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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192304047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230404
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230404
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1923
- Monat1923-04
- Tag1923-04-04
- Monat1923-04
- Jahr1923
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1923
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Stolj« Herr»«. Roman von Alkred Sassen. 4. Fortsetzung. Dre (Gräfin war nur mittelgroß. und ihre Gestalt zeigte erne weiche, frauenhafte Fülle, «hr Gesicht d,e frischen Narben, die da-? Landleben verleiht. Mit dieser weichen Rundung der Gestalt und dem herzhaften Wangenrot vereinigte sich sehr gut ein 'lug ihres Gesichtes, der darauf schließen ließ, daß sie im Anlassen der guten und schlimmen Tinge des L.bns nur den Wallungen des Gemüts folgte, weniger den Vorschriften des Kopfes. Ihre Güte war rn der Tat unbegrenzt, reich wie die immer wieder auS- icilende Natur. Ein schwärmerischer Ausdruck in ihren Augen wollte nicht ganz zu dem Selbstverständlichen ihrer Gesamterscheiuung Paise». Aber diese Schwärmerei, die sich so liebenswürdig un verhüllt gab, >vie alles im Tun dieser Frau war, galt ihrem Gatten, und seine geistigen und körperlichen Vorzüge ließen sie erklärlich erscheinen. Der Graf war groß, wohl gebildet, die edle Kühnheit seines Kopses oaS Ideal der Frauen. Noch seht mit seinen vierzig Fahren besaß er etwas von dem liebenswürdigen Ungestüm der Jugend, was aber nicht verhinderte, daß er für den fleißigsten und umsichtigsten Landedelmann des ganzen KreUcS galt. Sein Gut befand sich in musterhafter Ordnung. Troßdcm hatte er Zeil gefunden, in feinem Arbeitszimmer nach und nach eine Bibliothek anzusammeln, die er vom ersten bis zum letzten Buchstaben durchgelesen. Neben den Klassikern und der neueren Literatur standen da Schriften nat'onal- ökonomischen und sozialpolitischen Inhalts. Er hatte das offene Auge und Ohr, das richtige Urteil eines an Körper und Seele gleich gesunden Menschen. Seine Ratschläge wurden selbst von Nachbarn cingeholt. die viel älter und an Erfahrungen reicher waren als er. Stets äußerte er seine Meinung m so sachlicher, treffender und freimütiger Weise, daß man aut eme demokratische Ader in seinem Wesen hätte schließen können. Vielleicht war er auch ein wenig Demokrat — wenn es sich um andere handelte, aber ebenso sicher war, daß er NA von gewtNen Stande-bonrrtetlen nicht lo-machen konnte, sobald e» galt, eine Entscheidung »n eigener Sache zu treffen. — ES gibt wenig Menschen, die nicht einen solch hartnäckigen fremden Tropfen in ihrem Blnt haben, der im geraden Widerspruch mit der großen ganzen Blutmifchung steht. Grak Zettwitz hatte in zehn lustigen LeutnantSsahren den Ueberschuß seiner Kraftnatur verausgabt Nun war er ein musterhafter Ehemann, ein überaus zärtlicher Vater. Er vergötterte namentlich die kleine Klementine, in deren bald weichem, bald trotzigem Wesen er einen Charakter sich entwickeln sah. Als sie schon am »weiten Tage das Bett zu verlassen wünschte, sagte er strahlend; „Ja, ste ist Blut von meinem Blut!" und er dachte daran wie seinerzeit keine Strapaze des Soldatenlebens, kein Sonnenbrand, kein strömender Regen, keine eisige Winternacht seinem eisernen Körper nur das geringste Unbehagen verursacht hatte. — Drei Tage später war ein Sonntag, und dieser Sonn- tag wurde vom Grafen zu einem kleinen Fest bcstunmt, mit dem er die glückliche Rettung seines Kindes aus Todes gefahr feiern wollte. Wie es Klementine wünschte, fand eine Schlittenfahrt hinaus zum ForsthauS statt. Aber sie fuhr nicht allein mit Lein», sondern dem kleinen, mit den schönsten Decken geschmückten Schlitten, in oem ste mit ihrem Netter saß, folgte ein gröberer, m dem sich der Graf und die Gräfin mit Heinzens Eltern befanden, und hinterher klingelten noch mehrere Schlitten mit dem Teil der Dorfjugend, der dem schreck ichen Ereignis alS Zeuge beigewohnt und dann zum Hilscausruf sortgestürzt war. Heinz und die kleine Klementine kamen :n dem fröh liche» Festtrubel nicht zu kurz. Sie erlebten doch in ihre» kleinen Herzen die intime» Reize, die sic sich vorher aus gemalt hatten. Sie gingen säst immer Hand in Hand, sahen sich mit den glänzenden Augen an, und auf der Hin fahrt sowohl als namentlich auch auf der Rückfahrt durch die niederslnkendcn Schatten der frühen Winternacht redete der Wald, den sie so phantastisch bevölkert hatten, seine eigene Sprache -m ihnen. Zwischen den Bäumen heraus schwebten allerlei Märchengestalten, deren Namen sie sich zuslüsterten, und al* dann die Stelle de* Walde- kam, wo' die Bäume so undurchdringlich dicht standen, stürzten aus dieser Finsternis mit lechzend hervorhängenden Zungen die Ungeheuer, vor denen es nun eine Flucht auf Leben und Tod galt. Eng aneinander geschmiegt saßen die Kinder da und trieben mit unhörbarem Zuruf die Kutscher zur allergrößten Eile an, und recht» und links am Schlitten loderten die Fackeln — und alles war so schönk Für Heinz hatte der einzige Tag einen unvergeß lichen Abschluß, de» er in sichtbarer Gestalt mit sich nach Hanf« nehmen durfte. Nach der SchlittensahA mußten er und die Eltern mit dem gräflichen Paar und der kleinen Komtesse das Abendessen «m Schlosse emnehmen. Und plötzlich stand Gras Zcttwik auf und holte aus oem Neben zimmer ein zi-mlich umfangreiches und schweres Paket herbei, aus dessen grauen Hüllen eine Klass kerbiblwthek in illustrierter Prachtausgabe zum Vorschein kam. Klementine überreichte dem vor Freude strahlenden Heinz das kostbare Geschenk. Sie hatte selbst in jeden Band ihren und seinen Namen hineingeschrieben und dazu das Datum jene)» verhängnisvollen TageS, an dem aus Not und drohen dem Tod ihre köstliche Kmderfreundschast geboren wor den war. Ein Diener trug dem kleinen Heinz, als er an der Hand der Mutter dem Schulhause zuschritt, das inhaltreiche Paket nach. — O, diese wundersamen Stunden, durch die der arme kleine Kerl sich auf eine Lühe gehoben fühlte, die er zuvor nie geahnt. Aber verdienen wolste er ste, diese Gunst des Schicksals. Das gelobte er im stellen sich selbst, den Eltern und vor allem jenen dort nn Schlosse! Ja, er wollte etwas werden, etwas Großes! Und wieder sah er sich, während er auf den einsamen Dorfwegcn durch den Schnee dahintrippelte, in eine Zukunft hinemwan- dern, in der alles möglich war — alles! — Dann saß er noch zu Hause un Wohnzimmer bei den Eltern, und die Lampe strahlte, und sie neigten die Köpfe zusammen, blätterten in den Prachtbändcn und lasen bald, bald frenten sic sich an den Bildern, die geistes verwandte Phantasie zu dem lodernden Fruerwort der Dichtung ersonnen. i» Zll Stadt Leipzig, SWtiir. 58 iMÜMlk! t eei »i i iii i n 11 ei > i iri > een nirei ri mn n i niimn i« im «i iri >Mi Sröd» unä 0. j. ks. I-rmxsr L MntsrUod, - «IM sszsis Vorlodts kür äis uns in so rsioksrn Unsss äsr- xsbrsoktsn Lsivsiss 6sr krsunäsodstt sniLssIiok äss 75MkriKSN Lsstsksns unssrss „Mssüsr Inxsblsdt," äanksn nur kisräurod dsrrlislist. Kiss», 4. 4.1923. Für die vielen Beweise der Liebe und Teilnahme beim Heimgänge unseres lieben unvergeßlichen Entschlafenen, des Brunnen bauers Herrn Hermann Schröter sagen mir allen unser» herzinnigsten Dank. Zeithain, 4. April 1923. Tie tieftrauernden Kinder nebst Hinterbliebenen. Verciitsnachrichtelt Mehrer« Rolle« Draht, LSvazierftock, 1 Kragen schoner gefunden. Fundamt Riesa. 2. Ostorkviortoß vsrsckisä sankt uusvr lisdsr guter Vater LolloMtlvallirsr «. Vlovsl im Filter von 70 «salueu. Im tivkston Lodmorr Riesa, Frioäriod-Iä»t-8tr»ü» 4, am 3. ^ipril 1923. Vie Lsorcklguux Locket voooereti- oaokun. 2 vdr von cker kriockdotiluckl« «n statt. Kirchennachrichten. Zeithain. Donnerstag, 5. April, abends 7 Uhr Bibel, stunde im Pfarrb. (Jesu u. unsere Aiiferftehung.) Für die mir anläßlich meines 25jähr. Ge- schäftsjnbiiäumS dargebrachten Geschenke, Blumen, Telegramm- und Kartengrüße danke ich allen nur hierdurch recht herzlich. Kranz Nredel, RMinkMik -----—— Gröba, Elbe. — - - - WkiWlU Hlistlackfftln gesunde, verlestne Ware cingetrosfen Zentner M. 2W0.— — nur zentnerweise — * ob meinem Lager Grob», Svinnerrsstraßc. Tk!. M 68. Hans Lndewiff, Mir. «o? verkaufe ich meine Lumpe» Eisen, Papier nn- Metalle? Für die vielen Beweise herzlicher Teil nahme beim Heimgänge meiner lieben Gattin, Fran Martha Antrack geb. Bräuer, sage ich hierdurch allen meinen herzlichsten Dank. Besonderen Dank der Siedelung „Neue Hoffnung- für die schönen Kranzspenden, sowie für die trostreichen Worte am Grabe. — Di« aber, liebe Martha, ruhe sanft. Riesa, am 3. April 1923. Der trauernd« Ratte. Suchen per 15.4. oder 1.5. für unseren Bürovorsteher 1 oüer r gut mW. Ammer möglichst Nähe Lommatzscher Straße. Terberger, Berckemever L Co., G. m. b. H. Lommatzscher Straße 3. N 'M Für die ehrenden Geschenke und Glück- I wünsche anläßlich unserer Verlobung sagen ! -v wir hiermit zugleich im Namen der Eltern n »nnignlvn llanK. Neu-Weida / Röderan, April 1923. ! Gertrud Fischer, Martin Richter. Dis VsrlobuvA idror Liucksr Lmwx uuä KLUS bevdrso viod »ururvixsa I-nnelroer unä rrrns «untmv Ll»Iu» rmä SrSdo Riesa 5. Lprii 1923. Wir empfehle» A Reparaturen an landwirtschaft- ltchen Maschinen im Interesse rechtzeitiger Fertig- A stellung jetzt ausführen zu lassen. Unsere modern eingerichteten Werk- statten gewährleisten A prompte Erledigung. melunl llliHllmnIt i.Ld.S. K K »-,»<».-8, lnigM wi», strmmlt IL A StläwMe,Z«»l" SijmwMt,M' preiswert abzuaebrn, evtl. Teilzahlung gestattet. Oschatz, Hofpitalstr. 27. GuterhaUener Heller »u verk. Rich. Strauß, Südftr.1K, 1.,b.L«hmann. Vnterh. Herrenfahrrad billig zu vertäuten Parkftr. 2«. Philipp. MWiirBk für Riesa-Stadt u. -Land 8mlU,l!kliS.j.M April sowie Rückstände, ßizvs x K.A.Fch«Ijt. x XMkllWOk für Riesa-Stadt u. -Land Donnerstag» den 5. und Freitag, den S. Avril. Anst. Herr sucht sofort mW. Ammer. Angebote unter ll ll 158 an da* Tageblatt Mlela. 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