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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.02.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192302026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1923
- Monat1923-02
- Tag1923-02-02
- Monat1923-02
- Jahr1923
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.02.1923
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meneTA» «Y verumevene wrsaen um> rrnnren. p^we- derS selten» ber deutschen Senatoren. Auf den Vorwurf de» Senator» Nießner, daß der Munster nicht an führt«, was Deutschland in ber Reparation »frage geleistet habe, erwiderte der Minister, daß er gerne alle» aner kenne, was Deutschland schon geleistet bade und den Mut der deutschen Politiker anerkennen müsse, dte di« Kraft statten, in der schweren Lage, in der sich Deutschland be. finde, wenigstens daS durchzuführen, was sie schon ge leistet hätten. Leider sei da» nicht genügend gewesen. Ar stimme aber nicht mit der Ansicht überein, daß der Grund gedanke der französischen RevarationSpoitttt rechtswidrig sei. Er stimme mit Senator Nießner darin überem. daß eS tm eigensten LebenStnteresse der tschechoslowakischen Republik liege, baß sich Frankreich und Deutschland einig ten. Die tschechoslowakische Republik führe volle vier Jahr« in diesem Sinne ihre auswärtige Politik. Dte Errichtung einer solchen Einigung würde unzweifelhaft einen gewal tigen Vorteil für die Nationen der tschechoslowakischen Re publik bedeuten. In einem an den Generalvikar Pomptll» gerichteten Schreiben sagt der Papst unter Bezugnahme aus dte von ihm zu Weihnachteil ausgesprochenen inbrünstigen Bitten um Frieden, die gegenwärtige ernste Lage sei der Vorläufer neuer Schmerzen, neuen Unglücks, neuer Aengste der Menschheit. Diese Lage veranlasse ihn zu der Bitte in alle Gläubigen, Gott anzuslchen, er möge tue Menschen vor neuen Peinigungen bewahren und die Völ ker und dte Regierungen zur Liebe zurückfllhren. «Vertagung der französisch,« JnterprllatiouSdebatt». Tie französische Kammer hat am Schluß der gestrigen Sitzung auf Antrag de» Ministerpräsidenten PoincarS mit 485 gegen 8t Stimmen beschlossen, die Erörterung der Interpellationen über dte allgemeine Politik der Re gierung, die morgen stattfinden sollte, zu vertagen, damit, wie Potnrarö sich auSdrückte, die Regierung m Ruhe ihre friedliche Aktion zur Erlangung von Reparationszahlungen fortseben könne. —_ Ler »«yertsche M»ifterPrSststrr»t üter dte verhitu,«»« des A«S«e-»ezufta«deS. Im StaatShauShaltsauSschutz be» bayeri schen Landtags legte gestern Ministerpräsident Dr. von Knilling in Anwesenheit de» ganzen Staats- Ministeriums die Gründe für die Verhängung deS Aus nahmezustandes aus Anlaß des nationalsozialistischen Parteitages dar. Er bezeichnete eS al» unwahr, daß von der Reichsregierung auf die bayerische Negierung ein Truck ur der Richtung eines Einschreitens gegen die Stational- sozialisten auSgcübt worden se» und sagte, vielfach sei die Notwendigkeit deS Ausnahmezustandes angezwerfelt wor den. Die nationalsozialistische Bewegung sei «eit längerer Zett in ein für die öffentliche Ordnung gefährliches Fahr wasser geraten. Ter Ministerpräsident erinnerte an tue verschiedenen nationalsozialistischen Ausschreitungen und an die Veranstaltungen unerlaubter Durchzüge durch den Bannkreis, an dre täglichen Demonstrationen vor dem Hotel „Vier Jahreszeiten" und an die an Landfriedens bruch grenzenden Demonstrationen vor dem Hotel Grün wald. Durch den Ausnahmezustand sei der Allgemeinheit der Ernst der Lage klargemacht worden. Nur durch ihn habe sie auf die die öffentliche Ordnung bedrohenden Ge fahren aufmerksam gemacht werden können. Wäre der AuS- nahmezustand nicht verhängt worden, so hätten dte ge ringsten Zufälle Anlaß zu einem verderblichen Brand geben können, und die» hätte eine schärfste Gefährdung der nativ malen Einheitsfront bedeutet. Mit welchem Eindruck wäre eine solche Aussicht bei der deutschen Arbeiterschaft aus genommen Wochen? Welchen Triumph hätte sie dem Mik nvser Verderben sinnenden Frankreich bereitet? Bayern» Ansehen und guter Stuf wären endgültig erledigt gewesen. Der Ausnahmezustand sei fürsorglicher Weise auf das rechtsrheinische Bayern ausgedehnt worden, weil auch an anderen Orten Zusammenstöße mit Nationalsozialisten be- fürchtet werden mußten. Vielfach sei die Auffassung auf- aetreten, al» ob Hitler schlretzlich doch alles erreicht habe. In Wirklichkeit verhalte sich die Sache anders. Hätte man den Ausnahmezustand nicht verhängt, so hätten sich die Nationalsozialisten zwei bis drei Tage lang als Herren von München gefühlt. Zu der Frage, ob der Münchener Polizeipräsident im Glauben, durch Entgegenkommen em Ventil zu öffnen, ein zu weitgehendes Entgegenkommen bewiesen habe, erklärte der Ministerpräsident, daß der Polizeipräsident Nord sich plötzlich einem Frontwechsel Hitlers gegenübergesehen habe. Nortz habe sich m ähn licher Lage befunden, wie im Kriege eine Unterführung bei einer plötzlich geänderten GefechtSlage. Gänzlich unge rechtfertigt sei -?S, wenn in der Oesfentltchkctt die ganze Schuld an der Verhängung deS Ausnahmezustandes auf den Staatsminister des Innern abgeladen uns sein Rück tritt gefordert werde. Der Minister de» Innern könne wegen der Geschehnisse nicht belastet werden. In der letz- ten Zeit habe man die StaatSregkerung auch angegriffen und ihr den Vorwurf gemacht, daß sie nicht im richtigen Ginne national sei. Für da» Gesamtnnmstermm nehme er in Anspruch, daß alle Mitglieder ebenso gut vaterländisch denken, wie nur irgend wer und m viel höherem Sinne ab» mancher, der das Wort „national" ständig im Mund« führe. Er lege darauf Wert, daß auch die vaterländischen Verbände der nationalen Gesinnung der StaatSregierung rückhaltlos vertrauen und der StaatSregierung bei der Aufrechterhaltung der staatlichen Ordnung als verläßliche Helfer zur Seite stehen. Der Ministerpräsident schloß: Fort mit der Zwietracht im Innern! Der Feind steht drüben am Rhem! Wenn er uns nicht einig Ächt, streckt er die Fangarme noch weiter über das Land. Jeder wahre Deutsche darf jetzt nur einer Partei angchören, der gemein samen des Vaterlandes! (Lebhafter Beifall.) Ter Ausschuß beschloß hierauf, m die Besprechung der Erklärung etnzutreten. Tie Aussprache gestaltete sich teilweise außerordentlich lebhaft. Die Abgeordneten H e ld von der Bayerischen Volksparte» und Dr. Hilpert von der Mittelpartet erklärten, daß ihre Fraktionen der Ver hängung des Ausnahmezustandes zussimmten. Die Abge ordneten EndrcS (Svz ) und Dr. Lire (Temotrat) ver langten Aufhebung des Ausnahmezustandes, ebenso der kom>nuiiisttscl)e Abgeordnete Aendcrl. Gon der Bayeri schen Volksvarici ging ein Antrag ein, nach dem der Aus schuß die Erklärungen deS Ministerpräsidenten billigt. Von der sozialdemokratischen Parte» wurde dte sofortlg« Aus ¬ hebung des Ausnahmezustandes beantragt, während die demokratische Fraktion einen Ergänzungsantrag stellte, den Ausnahmezustand aufzuheben, sobald eS möglich»«. Mi nisterpräsident von Knilling erklärte, di« Regierung werde von sich auS, sobald s»e eS verantworten könne, den Ausnahmezustand wieder aufheben. Schließlich wurden die Anträge der Sozialdemokraten uns Demokraten abge lehnt und der Antrag der Bayerischen GoikSpartei an- genommen. Der vvlkervtmtz-ritt hat sich am Mittwoch mit der Frag« der «uaarikeb« tschechische« ISrrneregulteruug besaßt und dann mit der Abrüftuua«frage. E» wurde beschlossen, dir europäisch«» Staate», di« vor 1914 bestand«» und der«» juristische» Statut der Arte« nicht »rändert bat, autzuforder». dem Völkerbund Auskünfte über ihre militärische» Ausgabe»» zu unterbreiten. G» foü ferner «in» international, Kon- tereu» Anderuken werden, di« da» marltime-Ueberetntommen AS ><>. leri legen- -'Lr teuer.fkch nötig mache» wird » Höh» der Grundsteuer au»- er- »AoaLwaw» aber a«e»1to«, .Mo V^etMe» wieder ,n z»a EvowwW»et war. Wir Ald.rVnlAh,,« denselben .. hin, dl« l«w,rt der ^wkwrDabwuaiewD« d«W,*wAl'dü« U»8«8de n aber «inen ««ter«! Sommuniftischer Parteit«». In der ««»spräche über die SinhritSfront des Prole tariat» bezeichnete Brandler die Einwände der Opposition al» »äußerst schwach" und befürwortet« noch einmal da» Zusammengehen mit der Sozialdemokratie, für deren Tätig- leit er sehr anerkennende Worte fand. Er verlangt« Gin stellung der Taktik auf dt« Wirklichkeit und nicht auf ge dankenlos« Phrasen. War di« Opposition al» Radikalismus anpreise, sei in Wahrheit Angst und Flucht vor den Tat- fachen. — Nur nach Niederwerfung der oeutfchen Bourgeoisie könnte die Vertreibung der Franzosen und die Aushebung de» Versailler Frieden« erreicht werden. Die landesver- ritterliche Bourgeoisie müsse alle Kosten des Zusammen- bruch« tragen. Erst wen»» di« Bourgeoisie beseitigt wäre, würden di« französische»» Arbeiter und Soldaten sich gegen ihre nationalistische Regierung wenden. (Stürmischer Bei fall.) Die Leitsätze der Lentral, zur Taktik der Einheit», front, die der von Braudlir vertretenen Ansicht entsprachen, wurden mit AwetdriNelmehrhrit angenommen, wodurch dte Anträge der Berliner erledigt waren. Ueber die Kommunalpolitik der Partei sprach Katz. Ji» feinem Schlußwort stellte der Vorsitzende Böttcher. Leipzig noch einmal fM daß die linksradikal, Richtung vo» der überwältigenden Mehrheit der Partei entschieden ab- gelehnt sei. .Wir stehen am Vorabend eine» faschistischen Putsch,»: die Kommmiiften werden in der. vordersten Kampfe»ltnte stehen. Wir werden all« Kraft, in dte För derung der Betri,b»räteb«orgung fetzen. Die politisch, Offensive gegen den Kapitalismus muß sofort Ansitzen." Stehend gelobte die Versammlung Unterstützung M Towjetrußlanv. Mit einem Hoch auf dt« Kommunistisch« International« und dem Gelang der International« rvurd, Die Vr««,östs»e tk«»»er »»er die «I»schtff«hrt»-»»tzeRNs». ßlu« Vari» wird gemeldet» Di« Kammer.bat sich am DostnerStaa mittag mit dem Gesetzentwurf beschäftig», d«r di, französisch« Zustimmung zu der am 22.. Februar .192» L Dresden »wischen Deutschland. Frankreich, VAasin, England und der Tschechoslowakei abgeschlossenen Gidschiff- fadrtS-KonveuAou vorsieht. In der A»i«sprach« führt« Abgeordneter Gngerand ans, die deutsch« Regierung hab« vor dem Krieg« mit der Durchführung «ine» Programm» der Entwicklung der Wasserwege in Deutschland begonnen, da» während der Feindseligkeiten tätig gef-rdert worden ist und beut« auf dem Wea« de» endgültigen Abschluff«» steht. Diese» Programm, da» den Zweck verfolge, d«m Ruhrgebiet ein vollendete« Netz von Verbindungen nach ganz Deutschland hin zu schaffe« und die englisch« Kohl« endgültig vom deutschen Markt zu vertreiben, werd« Dentschland nicht weniger al» 2'/, Milliarden Goldmark gekostet haben, dl« ebenso wie die 7 Milliarden, die für den Wiederaufbau der deutschen Handelsflotte beigesteurrt worden s«lrn, eigentlich zu R»varatlon«zwecken hätten verwendet werden müssen. Der Berichterstatter Abgeordneter Sibille schloß sich diesen Ausführung»»» an und unterstrich im weiteren den inter nationalen Charakter der Elbe, dl« der LschechoslowakA «inen Zugang »um Meere verschaffen soll. Der Redner rechnet mit Aenderunaen der Wirtschaftslage in niedreren europäischen Ländern, wen» man ihnen «inen für Schiffe von über 1000 Tonnen zuaänglichen Wasserweg zur Per- fügung stelle. S« bandel« sich jetzt darum, ob man nicht auch di« in Frankreich geplanten Verbindungen vom Rhein zur Rhone, vom Rhein »ur Seine, sowie da» Saargebiet und da» Rheinland mit dem nordfranzöftschen Wassern«», gegebenenfalls auch mit dem Hasen von Dünkirchen für Schiff« von 1OOO Lonne»» bi» 1200 Lonne» Anrichten soll. Wa» die Bestimmungen der Elbschiffahrts-Konvention anlange, so sicherten st« die Freiheit der Schiffahrt a»f de»» Flüssen und damit auch da« tschechoslowatifch« Geschäft»« gebeimni« und müßten dir Beziehungen Frankreich» zu der alliierten Tschechoslowakei fördern. Die Kammer nahm den Gesetzentwurf an. Die vage in Lanfanne. Der Sonderberichterstatter ber Agentur Hava» meldet auS Lausanne: Die vorgestern frstgestellt« Entspannung hielt am Donnerstag an. Die allgemein verbreitet« Mei nung geht dahin, daß di« FriebenSanSstchte» t» de« letzten Stunden sich merklich gebessert habe«. Viel« glaube« scwar, der Friede könne innerhalb sehr kurzer Zett unterzeichnet werben. Der 1. Ausschnß der Lausanner Käufer««» trat Donners tag vormittag zu der angekünbigten Sitzung über bi« Meer» «ummfrage unter Beteiligung ber russischen Abordnung zu sammen. Dte Sitzung verlief völlig ergebnislos. JSmst Pascha erklärte, baß die Türket dadurch dem Friede»» ein große» Opfer bringe, daß sie den Grundsatz -er veffnrmg der Meerenge» für die Handelsschiff«, unter gewissen Be dingungen auch für die Kriegsschiffe angenommen habe. Dl« Hauptvoraussetzung hierfür sei, daß tm allgemeinen keine Beschränkung der Streitkräfte vorgenommen und baß auf Gallipoli eine türkische Garnison belassen werbe. Tschitscherin protestierte lebhaft gegen bi« systematische Ausschaltung der russischen Abordnung bet den Beratungen über die Meer- engenfrag«. Das Projekt für da» Mcerengenabkommen sei daher einfach der Ausdruck eines fremden Willens, den man Rußland aufzwingen wolle. Für Rußland bliebe also die ganze Frage ungelöst. Auf dte Etnzelhetten deS Projektes eingehend, schlug er vor, baß bi« Geestrettkräfte, dte die fremde» Mächte tm Schwarzen Meer unterhalten, nicht den Durchschnitt ber Seestreitkräfte der Uferstaaten über schreiten dürsten. Lord Curzon legte eingehend bi« Gründe bar, aus denen «ine Beschränkung des türkischer» Heeres ia Thrazien und das Verbot einer Garnison in Gallipoli not- wendig sei, und machte Tschitscherin für da« Fernbleiben der russischen Abordnung von den Verhandlungen verant wortlich. DaS Meerengrnprojekt spiegele im übrigen tm grüßten Teil, ausgenommen einzelne Bestimmungen, auch die türkische Auffassung wider. Dte alliierten Mächte wünschten lebhaft, daß Rußland das Abkommen unter zeichnet, beständen aber nicht darauf, es de»» Russe» auf- »uzwtngen. Tschitscherin beharrte bei seine« Einwendungen und verlas eine Erklärung, in der die russisch-ukrainisch- georgische Delegation feststellt, bah da» Meerengen-Abko«- men die Sicherheit und die LebenSintereffe« Lieser drei Länder bedroht und ihnen und den anderen Ländern neue Gefahren bringt. Die russtsch-ukrainisch-georgtsche Abord nung ist davon überzeugt, daß da» türkische Volk Lurch ein« Fortsetzung LeS Kampfs sich von den gegenwärtigen Frie- benSbebingungen befreien könne, und sie weist darauf hia, baß der Vertrag von Angora zwischen der Türket und -er Ukraine, -er Artikel 1 deS Moskauer Vertrag» vo« IS. Mär» 10S1 zwischen Rußland unL ber Türket, sowie Le« Vertrag von Kars zwischen der Türket und der trans kaukasischen Republik jeden Teil verpflichtet, keinen Krte- LenSvertrag und keinen internationalen Akt anzurrkennen, ber dem anderen Teile aufgezwungen würde. AuS alle« diesen Gründe« lehne die rufftsch-ukraintsch-georaisch« Ab ordnung da» Projekt ber einladenden Mächte ab und be tone ihre»» hartnäckigen Widerstand gegen dt« dadurch zu« Ausdruck kommende Politik. Die Erklärung schließt mit de« Worten: ES besteht gegenwärtig kein Abkommen mit Ruß land, der Ukraine und Georgien, e» gab keine Verhau-- lungen mit ihnen, nicht einmal Versuche zu Verhandlungen. Unter diesen Umständen ist von keiner Entscheidung tu de« Meerengenfrage di« Rede. SS albt kein« Entscheidung und wird nie eine Entscheidung ohne Rußland geben. Wen« da» Abkommen ohne Rußland, die Ukraine und Georaien unter- zeichnet wird, behalten diese Länder völlige Handlung»- freiheit. Selbst wenn gewisse Mächte diese» Abkomme» ohne Rußland, die Ukraine und Georgi«» unterzeichne«, bleibt die Meerengenfrage unerledigt. Nachdem Lord Surzo» nochmal» de« Wunsch ausgesprochen batte, daß Rußland sein Interesse an der Unterzeichnung erkennen möge, ward« die Sitzung geschloffen. Sächsischer «Eta«. slk. Dresden, 1. Februar IMS. Den erste» Punkt der Tagesordnung der 14. Sitzung bildet di, Veratung über den Gesetzentwurf über «ine Gr- htztzun, der Grnndstener. . „ . Ftnanzminifter Heidt begründet dl« Vorlage: Die bitterste Not de« Lande» und der «emrinden nötigt mich, vom Landtag zu fordern, daß di« Grundsteuer den geg« wärtiae», vertzältnissin anaepaßt wtrd. Gl« werden sich ab darauf gefaßt mach«» müßen. daß anßrriwm An« Erböbw »on WasdiNgkon anch ank di» Mächte anSdehnk, di« e» nicht unter,Ach«,t baden. Diele Konferenz,s«ll »ulam»,»treten ^ur^ nach Beendigung der panamerikanische» Kons««», Der WkerbundSrat nahm aln DoniieeStaa vormittaa französische, dir italienisch« und der englisch« Vertreter teilten werden aber einen «vetteren Teil der Anleihe z», de mit, daß ihre Negierungen mit Oesterreich wegen Abschluß vedtnaunaen auf den Markt bringe» - . . . oon Handelsverträgen in Unter Handlungen steh,».. Darauf «bg. Bentsie (Dn.) »«ist «if AMg» GHenkrn h sprach Dr. SApel dem Völkerbund sein Vertrauen und sich au» der Vorlage ergeben. Der Schätzung«») I.I-.N°u,. gelten, man «Pifsi aber Acht. ob. «ach » Jahren die gebnng eben so schnei dm Gutw ckAnng «ach unter werd». Di, Gsiuw »erd, in weitem Umfang» auf k «bg. Gilntber.vtzuen tDem.): Die schematisch» Be- ttstun» der Grundstück« führ, ,» Ungerechtiasiiten. ^er Anfasser der Vorlaa, ^fönn« »on den Verhältnffen nn Land« mcht di« richtig« Vorstellung haben. Di, Mieter be- fürchtete« von der Stkuererhöhuna ein« starke Erhöhung der FrlrdenSmIrteu. Dir!» Erhöhung widersprech« auch den modernen vestrrbungen de» »iedlunglbaues. Seine Freund« hätten dt« schwersten vedennn gegen dl, Vorlage. ».«NkiL MNL'k'ü: ertrag» weggefteuert würde», aber es werd« v. in der Landwirtschaft nicht da« Einkommen, sondern nur die Boden rente von der Steuer erfaßt. tlbg. tztöltto (Dvo.): «l» DauerAnrlchtung könne dir vorgeschlagen» Steuer nicht anaeuommen werden. Gan, bedenklich sei ihre rückwirkend« Kraft. E» gehörten Siche rungen in da» Gesetz, damit dte Steuer auf dt« breitesten Grundlagen gelegt werdrn könne. Abg. Bethke (To,.): Seine Partei «erd« der Vorlage zufttmmen. denn dt« Steuer werde nichtdir schwerrn Wirkungen haben, die Abg. Beutler befürchte. Aba. Knutzsch (Dn.): Dl, Grundsteuer werde auf kämt- lich« Mieter umgelegt werden und gerade di« Arbeiter schichten werde» nicht in der Lage kein, di« rückwirkende Steuer zu tragen. Mit Auer künftige» Erhöhung könnte man einver standen sein. — Di« Vorlage wird an den RechtSau,schuß Überwiesen. Dasselbe geschieht ohne Aussprache mit der Vorlage be- treffend nlenderun, de» » SS der RAch»g«werbrordun«g. Den sozialdemokratischen Antrag betreffend di« Errich tung einer Haltestelle für den Arbetterverkebr ln Schönau an orr Eisenbahnlinie Chemnitz—Zwickau befürwortet Abg. Frau Waanrr. — «bg. Dr. Hübschmau« (DBp.) befürchtet von der Errichtung der Haltestelle eine Benachteilignng der Chemnitzer Straßenbahn. Der Antrag werde bAderRAch«- rräierung aussichtslo» sein. — Ministerialdirektor Dr. KIlemr Di« Aufwendungen für dt« Errichtung der Haltestelle wür- de» sehr hoch sein. — Der Antrag findet Annahme. Wetter stebt zur Beratnu» der Gesetzentwurf über Auf« Hebung gesetzlicher Srrtenvorschrifteu. — Abg. Schurig <Soz.) weist auf di« Zunahme der Aerlrnwandrrungs- bewegung hin und auf vi, Schwierigkeiten, dte Wandernden in einer oestlmmten Zelt unterzubringen. Grenzüberschret- tungen müßten erleichtert werden. An den Seminaren möchten Führerknrs« für yerienwandttungen eingerichtet werden. Da» Mehr an Ferien, di« jetzt 85 Tag« betragen sollen, wäre am zweckmäßigsten an die Herbstferien anzu- hängen. Bei der SeAenverteiluno sollten di« in Betracht kommenden Organisationen gehört werden. — Abg. Sieaert <Dn.) bittet, schon bald nach Weihnachten dte Gestaltung der Ferien bekannt zu geben. Da» Gesetz wird nach der Vor lage einstimmig angenommen. Dt« Beratung über di« Eingabe de. Sächsische» Philo- lo,euv«r«in» zu Dresden gegen di« Versetzung des Bezirks schulrats für Dresden I Oberschulrat Dr. Michel an da« Lehrerlnnenseminar DreSden-Johannftadt wird auf Antrag Dr. Kaiser (DBp.) trotz des Widerspruche« der Deutsch- nationalen durch Abg. Ziller wiederum von der Tages ordnung abgrsetzt. Nächste Sitzung Dienstag, den 6. Februar 1923: Wahl deS Ministerpräsidenten. Da» ktzncheamgliiä t» VVerschlesie». Au» veutheu wird gemeldet: Di« Bergungsarbeiten auf der veinitzarub« werden ohne Unterbrechung fortgesetzt. Di, Zahl der Tote» «rhbtzt sich auf 11L, vermißt werden noch 24 Mann, «von deu in das KnappschaftSlazarett Ginge- lieferten tonnte« dt» IGt 1« rntiaffen werde». Ueber die Entsiehun,»ursach, d^ Unglück« ist di» jetzt «och nicht» ermittelt. am «rsolot«. DleGrpMsion war so stark, daß di,Gruben- amoen erlofchem Di,««»ternn, vonvpp,ln bat »ur«»- chaßung von LebensmittAn sür di, von dem llnglück be- roIenew Familien «i»e «Mion «art zu, Verfügung g«.
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