02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.08.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000822027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900082202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900082202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-08
- Tag1900-08-22
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Dienstaq-Abendausgabe für Dresden und Umgebung. öerugsgebüdr: Lierteliäürlick, 2 MI. so PI«.; du:» die Pojt 2 Mk. 7S Pia, Dir.Drr«dnrrNackmchin,' rii-drdin, läültch M-raeuS. dic Rczieiirr in Dresden und der »achsien Umaelnina. wo die Lutraauug durch eigene Bote» oder Soimmlsiondre eriolgt. erdaiien das Blalt an Wocheniaae», die nicht au» Sonn odcr ,>ciertaae iv!aen, in «oei rbeilausaaden «den»» und Morgens zugeüellt. ökr Rückgade ernae«midier Schrtit- iMc lerne Lcrdmülichlcil. fternl,rechan«chlui,i »ml I Lr. u u. Lr. 20V«. Telegramm Adreiier Lnchrichl»» Lrrsdr». 185V Verlag von Liepscl, ^ Reirjiavdt. Anreizen-caril. Tie Ännabme von Slnlündigungen enolar in der vauviacichäitsilelle un» den RedenannalinieneUcir ,n Drrsdeii dis Nachmitiags z Uln. Sonn - w>0 -teierraas mir Marmmratze R von li diS'/rlülir, Die I wo ltiac Grund, zeile (ca, 8 Sildeni ls P-,, «» lundiaungen aui der Vnvaiieite Aeiie 2» V»s: die uwoitiiie Zeile als .Cinseiandl- »der au! Lertieile oo Pia. Zrn Nummern nach sonn- und Feier, lagen I. bez, rivaltige Grundueilen 2«. «o dcz. so und sc> Pi,, nach deionderem Tarii. Sluswortiae Auitrüae nur «egen Porausbechlilun,. Bciegdütter werdeu mit to L>,. berechnet. Lodert Lüdme juiu ^ r Dotäorstotto >i> xi-SMtei- ä«8M>,i VvorLplLtr 18. M»» Lnioaol''-Krieg in China. siceneite Tralitberichte. Hostiachrichten. Zlirnceveränderuiigen, Gemmmirathssitzung, Grenadiertag. 1 AA k» c»»I v» Iplkstkl. Elbgau-Sängerbund, Sachicn-Altenburgcr. „Nügnoir". Bühncnglück. "illllggill, teilst Fernschreilkr mrd ^crnsprech-Bcrichtc von, - I. Anguji. Ter Knien in China. Ischl. Ter Kaiser telegraphirtc an Gvluclioivski: Ich erinche Sie, an Rosthorn zu telegraphireu „nd ihm meine Freude über seine und seiner lädieren Frauund unserer andere» Staasangchörigeii Rettung. sowie meine Anerkennung »einer Haltung a»Sz»>brechen, Auch >vll er meine gleichen Gelühle den Offizieren und Mann schäften des tapferen MnmiedctachemeiitS bekannt geben. Land o n. Ter Petersburger Korrespondent der „Times" er fährt aus gut unterrichteter Quelle: Rußland wünscht, daß die mandschurische Frage Gegenstand beioiwerer Verliaiidliinge» ziviichcn Rußland und China bilde. Tie rmWche Flagge locht noch immr» allein über dem Vertragshasen Riutschwaiig. Ain 13. Augns» wurde der russische Konsul zum Eiviladiniiiistratorund der Vertreter der Russischen Bank zum Assistenten für Zolliveien ernannt. London. Die „Times" melden aus Shanghai von. 20. August. Vor Kurzem bon Scheu»! eingetrofseue Missionar' glauben, das; zwei 'Gründe die Kaiserin veranlaßt haben, ii Sengen in den Hof nicht rendircn zu lassen. Der erste Grund »s der Mangel au Wasser in Folge längerer Dürre in »euer Gegend welcher den Transport bo» Miindvorrätheii verbietet. Der zweit- Grund ist der, daß die ihrer Mehrzahl »ach aus Muhamedanern bc stehende Bevölkerung Scheichs eine feindselige Slimmuug gegen, die Kaiserin.Wittwc zeigt, haubtsächlich gegen die Trubper Tungsusiang's. Tie im Süden befindlichen Beamten haben die Kaiscrin-Wittwc in vielem Sinne gewarnt. London. Die „Tail» Mail" meldet ans Aokohama von 20. August: Ein javanisches Kriegsschiff ist von Yokohama ab gegangen, um Truppen zum Schuhe der in Shanghai wohnende» Japaner zu landen. W a »hingt o n. In der Depesche, die die hiesige japanisch' Gesandtschaft aus Tolio vom 10. ds. M. erhielt, ist, wie tele graphisch gemeldet wird, am Scblusie zu leien. Tie japanisch' Division ist hauptsächlich in den Dörfer» außerhalb Autingmc» dem Thor, das zur Tartarensladt führt, einguartirt, Tokio. Rach einem von Tientsin am IN. ds. M. ab gegangenen lciegwvdiichcii Bericht, der vom General Bamazuck» in Peking nm 13, ds. M. ansgcgeden war, hatte die der Beschnng der Wälle und dem Einmarsch der Trnvpcn borausgegangene Be schießung acht bis neun Stunden gewährt. Ter Feind zog sich i, die kaiserliche Stadt zurück. Eine starke Tmvpcmnacht wurde dort hin zur Beschuiin entsandt, stieß jedoch ans Widerstand. De» javanische General und sein Stab sind in die iavanische Gesandt schast cingezoge». Ter Reit der laoaniichcn Truppen hat außerhall des Antuigmenthores ein Lager bezogen. New-Aort, Dem „Re»v?-oik Hcrald" »vird aus Peking vom 17. August gemeldet: Tie russischen Truppen rückten vo> und besetzten die erste Thür des östlichen Thorcs am Morgen des 14. August: doch gelang cs ihnen nicht, die zweite Thür zu nehmen. Am 14. August um 2 Uhr Nachmittags drangen die britischen und amerikanischen Truppen in das Thor ein, welches sich in der Nähe der Gcsandtichastcn befand und trascii dort nur aus sehr schwachen Widerstand. Tic Japaner stießen auf ernsten Widerstand am oberen östlichen Thor. Doch vcrthcidigtcn sich die Chinesen den ganzen Tag. Um Mitternacht sprengten die Japaner das Thor in die Luft und rückten in die «tadt ein. — Der amerikanische Gesandte lheilt mit, daß die Chinesen am Tage vor dem Einzüge der verbündeten Truppen in Peting versuchten, die Gesandten und die anderen Ausländer zu vernichten. Prinz Tsching hatte zwar sein Wort gegeben, daß er leinen Offizieren den Befehl ertheilt habe, daS Feuer gegen uns ciuzustellen n»d zwar unter Androhung der Todesstrafe, doch wären die Gesandten wahrscheinlich uin's Leben gekommen, wenn die Entiahlruppen nicht ciiiyetrosfen wären. Wie er weiter mitlhei!!, ging die ganze gegen die Fremden gemachte Bewegung von der chinesischen Regierung aus. Die Boxer benutzten sie nur als Vorwand; diese hatten nicht einmal Kanonen. Wilhelmshöhe. Zur gestrigen Abcndtafel beim Kaiscrbaar war Pros. Knacks»« geladen. Ter Kaiser hörte heute Vormittag den Vortrag des Staatssekretärs v. Tirpih, Berlin. Ter iicueriianntc Direktor der Kolmiialabtheilnng des Auswärtigen Amtes, Wirkt. Geh. Legationsrath Tr. Stübel, wird morgen in sein neues Amt eingenchrt. Stuttgart. Ter König begrüßte gestern die den neuen ostasiatüche» Regimentern zngetheilken württembergiichen Truppen vor ihrer Abfahrt nach Tnrnistadt »nd richtete an sie. wie der Ockwäb. Bierkur" meldet, folgende Abschiedsworte: „Kameraden! ES ist Mir eine Freude und ein Bedürfnis; gewesen. Euch in den letzten Stunde», bevor Ihr die Heimalh verlaßt, noch einmal zu begrüßen und Meine herzlichsten Glückwünsche Euch mit ans den Wog zn geben. Laßt Mich scsl versickert sei», daß Ihr auch im fernen allsten dem Namen unseres »einiathlandes Ehre machen werdet, daß Ihr als brave Württemberger Euch den anderen deutschen Vollsstämmen angliedern werdet, daß Ihr in Mannes zucht, Gehorsam und Ertragung schwerer Strapazen nie erlahmen und auch in dieser Richtung Eurer Heimatl» eingedenk »ein werdet. Tie Wünsche Eure« Königs bcalettcn Euch zu icder Stunde, wo immer Ihr auch sein werdet. Es sind schwere, große Ausgaben, die Ench heborstchen. Möge Gott Euch schützen und bewahren und Euch geiimd wieder in die Heimaih znrücklehren hissen. Tnß Ihr Eurer Pflicht getreulich und in jeder Weste Nachkommen werdet, ist Meine lleberzengnna »nd dieser Ueberzeugnng wollen mir Ausdruck gebe» mit dem Ruse: linier oberster Kriegsherr Se. Majestät der Kaiser Hnrral»!" Hierauf brachte der lommandircnde General v. Falkenhauien ein Hoch ans den König ans. Innsbruck. Gcncralfcldmarichnll (straf Wnldettce paisirtc gestern 1 l Ullr Nachts den hiesigen festlich geschmückten Babn- »of, auf dem sich das Offizierskorps der Garniwn. der Statthalter und der BezirkSIianplniann zur Begrüßung eingesunden hatten. Nach einem Aufcnlhalt von 10 Minute» für der Zug nach Süden weiter, New-Nork. Ter Elics des Geheimdienstes erklärt die Meldung von cincni anaicl,»»lochen Komplol! gegen Mac Kinlch ür vollkommen unbegründet. Kapstadt. Wie berichtet wird, sind Dcwet und Tclare», gestern 20 Meilen vor Pretoria anigetaucht und in der Züchtung über Hebron nach Nordwestcn abgcgange». Ocrtlichcö und Sächsisches. Dresden. 2l. August. - * Se. Majestät der König begab sich heute »rül, in Be gleitung des Obechosmarschalls Grafen Vitzchimr b. Cckstndt. des Oherstallmcisters b Hangk und des Flügeladintanten Major o. KvSpoth mit Sonderzug nach Klingenberg Colmnitz zur Hoch ivilojagd auf Naiindmfer Revier. Tic Rückkehr nach Pillnitz er folgt in den Nachmitlagsstiindc». —* Ans Einladung Ihrer Majestät der Königin sind (straf und Gräfin de Witten, welche »eit Sonntag im Somincc- hoilager Pillnitz aniveiend waren, heule Vormittag nach dem Jagd, schlosse Rehcfcld gereist, wo Ihre Majestät voraussichtlich noch picsc Woche weilen wird. —* Prinz Mar von Sachicn hat die Bemiung als Proiessor für kanonisches Reckt und Liturgie an die Universität Freibnrg in der Schweiz angenommen. Seine Maiestät der König hat den nachgenannten Offizieren die Eclaiibnlß zur Anlegung der ihnen bew Üehene.n nichtsächsischen Insignien ertönst und zwar: des Königlich Preußischen Rothen Adler-Ordens >. Klasse: dem Ober leutnant Fchr. v. Frit! ch im cstarderciln-Regimenk: des Groß- krenzes des Königlich Italienischen St. Mauritius- und Lazarns- Ordens: dem General der Jiiiaiitnie v. Tre»tschke, kominan direnden (steneral des X!X. l2. K. S.> Armeekorps: des OiiiZicrs- krenzes dcS Königlich Italienischen Krone»Ordens: den» Ritt meister v.d. Decken im 1. Ulanen-stiegiment Oü. 17. konunandirl als Adiutant beim (steneral Kvinmandv des XIX. (2. K. S.) Armee Korps. —* Se. Mascstat der König Hot folgende Personal Veränderungen in der Armee genehmigt: Leisler, Haiwtin. im Geiicralital-e, kommand. min Könial. Drcnß. dir. (stcncrali'tab. zmi» »stcneralitalie t»:-, NrmeeO-berkonnnandcä in Oltasicn ubergctrcte». v. Boss>-, Obcrsttem. beim Slabc des Jni.-Neg. Nr. Ml. die L-aupNeule u. Keinp.CIiciS : Wirst» im 7. Ani.-Reg. Nr. Ivo, Fahr. v. L>um bracht im Grcn. Reg. Nr. 100, Dierel, baupinr. u. Battr.-Cbes im Felda« Reg. Nr. 2N. di» LZberlersts. : K„l,w j„i tzni.-Neg. Nr. 106, v. Einficdel (L-lMbolB ini p-'iaer Da». Nr. 12. Redlich im Fußari.-Reg. Nr. l2, dir LeutS. : v. Hvlleben im äni. Reg. Nr. 132, Rühlmann der 7. (Rönigl. Scich' - Komv. des Uümcil. Preich. (5'ilcnb. Reg. Nr. 2, Lliränlxrrdt im .Fni.-Reg Nr. 102. Schreiber im Fni. Reg. Nr. 107, Frhr. v. Frack im Jäger-Bai. Nr. 13. Gener der 7. lllönigl. Sächi.s Komp, des Königl. Vreutz. Eijerrb. Reg. Nr. 2. Eberbarvl im Felda«. Reg Nr. 77, Nicolai im Schützen-Nca. Nr 1V8, Cimimerom im Fin.-Reg. Nr. 139, v. Polen; im Königs ü»'. Reg. Nr. 18. — ,um oiigsialiictien Eroeditions Corps abergetreten. Im SaniiSiv-Carps: Tr. Pfidman», Stabs u. Aat.-Arzt des 2. Da». Ini. Ncg. Nr 179, Dr. Schippan. Siabb und Aal.-Ar»> des 3. Bat. Xnw Reg. Nr. 103. dieser unter Cnlbeb. von dem Kommando zur Nnineriitni Leipzig. Dr. ManSseld, Lberarzt im Schützen-Nea. Nr. 198, Tr. Polen. Oberarzt im 10. JnisReg. Nr. 134, — zum osigsiastichcn Expeditions-Corps übcrgetrelen. Dr. Petzow, Oberarn an Jns.-Reg. Nr. 103. unler'm I. Sepi. dS. I. zur llniverilial Leipzig kominandi«. —* Mitthcilungen aus der Gesammtraths Sitzung. Venrlgubt werden die Stadträlhe Kaiser vom 22. Lluansr bis Ist. September. Schwer vom 27. Ancnist bis 20. September. Wokurka voni 1. bis 22. September. — Tie erledigte Stelle des Betricbsinspektors im >l.) Elcktrizitätskmstiverk an der Hertelstraße übertrug der Rath dem Ingenieur Ludwig Fockc, leitenden Ingenieur des städtischen Elektrizitätswerkes zu Aachen. — Bei der Verlegung der Gcschäilsräuiiic der Gemcrbcäniter nach dem M Ober geichoß des Llltiiädter Rathhanses am l. Oktober wird auch der bc» den tstewerbeämtern angeslelllc Aufwärter, welcher bisher auch für daS Versai'ungs- und Kirchcnaim. soivic die Hauptlanzlci und die l. Ziathsabtheilnng tbätia gciveien ist. im »!. Obergeschoß Dienst zn thnir haben. Ter 'Rath beschloß daher, iür die zuletzt genannten Gcichästssicllen vom l. Oktober ab die Stelle eines Änstvärtcvs in Gruppe des, Beioldungsplanes mit Pension-sbercchtignna neu zn begründen, Ter Rast» beschloß, aus städtischen Mitteln folgende »ährüchc Beihilfen zu gewähren: Dem Allgemeinen Handwerker verein für -eine Fortbildungsschule 12(»0Mk.-statt bisher lOOOMkO. deni Dresdner Privatichullelirervereln zur Altersversorgung seiner Mitglieder lex» Mk., dem KinderbcichLstigimgsvercur für Ren- und Antoiiiladt !»M Ml., dem Dresdner Bezirksverein zur Fürsorge für die ans Slrai und Korrcktivnsaniialten Entlassenen 000 Ml., den» Dresdner Geiiügelznchtcrverein zur Gcwäbrung von Ehrenpreisen bei seinen Ausstellungen IMMk.. allenthalben aus die Jahre 1901 bis 1003: der Kinderhcilanstalt zn Dresden-Altstadt 10,000 Mk. ans das Jahr 1001. — In der Verordnung betreffs der ortspolizei lichcn Bcstimnningen über das Schornstcinsegrrwesen hatte die Kimigl. Kreislianptinannichaft anacordnct, die in denselben vor ge-ehenen Voiichrifken iiber die Unterstiitziing invalider Meister inid der Hinterlasieiien »in ortsgesetzlichen Wege fcstzusetzen. Der demgemäß vom Feuerpolizciamt vorgeleate Entmnrs wurde vom »liatl» genehmigt. — Ter Rath beschloß, in den Räume» des 1. Wasserwerkes -an der Saloppe), welche bisher nur mit Petroleum lampen hclenchlet waren. GaSglühlichtbelcuchtung einzurrchten und hcwilligte hierzu einschließlich der Kosten für die Lesung des , Hnuvt'.uleilungsrohres, welches an dasjenige für das Saloppen ! Grundstück anuebiindcil werden soll, 3000Mk. aus demErweiteamas sonds der Wasserwerke. — Nm die Kohlenvcrsoraung des 6- ElektrizitätSkraftwerkes an der Herielsttaßc sicher zu stellen, bcan kragte das Betricl'Samt die Errichtung eines zweiten Kohlenschuppen-- sür dieses Werk. Ter Rath genehmigte die Ausführung und bc willigt dazu 13,415, Mk. 40 Pfg. — Das ElcktrizitätSlichtwerk hat im Jahre 1800 über den iin Hanshaltplan vorgesehene», der Stadt hauptkasie zugestossenen Neberichnß von 02,140 Mk. einen Mehr Überschuß boi» 17,22l Bck. 2 Pfg. ergeben. DaS Skadtbauaint N und das Betriebsamt beantragen, mit Rücksicht au» die durch die Erweiterung des Betriebes erforderlich werdenden beträchtlichen, ans den Crwcitccungstonds angewicienen Ltimvendinigen diewn stlcehrüberschuß neben der haushaltplnnmäßigen Rücklage von 71.0(10 Mk. dem Enveitenmnsfonds des Lichtwerkes zu überweisen. j Tcr Rath beschloß, diesem Anträge stattzugcbcn. —' Ter l. S ä ch s i s ch c G rcn a d i erta g fand gestern mit ^ einem D a m psernuKtIug nach der B a st e i seinen Llbichlu»! Von selten schönem Wetter begünstigt, verließen die vier festlich - geschmückten Tainpfer Vormittags 8 Nhr die hiesige LandnngS - stelle. Tic mitanührten Kapellen spielten lustige Weisen ü»d bald entwickelte sich ans allen Schiffen ein fröbliches kameradichaft üches Leben. T ie Answärttgen »veideten ihr Auge an den Reizen der Userlandichaiten. Oberhalb Pillnitz sollte den wackeren Grcna »2» Kunst und Wissenschaft. ^ 4* Im Königl. Hosovcrnhausc sang gestern Frau Stamm er»K indermann vom Magdeburger Stadttheater die Philine der „Mignon" in Vertretung unserer heimlichen Darstellerin, die sich noch des Urlaubs erfreut. Frau Stammcr bewies in der sicheren Turchiülirung der Nolle guten Geschmack und gediegene Schule, verstündnißvollen Vortrag und sehr bc- merkenswcrthe Mittel: einen zwar nicht sehr ausgiebigen, aber klangvollen Sopran, der sich im hohen Register besonders gut be währte. So gut wie die Darbietung »ach der musikalische» Seite aber auch auSfiel, so auffallend mangelte ihr der persönliche Reiz. 41. 8t. ! * Aus der Pariser Weltausstellung habe» des Weiteren sol gende sächsische Firmcn Prcise erhalten: die Fabrik für Kunswerglasungen Gebr. Licbcrt-Trcsdc», Könizl. Hvsliescrantc», die golvene Medaille: Georg Hulbc, Fabrik kunstgewerblicher Leddrarbcite» -Verkaufsstelle Praaerstraße 26 bei Adolf Maler» den großen Preis und die goldene Medaille; Alwin Mucke-Dresden, Feinbäckerci und Nähnuittelbäckerci, die silberne Medaille. Bithiienglilck. lieber die Lage der weiblichen Bühncnangchvnge» der deutschen Theater im Allgemeinen und der österreichischen Bühnen inS- besondere enthält das letzte Heft der „Dokumente der Frauen" einen beachteuswerthe» 'Artikel aus der Feder von AlfvuS Bvlz-Feigl. Um die irrige» Vorstellungen, die so vielfach im Publikum über die Theaterianlbnhii bestehen, ei» wenig zu berichtige», muß man sich in die trockenen Zahlen der Statistik versenke», dann schwinden Glanz und Zauber »nr zu rasch, und daS bittere Elend der Kunst lerliiiiculansbah» tritt >u erschreckender Deutlichkeit zu Tage Oesterreich besitzt IR Theateruutciiiehiuuugcii; davon sind 0 Ncsidrnztlicater, .34 Provinzsladtthenter: die übrige» 02 bestehen aus reisenden Truvve». Bei diese» Unternrhiiiuiigen der draina tischen Muse sind 20l(> weibliche Augsslelltc: 1440sind Solistinnen. (iOO gehöre», den, Ballet- und Ehorpersi'iial INI. Die Monatö-- gage der .Solistinnen" schwankt an den Nesidenzbühnen zlvüchcn 30 und 2000 Gulden, an den Provinzstadtthcatern zwilchen 30 und 100 Gulden. Das Chor- und Ballctperl'vnal steht sich in der Provinz besser a!S in Wien, es bekommt dort 23--00 Golde», Monatsgage. in der Residenz nur 13—50 Gulden. Die Minimal- aage der Solistinnen von 30 Gulden findet ihre Erklärung darin, daß es in Wien sogenannte „LuxuSdamen" gicbt, die oft selbst noch aus diesen geringen Betrag verzichten, hingegen der Direktion einen Toilcltenaiiswmid bis zu 10,000 Gulden garantiren, den ihre reichen Freunde bestreiten. Die hohen Gagen werden nur von wenigen Künstlerinnen be zogen; nur 13 habe» ein Jahreseinkommen von 10.000 bis 24,000 Gulden: 30(»»> bis 10 »Ml Gulden erhalten 88 Künstlerinnen, 2000—3000 Gulden haben 80, 1000-2000 Gulden empfangen !)0, und auf 000—1000 Gulden im Jahre bringen cS 30. ' Tie weiblichen Mitglieder der reisenden Truppen habe» kein festes Einkommen, da bei ihnen „aui Theilniig" gcfoielt wird. Da aber bei diele» Uiiternchmniige» »och die Direktion vier Theilc, die Mitspieler nur einen Tlieil erhalten, so stellt sich ihre Ein nähme durchschnittlich auf etwa 48 Kreuzer, wovon sic zwei Tage leben müssen, da nur seden zweiten Tag gespielt wird. Daß sie dabei nur Hungen, oder zu Grunde gehen können, liegt auf der Hand. Gewiß sind die Leistungen dieser ausgehungerten Geschöpfe keine große», aber es ist falsch, zn glauben, daß bei diesen Dimmen nur der „Abschaum" der darstellenden Kunst zn siiiden sei. Manches Talent wurde von der Schmiere geholt, manche große Künstlerin endete im Dorfe. Durch EngageiiientSlosigkrit wird im Sommer so manche kleine Schauspielerin gezwungen, bei einer rcilcnde» Truppe Verdienst zu suchen, gebt das Geschäft schlecht, so verliert sic ihr einziges Vermögen, die Garderobe, so daß sie. wenn das Wintcrengageincnt Iieranrnckt. den Anforderungen einer besseren Bühne a» RepräseiilationSsäliigkeit nicht mehr entsprechen kau» und reltnngslvS zur Scknnicrcnkomödiantin hcrnbsintt. Nur bei den Residenzbiilnieii, sonne in Prag. Brünn »nd Graz sind meist zwei bis fii»ss>'hr!ge Verträge gebräuchlich. Viele Probiiizthcatcr habe» nur eine Spielzeit von acht Monate,,, »nd auch die »leiste» Wiener Pülnicn schließe» ii» Soinincr au! drei Monate. Da die wenigste» Mitglieder an Soiliinerlheater» Verwendung finden, so bedeuten diese unfreiwillige» Ferien sür sic eine lmiimcroolle Zeit. und der übliche Vorschuß, der ihnen im Winter abgezogen wird, Hilst diese zwar Überdrücken, bringt sie aber wlrthi'chaftlich iinmei mehr zurück, so daß Zahllose bei dieser „Schwimmerci" untergeben, ilntcr den vielen Punkten, die für die Bühnenkünstlerinnen verhnngnißvoll find, sind das Schlimmste die Kontrakte, Während die männlichen Mitglieder alle Kostüme außer der ! modernen Garderobe geliefert erhalten, müssen die weiblichen An , gestellten alle Kostüme selbst beschaffen. Nur wenige Theater machen i eine rühmliche Ausnahme. Viele Theateruntemchmer benuken »dielen Kontrnttpmikt. um möglichst hohe Forderungen heraus zuichlagen. Ticier Paragraph ist die Ursache, daß die Prostitution !m Theater >o erschreckende Dimensionen angenommen hat. Kunst lerinnen von Rni müssen Alles- »nsbietcn. um den Linus der Rivalinnen „och zu übcrtreffen. Schon oft wurde von maßgeben den Faktoren in, Verein mit Tirettorcn selbst daraus diiigcwieien, aber bisher versagten alle Nüttel zur Bekämpfung des Nebels Lächerlich ist der in Berlin und München genrachtc Versuch, durch Vrrlhcilniig abgelegter Garderobe bedürftige Schansviclerimie» zn unterstützen. Tic Beickenkten erhalten kaum jemals etwas Passen des und sind noch dazu dem Spott und den größten Temüthig ringen, besonders von Leitender Kolleginnen, »usgcsetzt, die durch ihre Freunde ihre Toiletten besorgen lassen. Nur eine Radikalkur kann dem Gnind''bcl steuern: die Tbeater- dircktionen müßten alle» weiblichen Mitgliedern ohne Ausnalnne die Toilette» stellen und Anschaffungen aus eigenen Mitteln ber bieten. Mit einem Schlage würde dadurch der Stand der weib licken Bühiiennilgeliörigen jene soziale Stellung erlangen, uni welche er noch immer vergeblich rämpft. Durch die materielle Fraiienbewegiiiig mangelt leider den meiste» Künstlerinnen der Residenz und Provinz das Verstäiidniß. Unter den sog.» „Schmierenkvmödiantimien" finden lick dagegen genug starke Eliaraktere. die wvbl einen solchen sozmlen Kampf wagen würden. Im Interesse der Gcstindnng un'crer Lbeaterverhältniste wäre ein solcher nur zn wünsche».
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