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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.05.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192305232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1923
- Monat1923-05
- Tag1923-05-23
- Monat1923-05
- Jahr1923
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.05.1923
- Autor
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Stolze Herren. Koma» von Alfred Sass em. 48. Fortsetzung. Drunten fuhr eben langsau, ein Schlitten- rn- oen Schloßhof — ihr Schlitten. Ein Offizier saß darin — beide Arme vorsichtig um die (Gestalt eines Kamxrqden ae- tchlungen — und das war Axel. Sic erkannte sein Gesicht, trotzdem sein Kopf willenlos auf die Brust herabgesunken Ivar. Für ihn w§r also das Duell verhängnisvoll ge worden. Heinz ging aufrecht neben dem Schlitten her, auf der anderen Seite desselben schritt der alte Dorfarzt Die Komtesse trat wankend vom Fenster zurück und ,'ank, weinend und lachend zugleich, in ihr tleines Sota. Der Nervenanfall, den dieser Ausgang des Duells bei ihr hervorrief, war so stark, daß weder die Gräfin noch Lotte daran denken konnten, hinauszucilen und nachzuschen, was nun eigentlich geschehen sei. Während lieide noch mit fragenden und beruhigenden Worten um sie beschäftigt waren, trat ein Diener nut ver störter Miene ein und meldete: „Soeben hat man den Herrn Leutnant scbwervcrwundet in sein Zimmer ge tragen." „Ist ein Arzt da ?" fragte Lotte hastig. „Jawohl, Fräulein." „Armer, armer Axel! "rief die Grüftn in tiefster Er schütterung. „Was wiiH meine arme Schwester, seine unglückliche Muller, sagen! — Ich gehe zu ihm." Sie wollte an dem wiener vornberschreiten und sah dabei, das; er noch etwa-? auf dem Herzen hatte. „Haben Sie mir noch etwas zu sagen?" „Ja — der innge Herr Heiland lässt die gnädigste Fran nm eine Minute bitten," versetzte der Diener zögernd. In das scknnerzvcrzogcnc Antlitz der Gräfin prägte sich ein finsterer Zug. „Sagen Sie den, Herrn, daß ich ihn nicht zu svrecben wünsche!" Die Komtesse wrang vom Sofa auf und fuhr sich mit Sem Taschentuch über die Augen. I „AVer ich käste Herrn Heiland bitten, sich Linen Augen blick -u mir zli bemühen — in mein Zimmer, wohin ich I mich sogleich begeben werde," sagte sie mit gewaltsamer Ruhe. „Sie können gehen." Nacktem der Diener sich entfernt hatte, rief die Gräf»« in schmerzlicher Empörung: „Klementine, du wirst nicht —" „Ich werde, Mama. Es tut mir weh, dir ungehorsam sein zu müssen, aber ich kann nicht anders." Sie haschte nach der Hand der Mutter und küßte ste. „Die beste» Wünsche für Axel! Ich kann ilm setzt nicht sehen. Ich möchte ihm nicht zeigen, wie glücklich ich bin. Und ver bergen kann ich'ö nicht!" Die Gräfin griff sich an die Stirn. „Klementine, ist'« denn möglich?! In diesem Augenblick! Ja, wie sprichst du nur —" „Wie ein armes Menschenkind, das sich schon rn die Hölle hinabgestoßen wähnte, und das nun den Himmel offen sieht mit allen seinen Mindern! — Du wirst mir deine Liebe wieder schenken, Mama. Denn du willst ja mein Glück —" „Du aber willst nichts, als was nur Schmerz bereitet," zürnte die Gräfin, den Tränen nahe. Da kehrte der Diener schreckensbleich zurück und rief mit versagender Stimme ins Zimmer: „Der Herr Leut nant stirbt! Ein Btutstnrz —" Die Gräfin schrie entsetzt auf. „Ich komme, mein armer Axel!" Sie eilte hinaus, gefolgt von dem Diener. Die Komtesse und Lotte blieben einen Augenblick so starr und reglos, als wehe der BernichtungSatem des Todes in ihrer unmittelbaren Nähe. Klementine hielt die Augen mit beiden Händen bedeckt. Bald -er sanken die Hände nieder, sie warf den Kopf zurück und wollte laut und entschlossen etwas auesprechen. Aber -S wurde dann doch nur ein bittendes Geflüster daraus: „Geh, Lotte, sich nach. Ich kann nicht hinüber — ich kann cs n'cht. Es ist gewiß auch nicht so schlimm. Auf jeden Fall schicke mir Heinz. Ja — nun erst recht. Geh, geh!" Lotte zog die Freundin an sich und küßte sie. „Ja, jetzt darf ich ruhig gehen." Und sie verließ das Zimmer. von der Schwelle warf sie noch einen Tangen sprechendes Blick zurück. 14. Kapitel. Eine Minute später trat die Komtesse mit scheuem Blick gleichfalls hinaus in den Gang. Dort rechts die dritte Tür — dahinter lag der arme Axel ,m Sterben, wie der Diener gesagt hatte. Zusammenschauernd »loh Klementine nach der andern Seite, hinüber in ihr Z,Himer. Es erhob sich plötzlich ein wilder Widerstreit der Gedanken und Ge fühle ,n ihr — nun doch noch. Der Sterbende und sein schreckliches Schicksal wurden jedoch verdrängt von der inbrünstig angstvollen Sehnsucht, mit der die Komtesse dem Lebenden und der Auseinandersetzung mit ihm entgegen sah. Die ganze trotzige Kraft ihrer Natur strebte diesem einzigen Punkte zu. Das Wunder des Lebens besiegte bass Rätsel des TodeS. Mit horchend vorgeneigtem Haupte stand sie inmitten ihres Zimmers. Wenn Heinz nicht käme? Heißer wehte ihr der Atem von den Lippen. Ihr Entschluß stand für diesen Fall sofort fest. Dann eilte sic 'hm nach, der von ihr nichts wissen wollte, dem sie nichts mehr galt, und begann dort, wohin er sich vor ihr geflüchtet, das ver> zweiflungsvolle Ringen mit ihm um seine Verzeihung — um ein mögliches Glück. — — Ja, diese Stunde deck Schreckens und Todes ließ einen wilden Glücksburst in ihr auferstchen. Eine qualvolle Minute verstrich, die für sie das Ent setzen einer Ewigkeit in tiefstem Dunkel hatte. — Ihre Sinne waren zum äußersten angestrengt. Jetzt wa'' ihr, als würden draußen Schritte laut. Ja, sic täuschte sich nicht. Die Schritte kamen auch näher — sehr langsam zwar, aber doch deutlich. Und es waren die Schritte, eines Mannes — seine Schritte. Einen Augenblick hatte die Komtesse die Empfindung, sie müsse rn die Knie sinken, um ein Gebetwort zu stammeln, ein Gebet des Dantes oder um Hilfe in dem schweren Kampfe, der nun kam. Aber sie blieb aufrecht stehen, tue großen Augen in dem totenblassen Antlitz starr nach der Türe gerichtet. lFortletzung folgt.) 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