagen 3. Klrsse 1200 Mark zuzüglich einer Vor- merkgebühr von 10 Prozent. Boni 1. Januar -ab tragen die Fahrkarten nicht mehr den Prelsaufdruck, sondern nur noch die Angabe der Entfernung in K.lometern: nur die aus Schalterdruckmchchmen verkauften Fahr.arten, die Karten für Auslandsrei en und den Eäd rv.rk.h .. Karten im Verkehr mit anschliessenden Pr.vatbahnen und Sonn» tagsrückfahrkarten werden weiterhin mit der Preisangabe ausg geben. Auf den Bahnhöfen werd.n, um den V.eis nd.u die Nachvrüfung des erhobenen Fahrpreises zu ermöglichen, zwei tabellarische Aushänge erscheinen. —* Angestellten-Gehälter in der Metall. Industrie. Mit dem Verband der Metallinbustriellen und dem Arbeitgeberschutzverband der Metallindustrie i» der Kreishauptmannschast Dresden wurden in freier Ver einbarung die Dezembergehälter zum Abschluß gebracht. TaS Dezembergehalt ergibt sich aus Novembergehalt plus 60 Prozent für kaufmännisch« Angestellte, Techniker und Werkmeister. Für jugendliche Angestellte erhöht sich da» Novembergehalt nur um 65 Prozent. Die errechnete» Ge haltssätze werden attt 50 Mark nach oben abgerundet. * Gröda. Orffentliche Sitzung des Grineinderates findet am Freitag, den 22. Dezember, nachmittag« 7 Ubr. im Sitzungssaal in der Zentralschule statt. BrratungS- aeornttäude: L. Bausachrn derLinkr-Hofmann-Lauchhammer- Oertliches und Siichsisches. Riesa, den 21. Dezember 1922. —* Fund einer KinbeSleiche. Wie dem hiesigen Kriminalposten mirgeteilt worden ist, ist am 12. Dezember 1922 gegen 2 Uhr nachmittags auf dem Gehöft des Dach- deckcrmeisterS Mui'chter in Mückenberg bei Lauchhammer in einem Rucksack verpackt die Leiche eines Kindes männ lichen Geschlechts gesunden Alter etwa 9 bis 12 Monate, Länge 66 Zentimeter, 4 Zähne, blondes Haar. Die Leiche war bekleidet mit grauwollenen Strümpfen mit schwarzen Füßlingen, Kinderhemd, Strickiäckchen mit blauen Arm bändern, einer Windel und Battistunterlage. Daneben lagen eine graue wollene Mütze mit blamveißer Einfassung und blauer Troddel, ein weißes gestricktes Unterjäckchen mit blauer Einfassung und blauwcißen Bändern und ein graugrün gemustertes Kleid mit roter Einfassung In dem Rucksack steckte noch ein Stück Zeltbahn. In dem weit ge öffneten Munde des KindeS steckte ein Taschentuch, daS tief hineingedrückt war bis an den Gaumen. Die Leiche war frisch. An den beiden äußeren Lippen befand sich frische rote Färbung. Es wird vermutet, daß die Leiche, da bisher nicht festgestellt werden konnte, daß in der näheren Umgebung des Fundorts ein Lind veunißt wirb, von außerhalb mit der Bahn von dem Täter herangeschafft und dann über den Zaun des Muschterschen Grundstücks ge worfen ist, das in der Nähe des Bahnhofs gelegen ist. —* Fahrraddiebstahl. Heute vormittag in der 11. Stunde ist au« dem Hofe de« hiesigen Finanzamts ein gebrauchte« Fahrrad mit schwarzem Rahmenbau und schwarzen Felgen, nach oben gebogener vernickelter Lenk stange, an der der rechte Griff fehlt, mit Gummibereifung und Freilauf, verdachtlos gestohlen worden. Die Schutz bleche am Rade lind ziemlich gelockert. Das aestohlrne Rad hat einen Wert von etwa 40 000 M. Bon dem Bestohlenen ist eine bohe Belohnung für Herbeischaffung de« Rades in Aussicht gestellt worden. Etwaige Wahr nehmungen wolle man der hiesigen Polizei melden. —* Weih nachtSspiel der Oberrealschule Riesa. Zwei verdienstvolle — vor allem ftilgetreue in Wort, Gesang und Kostüm — Aufführungen des von Plenzat nach alten deutschen BolkSspielen zusammen gestellten WeihnachtSspieleS boten die Schüler der hiesigen Oberrealschule am Mittwoch im Sternsaale. Die Spiele: „Grußspiel der Sternsingrr". „Verkündigung", „Nach Bethlehem", das realistische „Hartherzige Wirte" bildeten die Vorbereitung zu dem eigentlichen WeihuachtSspiele. Ganz reizend wirkten hier die Gesänge zum „Hirtenlied". Dabei sei dem kleinen tapferen Flötensolisten ein besonderes Lob gespendet. Ganz prächtig arlang auch im „Christfest spiel" das herzige Duett: „Maria, birg'S Köpfelein". Dramatisches Leben herrscht« im „DretkönigS"» und im „Herodesivicl", wobei dem Darsteller der „HerodeS" eine ziemlich schmierige Aufgabe zufiel. Den Schluß bildete die „Anbetung des Christkindes durch di« Hirten und di« Könige". Es war eine Freude, zu beobachten, wie die jugendlichen Darsteller als Emmer nnd Schauspieler ihr« Rollen mit großem Eifer und Geschick durchführt«», ohne dabei in den Leierton zu verfallen, wozu das alte Vers maß, der Knüttelvers, gar zu leicht verleitet. Dabei wollen wir den Leistungen der Hauptdarsteller: Maria, Joseph, alter Hirte, zwei Engel, drei Könige, Wächter, Wirte, Bäuerin «sw. nicht nur Lob, sondern auch Dank spenden. Durch diese Ausführung hat sich der unermüdliche Leiter, die Seele des Ganzen, Herr Oberlehrer Schönebanm, wiederum höchste Anerkennung erworben. Die Zuhörer werden es ihm Dank wissen, einmal ei» alte«, vor allem literarhistorisch wertvolles Bolkssplel auch hier gesehen zu haben. Der Besuch konnte, dem Werte der Aufführung entsprechend, ein besserer fein. F. —* Die Vereinigung christlich gesinnter Eltern hielt am Sonntag «ine schlichte Weihnachtsfeier im Saale der Elbterraffe ab. Der äußerst zahlreiche Besuch zeigte, «in Teil konnte sogar nicht mehr Einlaß finden, daß die Vereinigung mit ihren Zielen den richtigen Weg beschritt. Auch hier wieder ein deutlicher Beweis, daß die so häufig bestrittene religiöse Veranlagung im Menschen wohl vor handen sein muß, «nd zwar nicht nur bei denen, die sich in dieser Interessengemeinschaft bis jetzt zusammengesunden haben. Welche Begeisterung der Kinder beim Anblick de» WeihnachtsbmnnrS und Weihnachtsmannes. welches eifrig« Mttsingen unserer alten schönen WethnachtSweisen. Der anwesenden Kinder nach zu urteilen, dürfte« wohl noch viele Eltern uns fern, wenn nicht gar abseits sieden. Denen sei aber zugerusen: Nachdenken und Handelns Allen denen aber, die durch Spenden jeder Art die Feier erst ermöglichten, owte allen Helfern und Helferinnen bet der guten Sache auch an dieser Stelle wärmsten Dank. Al. —»Erhöhung der GrwerbSlosensätze. Do» RelchSarbeittminifterium hat vorgeschlagen, di« bestehenden Sätze der Erwerbslosenunterstützung um ungefähr 100 M. für den Tag zu erhöhen. „ —* Winters Anfang. Am 22. Dezember, vor- mittags 10 Ubr, beginnt der Winter. Damit Haden wir den kürzesten Laa iw Jahr, di« Sonn« gebt S Ubr LI Mtn. Heutiger Voll»rlliir8 (»mtiiek): Ü73L vormittags auf, nachmittags 3 Uhr 45 Minuten unter. Menn e» auch noch einige Woben dauert, bis der länger werdende Tag deutlich in die Erscheinung tritt, so freuen mir «ns bei den brütigen Lichtpreisen doch über jede Minute, dke wir newinnen. - * DieEisenbahnverwaltung sieht sich aus wirtschaftlichen Gründen genötigt, von jetzt ab den Abschluß des SchienrnüberaanaeS bei Stein Nr. 884-10 der Eisen» bahnlinse Riesa—Nossen im Zuge des KoinmnnikationS- wegeS von Nickritz nach Mergendorf wieder in Wegfall zu bringen. —* Tariferleichter ungen. Di« Pressestelle de« RelchSverkehrSministerlumS teilt mit: Zur Verminderung der Erschwernisse, die bei einzelnen Wirtschaftszweigen dnrch die prozentualen Erhöhungen der Frachten seit dem 1. Oktober diese« Jahres eingetreten sind, werden nach einem Vor schlag der ständigen Tarifkommission »um 1. Januar 1923 Tariferleichter« n gen durckgeführt. Stückgut wird um rund 17 Prozent ermäßigt. lBiSherigeS Ver hältnis der WageiiladnngSklasse zu den Stückgutklaffen II und I: 100:140:180: zukünftiges Verhältnis 100:120: ISO.) Sodann wird zwischen den WagenladungSklassen b. und 8 des GütertarisschrmaS «ine neue Wagen lad n n g S kl a sse mit einer Tarisermäßiguna von 18 Prozent gegenüber Klaffe eingeschoben, die Lebens mittel aller Art umfaßt, insbesondere Brot, Butter, Margarine, Schmalz, Fette und Oele, Käse. Fische, Obst, Bier, Fleisch» nnd Wurst waren, Gemüse, Milch, Nudeln nim. Die bereits in niedriger« Klaffen ausgenommen«» Nahrungsmittel verbleiben natürlich in diesen Klaffen. Endlich wird für di« niedrigste WagrnladungSklaffe L eine Nebenklasse La 10 eingemhrt, di« Verbilligungen für Gewichte unter 15 Tonnen bringt. Der am 31. d. M. außer Kraft tretende Notstandstarif für Kartoffeln wird durch einen nenen AuSnahmetarif ersetzt, der für WagenladnngSsendnngen eine Fracht von nur 40 Prozent der Normaliracht vorsiebt, während bei Stückgut nur das balbe Gewicht der Frachtberechnung zugrunde gelegt wird. Diese Frachtermäßigungen bedingen allerdings eine weitere prozentuale Erhöhung der Gütertarife zum 1. Januar 1923. Für ihr Ausmaß find, abgesehen von den EinnahmeauSfällen, die diese Detarifirrungen zur Folge haben werden, die Einnahmeverlufte maßgebend, die seit Monaten durch die billigen NotttandStarife, besonders in Kartoffeln, und die unter den Selbstkosten bleibende Der- srachtung auf weitere Entfernung infolge der Staffelung entstanden. Rund 40 Prozent aller Frachten sind billigst lausende Kohlensrndungen auf weite Entfernung. Dazu kommen die starken Ausgaben des Monats Dezember auf fachlichem und persönlichem Gebiet, die durch die Tarif» «rhöbung vom 1. Dezember nicht gedeckt sind und deren Zunahme zu erwarten steht. Die Gütertarife müssen des halb zum 1. Januar 1923 um 70 Prozent erhöht werden, während di« Erhöhung der Tiertarif« 60 Prozent betragen wird. — * Um Schülern und Studierenden die Möglichkeit zu geben, aus den diesjährigen Weihnachts ferien noch zu den bis zum 31. d. Mts. gültigen niedrigeren Fahrpreisen zum Schulart zurückzukrhren, wird ausnahms weise zugelaffen, daß Schiilerserienkarte» ohne Rücksicht auf den Tag des Schulbeginns bereits vom 29. d. MtS. ab ausgegeben werden. Da die bis zum 31. d. MtS. »nm jetzigen Fahrpreise gelösten Fahrkarten ihre viertägige Gültigkeit behalten, können die Schüler und Studierenden Mithin bis zum 3. Januar 1923 noch die billigeren Fahr preise benutzen. —* Ungünstige ArbeitSmarktlage in Sachsen. Nach dem Wochenbericht des LandeeamtS kür Arbeitsvermittlung vom 10.—16. Dezember 1922 hat sich da« Gesamtbild der sächsischen ArbeitSmarktlage auch in der Berichtswoche weiter zu seine» Ungunstrn verschoben. Die Zahl der Arbeitsuchenden verzeichnete einen weitere» Zugang, während in der Zahl der gemeldeten Stellen «in Rückgang erfolgte und demzufolge auch eine Verminderung in der Zahl der bewirkten Vermittelungen. Die letzteren erfolgten hauptsächlich in A »»Hilfsstellen, wie ja bekannt lich jede« Jahr vor dem Weibnachtsfeste Anforderungen in feste Stellen ausbleiben. Durch Entlassungen wnrde namentlich der Arbeitsmarkt für weibliche Kräfte betroffen. —* Landeskulturrat. Der Ständige Ausfchuß des LandeSkulturratS war zu einer Sitzung zusammen getreten, in der u. a. beschlossen wurde, aus Grund der zahl reichen Beschwerden von Landwirten das Ministerium zu ersuchen, dafür Gorge zu tragen, daß die Bezahlung für abgelirfertrs Umlagegetreide in Zukunft schneller als bisher erfolge. Dieses Ersuchen wird mit dem Hinweis begründet, daß dadurch die Landwirte in die Lage versetzt würden, auch ihrerseits ihren geldlichen Verpflichtungen nachkommen zu können. —* Landwirtschaftlicher Kreisverein Dresden. In den „Drei Raben" in Dresden hielt am Mittwoch vor- mittag, wie die „DreSdn. Nachr." berichten, der Landwirt- schgftliche Krrisverein Dresden eine starkbeiuchte Ausschuß- ZKO. Dounerstag. 81. Dezember 1988, abends. 'DäsRiesaer Tageblatt erscheiut letz«« Tag abends '/,» Uhr mit Ausnahme der Tonn- und Festtage. V«lNS«pretS, gegen Vorauszahlung, monatlich 450.— Mark ein sch l. Bringerlohn. Anzeigen für die Nummer des Ausgabetage« sind bi« S Uhr vormittag« auszugeben und im voraus zu bezahlen; «in« Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plagen wird nicht übernommen. Preis für die LV mm »reit« L mm Hohe Grunbschrift-Zeile (» Silben! 40.— Mark: zeitraubender und tabellarischer Tag SO"/, Aufschlag. Nachweisung»- und VermittelungSaebühr S.— Mark. Feste Tarife. Bewilligter Rabat, «ritscht wenn dr'.' Betrag oerlällt, durch Klag« 'ingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägig« llnterhaltungs- beilag« .Erzähler an der Elbe" - Im Fall« höher« Gewalt -- Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer S Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: GeetHrstratzr 59 Verantwortlich für Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa.
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