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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.05.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192305253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230525
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230525
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1923
- Monat1923-05
- Tag1923-05-25
- Monat1923-05
- Jahr1923
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.05.1923
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—IIS Drahtanschrift: Tageblatt Riesa. Lemruf Nr. 20. Da» Riesaer Tageblatt enthält die amtlichen vekanntmachnngen der AmtShauptmannschast «rotzenhain, de» Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte und des Postscheckkonto: Dresden 158) Girokasse Riesa Nr. 52. Mates der Stadt Riesa, des Finanzamt» Riesa und des HansttzallamtS Melken, sowie de» GemeinderateS Grüba. Freitag, 25. Mai 1S23, abends. Jahrg. Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abends '/,§ Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für Mai 4800.— Mark einschl. Bringerlolm. Anzeigen für dir Nummer der Ausgabetages sind bis S Uhr vormittags auszugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plagen wird n chr übernommen. Preis für die 30 mm breite, 3 mw hohe Grundschrift-Zeil« (6 Silben) 300.— Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°,, Ausschlag. NachweisungS- und Vermitlelungsgebühr 50.— Mart, s/estc Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlungs- und Erfüllungsort: Riela. Achttägige ilitcrbal'ungs' beilage „Erzähler an der Elbe". ,— Im Falle höherer Gemalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der Besordcrungseinrichtnngen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goetdestrak« äb. Berantivortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Die Ortspolizeibehörden werden erstickt, zur Förderung des Badens tm Freien geeignete Badeplätze ausfindig ,u macken, berzurickten und abzustecken. Durch ortsübliche Bekanntmachung und polizeiliche Aufsicht ist dahin zu wirken, daß das Baden auf dem ausreichend gekennzeichneten Platze aus sickerbeitSpolizeilicken Gründen sowie im Interesse des Schutzes der übrigen an den Usern anliegenden Grundstücke beschränkt bleibt. Bei der i > Auswahl der Ladeplätze ist darauf zu achten, daß auch solche für Schüler geeignet bestimmt werden. Die Amtshauptmannschaft ist gern bereit, bei Anlegung von Badeplätzen Ratschläge und sonstige Unterstützung zu vermitteln. Bezüglich des Badens in der Elbe gelten die Vorschriften des Elbstroinamtes. Großen Hain, am IS. Mai 1823. 136 k I. Amtöhauptmannschast. Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 25. Mai 1V23. —* Zuckerversorgung. Von der Zuckerwirtschasts- stelle in Berlin sind neuerdings 2 Pfund Munbzucker und 1 Pfund Einmachzucker fretgcgebcn worden. Diese 3 Pfund werden mit je einenk Pfund auf die Abschnitte N, O und P der Zuckerkarte ausgegeben. Die Abschnitte 8 und M verlieren mit Ablauf des 28. Mai ihre Gültigkeit. —*Eine unerhörte Flegelei. Am 24. Mai, vermutlick in den späten NachmittagSstunden, ist von unbe- kannter Hand eine Musapflanze, die im Nundteil an der hiesigen Parkfreitreppe gestanden bat, gewaltsam umge- brocken worden. Der jetzige Wert der Pflanze beträgt 75000 M. Etwaige Wahrnehmungen erbittet die hiesige Polizei. —"Vorsicht vor einem Betrüger! Friedrick Emil Kiesom, angeblich Viehhändler, 33 Jahre alt, aus Hobenstein-.Ernsttbal, sucht ihm bekannte Personen auf und erschwindelt fick von diesen Geldbeträge unter dem Vor geben, daß er auf der Bahn einen Viehtransport habe und daß ihm infolge Eintreten unvorhergesehener Umstände sein Geld alle geworden fei. Einen in Riesa wohnhaften BataillonSkameraden hat er nm 50000 M. geschädigt. Kiesow wird schon von verschiedenen Behörden wegen Be trugs und Diebstahls gesucht. —* Warnung vor Ankauf gestohlener Gegenstände. Gestohlen wurde mittels Einbruchs in einer Maschinenfabrik in Elsterwerda in der Nacht znm 23.5.1923 eine „Adler"-Tchreibmaschine Nr. 45 234, eine „Mercedes".Schreibmaschine Nr. 42642 und eine elektr. Bohrmaschine für 220 Volt Gleichstrom mit etwa 5 m Merk stattlitze mit Einschranb- und Steckkontakt und mit Bohr- futter bis zu 20 wm Bohrung. Mitteilung von Verkaufs angeboten erbittet der hiesige Kriminalposten. —* Schützen-Einzug. Das diesjährige Schützenfest erreichte gestern abend mit dem Einbringen des Schützen königs und seines Ministeriums fein Ende. Der Einzug erfolgte bei schönem Wetter gegen '/,10 Uhr vom Schützen haus aus. Eine Musikkapelle, sowie Feuerwehrleute mit Fackeln und eine riesige Menschenmenge begleiteten den Zug, der beim Passieren der Straßen mit Äuntseuer be leuchtet wurde. Verschiedene Gebäude waren illuminiert und hier und da rauschten Feuerwerkskörper durch die Lust. Nach Auflösung des Zuges am Heim des Schützenkönigs, dem „Wettiner Hof", vereinigten sich die Teilnehmer zu kameradschaftlichem Beisammensein im Saale des „Wet- tmer Hofes". —* Kirchliches. Nächsten Sonntag wird Herr Pfarrer Seltmann aus Thammenhain um 9 Uhr in der Triuitatiskirche eine Predigt über die wichtige Sache der Bekämpfung der Alkoholnot und Trinkerfürsorge halten. Nacbm. ' ,3 Uhr findet Bezirkstag»»« der Blaukreuzvereine von Riesa und Umgegend im Lager Zeithain statt. —* Gast spiel der Sächsischen StaatSoper in Riesa. Kommenden Dienstag, den 29. d. M., hält die Sachs. StaatSoper auS Dresden zum ersten Male ihren Einzug in unserer Stadt. Unter Kammersänger Staege- mann'S Spielleitung wird im „Siern" die vieraktige Oper „ L a T r a v i a t a" von Verdi vollständig hier auf geführt. Die Kapelle der Sächs. Staatsoper wird unter der Leitung des Staatskapellmeisters Hermann Kutz sch - bach spielen. Die Buhnendekoration wird von Dresden mitgebracht; die Ausstattung selbst entstammt den hiesigen Firmen Gebr. Riedel und Mildner's Werkstätten für moderne Wohnungskunst. Die Hauptrollen werden Liesel von Schuch (Violetta), Angelika Kolniak (Flora), Ludwig Eybisch (Alfred), Staegeinann (Germont) singen. Begreiflicherweise erregt die seltene Veranstaltung in unserer Stadt und in den Nachbarstädten größtes Interesse, bandelt es sich doch dabei um einen Versuch, ob die Gastspiele der Sächs. StaatSoper bei uns zu einer nriederkehrenden Einrichtung werden können. Daß die Aufführung darstellerisch wie musikalisch auf der Höhe stehen wird, dafür bürgen die Namen Staegemann und Kutzschbach. — Eine beschränkte Anzahl von Eintrittskarten ist noch zu haben. Näheres im Anzeigenteile und in den Plakaten, —* Vereinigung Ser westlichen Lötznitz- gemeinden. Der von den Gemeinden Kötzschenbroda, Naundorf, Niederlößnitz und Zihschewig gewählte Ausschuß hat ein Ortsgesetz ausgestellt, in dem folgendes bestimmt wird: Ain 1. Oktober 1923 werden die Gemeinden Kötzschen broda, Naundorf, Niederlötznitz und Zihschewig zu einem Gemeindeverbande unter dem Namen „Elblötznitz" ver einigt. Das gesamte bewegliche und unbewegliche Vermögen der politischen und früheren Schulgemeinden der vier Orte Ivird mit der Vereinigung ungeteiltes Eigentum der Gesamt, gemeinde. —* Sächsischer Ornithologentag. Vom 12. bis 24. Mai hielt der Verein Sächsischer Ornithologen in Aniraberg seine dritte Tagung ab. Der Verein, der erst vor Jahresfrist in Dresden gegründet worben ist, hat sich vor allem die Erforschung und Verbreitung der Kenntnis von Sachsens Vogclwelt zur Aufgabe gestellt. —* S00- und 1VÜ0-M arkstücke. Bon dem neuen SM- Mark-Hartgelb sollen insgesamt SO Milliarden Mark aus- gegeben werden. BorauSsichtltch werben auch Ivvv-Mark- Stücke geprägt werden. —* Sächsische SandeSvolizei und ReichS- eeat,^uo»> Der vielckStaa hatte bekanntlich j» Mer Uvlltixvr voNarkurs (amtttek): 54164 Aark. der letzten Sitzungen vor Pfingsten einen Antrag ange nommen, wodurch die Neichsregierung aufgcw'-dert wird, eine Nachprüfung vorzunehmen, ob die sächsische Landes polizei nach den Gesichtspunkten organisiert und erhalten werde, die das Reich im Benehmen mit den Landesregie rungen ausgestellt hat. Die Stellung der Reichsregierung zu diesem Anträge ist noch nicht bekannt. Tie sächsische Re gierung und die sächsische Polizei können, wie eS in einer Pressenotiz der Staatskanzlci heißt, einer solchen Prüfung mit Ruhe entgegensehen. Tenn die Organisation der säch sischen Landespolizei steht selbstverständlich in vollem Ein klang mit den Richtlinien, die die Reichs- und Landesregie rungen festgesetzt haben. —* Er st er Sächsischer Kunigewerbetag. Der Empfangsabend zum Ersten Sächsischen Kunstgewerüetagc findet bekanntlich heute im Landcsmnseum für Sächsische Volkskunst statt und wird unter Leitung von Prosessor Seyffert durch volkstümliche Darbietungen bereichert. Bei der Hauptversammlung im Brühlschcn Saale der Akademie für Kunslgewerbe am 28. Akai sichen außer einem Vortrage des Volkswirtschaftlers Prof. Tr. Heinrich Waentig-Halle Vorträge über die Lehrlingserztehung im Handwerk und Industrie von je einem Vertreter von Industrie, Handwerk und Arbeitnehmerschaft auf der Tagesordnung. —* Reichsausländcr in höheren Schulen. Das Kultusministerium hat eine Verordnung erlassen, in der es heißt: Die Entschließung über Ausnahme von aus ländischen (nichtdeutschen) Schülern und Schülerinnen in die höheren Lehranstalten wird künftig den Direktionen der staatlichen und den Kommissionen der anderen höheren Lehr anstalten im Einvernehmen mit der Lehrervcrsammlung überlassen. Voraussetzung für die Aufnahme ist jedoch, daß an der Deutschfreundlichkeit der aufzunehmenden Schüler und Schülerinnen kein begründeter Zweifel besteht und daß durch die Ausnahme der Eintritt deutscher Knaben und Mädchen nicht beeinträchtigt wird. Für Erteilung der Aus- nahmcgenehnngung ist zurzeit eine Genehmigungsgebühr von 2300 Mark zu entrichten, die ebenso wie die allgemeine Aufnahmegebühr von zurzeit 7500 Mark in die Schulkasse fließt. Tcutschöstcrrcichische Staatsangehörige sind den Reichsdeutschen gleichzustellen. —* Blitzableiter-Diebstähle. Diebstähle von Blitzableiterspitzen wurden in der letzten Zeit auf den Dächern des Kammergutes zu Dresden-Gorbitz, einer Bauernwirtschaft in Pennrich, einer Feldscheune in Flur Grünberg und von einem Fabrikgebäude zu Radeberg verübt. —* Arbeitsmarktbericht vom 13. bis 18. Mai 1923. Die Arbeitsmarktlage in dieser Verichtswoche hat im Vergleich zur Vorwoche weder eine Verbesserung noch eine Verschlechterung erfahren. Sie trägt weiter den Charakter der Unsicherheit und Unstetigkcit. Tie feinkeramische In dustrie hatte in geringem Umfange Bedars an Arbeitskräften desgleichen die Ziegeleibetriebe. In der Metallindustrie wurden teilweise Facharbeiter verlangt. Ter Bedars an Arbeiterinnen in der Blechwarenindustrie konnte wegen Mangels au Unterkunftsmöglichkeiten nicht gedeckt werden. In der chemischen Industrie ist man zur Kurzarbeit über gegangen. Die Lage der Textilindustrie hat eine Besserung erfahren. Eine anhaltende Besserung der Geschäftslage ist in der Süßwarenindustrie und in der Zigarettenindustrie zu verzeichnen. —SEK. Die Notlage der sächsischen Landes kirche ist noch immer sehr schwer. Zahlreiche Psarrstellen, die in letzter Zeit sreigeworden sind, können aus Mangel an Mitteln nicht wieder be'etzt werden. Biele Kirchenbeamte haben in andere Berufe übergeheu müssen. Nicht wenige Gemeinden haben ihre O-ganisten verloren, weil sie die Ge hälter nicht mehr aufbrisigen konnten. In dem erzgebir- gischen Städtchen M. ist tast der gesamte kirchliche Besitz an Gebäuden, Grundstücken, ja sogar Sie kirchlichen Gesäße ver pfändet worden. Eine große Zahl kirchlicher Gemeinde- Siakonien mußte eingezogen oder in andere Hände übergeben werben. In manchen Gemeinden mutzten die Abendgottes- -ienste und andere regelmäßige Veranstaltungen abgeschafft werben. Bon den 1500 Geistlichen Sachsens gehen über 300 aus Nebenerwerb und führen oft unter übermenschlicher Anstrengung ihr Toppelamt durch. Manche Psarrsrauen brechen unter der Ueberlast an Arbeit, durch den Mangel an häuslicher Hilfe körperlich und seelisch zusammen. Tie von der „Sächsischen Psarrhaushilfe" (Leitung Pfr. Spranger- Dresden) erhobene Statistik hat erschütternde Bilder der meist im Stillen getragenen Not der sächsischen Pfarrhäuser zutage gefördert. Die Ursache dieser Not liegt teils in der allgemeinen wirtschaftlichen Lage, teils und hauptsächlich in dem Verhalten der sächsischen Regierung und der hinter ihr stehenden Landtagsmehrheit. Zwar hat jetzt endlich nach langem Sträuben der sächsische Kultusminister die vom Reich berettgestelltcn Darlehnsmittel für die Pfarrbesoldung an gefordert, aber die Notlage der sächsischen Pfarrer wird dadurch nur wenig gemindert, da diese Mittel bei weitem nicht auSreichen. Erst dann, wenn der sächsische Staat seinen Verpflichtungen gegen die Landeskirche nachkäme, wie dies in den anderen Landesteilen Deutschlands geschieht, d. h. wenn er die gesetzlichen Staatsznschüsse zur Psarrbesoldung nicht In der Höhe der Friedenswährung, sondern unter Berücksichtigung der Geldentwertung zur Auszahlung ge- Kursen lalle» würde, könnt« »er schweren Notlage de» PfarrcrsiandeS abgehoben werden. Vorläufig aber lehnen Negierung und Landtagsmchrhcit dies ab und darum geht die Not welker! Strehla. Tie am 20. April durch eine» ankernden Schleppdampfer im hiesigen Elbkabel verursachte Be schädigung ist nunmehr beseitigt worden. Der Sprccbvcrkehi mit den jenseits der Elbe gelegenen TcilnehinecanschlUsien und Hilfsstellen ist in vollem Umfange ausgenommen worden Lick aß. TaS Schöffengericht L^cbatz verurteilte nm 23. d. M. die Fra» des Gutsbesitzers Wolf in Gnnzig, die vor einiger Zeit gegenüber dem Milchkutscher eine Aeußerung getan hatte,die üirdenAmtshanvtnignnvon Oschatz beleidigend war. zn einer Geldstrafe von 100000 M. * Großenhain. In der vorliegenden Tageblatt ausgabe erläßt der hiesige Reitverein ein Ansschreiben zu seinem Reitturnier, das am Jahrmarkts>onntag, den 3. Juni 1923 in der Hiisarenkasernc nbgehnircn werden soll. In die Vorsnhrungsordnrmg sind ausgenommen: Familienvrüsung, Gcsvannprnfung (Eignnngsvrninng), Dressurprüfung für Tiensipscrde des Reiterregiments Nr. 12, Preis von Großenhain (Jagdspringen), Treffurprinnnq für Reitpferde, Preis von Kalkreuth (Jagdspringen und Kranz- reiten). Für das Richteramt haben n. n. Herr Landilall- meiiier a. D. Gras Munster und Herr LandwiruchastSrat Voß ihre Zusage erteilt. Tic Kapelle vom Re ler-Ncgt. Nr. 12 wird mährend der Vorführungen lonzertrieren. * Dresden. In letzter Zeit trat in Dresden ein Unbekannter auf. der sich als Oberarzt eines hiesigen Sanatoriums ausgab und (ich Ist. Stein, Steinert, Jllnrg, Frank, Meinet. Winter, Hempel, Heinz nannte. Er schädigte Gastwirte, GeicbästSleure, Ticm'Ucute, Trv'chken- kuticher, Kraitwacicnnihrer mm. dadurch, daß er nir ge machte Zechen, empfangene Waren nfw. Bankausweise über höhere Geldbeträge unter der Angabe in Zahlung gab, er könne augenblicklich LaS Geld nicht abbcben, da die Bank geschloffen sei. Teilweise lieh er sich auf die Ausweise auch gröbere Geldbeträge und verschwand damit. Zu seilten Betrügereien verwendete er Ferinnlare, die in jeder Bank frei dalicgcn. Ter Kriminalpolizei gelang cs, Len angeb lichen Arzt in dem mehrfach vorbestraften Reisenden Leopold Aljred Büschl, geboren am 19. Januar l.>94 in Cbemnitz, zu ermitteln. Auf Grund der cingclcitcken Fnbndnng konnte er vor einigen Tagen von der LanScsacndarmcrie in Wehlen sestgcnowmen werden. Biischl hat sich aum als Heirattzbctrüger betätigt und dabei n. a. eine große Vase, echt Meißner Porzellan, dunkelblau, Goldrand, mir Blumen bemalt, erlangt. * Dresden. Tie Verwaltung der Städtischen Straßenbahn folgt dem Beispiele der Großen Straßenbahn in Leipzig und erhöht vom 1. Jnni ab die Brei'e für eine Straßcnbahnsahrt von jetzt 300 ans künftig 500 M. Dresden. Am Tonnerstag gegen mittag sammelten sich in der Markthalle zwischen Aiitonsplatz und Tcle- graphengebäude etwa 1000 Erwerbslose an, verlangten Herabsetzung der Preise für Fleisch und Fcttmarcn und forderten schließlich durch ihre Ordner Schließung der Bcr- kaufsstände. Um 12 Uhr wurde durch die Polizei die Markthalle vorläufig bis nachmittag ' ,4 Uhr geschloffen; der Erivcrbslosenrat und der Kontrollausschuß erklärten sich mit dieser Schließung einverstanden. Tic aufgeregten Erwerbslo'cn wurden von der --ickerheOspolizei aus der Halle gewiesen. Irgendwelche Tätlichkeiten sind nicht vor gekommen. * Bautzen. Im Jugendheim zu Wilthen wurden an 26 Gemeinden, bezw. Anstalten, der AmtShaiivtinannichast Bantzen Lebensmittel im Zeitwerte von rund 50 Millionen Mark als amerikanische Liebesgaben zur Ernährung der Kinder verteilt. * Zittau. In der Nackt zum TienStaq wurde das dem Gutsbesitzer Müller gebörige Bancrngnt in Nieder» Wittig, bestehend aus Wohnhaus, Stallung und Scheune, vollständig eingeäsckert. * Zwickau. Ein hiesiges Blatt schreibt: Tie Papier fint wird, je höher sie steigt, für diejenigen, die mit den Geldzeichen zu tun haben, immer lästiger, und so mancher ist froh, wenn das Tagewerk beendet ist, damit er seine Gedanken auf etwas anderes richten kann. Auf diesem Gebiete ereignete fick vor einigen Tagen in einem benach barten Steueramte ein Fall, den der Hauptkassierer lauge Zeit nickt vergessen wird. Kommt da ein Gemeindedirner mit noch einer Hilfskraft mit einem mächtigen Waschkorbe angewalzt nnd stellt ihn vor den Kassierer hin mit der Worten: „Hier ist ein Waschkorb voll Papiergeld!" Aus die erschreckte Frage, wieviel das sei, erklärte der Biedere: „TaS weiß ick nicht!" (Es war die ganze Einnahme von dem Endtermine der Holzgeldzahlung.) Nun fing der Kassierer mit noch zwei Mann an zu sortieren und zu zählen, denn es waren 5-, 10-, 20-Markscheine kunterbunt durcheinander, und erst gegen Mitternackt war man damit sertig. Insgesamt betrug die Summe zehn Millionen und einig« hunderttausend Mark. Ein geharnischtes Schreiben an den Gemeindeoorstand folgte am anderen Tage selbst« verständlich, damit so etwas nicht wieder oorkommt, * Wolkenstein. Am 1. Feiertag kam ein junge» Radfahrer aus dem benachbarten Großolbersdorf die ab schüssige Straß« beradgrsaust, vermochte aber eine Weg biegung nicht richtig zu nebmen und prallte mit voller Wucht an die Brückenmauer, überschlug sich und stürzte vor den Augen seiner ihm ans dem Rad« folgenden Begleiterin über die Mauer in die Zschopau, wa er seinen Lod kau-..
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