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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.04.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192304190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230419
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230419
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1923
- Monat1923-04
- Tag1923-04-19
- Monat1923-04
- Jahr1923
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.04.1923
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Riesaer H Tageblatt und Meblatt und Artteiger). Postscheckkonto: Dresden 188h Girokais« Riesa Nr. 82. ständigen Mengen empfohlen. Nack einer Mitteilung des Landeskoblenamtes ilt mit weiteren PreiSermätzigungen in nächster Zeit nicht zu rechnen. Es empfiehlt fick, die setzt günstige Kohlenlage anSznnützen, die in den nächsten Wochen eine ganz andere sein kann. Die neuen Kohlenkarten kommen Ansang Mai ds. IS. durch die Gemeindebehörden zur Ausgabe. Groben ha in. 17. 4. 23. Die Bezirkskohlenstelle bei der Amtsbauptmannschaft. 68 a IX. Kohlenversorgung. Die gegenwSrtigen bi« mit Avril 1928 lautenden KohlrnvezugSkarten verfallen mit dem 1. Mai d«. I«. und dürfen dann nickt weiter beliefert werden. Es wird deshalb denHanshaltnngen »nd kleingewerbUcken Betrieben die sofortiae Abnahme der nock rück und Anzeiger (Llbtblatt «nd Atyeigtk) oraytanschrlft! ragedkatt «tes» Da» Riesaer Tageblatt enthält die amtliche« vekmmtmachmlse« sernrus Nr. AuttShauptmannschaft Srotzenhaln, des Amtsgerichts, der AmtSanwaltschaft beim Amtsgerichte «nd des Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa «nd des Hauptzollamts Meitze«, sowie de» Gemei«derateS SrSba. Kl. Donnerstag, 19. April 1923, abends Da« Riesaer Tageblatt erscheint iedrn To, abend« '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung für April 4800.- Mark einschl. Bringerlohn. Anzeigen für die Nunimer de« Ausgabetage» sind di» 9 Uhr vormittag» aufzugeben und im voraus zu bezahlen: ein- Gewahr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plagen wird nicht übernommen. Preis sür die SS mw breit«, 3 mw hohe Lrundschrist.Zeile (S Silben) 250.— Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz 50° Aufjcblag. Nachweisungs- und AermittelungSgebüdr 50.— Mark. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden mutz oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. ZahlungS- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltuugs- beilaae „Erzähler an der Elbe". — Im Fall« höher«« G«walt — »c:eg oder sonstiger irgendwelcher Störungen Le« Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der VrsörderungSrinrichtungen — bat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. " Geschäftsstelle: Goetbeftratz« 59. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Diltrich, Riesa. 7«. Jahr«. bleibenden Mittel würden zu einer auSreickenden Besoldiftig der Pfarrer viel zu niedrig sein. Ta aber die Zentralisierung zugleich zu einer Erdrosselung der Selbsthilfe führen würde, sei von ihr keine wirkliche Hilfe zu hoffen. Nachdrücklich wird eine der Geldentwertung angepasste Erhöhung der Kirchensteuer zur Hebuug der Not gesordert. Tie LehnS- nutznießer erklären sich einmütig bereit, von sich aus eine Hilfsaktion zur Linderung der brüderlichen Not in die Wege zu leiten. — Die in Döbeln versammelten LrhnS- vertreter schloffen sich zu einer Sckubgemcinschast zusammen und beauftragten einen 8-gliedrigen Aktionsausschuß mit der Durchführung ihrer Beschlüsse. Sie ersuchen alle, die sich diesem Protest anschlietzen wollen, ihre Zustimmung umgehend an Pfarrer Berthold, Niederebersbach bei Groben» Hain, gelangen zu lassen. —* Staat und Kirche. Der Haushaltausschuh A des sächsischen Landtages behandelte am Mittwoch u. a. die Frage der staatlichen Leistungen an die evan gelische Landeskirche. Hierzu lagen mehrere Petitionen des Landeskonsistoriums, des Pfarrcrvereins und der Kirchenbeamten vor. Zur Verhandlung stand gleich zeitig das von der juristischen Fakultät der Universität Leipzig auf Ersuchen des Landtags erstattete Gutachten über die für die sächsische Regierung strittige Frage betreffend Staatsleistungen an die Kirche. Die Berichterstatterin Abg. Fräulein Hertwig (D. Bp.) gab einen Ueberblick über den Inhalt des sehr umfangreichen und gründlichen Gutachtens, daS zu dem Schluffe kommt, daß die in der Reichsverfassung festgelegte Verpflichtung des Staates zur Gewährung der bisherigen Leistungen an die Kirche den veränderten Geld- verhältuisseu anzupassen, d. h. Laß die Sätze entsprechend zu erhöhen find. Bekanntlich stellt sich die sächsische Regierung auf den von den bürgerlichen Parteien bekämpften Stand punkt, datz „bisherige Leistung" in der Reichsverfassung so auszulegen sei, daß nur diejenigen Beträge, die bei In krafttreten der Reichsverfassung staatsseitig an die Kirche geleistet wurden, auch jetzt noch ohne Rücksicht auf die Geld entwertung einzustellen seien, und zwar nur in Form ver zinslicher Darlehn. Das genannte Gutachten stellt fest, datz in Sachsen heute noch zwischen Staat und Kirche eine Inter essengemeinschaft besteht, die den Staat zur Erfüllung von Leistungspslichten unter Berücksichtigung des verschobenen Geldwertes zwingt. Auch über die für die Einhebung von Kirchensteuern in Sachsen geschaffene neue Gesetzgebung äutzert sich das Gutachten. Es kann hierin keinen Grund finden, den Staat von feiner Pflicht der Kirche gegenüber zu entbinden. In der Aussprache wurde hervorgehoben, dah die Linksparteien im sächsischen Kirchensteuergesetz das Steuerrecht der Kirche ganz wesentlich beschnitten haben. Um so mehr wachse der Posten an, den der Staat von sich aus zuzuschietzen habe. Die Regierung wiederholte ihren seiner Zeit im Landtag durch den Kultusminister geäußerten ablehnenden Standpunkt, der von der bürgerlichen Seite bekämpft wird. Die Pensionierung der Geistlichen ist in Sachsen von Alters Hit gesetzlich begründet und das juri stische Gutachten beseitlgt in diesem Punkte jeden Zweifel über die Staatspflichten. Die Regierung erklärte, in diesem Falle die gleiche Auffassung zu haben, wie daS Gutachten ^ud demnächst einen Gesetzentwurf vorlegen zu wollen. Die Berichterstatterin stellte folgende drei Anträge: Der Landtag wolle beschließen, die Regierung zu ersuchen, 1. Die in Kap. SS Tit. 9 des Staatshaushalts für daö Rechnungsjahr 1921 eingestellte Summe entsprechend dem gegenwärtigen Besoldungsbedarfe der evangelisch-luthe rischen Landeskirche zu erhöhen und als feste Staatsleistun- gen einzustellen; 2. die nach dem Reichstagsbcschluffe vom 14. Dezember 1922 vom Reiche bereitgestellten Vorschüsse un verzüglich anzuforbern; 3. die Pensionsverhältnisse der Geist lichen und deren Hinterbliebenen gemäß der im Gutachten der juristischen Fakultät Leipzig vertretenen Nechtsauf- fassung ungesäumt gesetzlich zu regeln und die entsprechenden Mittel als feste Staatsleistungen in den Staatshaushalt für daS Rechnungsjahr 1923 cinzustellen. — Die Abstimmung wurde ausgesetzt, um Len Fraktionen Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben. — Milderung der Einreisebestimmungen. Infolge der.Hinweise von Veckehrsverbänden uns Behörden auf die nachteiligen Wirkungen einer allzu scharfen Durch führung der Einreisebestimmungen für weite Kreise des deutschen Wirtschaftslebens hat das Auswärtige Amt, im Benehmen mit dem Rerchsministerium deS Innern die be stehenden Vorschriften einer Nachprüfung unterzogen. Die Netchsregierung steht auf dem Standpunkte, daß ein wandfreie Ausländer, an deren Einreise ein deut» scheS politisches, wirtschaftliches oder kulturelles Interesse besteht, nach wie vor in Deutschland willkommen sind und bei der Erlangung des Sichtvermerks keinen un nötigen Schwierigkeiten und Scherereien ausgesetzt werden dürfen. Im Einverständnis mit dem Reicksminister des Innern sind deshalb die bestehenden Einreisebestimmungen nach Möglichkeit gemildert und die deutschen Vertretungen im Auslande mit entsprechenden Weisungen versehen worden. —* Aus den LandtagSauSkchüssen. Der RechtSauSschnß beriet den demokratischen Antrag aus Abschaffung der st andes herrlichen Fischerei gerechtigkeiten ,n der Oberlausitz. Auf Antrag Dünger wurde die Beratung bis zur gesetzlichen Neurege lung der Frage der Unterhaltungsgenossenschaften ausge setzt. Der demokratische Antrag betreffend Abänderung .d«S LagdrecktS wurde teilwelke durchberate», eine De- Oertliches imv Siichsisches. Riesa. den 19. Avril 1928. —* Bericht der städtischen Polizei. In letzter Feit ist von der hiesigen städtischen Polizei ein Hoteldieb festg enommen und dem hiesigen Amtsgericht zugeführt worden, der in einem hiesigen Fremdenhvf versucht hat, Diebstahle auszuführe». Der Täter wurde auch von mehreren auswärtigen Behörden steckbrieflich gesucht. (Hier mit ist der in gestriger Nr. d. Bl. vom Kriminalposten er» wähnte Hotcldieb nickt gemeint.) — Ebenso ist am 16. d. M. hier ein Bettler festnenoinmen und dem Amtsgericht zn- aefubrt worden, der seinem letzten Dienstherr» verschiedene Reitzeugteile und einen Lederhut im Gesamtwerte von 9000 M. gestohlen batte. Die Gegenstände wurden dem Täter wieder abgenonniien und dem Bestohlenen zurückgegeben. — Auf dem hiesigen SckiffSba uplatz ist vor einigen Tagen zum Nachteile der Firma G. M. Förster mittels Einsteigens durch ein Dachfenster eine Menge Metalle im Gesamtwerte von 44000 M. gestohlen worden. AIS Täter wurden mehrere hiesigeSckultiiaben ermittelt. DaS gestohlene Gut konnte ebenfalls dem Be stohlenen wieder zurückgegeben werden. — Ferner wurden mehrere Scknlknabe» und erwachsene Personen ermittelt, die am hiesigen Elbkai Kohlen- und Getreidedirb» stähle ausgesührt haben. Auch sind einige Diebstähle von Bleirohren und Messinghähnen au« Gärten aufgedeckt worden, die ebenfalls von mehreren Sckulknaben ausgeführt worden sind. Die gestohlenen Gegenstände sind den Bestohlenen wieder auSgehändigt worden. — Weiter ist vor einigen Tagen nachts eine Mannesperson angehalten und zur Polizeiwache gebracht worden, die einen Zentner sack voll Getreide bei sich batte, das ebenfalls von einem Diebstähle herrührte. — Bon einer Gröbaer Ein wohnerin wurde vor einige» Tagen in einem hiesigen Grün» Warengeschäft eine Brieftasche mit Inhalt im Gesamt werte von 26000 M. liegen gelassen, die dann später dort re stöhlen worden ist. Als Täter wurde ein hiesiger Arbeitsbursche ermittelt. Die Brieftasche und der Geld betrag konnten auch in diesem Falle der Bestohlenen wieder ausgehändigt werden. — Ferner wurden während der letzten Lage mehrere jugendliche Arbeitsburschen auf- iwgriffen, die in Chemnitz und in Dresden ihre elterliche Wohnung böswillig verlassen hatten. Die Arbeitsburschen wurden den Eltern wieder zugeführt. —* Zuckerversorgung. Der von der Zuckerwirt- schaftsstelle in Berlin für den Monat April freigegebcne Mundzucker wird mit je 1 Pfund auf dw Abschnitte L und M der Zuckerkarte, ausgegeben. Der Fabrikgrundvreis für den Aprilzucker ist der gleiche wie für den März zucker. Es werden sich deshalb auch die Kleinverkaufspreise auf der bisherigen Höhe halten. —* Erhöhung der Erwerbslosenunter stützungen. Die Nachrichtenstelle m der Stoatskanzlei teilt mit: Der Reichsrat hat soeben einer Vorlage der Reichs regierung zugestimmt, durch die die Sätze der Erwerbs- losenunterstützungcn erheblich, in den hauptsächlichsten Be trägen bis zu 60 Prozent, erhöht werden. Die Erhöhung tritt mit Wirkung vom 16. ds. Mts. alsbald in Kraft. Die genauen Sätze werden möglichst bald bekannt gegeben wer den, so datz vielfach schon Ende der Woche nach den neuen Sätzen wird ausgezahlt werden können. —* Zur Einrichtung von PreiSprüfungs- stellen. Der geschäftsführende Vorsitzende der Sächsi schen Einzelhandelsgemeinschaft, Syndikus Professor Dr. Kastner, hat einen Brief an den sächsischen Wirtschafts minister Fellisch gerichtet, in dem er um eine Unterredung über die von: Wirtschastsministerium erlassene neue Ver ordnung über die Einrichtung von Preisprüfungsstellen bittet. In dem Briefe heißt es u. a.: „Ohne aus die Frage der rechtlichen Zulässigkeit der erlassenen Verordnung e>n- zugeken muß gesagt werden, daß aus rein sachlichen Erwägungen heraus die getroffenen Anordnungen gerade in den Kreisen des soliden und anständioen Einzelhan dels schwerste begründete Besorgnisse auszulösen geeignet sind. Die Richtlinien, die zw.schen der sozialdemokratischen und der kommunistischen Partei als Grundlage für die Regierungsbildung vereinbart worden sind und die auch eie Grundlage der vorliegenden Verordnung bilden, mutz ten die Befürchtung auslösen, daß die Kontrollausschüsse, abgesehen von ihrer politischen Bestimmung als „prole tarisches Kamvforgan", eine Bekämpfung des wirklichen Wuchers nicht herbeiführen würden, vielmehr nur, und zwar ausschließlich dem Einzelhandel gegenüber, unsach- lichen, die breite Oesfentlichkeit ungerecht und ungünstig beeinflussenden „Revisionen" Tor und Tür öffnen wurden." —* Zu r Zentralisierung der Pfarrlehue. Am 16. April sand in Döbeln «ine sehr start besuchte, an« ,llen Teilen Sachsen« beschickte Versammlung von Pfarrern und Kirchenvorständen statt, die in ihrer Eigenschaft al« äehnsnutznieher und Lehn«verwalter gegen di« vom Konsistorium geplante Zentralisierung der Pfarrlehne arotrftierten. ES wurde einstimmig beschlossen, bei der Synode gegen die ganze Gesetzesvorlage schärfsten Einspruch In erheben. Der Synode wurde da« Recht zu diesem tief- »eisenden Eingriff abgesprochen, di« Pfarrlehne seien irtliche Stiftungen, deren Nutzung«reckt« niemal« auf di« Landeskirche übertragen werden könnten, vor allem wurde darauf hingewiefen, daß di« beabsichtigte Zentralisierung De die notleidenden Pfarrer keine Hilf« bedeuten würde; »t» nach Lkuma der Ähr hoheu Lvuoaltuuabkokte« ver» schlußfassung erfolgte im Hinblick auf eine von der Re» gierung zu erü^rtende Vorlage nicht. — Im H aus halt» ausschutz B wurde die Eingabe der Stadt Hohnstein (Sachs. Schwei»- wegen Verlegung der Mühlbergstretze cin- gehcnd mit Regierungskomm.siarcn verhandele, nachdem in voriger Woche eine Besichnguno des Russchgelänoes und der Lage überhaupt durch den Ausschuß erio.gt war. Ein Neubau würde mehrere IstO Millionen Mark erfordern, die zu bewilligen die Rechernna, abgesehen von der Finan'» not, umsoweniger im Stande zu >ein erk ürte, als cs sich um eine Kommiinnlstraße handelt. Tic Enrjch.ietznng über das weitere Schicksal der Eingabe wurde auf die nächste Sitzung verschoben. Weitere Eingaben wcoen der Kohlen steuer zugunsten der Straßenbahnen, wegen einer siraw- verkehrsanlaze zwischen Scharfenberg und Meißen und wegen der Larifpolitik der Eisenbahn wurden nach eingehenden Verhandlungen der Rca^rnng zur Kenntnisnahme und teils als Material überwiesen. —* Acnderung inder Leitung der Staats- volizeiverwaltung. Durch den neuen M'nntcr des Innern Liebmann ist der Präsident der Staarsvost'-civer» waltung Tr. Adolph seines Amtes enthoben worden. Zu seinem Nachfolger ist der Dresdner Polizeipräsident, der frühere Oberstaatsanwalt Thomas, ausersebcu. Als denen Nachfolger wird ein Anhänger der fozlaldcmolretnchen Partei genannt. —' Arbeits Marktbericht vom !>.—l t. Avril 1923. Tie Arbeitsmarktlagc in Sachsen zeigte in der Be richtswoche in fast allen Berufszweigen eine weitere Ver schlechterung. Die Erwerbslosenzahl ist nach wie vor im Steigen begriffen, die Zahl der Kurzarbeiter dar sich weiter hin bedeutend erhöht. Osfene Stellen werden nur i; ganz geringem Maße gemeldet. Die Äecmiulungsrü.wi-it war äußerst schwach. In der Landwirtschaft hat sie Nachtrag! nach männlichen Arbeitern nachgelassen. Türme- waren verlangt. Im Bergbau konnten nur wenige Wechselstellen neu besetzt werden. Tie Ziegeleien haben noch »ich. samt ich ihre Tätigkeit ausgenommen. Ofen- und Porzellan cwrnen arbeiten verkürzt. In der Glasindustrie erfokatcu Ent lassungen. Tie Lage des Arbeusmarkces ru der Metall industrie und im Svinnstoffgewerbe ist nnveräuder: iauechr. Die Holzindustrie und das Nahrungs« und Gcnutzvlittei- gewerbe zeigte keine Belebung. Tie Arbettemar.uage im Baugewerbe bat sich trotz günstiger Witterung weiter ver schlechtert. —" Kantate-Versammlung der de irisch en Buchhändler. Ter Böri'envcrcin der deustchen Buch händler zu Leipzig, zu dessen Mitgliedern auch zahlreiche Buchhändler in Oesterreich, der Schweiz uud andern Län dern gehören, hält am Sonntag Kantate, -reu April, seine diesjährige Hauptversammlung ab. —* Kommunistischer Unfug.. Tie sozialdemo kratische Dresdner „Volkszeitung" Wender nch in einem Artikel mir der Ueberschrif: „Kommunistischer Unfug" gegen das Auftreten der Kommunisten in Ehemuip uud schr.ibt: „Diese lächerlichen und kindischen militärischen Svisurcien der Kommunisten bilden eine nicht zu unterschätzende Ge fahr für das Zusammenarbeiten der beiden vroletarüchen Parteien. Die Kommunisten sollten sich klar darüb.r sein, daß sie durch einen derartigen Unfug nur der bürger lichen Reaktion dienen. —* Die deutschen Opfer des Krieges. Ent sprechend einem Beschlüsse des Reichstags hat das Reichs- arbeitSministerium eine Denkschrift über das Versorgungs- wrsen herausgegeben, die nach dem Stande vom 1. April 1923 ausgestellt worden ist. Danach betrug ans Grund der Nachforschungen des Zentralnachweisamtes sür Kriegsver- luste und Kriegergräber die Zahl der im Kriege getöteten Deutschen 1 846 293. Davon sind 1 572 523 Mannschaften, 212 066 Unterosfiziere einschließlich Tcckossiziere, 56 133 Offiziere und Beamte und 5'568 Tote ohne Angabe des Lieustgrade». Die Zahl der Betwundniigen (nicht der Ver wundeten) beträgt 4 247 864, und zwar bei den Mann schaften 3 669 244, bei Unterosfizieren einschl. Teckoifizieren 483 369, bei Offizieren und Beamten 93 968. Bei 1283 Verwundungen war der Dienstgrad nicht angegeben. Die Gesamtzahl der Kriegsbeschädigten beträgt nach den neuesten Berechnungen 1 537 000, die Gesamtzabl der Kriegshinter bliebenen 1 945 000, und zwar 533 000 Witwen, 58 000 Vollwaisen. 1 134 000 Halbwaisen, S8000 Eltcrnpaare, 162 000 Elterntcile. Wermsdorf. FriedhosSdiebftahle find auch hier in den letzten Wochen verübt worden. Es find etwa neun Zinkdeckel bezw. Zinkhauben, die den Winter hindurch znin Schutz der Grabsteine dienten, von unbekannten Händen von den Gräbern gestohlen nnd wahrscheinlich, zusammen- geschlcwen, als Altmetall verkauft worden. * Dresden. Am Mittwoch begann vor dem hiesigen Landgericht der Prozeß gegen den Tischler bei den Werk, stätten der Staatsoper Buse, die Betriebsleiter Marschn« und Strobel sowie den technischen Direktor Hasalt, di« angeklagt sind der fahrlässigen Tötung zweier Menschen und der Körperverletzung mehrerer anderer Personen. Das Unglück ereignet« sich am 29. Oktober v. I. gelegentlich einer vesichtigung des Opernhauses. Oftritz. Die Zahlungsschwierigkeiten bei der Bezug«, und Absatzgenoffenschaft Leuba, von denen wir seinerzeit berichteten, find durch einen Vergleich behoben worden. Li« ungedeckten Schulden stellten sich anfang« auf «ine Milliarde, woran der Hauptgläubiger, ein« Getrridrfirma in Charlotten» bnrL. allein 650 Million«» iür vrb beanimuckt«. Diele»
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